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Ein Zwilling

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Familienmagazin<br />

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iPhone- & iPad-<br />

GRATIS<br />

herunterladen<br />

Thomas C. Brezina<br />

Geschichte einer Kindheit<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Zwilling</strong><br />

kommt selten allein<br />

Doppeltes Glück, doppelte Sorgen und noch viel<br />

höhere Kosten? Vier Familien erzählen.<br />

Das Magazin für die Familie<br />

Mir ist fad!<br />

Sich auch mal langweilen<br />

Vegetarier<br />

Essen & essen lassen<br />

OSTER<br />

DEKO<br />

Frühjahr 2013<br />

Die Kinder-Besonder-Seiten<br />

im Mittelteil<br />

frühjahr 2013<br />

tipi 06 eur 2,90


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

dass ein <strong>Zwilling</strong> selten allein kommt, liegt naturgemäß auf der Hand. Die Coverstory<br />

dieser Tipi-Ausgabe (Seite 32) beschäftigt sich nicht nur mit der Freude über den dop-<br />

pelten Nachwuchs, sondern auch mit den damit verbundenen familiären Herausforde-<br />

rungen und der finanziellen Organisation. Ab Seite 26 unterhält unser Redakteur Toni<br />

Oberndorfer mit einer spannenden Reise ins Unbekannte und erzählt von „seiner“ ersten<br />

Schwangerschaft. Sein Sohnemann ist mittlerweile übrigens gut auf der Welt angekom-<br />

men – wir gratulieren an dieser Stelle nochmals herzlichst! Über Erziehungsfragen vor<br />

dem Kleiderschrank philosophieren wir ab Seite 40 und ergründen, wie viel Entschei-<br />

dungsfreiheit bei Anziehfragen förderlich ist. Themenübergreifend zeigen wir chice Mode<br />

für Schwangere (Seite 42) und Accessoires für die Kleinen (Seite 46). Wie das Zusammen-<br />

leben zwischen Vegetariern und Fleischessern innerhalb einer Familie funktioniert und<br />

wie Kinder mit diesem Thema umgehen, erörtern wir ab Seite 52.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest, einen angenehmen und<br />

entspannten Frühlingsbeginn und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe.<br />

Familie ist ein Gefühl. Und Tipi ist es auch.<br />

Kim Sztrakati & Tomasz Krynski, Chefredaktion<br />

chefredaktion@tipimagazin.at<br />

Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family Club-Mitgliedern direkt nach Hause,<br />

zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, zudem in 800<br />

Trafiken in ganz Österreich. Außerdem kann Tipi in Wartezimmern zahlreicher Ärzte, in Szenecafés<br />

und in ausgesuchten Friseursalons gelesen werden. Anmeldung zum McDonald’s Family Club mit<br />

Anmeldekarte in jedem McDonald’s Restaurant oder ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at<br />

Die Tipi-Coverfamilie Wenn ihr die nächste<br />

Wer wir sind: Martina (29), Christian<br />

(40), Tristan (4), Noah (2), Oliver (2),<br />

Elia (6)<br />

Woher wir kommen: 1140 Wien<br />

Was wir mögen: frisch gepressten<br />

Orangensaft<br />

Mehr über die Freuden und Herausforderungen<br />

mit <strong>Zwilling</strong>en ab S. 32<br />

Foto: Jonny Roth, www.jonnyroth.at<br />

Lust auf<br />

ein Cover-<br />

Fotoshooting<br />

mit der<br />

ganzen Familie?<br />

Editorial<br />

Tipi-Coverfamilie sein<br />

wollt, schickt einfach<br />

ein Mail mit Kurzbeschreibung<br />

und<br />

Familienfoto an:<br />

cover@tipimagazin.at<br />

frühjahr 2013 | 3


© Simone Porteder (Illustration), Jonny Roth, Adrian Batty, Jako-O, Manfred Baumann, Constantin Film, Bobo Choses, Disneyland Paris, Scotch & Soda<br />

Inhalt<br />

79<br />

Herausgeber: Georg Peter<br />

Chefredaktion: Tomasz Krynski, Kim Sztrakati<br />

Konzept: Ursula Ressl<br />

Art-Direktion: Simone Porteder<br />

Produktionsleitung: Theres Arnold<br />

Text-Redaktion: Nicole Albiez, Marie-Thérèse Demblin<br />

de Ville, Gottfried Distl, Markus Höller, Linda Kreuzer, Toni<br />

Oberndorfer, Trude Peters, P. A. Reichmann, Katrin Schmoll,<br />

Eva Maria Wagner, Peter Zirbs<br />

Redaktionsassistenz: Natascha Holba<br />

Grafik: László Cserépy, Erik Lazar<br />

Fotos: Corbis, SXC.hu, Veer, Adrian Batty, Jonny Roth,<br />

Verlage, Hersteller, Verleiher<br />

Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder<br />

Lektorat: Gudrun Likar<br />

Anzeigen- und Marketingleitung: Michael Martinek<br />

Redaktion und Mediaberatung: Simone Schnak<br />

Vertrieb: Tomasz Krynski<br />

Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: Star Media<br />

Zeitschriftenverlags GmbH, Media Quarter Marx 3.2,<br />

Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien; FN 221850a<br />

Telefon: +43 (0)1/919 11 11<br />

E-Mail: tipi@tipimagazin.at<br />

Website: www.starmediaverlag.at<br />

Oenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: Star Media<br />

Zeitschriftenverlags GmbH, Sitz in Wien; Unternehmensgegenstand:<br />

Produktion und Vertrieb von Zeitschriften, Magazinen<br />

und anderen Drucksorten, insbesondere unter der Bezeichnung<br />

„M* magazine“ und „Tipi“; Geschäftsführung: Georg Peter. Die<br />

Star Media Zeitschriftenverlags GmbH steht im Eigentum von<br />

Georg Peter, Ursula Ressl und der Echo Medienhaus GmbH mit<br />

Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand des Echo Medienhauses:<br />

Medienwesen, Beteiligungen. Geschäftsführer: Christian<br />

Pöttler. Richtung (Blattlinie): Familienmagazin, Berichterstattung<br />

über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie,<br />

Geld und Wirtschaft, Mode, Wohnen, Essen, Freizeit und Reisen.<br />

4 | frühjahr 2013<br />

56<br />

20<br />

Thomas C. Brezina erzählt im<br />

Interview über seine Kindheit<br />

3 Editorial<br />

6 Mitarbeiter<br />

8 Mein Lieblings...<br />

10 Where Children Sleep<br />

12 Familienplauderei<br />

59 Kochschule<br />

79 Basteltipp<br />

90 Pro und Kontra<br />

14 Leben und wir<br />

16 Mama, mir ist fad! Wieso sich Kinder<br />

auch mal langweilen sollten und wie<br />

Langeweile Kreativität fördert<br />

20 Thomas C. Brezina erzählt im Interview<br />

die Geschichte seiner Kindheit<br />

24 Hinter der Klappe Über die Notwendigkeit<br />

der Babyklappe<br />

26 Zum ersten Mal Papa <strong>Ein</strong> Mann<br />

erforscht unbekannte Welten<br />

32<br />

Das nächste<br />

Tipi:<br />

Am 31. Mai 2013<br />

28 Gemeinsam stark Die neue<br />

McDonald‘s-Akademie<br />

30 Geld und Wirtschaften<br />

32 <strong>Ein</strong> <strong>Zwilling</strong> kommt selten allein<br />

Glück und Herausforderung<br />

mini Tipi<br />

Die Kinder-Besonder-Seiten im<br />

Mittelteil zum Heraustrennen


38 Strenge Rechnung – gute Freunde<br />

Deine, meine, unsere – Partnerschaft<br />

und Finanzen<br />

40 Mode und so<br />

42 Chic im Strampler Kinder und die<br />

tägliche Kleidungsdebatte<br />

44 Mami hat die Hosen an Das<br />

Schwangerschaftsmode-Label<br />

Slacks & Co. im Porträt<br />

46 Die kleinen Extras Kleine Accessoires<br />

für großen Stylefaktor<br />

48 Wohnen und Essen<br />

52 Ich esse was, was du nicht isst<br />

Vegetarisch oder auch nicht<br />

56 Ei, wie fein! Bunte und fröhliche<br />

Dekotipps zum Osterfest<br />

58 Täglich grüßt die Fastenzeit<br />

Gesund und ausgewogen<br />

68<br />

Katja von Garnier über ihren<br />

neuesten Film „Ostwind”<br />

52<br />

60 Wertvolle Wiederverwertung Von<br />

nachhaltig grünen Strategien<br />

62 Freie Zeit<br />

64 WWW kindersicher Geschützt<br />

durch die Weiten des Internets<br />

68 Auf Pferden fliegen Wie ein<br />

Mädchen zur Pferdeflüsterin wird –<br />

Interview mit „Ostwind“-Regisseurin<br />

Katja von Garnier<br />

70 Filmhighlights Ab ins Kino<br />

74 Schauen, Spielen, Lesen, Hören<br />

DVDs, Bücher, CDs und Co. –<br />

Entertainment für zu Hause<br />

76 Zum Ausflippe(r)n Zu Besuch in<br />

Pindigis Flipper-Wunderland<br />

78 kidsrun4kids Laufen für einen<br />

guten Zweck – Charityevent<br />

82<br />

46<br />

80 Wir sind dann mal weg<br />

Inhalt<br />

82 A Walk in the Park <strong>Ein</strong>e aufregende<br />

Reise durch die größten und<br />

schönsten Freizeitparks<br />

86 Alter und neuer Glanz Vilnius, die<br />

faszinierende Hauptstadt Litauens<br />

88 Abenteuerland Die besten<br />

Ausflugstipps für den Frühling<br />

Überall, wo du<br />

diesen Button siehst,<br />

kannst du Tipi aktiv<br />

mitgestalten. Als<br />

Dankeschön für jede<br />

Veröffentlichung gibt<br />

es Gutscheine von<br />

McDonald‘s und<br />

kunterbunte<br />

Geschenke.<br />

mach<br />

mit<br />

Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin<br />

&<br />

schick<br />

ein!<br />

frühjahr 2013 | 5


Mitarbeiter<br />

Jonny Roth, 32<br />

lebt als freier Fotograf und<br />

Regisseur in Wien. Für<br />

Tipi hat er Momente eines<br />

Familienlebens mit vier Kindern,<br />

zwei davon <strong>Zwilling</strong>e,<br />

fotografisch eingefangen und<br />

aufs Magazincover sowie in<br />

die Titelgeschichte gebannt.<br />

www.jonnyroth.at (S. 32)<br />

Georg Peter, 38<br />

Dem Vater eines 11-jährigen Sohnes<br />

sind familienrelevante Themen<br />

von Haus aus nicht fremd.<br />

<strong>Ein</strong> besonderes Anliegen ist dem<br />

sportbegeisterten Tipi-Herausgeber<br />

und Die Ärzte-Fan die ausgewogene<br />

und gesunde Ernährung.<br />

Ab dieser Ausgabe beglückt er<br />

nicht mehr nur die Redaktion,<br />

sondern auch alle Tipi-Leser mit<br />

Tipps rund um gesundes Essen.<br />

Diesmal: Und täglich grüßt die<br />

Fastenzeit. (S. 58)<br />

6 | frühjahr 2013<br />

Mitarbeiter<br />

Gestatten, Tipi-Redaktion! Als muntere Redaktionsfamilie<br />

recherchieren, schreiben und fotografieren wir, was das<br />

Zeug hält – für euch, für ein kunterbuntes Leben.<br />

Adrian Batty, 45<br />

arbeitet als freier Fotograf. Für Tipi hat<br />

er diesmal den Basteltipp festgehalten,<br />

an dem seine zwei Söhne und acht Nichten<br />

und Neffen garantiert ihren Spaß<br />

hätten. www.adrianbatty.com (S. 79)<br />

Eva Maria Wagner, 31<br />

arbeitet als freie Journalistin<br />

und Autorin in Wien. Für Tipi<br />

sprach die eingefleischte Schreiberin<br />

mit Vegetariern. Und<br />

servierte kürzlich ihrer Familie<br />

im Selbstversuch die ersten<br />

Tofu-Würstchen. Ihren zwei<br />

Kindern schmeckte es. (S. 52)<br />

Linda Kreuzer, 34<br />

Der Babybauch war zwar ziemlich<br />

groß, dabei rausgekommen sind<br />

aber keine <strong>Zwilling</strong>e, sondern eine<br />

mittlerweile zweieinhalb-jährige<br />

Tochter und das Interesse, sich<br />

auch bei Elternthemen schriftlich<br />

einzubringen. Linda hat sich für<br />

diese Ausgabe mit vier <strong>Zwilling</strong>seltern<br />

über das zweifache Glück<br />

und die damit verbundenen Herausforderungen<br />

unterhalten. (S. 32)<br />

Katrin Schmoll, 25<br />

arbeitet momentan als Redaktionspraktikantin<br />

in Glasgow und<br />

kann sich dort wirklich nicht<br />

über Langeweile beschweren –<br />

obwohl die ja oft ganz förderlich<br />

sein kann. (S. 16)<br />

© Privat


Mein Lieblings<br />

mach<br />

mit &<br />

schick<br />

ein!<br />

Tori<br />

* 3 Jahre<br />

* Wien<br />

Was ist euer Lieblingsspiel, -sport,<br />

-essen etc.? Foto mit Info bitte an:<br />

meinlieblings@tipimagazin.at<br />

8 | frühjahr 2013<br />

KINDER STELLEN VOR<br />

Meine Lieblings…<br />

Verkleidung<br />

» Am liebsten verkleide ich mich als Prinzessin, und zwar nicht nur<br />

im Fasching, mit meinem blauen Kleid und meiner Krone. Dann<br />

kann ich zum Prinzessinnen-Lied tanzen und mich im „Spieglein,<br />

Spieglein an der Wand“ anschauen. Der Papa ist mein Prinz, und<br />

wenn er in der Arbeit ist, ist die Mama meine andere Prinzessin. «<br />

© Privat


Where Children Sleep<br />

10 | frühjahr 2013<br />

Irkena, 14 Jahre, Kenia<br />

Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison<br />

Irkena lebt mit seiner Mutter in einem temporären Gehöft, umgeben von einem starken Dorngehege, das<br />

das Vieh der Familie schützen soll. Er gehört zum Stamm der Rendille, der semi-nomadisch in den rauen<br />

Regionen der Wüste Kaisut lebt. Irkena ist 14 Jahre alt und muss vor dem Verlassen des Stamms beschnitten<br />

werden. Dieses Ritual markiert die erste Stufe zu seinem Erwachsenwerden. Bei der öffentlichen Beschneidungszeremonie<br />

darf er nicht schreien, sonst würde seine Familie entehrt werden. Nach der Beschneidung<br />

wird Irkena ein „Morani“, ein junger Krieger, und mit anderen Kriegern im Busch leben. Während des Monats<br />

vor seiner Beschneidung tötet Irkena mit seinem handgemachten Katapult so viele Vögel wie möglich und<br />

hängt die Leichen um seinen Kopf – als Statussymbol, das für seine Reife und sein Geschick bei der Jagd steht.


© James Mollison<br />

Where Children Sleep<br />

frühjahr 2013 | 11


Geraldine (40)<br />

Alexander (42)<br />

Sofie (9)<br />

Anna (7)<br />

Wien<br />

Petra (36)<br />

Josef (37)<br />

David (6)<br />

Dominik (3)<br />

Marlene (1,5)<br />

Niederösterreich<br />

Conny (31)<br />

Peter (31)<br />

Paul (7 Monate)<br />

Steiermark<br />

Filipa (30)<br />

Mario (31)<br />

Stella (3)<br />

Wien<br />

Familienplauderei<br />

Ines (21)<br />

Lucas Levi (6)<br />

Niederösterreich<br />

12 | frühjahr 2013<br />

plaude<br />

Familie Kontrus<br />

Familie Grasl<br />

Familie Graf<br />

Familie Pollak<br />

Familie<br />

Rajic<br />

Familien<br />

1. 2.<br />

So feiern wir Ostern<br />

Gleich in der Früh Oster-<br />

suche im Garten – und weil<br />

es so schön ist, verstecken<br />

wir uns die Ostereier<br />

gegenseitig noch mal.<br />

Ganz klassisch mit<br />

Familienmitgliedern wie<br />

Oma, Opa und ganz vielen<br />

Onkeln, Tanten, Cousins<br />

und Cousinen.<br />

Papa muss leider arbeiten,<br />

Mama und Paul feiern mit<br />

der Großfamilie in der<br />

“steirischen Toskana”.<br />

Eier suchend in Lederhose<br />

und Dirndl,<br />

Kirchenbesuch und anschließend<br />

Mittagessen<br />

beim Heurigen.<br />

Es wird viel gegessen,<br />

getrunken und gelacht. Und<br />

beim Eierpecken haben die<br />

Kinder ihren Spaß.<br />

Was wir am liebsten<br />

gemeinsam machen<br />

Malen und<br />

Basteln<br />

In ein<br />

Schwimmbad<br />

fahren und<br />

ausgiebig<br />

plantschen<br />

Spaziergänge in<br />

der Wintersonne<br />

Sonntags im Bett<br />

liegen, Pippi Langstrumpf<br />

schauen,<br />

Kekse essen und<br />

Tee trinken<br />

Kochen, Geschichten<br />

erzählen, lesen, Ausflüge<br />

in den Zoo, und<br />

und und ...


ei<br />

3. 4. 5. 6.<br />

Darüber wird gerade<br />

diskutiert<br />

Ob unsere Katze Mogli<br />

so ein Geheimagent ist wie<br />

das Schnabeltier Agent P<br />

aus der Serie “Phineas<br />

& Pherb”.<br />

Wer bekommt den<br />

rosa Teller?<br />

Über Pauls schlechte<br />

Schlafgewohnheiten<br />

Warum die “Schokokinder”<br />

nicht einfach in den Bus<br />

einsteigen können und bei<br />

uns in die Schule gehen.<br />

Mit Stella am<br />

meisten über das<br />

Zähneputzen.<br />

Das war super<br />

Nachtrodeln im<br />

Schiurlaub<br />

Faschingsfest<br />

im Kindergarten<br />

Als Paul statt 7<br />

mal nur 2 mal<br />

nachts wach<br />

geworden ist ;-)<br />

Den ganzen Tag im<br />

Naturhistorischen<br />

Museum bei den Dinos<br />

zu sein.<br />

Dass Stella sich so<br />

über ihren Bruder<br />

freut, der im März<br />

zur Welt kommt.<br />

Reden, erzählen,<br />

sich besser verstehen<br />

und gemeinsam lachen.<br />

Das wollen die Kinder<br />

einmal werden<br />

<br />

<br />

Polizist und<br />

Feuerwehrmann,<br />

Marlene hat noch Zeit<br />

zu überlegen.<br />

Arzt (laut Papa)<br />

Bankdirektor (laut<br />

Mama)<br />

Popcornverkäufer im<br />

Kino – damit er so viel<br />

Popcorn essen kann, wie<br />

er möchte.<br />

Stella zeichnet gerne und<br />

liebt es, mit uns zu kochen.<br />

Also nach derzeitigem Stand<br />

vielleicht Tätowiererin<br />

oder Köchin?<br />

mach<br />

mit<br />

&<br />

schick<br />

ein!<br />

Wollt ihr mit uns plaudern?<br />

E-Mail mit Foto an:<br />

plauderei@tipimagazin.at<br />

Dahin geht’s auf Urlaub<br />

Sardinien<br />

Noch im Juni in einen<br />

Familienclub in Griechenland<br />

oder in der Türkei<br />

Mit dem Wohnmobil<br />

nach Kroatien – wir<br />

freuen uns schon! :-)<br />

Mexiko<br />

Höchstwahrscheinlich<br />

wieder drei Wochen<br />

nach Dalmatien:<br />

schwimmen, sonnen,<br />

lesen & gutes Essen.<br />

frühjahr 2013 | 13<br />

© Privat


14 | frühjahr 2013<br />

Leben und wir<br />

Mama, mir ist fad! Thomas C. Brezina Hinter der<br />

Klappe Zum ersten Mal Papa Gemeinsam stark<br />

multo romantico<br />

Liebesvorsätze 2013<br />

Alle Jahre wieder werden zu Silvester<br />

eifrig Pläne fürs neue Jahr geschmiedet.<br />

In Sachen Liebe wollen Männer 2013 ihrer<br />

Partnerin mehr Komplimente machen (28 %),<br />

öfter Blumen mitbringen (26 %), mehr Zeit<br />

mit ihr verbringen (25 %). Bei den Frauen top:<br />

auf die eigenen Bedürfnisse hören (28 %).<br />

Symbolträchtig<br />

Rosen sind die Blumen der<br />

Liebe, Chrysanthemen stehen<br />

für Fröhlichkeit, Lilien für<br />

die Reinheit des Herzens.<br />

sprache-der-blumen.de<br />

© Corbis (2), Hersteller (3), SXC.hu (4)


Durstig?<br />

Innovation made in Austria. mimijumi sieht<br />

aus wie eine Brust und lässt Babys auch<br />

wie aus einer solchen trinken – für Wohlbefinden<br />

bei Mutter & Kind. Um € 24,90<br />

bzw. € 21,90. Bis 31.3. gibt‘s mit dem Code<br />

JK3T5Z 15 % Rabatt. www.mimijumi.at<br />

Obwohl wir zwei davon haben, atmen<br />

80 % der gesunden Bevölkerung<br />

vorwiegend durch ein Nasenloch. Dabei<br />

wechseln sich die beiden Löcher<br />

durchschnittlich alle 2,4 Stunden ab.<br />

Lesespaß<br />

Wir haben ja immer schon gewusst, dass Lesen g‘scheit<br />

macht. <strong>Ein</strong>e US-Studie macht‘s jetzt amtlich: Gemeinsames<br />

(Vor-)Lesen kann den Intelligenzquotienten eines Kleinkinds<br />

um bis zu sechs Punkte steigern. Also ran ans Buch!<br />

Mama ist die<br />

Allerbeste<br />

Wenn es nach uns ginge,<br />

sollten Mütter (und auch<br />

Väter) jeden Tag des Jahres<br />

gefeiert werden. Trotzdem:<br />

Auch dieses Jahr kommen<br />

wir – am 12. Mai – um den<br />

Muttertag nicht herum, der<br />

in Österreich 1924 eingeführt<br />

wurde. Geschenktipp: Orden<br />

zum Selberbasteln<br />

um € 2,95.<br />

minikinder.dawanda.de<br />

Leben und wir<br />

ENTLASTUNG FÜR ELTERN<br />

gut beraten<br />

Nicht alles zu ernst nehmen:<br />

ein ironisch-kritischer Blick auf<br />

gängige Erziehungsratschläge.<br />

Wie Erziehung garantiert<br />

misslingt von Angelika Bartram<br />

& Jan-Uwe Rogge. Ab<br />

26.4. um € 17,40. www.gu.de<br />

Wie kinderfreundlich<br />

ist Europa?<br />

Von je 100 Befragten sehen ihr<br />

Land als kinderfreundlich an (%):<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

SCHWEIZ<br />

NIEDERLANDE<br />

15 31 36 47 90<br />

Quelle: BAT-Stiftung für Zukunftsfragen; Repräsentativbefragung<br />

von 11.000 Personen ab<br />

14 Jahren in zehn europäischen Ländern 2012<br />

Na, da schaust ...<br />

DÄNEMARK<br />

Schlechte News für Fernsehjunkies<br />

mit Kinderwunsch:<br />

Mehr als 20 Stunden pro<br />

Woche vor dem Fernseher<br />

lassen einer Studie des British<br />

Medical Journal zufolge<br />

die Spermienzahl um<br />

44 Prozent abnehmen.<br />

frühjahr 2013 | 15


Leben und wir<br />

Mama, mir ist fad!<br />

Diesen Satz werden Sie von Ihrem Kind bestimmt noch öfters zu hören<br />

bekommen. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind sich auch mal langweilen<br />

lassen, denn Langeweile ist viel besser als ihr Ruf. von katrin schmoll<br />

„Langeweile! Du bist die Mutter der<br />

Musen!“, rief Goethe vor 200 Jahren aus.<br />

Heutzutage würde er mit dieser Meinung<br />

wohl ziemlich allein dastehen. Der Begri<br />

Langeweile ist durch und durch negativ<br />

besetzt. Laut Brockhaus-Definition lässt<br />

sie sich am besten beschreiben als<br />

„…unangenehm, lästig empfundenes<br />

Gefühl des Nichtausgefülltseins, der<br />

<strong>Ein</strong>tönigkeit, Ödheit, das aus Mangel an<br />

Abwechslung, Anregung, Unterhaltung<br />

oder interessanter, reizvoller Beschäftigung<br />

entsteht“. <strong>Ein</strong> Gefühl also, das man<br />

16 | frühjahr 2013<br />

seinen Kindern lieber ersparen will. Und<br />

so rotieren manche Eltern geradezu, um<br />

dafür zu sorgen, dass Langeweile bei<br />

ihrem Nachwuchs erst gar nicht auommen<br />

kann. Keine einfache Aufgabe, denn<br />

die Kids sind alles andere als leicht zu<br />

bespaßen: Legosteine fliegen einem um<br />

die Ohren bevor auch nur das Fundament<br />

des Hauses steht, beim Vorlesen soll man<br />

lieber gleich zum Ende der Geschichte<br />

vorblättern, und das Piratenhörspiel ist<br />

nach 10 Minuten auch schon wieder<br />

uninteressant. „Mehr Action bitte, aber<br />

schnell!“ Wenn gar nix mehr hilft, wird<br />

eben der Fernseher eingeschaltet.<br />

Gibt es „fordernde Kinder“<br />

überhaupt?<br />

„So sind sie halt“, hört man dann von<br />

gestressten Eltern, „aufgeweckt, voller<br />

Energie und manchmal ganz schön anstrengend.“<br />

Sich alleine zu beschäftigen<br />

fällt vor allem Kindern im Alter zwischen<br />

ein und vier Jahren schwer. Aber sind<br />

manche Kinder von Natur aus einfach fordernder<br />

als andere oder ist das, wie viele<br />

© Corbis


meinen, reine Erziehungssache?<br />

„Manche Kinder werden tatsächlich aufgrund<br />

ihres Wesens, ihrer Persönlichkeit<br />

als fordernder als andere erlebt. Ist<br />

jedoch ein Kind durch die Erziehung an<br />

ständige Zuwendung und Beachtung<br />

gewöhnt, wird es dies auch regelmäßig<br />

einfordern“, wissen die Kinderpsychologinnen<br />

Denise Schlemmer und Doris<br />

Weninger. Für das Spielverhalten bedeutet<br />

das: Wird ein Kind ständig „bespielt“,<br />

ohne dass es angeregt wird, sich auf<br />

eigene Initiative zu beschäftigen, fällt es<br />

ihm zukünftig immer schwerer, sich auch<br />

mal selbstständig zu unterhalten. So<br />

kommt vielen Kindern die Fähigkeit, sich<br />

mit sich selbst zu beschäftigen, gänzlich<br />

abhanden.<br />

Wenn Sie immerzu auf das fordernde<br />

Verhalten Ihres Kindes eingehen,<br />

schaden Sie auf lange Sicht nicht nur der<br />

Entwicklung Ihres Kindes, sondern vor<br />

allem sich selbst:<br />

„Hat Ihr Kind erst einmal herausgefunden,<br />

wie es Sie dazu bringen kann, dass<br />

Sie sich mit ihm beschäftigen und dass<br />

sich ein forderndes Verhalten quasi auszahlt,<br />

wird es die Dosis erhöhen und das<br />

Verhalten immer öfter und in immer stärkerer<br />

Form zeigen. Es wird Ihre Aufmerksamkeit<br />

immer hartnäckiger einfordern,<br />

bis es bald über Sie und Ihren Partner bestimmt“,<br />

erklärt der Salzburger Psychologe<br />

Thomas Schaller (siehe Expertentipps,<br />

nächste Seite).<br />

Keine Zeit für Langeweile<br />

Sich als Eltern zurückzuhalten ist einfacher<br />

gesagt, als getan. Ist dem Kind fad,<br />

verspüren Eltern oft sofort den Drang, es<br />

beschäftigen zu müssen.<br />

Der Tagesablauf der Kleinen ist daher<br />

nicht selten stark durchstrukturiert. Turnen,<br />

Schwimmen, Englischkurs, Musikun-<br />

» Lassen Sie das Kind die Welt erkunden.<br />

Loben Sie seine Neugier. «<br />

terricht – für Langeweile bleibt da garantiert<br />

keine Zeit. „Wird ihnen das nicht zu<br />

viel?“, fragt die besorgte Oma beim Blick<br />

auf den vollen Stundenplan der Enkelkinder.<br />

Psychologen und Pädagogen beklagen<br />

schon seit Längerem den Mangel<br />

an Langeweile bei unseren Kindern, der<br />

dazu führe, dass Kreativität und selbstständiges<br />

Denken leiden. „Ist die Freizeit<br />

eines Kindes stark gefüllt durch Angebote<br />

und Durchstrukturierung, können Kinder<br />

das Tagesgeschehen schwer verarbeiten<br />

und nicht zur Ruhe kommen“, warnen<br />

Schlemmer und Weninger. Wer sein Kind<br />

pausenlos beschäftigt, nimmt ihm die<br />

Chance, eigene Ideen zu entwickeln und<br />

entscheidet zugleich über dessen Kopf<br />

hinweg, welche Beschäftigungen sinnvoll<br />

sind und welche nicht.<br />

Leben und wir<br />

Dass das Fördern von Aktivitäten an<br />

sich etwas Positives ist, steht außer Frage,<br />

doch auf die richtige Balance kommt<br />

es an, damit das Freizeitprogramm nicht<br />

zum Freizeitstress ausartet.<br />

„Entscheidend ist, dass das Kind<br />

selbstbestimmt über seine Freizeit<br />

verfügen kann. Eltern können und sollten<br />

dem Kind zwar Vorschläge machen, ihm<br />

aber einen ausreichenden Handlungsspielraum<br />

lassen. Das entsprechende<br />

Maß an gewünschter Unterhaltung bzw.<br />

Anregung kann von Kind zu Kind sehr<br />

unterschiedlich sein“, rät Thomas Schaller.<br />

Langeweile macht kreativ<br />

Damit Kinder Langeweile nicht grundsätzlich<br />

als negativ empfinden, sollte ihnen<br />

die Möglichkeit gegeben werden, zu<br />

Wie reagiere ich am besten, wenn mein Kind über Langeweile klagt?<br />

Falls sich Ihr Kind nicht dazu aufraen kann, von sich aus etwas zu tun, können Sie sozusagen den Anstoß liefern, indem Sie am Anfang<br />

mitmachen.<br />

Beziehen Sie Ihr Kind ruhig auch einmal in die Hausarbeit mit ein. Viele Kinder haben richtig Freude daran, wenn sie Verantwortung<br />

übernehmen dürfen, z.B. indem sie einmal den Tisch decken dürfen. Sie zeigen dem Kind, dass Sie ihm etwas zutrauen, wenn Sie es mal<br />

„werken lassen“. Dadurch wächst auch das Selbstvertrauen. In weiterer Folge können Sie Ihrem Kind dann auch regelmäßige Aufgaben<br />

geben: z.B. Müll raustragen, Blumen gießen, Füttern des Haustieres usw. Auch hier sollte man dem Kind die Freiheit lassen, Dinge auf<br />

eigene Art und Weise zu tun.<br />

Falls Ihr Kind schon etwas größer ist: Besprechen Sie mit ihm, welche Freizeitaktivitäten es früher (auch allein) gern gemacht hat. Sie werden<br />

schnell merken, dass es dem Kind oft gar nicht bewusst ist, wie viele Möglichkeiten es zur Verfügung hat, sich gut zu unterhalten. Dazu<br />

ist es oft gar nicht notwendig, Freunde einzuladen.<br />

Wenn Ihr Kind öfter über Langeweile klagt, kann es auch hilfreich sein, es zu motivieren, die Freizeit neu zu planen. Der Besuch eines<br />

Kurses oder das Mitwirken in einem (Sport-)Verein kann – im richtigen Maße – sehr erfüllend und gut für den Selbstwert Ihres Kindes sein.<br />

frühjahr 2013 | 17


Leben und wir<br />

lernen, dass sie eine Herausforderung<br />

bietet. „Durch den Umgang mit Langeweile<br />

entsteht Fantasie, Selbstständigkeit<br />

und Kreativität“, bestätigen Schlemmer<br />

und Weninger. Und so wird, sozusagen<br />

aus Mangel an Ablenkungen, schnell<br />

aus einer Banane ein Telefon, aus einer<br />

Kuscheldecke ein Zelt und – vermutlich<br />

zu Ihrem Leidwesen – aus dem Tischtuch<br />

eine ideale Leinwand für Fingerfarben.<br />

Gemeinsam langweilen<br />

Der bewusste Umgang mit Langeweile<br />

kann zudem sehr förderlich sein. Wenn<br />

Sie gemeinsam mit Ihrem Kind darüber<br />

sprechen, was Sie langweilt oder wie Langeweile<br />

sich anfühlt, können dabei viele<br />

neue Ideen entstehen. Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass dem Kind ausreichend<br />

