Franziskanerinnen Kapuziner - Kontinente
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Fotos: Br. Yustinus Waruwu, Br. Gerhard Lenz<br />
<strong>Kapuziner</strong><br />
BESUCH IN INDONESIEN – EIN TAGEBUCH (2. TEIL)<br />
Neubeginn und Abschluss<br />
Donnerstag, 12.02.2009<br />
Gunung Sitoli/Gidö/Tetehösi<br />
Gegen 9:00 Uhr Abfahrt mit P.<br />
Heinrich nach Gidö zum Kinderdorf.<br />
Die Straße ist (noch) gut –<br />
aber es ist viel Verkehr – hunderte<br />
von Kleinmotorrädern sind<br />
unterwegs.<br />
In Gidö: P. Heinrich hat hier in<br />
den vergangenen Monaten ein<br />
Angestelltenhaus gebaut, ein<br />
neues Häuschen für die Kinder,<br />
er hat das Babyhome weiter ausgebaut<br />
und verschiedene Verbesserungen<br />
angebracht. Sonnen-<br />
kollektoren machen es möglich<br />
z.T. unabhängig vom öffentlichen<br />
Stromnetz zu werden.<br />
Wir begrüßen Larissa Linz, die<br />
MaZlerin aus der Nähe von Ravensburg.<br />
Sie fühlt sich wohl hier<br />
im Kinderdorf und ist sehr zufrieden<br />
mit ihren Aufgaben.<br />
Wir fahren weiter nach Idanö Gawo<br />
(Tetehösi). Kirche, Poliklinik<br />
und Pfarrbüros sind<br />
fertiggestellt. Im Bau sind noch:<br />
das Pastoran (Pfarrhaus), das Asrama<br />
(Internat für Jungen) und<br />
das Schwesternhaus.<br />
<strong>Franziskanerinnen</strong><br />
MÜNSTER REUTE<br />
in Deutschland, Indonesien, Mexiko, Brasilien<br />
D i e B e i l a g e I h r e r O r d e n s g e m e i n s c h a f t i m M i s s i o n s m a g a z i n k o n t i n e n t e • 5 - 2 0 0 9<br />
Vom 29. Januar bis 28. Februar 2009 besuchte ich (Br. Gerhard Lenz) das Bistum Sibolga und die <strong>Kapuziner</strong>provinz Sibolga. Einige<br />
Zeit wurde ich von P. Albert Piok – Südtiroler <strong>Kapuziner</strong> und Exmissionar – begleitet. Der Hauptgrund des Besuches war diesmal die<br />
Einladung zum Kapitel der <strong>Kapuziner</strong>provinz Sibolga sowie der Abschluss einiger Projekte. Wichtig war für mich, die Stationen zu<br />
besuchen, die ich noch nicht kannte und die Dokumentation des aktuellen Standes des Wiederaufbaus v.a. auf Nias.<br />
Zurück in Gunung Sitoli geht es<br />
sofort zu den Klarissen, wo gegen<br />
18:00 Uhr die Einweihungsfeier<br />
für die neue Aula beginnt.<br />
Anschließend ist Abendessen<br />
und wieder einmal „kata sambutans“<br />
und „attraksi“.<br />
Die neue Aula<br />
(Versammlungshalle) ist<br />
gelungen und zweckmässig – die<br />
Gäste mussten bis jetzt immer in<br />
den Klosterräumen empfangen<br />
werden. Auch hier hat die Missionsprokur<br />
in Münster einen<br />
großen finanziellen Beitrag gelei-<br />
Die Schaukel im Kinderdorf<br />
in Gidö ist beliebt bei Gross<br />
und Klein: Das finden auch<br />
Br. Yustinus, Sr. Henrika und<br />
Sr. Hildegard (v.l.n.r.).<br />
stet.<br />
Freitag, 13.02.2009<br />
Gunung Sitoli/Lahewa<br />
Abfahrt nach Lahewa: Mit dabei<br />
sind P. Albert und P. Anselm. Die<br />
beiden Pastöre von Lahewa sind<br />
noch beim Seelsorgerkurs im Bildungshaus<br />
RUPER.<br />
In gut eineinhalb Stunden sind<br />
wir da. Das längste Stück der<br />
Straße ist schon ausgebaut und<br />
sehr gut befahrbar, die restlichen<br />
