Pressespiegel I - Jens Koeppen MdB
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<strong>Jens</strong> <strong>Koeppen</strong> jedenfalls will da nicht sein<br />
Leben lang mitschwimmen. Er macht seinen<br />
Elektromeister für Industrieelektronik,<br />
sammelt Erfahrungen als Jugendbrigadier<br />
und hängt doch nicht an dieser Art beruflicher<br />
Karriere. Immer nur mit Kopf und Händen in<br />
großen Industrieanlagen stecken und<br />
vorgeschriebene Checklisten abarbeiten, das<br />
behagt ihm nicht. Er will mehr. Mit Kunden zu<br />
tun haben, organisieren. So steigt er aus<br />
dem PCK aus und ein als Elektromeister in<br />
der Wohnungswirtschaft. Hier macht er<br />
seinen Antennentechniker und pflegt die<br />
Schwedter Gemeinschaftsantennenanlagen,<br />
das Kabelfernsehen – den Draht zur Freiheit.<br />
Freiheit, die sich auch so mancher<br />
Schwedter gerade in dieser Zeit von einem<br />
Kletter-Akt über den Zaun der deutschen<br />
Botschaft in Prag erhofft. "Wenn ich damals<br />
eine Reise mit Jugendtourist bekommen<br />
hätte, vielleicht wäre auch ich nicht<br />
zurückgekommen", überlegt <strong>Koeppen</strong>.<br />
Andersherum hat er in Ostdeutschland seine<br />
Wurzeln. Zu Hause wartet auf ihn seine<br />
zweijährige Tochter. Mit ihr über den Zaun?<br />
Das kann sich der junge Vater nicht<br />
vorstellen. "Manchmal dachte ich, wenn du<br />
noch länger wartest, machst du hier das Licht<br />
aus." Seine Konsequenz: "Wenn du schon<br />
nicht weggehst, dann zumindest nicht<br />
tatenlos zusehen."<br />
Er schließt sich dem "Neuen Forum" an,<br />
dessen Gedanken ihm aus den Blues-<br />
Messen nicht unbekannt sind. So sieht man<br />
den 27-Jährigen 1989 "mit einer Horde von<br />
15 Leuten und Kerzen in der Hand" durch die<br />
Lindenallee in Schwedt ziehen. "Von mal zu<br />
mal wurden wir mehr. 20, 50, dann 100 und<br />
wir waren stolz darauf", erzählt <strong>Koeppen</strong> von<br />
seinem Weg in die Politik und die Freiheit. In<br />
der Stadtverordnetenversammlung bekommt<br />
er erste Eindrücke vom Aufwand, der hinter<br />
der langersehnten Demokratie und Freiheit<br />
steckt.<br />
Auch im Job wagt er den Sprung in die<br />
Selbstständigkeit. "Auf Arbeit wurde fleißig<br />
ausgegliedert. Ich wollte mich nicht von<br />
anderen irgendwohin stecken lassen, so<br />
stand ich kurzentschlossen im Gewerbeamt."<br />
Mit einem Wartungsvertrag in der Tasche<br />
startet er 1990 in seine unternehmerische<br />
Freiheit. Mit vier Leuten fängt er an und<br />
verpasst den Zug der Zeit nicht. 1992<br />
gründet er mit Ingo Bartsch die ANTEL<br />
Elektro GmbH. 2003 fusioniert die mit der<br />
Firma Behm Elektroanlagen.<br />
Zwischenzeitlich trägt <strong>Koeppen</strong> ganz allein<br />
Verantwortung für 20 bis 30 Mitarbeiter, für<br />
die es gilt, auch in schwierigen Zeiten<br />
Aufträge zu organisieren.<br />
Organisieren, Verbündete suchen, das<br />
scheint dem Schwedter <strong>Jens</strong> <strong>Koeppen</strong> im<br />
Blut zu liegen. "Ich bin nicht der, der die<br />
Hacken zusammenknallt, ich will der sein,<br />
der selbst managt", sagt er von sich. Schon<br />
als Schüler fand er sich stets in der Rolle<br />
dessen, der nicht fragt, wohin, sondern der<br />
bestimmte, wo die Klassenfahrt hingeht, der<br />
sie mitorganisierte.<br />
Eine Rolle, die er auch in der politischen<br />
Arbeit ausleben kann, der er sich seit 1997<br />
wieder verstärkt widmet. Wenn er von<br />
politischer Arbeit als "Hobby" spricht, "nicht<br />
als Muss, sondern als sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung", so weiß er, dass<br />
Unternehmertum und Politik ein strenges<br />
Zeitmanagement erfordern. <strong>Koeppen</strong> hat<br />
dafür so manches Management-Seminar<br />
besucht.<br />
Man müsse lernen, sich den Tag einzuteilen,<br />
Unwichtiges zu streichen, Aufgaben zu<br />
delegieren. "Und sich selbst in Frage stellen<br />
und prüfen: Was will ich wirklich?" So schafft<br />
es der Schwedter zwischen<br />
Auftragsbeschaffung, Baustellenkontrolle<br />
auch noch Vorträge in Schulen zu halten,<br />
sich in der Mittelstandsvereinigung zu<br />
engagieren und nach 10-Stunden-Tag im<br />
Büro und abendlichem Wahlkampfeinsatz<br />
auch noch zwei-, dreimal die Woche die<br />
Inlineskates unterzuschnallen.<br />
Auch die Entscheidung, sich für ein<br />
Bundestagsmandat zu bewerben, hat er<br />
generalstabsmäßig vorbereitet. Die Familie<br />
ist informiert – "wenn ich mir was in den Kopf<br />
gesetzt habe, bin ich sowieso nicht zu<br />
bremsen – die Aufgaben in der Firma sind<br />
verteilt.<br />
Im Falle seiner Wahl wird er seinem "Baby",<br />
der Firma, als Gesellschafter nur noch<br />
beratend und nicht mehr geschäftsführend<br />
zur Seite stehen. Er legt Wert darauf, dass er<br />
nicht zum Broterwerb in die Politik gehen<br />
muss. "Ich kann jederzeit in die Firma<br />
zurück." Aber es wäre ihm nichts, als<br />
Bundestagsmitglied zwei Gehälter<br />
abzufassen. "Ein Ackermann ist kein gutes<br />
Beispiel für die deutsche Wirtschaft", sagt der<br />
Schwedter Unternehmer. Er möchte sich<br />
morgens im Spiegel ins Gesicht schauen und<br />
die Frage "Würdest du gern bei dir arbeiten?"<br />
mit Ja beantworten können.<br />
Er würde. Schließlich herrsche in seinem<br />
Unternehmen ein gutes Klima, es gebe für<br />
gute Arbeit gutes Geld. <strong>Koeppen</strong> ist Mitglied<br />
in der Elektroninnung. ANTEL zahle Tarif.<br />
Der Unternehmer <strong>Koeppen</strong> findet das richtig<br />
so. "Wenn alle Tarif zahlen würden, wäre es<br />
für alle Betriebe auskömmlicher", wettert er<br />
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