Ruhephasen gegönnt werden, denn<br />

Kinder haben oft schlichtweg keine Zeit,<br />

sich mit ihrer Langeweile auseinanderzusetzen<br />

– sie wissen überhaupt nicht,<br />

was hinter dem Gefühl steckt und dass<br />

„Nichtstun“ durchaus auch mal angenehm<br />

sein kann. Daher sollte man als Eltern<br />

18 | frühjahr 2013<br />

Der klinische Psychologe<br />

berät in<br />

seiner Praxis in Salzburg Paare<br />

und Familien und ist Vater einer<br />

3,5 Jahre alten Tochter.<br />

<br />

vorleben, dass es okay ist, nicht immer in<br />

Action zu sein und seine Gedanken<br />

einfach wandern zu lassen. Hand aufs<br />

Herz: In unserer schnelllebigen Zeit würde<br />

auch uns Erwachsenen ein bisschen<br />

Langeweile ab und zu nicht schaden.<br />

Aber wie soll man als Eltern zur Ruhe<br />

kommen, wenn sich in jeder freien Minute,<br />

die man nicht mit dem Kind verbringt,<br />

sofort das schlechte Gewissen meldet?<br />

„Rufen Sie sich in Erinnerung, dass es ein<br />

Grundbedürfnis eines jeden Menschen<br />

ist, sich einmal bewusst mit sich selbst zu<br />

beschäftigen, wenn auf der anderen Seite<br />

das Bedürfnis nach Geborgenheit und<br />

Liebe befriedigt ist“, rät Erziehungsexperte<br />

Thomas Schaller.<br />

Im Klartext heißt das: Liebevolle und<br />

aufmerksame Eltern zu sein bedeutet<br />

nicht, sein Kind ständig beschäftigen und<br />

unterhalten zu müssen.<br />

Wie kann ich die<br />

Kreativität meines<br />

Kindes fördern?<br />

<strong>Ein</strong>fach, aber eektiv: Geben Sie<br />

dem Kind ein Blatt Papier und Farbstifte.<br />

Sie werden erstaunt sein, was<br />

dabei herauskommt. Klassiker wie<br />

Bauklötze und Fingerfarben geben<br />

dem Kind ebenfalls jede Menge<br />

Spielraum für Kreativität.<br />

Stellen Sie Ihrem Kind verschiedene<br />

Materialien und Gegenstände<br />

(Stoe, Holz usw.) zur Verfügung.<br />

Es können auch Geräusche oder<br />

Gerüche sein – ruhig mehrere Sinne<br />

des Kindes gleichzeitig anregen.<br />

Entscheidend ist, dass das Kind<br />

seiner eigenen Fantasie freien Lauf<br />

lassen kann. Anleitung kann, muss<br />

aber nicht immer sein.<br />

Musik kann die Entwicklung Ihres<br />

Kindes ungemein fördern: Spielen<br />

Sie dem Kind Kinderlieder vor, singen<br />

und tanzen Sie mit ihm.<br />

Rollenspiele: Kinder sind selber<br />

sehr gut in der Lage, z.B. Gegenständen<br />

eine neue Bedeutung zu<br />

geben, wie dies bei „So-tun-alsob-<br />

Spielen“ der Fall ist. Außerdem<br />

sind sie Meister im Erfinden von<br />

neuen Spielen, Geschichten, Kasperltheaterstücken<br />

etc.<br />

Ganz wichtig: Die Freude an den<br />

Aktivitäten sollte immer im Vordergrund<br />

stehen, die Förderung der<br />

Kreativität kann nur auf spielerische<br />

Art und Weise erfolgen. Zwang ist<br />

kontraproduktiv.<br />

Deswegen dürfen Sie Ihr Kind ruhig mal<br />

ohne schlechtes Gewissen „sich selbst<br />

überlassen“. Damit geben Sie ihm nämlich<br />

erst die Chance, zu merken, was in ihm<br />

steckt.<br />

Was kann ich tun, wenn mein Kind sich nie allein beschäftigen will?<br />

Reagieren Sie nicht darauf, wenn Sie Ihr Kind grundlos bei der Arbeit stören will, indem es herumalbert. Gehen Sie einfach in einen anderen<br />

Raum oder zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich nicht von der Arbeit abhalten lassen. Verhält sich Ihr Kind dann ruhig und beschäftigt<br />

sich mit sich selbst, sollten Sie es dafür loben und ihm Respekt zollen.<br />

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es die Aufmerksamkeit auch ohne sein Zutun bekommt. Gehen Sie ab und zu aktiv auf Ihr Kind zu und machen<br />

Sie ihm ein paar Vorschläge, was Sie mit ihm spielen wollen.<br />

Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind fixe Zeiten, in denen Sie sich ihm ganz widmen und sich mit ihm beschäftigen. Da darf das Kind dann wirklich<br />

über Sie bestimmen, und Sie dürfen die Wunschfee sein.<br />

Fördern Sie die Kreativität des Kindes (siehe Kasten rechts).<br />

© Corbis, Privat


Leben und wir<br />

20 | frühjahr 2013<br />

© Manfred Baumann


Thomas C. Brezina –<br />

Was ist die erste Kindheitserinnerung,<br />

die Sie im Kopf haben?<br />

Thomas C. Brezina: Das ist eine sehr<br />

spannende Frage ... Wir sind manchmal<br />

zu einer Tante gefahren, die am Land<br />

gelebt hat. Zu Mittag bin ich in deren<br />

Schlafzimmer hingelegt worden und<br />

habe dort geschlafen. Und da gab es<br />

diese Storollos, die man runtergezogen<br />

hat und durch die die Sonne so durchgeschienen<br />

hat. <strong>Ein</strong> paar Fliegen sind herumgeflogen,<br />

und es herrschte eine total<br />

friedliche Atmosphäre. Es war warm, es<br />

war oensichtlich Sommer, und alles war<br />

friedlich. Das ist eine Erinnerung und ein<br />

Gefühlt, das ich heute noch manchmal<br />

habe und das sehr, sehr schön ist.<br />

Wie alt waren Sie da ungefähr?<br />

Ich schätze drei Jahre.<br />

In dem Alter war vermutlich noch nicht<br />

klar, wohin Sie Ihre berufliche Lauahn<br />

bringen würde. Ursprünglich wollten<br />

Sie ja Tierarzt werden ...<br />

Ja, das stimmt. Ich habe den Wunsch,<br />

Schriftsteller zu werden, nie gehabt. Das<br />

ist einfach so passiert. Ich glaube aber,<br />

dass es für mich ganz tief drinnen immer<br />

schon klar war, was ich einmal machen<br />

werde. Nur vom Kopf her habe ich es<br />

mir einfach nicht zugestanden, dass das<br />

möglich ist. Ich habe mir als Kind ständig<br />

Geschichten ausgedacht, habe mit meinem<br />

Großvater Puppentheater aus Papier<br />

gebaut. Das war also immer schon mein<br />

Leben und in mir drinnen.<br />

Worum ging’s denn in Ihrer ersten<br />

Geschichte?<br />

Die Geschichte einer Kindheit<br />

Leben und wir<br />

Vom schlechten Rechtschreiber zu einem der meistgelesenen<br />

Kinderbuchautoren. Das Multitalent im Tipi-<br />

Gespräch über Fehlstunden, Puppenspiel und seine<br />

Leidenschaft zu Büchern. von tomasz krynski & kim sztrakati<br />

Das ist die berühmte Geschichte „Die<br />

Maus auf dem Jupiter“ (lacht). Das war<br />

meine erste Geschichte, an die ich mich<br />

wirklich erinnern kann: <strong>Ein</strong>e Maus fliegt<br />

mit ihrem Raumschi zum Jupiter und<br />

erlebt dort wundersame Dinge.<br />

Begonnen hat aber alles mit dem Puppenspielen<br />

...<br />

Ja, Puppenspielen hat mich immer schon<br />

interessiert. Das ist ja etwas, wofür man<br />

eigentlich belächelt wird. In der Schule<br />

war ich deswegen nicht der Hero,<br />

sondern der totale Außenseiter, habe<br />

das aber trotzdem eisern durchgezogen.<br />

Während meiner Schulzeit habe ich bereits<br />

beim ORF als Puppenspieler gearbeitet,<br />

habe 100 Fehlstunden oder mehr<br />

im Semester hingelegt, mit der Entschul-<br />

digung: Fernsehaufzeichnung. Und weil<br />

ich ein guter Schüler war, mussten die<br />

Lehrer das akzeptieren, und meine Eltern<br />

haben es unterschrieben. Mit 15 Jahren<br />

habe ich mit Fernsehdrehbüchern, die<br />

ich für eine Puppenserie geschrieben<br />

habe, einen Wettbewerb gewonnen, den<br />

Großen Österreichischen Jugendpreis.<br />

Das war einer der Startpunkte für mein<br />

späteres Leben.<br />

Hat das mit Ihrem damaligen Umfeld<br />

zu tun gehabt, dass Sie sich zuerst gar<br />

nicht eingestehen wollten, in Wahrheit<br />

diesen Weg einzuschlagen?<br />

Ganz sicher hat das damit zu tun. Ich<br />

komme aus einer Arztfamilie, der Beruf<br />

meines Vaters hat immer die gesamte<br />

Familie dominiert. Es war vor allem die<br />

© Riepl<br />

frühjahr 2013 | 21


Leben und wir<br />

Erwartung meines Vaters an mich, die<br />

Schule fertigzumachen, dann zu studieren<br />

usw. In späteren Jahren hat er<br />

mir schließlich gesagt, dass es für ihn<br />

sehr erschütternd war, dass ich zwar zu<br />

studieren begonnen habe, aber kein<br />

Studium abgeschlossen habe. Ich habe<br />

ja nebenher schon ständig gearbeitet,<br />

und das wurde immer erfolgreicher und<br />

immer größer. Gleichzeitig hat er damals<br />

aber gesagt: „Zwei Jahre hab ich zugeschaut,<br />

und dann hab ich gesehen, du<br />

bist glücklich, und die Sache war für mich<br />

erledigt.“<br />

Und was haben Sie studiert?<br />

<strong>Ein</strong> Semester Veterinärmedizin und dann<br />

Theaterwissenschaft und Publizistik.<br />

Obwohl Sie ein guter Schüler waren,<br />

hatten Sie dennoch Probleme mit der<br />

Rechtschreibung. Wann haben Sie sich<br />

mit ihr schließlich anfreunden können?<br />

In dem Moment, als ich die Angst abgelegt<br />

habe. Ich bin da auch ein bisschen<br />

geprägt worden von Lehrern, die nur auf<br />

Rechtschreibung bzw. Rechtschreibfehler<br />

geachtet haben – alles war ein großes<br />

Drama. Dass man sich ausdrückt, dass<br />

man Spaß am Schreiben hat, stand nie<br />

im Vordergrund. Rückblickend sehe ich,<br />

wie schade das ist. Das Wichtige ist, dass<br />

Kinder sich ausdrücken können. Klar<br />

sollen sie möglichst auch rechtschreiben<br />

können, aber sie müssen die Freude an<br />

der Sprache und am Ausdruck erst einmal<br />

erlernen und entdecken. Und wenn das<br />

ewig nur eine Qual ist, ist es mühsam.<br />

In dem Moment, wo ich also diese<br />

Angst abgelegt habe, sind auch die<br />

Rechtschreibfehler wesentlich weniger<br />

geworden. Außerdem kommt mir die<br />

neue Rechtschreibung sehr entgegen,<br />

denn ich habe schon immer in der neuen<br />

Rechtschreibung geschrieben (lacht).<br />

Lange zusammengesetzte Hauptworte<br />

mit Bindestrich z.B.: Das ging früher nicht.<br />

THOMAS C. BREZINA<br />

22 | frühjahr 2013<br />

Was war Ihr Lieblingsbuch, als sie klein<br />

waren?<br />

„Die Kinder von Bullerbü“. Das habe ich<br />

über viele Jahre hinweg immer und immer<br />

wieder gelesen. Ich war ein großer Astrid<br />

Lindgren-Fan, überhaupt alle nordischen<br />

Autoren haben mir sehr gefallen – und<br />

Krimis. Da gab’s einen deutschen Autor,<br />

Wolfgang Ecke, der Krimis und Hörspiele<br />

geschrieben hat und den ich geliebt habe.<br />

Waren es auch diese Autoren, die Sie<br />

literarisch beeinflusst haben?<br />

Ja, bei den Geschichten der nordischen<br />

Autoren ist man ernst genommen worden,<br />

während man von deutschsprachigen<br />

Autoren immer nur belehrt worden<br />

ist. Als ich Christine Nöstlinger entdeckt<br />

habe, war ich kein Kind mehr, aber auch<br />

die fand ich großartig, weil ihre Bücher<br />

einfach so ungewöhnlich waren.<br />

Gibt es aus Ihren Büchern eine Lieblingsfigur,<br />

die Ihnen besonders ans<br />

Herz gewachsen ist?<br />

Ans Herz sind mir natürlich alle gewach-<br />

Geboren am 30. Jänner 1963 in Wien. Bereits während der Schulzeit als Puppenspieler in Clown<br />

Habakuks Puppentheater tätig. 1978 Großer Österreichischer Jugendpreis für die Drehbücher<br />

zu einer Puppenfernsehserie. Seit 1996 Kinderbotschafter UNICEF Österreich. Mit über 550<br />

geschriebenen Bücher, die in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurden und sich rund 40 Mio. Mal<br />

weltweit verkauft haben, der erfolgreichste deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautor.<br />

Wirkte in 40 Fernsehsendungen als Moderator, Autor oder Produzent mit. Feiert dieses Jahr mit<br />

Tom Turbo das 20-jährige Buch- und Fernsehjubiläum.<br />

www.thomasbrezina.com<br />

sen. In vielen Figuren ist etwas von mir<br />

drinnen und natürlich auch von Leuten<br />

rund um mich. Bis zum heutigen Tag ist<br />

für mich Tom Turbo ein absolutes Phänomen.<br />

Ich drehe seit 20 Jahren mit ihm,<br />

und wenn das Fahrrad auf mich zufährt<br />

und mich anschaut, dann geht mir jedes<br />

Mal noch das Herz auf. Bis heute.<br />

Sie haben mit „Museum der Abenteuer“<br />

versucht, Kindern die Kunst nahezubringen.<br />

Haben Sie sich als Kind für<br />

Museen und Kunst interessiert?<br />

Interessiert habe ich mich nicht, aber ich<br />

bin interessiert worden. Mein Vater ist<br />

ständig in Museen gegangen und hat<br />

mich oft mitgenommen. Er hat mich da<br />

aber zu nichts gezwungen, ich bin einfach<br />

mitgegangen, habe herumgeschaut<br />

und das sehr gemocht. Ich bin da also<br />

sehr locker drauf hingeführt worden.<br />

Meine Eltern waren sehr intellektuelle<br />

Menschen, sehr musische Menschen.<br />

Meine Mutter ist Musiklehrerin gewesen<br />

und eine hervorragende Pianistin. Künstler<br />

sind bei uns ein- und ausgegangen.<br />

Mein Vater hat viel Kontakt zu Malern gehabt,<br />

die er zum Teil gefördert und sehr<br />

geschätzt hat. Ich bin immer aufgewachsen<br />

umrundet von Bildern.<br />

Sie haben einen fünf Jahre älteren Bruder.<br />

Hat er Ihnen oft vorgelesen?<br />

Ja, hat er sicher. Aber vorgelesen hat mir<br />

vor allem mein Kindermädchen. Ich bin<br />

mit einem Kindermädchen aufgewachsen,<br />

das für mein Leben ganz maßgeblich<br />

war. Meine Eltern haben viel gearbeitet,<br />

und am Nachmittag kam eben das Kindermädchen.<br />

Das war eine herzensgute<br />

Frau, die mir viel erzählt und unglaublich


» Ich habe aus der Bibliothek<br />

immer taschenweise Bücher<br />

nach Hause gebracht. «<br />

Der 50. Band aus der<br />

Reihe „<strong>Ein</strong> Fall für dich<br />

und das Tiger-Team“:<br />

Das Buch aus Atlantis<br />

von Thomas C. Brezina,<br />

www.schneiderbuch.de<br />

viel vorgelesen hat. Ich habe aus der Bibliothek<br />

immer taschenweise Bücher nach<br />

Hause gebracht, die sie mir vorgelesen<br />

hat. Zusammen haben wir dann entschieden:<br />

Gefällt uns das? Gefällt uns das<br />

nicht? Ist das gut? Ist das blöd? Was sie<br />

immer mitgebracht hat, war die Romanzeitung,<br />

in der verschiedene Romane in<br />

Fortsetzungen abgedruckt waren. Und<br />

unsere absolute Lieblingsserie, auch meine<br />

als 7- oder 8-jähriges Kind, war „Hinter<br />

uns steht der Herrgott – ein Unfallchirurg<br />

erzählt“. Das war immer so unglaublich<br />

spannend: All diese Patienten – werden<br />

sie überleben oder nicht? Von Woche zu<br />

Woche haben wir kaum erwarten können,<br />

wie es weitergeht.<br />

© Privat (4), Story & Co.


Leben und wir<br />

Hinter der Klappe<br />

Es sieht aus wie ein gepolstertes Postfach:<br />

Önet man die Lade, hat man ein<br />

Wärmebettchen vor sich, in dem sich<br />

auch ein Stempelkissen und ein Merkblatt<br />

befinden. Auf Letzterem: die Telefonnummer<br />

des Notrufs der Kinderklinik, über<br />

den man Auskunft über das Kind erhalten<br />

könnte. Das Stempelkissen ermöglicht<br />

den Hand- oder Fußabdruck für die eindeutige<br />

Identifizierung des Kindes.<br />

Es klingt nüchtern, der Akt ist auch<br />

nüchtern: Dieser Ort ist so etwas wie die<br />

allerletzte Notlösung, der Ort, von dem<br />

man hot, dass man sich dort niemals,<br />

niemals wiederfinden muss. Und ein Ort,<br />

der so wichtig ist. Seit Oktober 2000<br />

verlangte die Situation 25 Mal nach ihm:<br />

17 Buben und acht Mädchen wurden seit<br />

Etablierung des Babynestes Glanzing ins<br />

Wärmebettchen gelegt.<br />

Meistens passiert es nachts. Önet<br />

jemand die „Klappe“, wird leicht zeitverzögert<br />

in der nahe gelegenen Kinderambulanz<br />

Alarm geschlagen und das<br />

Pflegepersonal verständigt, zusätzlich gibt<br />

es Videoüberwachung: Neues Leben hat<br />

einen Weg gefunden zu überleben, und<br />

das war vermutlich nicht leicht. Nach der<br />

Erstversorgung des Kindes direkt vor Ort<br />

lautet das erste Zuhause des kleinen Menschen<br />

die Säuglingsstation, später kommt<br />

er in eine Pflege- oder Adoptivfamilie.<br />

In Österreich gibt es 15 Babyklappen,<br />

die die anonyme Übergabe durch die<br />

Mutter ermöglichen wie auch die unmittelbare<br />

Nähe zu medizinischer Versorgung.<br />

24 | frühjahr 2013<br />

Babyklappen und anonyme Geburten sorgen<br />

in der dunkelsten Stunde dafür, dass<br />

zumindest Leben möglich ist … von nicole albiez<br />

Beratung<br />

Die Caritas Steiermark bietet die<br />

Möglichkeit einer kostenlosen<br />

und anonymen Beratung an – die<br />

Möglichkeit, über Sorgen und Möglichkeiten<br />

zu sprechen, bevor eine<br />

Entscheidung getroen werden<br />

muss. Hotline Anonyme Geburt –<br />

Babyklappe: 0800/83 83 83<br />

www.caritas-steiermark.at<br />

„Rat auf Draht“, Notruf Kinder und<br />

Jugendliche: Tel.: 147, rund um die<br />

Uhr, rataufdraht.orf.at<br />

Frauennotruf der Stadt Wien<br />

01/71 7 1 9, rund um die Uhr<br />

<strong>Ein</strong> Rettungsnetz in Notsituationen<br />

Neben der Babyklappe ist seit 2001 auch<br />

die „anonyme Geburt“ in Österreich<br />

möglich: Die werdende Mutter bringt ihr<br />

Kind gratis, unter ärztlicher Betreuung und<br />

– wenn sie will – anonym zur Welt, lässt es<br />

dann im Krankenhaus zurück, die Obsorge<br />

für das Baby fällt an das Jugendamt. Die<br />

Mutter kann anonym bleiben oder sich<br />

etwa auch für eine „vertrauliche Geburt“<br />

entscheiden, bei welcher ihr Name beim<br />

Jugendamt deponiert und an das Kind<br />

ausgehändigt wird, sollte es eines Tages<br />

Nachforschungen anstellen.<br />

Gebeten werden alle Mütter, wichtige<br />

Informationen wie über (Erb-)Krankheiten<br />

in der Familie weiterzugeben – oder auch<br />

einen Brief für das Kind zu hinterlassen,<br />

um ihm etwas über seine Herkunft und<br />

über seine leiblichen Eltern zu erzählen.<br />

Dies ist die geschönte Version der<br />

Ausweglosigkeit. Die Babyklappe, erst<br />

nach der Geburt in Anspruch genommen,<br />

ist quasi die letzte Lösung. Man weiß,<br />

man übergibt das Kind in sichere Hände,<br />

und man macht sich durch die Abgabe<br />

nicht straar, da das Kind nicht anderswo<br />

ausgesetzt wird, wo das Überleben<br />

infrage steht. Das LKH Villach hat sich<br />

gegen eine Babyklappe entschieden: „Die<br />

Gesundheit der Frauen wird dabei nicht<br />

berücksichtigt. Die Babyklappe verleitet<br />

werdende Mütter mit Problemen geradezu<br />

dazu, keine ärztliche Hilfe bei der Geburt<br />

in Anspruch zu nehmen“, so das Direktorium<br />

des LKH Villach, das die Propagierung<br />

der anonymen Geburt vorzieht.<br />

Durch die anonyme Geburt und die<br />

Etablierung der Babyklappe hat sich<br />

innerhalb der letzten zehn Jahre die Zahl<br />

der Neugeborenen, die einen gewaltsamen<br />

Tod erlitten haben, erfreulicherweise<br />

mehr als halbiert, wie die MedUni Wien in<br />

einer Studie festgestellt hat (siehe Fakten<br />

und Zahlen, Seite rechts). Neugeborenentötungen<br />

sind meistens die Folge einer<br />

ungewollten Schwangerschaft und des<br />

damit verbundenen Verdrängens dieser<br />

Schwangerschaft, sagt Studienautorin<br />

Claudia Klier: „Gerade diese werdenden


© Corbis, Kinderklinik Glanzing (3)<br />

Mütter versuchen, das Gesundheitssystem<br />

zu umgehen. Die anonyme Geburt<br />

ist ein sehr eektives Mittel, um diesen<br />

Frauen in ihren schwierigen Situationen<br />

zu helfen und sie vor, während und nach<br />

der Geburt medizinisch und psychosozial<br />

zu betreuen.“<br />

Trotz der beiden Möglichkeiten, sein<br />

Kind anonym in sorgende Hände zu<br />

übergeben, wurden erst im Herbst 2012 in<br />

Oberösterreich zwei Babys ausgesetzt –<br />

und nicht in Babyklappen abgelegt, derer<br />

es im Bundesland vier gibt. Sie seien nicht<br />

ausreichend bekannt, lautet die niederschmetternde<br />

Vermutung von Johanna<br />

Winkler, Psychiaterin an der Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg in Linz.<br />

Suche nach den Wurzeln<br />

Neben den Bemühungen um<br />

vermehrte Aulärung wird<br />

in den letzten Jahren ein<br />

weiteres Themenfeld<br />

diskutiert: die Identitätsfindung<br />

von „Klappen“-<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Kindern, die „einen Rechtsanspruch auf<br />

die Kenntnis ihrer Herkunft hätten“, so der<br />

deutsche Ethikrat. Das oene „Warum?“<br />

belastet.<br />

Daher wird in Beratungssituationen<br />

auch jeder Mutter nahegelegt, ihrem Kind<br />

einen Brief mitzugeben. „Darin kann sie<br />

ihre Motive nennen, warum sie ihr Baby<br />

nicht selber großziehen konnte“, so Beate<br />

Pfeifenberger-Lamprecht, die leitende<br />

Hebamme im Eltern-Kind-Zentrum des<br />

Klinikums Klagenfurt am Wörthersee. Sieht<br />

sich die Mutter nicht in der Lage, eine<br />

Nachricht zu hinterlassen, übernimmt das<br />

die betreuende Hebamme: „Wir schreiben<br />

alles an Informationen nieder, was wir<br />

von der Mutter erhalten haben, um dem<br />

Kind bei der Suche nach seinen Wurzeln,<br />

seiner Identität zu helfen.“ Denn:<br />

„Manchmal ist es für das Kind<br />

schon ein großer Schritt<br />

zu wissen, dass es die<br />

blauen Augen oder die<br />

dunklen Haare von der<br />

Mutter geerbt hat.“<br />

<strong>Ein</strong>führung der anonymen Geburt ....................................................... 2001<br />

<strong>Ein</strong>führung des Babynestes beim Wilhelminenspital ..................................... 2000<br />

Seither durch diesen Ort in sichere Hände übergebene Babys ..............................25<br />

Durchschnittliche Nutzung der Babyklappen pro Jahr, österreichweit ....................... 2–3<br />

Durchschnittliche Zahl der anonymen Geburten pro Jahr, österreichweit .................30–40<br />

Neugeborenentötungen zwischen 1991 und 2001 ................7 von 100.000 Neugeborenen<br />

Neugeborenentötungen zwischen 2002 und 2009 ............... 3 von 100.000 Neugeborenen<br />

Bei Neugeborenentötung – der Tötung eines Kindes während der ersten 24 Stunden nach der<br />

Geburt – spricht man von Neonatizid.<br />

Quelle: MedUni Wien, APA/OTS<br />

Anonyme<br />

Geburt<br />

Die anonyme Geburt ist in<br />

allen städtischen Spitälern<br />

mit Abteilungen für<br />

Geburtshilfe möglich.<br />

www.gesundheit.gv.at<br />

Babyklappen in<br />

Österreich<br />

Wien<br />

Wilhelminenspital, Flötzersteig 4<br />

www.wienkav.at/kav/wil/<br />

Niederösterreich<br />

Leben und wir<br />

AKH Wiener Neustadt, Corvinusring<br />

3–5, www.wienerneustadt.lknoe.at<br />

AKH St. Pölten, Probst-Führer-Straße 4<br />

www.stpoelten.lknoe.at<br />

Kärnten<br />

Landeskrankenhaus Klagenfurt<br />

Feschnigstraße 11, www.lkh-klu.at<br />

AKH Barmherzige Brüder<br />

Spitalgasse 26, St. Veit/Glan<br />

www.barmherzige-brueder.at<br />

Landeskrankenhaus Wolfsberg<br />

Paul-Hackhofer-Straße 9<br />

www.lkh-wo.at<br />

Steiermark<br />

LKH Universitätsklinikum Graz<br />

Auenpruggerplatz 18<br />

www.klinikum-graz.at<br />

Salzburg<br />

St. Johann-Spital, Müllner Hauptstraße<br />

47, Salzburg, www.salk.at<br />

Krankenanstalten GMbH,<br />

Bürgermeisterstraße 34, Hallein<br />

www.kh-hallein.at<br />

Tirol<br />

Bezirkskrankenhaus Lienz, Emanuel-<br />

Hilber-Straße 5, www.kh-lienz.at<br />

Oberösterreich<br />

Landes Frauen- und Kinderklinik<br />

Linz, Krankenhausstraße 26–30<br />

www.frauen-kinderklinik-linz.at<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Grieskirchner Straße 42, Wels<br />

www.klinikum-wegr.at<br />

Landeskrankenhaus Vöcklabruck<br />

Dr.-Wilhelm-Bock-Straße 1<br />

www.lkh-voecklabruck.at<br />

KH Barmherzige Schwestern Ried<br />

Schlossberg 1, www.bhsried.at<br />

Vorarlberg<br />

Sanatorium Mehrerau Bregenz<br />

Mehrerauerstraße 72<br />

www.sanatorium-mehrerau.at<br />

frühjahr 2013 | 25


Leben und wir<br />

„Wir sind schwanger.“ Als mir dieser Satz<br />

das erste Mal über die Lippen flitzt, tönt<br />

bereits der ganze Stolz des Papawerdens<br />

mit. Wen interessiert es da, ob die im elterlichen<br />

Enthusiasmus getroene Aussage<br />

wortwörtlich inkorrekt ist. Schwanger.<br />

Punkt. Schließlich waren und sind wir ja<br />

beide daran beteiligt.<br />

Es ist meine Papa-Premiere. Und als<br />

Debütant freut man sich umso mehr, dass<br />

nach der trächtigen Diagnose doch noch<br />

ein paar Monate Zeit bleiben bis zum<br />

großen Wurf. Zeit zum Nachdenken, Zeit<br />

zum Vorbereiten, Zeit zum Realisieren. Die<br />

Uhr wird schon bald ganz anders ticken.<br />

Das sagen zumindest die erprobten Eltern<br />

in der Familie, im Freundeskreis. Schulterklopfer<br />

da – gute, gut gemeinte und sich<br />

wiederholende Ratschläge dort. <strong>Ein</strong>er von<br />

ihnen: Man sollte viel vorschlafen.<br />

26 | frühjahr 2013<br />

Zum ersten Mal Papa<br />

Aber das eigene Kind – ein Sohn ist im<br />

Anflug – wird ja ohnehin kein Schreihals<br />

werden. Schlaflose Nächte – ja, ja, die<br />

wird es wohl geben, aber ganz bestimmt<br />

nicht zuhauf. Wie ein Traum jedenfalls<br />

wirkt der erste Ultraschall-Termin. Vergebens<br />

suche ich im rauschigen Schwarz-<br />

Weiß-Bild Anhaltspunkte. Gerade einmal<br />

so groß wie ein Gummibärchen ist der<br />

Nachwuchs. Im Hotel Mama geht es dem<br />

Zwergerl prächtig, soviel ist sicher: All<br />

inclusive, Tag und Nacht im wohltemperierten<br />

Indoor-Swimmingpool plantschen.<br />

Aber wie die Waterworld für den<br />

Kleinen, bedeutet der neu angebrochene<br />

Lebensabschnitt auch für Papa viel<br />

Neuland. Beispielsweise hat er sich seit<br />

dem Schwangerschaftsauftakt in null<br />

komma nichts eine weitere Fremdsprache<br />

angeeignet: Fruchtwasser, Plazenta,<br />

BÜCHERTIPPS<br />

Christian Busemann:<br />

Papa To Go; Goldmann Verlag<br />

<strong>Ein</strong>e witzige Gebrauchsanleitung<br />

von vollen Windeln bis hin<br />

zur Stilldemenz.<br />

Constantin Gillies:<br />

Wickelpedia – Alles, was<br />

man(n) übers Vater werden<br />

wissen muss; Ullstein Verlag<br />

Humorvolles Lexikon mit Überlebenstipps<br />

für junge Väter.<br />

Jesper Juul: Mann und Vater<br />

sein; Kreuz Verlag<br />

Der dänische Familientherapeut<br />

zeigt, wie Männer ihre neue Rolle<br />

auf ganz eigene Art ausfüllen.<br />

Und wie sie lernen, selbst mit<br />

dem Trotzalter umzugehen.<br />

© Corbis, SXC.hu, Verlage (3)


Leben und wir<br />

Die erste Schwangerschaft ist ein Reiseabenteuer ins Unbekannte. Auch<br />

für den debütierenden Vater, wohlgemerkt. Aber nichts wie hinein in die<br />

Kindergalaxie: Unendliche Weiten, 40 Wochen lang ist der Premieren-Papa<br />

unterwegs, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und alles, was<br />

sonst noch vor Tag X zu ergründen ist. von toni oberndorfer<br />

Fötus waren früher nicht unbedingt oft<br />

Gesprächsthema, gehören aber nun zum<br />

Standardvokabular beim Baby-Update für<br />

Freunde und Familie. Dazu sind Kinderabteilungen<br />

in Kauäusern kein unbeachtetes<br />

Terrain mehr: Aus einer fremden<br />

Galaxie ist zwar ein nahes, aber immer<br />

noch kaum zu überblickendes Universum<br />

geworden. Fremdenführerin spielt die<br />

Ehefrau. Sie übernimmt, mit immer runder<br />

werdendem Bauch, das <strong>Ein</strong>kaufskommando.<br />

Und erstmals denkt man sich: Gut so.<br />

Fahrvergnügen mit Babymobil<br />

Allein die Recherche für den Kinderwagen,<br />

der bitte schön Monate Lieferzeit<br />

hat und deshalb möglichst früh bestellt<br />

werden muss, gleicht dem staunenden<br />

Beobachter einem Forschungsprojekt<br />

unfassbaren Ausmaßes. Welcher Wagen<br />

hat die besten Dämpfer eingebaut, welcher<br />

lässt sich am bequemsten umbauen,<br />

welcher hat das bessere Fahrverhalten,<br />

welcher die besten Bremsen. Gefühlte<br />

Lichtjahre vor dem Führerschein des Kindes<br />

sorgt also schon sein erster Wagen<br />

(mit Chaueur) von den Rädern bis zum<br />

Lenker für viele Diskussionspunkte. Doch<br />

dem Kinderwagen-Studium meiner Frau<br />

gibt es ohnehin nichts entgegenzusetzen.<br />

Und bei der entscheidenden Testfahrt bin<br />

ich dann – still und heimlich – begeistert,<br />

wie das künftige Gefährt des Sohnemanns<br />

in der Kurve liegt. Also stimme ich der finalen<br />

Auswahl des Babymobils ohne Murren<br />

und Raunzen zu.<br />

Kulinarische Notfälle<br />

Recht hat sie gehabt mit dem Kinderwagen.<br />

Und auch sonst weiß meine Frau,<br />

ehemalige Kindergärtnerin und nunmehrige<br />

Volksschullehrerin, einfach alles besser<br />

– und das ist ohne jeden ironischen<br />

Unterton gemeint. Wickeltisch, Gitterbett,<br />

Beistellbettchen, Stubenwagen – was,<br />

wie, wann und wo, bitte einfach Mama<br />

fragen. Während ich noch kämpfe, den<br />

Überblick über Fuhrpark und Garderobe<br />

des Emporkömmlings zu bewahren, ist die<br />

Vorausplanung meiner Gattin längst bei<br />

den Details der Kinderzimmer-<strong>Ein</strong>richtung<br />

angelangt. Übrigens: Die viel zitierten<br />

Stimmungsschwankungen einer Schwangeren<br />

halten sich im Großen und Ganzen<br />

in Grenzen. Nur wenn es ums Essen geht,<br />

dann heißt es: schnell handeln. Und zwar:<br />

jetzt. Keine Sekunde später.<br />

Tägliches Schusstraining<br />

Der Sohnemann ist inzwischen längst<br />

nicht mehr so klein wie ein Gummibärchen,<br />

er überragt schon einen Schokonikolo.<br />

Beim nächsten Ultraschall zeigt<br />

sich der VIP-Gast im Hotel Mama von<br />

seiner besten Seite. Wenige Wochen<br />

darauf folgt ein Meilenstein für Papa: Das<br />

erste Mal spüre ich einen Kick des Kleinen<br />

beim Handauflegen auf Mamas Bauch.<br />

„<strong>Ein</strong> Fußballer?“, so der erste, unvermeidbare<br />

Gedanke als sportbegeisterter Vater.<br />

„Oder lieber doch Tennisspieler?“ Musiker,<br />

wenn’s nach meiner Frau geht. Trotzdem<br />

lege ich gelegentlich einen Schaumstoball<br />

in Miniformat auf ihren Bauch.<br />

Bei seinem mehr als neunmonatigen<br />

Hotelaufenthalt kann der Kleine ja schon<br />

ein bisschen trainieren. Nachts scheint er<br />

viel vom Schuss- oder besser: Aufschlagtraining<br />

zu halten. Die späten Stunden<br />

gehören definitiv zu seiner aktivsten Zeit.<br />

Jetzt schon!?<br />

Langsam, aber sicher wird es ernst,<br />

der große Wurf rückt immer näher. Mehr<br />

als zwei Kilogramm schwer ist der Kleine<br />

bereits. Längst haben wir Eltern einen<br />

Namen für ihn ausgewählt, bloß alle<br />

anderen tappen diesbezüglich noch im<br />

Dunklen. Doch die Geheimhaltung wird<br />

immer schwieriger, Mal für Mal kämpfen<br />

TIPPS FÜR PAPAS<br />

die Uneingeweihten härter, werfen etliche<br />

Namen auf den Tisch, beobachten dabei<br />

unsere Mimik, schrecken vor keiner Finte<br />

zurück. Etwa: „Wie heißt er noch mal, habt<br />

ihr gesagt?“<br />

Mister X kann sich jedenfalls schon vor<br />

dem Auschecken aus seinem Wasserschloss<br />

auf ein gemachtes Nest auf Planet<br />

Erde freuen. Mit allem Schnickschnack,<br />

einem nigelnagelneuen Wagen, kuscheligen<br />

Schlafplätzen und unzähligen Garnituren<br />

an Gewand. Meine Frau häkelt bereits<br />

an seiner dritten Haube. Wir sind bereit.<br />

Ja, ganz richtig: wir.<br />

www.junge-vaeter.at: Der digitale Leitfaden für werdende Väter. Auch als App fürs Handy<br />

erhältlich!<br />

www.netdoktor.at/schwangerschaft/vaterwerden.htm: Vom Startschuss über den Schwanger-<br />

schaftsverlauf bis hin zur Geburtsvorbereitung: Kompakte Informationen über alle Planeten im<br />