Kilometer gehen über „Hot<br />
mix“, d.h. „Hoppelstrasse“. Aber<br />
überall sind die Straßenbauar-<br />
<br />
5-2009 KAPUZINER – FRANZISKANERINNEN VON REUTE • I
BESUCH IM BISTUM SIBOLGA<br />
beiten in vollem Gang!<br />
Bei den Schwestern (SCMM) in<br />
Lahewa sind wir zum Mittagessen<br />
eingeladen. Sr. Josefina empfängt<br />
uns freundlich und begleitet<br />
uns zur Volksschule und zur<br />
Kirche, die nach der Zerstörung<br />
durch das Erdbeben inzwischen<br />
wieder aufgebaut wurden.<br />
Sonntag, 15.02.2009<br />
Teluk Dalam<br />
Gestern Abend sind wir hier in<br />
Teluk Dalam angekommen. Der<br />
Sonntagsgottesdienst heute Morgen<br />
ist sehr ausführlich, und so<br />
gibt es erst gegen 9:00 Uhr Frühstück:<br />
kalter Reis und fettige gebratene<br />
Eier – köstlich!<br />
Danach mit P. Barnabas zur neuen<br />
Volksschule (SD) und zur<br />
Mittelschule (SMP). Die Notschule<br />
ist inzwischen abgerissen<br />
– der katholische Schulkomplex<br />
jetzt wieder gut sichtbar.<br />
Zwischen SD und SMP soll an der<br />
Stelle der teilweise zerstörten<br />
Versammlungshalle ein zweistöckiges<br />
Gebäude für die Mittelschule<br />
entstehen. Steine und Eisen<br />
für den Beton hat Br. Martinian<br />
schon besorgt.<br />
Auch vom Gymnasium (SMA),<br />
das noch im Bau ist, mache ich<br />
Fotos, um die Fortschritte für die<br />
Spender und Spenderinnen in<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Schüler helfen Schülern S. IV<br />
Priesterweihe in Sibolga S. V<br />
Priesterweihe in Münster S. V<br />
Missionstag in Ave Maria S. VI<br />
Heiliges Nass für die<br />
Feueröfen S. VI<br />
Missionstag in Reute S. VII<br />
Dank für die Treue S. VIII<br />
Hochwasser in Brasilien S. VIII<br />
II • FRANZISKANERINNEN VON REUTE – KAPUZINER 5-2009<br />
Deutschland zu dokumentieren.<br />
Montag, 16.02.2009<br />
Teluk Dalam/Amandraya<br />
Am Vormittag kurzer Abstecher<br />
zum Hafen von Teluk Dalam.<br />
Hier gibt es jetzt eine Tsunami-<br />
Warnstation.<br />
Es geht weiter nach Amandraya.<br />
Die Straßen sind gut befahrbar,<br />
einige Brücken allerdings sind<br />
noch im erdbebengeschädigten<br />
Zustand und manchmal nur notdürftig<br />
mit Brettern belegt.<br />
In Amandraya – die Station war<br />
durch das Erdbeben vollständig<br />
zerstört – wurden Kirche und Aula<br />
neu gebaut. Außerdem entstanden<br />
einfache neue Übernachtungshäuschen.<br />
In Zukunft sollen hier mehrere<br />
<strong>Kapuziner</strong> tätig sein – auch damit<br />
die vielen Außenstationen regelmäßig<br />
besucht werden.<br />
Dienstag, 17.02.2009<br />
Amandraya/Tögizita<br />
Am Nachmittag Fahrt nach Tögizita.<br />
Die Station macht einen guten<br />
Eindruck. Hier leben P. Rafael,<br />
P. Thomas und P. Robert.<br />
Gegen 16:15 Uhr Einweihung des<br />
neuen Pfarrbüros. Die Feier beginnt<br />
mit einer Nias-Messe und<br />
endet mit dem Festessen im Versammlungssaal<br />
der Pfarrei.<br />
Tögizita liegt verhältnismässig<br />
hoch und es ist angenehm kühl –<br />
wie an einem lauen Sommerabend<br />
in Deutschland.<br />
Mittwoch, 18.02.2009<br />
Tögizita/Mandrehe/Sirombu<br />
Am Morgen besichtigen wir das<br />
alte Asrama (Internat), das derzeit<br />
