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Jugendschwangerschaften in Deutschland - Jugendsex Forschung

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<strong>Jugendschwangerschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> Z Sexualforsch 2006; 19 345<br />

hungen mit konsistentem Verhütungsverhalten assoziiert ist, zeigte<br />

schon e<strong>in</strong>e Studie von Jorgensen et al. (1980).<br />

Ausgang der Schwangerschaft<br />

In ihrer klassischen Studie über <strong>Jugendschwangerschaften</strong> <strong>in</strong> den 1970er-<br />

Jahren konstatieren Zelnik und Kantner: “At the moment, abortion rema<strong>in</strong>s<br />

a major means by rich young women to prevent<strong>in</strong>g births they do not wish<br />

to have” (1980: 237; vgl. auch Zelnik et al. 1981). Daran hat sich wenig geändert.<br />

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes enden heute etwa<br />

60 % aller Teenager-Schwangerschaften mit e<strong>in</strong>em Abbruch. 9 Da wir die<br />

Frauen zu e<strong>in</strong>em frühen Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft befragten, haben<br />

wir über den Ausgang ke<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itiven Informationen. Aber wir können<br />

drei Gruppen unterscheiden, bei denen eher e<strong>in</strong> Abbruch bzw. eher e<strong>in</strong>e<br />

Geburt wahrsche<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d: 10<br />

– 972 (54%) suchten e<strong>in</strong>e Beratung nach §219 StGB vor der 13. Schwangerschaftswoche<br />

auf. Bei ihnen ist e<strong>in</strong> Schwangerschaftsabbruch wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

– 584 (32%) suchten e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Schwangerschaftsberatung auf. Bei ihnen<br />

ist das Austragen der Schwangerschaft wahrsche<strong>in</strong>lich; aber 186 dieser<br />

jungen Frauen nahmen die Beratung vor der 13. Schwangerschaftswoche<br />

<strong>in</strong> Anspruch, sie könnten sich also noch für e<strong>in</strong>en Abbruch entscheiden.<br />

– 398 (22%), e<strong>in</strong>e Teilgruppe von (2), suchten e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Schwangerschaftsberatung<br />

nach der 12. Schwangerschaftswoche auf. Sie haben<br />

sich für das Austragen der Schwangerschaft entschieden.<br />

8% der m<strong>in</strong>derjährigen Frauen stellten ihre Schwangerschaft erst nach<br />

der 12. Woche fest, sie konnten sich nicht mehr für e<strong>in</strong>en Abbruch nach<br />

§ 218 StGB entscheiden. Bei den Frauen der Teilgruppe 3 s<strong>in</strong>d dies sogar<br />

34 %. Viele junge Frauen stellen ihre Schwangerschaft also erst relativ spät<br />

fest. Der britische Regierungsbericht (Teenage Pregnancy 1999: 55) kommt<br />

zu dem gleichen Ergebnis: “Teenagers are often very late <strong>in</strong> gett<strong>in</strong>g their<br />

pregnancy confirmed. For some this may be because they are not expect<strong>in</strong>g<br />

to get pregnant, or have irregular periods or don’t keep track of<br />

them. Others may fear disapproval or lack of privacy; worry that they will<br />

be pressed <strong>in</strong> an abortion; or are simply ‘<strong>in</strong> denial’.”<br />

Mit Hilfe der drei genannten Gruppen können wir die Tendenzen zum<br />

Abbruch bzw. Austragen und deren H<strong>in</strong>tergründe recht gut untersuchen.<br />

Mit zunehmendem Alter der Frau und des Partners nimmt die Tendenz<br />

zum Abbruch ab und die Geburtsneigung zu (Tab.14), wobei das Partneralter<br />

e<strong>in</strong>en stärkeren E<strong>in</strong>fluss hat als das Alter der Frau. 11 Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>in</strong><br />

9 Bezugsjahre 2001 – 2005, ohne Fehlgeburten<br />

10 245 (14%) Befragte konnten nicht e<strong>in</strong>geordnet werden. Dies s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>derjährige<br />

Schwangere, bei denen der Beratungsauftrag nicht e<strong>in</strong>deutig war oder von denen<br />

nur unvollständige Angaben vorliegen.<br />

11 Partialkorrelationen, bei denen das Partneralter bzw. das Alter der Frau heraus-

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