Schwangeren-Universum.<br />

www.vaeter.de: Alles über die Beziehung von Papa zum Kind. Erfahrungsberichte, Erfolgsge-<br />

schichten und praktische Entspannungstipps inklusive.<br />

www.babycenter.at: Die Seite für die lückenlose Vorbereitung: Abruereit sind unter anderem<br />

Vorsorgeplaner, Namensverzeichnis und Willkommenstipps für Mama und Baby.<br />

frühjahr 2013 | 27


Leben und wir<br />

28 | frühjahr 2013<br />

Grenzübergreifende Firmenphilosophien<br />

sind in Zeiten der Globalisierung schon<br />

fast alltäglich geworden. Doch wenn in<br />

einem Land für ein Unternehmen knapp<br />

65 verschiedene Nationen an einem<br />

Strang ziehen, ist das mehr als bemerkenswert.<br />

Diese multikulturelle Vielfalt<br />

bündelt in Österreich McDonald’s – und<br />

das ganz nach dem Credo des einstigen<br />

Firmengründers Ray Kroc, der im Sinne<br />

der erfolgreichsten Restaurantidee der<br />

Welt die Mitarbeiter zur stärksten und<br />

wichtigsten Betriebssäule erhob.<br />

Für McDonald’s sind bundesweit rund<br />

8.900 Mitarbeiter im <strong>Ein</strong>satz. Damit ist<br />

das Unternehmen nicht nur Marktführer<br />

im Bereich Systemgastronomie, sondern<br />

auch der größte Arbeitgeber des Landes<br />

in dieser Branche. <strong>Ein</strong> Arbeitgeber, der in<br />

Österreich Menschen nahezu aller Weltreligionen<br />

vereint und darüber hinaus auf<br />

eine außergewöhnlich junge Belegschaft<br />

vertraut: Das Durchschnittsalter beträgt<br />

32 Jahre.<br />

Vorzeigeunternehmen für<br />

„Zusammen Österreich“<br />

Mit der eindrucksvollen Diversität an<br />

Ländern und Kulturen gilt McDonald’s<br />

Österreich als Vorzeigeunternehmen<br />

Gemeinsam<br />

stark<br />

Als global agierendes Unternehmen baut<br />

McDonald’s Österreich auf Mitarbeiter aus<br />

aller Welt. Vielseitige Karrierewege stehen<br />

beim größten Gastronomiebetrieb des Landes<br />

jedem offen. Ab Herbst auch in einer<br />

neuen Ausbildungsstätte für das bewährte<br />

Lehrlingsprogramm. von toni oberndorfer<br />

für die Initiative „Zusammen Österreich“. Das im Herbst 2011<br />

gestartete Projekt des Staatssekretariats für Integration möchte<br />

positive Erfahrungen und Lebensgeschichten von Migranten in<br />

den Vordergrund stellen. Das Ziel: Vorurteile abbauen und Motivation<br />

schaen. Über 170 Integrationsbotschafter besuchen im<br />

Rahmen von „Zusammen Österreich“ Schulen im ganzen Land,<br />

darunter auch bekannte Persönlichkeiten wie Ex-Teamfußballer<br />

Ivica Vastic oder Schauspieler Mike Galeli.<br />

Zahllose Positivbeispiele erfolgreicher Integration liefert<br />

besonders McDonald’s Österreich. Viele Karrierewege stehen<br />

beim Gastronomieriesen oen, die Leistung – und nicht die<br />

Herkunft – ist ausschlaggebend für die persönliche Entfaltung<br />

im Job. Der <strong>Ein</strong>stieg ins Unternehmen bringt eine breite Palette<br />

an Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Individuell zugeschnittene<br />

Pakete reichen von den bewährten Lehrlingsprogrammen<br />

über die Barista-Ausbildung für das McCafé bis hin zur Management-<br />

und Führungsebene.<br />

Mit dem McPassport erhalten McDonald’s-Mitarbeiter die<br />

Möglichkeit, innerhalb der EU in verschiedenen Restaurants zu<br />

arbeiten. Im Passport dokumentieren verschiedene Vermerke<br />

die während des Auslandsaufenthaltes gesammelten Fähigkeiten<br />

und Qualifikationen. „McDonald’s Österreich setzt auf eine<br />

strukturierte Personalentwicklungsstrategie, die lebenslanges<br />

Lernen, Leistung und Erfolg verbindet“, erklärt Personalchefin<br />

Marion Maurer. Im Jahr 2012 bewarben sich über 24.000 Personen<br />

für Stellen bei McDonald’s Österreich.<br />

Karriere mit Lehre machen<br />

<strong>Ein</strong>en Meilenstein in Sachen Ausbildung setzte das Unternehmen<br />

im Jahr 1998 mit der <strong>Ein</strong>führung der Lehrlingsausbildung


© McDonald’s Österreich<br />

Das Lehrlingsprogramm bei McDonald‘s<br />

bereitet künftige Führungskräfte optimal auf<br />

die Herausforderungen als Manager vor.<br />

zur Fachfrau bzw. zum Fachmann für<br />

Systemgastronomie. Hier werden die<br />

Lehrlinge optimal darauf vorbereitet,<br />

später selbst einmal die Fäden als Manager<br />

eines Restaurants zu ziehen. Pro<br />

Jahr absolvieren über 200 Personen die<br />

dreijährige Ausbildung zur Nachwuchsführungskraft.<br />

Akademie für künftige Manager<br />

Im September diesen Jahres erfolgt der<br />

Startschuss zu einer neuen unternehmenseigenen<br />

Privat-Berufsschule: Waldegg bei<br />

Wiener Neustadt in Niederösterreich wird<br />

der zentrale Standort für die Manager von<br />

morgen. Umfangreiche Management- und<br />

Leadership-Ausbildungen ergänzen das<br />

Angebot. <strong>Ein</strong> Bild der Erfolgsgeschichte des<br />

Lehrlingsprogramms machte sich kürzlich<br />

Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz.<br />

Im Rahmen der von ihm ins Leben gerufenen<br />

Initiative „Zusammen Österreich“<br />

erkundigte sich Kurz bei seinem Schul-<br />

Rundgang über die Ziele der neuen Akademie<br />

für Systemgastronomie. Die Lehrinhalte<br />

erstrecken sich von Qualitätssicherung<br />

über Personalentwicklung und Marketing<br />

bis hin zu Lagerhaltung und <strong>Ein</strong>kauf.<br />

„Unser Ziel ist es, die Lehrlinge am Ende<br />

des dritten Lehrjahres fit für den Schritt in<br />

das Restaurant-Management gemacht zu<br />

haben. Die Möglichkeit, im Rahmen der<br />

Lehre die Matura zu absolvieren, besteht<br />

natürlich auch. Wir unterstützen unsere<br />

Lehrlinge dabei, diese Zusatzqualifikation<br />

zu wählen, denn unser Unternehmen baut<br />

auf Nachwuchsführungskräfte aus den<br />

eigenen Reihen“, betont Marion Maurer.<br />

Grenzenlose Aufstiegschancen<br />

Besonders fleißige Lehrlinge bekommen die Chance, bereits im<br />

dritten Lehrjahr die Ausbildung zum Crew-Trainer zu absolvieren<br />

und einen ersten Schritt in Richtung Management zu setzen.<br />

Maurer: „Wir haben sehr viele Beispiele von Mitarbeitern, die bei<br />

uns im Unternehmen begonnen haben und heute sehr erfolgreiche<br />

Restaurant-Manager sind. Der Aufstieg bei McDonald’s<br />

Österreich ist gelebte Realität.“ Rund 30 Prozent der aktuell im<br />

Restaurant-Management beschäftigten Mitarbeiter haben ihre<br />

Karriere in der Restaurant-Crew begonnen. Die Aufstiegsmöglichkeiten<br />

beim beliebtesten Quick-Service-Restaurant kennen<br />

demnach keine Grenzen. Genauso wenig die Firmenphilosophie,<br />

die auch künftig auf die Stärke von Mitarbeitern verschiedenster<br />

Länder und Kulturen bauen wird.<br />

Leben und wir<br />

» Unser Ziel ist es, die Lehrlinge am Ende des<br />

dritten Lehrjahres fit für den Schritt in das<br />

Restaurant-Management gemacht zu haben. «<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Anzahl der Mitarbeiter bei McDonald’s Österreich ...................rund 8.900<br />

Personalausbau 2012: Zahl der neu geschaenen Arbeitsplätze . . . . . . 300<br />

Anzahl der Restaurants in Österreich ...............................184<br />

Durchschnittsanzahl an Mitarbeitern pro Restaurant .................50<br />

Anzahl der Restaurantgäste in Österreich im Jahr 2012 ..............157 Millionen<br />

Quelle: McDonald’s Österreich<br />

frühjahr 2013 | 29


30 | frühjahr 2013<br />

Geld und Wirtschaften<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Zwilling</strong> kommt selten allein Strenge Rechnung – gute Freunde<br />

ticktack, ticktack ...<br />

Unter Zeitdruck?<br />

Wer gerne lange und ausgiebig das<br />

Bad blockiert, wird mit diesem Gimmick<br />

wahrscheinlich nicht besonders<br />

glücklich werden. Für Sparefrohs und<br />

Umweltbewusste hingegen – ein Segen:<br />

Der 5 Minute Shower Timer von<br />

Kikkerland. www.kikkerland.com<br />

Wasser, marsch!<br />

Duschen, Tee trinken, Hände<br />

waschen, Geschirr spülen<br />

etc. – Wasser ist in unserem<br />

Leben allgegenwärtig. Jeder in<br />

Österreich verbraucht<br />

135 Liter pro Tag, drei davon<br />

zum Trinken und Kochen.<br />

© Hersteller (6), Samsung, PayLife


Klein Eselein<br />

Mit Packesel Morris wird der Schreibtisch<br />

geräumiger. Der Stift ist schnell<br />

zur Hand, und einen Notizblock hält der<br />

Gute auch bereit. Um € 12,90.<br />

www.geschenkidee.at<br />

Jahrespläne<br />

Wofür die Österreicher 2013 mehr Geld<br />

ausgeben wollen<br />

Wohlbefinden & Sport . . . . . . . . . . . . 24 % (2012: 15 %)<br />

Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 % (2012: 18 %)<br />

Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 % (2012: 19 %)<br />

Aus- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . 17 % (2012: 14 %)<br />

Sparen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 % (2012: 13 %)<br />

Quelle: Generali-Geldstudie 2013<br />

Smart mit Phone<br />

<strong>Ein</strong>fach und gezielt Strom sparen mit<br />

dem eigenen Smartphone? Na klar!<br />

Durch die Verlagerung zahlreicher<br />

Aktivitäten – z.B. E-Mail-Check – auf<br />

das tragbare Utensil werden größere<br />

Geräte seltener benötigt.<br />

Nickerchen nach Methode “Strauß”<br />

EINE MÜTZE VOLL SCHLAF<br />

<strong>Ein</strong> kurzes Schläfchen in der Mittagspause?<br />

Oder scheint die Sonne mal wieder<br />

zu stark durch die Vorhänge? Mit einem<br />

Ostrich Pillow sollte dem ungestörten Power<br />

Napping nichts mehr im Weg stehen. Um<br />

€ 80,–. www.studiobananathings.com<br />

Bargeldlos wird in diesem Jahr auch noch um kontaktlos<br />

ergänzt. Knapp vor der Markteinführung stehen<br />

Bankomatkarten, die keine Codeeingabe mehr<br />

erfordern. <strong>Ein</strong>fach ans Terminal halten und fertig.<br />

Geld und Wirtschaften<br />

BOHRHAMMER BENÖTIGT?<br />

Mieten und Vermieten<br />

Das Werkzeug liegt das ganze Jahr nur herum,<br />

und dafür ist kein Fahrrad im Haus? Mit usetwice<br />

kann man mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />

schlagen. Fahrrad mieten und Werkzeug<br />

verleihen zum Beispiel. www.usetwice.at<br />

Das liebe Geld<br />

Von Frustkäufen und anderen<br />

kostspieligen Fehltritten. Unterhaltsam<br />

werden die Irrtümer<br />

im Umgang mit dem eigenen<br />

Geld aufgezählt. Um € 17,50.<br />

www.randomhouse.de<br />

frühjahr 2013 | 31


© Jonny Roth<br />

32 | frühjahr 2013<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Zwilling</strong> kommt<br />

Der Schock am Anfang hat tief gesessen.<br />

„Stefan und ich haben nach dem Besuch<br />

beim Frauenarzt zu Hause nur geweint.<br />

Damit hatten wir einfach nicht gerechnet.<br />

Wie sollte das klappen? Gleich zwei<br />

Kinder auf einmal?“, erinnert sich Anja an<br />

die Zeit der Verkündigung ihrer frohen<br />

Botschaft. Etwa 1.300 Paare erfahren<br />

in Österreich jährlich, dass sie <strong>Zwilling</strong>e<br />

erwarten, meist mit gemischten Gefühlen.<br />

Die Aussicht auf eine möglicherweise<br />

kompliziertere und anstrengendere<br />

Schwangerschaft und Geburt, höhere<br />

finanzielle Belastung, die Bewältigung<br />

Doppeltes Glück, doppelte Sorgen und noch viel<br />

höhere Kosten? Die Herausforderungen für <strong>Zwilling</strong>seltern<br />

können anfangs einschüchtern. Wie<br />

man dabei locker das Ruder in der Hand und ein<br />

Lächeln auf den Lippen behält ... von linda kreuzer<br />

des Alltags mit zwei Säuglingen – viele<br />

Fragen und so manches Horrorszenario<br />

lassen werdende <strong>Zwilling</strong>seltern in der<br />

ersten Zeit wenig Raum für Vorfreude.<br />

Auch Carmen und Martina, die eine<br />

bereits Mutter einer Tochter, die andere<br />

Mutter von zwei Söhnen, waren am<br />

Anfang alles andere als gelassen. „Wenn<br />

ich jemanden mit <strong>Zwilling</strong>swagen auf der<br />

Straße gesehen habe, dann war ich froh,


selten allein<br />

dass wir nur ein Kind haben. Niemals bin<br />

ich davon ausgegangen, dass das auch<br />

mal uns betreen könnte.“ Carmen und<br />

Andi haben vor drei Monaten ihre <strong>Zwilling</strong>e<br />

Leo und Clara begrüßen dürfen. „Lotta<br />

ist als große Schwester ganz wunderbar.<br />

Sie macht es uns momentan sehr einfach,<br />

den neuen Alltag zu fünft einzuüben.“<br />

Martina und ihr Mann Christian hatten mit<br />

zwei älteren Söhnen auch einiges an elterlicher<br />

Erfahrung gesammelt. „Trotzdem<br />

habe ich am Nachhauseweg vom Frauenarzt<br />

viele Tränen vergossen. Christian<br />

hingegen hat sich einfach nur gefreut.“<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Leben und wir<br />

Erste Hilfe<br />

Finanzielle Ängste und die Frage nach<br />

der Bewältigung des Alltags mit schlaflosen<br />

Nächten, sperrigen Kinderwägen<br />

oder zu kleiner Wohnung lassen die<br />

meisten werdenden Eltern nicht los. Die<br />

Freude über zwei gleichzeitige Kinder<br />

stellt sich bei vielen erst allmählich,<br />

nach bewusster Konfrontation mit den<br />

anstehenden Aufgaben, ein. Martina<br />

hatte in ihrem Kopf „schon alle schlimmen<br />

Szenarien durchgespielt, und dann ist mir<br />

bewusst geworden, dass es für alles eine<br />

Lösung gibt. Mein Glaube hat mir sehr<br />

geholfen, zu wissen, dass man geborgen<br />

und aufgehoben ist. Und dann realisiert<br />

man, dass gleich zwei Babys kommen,<br />

und man fühlt sich sehr besonders. Die<br />

Ängste weichen der Neugier, und die<br />

Freude wird immer größer.“<br />

Für Ruth, alleinerziehende Mutter von<br />

Una und Jurij, übertraf das Staunen über<br />

zwei Kinder gleich von Beginn an die unvermeidlichen<br />

Sorgen: „Auch gut, dachte<br />

ich, die sind zu zweit angerückt, um mich<br />

zu überzeugen, Kinder zu bekommen.<br />

Außerdem fand ich schon von Anfang an<br />

gut, dass die beiden zu zweit sind, und<br />

so eines nicht mit mir allein sein wird.<br />

Und das Überlegen, ob einem <strong>Ein</strong>zelkind<br />

etwas Wichtiges fehlt, ist mir so erspart<br />

geblieben.“<br />

Erste Hilfe in der Bewältigung von<br />

Ängsten und Sorgen können Familie und<br />

Freunde leisten. Konkrete Tipps und Hilfeleistungen<br />

bieten Familienberatungsstellen,<br />

private Initiativen von Mehrlingseltern<br />

und diverse Ratgeber. „Am schönsten<br />

war, wenn Leute sich sofort mit uns<br />

gefreut haben. Die Sorgen und Ängste<br />

hat man ohnehin vor Augen, vom Umfeld<br />

erhot man sich positive Unterstützung“,<br />

erinnert sich Martina an die ersten<br />

Reaktionen auf die Verkündigung ihrer<br />

<strong>Zwilling</strong>sschwangerschaft. Andi, Carmens<br />

Mann und Vater von drei Kindern, meint,<br />

dass „uns am meisten damit geholfen<br />

Anzahl der <strong>Zwilling</strong>sgeburten in Österreich im Jahr 2011 .................................1.354<br />

Anzahl der Drillingsgeburten in Österreich im Jahr 2011 .................................... 38<br />

Anzahl der Geburten in Österreich im Jahr 2011 ....................................... 76.969<br />

Anzahl der <strong>Zwilling</strong>sgeburten in Österreich im Jahr 1991 .................................. 925<br />

Anzahl der Drillingsgeburten in Österreich im Jahr 1991 ..................................... 19<br />

Anzahl der Geburten in Österreich im Jahr 1991 ....................................... 93.984<br />

Anteil der <strong>Zwilling</strong>sgeburten, die durch Kaiserschnitt erfolgen ........................ ca. 80 %<br />

Anteil der <strong>Zwilling</strong>smütter mit Stillproblemen ............................................ 75 %<br />

Quellen: Statistik Austria, www.stillen.at<br />

frühjahr 2013 | 33


Leben und wir<br />

war, dass viele uns das zugetraut haben.<br />

Wir haben unser erstes Kind schon gut<br />

geschaukelt, da klappt es auch mit zwei<br />

weiteren.“<br />

Doppelt gekauft<br />

Abgesehen von emotionaler Unterstützung<br />

können Familie und Freunde bereits<br />

vor der Geburt ihre Hilfe bei den Vorbereitungen<br />

anbieten. Sich nämlich auf die<br />

spezielle Situation auch mit der nötigen<br />

Ausstattung einzurichten, sorgt für ein<br />

gutes Stück Seelenfrieden. „Für mich<br />

gab es in der Schwangerschaft einen<br />

bestimmten Zeitpunkt, ab dem ich mich<br />

der Lage gewachsen fühlte. Wir wohnen<br />

in einem alten Haus mit kleinem Lift. Wir<br />

haben wochenlang recherchiert, welcher<br />

Kinderwagen da hineinpassen könnte,<br />

und als wir von einem neuen Modell<br />

mit den perfekten Maßen erfuhren, das<br />

im Herbst vor der Geburt rauskommen<br />

würde, waren wir wirklich erleichtert“,<br />

beschreibt Anja einen wichtigen Schritt in<br />

ihrer Vorbereitung.<br />

Die Anschaung von praktikabler und<br />

den eigenen Anforderungen genau entsprechender<br />

Ausrüstung ist ein kostspieliger<br />

Faktor für <strong>Zwilling</strong>seltern. Zwar kann<br />

man bereits gute Kinderwägen, große<br />

Babybetten, Kleidung, Wippen oder<br />

Hochstühle gebraucht erwerben, aber<br />

die Jagd auf zwei Exemplare ist langwieriger.<br />

Für Ruths <strong>Zwilling</strong>e „kommt Second<br />

Hand eher weniger in Frage, weil sie oft<br />

nach den gleichen Sachen verlangen.<br />

Und egal, ob bei Kleidung oder Spielzeug:<br />

Zwei gleiche Sachen findet man<br />

auf Flohmärkten selten. Mittlerweile gibt<br />

es aber auch einige <strong>Zwilling</strong>seltern, die<br />

ihre gebrauchten Sachen bei speziellen<br />

Tauschbörsen anbieten.“ Das Durchforsten<br />

von Internetangeboten lohnt sich aber<br />

nicht nur, wenn es sich um gebrauchte<br />

Waren handelt. Viele Firmen bieten spezielle<br />

<strong>Zwilling</strong>srabatte und Geschenke beim<br />

Kauf von Produkten an, allerdings muss<br />

34 | frühjahr 2013<br />

Das liebe Geld<br />

So manche Sorgenfalte lässt sich durch einen<br />

kleinen Überblick an Unterstützungsleistungen<br />

glätten.<br />

Das Kinderbetreuungsgeld kann seit 2010<br />

in fünf Varianten bezogen werden. Wichtig<br />

für <strong>Zwilling</strong>seltern ist, dass es bei der einkommensabhängigen<br />

Variante keinen Mehrlingszuschlag<br />

gibt. Bei den anderen gibt es<br />

einen Mehrlingszuschlag von 50 Prozent<br />

des jeweiligen monatlichen Betrags. Die<br />

Dauer des Mutterschutzes nach der Geburt<br />

(Bezugszeitraum des Wochengeldes) beträgt<br />

bei Mehrlingen, egal ob spontane oder<br />

Kaiserschnitt-Geburt, zwölf Wochen.<br />

Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche<br />

Unterstützungen, was Wohnbeihilfe,<br />

Heizkostenzuschuss etc. betrit. Der Anspruch<br />

richtet sich nach der Anzahl der im<br />

Haushalt lebenden Personen. Nachfragen<br />

zahlt sich in vielen Fällen aus. Familienbezogene<br />

Leistungen können beim Online-<br />

Familienrechner des Ministeriums abgerufen<br />

werden: http://onlinerechner.haude.at/<br />

BMF/Familienrechner/bmf-bl.html<br />

Die Gebietskrankenkassen decken österreichweit<br />

den Anspruch einer mobilen Kran-<br />

man oft bereit sein, die Geburtsurkunde<br />

der Kinder an die Firma zu schicken.<br />

Gut beraten<br />

<strong>Zwilling</strong>seltern stehen vor einer Vielzahl<br />

an Herausforderungen, zumal diese<br />

Situation keine alltägliche ist und daher<br />

oft die Erfahrungswerte im Familien- und<br />

Bekanntenkreis fehlen. Beratungsstellen,<br />

die werdenden Eltern bei allen Fragen,<br />

egal ob es sich dabei um medizinische,<br />

finanzielle oder psychische Anliegen<br />

kenpflege nach der Geburt von Mehrlingen<br />

ab. So kann speziell bei früh geborenen Kindern<br />

eine kostenfreie, umfangreiche medizinische<br />

Betreuung in Anspruch genommen<br />

werden. In fünf Bundesländern wird der mobile<br />

Dienst von „MOKI“, der mobilen Kinderpflege,<br />

abgedeckt. www.moki.at<br />

Viele Geschäfte bieten Rabatte für <strong>Zwilling</strong>e<br />

an. Beim <strong>Ein</strong>kauf empfiehlt es sich daher<br />

immer, nach solchen Angeboten zu fragen.<br />

GEA schenkt z.B. beim Kauf von Schuhen für<br />

das <strong>Zwilling</strong>spaar einem <strong>Zwilling</strong> die Schuhe.<br />

Popolini, XXX Lutz oder babywalz geben<br />

zehn Prozent <strong>Zwilling</strong>s-Nachlass, die Firma<br />

Jako-O gewährt fünf Prozent. In den meisten<br />

Fällen muss man bereit sein, die Geburtsurkunde<br />

der Kinder an das Unternehmen zu<br />

schicken. Bei der Firma Big gibt’s auf Anfrage<br />

zwei Bobby-Cars zum Preis von einem; auf<br />

Anfrage bekommt man von Firmen wie Pampers,<br />

Penaten oder NUK zusätzliche Windelpakete,<br />

Schnuller und Kosmetikproben.<br />

Für die Ausstattung der kleinen Flöhe<br />

können auch diverse Second-Hand-Läden,<br />

Bazare oder Kleidermärkte dienlich sein. Auf<br />

Websites wie www.flohmarkt.at oder www.<br />

willhaben.at finden sich österreichweit Gelegenheiten<br />

zum Schnäppchenjagen.<br />

handelt, weiterhelfen können, sind oft zu<br />

wenig bekannt, aber in jeder größeren<br />

Stadt vertreten. Vor allem bei staatlichen<br />

Unterstützungsleistungen, die bundesländerspezifisch<br />

geregelt sind, wie Heizkostenzuschüsse<br />

oder Wohnbeihilfe, wird oft<br />

zu wenig nachgefragt. Neben guten oziellen<br />

Beratungsquellen sind private Kontakte<br />

zum Austausch nützlich, allerdings<br />

sind Familiengeschichten mit Mehrlingen<br />

genauso verschieden wie <strong>Ein</strong>kind-Erfahrungen.<br />

„Es kann dir ja niemand wirklich<br />

sagen, wie es werden wird. Ich habe zwar<br />

den Kontakt zu anderen <strong>Zwilling</strong>seltern<br />

gesucht, aber Lebensgeschichten und<br />

(1) Anja und Stefan mit ihren Söhnen Leo und Simon (13 Monate); (2) Ruth und ihre <strong>Zwilling</strong>e<br />

Una und Jurij (2); (3) Carmen und Andi mit Lotta (2,5) und Leo und Clara (3 Monate)