25 Asramajungen beherbergt.<br />
Das Asrama müsste dringend<br />
renoviert bzw. gleich ganz<br />
neu gebaut werden.<br />
Weiter gehts nach Sogawunasi –<br />
auf den Höhenrücken parallel zu<br />
dem, auf dem Tögizita liegt. P.<br />
Thomas folgt uns mit dem Mo-<br />
Auf Nias sind die meisten Schulen wieder aufgebaut. Aber immer noch sind<br />
viele Klassenzimmer nicht eingerichtet oder es fehlt an Lehrmaterial.<br />
torrad. Eine knappe Stunde quält<br />
sich unser Allradler ziemlich<br />
steil nach oben. Dort oben auf<br />
dem Höhenrücken soll eine neue<br />
Pfarrei entstehen – zwei Kirchen<br />
sind bereits im Bau.<br />
Weiterfahrt nach Mandrehe, wo<br />
uns P. Matias (ein Kreuzherr aus<br />
den Niederlanden) freundlich<br />
empfängt.<br />
Nach dem Mittagessen fahren<br />
wir nach Sirombu zur alten <strong>Kapuziner</strong>station.<br />
Das Land hat<br />
sich hier durch das Erdbeben gut<br />
zwei Meter gehoben. Im Ort Sirombu<br />
selbst gibt es kaum noch<br />
Leben – wenige Menschen, ein<br />
bißchen Handel. Das Dorf hat<br />
sich nach dem Erdbeben nicht<br />
wieder erholen können.<br />
Donnerstag, 19.02.2009<br />
Gunung Sitoli<br />
Die Rundfahrt ist zu Ende – wir<br />
sind wieder in Gunung Sitoli.<br />
Am Nachmittag besichtigen wir<br />
kurz die neue SMA (Gymnasium)<br />
und die im Bau befindliche<br />
Religionslehrerschule.<br />
Eigentlich möchte ich jetzt Pastor<br />
Mikael Sitanggang besuchen, der<br />
– u.a. mit Hilfe aus Deutschland<br />
– die landwirtschaftlichen Strukturen<br />
auf Nias wieder aufbaut<br />
und verbessert. Er hat bis jetzt<br />
sehr gute Arbeit geleistet. Da er<br />
nicht anwesend ist, fotografiere<br />
ich wenigstens die Produkte seiner<br />
Fortbildungskurse – okulier-<br />
Die Station Amandraya war vollständig zerstört: Ausser dem Versammlungsraum<br />
wurden noch Kirche und Übernachtungshäuschen wieder aufgebaut.<br />
Fotos: Br. Yustinus Waruwu, Br. Gerhard Lenz
te und veredelte Pflanzen.<br />
Freitag, 20.02.2009<br />
Gunung Sitoli<br />
Gegen 14:00 Uhr wollen wir zurück<br />
nach Sibolga – mit dem<br />
Schnellschiff. Doch das bleibt im<br />
Hafen – zu wenig Passagiere!<br />
Also treffe ich mich mit P. Johannes<br />
Hämmerle, der mich zum<br />
„Museum Pusaka Nias“ mitnimmt.<br />
Wir machen einen Rundgang<br />
durchs ganze Gelände.<br />
Bemerkenswert – eine Frau, die<br />
traditionelle Nias-Medizin<br />
herstellt und verkauft. Beeindruckend<br />
und sehr informativ die<br />
Fotoausstellung im Hauptgebäude:<br />
„damals und heute“. Für<br />
Schulklassen ein idealer Ort, um<br />
sich mit der eigenen Geschichte<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Abends Abfahrt mit dem Fährschiff<br />
„KMP Barau“ gegen 20:30<br />
Uhr nach Sumatra. Die Fahrt verläuft<br />
ruhig. Elf Stunden später erreichen<br />
wir unser Ziel – den Hafen<br />
von Sibolga.<br />
Samstag – Dienstag,<br />
21. - 24.02.2009 – Sibolga<br />
Ich packe mein Handgepäck und<br />
z.T. auch den Koffer, so dass ich<br />
jederzeit abreisen kann. Ich sortiere<br />
noch einmal alles – lasse unnötiges<br />
zurück.<br />
Am Dienstagabend feiern wir<br />
Abschied, nachdem mir Br.<br />
