Thierry Mugny, Logistikassistent im 3. Lehrjahr - Die Schweizerische ...

Thierry Mugny, Logistikassistent
im 3. Lehrjahr
«Wer bei der Post eine Lehre macht, sieht nicht
‹nur› gelb»
«Ich spiele gerne Schach. Schach ist wie
das Leben: Manchmal muss man ein
Opfer bringen, um einen Schritt weiterzukommen.
Das gilt auch für die Lehre. Am
Anfang fand ich alles echt anstrengend.
Körperlich wie mental. Nach einem
Arbeitstag war ich fix und fertig. Aber ans
Aufhören habe ich nie gedacht. Heute
kann ich sagen: Der Job macht Spass. Es
hat sich gelohnt, dafür ein paar ‹Opfer› zu
bringen.
Bei der Berufswahl war ich ziemlich spät
dran. Ich habe einzig bei der Post geschnuppert
– als Logistikassistent. Die
Atmosphäre hat mich sogleich angesprochen.
Man arbeitet drinnen und draussen,
ist viel unterwegs und trifft unterschiedliche
Leute. Das entsprach meinen Vorstellungen.
Die Arbeit beginnt um Viertel nach sechs.
Ich sortiere die A-Post, dann gibts eine
kurze Kaffeepause und gegen halb neun
bin ich auf der Tour. Mit dem Scooter
durch die Freiburger Innenstadt; von Tür
zu Tür; bei jedem Wetter. Das gefällt mir.
Die Tour dauert rund zweieinhalb Stunden.
Mal kürzer, mal länger, je nach Briefaufkommen
und je nach dem, ob ich mich
auf den einen oder andern ‹Schwatz› einlasse.
Die Post ist dabei häufig ein Thema.
Klar, bei uns ist schliesslich vieles im Umbruch.
Manchmal kommt mir die Post vor
wie der König auf dem Schachbrett: Man
muss sie permanent gegen Angriffe verteidigen
... Zurück im Briefzentrum steht
die Triage der B-Post an. Danach kümmere
ich mich um Adressänderungen und Nachsendungen.
Feierabend ist um 16.00 Uhr.
Wer die Lehre als Logistikassistent bei der
Post macht, sieht nicht ‹nur› gelb. Dafür
sorgt der Stage bei einem externen Betrieb.
Während zwei Monaten habe ich im
Warenlager der Marchon SA gearbeitet
und dabei ganz neue Aspekte meines Berufs
kennengelernt. Begriffe wie ‹Bestellungsaufbereitung›
und ‹Rayonnage› wa­
ren mir zwar aus der Berufsschule bekannt.
Aber was das in der Praxis bedeutet,
habe ich erst im Stage erfahren. Heute
weiss ich, wie man verpackt, etikettiert
und belädt. Und ich weiss mit Kranen und
Hubstaplern umzugehen. Den grossen
Hubstapler zwischen den Hochregallagern
zu bedienen war echt cool und eine tolle
Abwechslung. Überhaupt: Der Arbeitsalltag
bei Marchon war total anders als
jener, den ich von der Post her kenne.
Aber ich habe mich rasch darin zurecht
gefunden.
Nach der Lehre könnte ich also auch in
einem Lager arbeiten. Trotzdem sehe ich
meine Zukunft eher in der Distribution.
Am liebsten möchte ich bei der Post bleiben
und in ein paar Jahren meinen nächsten
Schachzug machen: eine Berufs- oder
sogar eine höhere Fachprüfung ablegen.»
Fritz Ulrich,
Logistiker und Berufsbildner
Marchon SA,
Granges-Paccot
Zwei Logistik-Lernende
der Post haben im Lager
der Marchon SA einen
Stage gemacht. Was
haben sie dabei gelernt?
Sie haben gelernt, wie
man ein Lager bewirtschaftet,
wie man Waren
richtig bereitstellt, palettiert
und verpackt. Und
sie waren nach dem
Hotline
Telefon 0848 85 8000
www.post.ch/lehrstellen
Die Schweizerische Post
Personal
Berufsinformation
Viktoriastrasse 21
3030 Bern
Stage in der Lage, alle
Maschinen – auch den
grossen Hubstapler –
selbständig zu bedienen.
Kurz: Sie haben sich mit
einem anderen Berufsfeldbereich
vertraut gemacht
und dadurch ihre
beruflichen Perspektiven
verbessert.
Wie beurteilen Sie die
Leistung der beiden
Stagiaires?
Beide waren überaus interessiert,
motiviert und
teamfähig. Nach einer
kurzen Einführungsphase
konnten sie voll im Betrieb
mitarbeiten.
Die beiden könnten also
nach der Lehre problemlos
in einen Lagerbetrieb
wechseln?
Auf jeden Fall. Allerdings
ist jedes Lager anders organisiert,
insbesondere
was die Informatik
betrifft. Ohne Einarbeitungszeit
dürfte das also
nicht gehen. Aber ich
kann mir gut vorstellen,
dass ein ehemaliger Lernender
der Post bei uns
arbeiten kann.

Logistikassistentin/Logistikassistent
Distribution
Das zeichnet sie aus
Vielseitig und selbständig
Logistikassistentinnen und Logistikassistenten
Distribution
■ gehen professionell mit Kundinnen
und Kunden um
■ arbeiten eigenverantwortlich und
zuverlässig
■ behaupten sich unter erschwerten
Bedingungen
■ sind kooperativ und teamfähig
■ finden sich rasch mit neuen Gegebenheiten
zurecht
■ und behalten auch in hektischen
Momenten den Überblick.
Berufsbild
Logistikassistentinnen und Logistikassistenten
befassen sich mit
■ Annahme
■ Transport
■ Lagerung
■ Versand
■ Zustellung und Übergabe
von Gütern.
Die Lehre dauert drei Jahre und
erfolgt je nach Ausrichtung des Lehrbetriebes
in einem der Berufsfeldbereiche
«Lager», «Distribution» oder
«Verkehr». Die Ausbildung findet
im Lehrbetrieb, an der Berufsfachschule
und in den überbetrieblichen
Kursen statt.
Logistikassistentinnen und Logistikassistenten
verfügen nach der Ausbildung
über die geforderten Fachkompetenzen
in Theorie und Praxis
(gemäss Ausbildungsreglement und
Modell-Lehrgang).
Während der Ausbildung bei
der Post
■ lernen sie kundenorientiertes
Verhalten
■ tragen sie rasch Verantwortung
■ arbeiten sie an unterschiedlichen
Orten und in wechselnden Teams
■ werden sie täglich mit Neuerungen
konfrontiert
■ sammeln sie Erfahrung im Berufsfeldbereich
Lager
■ absolvieren sie die Staplerausbildung
■ trainieren sie den Umgang mit
unterschiedlichsten Informationsquellen.
Die Lehre bei der Post
Die Ausbildung findet in Gruppen zu
sechs bis acht Lernenden statt, die
von einem Lehrmeister betreut werden.
Die Logistikassistentinnen und
Logistikassistenten werden vorwiegend
in der Zustellung von Postsendungen
eingesetzt.
Viele Lernende besuchen das Freifach
Lager und eignen sich ein umfassendes
Wissen und Können an.
Zu den wichtigen Zielen der Ausbildung
gehört die Arbeitsmarktfähigkeit.
Die Lernenden sollen nach der
Ausbildung problemlos in allen drei
Berufsfeldbereichen arbeiten können.
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