Christian und Martina mit ihren vier Söhnen<br />

Elia (6), Tristan (4), Oliver und Noah (2).<br />

» Und dann realisiert man,<br />

dass gleich zwei Babys<br />

kommen und fühlt sich<br />

sehr besonders. «<br />

Problemlösungen sind sehr unterschiedlich.<br />

<strong>Ein</strong> paar allgemeine Hinweise haben<br />

mir gut geholfen, wie zum Beispiel,<br />

dass gegen Ende der Schwangerschaft<br />

wirklich nur mehr Ruhe angesagt ist<br />

und man am besten alles in den ersten<br />

zwei Dritteln erledigen soll. Oder dass<br />

Rhythmus für die Kinder sehr wichtig ist<br />

und der Alltag viel leichter zu bewältigen<br />

ist, wenn beide gleichzeitig schlafen und<br />

essen“, berichtet Anja über ihre Informationskanäle.<br />

„Auch sehr hilfreich war, dass<br />

wir für die ersten Lebensmonate eine<br />

kostenlose Betreuung von einer Kinderkrankenschwester<br />

in unserer Wohnung<br />

in Anspruch nehmen konnten. Wir hatten<br />

auch kurzzeitig die Unterstützung durch<br />

eine Familienhelferin. Aber im Endeekt<br />

Mein Leben<br />

ohne Vater<br />

von peter zirbs<br />

Leben und wir<br />

Man sollte meinen, die Coverstory dieser<br />

Tipi-Ausgabe könnte mir eigentlich<br />

auf gut Wienerisch komplett wurscht<br />

sein: Vom Thema <strong>Zwilling</strong>e bin ich als<br />

<strong>Ein</strong>zelkind nämlich wohl meilenweit<br />

entfernt – auch wenn böse Zungen<br />

behaupten, ich müsste bestimmt einen<br />

<strong>Zwilling</strong> haben; einer allein kann ja<br />

nicht so ... Egal, um das soll es hier<br />

nicht gehen.<br />

Also wollte ich in Ermangelung eines<br />

direkten persönlichen Bezugs eigentlich<br />

schon abwinken und ein anderes Thema<br />

für diese Kolumne aufgreifen. Bis es<br />

mich wie ein sanfter Blitz traf: Da war<br />

doch irgendwas, oder? Denn so ganz<br />

100 % bin ich ja doch kein <strong>Ein</strong>zelkind.<br />

Auch wenn längst der Schleier der<br />

Vergangenheit darüber schwebt, und<br />

um die Katze nun endlich aus dem<br />

Sack zu lassen: Ich habe eigentlich eine<br />

Halbschwester. <strong>Ein</strong>e Halbschwester, die<br />

ich noch nie in meinem Leben gesehen<br />

habe. Noch nie! Geben wir ihr also einen<br />

Namen und nennen sie einfach mal<br />

Verena.<br />

Verena ist der Überlieferung nach<br />

1971 in Deutschland geboren und somit<br />

das unwesentlich jüngere Kind meines<br />

Vaters, der – siehe Titel – bis zu seinem<br />

frühen Tod vor rund 12 Jahren nur sporadisch<br />

bis gar nicht in meinem Leben<br />

anwesend war. Bewusst abgegangen<br />

ist mir die unbekannte Halbschwester<br />

nie; man sollte ja auch meinen, dass jemand,<br />

den man noch nie getroffen hat,<br />

einem auch nicht fehlen könne. Dem<br />

allerdings widersprechen Psychologen:<br />

Wenn man erst mal weiß, dass da wer<br />

existiert, dann kann man dieses Familienmitglied<br />

sehr wohl vermissen.<br />

Und genau das tue ich, wenn auch<br />

nicht allzu stark. Etwas halbherzig<br />

habe ich zwar bereits versucht, mit<br />

den spärlichen Informationen, die ich<br />

besitze, Verenas Aufenthaltsort herauszufinden.<br />

Das ist auch aufgrund der<br />

Gesetzeslage des Landes Bayern nur<br />

mit richterlichem Beschluss möglich.<br />

Allzu vehement habe ich sie aber noch<br />

nicht gesucht.<br />

Wie Verena wohl aussehen mag? Hat<br />

sie meine Haarfarbe? Ist sie vielleicht<br />

selbst Musikerin? Schreibt sie? Ich<br />

wüsste es wirklich gerne. Und so wird<br />

meine Halbschwester auch weiterhin<br />

noch als quasifamiliäres Gedankenkonstrukt<br />

durch mein Leben geistern.<br />

Ach ja: Solltest du das zufällig lesen,<br />

Verena – melde dich doch bitte.<br />

© Jonny Roth (2), Privat (3), Adrian Batty<br />

frühjahr 2013 | 35


Leben und wir<br />

war alles wirklich halb so schlimm, wie wir<br />

uns das am Anfang der Schwangerschaft<br />

ausgemalt hatten“, blickt Anja lächelnd mit<br />

dem zufriedenen Simon am Arm zurück.<br />

Martina und Ruth waren über Hinweise<br />

zum Synchron-Stillen von einer Stillberaterin<br />

sehr froh. Aus diesen Erfahrungswerten<br />

heraus hat Martina auch mit der Entwicklung<br />

und Produktion eines speziellen<br />

Stillpolsters für Mehrlinge begonnen, der<br />

allen Eltern bei der Ernährung ihrer Kinder<br />

eine gute Stütze sein soll: „Um beide<br />

Kinder gleichzeitig zu füttern, also nicht<br />

nur beim Stillen, auch beim Fläschchen<br />

geben, ist ein guter Polster Gold wert.<br />

Da lohnt sich eine Investition. Der Polster<br />

wird bald über www.zwillingsstillpolster.at<br />

erhältlich sein.“<br />

Carmen war in der Vorbereitung auf die<br />

<strong>Zwilling</strong>e eine gute medizinische Versorgung<br />

wichtig, allerdings „war das Netz<br />

der Untersuchungen sehr eng gestrickt.<br />

Ich hatte das Glück einer angenehmen<br />

Schwangerschaft, die Betreuung auf der<br />

Mehrlingsambulanz war auch bei der Entbindung<br />

sehr gut, und wir konnten früh mit<br />

unseren Kindern nach Hause. Und jetzt<br />

hier alle drei anzusehen und sich einfach<br />

nur zu freuen, das ist jede Anstrengung<br />

wert.“<br />

36 | frühjahr 2013<br />

<strong>Zwilling</strong>s-Beratung<br />

Julia Steidl ist <strong>Zwilling</strong>smutter, Psychologin<br />

und Pikler-Pädagogin und betreibt<br />

die Website www.zwillingseltern.at.<br />

Wie sind Sie auf die Idee der <strong>Zwilling</strong>seltern-Website<br />

gekommen?<br />

Julia Steidl: Ich habe selbst einen Sohn<br />

(geb. 2005) und ein <strong>Zwilling</strong>spärchen<br />

(geb. 2007), kenne also die Situation der<br />

<strong>Ein</strong>zel- und der <strong>Zwilling</strong>smamas. Leider<br />

konnte ich kein einziges Angebot finden,<br />

das spezielle Fragen von <strong>Zwilling</strong>smüttern<br />

beantwortet oder einen Austausch<br />

mit anderen Müttern ermöglicht hätte.<br />

Also habe ich mich selbst auf die Suche<br />

nach relevanten Forschungsergebnissen<br />

gemacht, was diese spezielle<br />

Geschwisterkonstellation für Eltern und<br />

Kinder bedeutet und wie man <strong>Zwilling</strong>e<br />

bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen<br />

kann. Ich möchte mit meinem<br />

Angebot den Austausch unter <strong>Zwilling</strong>seltern<br />

erleichtern und auch individuelle,<br />

rasche Hilfe und Beratung für Eltern.<br />

Der Austausch mit <strong>Ein</strong>lingseltern ist<br />

für <strong>Zwilling</strong>seltern wenig hilfreich, weil<br />

viele Freuden, aber auch Belastungen<br />

im Doppelpack kommen und andere<br />

Eltern sich kaum vorstellen können, was<br />

das bedeutet. Das innere Bild, das die<br />

meisten Erwachsenen von <strong>Zwilling</strong>en<br />

haben und auch permanent an die<br />

Kinder herantragen (wie lustig es sein<br />

muss, immer verwechselt zu werden<br />

und immer wen zum Spielen zu haben,<br />

wie schön es sein muss, stets einen<br />

Begleiter zu haben ...), entspricht nicht<br />

der vollen Realität des <strong>Zwilling</strong>slebens.<br />

Was raten Sie werdenden <strong>Zwilling</strong>seltern?<br />

Ich rate werdenden <strong>Zwilling</strong>seltern immer<br />

ganz banal zu einem Wäschetrockner<br />

für die vielen Strampler & Co. und zu<br />

einer Putzfrau, die sich um die Sauberkeit<br />

von Bad, Küche und Klo kümmert.<br />

Von der Geburt an sollte die Familie<br />

einige Zeit unter sich zu Hause verbringen,<br />

eventuell mithilfe einer Hebamme.<br />

Babys sind in den ersten sechs Wochen<br />

nur damit beschäftigt, ihre unmittelbare<br />

Umgebung kennenzulernen und brauchen<br />

dafür ausreichend Ruhe.<br />

Werdende <strong>Zwilling</strong>seltern sollten<br />

schon im Vorfeld klären, wie viele helfende<br />

Hände sie im eigenen Haushalt<br />

vertragen können. Mit Großeltern und<br />

anderen, die ihre Hilfe anbieten, sollte<br />

geklärt werden, dass Hilfe anfangs vor<br />

allem im Haushalt nötig sein wird und<br />

nicht ausschließlich zum Babyhalten.<br />

Es ist sinnvoll, im Kopf zu behalten,<br />

dass man auch schon früh nur EIN<br />

Kind mit der Oma auf einen Spaziergang<br />

schicken kann. Dann ist sie nicht<br />

überfordert, und man kann sich selbst in<br />

Ruhe einmal nur einem Baby widmen –<br />

fast wie Freizeit für <strong>Zwilling</strong>smütter!<br />

Eltern von eineiigen <strong>Zwilling</strong>en rate<br />

ich, ihren Kindern bald einen unterschiedlichen<br />

Haarschnitt zu machen,<br />

damit alle Menschen in ihrer Umgebung<br />

sie zuverlässig unterscheiden können.<br />

Sehen Sie institutionellen Nachholbedarf<br />

in Sachen Beratung und Hilfeleistung<br />

bei Mehrlingen?<br />

Den meisten Nachholbedarf sehe ich<br />

beim Thema „Stillen von <strong>Zwilling</strong>en“,<br />

viele Mütter werden im Krankenhaus<br />

schnell entmutigt. Stillen muss gelernt<br />

werden, und es spricht gar nichts dagegen,<br />

dass eine <strong>Zwilling</strong>smutter stillen<br />

kann. Über Möglichkeiten, die Babys<br />

abwechselnd anzulegen, dazwischen<br />

zuzufüttern oder nur ein Baby zu stillen,<br />

sollte eines die Flasche bevorzugen,<br />

werden die Mütter nicht aufgeklärt. Es<br />

heißt oft „ganz oder gar nicht“, und das<br />

in den ersten Tagen, wo die Mütter mit<br />

der Situation noch überfordert sind.<br />

Ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen,<br />

warum man für <strong>Zwilling</strong>e<br />

nicht das doppelte Kinderbetreuungsgeld<br />

bekommt. Zwei Kinder im gleichen<br />

Alter bringen ja im Vergleich zu<br />

hintereinander geborenen erhebliche<br />

finanzielle Mehrbelastungen mit sich.<br />

Das Gewand kann man z.B. nicht von<br />

einem zum nächsten weitergeben etc.<br />

Schön wäre in Zukunft ein richtiges<br />

Beratungszentrum, wo Fachleute<br />

zusammenarbeiten, die sich ebenfalls<br />

auf dieses Thema spezialisiert haben.<br />

Auch weitere spezielle Mutter-Kinder-<br />

Angebote wären wünschenswert, die<br />

meisten Angebote sind für <strong>Zwilling</strong>e<br />

vom Setting her unpassend bzw. viel zu<br />

teuer, weil es keine Rabatte gibt.<br />

Für Eltern mit älteren <strong>Zwilling</strong>en plane<br />

ich ab Herbst einen <strong>Zwilling</strong>seltern-<br />

Stammtisch am Abend.<br />

© Jonny Roth (2), Privat


© Votava<br />

Kindergartenpädagoge/-pädagogin<br />

Entgeltliche <strong>Ein</strong>schaltung<br />

<strong>Ein</strong> Beruf mit Zukunft<br />

Die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Stadt Wien bietet<br />

– neben der derzeit angebotenen fünfjährigen Ausbildung mit Matura<br />

und einem viersemestrigen Kolleg in Tagesform – zwei weitere Modelle<br />

zur Ausbildung von Kindergartenpädagog(inn)en an.<br />

Modell Change<br />

Hier handelt es sich um eine zweistufige<br />

fünfsemestrige Ausbildung. Nach<br />

den ersten beiden Semestern, an denen<br />

der Unterricht ganztägig stattfindet, ist<br />

man pädagogische Assistentin – ein<br />

Ausbildungsstatus, den es bis dato<br />

nicht gab. Nach drei weiteren berufsbegleitenden<br />

Semestern schließt man<br />

die Ausbildung zum/zur diplomierten<br />

Elementarpädagogen/-pädagogin ab.<br />

Dieses Angebot richtet sich an alle<br />

Interessierten mit sehr guten Deutschkenntnissen.<br />

Modell Pick Up<br />

Es beinhaltet die Studienberechtigungsprüfung<br />

im ersten Modul, und anschlie-<br />

Spielend lernen- das macht Spaß!<br />

ßend folgt eine fünfsemestrige Ausbildung<br />

(wie beim Modell Change). Pick Up richtet<br />

sich an Kindergartenassistent(inn)en mit<br />

dem Wunsch nach Höhequalifizierung und<br />

Arbeit suchende Interessent(inn)en mit<br />

positivem Abschluss der achten Schulstufe<br />

Die topausgebildeten Kindergartenpädagog(inn)en<br />

für Wiens städtische Kindergärten.<br />

und drei Jahren Schulbildung.<br />

Mit dieser Ausbildungsoensive bietet<br />

die Stadt Wien als einziges Bundesland<br />

österreichweit ein Modell der Wahlfreiheit<br />

sowohl für junge Menschen mit<br />

der Ausbildung bakip ab 14 wie auch für<br />

Quereinsteiger/-innen und Interessierte<br />

ohne Matura, welche sich höher qualifizieren<br />

wollen, an.<br />

Mehr Infos für Interessierte<br />

Wer sich für die Kolleg-Ausbildungen<br />

Change und Pick Up interessiert oder<br />

weitere Informationen zu Workshops und<br />

Lehrgängen einholen möchte, kann dies<br />

auch online beim Wiener Zentrum für<br />

Elementarpädagogik tun:<br />

www.paedagogika.at<br />

frühjahr 2013 | 37


Geld und Wirtschaften<br />

38 | frühjahr 2013<br />

Strenge Rechnung –<br />

gute Freunde<br />

In Beziehungsdingen wird mittlerweile über vieles geredet: Erziehungsfragen,<br />

Sex, Altersvorsorge – alles keine Tabuthemen mehr. Lediglich bei<br />

der Kommunikation rund um das Thema Finanzen wird ungern der erste<br />

Schritt gemacht, und das birgt oft gefährlichen Zündstoff. von markus höller<br />

Schon beim Kennenlernen, bei den ersten<br />

Dates, liegt das Thema Geld latent in der<br />

Luft: Wer bezahlt die Rechnung, das Taxi;<br />

was macht der Wunschpartner beruflich<br />

und wie sieht die <strong>Ein</strong>kommens- und Lebenssituation<br />

aus? Auch wenn Partner unterschiedliche<br />

Beweggründe haben mögen,<br />

ihre persönlichen Finanzverhältnisse<br />

nicht gerne oenzulegen, spätestens beim<br />

Bekenntnis zum gemeinsamen Haushalt,<br />

zur Familiengründung oder zur Ehe<br />

besteht Bedarf an klaren Fronten. Denn<br />

nicht zuletzt gelten Lebensgemeinschaften,<br />

vor allem aber Ehen, als wirtschaftliche<br />

<strong>Ein</strong>heit; ähnlich wie bei einer Firma<br />

befinden sich die Partner nun in einer Art<br />

Gesellschaft, die für die Gesellschafter<br />

viele Vorteile, aber natürlich auch Risiken<br />

birgt. Diese vernünftig abzuwiegen und<br />

bestmöglich im Sinne der Partnerschaft<br />

zu maximieren bzw. minimieren, gehört zu<br />

den lästigen Pflichten einer Beziehung.<br />

Die Ehe und der Ehevertrag<br />

<strong>Ein</strong>e Ehe ist, so das schnöde Amtsdeutsch,<br />

eine Gemeinschaft mit Gütertrennung.<br />

Das heißt, dass im Prinzip jeder<br />

Ehepartner weiter Eigentümer der von<br />

ihm/ihr eingebrachten Güter bleibt und<br />

lediglich das gemeinsam erwirtschaftete<br />

Vermögen im Falle einer Trennung geteilt<br />

wird. Unabhängig von dieser Basisversion<br />

können mittels Ehevertrag (der von einem<br />

Notar beglaubigt werden muss) sämtliche<br />

© Corbis, SXC.hu


Spielarten ausformuliert werden, die vom<br />

Standardverfahren bei z.B. Scheidung<br />

oder Tod – hier kommen noch testamentarische<br />

Verfügungen hinzu – gelten. Die<br />

Praxis zeigt: Je wohlhabender einer oder<br />

beide Ehepartner sind, desto penibler<br />

werden diese Angelegenheiten schon<br />

vor dem Schritt zum Standesbeamten<br />

geregelt. In weniger vermögenden Partnerschaften<br />

sind solche Vorkehrungen<br />

meist nicht nötig, viel essenzieller sind<br />

bei Otto Normalverbraucher oft Regelungen<br />

wie gemeinsame Kontoführung,<br />

Grundbucheinträge, Kreditverträge und<br />

Bürgschaften. Denn grundsätzlich ist der<br />

jeweilige Ehepartner nicht haftbar für Verbindlichkeiten<br />

des anderen – es sei denn,<br />

beide haben z.B. einen Leasingvertrag<br />

unterschrieben. Wer also sein Konto allein<br />

zeichnungsberechtigt führt, ist allein dafür<br />

verantwortlich, ein gemeinsames Konto<br />

heißt aber auch gemeinsames Auommen<br />

für eventuelle Verbindlichkeiten. Man<br />

sieht also: Vertrauen, Oenheit und vor<br />

allem laufende Kommunikation rund um<br />

das Thema Geld sind unerlässlich. Für Lebensgemeinschaften<br />

gilt in abgeschwächter<br />

Form das Gleiche, durch die wesentlich<br />

lockerere Gesetzeslage im Vergleich zur<br />

Ehe ist aber hier ein wesentlich größerer<br />

Ermessensspielraum gegeben.<br />

Deine, meine, unsere<br />

Was nun tatsächlich für jedes Paar die<br />

richtige Form der Verwaltung von gemeinsamen<br />

und persönlichen Finanzen ist, ist<br />

stark von äußeren Umständen und natürlich<br />

auch von einem gewissen „Wohlfühlfaktor“<br />

abhängig. So gibt es nach wie vor<br />

genug Paare, die das Modell „50er-Jahre“<br />

schätzen: Mann geht arbeiten und verwaltet<br />

sämtliche Finanzen, Frau ist daheim<br />

(mit oder ohne Nachwuchs) und erhält ein<br />

monatliches Kostgeld für den täglichen<br />

<strong>Ein</strong>kauf und ein gewisses Taschengeld.<br />

Andere wiederum haben ein gemeinsa-<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Beratung<br />

www.help.gv.at<br />

In der Rubrik „Familie und Partnerschaft“<br />

findet sich alles Wissenswerte<br />

zum Thema Geld, Rechte<br />

und Pflichten in der Partnerschaft.<br />

Österreichs Notare: www.notar.at<br />

Informationen, Rechtstipps und<br />

ein umfassendes Verzeichnis der<br />

österreichischen Notare und Treuhänder.<br />

Nutzen Sie die oft angebotenen<br />

kostenlosen Erstgespräche!<br />

Bankenrechner:<br />

www.bankenrechner.at<br />

Gemeinsam oder jeder für sich<br />

– hier lassen sich die besten Konditionen<br />

ermitteln und bare Münze<br />

sparen.<br />

Wichtige Dokumente:<br />

www.formblitz.at<br />

Für einen geringen Beitrag erhält<br />

man hier geprüfte Dokumentvorlagen<br />

für alle rechtlichen und finanziellen<br />

Themen, vom Ehevertrag bis<br />

zum Testament.<br />

mes Konto, über das sämtliche <strong>Ein</strong>nahmen<br />

und Ausgaben abgewickelt werden; mit<br />

Bankomat- oder Kreditkarte nimmt sich<br />

jeder darüber hinaus seinen persönlich<br />

benötigten Anteil nach dem „Fair Use“-<br />

Prinzip oder nach Absprache heraus. Dazwischen<br />

gibt es Dutzende Möglichkeiten<br />

der Aufteilung. Falls Uneinigkeit oder Ratlosigkeit<br />

herrscht, wie die bestehenden<br />

oder zu erwartenden Finanzgebarungen<br />

am sinnvollsten zu organisieren sind, gibt<br />

es zahlreiche Beratungsstellen im Internet<br />

sowie Banken und Notare, die in allen Fällen<br />

rechtsverbindliche Hilfestellung geben<br />

können (siehe Kasten).<br />

Geld und Wirtschaften<br />

Das letzte Hemd ...<br />

Letztendlich stellt sich die unangenehme<br />

Frage: Was geschieht, wenn ein Partner<br />

einmal nicht mehr ist? Im Regelfall ist für<br />

Hinterbliebene durch das strae Erbrecht<br />

alles geregelt – ungeachtet von Testamenten<br />

beugen diverse Pflichtteil-Regelungen<br />

für Partner, Kinder und enge Verwandte<br />

Erbschleicherei und Betrug gut vor.<br />

Vorsicht aber bei Schulden – Erben heißt,<br />

auch Außenstände und Verpflichtungen zu<br />

übernehmen. Sollte sich also abzeichnen,<br />

dass oene Schulden die vorhandenen<br />

Werte übersteigen, kann man auf das Erbe<br />

verzichten. Der andere Weg ist das Aufteilen<br />

von Vermögenswerten per Schenkung.<br />

Das ist besonders bei eingetragenen<br />

Partnerschaften wichtig, da hier z.B. eine<br />

Eigentumswohnung in die Erbmasse fällt,<br />

während dem überlebenden Partner lediglich<br />

das Wohnrecht zusteht. Grundsätzlich,<br />

aber besonders in allen nicht ehelichen<br />

Partnerschaften, ist dringend zu einem notariell<br />

beglaubigten Testament zu raten. Zu<br />

guter Letzt gilt es, mit einem weitverbreiteten<br />

Irrglauben aufzuräumen: Das „Enterben“<br />

ist in der Praxis nur unter besonderen<br />

Bedingungen möglich und entsprechend<br />

anfechtbar. Grundsätzlich wird mit der<br />

Pflichtteilregelung immer der unmittelbare<br />

Angehörigenkreis berücksichtigt – ob es<br />

dem Erblasser passt oder nicht!<br />

Mittleres Bruttojahreseinkommen der unselbstständig erwerbstätigen Frauen in Euro im Jahr 2011.......................................18.549<br />

Mittleres Bruttojahreseinkommen der unselbstständig erwerbstätigen Männer in Euro im Jahr 2011 ..................................... 30.690<br />

Geschlechterspezifischer Lohnunterschied im Jahr 2010 in Prozent ........................................................................24<br />

Anteil der Singles, die einen Ehevertrag für wichtig oder sehr wichtig halten, in Prozent .....................................................70<br />

Anteil der Single-Männer, denen ein Ehevertrag sehr wichtig ist, in Prozent................................................................. 21<br />

Anteil der Single-Frauen, denen ein Ehevertrag sehr wichtig ist, in Prozent ................................................................. 15<br />

Anteil der Verheirateten, Geschiedenen oder Verwitweten, die einen Ehevertrag abgeschlossen haben, in Prozent .......................... 3,6<br />

Anteil der 30- bis 69-Jährigen, die über kein Testament verfügen, in Prozent .............................................................68,4<br />

Anteil der unverheirateten Partner, für die ein Testament besonders wichtig ist, in Prozent ................................................38,6<br />

Quelle: Statistik Austria, www.parship.at, Österreichische Notariatskammer<br />

frühjahr 2013 | 39


40 | frühjahr 2013<br />

Mode und so<br />

Chic im Strampler Mama hat die Hosen an Die kleinen Extras<br />

Strumpfgeschichten<br />

Strumpfartige Beinkleider gab es<br />

bereits in der altassyrischen Zeit<br />

(1800 v. Chr. – 1375 v. Chr.).<br />

Sie waren aber nicht etwa<br />

gestrickt, sondern aus Tuch<br />

genäht. Aus der Zeit der Pharaonen<br />

kennt man rundgestrickte<br />

Socken – im Museum des Louvre<br />

befindet sich ein Paar.<br />

kleider malen<br />

Eletüüüüüü<br />

Die Kleider sollen die Sprache<br />

der Kinder sprechen, lautet<br />

die Philosophie von Bobo<br />

Choses aus Barcelona. So finden<br />

sich auf jedem Kleidungsstück<br />

poetische Illustrationen.<br />

Mehr aus der Petit-Grocery-<br />

Kollektion ab Seite 52.<br />

www.bobochoses.com<br />

© Hersteller (6), SXC.hu (2)


Klein Lagerfeld<br />

Wenn das alte Puppengewand zu<br />

langweilig wird, hilft ein Gri zu Sto,<br />

Schere, Nadel & Faden. Und mit den<br />

vorbedruckten Schnittmustern ist<br />

das neue Outfit im Nu fertig. Um je<br />

€ 9,95. www.dressyourdoll.be<br />

Qual der Wahl<br />

Die Augen von der Mama, der<br />

Humor von Papa, und wie schaut‘s<br />

mit dem Temperament aus? Auf dem<br />

Eigenschaftenshirt können Eltern<br />

Farbe bekennen. Mit Textilmarker<br />

um € 24,95. www.kjomizo.de<br />

© Deichmann<br />

Schnelle Nummer<br />

Sag mal, wie alt du bist! Mit den Nummernshirts<br />

von Bob & Blossom sollte<br />

diese Frage der Vergangenheit angehören.<br />

Da hilft nämlich ein schneller Blick,<br />

und die Antwort liegt auf der Hand. Bis 5<br />

Jahre. Um € 23,– bei www.frollein-ida.at<br />

2<br />

1<br />

Verwertet<br />

Mode und so<br />

Ab in den Frühling …<br />

mit sensationell günstigen Schuhen<br />

für die ganze Familie … jetzt bei<br />

Deichmann!<br />

Für die Eltern kommt jetzt wieder<br />

die große Herausforderung, die<br />

komplette Garderobe ihres Nachwuchses<br />

zu sichten. <strong>Ein</strong> paar zu<br />

kurze Hosen oder zu kurze Ärmel<br />

sind für die Kids dabei eher zu<br />

verkraften als zu kleine Schuhe!<br />

Und ja, sie wachsen schnell, die<br />

kleinen Kinderfüßchen, und das ist<br />

auch gut so!<br />

Und neben Lauflernern & Co.<br />

für die Kiddies können Mamas<br />

ganz nebenbei auch für sich selbst<br />

shoppen … Mit den trendy Hightop-<br />

Sneakers mit Hidden Heels macht<br />

man auch am Spielplatz eine richtig<br />

gute Figur, selbst wenn man den<br />

Kleinen hinterherlaufen muss ;-)<br />

Jetzt bei Deichmann oder im Online<br />

Shop auf www.deichmann.com<br />

Service-Hotline 0800 700 200<br />

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3 Mamma mia, sind die cool!<br />

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Müll findet eine neue Aufgabe:<br />

Die bunten Ergobags<br />

werden aus CyclePET-Stoen<br />

aus 100 % gebrauchten PET-<br />

Flaschen hergestellt. In einem<br />

Rucksack stecken so ca.<br />

20 Flaschen. Im 6-tlg. Set um<br />

€ 199,–. www.ergobag.de<br />

3<br />

frühjahr 2013 | 41


Mode und so<br />

42 | frühjahr 2013<br />

„Wann wird das Kind wohl seinen eigenen<br />

Modeblog beginnen?!“ – Das Timbre in<br />

Julias Frage ist ironisch bis abgeklärt. Denn<br />

Klara (3), die potenzielle Autorin des Blogs,<br />

fände die Idee vermutlich gar nicht so<br />

abwegig. Der familiäre „Und täglich grüßt<br />

das Murmeltier“-Moment: Bei der Abfolge<br />

Aufstehen-frühstücken-waschen-anziehen<br />

wird die meiste Zeit für den letzten Punkt<br />

verwendet. Dass Julia jeden Tag mit ihrer<br />

ästhetisch doch schon recht entschlossenen<br />

dreijährigen Tochter darüber diskutiert,<br />

was aus der Garderobe den Vorstellungen<br />

entspricht, ermüdet und irritiert die Mutter<br />

gleichermaßen.<br />

Auch Monika kennt das Thema, sie<br />

erlebt es Tag für Tag: Lena (4) verweigert.<br />

An ihre Beine lässt sie nichts als Leggings<br />

– im Winter eine wahre Freude für die Frau<br />

Mama. Nur jedes vierte Langarmshirt wird<br />

in den gestrengen Augen unserer kleinen<br />

Anna Wintour abgenickt. Meistens endet<br />

der Gang zum Kleiderschrank bei Lena<br />

im Tobsuchtsanfall, der auch gerne eine<br />

Stunde andauern kann, und bei Monika in<br />

Verzweiflung, die länger als eine Stunde<br />

anhält: „Wenn ich ihr schlussendlich<br />

einfach irgendetwas anziehe, zieht sie es<br />

wieder aus.“<br />

Fördern oder überfordern?<br />

Die großen Fragezeichen, wie man solche<br />

Situationen wieder entschärfen könnte,<br />

kennt Sabine Kainz aus ihrer kinder- und<br />

jugendpsychologischen Praxis. „Kinder ent-<br />

Chic im<br />

Strampler<br />

Rosa oder weiße Strumpfhose? Welcher Pulli<br />

darf’s heute sein? Wie viel Entscheidungsfreiheit<br />

fördert das Kind – wie viel überfordert?<br />

Erziehungsfragen, vor dem Kleiderschrank<br />

gestellt. von nicole albiez<br />

scheiden zu lassen, passiert aus der wohlgemeinten Idee heraus,<br />

ihre Entwicklung zu fördern“, stellt die Psychologin fest. „Die Idee,<br />

auf eine kooperative Art zusammenzuleben, ist eine richtige. Kontraproduktiv<br />

wird es aber dann, wenn Kinder daran nicht wachsen,<br />

sondern überfordert sind – und das sind Dreijährige mit solchen<br />

Entscheidungen.“ Wie sollen sie sich für die weiße oder rosarote<br />

Strumpose entscheiden, wenn das scheinbar auch die Mama<br />

nicht kann? „Kinder brauchen Grenzen, um sich zu einer soliden<br />

Persönlichkeit zu entwickeln“, erklärt Kainz; für Kinder sei das Wissen<br />

wichtig, dass die Eltern stärker sind als das kleine Menschlein:<br />

„Die wissen, was gut für mich ist. Auf die kann ich mich verlassen.“<br />

– Dies lernen Kinder auch durch klare Rituale, da diese Sicherheit<br />

geben. „Kinder und Eltern übernehmen dabei klar definierte Rollen.<br />

Es geht nicht darum, Kinder im Selbstwert zu drücken, sondern<br />

darum, einen Elternteil darzustellen, auf den sich das Kind verlassen<br />

kann.“ Wenn Mama und Papa einen unsicheren Faktor darstellen,<br />

wird das Kind ständig versuchen, Grenzen zu provozieren – durch<br />

Stampfen und Toben, erklärt Kainz: „Das Kind versucht, stärkere<br />

Bezugspersonen zu finden.“<br />

U-Turn in Richtung Hausverstand<br />

Wie aber begeht man den U-Turn, wenn die Diskussion um die<br />

Strumpose bereits zum täglichen Ritual<br />

gehört? – „Ganz einfach: indem man sie nicht<br />

mehr führt. ‚Wir ziehen uns jetzt an, bei<br />

-5° C diskutieren wir nicht darüber, ob du eine<br />

Strumpose trägst oder nicht.’ Man kann<br />

sich beispielsweise überlegen, die Kleidung<br />

für den nächsten Tag am Abend gemeinsam<br />

auszuwählen, dabei als Elternteil aber sehr<br />

klar und konsequent die Rolle des Erwachsenen<br />

zu übernehmen.“ Es ist auch immer eine<br />

Frage des Alters. Bei einem 10-jährigen Kind<br />

kann man mehr Verantwortung voraussetzen<br />

als bei einem dreijährigen: „Ist dir kalt oder<br />

Sabine Kainz<br />

von der Kinder- und Jugendpsychologischen<br />

Praxis<br />

www.kinderpsychologinnen.at


nicht? Magst du die Jacke nehmen? Das<br />

Kind lebt dann auch mit der Konsequenz.“<br />

Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich<br />

Andrea, Mutter der 5-jährigen Pia, ständig.<br />

Sie ist sich oft nicht sicher, wann ein „Weil<br />

ich es dir sage“ mehr angebracht ist als die<br />

Plausibilität: dass ihrer Tochter erklärt wird,<br />

wie die Eltern zu gewissen Entscheidungen<br />

kommen, was oft in Diskussionen mündet.<br />

<strong>Ein</strong> Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht.<br />

» Kinder brauchen<br />

Grenzen, um sich<br />

zu einer soliden<br />

Persönlichkeit zu<br />

entwickeln. «<br />

„Es gibt Situationen, da ist das eine richtig;<br />

beispielsweise dass das Kind an der Hand<br />

genommen wird, wenn man über die Straße<br />

geht, weil das Leben potenziell gefährdet<br />

ist. Über die Strumpose könnte man<br />

natürlich diskutieren“, plädiert Kainz für<br />

den Hausverstand. „Die Angst, Grenzen zu<br />

setzen, ist groß, man will den Kindern nicht<br />

‚schaden’. Eltern werden immer unsicherer,<br />

weil sie so viele verschiedene Erziehungsansätze<br />

hören.“ Der Hausverstand ginge<br />

verloren – inmitten all der Personen, die<br />

(wohlgemeint) in der Erziehung mitmischen,<br />

inmitten der Regale voller Erziehungsratgeber<br />

und der häufigen Tatsache, dass man’s<br />

ganz anders machen will als seine Eltern.<br />

Ständig sind Entscheidungen gefragt, und<br />

manche – wie das richtige Schulmodell –<br />

sind gar nicht so leicht zu treen. In Fällen<br />

der Überforderung kann ein diagnostisches<br />

Beratungsgespräch mit einer psychologisch<br />

geschulten Person von außen Wunder<br />

wirken.<br />

Gut gekleidet<br />

„Wesentlich ist: stark, konsequent und solide zu agieren, authentisch<br />

zu erziehen“, rät Sabine Kainz. „Nur dann, wenn ich an das<br />

glaube, was ich sage, kann sich mein Kind an mir anhalten. Authentisch<br />

heißt, auch mit Gefühl und Hausverstand zu erziehen, ruhig<br />

auch mal zu sagen, dass mich etwas nervt.“ Dann wird aus dem<br />

Kleiderschrank hoentlich auch wieder: ein Kleiderschrank.<br />

Mode und so<br />

Kleidung von Mini Boden<br />

www.bodendirect.at/tipi1<br />

Auch für die Kleinsten gibt’s die entzückendsten Design-Kollektionen, dennoch bei noch so hingerissen gehauchten „Ahs“ und „Ohs“<br />

nicht auf das „A und O“ in punkto Sicherheit vergessen:<br />

Bei den Stoen (auch bei Heimtextilien) mitdenken – man kann Schadstoe vermeiden, es gibt außerdem<br />

mehr und weniger entflammbares Material.<br />

Keine Kordeln oder Schnüre im Halsbereich. Klettverschlüsse oder Druckknöpfe bieten eine gute Alternative, die<br />

auch nicht gefährlich wird.<br />

Schnüre können auch an Saum oder Taille gefährlich werden – zum Beispiel können Kinder in Rolltreppen oder<br />

Türen von Bussen eingeklemmt werden. Auch für die Schuhe gilt: Klettverschlüsse sind besser als Schnürsenkel.<br />

Leuchtende Farben bei einem Schulweg im Nebel sind bestimmt keine schlechte Idee – und auch<br />

reflektierende Streifen an der Schultasche.<br />

Zumindest manchmal. Bei Regenjacken für Schulausflüge beispielsweise.<br />

frühjahr 2013 | 43<br />

© Mini Boden (2), Eva Schimmer


Mode und so<br />

44 | frühjahr 2013<br />

Mami hat die Hosen an<br />

Wer glaubt, dass Schwangerschaft mit dem Verlust jeglichen Stilbewusstseins<br />

einhergeht, der täuscht sich. Chic und schwanger – das geht heute<br />

beides, wie das Label Slacks & Co. zeigt. von marie-thérèse demblin de ville<br />

Interview<br />

Mit Babybauch zum Business-Meeting? Das Erfolgsrezept des<br />

Londoner Labels Slacks & Co. liegt in einer Kombination aus perfekter<br />

Passform, hochwertigen Materialien und coolen Designs.<br />

Die Business-Ladies Tara Meran und Claire Hoyos bilden mit<br />

ihren österreichischen Wurzeln und in Wien lebend das Herzstück<br />

des 2009 gegründeten Umstandsmodelabels. Claudia Schier,<br />

Victoria Beckham und Danii Minogue sind bereits Fans. Ob sich<br />

die Vorzeigebritin Herzogin Katherine bald in Slacks & Co. zeigen<br />

wird, bleibt abzuwarten. Tipi hat das Schwesternduo in Wien zur<br />

ausführlichen Tea-Time getroen.<br />

© Slacks & Co.


Wie kam es zur Idee, Umstandsmode<br />

zu entwerfen und in weiterer Folge zur<br />

Gründung von Slacks & Co.?<br />

Tara: Slacks & Co. war ursprünglich ein<br />

Umstandshosen-Modelabel. Ich hatte<br />

schon immer eine Passion und Vorliebe<br />

für Hosen. <strong>Ein</strong>e Frau in einer eleganten,<br />

schönen Hose, die Ihre Beine ins Unendliche<br />

verlängert, ist einfach eine schöne<br />

Erscheinung. Die Anregung, Umstandshosen<br />

zu entwerfen, kam durch Emily Evans,<br />

Besitzerin einer Umstandsmoden-Boutique<br />

in London. Zudem musste ich in meiner<br />

ersten Schwangerschaft feststellen,<br />

wie schwer es ist, gut sitzende Hosen zu<br />

finden, was zur ersten Slacks & Co.-Kollektion<br />

führte. Die Kollektion hat sich von<br />

einer reinen Umstandshosen-Kollektion zu<br />

einer kompletten Garderobe für werdende<br />

Mütter entwickelt. Von Business, Fashion<br />

Forward bis Comfort Wear ist alles dabei.<br />

Ihr seid Schwestern. Wie gestaltet sich<br />

die Zusammenarbeit im Family Biz?<br />

Claire: Tara kümmert sich als Managing<br />

Director um die Produktion sowie um die<br />

finanziellen Angelegenheiten. Ich bin als<br />

Commercial Director für die Bereiche PR<br />

und Sales zuständig. Entwerfen tun wir gemeinsam,<br />

wobei ich sicher mehr die Trends<br />

bestimme und Tara den Komfortfaktor<br />

nicht außer Acht lässt. Wir ergänzen uns<br />

einfach sehr gut. Die familiäre Konstellation<br />

bringt vollkommenes Vertrauen, Loyalität<br />

und Zusammenhalt mit sich. Alles wichtige<br />

Qualitäten und für uns die Voraussetzung<br />

für ein gutes, erfolgreiches Business.<br />

Eure Styles sind gerade auch bei<br />

Business-Women sehr beliebt. Was ist<br />

das Geheimnis beim Entwerfen smarter<br />

Oce-Looks mit Babybauch?<br />

Tara: Tailoring für Schwangere zu entwerfen<br />

ist einfach etwas anders, da sich der<br />

Fokus auf die „neue“ Silhouette richtet.<br />

Hosen müssen bequem um den Bauch<br />

und vorteilhaft an Po und Oberschenkeln<br />

sitzen. Der Schnitt muss hinten hoch<br />

genug sein, damit man sich auch ohne sich<br />

zu entblößen bücken kann. Styling-Details<br />

wie z.B. Taschen dürfen nicht auftragen.<br />

Blazer dürfen nicht unförmig und maskulin<br />

wirken, sondern sollten einen detaillierten<br />

Schnitt haben, ohne einzuengen.<br />

Wer schön sein will, muss also nicht leiden.<br />

So lassen sich Komfort und aktuelle<br />

Modetrends doch noch gut kombinieren.<br />

Claire: Slacks & Co. ist ein mode- bzw.<br />

trendbewusstes Label. Wir versuchen,<br />

Design und Komfort unter einen Hut zu<br />

bringen. Trendteile wie Skinny Jeans und<br />

Die in Wien lebenden Schwestern Claire Hoyos<br />

und Tara Meran sind mit Slacks & Co. international<br />

erfolgreich. www.slacksandco.com<br />

Ledertreggings sind kein Problem, solange<br />

man hochwertige Stoe mit hohem<br />

Stretchanteil mit einem angenehmen Gummibund<br />

kombiniert. Unser Tipp an werdende<br />

Mamis: Qualität statt Quantität. Lieber<br />

wenige und dafür hochwertige Umstandsmode<br />

kaufen, die die gesamte Schwangerschaft<br />

Freude macht, und auf billige Teile,<br />

die schnell ausbeulen, verzichten. Ach ja,<br />

Umstandsbekleidung sollte waschmaschinenfest<br />

sein, keine Mummy-to-be möchte<br />

ständig zur Reinigung laufen.<br />

Ihr verkauft mittlerweile auch in Übersee<br />

und weiten Teilen Europas – wie unterschiedlich<br />

sind dort die Ansprüche der<br />

Schwangeren?<br />

Claire: In Österreich, Deutschland und der<br />

Schweiz gibt es eher konservative Käuferinnen,<br />

für die schlichtes Design, gedeckte<br />

Farben und Komfort einen hohen Stellenwert<br />

haben. Dasselbe gilt für Amerikanerinnen.<br />

Darüber hinaus wird seit der Krise<br />

sehr auf den Preis geachtet. Die Französinnen,<br />

Däninnen und Holländerinnen sind<br />

experimentierfreudiger und stehen auf<br />

unsere Fashion Forward Pieces. England<br />

vertraut auf unser elegantes Tailoring.<br />

Mode und so<br />

Welches Kleidungsstück ist das wichtigste<br />

während einer Schwangerschaft?<br />

Wo habt ihr die meiste Nachfrage?<br />

Claire: <strong>Ein</strong>e gut sitzende Jeans ist<br />

definitiv ein absolutes Must-have. Wir<br />

haben letztes Jahr unsere Denim Deluxe<br />

Line gelauncht, die sehr gut bei unseren<br />

Kundinnen ankommt. Für unsere Schwangerschaftsjeans<br />

haben wir die wichtigen<br />

Designelemente einer normalen Premium<br />

Denim Jeans beibehalten: hochqualitative<br />

Jeansstoe, die nicht ausbeulen, kombiniert<br />

mit coolen Waschungen und dem<br />

typischen Jeansverschluss vorne. So wird<br />

der Freizeit-Jeans-Look bewahrt.<br />

Was macht den perfekten Schnitt aus?<br />

Claire: Es gibt unheimlich viele Recherchen<br />

über die moderne Damenfigur, und<br />

anhand derer gibt es zwei dominante<br />

Körperformen – die gerade geformte<br />

Figur von Taille bis Hüfte und die kurvigere<br />

Figur, die schmäler in der Taille ist.<br />

Der Unterschied liegt nicht im Gewicht,<br />

sondern es ist eine Frage der Proportionen.<br />

Wenn Sie sich umblicken, taucht<br />

dieses Konzept überall auf, z.B. bei Gap<br />

mit den Curvy und Straight Fits bis hin zu<br />

Levi’s mit der Curve ID Range. Durch die<br />

Schwangerschaft verliert der Taillenfaktor<br />

an Wichtigkeit, und daher haben wir uns<br />

auf den Komfort und Schritt fokussiert, die<br />

einfach optimal passen müssen.<br />

Wie sieht eure Zukunft aus?<br />

Tara: Neu für die Sommerkollektion 2013<br />

sind die vielen Pastellfarben. Inspiriert<br />

von Ferienstimmungen in Mittelitalien,<br />

gibt es ab Ende März leichte Tops und<br />

natürlich unsere Hosenklassiker in Denim,<br />

Khaki, Knallblau und Nude. Noch ein<br />

Highlight ist sicher der Relaunch unseres<br />

Onlineshops Anfang April, an dem wir<br />

bereits fleißig tüfteln. Weiters planen<br />

wir auch, im US-Markt noch weiter Fuß<br />

zu fassen und zu expandieren. Wir sind<br />

gerade dabei, das Team in den Staaten<br />

aufzubauen und designen parallel eine<br />

exklusive Kollektion mit einem Partner<br />

in Saudi-Arabien. Es bleibt auf jeden Fall<br />

abwechslungsreich.<br />

Wow, ihr seid ja gut unterwegs. Klingt<br />

nach einem spannenden Jahr 2013.<br />

Merci für das Gespräch & alles Gute!<br />

» Slacks & Co. ist mode- und trendbewusst.<br />

Wir versuchen, Design und<br />

Komfort unter einen Hut zu bringen. «<br />

frühjahr 2013 | 45


Mode und so<br />

<strong>Ein</strong> Gürtel hier, ein Schal da, ein Hut obendrauf. Und Schuhe bitte nicht<br />

vergessen! Kleine Accessoires für großen Stylefaktor. von kim sztrakati<br />

Die kleinen Extras<br />

46 | frühjahr 2013<br />

1 2<br />

5<br />

Wohl behütet<br />

Gut betucht<br />

1 Dreieckstuch mit Herzerln und Peace-Zeichen<br />

von s.Oliver um € 14,95, www.soliver.at;<br />

2 Streifenschal von Tommy Hilfiger um € 29,90,<br />

at.tommy.com; 3 Baumwolltuch mit Micky Mäusen<br />

von Esprit um € 12,95, www.esprit.at; 4 Knitterschal<br />

mit Punkten von Mini Boden um € 20,–,<br />

www.bodendirect.at/tipi1; 5 Blumiges Dreieckstuch<br />

von Desigual um € 24,–, www.desigual.com<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1 Strohhut von Scotch & Soda um € 24,95, www.scotchsoda.com;<br />

2 Zweifarbiger Hut von Zara um € 10,95, www.<br />

zara.com; 3 Gestreifter Beanie von Bench um € 14,95,<br />

www.zalando.at; 4 Strohhut mit Farbakzenten von C&A um<br />

€ 13,–, www.cunda.at; 5 Hellblaue Schirmkappe mit UV-<br />

Schutz von Mini Rodini um € 18,–, www.minirodini.com<br />

4<br />

4<br />

3<br />

5<br />

© Hersteller


1<br />

3<br />

1<br />

Heiße Sohlen<br />

1 Dunkelblaue Bootsschuhe von Geox ab € 74,90, at.geox.com;<br />

2 Knallgrüne und superleichte Sportschuhe von Superfit um € 59,95,<br />

www.superfit.at; 3 Rosa Chucks von Converse um € 49,95, www.<br />

shoe4you.at; 4 Lila Canvas-Slips mit Blütenprint von Victory um<br />

€ 9,95, www.deichmann.com; 5 Rot-graue Sneakers von Boyz by Lock<br />

um € 24,95, www.jelloshoecompany.com<br />

4<br />

2<br />

Mode und so<br />

1 Gestreifter Gürtel um € 12,95, mit Sternschnalle um € 6,95,<br />

beides von name-it, www.nameit.com; 2 Ledergürtel von<br />

Pepe Jeans um € 45,–, www.pepejeans.com; 3 Zebra-Neon-<br />

Gürtel von Molo um € 17,95, www.nelly.at; 4 Pünktchengürtel<br />

mit Herzschnalle von Benetton um € 13,95, www.benetton.at;<br />

5 Wendegürtel mit Sternen von Ikks um € 25,–, www.ikks.com<br />

3<br />

2<br />

Goldene Mitte<br />

5<br />

5<br />

frühjahr 2013 | 47<br />

4


48 | frühjahr 2013<br />

Wohnen und essen<br />

Ich esse was, was du nicht isst Wertvolle Wiederverwertung<br />

Ei, wie fein! Fastenzeit Kochschule<br />

alle versammelt<br />

Gemeinsam bei Tisch<br />

Fünfmal pro Woche gemeinsam mit der<br />

Familie essen: Das senkt bei Kindern und<br />

Jugendlichen einer Studie zufolge das Risiko,<br />

übergewichtig zu werden, um 35 %. Bei drei<br />

Mahlzeiten sind es immerhin noch 12 %.<br />

Pumperlg’sund<br />

Dass regelmäßige Mahlzeiten<br />

im Kreise von Geschwistern<br />

und Eltern dem Familienleben<br />

guttun, ist unbestritten.<br />

Dadurch entwickeln Kinder<br />

aber auch gesündere Ess- und<br />

Ernährungsgewohnheiten.<br />

© Corbis, Hersteller (6), SXC.hu (3)


Eier speisen<br />

Zu Ostern sind sie wieder in aller<br />

Munde. Doch was bedeuten die<br />

Zahlencodes auf dem Ei?<br />

Die erste Zier gibt Auskunft über<br />

die Haltungsform: 0 = Bio, 1 = Freiland,<br />

2 = Boden, 3 = Käfig (verboten).<br />

Die Buchstaben stehen<br />

für das Herkunftsland, z.B. AT =<br />

Österreich. Die letzten sieben<br />

Ziern sind die Betriebsnummer<br />

des Bauern. www.rund-ums-ei.at<br />

Essenskünstler<br />

Patzen gehört zum Essen<br />

einfach dazu. Und bekommt<br />

mit dem Lätzchen “Vincent Van<br />

Bib” von mustard einen passenden<br />

Rahmen. Um € 6,45 bei<br />

www.iwantoneofthose.com<br />

Keksgeschichte<br />

Typisch chinesisch? I wo: Die Glückskekse<br />

wurden Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

in den USA erfunden. In den 90ern wurden<br />

sie erstmals nach China exportiert.<br />

G‘schamster Diener<br />

Das nimmersatte Monster sorgt für<br />

„Kleider“-Ordnung im Badezimmer. Was<br />

in die Wäsche muss, frisst „Hugo Klamotte“<br />

von plug & play design auf und sammelt<br />

es in seinem Bauch. Und für den<br />

sauberen Rest sind Arme und Beine da.<br />

Um € 89,95 bei www.zippilotta.com<br />

PFANNEN RAUS!<br />

Kochlust<br />

Tellerspaß<br />

Wohnen und Essen<br />

Experimente aus<br />

dem Küchenlabor,<br />

Rezepte zum<br />

Ausprobieren, Küchen-ABC und mehr<br />

– wunderschön illustriert! Entdecke, was<br />

dir schmeckt von Anke M. Leitzgen & Lisa<br />

Rienermann. Um € 17,50. www.beltz.de<br />

Leuchtkörper<br />

Guter Schlaf für alle zukünftigen<br />

Mondreisenden und Planetenforscher<br />

– und für alle, die ein bisschen<br />

Angst im Dunklen haben. Denn die<br />

mit fluoriszierenden Garnen bestickte<br />

Bettwäsche leuchtet im Finstern.<br />

Um € 85,68. www.lausejungen.de<br />

Wie wär‘s mit Haaren aus<br />

Salat? Oder Ohrringen aus<br />

Weintrauben? Ms Food<br />

Face von Fred & Friends<br />

fördert die Kreativität von<br />

Zubereitern und Essern.<br />

Um € 16,40 bei www.ambienteundobjectonline.de<br />

frühjahr 2013 | 49


Kino<br />

Tipi-Premiere<br />

Tipi und Constantin Film präsentieren das Pferdeabenteuer<br />

OSTWIND – Zusammen sind wir frei<br />

Ihr wollt dabei sein, mit eurer ganzen Familie?<br />

Dann sendet uns ein E-Mail mit der benötigten Ticketanzahl<br />

an kino@tipimagazin.at und erlebt die exklusive Premiere<br />

des Familienhits Ostwind – Zusammen sind wir frei.<br />

Die Ticketvergabe erfolgt nach Verfügbarkeit.<br />

Wer exklusiv dabei ist, bekommt bis spätestens Mittwoch,<br />

den 13. März 2013, ein Bestätigungs-E-Mail.<br />

© Constantin Film<br />

Premiere<br />

Wann: Sonntag, 17. März 2013,<br />

Ticketausgabe ab 11 Uhr,<br />

Filmstart um 12 Uhr<br />

Wo: Cineplexx Wienerberg,<br />

Wienerbergstr. 11, 1100 Wien


Wohnen und Essen<br />

Ich esse was, was du nicht isst<br />

Vegetarier und Fleischesser an einem Familientisch? Das geht: mit viel<br />

Liebe, Respekt und vor allem ohne Zwang. von eva maria wagner<br />

Kleidung von Bobo Choses<br />

www.bobochoses.com<br />

Karl will den weihnachtlichen Kaninchenbraten<br />

nicht anrühren, denn eigentlich<br />

will er gar kein Fleisch mehr essen. Mit<br />

dieser Entscheidung stellt er das Familienleben<br />

gehörig auf den Kopf. Die Eltern<br />

versuchen ihm diese Flausen auszutreiben<br />

und schicken ihn zu seinem Onkel<br />

auf den Bauernhof, in der Honung auf<br />

eine baldige Bekehrung – natürlich ohne<br />

Erfolg.<br />

Ganz so krass wie im Kinderbuch von<br />

Udo Taubitz sind die Reaktionen der<br />

Familie im realen Leben vielleicht nicht.<br />

Aber was passiert, wenn tatsächlich Teile<br />

einer Familie vegetarisch leben wollen<br />

und andere nicht? Wie ergeht es vege-<br />

52 | frühjahr 2013<br />

» Wir wollen keine<br />

Tiere essen. «<br />

tarischen Eltern mit Fleisch essenden<br />

Kindern? Und wie bringt man solch unterschiedliche<br />

Bedürfnisse an einem Tisch<br />

zusammen? Tipi sprach mit drei Familien<br />

über ihre Erfahrungen.<br />

Von Gummibärchen und anderen<br />

Tieren<br />

Ob gesundheitliche, ethische, ökologische<br />

oder religiöse Motive: Die Gründe<br />

dafür, auf Fleisch zu verzichten, sind vielfältig.<br />

Bei den Schwestern Tonja (6) und<br />

Annika (8) lautet das gemeinsame Motto<br />

ganz klar: „Wir wollen keine Tiere essen!“<br />

Ihre Mutter Jana H. ernährt sich schon<br />

seit ihrer Jugend vegetarisch, kochte für<br />

© Bobo Choses (2), Verlage (4), privat (2), SXC.hu


ihren Mann Alex aber weiterhin Fleisch.<br />

„Die Kinder lernten von Anfang an beides<br />

kennen und durften am Tisch immer frei<br />

wählen.“ Allerdings wollte Tonja schon<br />

als Kleinkind von sich aus kein Fleisch<br />

essen, und auch Annika hörte mit ca. fünf<br />

Jahren gänzlich damit auf. „Am Anfang<br />

schmeckte es ihnen einfach nicht besonders,<br />

und als sie älter wurden kam die<br />

ethische Komponente mit dazu“, erzählt<br />

die Familienmutter. „Tiere sind für die<br />

Mädchen ein großes Thema. Sie finden<br />

es traurig, dass diese gegessen werden.“<br />

Mit welcher Konsequenz sie dabei hinter<br />

ihrer Entscheidung stehen, zeigt sich vor<br />

allem in ihrem sozialen Alltag. Sowohl<br />

in der Schule als auch bei Geburtstagsfeiern<br />

lehnen sie jede Form von Fleisch<br />

ab und verzichten sogar auf die süßen<br />

Gummibärchen. „Seitdem die Kinder wissen,<br />

dass in den meisten Gummibärchen<br />

tierische Gelatine enthalten ist, geben sie<br />

diese immer an andere Kinder weiter.“<br />

<strong>Ein</strong>er EU-Studie zufolge leben etwa 3 %<br />

der Österreicher/-innen vegetarisch. Tendenz<br />

steigend. Und auch Familienvater<br />

BÜCHERTIPPS<br />

Irmela Erckenbrecht:<br />

So schmeckt‘s Kindern<br />

vegetarisch; Pala Verlag<br />

Praktische Tipps und zahlreiche<br />

Rezepte zum Thema „Vegetarische<br />

Kinderernährung jenseits<br />

von Pommes und Co.“.<br />

Jonathan Safran Foer:<br />

Tiere essen; Verlag Kiepenheuer<br />

& Witsch<br />

Harte Kost. <strong>Ein</strong> schonungsloser<br />

Blick hinter die industrielle<br />

Fleischproduktion gespickt mit<br />

philosophischen Gedanken<br />

zum Thema „Tiere essen“.<br />

Jesper Juul:<br />

Was gibt´s heute? Gemeinsam<br />

essen macht Familien stark;<br />

Beltz Verlag<br />

Ob mit oder ohne Fleisch,<br />

Jesper Juul findet: „Am<br />

Familientisch ist kein Platz für<br />

Zwänge, aber viel Platz für den<br />

entspannten, gemeinsamen<br />

Genuss.“<br />

Udo K. Taubitz:<br />

Karl Klops, der coole Kuhheld;<br />

Echo Verlag<br />

Als Karl Klops beim Anblick des<br />

weihnachtlichen Kaninchenbratens<br />

bemerkt, dass er eigentlich<br />

gar kein Fleisch mehr essen<br />

will, stellt er das Familienleben<br />

gehörig auf den Kopf.<br />

Claudia (29) und Tadzio (32) sind Vegetarier. Ihre<br />

Tochter Franka (2) bekommt ebenfalls kein Fleisch.<br />

Alex ernährt sich mittlerweile fleischlos.<br />

„Meine Entwicklung vom sprichwörtlichen<br />

Fleischfresser zum Vegetarier dauerte im<br />

Grunde 13 Jahre lang. Durch die Lebensweise<br />

meiner Familie wurde auch mein<br />

Fleischkonsum sukzessive weniger, bis<br />

ich vor einigen Monaten komplett darauf<br />

verzichtet habe. Und ich muss sagen“,<br />

erzählt der sportliche Neovegetarier,<br />

„ich fühle mich besser denn je.“<br />

Fehlt euch was?<br />

Dass ihre Kinder durch die fleischlose Ernährung<br />

einen Nährstomangel erleiden<br />

könnten, glauben Jana und Alex H. nicht.<br />

„Unser Speiseplan ist sehr ausgewogen.<br />

Wir essen viel Gemüse, Soja- und<br />

Getreideprodukte und verwenden nur<br />

hochwertige Bioöle, wie zum Beispiel<br />

Sesam- oder Mandelöl“, sagt Jana. Die<br />

Frage nach Mangelerscheinungen kann<br />

auch laut Ernährungsexperten nicht auf<br />

die Formel „Fleisch oder kein Fleisch“<br />

reduziert werden. „Kinder können auch<br />

ohne Fleisch sehr gesund großwerden“,<br />

bestätigt Kinderarzt Dr. Peter Voitl.<br />

„Vorausgesetzt, das Kind wird mit viel Gemüse,<br />

Getreide- und Milchprodukten ernährt.<br />

Zu achten ist dabei besonders auf<br />

die Eisen- und Kalziumzufuhr, welche zum<br />

Beispiel durch Rote-Früchte-Säfte gut<br />

ergänzt werden kann.“ <strong>Ein</strong>e rein vegane<br />

Kost würde der Experte für Kleinkinder<br />

allerdings nicht empfehlen.<br />

„In dieser Hinsicht muss ich meiner<br />

Frau noch ein großes Kompliment<br />

machen“, fügt Alex hinzu. „Durch ihre gesunde<br />

Küche bekommen die Kinder eine<br />

wundervolle Basis für ihr weiteres Leben<br />

mit. Unabhängig davon, ob sie später<br />

einmal Fleisch essen wollen oder nicht,<br />

glaube ich, dass sie durch dieses Vorbild<br />

auf einem guten Weg sind, zu reflektierten<br />

Essern und Konsumenten zu werden.“<br />

Wohnen und Essen<br />

Jana (41) und Alex (41) mit Tonja (6) und<br />

Annika (8). Die weiblichen Mitglieder der<br />

Familie leben schon länger vegetarisch und<br />

haben Vater Alex mittlerweile „angesteckt“.<br />

Es geht um mehr als nur ums Essen<br />

Das Thema Konsum ist auch bei Claudia<br />

Th. und ihrem Lebensgefährten Tadzio<br />

ein großes Thema. „Ich habe grundsätzlich<br />

kein Problem damit, dass Tiere<br />

gegessen werden, aber die Bedingungen<br />

für Tier und Mensch in der industriellen<br />

Fleischproduktion sind so unethisch,<br />

frühjahr 2013 | 53


Wohnen und Essen<br />

dass wir uns klar dagegen entscheiden“,<br />

sagen die Sozialwissenschaftlerin und<br />

der Kunsthistoriker. Sie sprechen damit<br />

neben den Bedingungen in der Massentierhaltung<br />

vor allem umweltpolitische<br />

Gründe für ihren Verzicht an. Auch<br />

US-Schriftsteller Jonathan Safran Foer<br />

führt in seinem Buch „Tiere essen“ die<br />

landwirtschaftliche Nutztierhaltung als<br />

Mitgrund für Bodenzerstörung, Klimawandel,<br />

Wasserverschmutzung und den<br />

Verlust der Artenvielfalt an. Der UN zufolge<br />

sei der Nutztiersektor sogar für 18 %<br />

der weltweiten Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich.<br />

Nur ja kein Zwang<br />

Deshalb wird auch Tochter Franka (2)<br />

fleischlos ernährt, und Claudia Th.<br />

hot, dass ihre Tochter auch später den<br />

vegetarischen Weg einschlagen wird.<br />

Mit Frankas Kindergarten ist deshalb<br />

abgesprochen, dass sie dort kein Fleisch<br />

bekommt. Zum Zwang soll es aber auf<br />

keinen Fall werden. „Sollte Franka später<br />

unbedingt Fleisch essen wollen, werde<br />

ich es ihr nicht verbieten, solange natürlich<br />

die Herkunft und Qualität stimmen.“<br />

Auch Familientherapeut Jesper Juul<br />

hält nichts von Zwängen am familiären<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Anteil der Vegetarier<br />

Österreich (8,2 Mio. <strong>Ein</strong>wohner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 % (2006/07)<br />

Deutschland (82,3 Mio. <strong>Ein</strong>wohner) ...............................................................................................8–9 % (2012)<br />

Italien (58,9 Mio. <strong>Ein</strong>wohner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6,7 % (2011)<br />

Spanien (44,1 Mio. <strong>Ein</strong>wohner) ...................................................................................................... 2 % (2007)<br />

Indien (1,1 Mrd. <strong>Ein</strong>wohner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 % (2006)<br />

USA (303,9 Mio. <strong>Ein</strong>wohner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,2 % (2008)<br />

Quelle: Europäische News Agentur für die Bereiche Vegetarismus und Tiere, www.evana.org<br />

54 | frühjahr 2013<br />

» Ich fühle mich wohl mit dem Gedanken, aus<br />

dieser Maschinerie ausgestiegen zu sein. «<br />

Esstisch: „Kinder nehmen ohne Probleme<br />

Werte an, welche in ihren Augen für die<br />

Eltern mit Freude und Vergnügen verbunden<br />

sind, wogegen sie skeptisch werden<br />

gegenüber Werten, die die Eltern mithilfe<br />

von Kritik, Schuldgefühlen und Selbstgerechtigkeit<br />

einführen.“<br />

Kochen ja, essen nein!<br />

Zum Vegetarismus bekehren wollte<br />

auch die Leiterin eines Kindergartens,<br />

Alexandra K., ihre Kinder nie. Vor neun<br />

Jahren war ihr Immunsystem nach einer<br />

hartnäckigen Stirnhöhleneiterung aus<br />

dem Gleichgewicht geraten. Gleichzeitig<br />

entwickelte sie eine massive Abneigung<br />

gegen Fleisch. „Das Bedürfnis, Fleisch zu<br />

essen verschwand damals gänzlich, und<br />

ich fühlte mich mit der vegetarischen Ernährung<br />

ungleich wohler.“ Ihre Kinder Fabian,<br />

Samuel und Theresa waren damals<br />

zwischen 11 und 14 Jahre alt. „Ich hatte<br />

nie die Absicht, meine Familie zu missionieren“,<br />

stellt Alexandra K. fest. Deshalb<br />

kochte sie für ihre Kinder auch weiterhin<br />

Fleisch. Obwohl es manchmal eine<br />

Überwindung war. „Um ehrlich zu sein,<br />

empfinde ich Geruch und Konsistenz von<br />

rohem Fleisch als nicht unbedingt angenehm.“<br />

Mittlerweile sind ihre Kinder junge<br />

Erwachsene, für die sie immer noch sehr<br />

gerne kocht. Auch Fleisch. Allerdings<br />

stellt sie fest, dass das Bewusstsein<br />

ihrer Kinder für Ernährung geschärft ist<br />

und sie viele Fragen stellen. „Und immer<br />

öfter wünschen sie sich auch einfach ein<br />

Tipps für eine ausgewogene<br />

vegetarische<br />

Ernährung für Babys<br />

und Kleinkinder<br />

tel<br />

wie Hirse oder Vollkorngetreide<br />

immer in Kombination mit Vitamin<br />

C (Obst, Obstsäfte oder Gemüse)<br />

verzehren.<br />

<br />

hergestellte Produkte verwenden.<br />

<br />

Lebensmittel in einer Mahlzeit<br />

kombinieren.<br />

nährten<br />

Säuglings ist ein Gemüse-<br />

Kartoel-Getreide-Brei mit Zugabe<br />

von Orangensaft oder eines<br />

anderen Saftes mit vergleichbarem<br />

Vitamin- C-Gehalt empfehlenswert.<br />

<br />

Milch enthalten, da diese die<br />

Verfügbarkeit des Eisens aus der<br />

Mahlzeit vermindert.<br />

Quelle: Österreichische Gesellschaft<br />

für Ernährung www.oege.at<br />

gesundes vegetarisches Gericht.“<br />

Alexandra K. selbst lebt seit einem Jahr<br />

sogar vegan. „Mit den Jahren der intensiven<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

entwickelte sich ein reflektierter Bezug<br />

zu meiner eigenen Gesundheit und zur<br />

Tierwelt. Ich mache daraus keine strenge<br />

Religion, aber ich fühle mich einfach wohl<br />

mit dem Gedanken, aus dieser Maschinerie<br />

ausgestiegen zu sein.“<br />

© Bobo Choses, SXC.hu


Wohnen und Essen<br />

56 | frühjahr 2013<br />

Ei, wie fein!<br />

Was zuerst da war – Huhn oder Ei –, wir wissen es nicht. Und auch nicht,<br />

was der Hase damit zu tun hat. <strong>Ein</strong>es aber ist sicher: Zu Ostern freuen wir<br />

uns über alle drei, vor allem, wenn sie so fröhlich daherkommen.<br />

Eim Baum,<br />

ein Traum<br />

Dürfen wir vorstellen: der Osterbaum.<br />

Denn was zu Weihnachten funktioniert,<br />

kann auch zu Ostern nicht verkehrt sein.<br />

Wobei Baum leicht übertrieben ist, werden<br />

doch meist Zweige von Forsythien oder<br />

Palmweiden geschmückt. Zum Beispiel mit<br />

Herzbilderrahmen (€ 3,–), Vogel (€ 3,–),<br />

Hasen (jeweils € 2,–), Dekoanhängern<br />

in Ei- (€ 1,50), Herz- (€ 2,–) oder<br />

Vogelhaus-Form (€ 5,–).<br />

www.ernstings-family.at<br />

von kim sztrakati<br />

Eier-Maskerade<br />

Für einen lustigen Frühstücksstart in den Ostersonntag<br />

sorgen die Eierwärmer Funky Eggs von Donkey Products.<br />

Mit ihnen verkleidet sich das ordinäre Frühstücksei<br />

in Wikinger, Grillhendl oder Bankräuber. In Handarbeit<br />

gehäkelt um je € 7,90 bei www.spuersinn24.com<br />

Saß und schlief<br />

Aus dem besungenen Häschen in der Grube wird<br />

hier „Häschen in der Tube“, aus Mousse au Chocolat<br />

„Mousse au Schokohas“. Neben Wortspielereien liefert<br />

der komprimierte Osterhase Schokoladencreme zum<br />

Rausdrücken. Um € 8,50. dietrabanten.dawanda.de<br />

Küken-Parade<br />

Das schaen selbst zwei linke Hände: Aus<br />

bunten Wollbommeln werden in der hauseigenen<br />

Bastelstube im Handumdrehen lustige<br />

Küken für den Osterbaum. Um € 5,95 bei<br />

www.geschenkefuerfreunde.de


Buntes Treiben<br />

Bastelspaß von Jako-O. Aus Filz, Wackelaugen,<br />

Knöpfen, Garn und Watte werden zwei<br />

lustige Hühnchen. Im Set mit zwei Häschen<br />

um € 12,95. Rechts: Die vorgestanzten<br />

Formen bringen Ostereier zum „Fliegen“.<br />

Für 12 Stück um € 4,95. www.jako-o.at<br />

Übern Tisch hoppeln<br />

Ob zum Mundabwischen nach dem<br />

Schokohasenverzehr, als Unterlage<br />

fürs Osternest oder als Deko für den<br />

Osteresstisch: Die bunten Servietten<br />

von Butlers machen ordentlich Laune.<br />

Um €2,99. www.butlers.at<br />

Karton Beton<br />

Altbewährte Form trit auf<br />

neues Material: Eierschale aus<br />

Beton von Korn Produkte, für<br />

Obst, Schlüssel, Handy und Co.<br />

Um € 39,90 bei www.connox.de<br />

© Hersteller<br />

Löelflasche<br />

Funktioniert schnurstracks<br />

jede Sekt- oder Weinflasche<br />

in eine dekorative Ostervase<br />

um. Oder eignet sich als<br />

Geschenksverpackung für<br />

eine solche. Flaschenhusse<br />

von Frohsto um € 9,–.<br />

www.frohsto.de<br />

Kr-Ei-de<br />

Gute Tarnung ... Bei den bunt<br />

getupften Eiern handelt es sich<br />

um Malkreiden. Zum kreativen<br />

Austoben auf Straßen und<br />

Wegen – oder ganz einfach auf<br />

einem Blatt Papier. Bonus: Durch<br />

die Eiform ist Abbrechen praktisch<br />

unmöglich. 6 Stück<br />

im Set um ca. € 5,–.<br />

www.tchibo.at<br />

Piep, piep, piep<br />

Der kleine Piepmatz hat den<br />

Dreh raus. Je nachdem, in welche<br />

Richtung sein Kopf gedreht<br />

wird, streut er entweder Salz<br />

oder Pfeer. Für die richtige<br />

Würze vom Frühstücksei. Inkl.<br />

Eierbecher um € 13,50 bei<br />

www.design-3000.de<br />

Wohnen und Essen<br />

Aus dem Ei gepellt<br />

Die Plastik-Tulpe im Eitopf hat<br />

ihrem echten Vorbild einiges<br />

voraus: Muss nicht gegossen<br />

werden, steht ohne zu wackeln,<br />

ist nicht so zerbrechlich. Hübsch<br />

ist sie dabei auch. Von Depot um<br />

€ 3,99. www.depot-online.com<br />

Kopflastig<br />

Um diesen Hasen zu erlegen<br />

wurden maximal ein paar<br />

Bäume gefällt. Der Bastelbogen<br />

für den Hasenkopf<br />

kommt nämlich auf drei<br />

Seiten gutem Karton plus<br />

detaillierter Bauanleitung. Um<br />

€ 7,99. andisart.dawanda.de<br />

frühjahr 2013 | 57


Wohnen und Essen<br />

Täglich grüßt die Fastenzeit<br />

Unabhängig von allen Religionen und Kulturen hören wir immer mehr<br />

über periodisiertes Fasten als neu entdeckte Ernährungsform. Ist das<br />

schon wieder eine neue Crash-Diät oder ein echtes Konzept? von georg peter<br />

Diät oder Ernährung<br />

Alle konventionellen Diäten, egal ob lowcarb<br />

oder low-fat, vegetarisch, vegan oder<br />

einfach ohne Milchprodukte, zielen auf die<br />

Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes<br />

und die Verbesserung des allgemeinen<br />

Gesundheitszustandes und Wohlbefindens<br />

ab. Wobei ich es mir erlaube, den<br />

meisten Diätanten zu unterstellen, dass es<br />

vorrangig und kurzfristig um die (Wieder-)<br />

Erlangung der Wunsch-Kleidergröße geht.<br />

<strong>Ein</strong>er Veränderung im Sinne dieser und anderer<br />

Ziele sollte immer die Hinterfragung<br />

und Umstellung der Essgewohnheiten<br />

zugrunde liegen. Kurzfristige <strong>Ein</strong>schnitte,<br />

egal ob Joghurt- oder Spaghetti-Diät, werden<br />

je nach Entschlossenheit eher kürzer<br />

als länger durchgehalten. Der Ursprung<br />

des Wortes Diät (díaita) kommt aus dem<br />

Griechischen und bedeutet Lebensweise<br />

– und nicht „kurz mal ein paar Kilo<br />

loswerden“.<br />

Die Grundlagen gesunden Essens sind<br />

simpel: Naturbelassene Lebensmittel.<br />

Hauptsächlich pflanzlicher Herkunft.<br />

Nach Möglichkeit saisonal und regional.<br />

Und nicht allzu viel davon. Wer diesen<br />

einfachen Regeln folgt, wird auf allen Ebenen<br />

Erfolg haben und sich gesünder und<br />

energiegeladener fühlen.<br />

58 | frühjahr 2013<br />

Lesetipps<br />

Ori Hofmekler: The Warrior Diet<br />

Brad Pilon: Eat Stop Eat<br />

Christian Opitz: Befreite Ernährung<br />

Wussten Sie?<br />

Fruktose ist einzig und allein in<br />

Obst natürlich – und auch hier<br />

nur in geringen Mengen gesund.<br />

Die synthetische Form – zumeist<br />

aus Maisstärke gewonnen – wird<br />

allerdings zur Verstärkung der Süße<br />

in den meisten Fertigprodukten<br />

verwendet. Die Energiegewinnung<br />

aus Fruktose erfolgt über die Leber,<br />

ohne Insulin, und belastet alle<br />

Systeme. Überall, wo Fruchtzucker,<br />

Fruchtsüße, Fruktose oder Glukose-<br />

Fruktose-Sirup draufsteht, ist<br />

raffinierte Fruktose drin – allesamt<br />

potenzielle Dickmacher.<br />

Kalorienzählen oder Fasten<br />

<strong>Ein</strong>e verminderte Kalorienaufnahme über<br />

einen längeren Zeitraum ist die einzig<br />

erwiesene „Ernährungsmethode“, die zu<br />

signifikantem Gewichtsverlust führt. Wie viel<br />

weniger Kalorien denn genau? Ist es egal,<br />

woher die Kalorien stammen? Nein: Kalorie<br />

ist nicht gleich Kalorie. Die gleiche Menge Kalorien,<br />

aufgenommen durch ein Steak, Kartoffelchips<br />

oder Avocados, bewirkt unterschiedliche<br />

Reaktionen des Verdauungsapparates<br />

und unseres Hormonsystems, die auch<br />

ungleiche Folgen für unsere Körperzusammensetzung<br />

nach sich ziehen. <strong>Ein</strong>e gute und<br />

simple Methode ohne Kalorienzählen und<br />

Taktieren ist das periodisierte Fasten. <strong>Ein</strong>fach<br />

mal nichts essen. Dafür viel Wasser trinken.<br />

Da weiß man ganz genau, dass man in der<br />

gegebenen Zeit weniger zu sich genommen<br />

als verbraucht hat. Je einfacher und klarer<br />

eine Ernährungsweise beschrieben werden<br />

kann, umso größer die Chance auf nachhaltig<br />

positive Veränderungen der Essgewohnheiten<br />

und des Gesundheitszustandes.<br />

SUPERNAHRUNG<br />

Die Kokosnuss – natives Kokosöl, Kokosbutter,<br />

Kokosflocken, Kokoswasser,<br />

etc. – ist reich an gesundem gesättigtem<br />

Fett, an Mineralien und Ballaststoffen.<br />

Natürliches Kokoswasser, in seiner<br />

Zusammensetzung dem menschlichen<br />

Blutplasma ähnlich, besitzt blutauauende<br />

und -reinigende Eigenschaften.<br />

Kokosfett wirkt pilzhemmend und antiviral.<br />

Es senkt den Cholesterinspiegel<br />

und hilft bei Bluthochdruck. Aufgrund<br />

seiner Hitzebeständigkeit bestens<br />

geeignet zum Kochen, Backen und Braten.<br />

Äußerlich angewendet, nährt<br />

und schützt die Kokosnuss<br />

Haut, Haare, Nägel<br />

und Zähne. Und sie<br />

schmeckt!<br />

Was passiert beim Fasten?<br />

Der Körper stellt auf Verbrennung und<br />

Entschlackung um. Insulin- und Zuckerwerte<br />

stabilisieren sich auf gesundem Niveau.<br />

Hand in Hand mit dem Auflösen von Fettreserven<br />

werden auch Gifte entsorgt. Dies<br />

kann anfangs (5–10 Tage) unangenehme<br />

Körperzustände wie Schwäche, Müdigkeit<br />

und unter anderem Kopfschmerzen zur<br />

Folge haben. Unsere Zellen erneuern sich,<br />

und Leber und andere Körperdrüsen können<br />

ihren Enzympool wieder aufladen.<br />

Der <strong>Ein</strong>stieg<br />

Immer viel sauberes Wasser trinken.<br />

Beginnen Sie mit 4 Stunden ohne Nahrungsaufnahme.<br />

2–3 Tage später können Sie 6<br />

Stunden und weitere Tage später 8 Stunden<br />

testen. Wenn Sie sich bis jetzt kohlenhydratbetont<br />

ernährt haben – viel Pasta, Brot und<br />

Ähnliches – ist es ratsam, Traubenzucker für<br />

den Fall einer Unterzuckerung bei sich zu<br />

haben. Diese „Entzugssymptome“ verschwinden<br />

in der Regel nach 1–2 Wochen.<br />

Wenn es Ihnen mit der Methode gut geht,<br />

probieren Sie mal, von Mittag zu Mittag zu<br />

fasten. <strong>Ein</strong> ganzer Tag, an dem Sie sich voll<br />

Energie und Tatendrang fühlen werden. <strong>Ein</strong><br />

Tag Fasten ist die günstigste Art einer Verjüngungskur.<br />

Von innen nach außen.<br />

Der Artikel spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider. Die Informationen sind ausschließlich für gesunde Erwachsene bestimmt. Der Artikel<br />

ist kein medizinischer Ratgeber. Der Autor ist kein Arzt. Bitte konsultieren Sie bei jeder Art von Ernährungsumstellung einen Arzt Ihres Vertrauens.<br />

© SXC.hu, Archiv


Zutaten (für 4)<br />

5 Bio-Eier<br />

250 g Bio-Faschiertes vom Rind<br />

2 kleine Schalotten<br />

4 EL Vollkornmehl<br />

2 EL Haferflocken<br />

* Petersilie<br />

* Koriandergrün<br />

* Butter<br />

* Milch<br />

* Alufolie<br />

1 Kopf Endiviensalat<br />

1 Apfel (Topaz)<br />

* Senf<br />

* Apfelessig<br />

* Walnussöl<br />

2 TL Zucker<br />

* Salz<br />

* Pfeer aus der Mühle<br />

Zubereitung<br />

rezept von johannes steyrer, oö<br />

Kochschule<br />

& mach<br />

mit<br />

schick<br />

ein!<br />

Habt ihr ein Lieblingsgericht?<br />

E-Mail mit Rezept bitte an:<br />

kochschule@tipimagazin.at<br />

Faschierte Laibchen mit Ei und<br />

Endiviensalat mit Apfel-Vinaigrette<br />

1 Vier Eier hart kochen, abschrecken und<br />

schälen.<br />

2 Rinderfaschiertes mit den fein gehackten<br />

Schalotten, einem rohen Ei, etwas Milch,<br />

Mehl und gehackten Kräutern vermischen.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen und<br />

in vier gleich große Portionen teilen.<br />

3 Die harten Eier mit dem Fleischteig<br />

umhüllen, den Teig gut festdrücken und<br />

in Haferflocken wälzen.<br />

4 Alufolie mit Butter einfetten und jeweils<br />

eine Portion darin einwickeln.<br />

5 Bei ca. 210° C ca. 45 Minuten im Backofen<br />

garen.<br />

6 Endiviensalat waschen und fein schneiden.<br />

In reichlich Wasser einige Minuten<br />

einweichen.<br />

7 Den Apfel halbieren, Kerngehäuse<br />

entfernen und in kleine Stückchen<br />

schneiden.<br />

8 Endiviensalat und Apfelstückchen mischen<br />

und mit einem Dressing aus Senf,<br />

Apfelessig, Salz und Zucker anmachen.<br />

Abschließend einen guten Schuss<br />

Walnussöl darübergießen.<br />

9 Die fertigen Laibchen halbieren und mit<br />

dem Endiviensalat servieren. Und dann:<br />

Schmecken lassen :-)<br />

tipi Wohnen und Essen<br />

Kleine Namenskunde ...<br />

Der Begri „faschieren“ entstand<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts aus<br />

der mundartlichen Aussprache von<br />

„farcieren“, einem vom französischen<br />

Wort „farce“ gebildeten Lehnwort.<br />

„Farce“ bedeutete ursprünglich „Fülle<br />

aus klein Zerhacktem aller Art“. Faschiertes<br />

kennt man auch unter den<br />

Begrien Hackfleisch, Gehacktes,<br />

Gewiegtes oder Haschee. Und die<br />

Faschierten Laibchen heißen beim<br />

deutschen Nachbarn Frikadellen.<br />

© Johannes Steyrer<br />

frühjahr 2013 | 59


Wohnen und Essen<br />

McDonald‘s Österreich sorgt<br />

vor: Die Mitarbeiter sind in Umweltfragen<br />

geschult, und auch<br />

bei Gästen soll das Umweltbewusstsein<br />

verstärkt werden.<br />

Littering – so lautet der Sammelbegriff für die unsachgemäße Entsorgung<br />

von Müll auf öffentlichen Plätzen. McDonald’s Österreich steuert der<br />

leichtfertigen Verschmutzung der Umwelt mit nachhaltig grünen Strategien<br />

entgegen. Das Unternehmen setzt dabei nicht nur mit innovativen<br />

Recycling-Konzepten Maßstäbe. von toni oberndorfer<br />

Und da fliegen sie: die leere Dose, das<br />

Jausensackerl, der Zigarettenstummel.<br />

Das Autofenster flitzt hinunter, der Abfall<br />

hinaus auf die Straße. Schnellstmöglich<br />

weg – das scheint bei Umweltsündern<br />

oberste Priorität zu haben. Auch in<br />

Österreich ist es akut, das Problem des<br />

Littering: das achtlose Wegwerfen von<br />

Abfall auf öentlichen Plätzen, Straßen,<br />

in Parks. Die Konsequenzen derartiger<br />

Verschmutzung sind weitreichender, als<br />

viele glauben. So genügt etwa ein Zigarettenstummel,<br />

um 60 Liter Grundwasser<br />

zu verunreinigen. <strong>Ein</strong> anderes Beispiel:<br />

der Dauerkleber Kaugummi. Um den<br />

Straßenschreck zu entfernen, braucht es<br />

in der Regel Hochdruckreiniger. Bis ein<br />

Kaugummi verrottet, dauert es rund fünf<br />

Jahre.<br />

Abfallverbände und Gemeinden in ganz<br />

Österreich müssen dem Littering-Problem<br />

mit Flurreinigungsaktionen gegensteuern.<br />

60 | frühjahr 2013<br />

„<strong>Ein</strong> Haufen Müll stellt für manche eine<br />

Auorderung dar, ihren Mist auch dort abzuladen“,<br />

sagt Johann Mayr, Bundeskoordinator<br />

der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände.<br />

Littering mache<br />

meist auch Recycling unmöglich. Wenn<br />

etwa Papier- und Kartonagen längere Zeit<br />

im Freien liegen und feucht werden, sind<br />

sie nicht mehr wiederzuverwerten.<br />

„Vermeiden – Vermindern –<br />

Verwerten“<br />

<strong>Ein</strong> Umdenken in Österreich ist in verschiedenen<br />

Bereichen schon passiert.<br />

Unternehmen wie McDonald’s Österreich<br />

gehen mit gutem Beispiel voran. Das<br />

größte Gastronomieunternehmen des<br />

Landes setzt eine Vielzahl an Umweltinitiativen.<br />

Etwa im Bereich Recycling.<br />

Die Vermeidung von Abfall lautet eines<br />

der zentralen Ziele. Nach dem Prinzip<br />

„Vermeiden – Vermindern – Verwerten“<br />

will man die Anhäufung von Reststoen<br />

deutlich reduzieren beziehungsweise gar<br />

nicht entstehen lassen. Der Umweltgedanke<br />

endet aber keineswegs bei der <strong>Ein</strong>gangstür<br />

zum Restaurant. Außerhalb der<br />

Restaurants sammeln die in Umweltfragen<br />

bestens geschulten Mitarbeiter mehrmals<br />

am Tag Abfälle ein, die in der unmittelbaren<br />

Umgebung weggeworfen werden.<br />

Darüber hinaus hilft die McDonald’s-Belegschaft<br />

mit, im Rahmen von regionalen<br />

und lokalen Flurreinigungsaktionen in<br />

ganz Österreich Straßen und Waldwege<br />

von Abfall zu befreien. Doch größeres<br />

Umweltbewusstsein möchte das Unternehmen<br />

nicht nur bei den eigenen Mitarbeitern,<br />

sondern auch bei seinen Gästen<br />

schaen. Achtlos weggeschmissene<br />

Verpackungen auf Parkplätzen, Gehsteigen<br />

und in anderen öentlichen Zonen<br />

sollen künftig – im günstigsten Fall – der<br />

Vergangenheit angehören.<br />

© McDonald’s Österreich


Wertvolle<br />

Wiederverwertung<br />

Umweltbewusst am Steuer<br />

Die Zusammenarbeit von McDonald’s<br />

Österreich mit dem Fachverband der Fahrschulen<br />

trägt zur stärkeren Bewusstseinsbildung<br />

für eine saubere Umwelt bei. <strong>Ein</strong>e<br />

österreichweite Plakataktion erinnert in<br />

allen Fahrschulen des Landes an den sorgsamen<br />

Umgang mit Müll. Auch praktische<br />

Tipps gehören dazu: So biegen Fahrlehrer<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

McDonald’s Österreich:<br />

mit ihren Schülern in den McDrive ab, um<br />

sie auf das richtige Entsorgen von Burger-<br />

und Pommes-Verpackungen hinzuweisen.<br />

Herbert Wiedermann, Obmann des Fachverbandes<br />

für Fahrschulen, sagt: „Wir wollen<br />

die Fahrschüler ja nicht nur zu guten<br />

und verlässlichen Autofahrern ausbilden,<br />

sondern ihnen auch ein Verantwortungsbewusstsein<br />

mit auf den Weg geben.“<br />

Anteil an wiederverwerteten Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . bis zu 95 %<br />

Anteil an Kunststo bei den Verkaufsverpackungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 %<br />

Verhältnis von Papier- zu Plastikverpackungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7:1<br />

<strong>Ein</strong>sparung durch Burger-Verpackungen aus Kunststo<br />

im Jahr der Umstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Tonnen Plastik<br />

<strong>Ein</strong>sparung durch <strong>Ein</strong>satz von Holz- statt Plastiklöeln für Kaee, Tee und Kakao im Jahr der<br />

Umstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Tonne Plastik<br />

Quelle: McDonald’s Österreich<br />

Wohnen und Essen<br />

Der ressourcenschonende Kreislauf<br />

Die verschiedenen Umweltaktivitäten<br />

von McDonald’s Österreich sind Teil<br />

einer langfristigen Strategie. Und diese<br />

dreht sich voll und ganz um die ressourcenschonende<br />

Kreislaufwirtschaft: von<br />

der Verpackungsentwicklung über die<br />

Verwertbarkeit bis hin zur Entsorgung.<br />

„Wesentlich dabei ist das Engagement<br />

der Mitarbeiter, Lieferanten und Partner<br />

sowie die Zusammenarbeit und ein oener<br />

Dialog mit unseren Gästen und der<br />

Öentlichkeit“, sagt Andreas Schmidlechner,<br />

Managing Director von McDonald’s<br />

Österreich. Wichtige Mosaiksteine des<br />

nachhaltigen Konzeptes sind die exakte<br />

Abfalltrennung und der <strong>Ein</strong>satz wiederverwertbarer<br />

Materialien. So wird aus<br />

Papier und Karton wiederum Papier<br />

und Karton, Speiseabfälle werden zu<br />

Kompost oder mittels Biogasanlagen zu<br />

Strom, Wärme und Gärsubstrat. Zudem<br />

wird Alt-Speiseöl bei der Herstellung von<br />

Biodiesel genützt und treibt in weiterer<br />

Folge die Fahrzeuge des zuliefernden<br />

Logistikunternehmens an. Die wenigen<br />

verbleibenden Reststoe gelangen innerhalb<br />

des 1992 eingeführten McRecycle-<br />

Systems in einen umweltfreundlichen<br />

Verwertungskreislauf.<br />

Für die ordnungsgemäße Mülltrennung<br />

sorgen beim meistbesuchten Quick-<br />

Service-Restaurant eigens ausgebildete<br />

Abfallbeautragte. Die sogenannten<br />

McGreens achten neben der Funktionstüchtigkeit<br />

von Geräten auf die strikte<br />

<strong>Ein</strong>haltung der Umweltstandards. <strong>Ein</strong>e<br />

spezielle „Müll-Buchhaltung“, Belege über<br />

Altfettabholung oder präzise Mengenerfassungen<br />

gehören zum Aufgabenspektrum<br />

der grünen Umwelthüter.<br />

Vorbildwirkung haben aber nicht nur<br />

die McGreens. Auch Restaurantgäste<br />

können einen aktiven Beitrag leisten,<br />

indem sie nach der Mahlzeit die Verpackungen<br />

zurück ins Restaurant bringen.<br />

So kann man Ressourcen sparen. Und<br />

das in mehrfacher Hinsicht. In vielen<br />

McDonald‘s-Restaurants gibt es als Dankeschön<br />

für die Verpackungsrückgabe<br />

ein Gratisgetränk.<br />

frühjahr 2013 | 61


62 | frühjahr 2013<br />

Freie Zeit<br />

WWW kindersicher Auf Pferden fliegen Filmhighlights <br />

Schauen, Spielen, Lesen, Hören Zum Ausflippe(r)n<br />

ordentlich bodenhaftung<br />

Gute Unterlage<br />

Das Leben eines Kindes spielt sich lange<br />

vorwiegend am Boden ab. Der „fair trade“<br />

Teppich Tapikid von Deuz schlägt hier zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe: <strong>Ein</strong>erseits bietet<br />

er einen weichen Untergrund, andererseits<br />

ist er mit seinen Motiven selbst ein Spielfeld.<br />

Um € 54,– bei www.derkleinesalon.at<br />

Zu Land und zu Luft<br />

Aladdin und sein fliegender Teppich<br />

– untrennbar verbunden. Dabei<br />

war es im ältesten Manuskript<br />

der 1001 Nächte gar kein Teppich,<br />

sondern ein Bett, mit dem Aladdin<br />

die Prinzessin entführte.<br />

© Hersteller (4), Nadja Meister, Thai Therapy, privat


So süß!<br />

Dürfen wir vorstellen: Sylvanian<br />

Families, liebevoll bis<br />

ins kleinste Detail gestaltete<br />

Tierfamilien, die gemeinsam<br />

in einem Dorf leben. Zum<br />

Beispiel Hasenfamilie Löel mit<br />

den schokobraunen Ohren, bei der es immer<br />

köstlich duftet, denn Vater Hans gehört die Bäckerei<br />

in Sylvaninan Village. www.sylvanianfamilies.de<br />

<strong>Ein</strong>fach zum Entspannen<br />

Fabelhaft!<br />

„KInderbücher von Nah und<br />

Fern“ ist das Motto von Wiens<br />

erster mehrsprachiger Buchhandlung.<br />

Mit regelmäßigen<br />

Lesungen und Workshops!<br />

kinderbuecher-fabelwelt.com<br />

Genug vom stressigen Familienalltag? <strong>Ein</strong>e Massage kann da Wunder wirken!<br />

Der hochwertig ausgestattete Massagesalon Thai Therapy bietet klassische<br />

Thai-, Aromaöl-, Kräuterstempel-und Fußreflexzonen-Massage. Wiedner<br />

Hauptstraße 53, 1040 Wien. www.thaitherapy.at<br />

Nachgefragt<br />

Freie Zeit<br />

Über 300 Fragen, die Kinder anregen,<br />

nachzudenken: über große Träume<br />

und Abenteuer, über beste Ferien,<br />

komische Erwachsene und echte Freunde. Mit 4 verschiedenen<br />

Covermotiven. Um € 13,30. www.keinundaber.ch<br />

Tuch überm Kopf<br />

Verkleiden macht Spaß – nich nur im<br />

Fasching. Mit dem Bu! Indian Blankie<br />

geht das besonders einfach: Tuch über<br />

den Kopf werfen, die Augenlöcher richtig<br />

platzieren und als Indianer durchstarten.<br />

Um € 29,–. www.littleredstuga.se<br />

<strong>Ein</strong>Stein des Jahres<br />

Schmucke Stein-Burg<br />

Laura Baumgartner aus Wien ist die strahlende<br />

Siegerin des 4. Lego <strong>Ein</strong>Stein Wettbewerbs. Mit<br />

ihrer Schmuckburg konnte sie sich als erstes Mädchen<br />

die begehrte LEGO Trophäe sichern und<br />

freut sich über eine Familienreise nach Berlin.<br />

Alle Infos unter www.<strong>Ein</strong>Stein.LEGO.at<br />

frühjahr 2013 | 63


Computer, Tablets und Smartphones sind allgegenwärtig und üben schon<br />

im Vorschulalter große Anziehungskraft auf die Jüngsten aus. Doch das<br />

Web birgt allerlei Gefahren! Dennoch: Kinder und Jugendliche – und auch<br />

die Geräte – vor Schaden zu schützen ist keine Hexerei. von markus höller


www kindersicher<br />

Jeder, der selbst Kinder hat oder regelmäßig<br />

von Ihnen umgeben ist, kennt das<br />

Phänomen: Kaum liegt irgendwo ein iPad<br />

oder ist ein PC aufgedreht, sind selbst Kinder,<br />

die noch nicht mal lesen können, mit<br />

erstaunlicher Intuition und Geschicklichkeit<br />

zugange, um Daten zu begutachten und<br />

die unendlichen Weiten des WWW zu erforschen.<br />

Diese bereits zweite Generation<br />

der sogenannten Digital Natives antizipiert<br />

wie selbstverständlich die Funktionsweisen<br />

von Netzwerken und Datenstrukturen,<br />

freilich aber mit kindlicher Neugierde<br />

und ohne Vorbehalte. Und hier lauert die<br />

große Gefahr, denn die Jüngsten können<br />

mangels Erfahrung noch nicht erkennen,<br />

ab wann sie z.B. durch das gutgläubige<br />

Önen von Dateien einen Virus aktivieren<br />

könnten. Oder sie geraten mit ein paar<br />

neugierigen Mausklicks auf Internetseiten,<br />

die durch pornografische, verstörende<br />

oder ideologisch gefährliche Inhalte große<br />

seelische Wunden bis hin zu lebenslangen<br />

Traumata auslösen können. Im Idealfall<br />

sind engagierte Eltern dahinter, um die<br />

Nutzung der Geräte entsprechend zu<br />

beaufsichtigen oder mit ein paar einfachen<br />

<strong>Ein</strong>stellungen zumindest grundlegend abzusichern,<br />

aber iPhones & Co. sind wie die<br />

Zündhölzer zu Struwwelpeters Zeiten: <strong>Ein</strong><br />

kurzer Moment ohne Aufsicht reicht schon,<br />

und das Desaster nimmt seinen Lauf …<br />

Reale Bedrohung<br />

Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch<br />

die Thematik der Internetkriminalität: Nach<br />

einer aktuellen Studie in Deutschland<br />

haben bereits 52 % der privaten Internetnutzer<br />

persönlich Erfahrung mit Internetkriminalität<br />

gemacht. Allein 16 % gaben an,<br />

dass private Zugangsdaten ausspioniert<br />

wurden – alarmierende Zahlen, vor allem<br />

deswegen, weil diese Gefahren mittlerweile<br />

nicht mehr nur von Mails, sondern<br />

in erster Linie von manipulierten Social<br />

Network-Webseiten und präparierten<br />

Apps ausgehen, also exakt von den von<br />

Kindern und Jugendlichen meistgenutzten<br />

Kanälen. Und auch die vermeintlich sicheren<br />

User von Macs sind nicht mehr auf der<br />

Insel der Seligen, wie massive Angrie<br />

durch beispielsweise den Flashback-<br />

Trojaner gezeigt haben. Auch „kreative“<br />

neue Methoden wie das Übermitteln von<br />

schädlichen Informationen über die immer<br />

beliebteren QR-Codes sind der Allgemeinheit<br />

noch kaum bekannt, aber durchaus<br />

vorhanden. Als Nicht-IT-Experte ist man<br />

da schon als vorsichtiger Erwachsener oft<br />

überfordert, erst recht tappen Kinder und<br />

Jugendliche vermehrt in eine der zahlreichen<br />

Fallen. 6 % der Eltern geben an, dass<br />

sie nicht wissen, was ihre Kinder im Inter-<br />

Freie Zeit<br />

net tun – und 17 % der Kinder denken, dass<br />

ihre Eltern nicht wissen, was sie im Internet<br />

tun (Norton Cybercrimereport 2011). Bei<br />

einer fast hundertprozentigen Durchdringung<br />

der privaten Haushalte mit einem<br />

oder mehreren internetfähigen Geräten<br />

durchaus besorgniserregende Fakten, die<br />

massive persönliche und wirtschaftliche<br />

Schäden nach sich ziehen können!<br />

Gemeinsam im Netz<br />

Natürlich kann man als besorgter Elternteil<br />

eine Politik wie China mit der „Großen<br />

Firewall“ durchziehen und sämtliche Geräte<br />

mittels Software und <strong>Ein</strong>stellungen von<br />

praktisch allen Bedrohungen abschotten.<br />

Tatsächlich sind aber unüberlegte<br />

Zugangsbeschränkungen vor allem bei<br />

Jugendlichen, die ihre Laptops für die<br />

Schule benötigen, mehr behindernd als<br />

sinnvoll. An erster Stelle stehen daher<br />

immer das Gespräch, eine führende Hand<br />

und anschaulicher Unterricht. Sich mit den<br />

Kindern regelmäßig zusammenzusetzen<br />

und existierende Gefahren zu erörtern<br />

hilft nicht nur, aktuelle Bedrohungen zu<br />

verhindern, sondern schärft in dieser wichtigen<br />

Entwicklungsphase des Gehirns den<br />

Instinkt für „faule“ Dinge im Internet. Ganz<br />

Bewährte Schutzprodukte für Computer und mobile Geräte:<br />

1. ESET Family Security Pack. Schutz für alle Geräte, www.eset.at<br />

2. Avira Internet Security. Sicheres Surfen im Netz, www.avira.com<br />

3. Windows 8 mit Family Safety Funktion, windows.microsoft.com<br />

4. Norton Family Premier mit Top-Schutzfunktionen, www.norton.at<br />

5. Kaspersky PURE 2.0. Sicher & zuverlässig, www.kaspersky.com<br />

© Veer, Samsung, Hersteller (5)<br />

frühjahr 2013 | 65


Freie Zeit<br />

FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Die häufigsten negativen Online-Situationen, die 8- bis 17-Jährige welt-<br />

weit erlebt haben, sind:<br />

<strong>Ein</strong> Kind/Jugendlicher, das/den ich nicht kenne, wollte mit mir über ein<br />

soziales Netzwerk befreundet sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 %<br />

Ich habe online Bilder, Videos oder Spiele mit sehr gewalttätigem Inhalt<br />

gesehen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 %<br />

Ich habe einen Virus auf meinen eigenen oder einen innerhalb der Familie<br />

genutzten Computer heruntergeladen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 %<br />

Unwissenheit der Eltern:<br />

Eltern, die sagen, dass sie nicht wissen, was ihre Kinder im Internet tun 6 %<br />

Kinder, die denken, dass ihre Eltern nicht wissen,<br />

was sie im Internet tun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 %<br />

wichtig ist auch das aktive Teilnehmen am<br />

digitalen Lebensstil der Kleinen. Kinder<br />

und Jugendliche sind extrem stolz, wenn<br />

sie Älteren neue Technologien, Apps,<br />

Informationen usw. vorstellen können!<br />

Kommunizieren Sie mit Ihren Kindern über<br />

Smartphone und Computer! Seien Sie<br />

auf Social Networks mit dem Nachwuchs<br />

befreundet! Abonnieren Sie Tweets und<br />

YouTube-Kanäle von Teenagern! Das hilft<br />

nicht nur, die Lebensumstände und die<br />

Entwicklung von Töchtern und Söhnen<br />

besser zu verstehen, sondern gibt auch<br />

gute <strong>Ein</strong>blicke in das komplizierte soziale<br />

Gefüge der Generation und die wahnsinnig<br />

schnelle Dynamik ihrer privaten und<br />

schulischen Netzwerke. Darüber hinaus<br />

lassen sich so gefährliche Tendenzen<br />

wie Cybermobbing früh erkennen und<br />

im Bedarfsfall dokumentieren. Erklären<br />

Sie den Kindern die Wichtigkeit sicherer<br />

Passwörter und den unbedingt sicheren<br />

und sparsamen Umgang mit privaten<br />

Daten. Gehen Sie – natürlich altersgerecht<br />

– auf die Schattenseiten des Internets und<br />

menschliche Abgründe ein; Kinder und<br />

Jugendliche müssen in dieser Hinsicht<br />

leider schon recht früh die rosarote Brille<br />

abnehmen und sich gegenüber Fremden<br />

und flüchtig Bekannten auch im Cyberspace<br />

eine gesunde Portion Vorsicht und<br />

Misstrauen bewahren.<br />

Dein Freund, die Technik<br />

Mit gutem Willen allein ist es natürlich nicht<br />

getan, alle mit dem Internet verbundenen<br />

Geräte müssen auch ein gewisses technisches<br />

Rüstzeug mitbringen. Virenschutz<br />

und Firewall sind ohnehin ein Muss,<br />

renommierte Anbieter wie Norton, Avira,<br />

Kaspersky, ESET oder Microsoft bieten<br />

hier Komplettlösungen, die einschlägige<br />

Gefahren wie Viren, Trojaner, Würmer<br />

und Phishing-Attacken schon im Ansatz<br />

66 | frühjahr 2013<br />

WICHTIGE REGELN<br />

FÜR GROSS UND KLEIN<br />

Geräte nie unbeaufsichtigt lassen<br />

Komplexe Passwörter<br />

Regelmäßige Back-ups<br />

Auf aktuelle Updates achten<br />

Erhöhte Vorsicht bei Benutzung<br />

von Fremdgeräten<br />

Im Akutfall sofort oine gehen<br />

erkennen und unterbinden. Für besonders<br />

besorgte Eltern bzw. in Fällen, wo das<br />

Surfverhalten der Kinder aus den Fugen<br />

zu geraten droht, gibt es entsprechende<br />

Familiensoftware wie z.B. das kostenlose<br />

Norton Family, die von Content-Filtern und<br />

Zeitbeschränkungen bis hin zur Überwachung<br />

verschiedene <strong>Ein</strong>stellungen zulässt.<br />

Wichtig dabei ist aber die Kenntnis der<br />

Kinder über den Grad der Überwachung<br />

– heimliche Bespitzelung kann, wenn sie<br />

auiegt, einen kaum reparablen Vertrauensverlust<br />

nach sich ziehen. Wichtig:<br />

Das Norton-Tool läuft für den Nachwuchs<br />

immer sichtbar, heimlich können Eltern<br />

also nichts kontrollieren. Aber nicht nur<br />

Software, sondern auch einfache Regeln<br />

im Umgang mit Daten aller Art sollten bei<br />

Kindern und Jugendlichen schon von<br />

klein auf in Fleisch und Blut<br />

übergehen. Zum Beispiel<br />

das Erstellen von Backups,<br />

idealerweise an einem<br />

anderen Ort auewahrt,<br />

sollte zur Routine<br />

werden. Erziehen Sie<br />

den Nachwuchs zu regelmäßigen<br />

Updates.<br />

Verdeutlichen Sie<br />

auch den wichtigen<br />

Unterschied in der<br />

Handhabung von<br />

Die Hauptgründe dafür, dass Kinder ihren Eltern nicht von ihren negati-<br />

ven Online-Erfahrungen erzählen, sind:<br />

Sie befürchten, Ärger zu bekommen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 %<br />

Sie befürchten eine Überreaktion ihrer Eltern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19 %<br />

Online-Sicherheit an Schulen<br />

Kinder, die meinen, dass sie in der Schule zu wenig über Online-Sicherheit<br />

lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 %<br />

Lehrer, die meinen, dass die Kinder an ihrer Schule mehr über Online-<br />

Sicherheit lernen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 %<br />

Eltern, die meinen, dass die Kinder in der Schule mehr über Online-Sicher-<br />

heit lernen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 %<br />

Quelle: Norton Online Family Report – weitere Informationen:<br />

http://norton.com/cybercrimereport<br />

privaten und öentlichen bzw. ausgeborgten<br />

Geräten, wie privates Surfen, Löschen<br />

von Cookies etc. Und last but not least:<br />

Machen Sie in aller Deutlichkeit klar, dass<br />

die Kinder ihre Smartphones, Tablets<br />

oder Laptops niemals unbeaufsichtigt<br />

oder gar eingeloggt lassen sollen! Dann<br />

steht einem unbeschwerten und sicheren<br />

Umgang mit dem Internet und Computern<br />

nichts mehr im Weg.<br />

HILFREICHE LINKS<br />

Rat und Tat bei Gefahr im Internet:<br />

www.saferinternet.at<br />

Der Internet-Ombudsmann:<br />

www.ombudsmann.at<br />

Inkl. Gratis-Kinderbuch „Tscho total<br />

vernetzt“: www.sicher-im-internet.at<br />

Meldestelle für illegale Inhalte im<br />

Internet: www.stopline.at<br />

© Veer


Freie Zeit<br />

68 | frühjahr 2013<br />

Interview<br />

Ihr Film hat einen rebellischen Charakter.<br />

Mika, die junge Heldin, pfeift auf<br />

die Etikette und reitet beim Springturnier<br />

ohne Sattel und mit Sneakers statt<br />

mit Reitstiefeln.<br />

Katja von Garnier: Ja, ich mag gern<br />

rebellische Helden, da kann ich nicht aus<br />

meiner Haut. Ich wollte als Grundgefühl<br />

die Magie vermitteln, die es bei der Verbindung<br />

mit einem Pferd geben kann. Ich<br />

habe als Teenager nach der alten Schule<br />

reiten gelernt, voltigieren und was sonst<br />

so dazugehört. Dann habe ich zwanzig<br />

Jahre lang reitmäßig nichts mehr gemacht,<br />

und erst jetzt habe ich selbst zwei Pferde,<br />

mit denen ich auf Natural Horsemanship-<br />

Basis arbeite. Da steht die Verbindung<br />

zum Pferd im Vordergrund.<br />

„Ostwind“, so heißt der neue Film der deutschen Regisseurin<br />

Katja von Garnier („Abgeschminkt!“, „Bandits“,<br />

„Blood & Chocolate“), nach dem scheuen, wilden Hengst<br />

im Gestüt der früheren Springreiterin Maria Kaltenbach, die<br />

von der Kinolegende Cornelia Froboess dargestellt wird.<br />

Maria Kaltenbach hat den Hengst, der unberechenbar ist wie<br />

der Ostwind (daher sein Name), in eine Box gesperrt. <strong>Ein</strong>es<br />

Tages ist sie zu sorglos, önet das Tor, der Hengst bricht<br />

aus, stößt sie nieder und verletzt sie schwer. Nun ist Maria<br />

Kaltenbach fest entschlossen, Ostwind zu verkaufen, was<br />

wohl das Ende des stolzen Hengstes bedeuten würde.<br />

Da taucht ihre Enkelin Mika (Hanna Blinke) auf, die<br />

von ihren Eltern nach einem Schulstreich zur<br />

Strafe zur strengen Großmutter geschickt<br />

wird. Mika hatte bisher keinen Kontakt<br />

zu Pferden, trotzdem hat sie sofort<br />

eine tiefe Beziehung zu Ostwind.<br />

Während sich aus Angst niemand<br />

dem Hengst nähert, schläft Mika<br />

Auf Pferden<br />

fliegen<br />

Im Gespräch mit der deutschen Regisseurin Katja<br />

von Garnier über ihren Film „Ostwind“, in dem ein<br />

junges Mädchen die Sprache der Pferde versteht<br />

und so reitet, als würde sie fliegen. von gottfried distl<br />

Was für Pferde haben Sie?<br />

<strong>Ein</strong>en Paint-Mischling und eine Quarter-Stute. Meine Quarter-<br />

Stute ist im Film zu sehen, in der Szene, wo Maria Kaltenbach<br />

den Stalljungen Sam bittet, er möge auf Mika aufpassen.<br />

Sie zeigen im Film sehr schön, dass man erst selbst ein paar<br />

Dinge üben muss, bevor man sich auf ein Pferd setzt. Gleichgewicht,<br />

Rhythmus, Koordination müssen passen …<br />

Was wir auch zeigen, ist die Arbeit mit dem Pferd vom Boden<br />

aus. Im „Natural Horsemanship“ sollte man sich zuerst am<br />

Boden Respekt verschaen, bevor man aufsteigt. Denn wenn<br />

man am Boden nicht respektiert wird, wird man auch nicht beim<br />

Reiten respektiert, und man wird Probleme beim Führen des<br />

Pferdes haben.<br />

© Constantin Film


ei Ostwind in der Box. Und obwohl sie gerade erst<br />

reiten lernt, fliegt sie bald mit ihm dahin, ohne Sattel.<br />

Mika ist ein Naturtalent, eine „Pferdeflüsterin“, die<br />

instinktiv nach den Regeln des Natural Horsemanship<br />

mit dem Pferd umgeht. Um die Großmutter zu<br />

überraschen, nimmt Mika – obwohl ihr der Wettbewerb<br />

eigentlich völlig egal ist – am Springreitturnier<br />

teil, doch eine zu ehrgeizige Rivalin spielt ihr einen<br />

bösen Streich, der leicht tödlich hätte ausgehen können.<br />

Nun scheint es für Ostwind keine Rettung mehr<br />

zu geben, und Mika sieht sich gezwungen, mit ihrem<br />

Pferd, das oenbar nur sie versteht, zu fliehen.<br />

Diese ganze Natural Horsemanship-<br />

Philosophie kommt eigentlich aus der<br />

Western-Reitkultur …<br />

Ja, das stimmt. Obwohl es die Cowboys<br />

wahrscheinlich von den Indianern haben,<br />

denke ich mir. Aber es gibt auch in<br />

Frankreich viele Spezialisten auf diesem<br />

Gebiet.<br />

Apropos Cowboys: Warum, glauben<br />

Sie, gibt es heute viel mehr Mädchen<br />

als Jungs in den Reitbetrieben?<br />

Es gibt auch Jungs, aber ja, stimmt,<br />

früher waren es vielleicht mehr. Ich weiß<br />

nicht, woran das liegt. Jungs interessiert<br />

vielleicht mehr der Wettbewerb, bei den<br />

Reitturnieren sieht man ja wieder viele<br />

Männer.<br />

KINOSTART: 22. März 2013<br />

Sie sagen, Ostwind ist ein Film zum Fliegen ...<br />

Auf jeden Fall. Darum geht es: Um dieses Gefühl von Freiheit,<br />

wenn man sich ganz dem Pferd überlässt und eins wird, dann<br />

fliegt man richtig dahin. Deshalb haben wir für den Film ja auch<br />

den Untertitel gewählt: „Zusammen sind wir frei“.<br />

Um diese Freiheit des Reitens im Film zeigen zu können,<br />

brauchten Sie aber die Hilfe von Kenzie Dysli, die als eine der<br />

besten Reiterinnen Europas gilt und viel von Pferdestunts<br />

und Natural Horsemanship versteht.<br />

Von ihr haben wir unheimlich profitiert. Sie hat zwei Pferde<br />

mitgebracht, den Hengst Attila und den Wallach James. Und<br />

gerade mit James, der unser Hauptpferd war, verbindet sie ein<br />

Vertrauensverhältnis, wie man es nur ganz selten findet und das<br />

sie in langen Jahren Schritt für Schritt aufgebaut hat. Sie war der<br />

Schlüssel dafür, dass wir in dem Film überhaupt all das zeigen<br />

können, was wir zeigen wollten. Gleichzeitig wurde Hanna, unsere<br />

Hauptdarstellerin, die die Mika spielt und völlig unerfahren<br />

im Umgang mit Pferden war, von meiner Natural Horsemanship-<br />

Instruktorin, Aida Sabri, in Berlin an das Thema herangeführt. So<br />

konnten wir beim Dreh wirklich tolle Sachen machen. Für mich<br />

war das ein Traum, der in Erfüllung ging. Es war nicht immer<br />

einfach, aber es hat immer unheimlich viel Spaß gemacht. Uns<br />

war natürlich immer daran gelegen, dass es den Tieren gut ging.<br />

Das war sehr wichtig.<br />

Freie Zeit<br />

frühjahr 2013 | 69


Freie Zeit<br />

70 | frühjahr 2013<br />

Filmhighlights<br />

Jack and the Giants<br />

Voraussichtlicher Starttermin: 14. März 2013<br />

Der junge Landarbeiter Jack önet unbeabsichtigt ein<br />

Tor zwischen der Welt der Menschen und dem Reich<br />

der fürchterlichen Riesen. Damit nehmen Ereignisse<br />

ihren Lauf, mit denen der neugierige Jack niemals gerechnet<br />

hätte. <strong>Ein</strong>e uralte Fehde flammt zwischen den<br />

beiden von Grund auf verschiedenen Völkern wieder<br />

auf, und die Riesen planen, ihr einst verlorenes Land<br />

von den Menschen zurückzuerobern. Nun liegt es am<br />

Verursacher dieser Katastrophe, eine Lösung zu finden,<br />

und plötzlich sieht sich Jack im Mittelpunkt eines<br />

Kampfes auf Leben und Tod. Denn es gilt, die Riesen<br />

um jeden Preis aufzuhalten. Und dabei kämpft der<br />

unerfahrene Junge nicht nur für König und Vaterland,<br />

sondern auch um die Liebe einer tapferen Prinzessin.<br />

Bisher hatte Jack die unüberwindbaren Riesen für<br />

eine Legende gehalten, nun liegt es an ihm, selbst<br />

zu einer Legende der Menschen zu werden. Bryan<br />

Singer inszeniert das epische Action-Abenteuer „Jack<br />

and the Giants“ in 3D mit Nicholas Hoult („X-Men:<br />

Erste Entscheidung“) als Titelheld. Weitere Hauptrollen<br />

übernehmen Eleanor Tomlinson als Prinzessin<br />

Isabelle, Stanley Tucci („Captain America – The First<br />

Avenger“) als Lord Roderick, Ian McShane („Pirates<br />

of the Caribbean – Fremde Gezeiten“) als bedrängter<br />

König Brahmwell, Bill Nighy („Harry Potter und die<br />

Heiligtümer des Todes“) als General Fallon und Ewan<br />

McGregor als Palastwächter Elmont.<br />

© Warner Bros. (3), Fox (2)


Neben drei spannenden 3D-Produktionen kommt im Frühjahr auch ein<br />

wunderbarer Naturfilm über die Welt der Schimpansen in unsere Kinos.<br />

Die Croods<br />

Voraussichtlicher Starttermin: 21. März 2013<br />

Die Croods sind die letzten Überlebenden der prähistorischen<br />

Ära und leben in einer Zeit, in der Mutter Natur noch viel mit<br />

Artenvielfalt und Entstehung experimentierte. Nachdem die<br />

vertraute und schützende Höhle der Familie komplett zerstört<br />

Freie Zeit<br />

wurde, müssen sich die Croods gemeinsam auf eine große Reise<br />

begeben. Sie stürzen sich in eine abenteuerliche Suche nach<br />

einem neuen Zuhause in einer Welt voller außergewöhnlicher<br />

Pflanzen, Tiere und Orte. Nach „Shrek“ und „Madagascar“ kommt<br />

nun das neue, lustige 3D-Abenteuer von Dreamworks Animations<br />

in unsere Kinos. <strong>Ein</strong> lustiges Abenteuer mit lauter verrückten Charakteren<br />

und ausgefallenen Kreaturen, die alle ihr Glück in einer<br />

fantastischen Welt suchen, die man so noch nie gesehen hat.


Freie Zeit<br />

Die fantastische Welt von Oz<br />

bereits gestartet<br />

<strong>Ein</strong> Zirkusmagier (James Franco) wird durch einen Zufall aus dem<br />

verschlafenen Kansas in das schillernde Land von Oz geschleudert.<br />

Dort erfreut sich Oscar Diggs, eigentlich ein Scharlatan von<br />

zweifelhafter Moral, zunächst an Reichtum und Ruhm, denn die<br />

Bewohner des Landes glauben, er sei der große Zauberer von Oz.<br />

Schimpansen<br />

Voraussichtlicher Starttermin: 4. April 2013<br />

Alastair Fothergill (u.a. „Unsere Erde“,<br />

„Deep Blue“), einer der wohl erfolgreichsten<br />

Naturfilmer weltweit, erzählt<br />

in der Natur-Dokumentation „Schimpansen“<br />

vom tragisch-glücklichen Schicksal<br />

eines verwaisten Schimpansenjungen:<br />

Oscar ist ein kleiner neugieriger Schim-<br />

Die konkreten Altersfreigaben werden kurz vor Filmstart bekannt gegeben.<br />

72 | frühjahr 2013<br />

panse, der zufrieden und geborgen im<br />

Kreis einer großen Familie lebt. Oscars<br />

Neugier und Entdeckungslust scheinen<br />

keine Grenzen zu kennen, und so spielt<br />

und tollt er gern ausgelassen mit den anderen<br />

Kleinen, bis er plötzlich nach einer<br />

Attacke einer rivalisierenden Schimpan-<br />

Doch das falsche Spiel des Blenders findet mit dem Auftauchen<br />

der drei Hexen Theodora (Mila Kunis), Evanora (Rachel Weisz) und<br />

Glinda (Michelle Williams), die ihm seine Geschichten von großen<br />

Zauberkünsten nicht abkaufen, ein jähes Ende. Und so gerät Oscar<br />

Diggs in eine schwierige Lage, denn nun sieht er sich zunehmend<br />

mit den Problemen von Land und <strong>Ein</strong>wohnern konfrontiert. Mit<br />

seinem magischen Know-how, das aus Illusionen, Täuschungen<br />

und seinem Scharfsinn besteht, muss er sich den richtigen Weg<br />

erkämpfen und schließlich zu einem besseren Menschen werden.<br />

sengruppe auf sich allein gestellt scheint.<br />

Der bewegende Naturfilm entführt in die<br />

Regenwälder der Elfenbeinküste und<br />

Ugandas und zeigt auf eindrucksvolle<br />

und zu Herzen gehende Art und Weise<br />

in großartigen Bildern das bedrohte<br />

Reich der Schimpansen.<br />

© Disney (3)


Freie Zeit<br />

Schauen, Spielen, Lesen, Hören<br />

Auch wenn der Frühling vor der Tür steht und es uns<br />

ins Freie zieht, so bleibt noch immer Zeit für ein neues<br />

Buch, Spiel, eine CD oder DVD. Die aktuellen Tipi-Tipps.<br />

0 – 3 Jahre<br />

Auf Zack. Die Pappbilderbuchbox<br />

hilft Kindern<br />

beim Spracherwerb und<br />

beim Erkennen ihrer<br />

Umwelt. Kennst du das?,<br />

Duden Verlag. Ab 1.<br />

Um € 7,95.<br />

4 – 6 Jahre<br />

Klassiker. Bunte<br />

Häschen jagen die<br />

begehrte Karotte<br />

und purzeln dabei<br />

in die Grube. Großer<br />

Spielspaß für<br />

jede Kinderrunde.<br />

Lotti Karotti von<br />

Ravensburger.<br />

Ab 4. Um € 24,–.<br />

74 | frühjahr 2013<br />

Aufgesteckt. <strong>Ein</strong>e spielerische<br />

Förderung der Feinmotorik durch<br />

vielseitigen Steckspaß. Sortierrolle<br />

von Selecta. Ab 1. Um € 19,99.<br />

Tierisch gut. Liebevoll gestaltete Tiger,<br />

Löwen, Elefanten, Zebras, Kamele & Co.<br />

aus buntem Holz. Das große Spieleset Im<br />

Zoo von Haba. Ab 1,5. Um € 39,95.<br />

Wie und warum?<br />

Wer macht das Wetter<br />

und die Wolken?<br />

Wissenschaftliche<br />

Grundlagen, spielerisch<br />

vermittelt.<br />

Wetter von Kosmos.<br />

Ab 5. Um € 9,99.<br />

Stressfrei. Die Hörbuchreihe Happy Smilo<br />

von Psychotherapeutin Ingrid Pirker-Binder<br />

vermittelt Kindern mit Geschichten Stressmanagementtechniken.<br />

Ab 5. Um € 9,99.<br />

Knuelig. <strong>Ein</strong> kleiner Tapirjunge<br />

sucht seine Mama. Wer hat Himmy<br />

Jimmy lieb? von Martin Fuchs,<br />

Annette Betz Verlag.<br />

Ab 2. Um € 15,40.<br />

Alles Ente. Für alle Freunde<br />

von Tick, Trick & Track,<br />

Donald Duck und Onkel<br />

Dagobert. Spannende<br />

Abenteuer aus Entenhausen<br />

auf 3 DVDs. DuckTales<br />

von Disney. Um € 16,99.


Kunstvoll. Vergnügliche<br />

Auseinandersetzung mit<br />

Kunst. Sommerschnee<br />

und Wurstmaschine von<br />

Sebastian Cichocki, Moritz<br />

Verlag. Ab 9. Um € 20,60.<br />

Mit Biss. Dracula hat seine<br />

Freunde eingeladen,<br />

um den Geburtstag seiner<br />

Tochter zu feiern. Doch<br />

dann bringt ein Sterblicher<br />

die Party durcheinander.<br />

Hotel Transsilvanien von<br />

Sony Pictures. Um € 14,99.<br />

Ab 10 Jahren<br />

Hip & stylisch. Mode und Accessoires<br />

aus den 1970ern, 1980ern<br />

und 1990ern halten ab sofort <strong>Ein</strong>zug<br />

in der mannigfaltigen Sims-Welt.<br />

Sims 3, die Spiel-Erweiterung für<br />

PC und Mac. Um € 19,99.<br />

© Hersteller, Verlage, Verleiher, Simone Porteder (Illustration) 7 – 9 Jahre<br />

Fantasieland. Klein-Hemma<br />

im Nein-Land, in dem<br />

alles, was sonst verboten<br />

ist, erlaubt ist. Der fliegende<br />

Zobel von Franzobel, Picus<br />

Verlag. Ab 7. Um € 12,90.<br />

Spürnase. Humphrey Hase<br />

löst den Fall der einhunderttausendverschwundenen<br />

Karotten. Von Lucy<br />

Scharenberg, Thienemann<br />

Verlag. Um € 10,30.<br />

Der richtige Zug.<br />

Das Spiel um Aufstieg<br />

und Fall von Bettlern<br />

und Königen in der<br />

Hansestadt Brügge.<br />

Auf die perfekte Strategie<br />

und Taktik kommt<br />

es hier definitiv an.<br />

Von Hans im Glück.<br />

Ab 10. Um € 36,–.<br />

Kreative Ader. An der Seite<br />

des Helden Maxwell erweckt<br />

man bei Scribblenauts Unlimited<br />

Dinge durch Schreiben<br />

und Fantasie zum Leben.<br />

Für Wii U. Um € 58,99.<br />

Freie Zeit<br />

Hörbuch. Von den spannenden<br />

Abenteuern der 10-jährigen Vilja,<br />

die in den Ferien zum Räubermädchen<br />

wird. Vilja und die<br />

Räuber von Siri Kolu, cbj Audio.<br />

Um € 14,99.<br />

Lesetipp. Die haarige<br />

Geschichte von Olga,<br />

Henrike und dem<br />

Austauschfranzosen<br />

von K. & G. Reinhardt,<br />

Carlsen Verlag. Ab 10.<br />

Um € 13,30.<br />

frühjahr 2013 | 75


Freie Zeit<br />

Zum Ausflippe(r)n<br />

Es ist ein Spieleklassiker ganz ohne Konsole, Joystick oder ultrarealistische<br />

Grafiken – und doch versprüht der gute alte Flipperautomat auch heute<br />

noch große Faszination. <strong>Ein</strong>e Reise in ein besonders buntes Reich des<br />

kultigen Retrospiels führt nach Niederösterreich, wo eine der weltgrößten<br />

Flippersammlungen steht. von toni oberndorfer<br />

<strong>Ein</strong>e Kugel bringt Elvis zum Singen und Tanzen. Von<br />

einem Licht- und Eektfeuerwerk begleitet, setzt er<br />

nochmals zum Jailhouse Rock an. Der King bildet das<br />

Zentrum einer Glitzer- und Farbenwelt, in der er als<br />

animierte Plastikfigur etwas hüftsteif wirkt. Umso flotter<br />

flitzt unter ihm die silberfunkelnde Stahlkugel hin<br />

und her, läuft auf Rampen, schlägt auf Zielscheiben –<br />

und lässt so einen Elvis-Klassiker nach dem anderen<br />

ertönen. Der Dirigent dieses Glaskasten-Spektakels<br />

steuert per Knopfdruck jene zwei Elemente, die den<br />

Rambazamba auf dem abschüssigen Spielfeld aufrechterhalten:<br />

die Flipper.<br />

Die bis zu sieben Zentimeter langen Hebel, auch<br />

Flipperfinger genannt, sind das zentrale und zugleich<br />

namensgebende Element eines Spiels, das in Zeiten<br />

von klugen Handys und interaktiven 3D-Games eine<br />

simple Stahlkugel ins Rampenlicht führt. „Flipper ist<br />

mehr als nur ein Spiel. Jedes Gerät ist gleichzeitig<br />

Kultur- und Zeitgeschichte“, sagt Günter Freinberger.<br />

Und das sagt der Niederösterreicher nicht nur, weil<br />

sein Lieblingsgerät, der Elvis-Flipper, eine königliche<br />

Lauahn durchstreift. Freinberger kennt als Flipper-<br />

76 | frühjahr 2013<br />

© Pindigi<br />

Von Elvis über Apollo<br />

13 bis hin zur Addams<br />

Family – die bekanntesten<br />

Stars und<br />

Motive fanden in den<br />

vergangenen Jahrzehnten<br />

ihren Weg in<br />

die Flipperwelt.


» Es ist ein simples Spiel,<br />

aber gleichzeitig durch<br />

die vielen Kontakte und<br />

Effekte sehr komplex und<br />

abwechslungsreich. «<br />

Experte jedes Detail, weiß über jedes Gerät Anekdoten<br />

zu erzählen. Etwa über den Flipper „Apollo 13“, bei<br />

dem es der fingerfertige Künstler im Multiball-Modus<br />

mit 13 Kugeln auf einmal aufnehmen muss. Oder über<br />

„Captain Fantastic“, der im Jahr 1976 in den flipperverrückten,<br />

doch auch biederen USA der Zensur zum<br />

Opfer fiel. Der Grund: <strong>Ein</strong> Kerl versucht auf einem Bild<br />

mit einer obszönen Geste eine Dame zu betören.<br />

Kultkugel begeistert Generationen<br />

Vor 15 Jahren begann Freinberger Flipperautomaten<br />

zu sammeln und näherte sich Stück für Stück seinem<br />

Jugendtraum: nämlich „alle Flipper, die mich als Kind<br />

faszinierten, selbst zu Hause zu haben“. Heute hält<br />

der 51-Jährige mit 470 Spielautomaten eine der weltweit<br />

größten Flippersammlungen in seinem Besitz.<br />

In Anlehnung an den englischen Spielnamen Pinball<br />

nennt er sich selbst Pindigi, seine Kollektion Pindigi-<br />

Land. Seine Automaten führen in die Musik, Film- und<br />

TV-Welt, und noch vieles mehr.<br />

Die Faszination am Retrospiel hat Pindigi auch an<br />

seine Tochter weitergegeben. „Es ist ein simples<br />

Spiel, aber gleichzeitig durch die vielen Kontakte und<br />

Eekte sehr komplex und abwechslungsreich“, sagt<br />

Katharina Freinberger. Zu ihren ersten Kämpfen um<br />

die polierte Stahlkugel trat sie im Alter von elf Jahren<br />

an, als sie auf dem Dachboden die Druckknöpfe des<br />

„Shangri-La“ strapazierte. Die Leidenschaft ging weit<br />

über den bloßen Spielspaß hinaus. Als Jugendliche<br />

half sie ihrem Vater, die Maschinen zu reparieren.<br />

Sie beteiligte sich an der Geräteanalyse, studierte<br />

Schaltpläne, überprüfte Relais, justierte Kontakte,<br />

tauschte Lämpchen aus. Aber freilich folgte der filigranen<br />

Wartungsarbeit die Punktejagd – manchmal auch<br />

mitten in der Nacht. Da schlich sie sich mit Freunden<br />

in die Flipperhalle und tauchte stundenlang in die bunte<br />

Welt der Stahlkugeln ein. „Der gesellschaftliche Aspekt“<br />

gefällt Katharina Freinberger am Flippern besonders.<br />

Und: „Man sitzt eben nicht nur da und starrt in den Computer.“<br />

Die Tradition ihres Vaters möchte sie bewahren,<br />

die Passion an den Kultspielgeräten auch einmal ihren<br />

Kindern weitergeben.<br />

Das Pindigi-Land in Ruprechtshofen im Bezirk Melk<br />

entführt in die verschiedensten Genres und bildet alle<br />

wichtigen technologischen Innovationen der Flipper-<br />

Geschichte ab, sagt Günter Freinberger. Vom Vorläufer,<br />

dem Bagatelle-Spiel, zu den ersten Flipperfingern, der<br />

Premiere mit elektromechanischem Zählwerk bis zum<br />

Ballwechsel zur Elektronik – in Freinbergers Spielhalle<br />

reist man in der Flipperwelt von einer Station zur nächsten.<br />

Seine Rekordsammlung ist nicht nur ein knallbuntes<br />

Museum, sondern auch Schauplatz von Wettbewerben.<br />

Hier steigen regelmäßig Flipperturniere, bei deutsch-österreichischen<br />

Meisterschaften kämpfen die Ballsichersten<br />

um den Sieg.<br />

Kugelkünstler aus den USA<br />

„Geschick ist gefragt. Und in brenzligen Situationen muss<br />

man die Ruhe bewahren“, sagt Markus Stix. Der 38-Jährige,<br />

in Flipperkreisen Pin-Alf genannt, zählt zu den besten<br />

heimischen Spielern. „Es ist noch etwas Echtes“, so der<br />

Steirer. Das Haptische, das Mechanische würden die<br />

Faszination für ihn ausmachen. Dreimal nahm Stix bis<br />

dato an Europameisterschaften teil, 2009 im englischen<br />

Northampton belegte Pin-Alf bei einem Starterfeld von<br />

rund 150 Teilnehmern den siebenten Rang. Sensibel<br />

eingestellt ist beim Flipperwettkampf der Tilt-Pendel<br />

– jener Mechanismus, der mit dumpfem Ton beim zu<br />

kräftigen Rütteln des Automaten alle Systeme, inklusive<br />

der Flipperfinger, außer Kraft setzt. Nichts zu rütteln gibt<br />

es auch an der Vormachtstellung US-amerikanischer<br />

Flipperkünstler: Sie geben international den Ton an und<br />

dominieren die Weltrangliste.<br />

Günter Freinberger in seiner eigenen, ganz persönlichen Spielhalle, dem<br />

„Pindigi-Land“: Der Niederösterreicher besitzt mit 470 Exponaten eine der<br />

weltgrößten Flippersammlungen. www.pindigi.at<br />

Rekordhalter „Addams Family“<br />

Fern von Ranglisten und Turnieren zog ein Gerät am<br />

meisten Spieler in seinen Bann: Die fingergesteuerte<br />

Kugelversion der „Addams Family“ mit witzigen Sprüchen<br />

und Animationen ist mit über 20.000 verkauften<br />

Geräten der erfolgreichste Flipper aller Zeiten. Die<br />

„Addams Family“ bescherte dem Pinball Anfang der<br />

Neunziger nochmals einen Boom, 1995 stürzte die<br />

Flipperindustrie erneut in eine Krise, aus der sie sich<br />

bis heute nicht wirklich herauskatapultieren konnte.<br />

Mit dem amerikanischen Unternehmen Stern ist ein<br />

einziger Hersteller verblieben. Doch unabhängig vom<br />

Produzentensterben: Die Kugel wird weiterrollen. Und<br />

nicht nur Elvis zum Tanzen bringen.<br />

Freie Zeit<br />

frühjahr 2013 | 77


Promotion<br />

www.kidsrun4kids.at<br />

<strong>Ein</strong> außergewöhnlicher Event geht ab dem 13. Mai in zwölf Wiener Parks über<br />

die Bühne – hier stehen Hilfsbereitschaft und Wertebildung im Vordergrund.<br />

78 | frühjahr 2013<br />

kidsrun4kids<br />

Die erfolgreiche Charity-Veranstaltung<br />

kidsrun4kids, über die seit ihrem Start<br />

im Jahr 2002 mehr als 160.000 Euro für<br />

bedürftige Kinder gespendet wurde,<br />

geht in die nächste, spannende Saison.<br />

Im letzten Jahr nahmen mehr als 20.000<br />

Volksschulkinder bei kidsrun4kids teil,<br />

heuer soll unter dem bekannten Motto<br />

„Kinder helfen Kindern“ das bisherige<br />

Rekordergebnis übertroen werden. Dreizehn<br />

Termine in insgesamt zwölf Wiener<br />

Parks sind geplant, der Kurs bietet mit<br />

einer Länge von knapp 1 Kilometer sowohl<br />

eine Herausforderung als auch jede Men-<br />

ge Laufspaß für die 800 teilnehmenden<br />

Volksschulklassen. Am 13. Mai erfolgt im<br />

Herderpark im 11. Wiener Gemeindebezirk<br />

der Startschuss, der letzte Lauf findet am<br />

6. Juni im Türkenschanzpark (18. Bezirk)<br />

statt. Die pro Klasse erhobenen Startgelder<br />

gehen dabei zur Gänze an Kinderhilfsprojekte<br />

in den jeweiligen Bezirken.<br />

Laufspaß mit Mehrwert<br />

Als weiteres Highlight nehmen an allen<br />

Terminen – in Kooperation mit der Österreichischen<br />

Sporthilfe – Spitzen- und<br />

Nachwuchssportler/-innen teil. Durch<br />

» Die Startgelder gehen<br />

zur Gänze an Kinderhilfsprojekte.<br />

«<br />

ihre Teilnahme am Aufwärmprogramm<br />

sollen sie allen Kindern als sportliche<br />

Vorbilder in Erinnerung bleiben und<br />

den außergewöhnlichen Charakter der<br />

Charityveranstaltung betonen. Diese präsentiert<br />

sich somit nicht nur als normaler<br />

Kinderlauf, sondern als eine Initiative, die<br />

das Verantwortungsbewusstsein und die<br />

Hilfsbereitschaft aller teilnehmenden Kids<br />

fördert und darüber hinaus auch einen<br />

Fokus auf Nachhaltigkeit legt – der Spaß<br />

an der Bewegung und die richtige und<br />

bewusste Ernährung stehen ebenfalls im<br />

Mittelpunkt. Mitmachen, fördern, helfen!<br />

© kidsrun4kids


1 Alte Kleidung oder Stoffreste in Streifen<br />

reißen und den Socken damit prall<br />

füllen. Den Stock tief in den Socken stecken<br />

und das Sockenende fest mit Wolle<br />

um den Stock binden.<br />

2 Ohren aus Leder- bzw. Filzresten ausschneiden,<br />

in der Mitte zusammenlegen<br />

und zusammenheften. Zu guter Letzt<br />

die fertigen Ohren festnähen.<br />

3 Das Geschenkband wie einen Halfter<br />

um den Socken legen und festkleben.<br />

Eventuell, um die Haltbarkeit zu verbessern,<br />

mit ein paar Stichen festnähen.<br />

Für die Augen zwei Kreise aus Stoffoder<br />

Filzresten ausschneiden und mit<br />

den Knöpfen an den passenden Stellen<br />

annähen.<br />

4-6<br />

Nun muss nur noch die Mähne angenäht<br />

werden: Hierzu Wolle mithilfe<br />

einer dicken Nadel in großen Schlaufen<br />

über die Hand schlagen (also Stich, über<br />

die Hand Schlagen, Stich etc). Dann die<br />

Schlaufen aufschneiden und verknoten.<br />

So oft wiederholen, bis die Mähne schön<br />

buschig ist. Und jetzt: Losreiten!<br />

Steckenpferd<br />

von theres arnold<br />

1 3<br />

Material:<br />

● ein großer Socken<br />

● Stock / Besenstiel<br />

2 4 6<br />

Freie Zeit<br />

● alte Kleidung / Storeste<br />

● Geschenkband<br />

● Leder- oder Filzreste<br />

● Wolle<br />

● Schere<br />

● Nähnadel & Faden<br />

● 2 Knöpfe<br />

● Klebsto<br />

● Heftklammermaschine<br />

5<br />

© Adrian Batty. Danke an Sarah fürs Probereiten!


80 | frühjahr 2013<br />

Wir sind dann mal weg<br />

Reise mit Kind: A Walk in the Park Reise ohne Kind:<br />

Vilnius Abenteuerland<br />

Rekorde, Rekorde!<br />

2012 wurde laut Statistik<br />

Austria der bisherige Tourismus-<br />

Rekordwert des Jahres 1992 mit<br />

130,42 Mio. Nächtigungen um<br />

rund 0,55 Mio. übertroffen.<br />

bunte wände<br />

Die Welt im Zimmer<br />

Wilde Kreaturen, Landschaften, Märchenthemen,<br />

eigene Motive oder – wie<br />

hier – wunderbar gestaltete Weltkarten.<br />

Tapete für die Urlaubsplanung um<br />

€ 39,– pro m 2 . www.mrperswall.com<br />

© Hersteller (3), SXC.hu (2), Handelshaus Legler, Corbis, NCHE Malta


DA FREUT SICH DIE OMA!<br />

kartenspass<br />

30 Postkarten zum Weitermalen:<br />

<strong>Ein</strong> kreativer Spaß<br />

für Kinder, die gerne selbst<br />

gemachte Grüße verschicken.<br />

Um € 9,20.<br />

www.oetinger.de<br />

Stadtbummel<br />

<strong>Ein</strong> liebevoll illustrierter Stadtführer<br />

für Kinder zwischen<br />

acht und zwölf Jahren. Informativ,<br />

lustig und spannend.<br />

Um € 10,90. www.picus.at<br />

Reisegewohnheiten<br />

Pack die Unterhose ein<br />

Schenkt man der Umfrage eines Touristikunternehmens<br />

Glauben, so packen<br />

britische Männer nur drei Unterhosen<br />

für einen einwöchigen Urlaub ein und<br />

verweilen lieber in der Badehose. Frauen<br />

verreisen mit zehn Slips im Gepäck.<br />

Teufel aber auch!<br />

Wir sind dann mal weg<br />

BABY ON TOUR<br />

Ab ins Museum<br />

Mit Kinderwagen-Führungen will<br />

das Guggenheim Museum in New<br />

York frischgebackene Eltern zum<br />

Ausstellungsbesuch animieren.<br />

bottlerocketstrollertours.com<br />

Nachwuchs bei Wiki<br />

Wikipedia freut sich über eine kleine<br />

Schwester: Wikivoyage sammelt<br />

praktisch anwendbares Wissen zu<br />

Reisezielen und -themen. Jeder, der<br />

möchte, kann sich bei diesem freien<br />

Reiseportal als Autor einbringen.<br />

www.wikivoyage.org<br />

Auf Malta sollen falsch gestellte Kirchturmuhren den Teufel verwirren und ihn davon abhalten, den Gottesdienst zu stören.<br />

?<br />

frühjahr 2013 | 81


Wir sind dann mal weg<br />

A Walk in the Park<br />

Reise<br />

mit<br />

82 | frühjahr 2013<br />

Als Unterhaltungsgigant Walt Disney höchstpersönlich am<br />

17. Juli 1955 seinen ersten Vergnügungspark Disneyland<br />

erönete, hätte er wohl selbst nicht zu träumen gewagt, wie<br />

phänomenal sich nicht nur seine Idee, sondern auch zahlreiche<br />

weitere Themenparks in den nächsten 50 Jahren weltweit<br />

verbreiten und für alte Altersgruppen Unterhaltung bieten und<br />

unvergessliche Momente bereiten würde. Freilich ist Familienunterhaltung<br />

aber nicht nur auf die Erlebniswelt rund um beliebte<br />

Comicfiguren beschränkt, ein umfangreiches Angebot allein in<br />

Europa – meist nicht mehr als ein paar Stunden mit Flugzeug,<br />

Auto oder Bahn entfernt – bietet für jeden Geschmack etwas.<br />

Die Erweiterung des Märchenwaldes um sechs weitere Geschichten der<br />

Gebrüder Grimm stellt im Europa-Park eines der Highlights 2013 dar.<br />

Familienattraktion<br />

Bereits seit unglaublichen 38 Jahren im südwestlichsten Zipfel<br />

Deutschlands etabliert, bietet der Europa-Park in Rust, nahe der<br />

französischen Grenze, über 100 Attraktionen und Shows für alle<br />

Altersklassen und Interessen. Insgesamt elf Achterbahnen, fünf<br />

Wasserattraktionen, fünf Hotels und zahlreiche weitere Fahrgeschäfte,<br />

Kinos, Shows, Theater zaubern hier allen Besuchern ein<br />

Lächeln ins Gesicht. Das macht den von der Traditionsfamilie<br />

Mack gegründeten und nach wie vor in Familienbesitz befindlichen<br />

Vergnügungspark zum größten seiner Art in Deutschland<br />

und zur Nummer zwei in Europa hinter dem Giganten Disneyland<br />

Paris. Den besonderen Reiz des Europa-Parks macht seine<br />

thematische Unterteilung in 13 europäische Länder aus. So<br />

findet sich im russischen Themenbereich eine Achterbahn im<br />

Stil der russischen Raumfahrt, im winzigen Österreich geht es<br />

im Alpenexpress zügig dahin. Dank laufender Modernisierung<br />

kommen jedes Jahr neue Attraktionen dazu, seit 2001 ist der<br />

Park auch im Winter geönet. Zu empfehlen ist der Europa-Park<br />

definitiv für Rollercoaster-Enthusiasten und Familien, die an<br />

einem abwechslungsreichen und attraktionsreichen Vergnügungspark<br />

interessiert sind und eine actionreiche Zeit erleben<br />

wollen. www.europapark.de<br />

© Europapark (2), LEGOLAND (2), PLAYMOBIL


Wir sind dann mal weg<br />

Freizeitparks gelten als das Nonplusultra des Familienausflugs. Mit einem<br />

Kirtag oder einem Besuch im Prater lässt sich das anspruchsvolle Kind<br />

von heute nicht mehr hinter der Konsole oder Facebook hervorlocken –<br />

das totale Entertainment ist angesagt. von markus höller<br />

Das Abenteuer erleben<br />

Seit mittlerweile über zehn Jahren erfreut das deutsche<br />

LEGOLAND in Günzburg im Schwabenland die Herzen von<br />

kleinen und großen Baukünstlern. Ähnlich wie beim dänischen<br />

Urahnen in Billund zeigt das Herzstück des Parks hinreißende<br />

Miniaturnachbildungen von berühmten Bauten und Städten aus<br />

den legendären LEGO Steinen, zum Beispiel akkurate Nachbauten<br />

von Schloss Neuschwanstein oder Szenen aus den Star<br />

Wars-Filmen. Mit dem Miniland gibt es insgesamt acht Abenteuerwelten<br />

mit etlichen Achterbahnen und Wasserbahnen, Shows,<br />

Bauzentren, ein 4D-Kino und vieles mehr. Neu in diesem Jahr ist<br />

die interaktive Fahrattraktion Tempel X-pedition im neu geschaffenen<br />

Reich der Pharaonen. Nur wenige Gehminuten entfernt<br />

bietet das LEGOLAND Feriendorf mit einer großen Ritterburg<br />

und prunkvollen Burgzimmern sowie thematisierten Familienzimmern<br />

in Feriendoräusern außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten<br />

für längere Aufenthalte. Verkehrstechnisch<br />

günstig zwischen Ulm und Augsburg gelegen, bietet das Resort<br />

zusätzliche interessante Ausflugsziele in der Umgebung.<br />

www.legoland.de<br />

LEGOLAND<br />

Neuheiten 2013:<br />

Die spannende<br />

Fahrattraktion<br />

Tempel<br />

X-pedition und<br />

die Ritterburg<br />

mit prunkvollen<br />

Burgzimmern.<br />

PLAYMOBIL-Spielwelten<br />

von Piratenschi<br />

bis Balancier-<br />

Parcours und der<br />

neue Paddelsee warten<br />

auf kleine und<br />

große Entdecker.<br />

Aktiv spielen und staunen<br />

Gleich direkt am deutschen Stammsitz von PLAYMOBIL, in<br />

Zirndorf, liegt der PLAYMOBIL-FunPark, der erste von ingesamt<br />

weltweit fünf seiner Art. Ganz dem Thema der unverkennbaren<br />

Figuren gewidmet, verfolgt der FunPark aber eine völlig unterschiedliche<br />

Philosophie als die meisten anderen Vergnügungsparks.<br />

Nicht die passive Bespaßung mittels Fahrgeschäften,<br />

frühjahr 2013 | 83


Wir sind dann mal weg<br />

Das aktive Teilnehmen an der bunten & vielfältigen<br />

PLAYMOBIL-Welt steht im Vordergrund.<br />

Kinos oder Shows steht hier im Mittelpunkt<br />

der Unterhaltung, sondern das aktive<br />

Spielen und Teilnehmen an Spielstationen.<br />

So stehen eine riesige Ritterburg,<br />

ein Piratenschi sowie zahlreiche weitere<br />

klassische Motive zur Verfügung. Wie bei<br />

allen großen Freizeitparks ist auch hier<br />

ein Hotel, das Aparthotel, direkt an das<br />

Gelände angeschlossen. Für einen kulturellen<br />

oder auch kulinarischen Ausflug<br />

abseits von großen und kleinen Plastikfiguren<br />

bietet sich die gerade 20 Minuten<br />

Klein, aber fein – Freizeitparks in Österreich<br />

Familypark Neusiedler See<br />

Der seit über 40 Jahren beständig<br />

ausgebaute Märchenwald im Burgenland<br />

hat sich mittlerweile zu Österreichs<br />

größtem Themenpark gemausert<br />

und bietet auf über 140.000 m 2<br />

Spaß und Unterhaltung für die ganze<br />

Familie. www.familypark.at<br />

Minimundus<br />

Der Klassiker am Wörthersee mit den<br />

originalgetreuen Nachbildungen berühmter<br />

Bauwerke der ganzen Welt ist<br />

nach wie vor für Groß und Klein eine<br />

84 | frühjahr 2013<br />

entfernte Stadt Nürnberg mit vielen<br />

bekannten Sehenswürdigkeiten an.<br />

www.playmobil-funpark.de<br />

Der Europameister<br />

Unterm Strich führt aber in Europa punkto<br />

Freizeitpark kein Weg am absoluten<br />

Platzhirsch vorbei: Disneyland Paris ist<br />

mit fast 2 Hektar und jährlich über 15<br />

Millionen Besuchern der Krösus der Freizeitparks<br />

am Alten Kontinent. Aufgeteilt<br />

in zwei Themenparks, den klassischen<br />

Disneyland Park und den Walt Disney<br />

Studios Park, bietet das ganz im Stil der<br />

amerikanischen Vorbilder (inklusive<br />

bequeme Möglichkeit, in wenigen<br />

Schritten um die ganze Welt zu reisen.<br />

www.minimundus.at<br />

Svarovski Kristallwelten<br />

Die vom österreichischen Ausnahmekünstler<br />

André Heller gestaltete<br />

Erlebniswelt rund um den Weltmarktführer<br />

in Sachen Kristall ist das ganze<br />

Jahr über eine sehenswerte Loaction.<br />

Glitzernde Wunderwelten begeistern<br />

hier, direkt beim Firmensitz in Wattens,<br />

Tirol, Menschen aus allen Ländern.<br />

kristallwelten.swarovski.com<br />

Schriller, größer,<br />

weiter – Weitere<br />

Freizeitparks weltweit<br />

Universal Studios<br />

Die von der gleichnamigen Filmproduktion<br />

betriebenen Freizeitparks<br />

in den USA und Asien gehören mit<br />

ihren zahlreichen Fahrgeschäften<br />

und Inszenierungen großer Hollywood-Blockbuster<br />

ebenfalls zu den<br />

größten Freizeitparks der Welt.<br />

themeparks.universalstudios.com<br />

Sanrio Puroland<br />

Der kleine, unbeschreiblich schräge<br />

Indoorpark knapp eine Stunde außerhalb<br />

von Tokio ist ausschließlich<br />

der zuckersüßen Welt rund um das<br />

Phänomen Hello Kitty gewidmet. <strong>Ein</strong><br />

Park mit unwiderstehlichem Knuddelfaktor.<br />

www.puroland.co.jp<br />

Zoo Safaripark Stukenbrock<br />

Der deutsche Erlebnispark in Nordrhein-Westfalen<br />

versteht sich nicht<br />

nur als Freizeitpark, sondern auch<br />

als Safari-Zoo mit zahlreichem schützenswertem<br />

Großwild, darunter die<br />

seltenen weißen Tiger und weißen<br />

Löwen. Naturenthusiasten werden<br />

hier auf ihre Kosten kommen.<br />

www.safaripark.de<br />

© PLAYMOBIL, Disney (2)


Märchenschloss) angelegte Disneyland Paris von unzähligen<br />

Fahrgeschäften über mehrere Themenhotels bis zum Golfplatz<br />

so ziemlich alles, was das Genre hergibt. Nur gut 30 Kilometer<br />

außerhalb von Paris und mit eigener Autobahnabfahrt, Shuttlebussen<br />

zum Flughafen Paris-CDG und sogar einem eigenen<br />

Terminal für den Hochgeschwindigkeitszug TGV sowie dem<br />

Eurostar-Zug nach London ist Disneyland Paris von praktisch jeder<br />

europäischen Metropole maximal vier Stunden entfernt. Als<br />

weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber den meisten anderen<br />

europäischen Vergnügungsparks bietet Disneyland Paris durch<br />

seine Nähe zur französischen Hauptstadt unzählige Möglichkeiten<br />

zu weiteren Unternehmungen. <strong>Ein</strong>e Visite am Eielturm,<br />

ein Besuch im Louvre, ein Ausflug nach Versailles – wenn man<br />

schon mal in der Nähe ist, liegen ein paar der spektakulärsten<br />

Sehenswürdigkeiten der Welt nur wenige Bahnstationen entfernt!<br />

www.disneylandparis.com<br />

Groß, größer, Disney<br />

Das alles wirkt aber geradezu winzig im Vergleich zum Big Mac<br />

der globalen Freizeitparks, dem Walt Disney World Resort in<br />

Orlando, Florida. Mit einer Bruttofläche von 15.000 (!) Hektar<br />

und jährlich über 40 Millionen Besuchern ist das 1971 erönete<br />

Vermächtnis von Walt Disney größer als alle zuvor genannten<br />

europäischen Parks zusammen. Vier Themenparks, zwei<br />

Wasserwelten und insgesamt 23 Hotels bieten Entertainment<br />

nonstop. Selbst bei zügiger Besichtigung aller Attraktionen<br />

muss man für den Besuch des gesamten Komplexes mit seinen<br />

über 50.000 Angestellten fast eine ganze Woche einplanen.<br />

Begünstigt durch das subtropische Klima im Sunshine State ist<br />

das Walt Disney World Resort mit seinen traumhaften Paraden<br />

und dem spektakulären Abschlussfeuerwerk eine ganzjährig<br />

sehenswerte Attraktion, die jedes Kind (und auch jeder Erwachsene)<br />

einmal erlebt haben muss – und wenn auch nur für einen<br />

Tag. Wichtiger Tipp zum Schluss: Wer seinen Ausflug nach Disney<br />

World so plant, dass er auf den Geburtstag fällt, hat freien<br />

<strong>Ein</strong>tritt und wird im Laufe des Tages immer wieder von Micky<br />

Maus, Donald Duck, Pluto, Goofy & Co. gefeiert! disneyworld.<br />

disney.go.com<br />

Selbstverständlich trit man in den Disney-Parks nicht nur auf Micky<br />

Maus und Donald Duck, sondern auch auf weitere bekannte Film- oder<br />

Serienfiguren wie Prinzessin Merida aus dem Animationsfilm „Brave“.<br />

Wir sind dann mal weg<br />

frühjahr 2013 | 85


Wir sind dann mal weg<br />

Auf Anhieb fällt ehrlich gesagt auch einem<br />

europäischen Kosmopoliten wenig zu der<br />

baltischen Stadt ein. Kein weltberühmtes<br />

Landmark zu sehen, kein bekannter<br />

Fußballverein im Sportbild und auch keine<br />

popkulturellen Erscheinungen sind in den<br />

beiden Jahrzehnten seit der Loslösung<br />

von der Sowjetunion nach Europa ge-<br />

86 | frühjahr 2013<br />

Reise<br />

ohne<br />

Weltkulturerbe, Kulturhauptstadt, religiöser und<br />

kultureller Brennpunkt seit Hunderten Jahren –<br />

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, hat für Städtereisende<br />

viel zu bieten. Aber nicht nur altes Erbe,<br />

sondern auch modernes und pulsierendes Leben<br />

findet hier praktisch immer statt. von markus höller<br />

schwappt. Dennoch ist Vilnius mit seinen<br />

gut 500.000 <strong>Ein</strong>wohnern weit mehr als<br />

eine Provinzhauptstadt. Denn bereits im<br />

15. Jahrhundert wurde mit der Gründung<br />

der Universität und unter starkem polnischen<br />

<strong>Ein</strong>fluss die Stadt zu einem bedeutenden<br />

Zentrum europäischer Kultur. Mit<br />

dem Aulühen der jüdischen Gemein-<br />

Alter und<br />

neuer Glanz<br />

Vilnius bietet nicht nur moderne Infrastruktur<br />

und westliches Wachstum, sondern auch<br />

uralte Gotikjuwelen wie die pittoreske Kirche<br />

St. Anne und Bernhardine.<br />

schaft (am Höhepunkt galt Vilnius als das<br />

„Jerusalem des Ostens“) erlebte die Stadt<br />

einen ungeahnten Höhenflug, der in den<br />

folgenden Jahrhunderten allerdings durch<br />

wechselweise <strong>Ein</strong>wirkung von Polen und<br />

Russland, die beiden Weltkriege und den<br />

Holocaust sowie schließlich die <strong>Ein</strong>verleibung<br />

in die Sowjetunion jäh unterbrochen<br />

wurde.<br />

Abwechslungsreiche Erkundungen<br />

In nur zehn Jahren, rechtzeitig zum Millennium,<br />

schate die einst von den russischen<br />

Besatzern gegängelte baltische<br />

Republik in Windeseile den wirtschaftlichen<br />

Anschluss an Europa als EU-Mitgliedsstaat<br />

– gleichzeitig aber wurde das<br />

nationale Bewusstsein bis hin zur Wiedereinführung<br />

der Amtssprache Litauisch<br />

ebenso gründlich aufpoliert. Das Gleiche<br />

gilt auch für die sehenswerten Strukturen<br />

der Hauptstadt: Die Altstadt lädt mit ihren<br />

zahlreichen unterschiedlichen Gebäuden<br />

aus dem Mittelalter, Barock, Klassizismus,<br />

© Vilnius Tourismus-Informationszentrum und Konferenzbüro (3), Markus Höller, Getty Images


der Gotik und der Renaissance zum stundenlangen<br />

Flanieren und Entdecken ein.<br />

Allein die über 50 Kirchen in der Stadt, allen<br />

voran die gewaltige Kathedrale Sankt<br />

Stanislaus sowie die pittoreske Kirche St.<br />

Anne und Bernhardine, sind einen Besuch<br />

wert. Vilnius lässt sich am besten zu Fuß<br />

erkunden; da es weder U-Bahn noch<br />

Tramway, sondern nur Oberleitungsbusse<br />

gibt, verpasst man aber durch den Verzicht<br />

auf eine Ö-Fahrt nicht viel. Ähnlich<br />

wie in vielen Ostmetropolen ist der oft<br />

krasse Gegensatz von sowjetischer Brutal-Zweckarchitektur<br />

und uralten Strukturen<br />

manchmal irritierend, aber auch<br />

faszinierend – und zwischendurch stößt<br />

man auf unerwartete Skurillitäten wie eine<br />

kunstvoll gestaltete Frank-Zappa-Büste,<br />

die auf Betreiben eines lokalen Fanclubs<br />

bereits kurz nach der Unabhängigkeit als<br />

Signal der prowestlichen <strong>Ein</strong>stellung enthüllt<br />

wurde. Den schönsten Ausblick über<br />

Vilnius jedoch hat man von dem Hügel<br />

der drei Kreuze: <strong>Ein</strong> toller Panoramablick<br />

über die Stadt und den gegenüberliegenden<br />

Gediminas-Turm, dem Wahrzeichen<br />

der Stadt, ist der Lohn für den fordernden<br />

Anstieg.<br />

Ausgehen rund um die Uhr<br />

Die Litauer sind gesellige Leute und<br />

freuen sich immer, Touristen kennenzulernen.<br />

Auch wenn Litauisch für Fremde<br />

praktisch kaum zu erlernen ist, gibt es<br />

keine Verständigungsprobleme, speziell<br />

die jüngere Generation spricht meist sehr<br />

gut Englisch oder sogar etwas Deutsch.<br />

<strong>Ein</strong> geselliger Abend in Vilnius besteht<br />

zumeist aus ein paar typisch russisch<br />

und skandinavisch geprägten kleinen<br />

Speisen, also viel Kartoeln, frischem<br />

Fisch, Fleisch und kräftigen <strong>Ein</strong>töpfen.<br />

Dazu trinkt der Litauer am liebsten Bier<br />

und natürlich – wie könnte es anders<br />

sein – Vodka. Dieser steht den berühmten<br />

Marken aus Russland um nichts nach<br />

und wird mit unglaublicher Kreativität in<br />

zahlreichen Drinks verwendet, beliebteste<br />

Marke ist der wenig originell benannte,<br />

aber hervorragende„Lithuanian Vodka“.<br />

<strong>Ein</strong>e gute Anlaufstation für solcherlei Freizeitgestaltung<br />

ist das Būsi Trečias, eine<br />

Mikrobrauerei mit urigem Flair. Das Nachtleben<br />

findet dank der vielen Studenten<br />

in der Stadt praktisch an jeder Ecke<br />

statt, besonders im Sommer sind Tische<br />

im Freien der liebste Aufenthaltsort der<br />

Nachtschwärmer – wohl auch aufgrund<br />

der strengen Nichtrauchergesetze.<br />

Souvenir, Souvenir<br />

Richtiges Powershopping ist in Vilnius<br />

Wir sind dann mal weg<br />

Oben: Von einem der zahlreichen Aussichtspunkte<br />

lässt sich gut die historische Altstadt<br />

von Vilnius überblicken.<br />

Links: Die Büste von Frank Zappa ist Symbol<br />

für die kulturelle Vielfalt der Stadt.<br />

eher nicht angesagt – dafür aber findet<br />

man entlang der Pilies Gatvė, der Hauptstraße<br />

der Altstadt, zwischen Universität<br />

und Gediminas-Turm, die wahrscheinlich<br />

größte Dichte an Bernstein-Läden der<br />

Welt. Neben dem wohl bekanntesten Exportartikel<br />

aus Litauen findet sich viel echtes<br />

Kunsthandwerk, besonders Textilwaren<br />

wie Mützen, Handschuhe, Westen und<br />

Pullover sind von hoher Qualität und daher<br />

auch baltischen Wintern gewachsen.<br />

<strong>Ein</strong> Geheimnis sei an dieser Stelle auch<br />

gelüftet: Die überproportional präsenten<br />

Symbole von Basketbällen, Körben und<br />

Club- sowie Nationalfarben haben einen<br />

durchaus ernst zu nehmenden sportlichen<br />

Hintergrund. Denn Basketball ist der<br />

Nationalsport in Litauen, der Stadtklub BC<br />

Lietuvos Rytas konnte schon zweimal die<br />

Europameisterschaft gewinnen, und das<br />

litauische Nationalteam ist mit zahlreichen<br />

internationalen Titeln und Olympiamedaillen<br />

stets unter den Top Five weltweit!<br />

EMPFIEHLT VILNIUS<br />

Būsi Trečias: www.busitrecias.lt<br />

Lithuanian Vodka: www.stumbras.eu<br />

Universität Vilnius: www.vu.lt<br />

Events: www.vilnius-events.lt<br />

frühjahr 2013 | 87


Wir sind dann mal weg<br />

Abenteuerland<br />

Endlich wieder Frühling! Wenn es ringsum grünt<br />

und blüht, gibt‘s draußen viel zu erleben. Doch auch<br />

für Schlechtwetter ist gesorgt ... von theres arnold & natascha holba<br />

VORARLBERG<br />

1) Skywalk Allgäu. <strong>Ein</strong> paar Minuten von<br />

der österreichischen Grenze entfernt: Im<br />

Westallgäu kann der Wald auf eine völlig<br />

neue Art und Weise aus luftiger Höhe<br />

betrachtet werden.<br />

Wo: Baumwipfelpfad, 88175 Scheidegg<br />

Wann: Mo, Do, Fr, Sa, So 11–17 Uhr, letzter<br />

<strong>Ein</strong>lass zum Pfad: 15.30 Uhr<br />

Wie viel: Erwachsene € 6,50, Kinder über<br />

1 Meter € 4,–, Kinder unter 1 m gratis<br />

www.skywalk-allgaeu.de<br />

2) Kreativnachmittag in der Textil-<br />

Werkstatt. Filzen, Spinnen, Weben,<br />

Stricken und Co. – hier sind der Kreativität<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Wo: Textil-Werkstatt, 6942 Krumbach<br />

Wann: Mo–Sa nach telefonischer<br />

Voranmeldung<br />

Wie viel: ab € 50,– für 3 Stunden für<br />

1–8 Personen inklusive Material<br />

www.textil-werkstatt.at<br />

TIROL<br />

3) Oenes Atelier am Sonntag. Mit Hilfe<br />

von Kulturvermittlerinnen kann man hier<br />

Maltechniken aller Epochen und das<br />

Ferdinandeum vom Keller bis zur Kuppel<br />

kennenlernen. Ab 5, mit Anmeldung<br />

Wo: Ferdinandeum, 6020 Innsbruck<br />

Wann: 7.4.2013 (Luft, Licht und andere<br />

Kräfte), 5.5.2013 (Wann blüht der Flieder?)<br />

Wie viel: Erwachsene € 9,–, Kinder € 7,–<br />

www.tiroler-landesmuseen.at<br />

SALZBURG<br />

4) Kinderführung: „Cleverix – Kelten,<br />

Salz und Geistesblitz“. Auf den Spuren<br />

der Kelten, die an diesem Ort seit<br />

400 v. Chr. Salz abbauten.<br />

Wo: Salzwelt Hallein, 5422 Bad Dürrnberg<br />

Wann: 27.3.2013 & 2.4.2013<br />

Wie viel: € 12,– pro Person<br />

www.salzwelten.at<br />

5) Große Ostereiersuche in der Burg<br />

Hohenwerfen. Neben dem Ostereiersuchen<br />

auf dem ganzen Burggelände ist im<br />

<strong>Ein</strong>trittspreis auch eine Greifvogelschau<br />

88 | frühjahr 2013<br />

(11 oder 15.15 Uhr) und die komplette<br />

Burgführung inkludiert.<br />

Wo: Burg Hohenwerfen, 5450 Werfen<br />

Wann: 31.3.2013, 10–16 Uhr<br />

Wie viel: € 25,– für 2 Erwachsene und<br />

2 Kinder<br />

www.salzburg-burgen.at<br />

OBERÖSTERREICH<br />

6) Katzen tanzen. Mit über 65 Millionen<br />

Besuchern weltweit ist CATS eines der<br />

beliebtesten Musicals überhaupt. Für den<br />

Katzen-Ball wird ein Theaterzelt aufgestellt,<br />

sodass die Zuschauer unmittelbar<br />

im Geschehen dabei sind.<br />

Wo: CATS Theaterzelt am Urfahranermarkt,<br />

4040 Linz<br />

Wann: 2.3.–1.4.2013<br />

Wie viel: ab € 30,60 pro Karte<br />

www.cats.de<br />

STEIERMARK<br />

7) Hexennacht. Hexenmarkt, Musik,<br />

Märchen und eine Feuershow.<br />

Tipps<br />

Wo: Burg Oberkapfenberg,<br />

8605 Kapfenberg<br />

Wann: 30.4.2013, ab 16 Uhr<br />

Wie viel: <strong>Ein</strong>tritt frei<br />

www.events.steiermark.com<br />

KÄRNTEN<br />

8) Chinesischer Nationalzirkus – Tour<br />

2013. Chinas beste Artisten und der<br />

<strong>Ein</strong>blick in eine fremde, geheimnisvolle<br />

Kultur.<br />

Wo: Wörtherseehalle/Messehalle 4,<br />

9020 Klagenfurt<br />

Wann: 18.4.2013<br />

Wie viel: ab € 19,–<br />

www.chinesischer-nationalcircus.eu<br />

9) Ostermarkt in Klagenfurt. Wenn auf<br />

dem Neuen Platz plötzlich originelle Blumenbeete<br />

angelegt werden, wenn es aus


kleinen Holzhäuschen nach Schinken und<br />

Kren duftet und wenn riesige, knallbunte<br />

Ostereier die Bäume schmücken, dann ist<br />

wieder Ostermarkt in Klagenfurt.<br />

Wo: Neuer Platz, 9020 Klagenfurt<br />

Wann: 14.–30.3.2013<br />

Wie viel: <strong>Ein</strong>tritt frei<br />

www.klagenfurt.at<br />

BURGENLAND<br />

10) Das Lied der Schmetterlinge. Theaterstück<br />

über Schmetterling Wanda, der<br />

sehr musikalisch ist und sich damit auch<br />

aus brenzligen Situationen befreien kann.<br />

Wo: Burgenländische Kulturzentren,<br />

7210 Mattersburg/7432 Oberschützen<br />

Wann: 6.4.2013 (Mattersburg) & 7.4.2013<br />

(Oberschützen)<br />

Wie viel: Erwachsene € 11,–, Kinder € 9,–<br />

www.bgld-kulturzentren.at/programm<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

11) Pflanzenmarkt am Biobauernhof<br />

Adamah. Gemüse- und Kräuterpflanzen<br />

sowie Blütenpflanzen in allen Variationen<br />

– auch viele seltene Sorten sind<br />

hier erhältlich. Außerdem: Kräuter- und<br />

Hoührungen sowie Bastelangebote.<br />

Wo: Biobauernhof Adamah,<br />

2282 Glinzendorf<br />

Wann: 26.–27.4.2013, 3. & 4.5.2013<br />

Wie viel: <strong>Ein</strong>tritt frei<br />

www.adamah.at<br />

12) Eibl Jet Türnitz. Man setzt sich im Tal<br />

in eine Rodel und wird den Berg hinauf<br />

gezogen. Die Fahrt geht bis zu 7 m über<br />

den Boden, durch Steilkurven, über Wellen,<br />

Jumps und einen Kreisel.<br />

Wo: Eibl Lifte, 3184 Türnitz<br />

Wann: 27.4.–16.6.2013<br />

Wie viel: Erwachsene € 5,–, Kinder € 2,50<br />

www.tuernitz.at<br />

© Artur Bodenstein<br />

WIEN<br />

13) Robo-Rescue. Was braucht ein Roboter,<br />

um sich vorzubewegen? Kinder (8–14<br />

Jahre) können sich auf eine Entdeckungsreise<br />

begeben und sogar einen Lego-<br />

NXT- Roboter selber programmieren.<br />

Wo: Technisches Museum, 1140 Wien<br />

Wann: Sonntags: 10.3.2013, 7.4.2013 &<br />

5.5.2013, jeweils um 14 Uhr<br />

Wie viel: € 8,50 pro Kind<br />

www.technischesmuseum.at<br />

14) Kasperl und seine Freunde. Der<br />

beliebte Fernsehstar führt eine Stunde<br />

backstage durch das ORF-Zentrum.<br />

Wo: ORF-Zentrum, 1136 Wien<br />

Wann: Sonntags 7.4.2013 & 5.5.2013<br />

(3 Vorstellungen jeden Sonntag)<br />

Wie viel: € 7,50 pro Kind. Geschwisterkinder<br />

unter 2 Jahren haben freien <strong>Ein</strong>tritt.<br />

backstage.orf.at<br />

15) Boeing 737 NG Flugzeugsimulator.<br />

Ihr Kind wollte schon immer ein Flugzeug<br />

fliegen? Kein Problem! Hier können sogar<br />

noch 4 Passagiere mitgenommen werden!<br />

Kinder ab 6 dürfen selbst fliegen.<br />

Wo: Ocean Park, 1200 Wien<br />

Wie viel: einstündiges Flugerlebnis € 99,–<br />

www.flugzeugsimulator.at<br />

frühjahr 2013 | 89


Pro und Kontra<br />

90 | frühjahr 2013<br />

Zwerge am<br />

Computer<br />

PRO KONTRA<br />

von Trude Peters von P.A. Reichmann<br />

Letztes Wochenende war es wieder so weit. Ich musste in<br />

meiner Verzweiflung wegen eines drohenden Totalabsturzes<br />

den Computernotdienst kontaktieren. Gut, dass er direkt bei<br />

mir zu Hause wohnt, um genau zu sein: im Kinderzimmer. Meine<br />

Tochter löste das vermeintliche Problem in Sekunden, und<br />

ich bekam noch hilfreiche Erklärungen, warum der Computer<br />

gestreikt hatte. Willkommen in der Welt der „Digital Natives“, der<br />

digitalen <strong>Ein</strong>geborenen. Ja genau, das ist die Fachbezeichnung<br />

für Personen, die mit digitalen Technologien aufgewachsen<br />

sind. Zweifellos gehört mein Kind dazu, und ich sehe das als absoluten<br />

Vorteil. Der Computer ist ein Alltagsmedium geworden<br />

und gerade deswegen ist es für mich wichtig, dass sie Zugang<br />

zu sinnvoller, altersgerechter Software hat und einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit dem Computer pflegt. Natürlich ist<br />

der Computer kein Ersatz für Erfahrungen mit anderen Kindern<br />

oder für Bewegung, aber er kann eine sinnvolle Ergänzung sein.<br />

Kinder lernen beim Spielen, also was kann an Lernsoftware so<br />

falsch sein? Kinder können ohne Zeitdruck bestimmen, wann sie<br />

was lernen wollen oder spielerisch wiederholen, was sie gelernt<br />

haben. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Computer<br />

stärkt auch die Selbstkompetenz. Das richtige Maß von Anfang<br />

an ist das Schlüsselwort, und da sind wir Eltern gefordert. Ich<br />

gebe zu, es ist nicht immer einfach. Zu verlockend ist die Ruhe,<br />

wenn die Kleinen tief versunken jegliches Zeitgefühl am Kastl<br />

verlieren. Da kommt man oft ins Wanken, die vorher besprochene<br />

Computerzeit nicht vielleicht doch auszudehnen. Außerdem:<br />

Wenn wir Erwachsene uns der digitalen Welt mit allerlei Schnickschnack<br />

nicht entziehen können oder wollen, warum sollten wir<br />

das von unseren Kindern verlangen? Sind wir authentisch, wenn<br />

wir gemeinsame Freizeitaktivitäten zur „Computersuchtprävention“<br />

starten und das eigene Smartphone nicht aus den Augen<br />

lassen?<br />

Vielmehr sollten wir versuchen, den Computer als selbstverständliches<br />

Freizeitmedium einzusetzen, denn er wird in den<br />

nächsten Jahrzehnten noch mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Und es kann auch auch ganz praktisch sein, wenn man einen<br />

digitalen <strong>Ein</strong>geborenen zu Hause hat. :)<br />

Gott bewahre! Wir „modernen“ Erwachsenen sind längst zu<br />

Geiseln der Technik mutiert, zumindest unsere Kinder sollten<br />

wir solange es geht davon fernhalten! Volksschulkinder sollen<br />

lernen, dass es eine echte Welt da draußen gibt, eine Welt<br />

abseits von Bits & Bytes, eine Welt voller echter Menschen,<br />

echter Freunde, echter Gespräche, wahrer Emotionen, grüner<br />

Wiesen, schneebedeckter Berghänge, echter Tiere und realer<br />

Sonnenuntergänge. Wie arm muss ein Seelchen sein, das mit<br />

Fernseher, Social Web, Spielkonsole und Computer aufgezogen<br />

wird ... Was passiert mit dem Menschlein, wenn der Strom ausfällt?<br />

Sind dann alle Facebook-Freunde gestorben? Ist man dann<br />

ganz allein? Heul! Wir selber tappen oft genug – zu oft – in die<br />

Digitalfalle und meinen, ein Onlinechat ist durchaus ein gutes<br />

Gespräch unter Freunden, Facebook-Freunde sind tatsächlich<br />

Freunde, alles, was Google auswirft, ist vollständig, wahr und<br />

glaubwürdig. Nimmt man uns das Smartphone weg, brechen wir<br />

in der Sekunde zusammen und sind lebensunfähig. Nimmt man<br />

uns das Navi weg, finden wir nicht mal mehr den Supermarkt<br />

ums Eck. Alarm! Hier gilt es, in der Erziehung aktiv gegenzusteuern,<br />

nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber mit Hirn. Kinder<br />

gehen vorurteilsfrei an technische Errungenschaften heran, das<br />

sollte man ihnen auch nicht nehmen, aber trotzdem – einmal<br />

Rodeln gehen mit Freunden darf NIEMALS zugunsten Stunden<br />

am Computer geopfert werden. Niemals! Lernaufgaben aus<br />

der Schule finden ohnehin schon online statt, das ist dann aber<br />

auch Computer genug. Computer, Technik jeder Art sind Hilfsmittel,<br />

kein Lebensersatz, kein Ersatz für soziale Interaktion, kein<br />

Ersatz für Realität. Wir Erwachsenen beginnen erst dann drüber<br />

nachzudenken und sind richtig schockiert, wenn ein 17-jähriger<br />

Schüler irgendwo auszuckt und mit der Schrotflinte seine halbe<br />

Schule ausrottet, weil er scheinbar in einem Computerspiel<br />

hängen geblieben ist oder nicht mehr weiß, was real und was<br />

digital ist. Wir können die Zwerge nicht ewig vor dem Computer<br />

beschützen, aber wir können ihnen die ersten 10 bis 12 Jahre<br />

ihres Lebens sehr wohl zeigen, was ECHTES Leben und ECHTE<br />

Beziehungen zu Anderen bedeuten. Auf dass sie es nie vergessen<br />

und auch später hoentlich nie verwechseln werden.<br />

© Corbis


Die „Kinder-Besonder-Seiten“ für Mini-Tipi-Leser/-innen<br />

präsentiert euch der McDonald’s Family Club.


Frühstück mit den Eierkopfs<br />

Achim Eierkopf<br />

Papier-Hütchen für dein<br />

Oster-Frühstücksei<br />

Es ist<br />

wieder Ostern,<br />

Balduine!<br />

So setz<br />

dich auf dein<br />

Ei, Achim!


1) Schneide die Eierkopf-Formen aus.<br />

2) Forme daraus Hütchen und klebe diese<br />

mit Klebsto oder Klebeband an der<br />

Rückseite zusammen.<br />

3) Stülpe die Hütchen über dein Frühstücksei.<br />

Balduine Eierkopf<br />

Hui,<br />

hier ist es<br />

warm!<br />

Barnabas Eierkopf


Wie viele Kätzchen sind es?<br />

Zwei bis sechs Junge bringt<br />

eine Katze zur Welt. In den<br />

ersten Tagen sind sie<br />

noch blind und taub. Doch<br />

schon mit fünf Wochen erlernen<br />

sie das Jagen. Kurz danach<br />

gehen sie schon selbstständig<br />

auf Mäusefang.<br />

Was macht der Hound?<br />

Er passt auf den Hof auf. Wenn Fremde das<br />

Gelände betreten, bellt er sofort. Vor allem nachts<br />

muss er aufmerksam sein, damit der Fuchs nicht<br />

in den Hühnerstall einbricht.<br />

Warum mögen Schweine Schlammbäder?<br />

Schweine haben eine empfindliche Haut.<br />

Um sie zu reinigen und zu schützen, wälzen sie<br />

sich im Matsch.<br />

Wie viele Eier legt ein Huhn pro Tag?<br />

Antwort:<br />

Warum gackern Hühner?<br />

Früh morgens kommt die Bäuerin in den<br />

Hühnerstall und sammelt die Eier ein. In der<br />

Regel legt jedes Huhn jeden Tag ein Ei. Beim<br />

<strong>Ein</strong>sammeln gackern die Hühner aufgeregt.<br />

Vielleicht möchten sie ihre Eier lieber<br />

ausbrüten?<br />

Aus: Mein erstes Wissen –<br />

Auf dem Bauernhof, 32 Seiten,<br />

€ 10,30, ISBN: 978-3-7653-1772-9,<br />

Brockhaus Verlag

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