Yustinus mitgeteilt hat, dass in<br />
der Missionsprokur in Münster<br />
eingebrochen worden ist. Mir ist<br />
danach gar nicht mehr zum<br />
Feiern zumute! Aber: „Apa boleh<br />
buat!“ Was kann man da schon<br />
machen? Und nach einigen Minuten<br />
schmeckt mir wenigstens<br />
das kühle Bier schon wieder.<br />
Mittwoch, 25.02.2009<br />
Sibolga/Sikeben<br />
Nach der Aschermittwochsmesse<br />
Abfahrt nach Sikeben. Es geht<br />
wieder über die gewohnte Route<br />
Der Verkauf von Hostien trägt zum<br />
Lebensunterhalt der Schwestern bei.<br />
bis zu den <strong>Kapuziner</strong>innen. Für<br />
alles ist gesorgt – die Schwestern<br />
„bemuttern“ uns.<br />
Doch gleich nach dem Abendessen<br />
gähnen wir drei <strong>Kapuziner</strong><br />
um die Wette und verschwinden<br />
bald darauf in unsere Zimmer.<br />
Donnerstag, 26.02.2009<br />
Sikeben<br />
Gegen 10:00 Uhr treffe ich mich<br />
mit den Schwestern, schaue mir<br />
das Gelände und das Kloster an<br />
und sehe auch, dass manches<br />
dringend renoviert werden sollte.<br />
Im Laden der Schwestern kaufe<br />
ich oleh-oleh (Mitbringsel) für<br />
Deutschland.<br />
Nach der Anstrengung der vergangenen<br />
Tage fühle ich mich<br />
hier bei den Schwestern pudelwohl<br />
und bin dankbar für das<br />
herzliche Miteinander.<br />
Freitag, 27.02.2009<br />
Sikeben/Medan/Singapore<br />
Wir brechen gegen 5:30 Uhr auf.<br />
Sr. Johanna und Äbtissin Sr. Elisabeth<br />
kommen zum Abschiednehmen.<br />
Ich bedanke mich für<br />
die herzliche Aufnahme und für<br />
die großzügige Bewirtung.<br />
Gegen 6:45 Uhr erreichen wir<br />
den Flughafen in Medan – Br.<br />
Yustinus hat wieder mal alles im<br />
Griff, alles ist bestens organisiert.<br />
Wir checken ein. Abflug nach<br />
Singapore: ca. 9:00 Uhr Ortszeit.<br />
In Singapore haben wir eine<br />
Menge Zeit bis zum Abflug gegen<br />
23:15 Uhr. Doch die Zeit vergeht<br />
schneller als gedacht.<br />
Samstag, 28.02.2009<br />
Frankfurt/Münster<br />
Ankunft in Frankfurt um 6:30<br />
Uhr nach einem etwas unruhigen<br />
Flug. Der Rest der Reise ist jetzt<br />
nur noch ein Katzenprung. Ankunft<br />
im Kloster in Münster gegen<br />
12:15 Uhr. Gott sei Dank!<br />
Meine Eindrücke nach vier<br />
Wochen im Bistum Sibolga<br />
Auf dem Kapitel der <strong>Kapuziner</strong>provinz<br />
Sibolga habe ich nicht<br />
nur alle Mitbrüder kennengelernt,<br />
sondern habe auch durch<br />
die Themen und Diskussionen<br />
den Stand der aktuellen Entwicklungen<br />
in der Provinz erspüren<br />
können. Die einheimischen Mitbrüder<br />
haben die Verantwortung<br />
inzwischen übernommen und<br />
sind derzeit auf der Suche nach<br />
einer eigenen Identität.<br />
In der <strong>Kapuziner</strong>provinz und im<br />
Bistum Sibolga geht die Zeit der<br />
europäischen Missionare langsam<br />
zu Ende. Im Bistum nimmt<br />
die Zahl der einheimischen Diözesanpriester<br />
ständig zu, es werden<br />
derzeit gezielt Mitarbeiter<br />
für spezielle Aufgaben innerhalb<br />
der Diözese ausgebildet.<br />
Bezüglich des Wiederaufbaus<br />
nach den Katastrophen ist inzwischen<br />
vieles geschehen – zahlreiche<br />
Projekte sind abgeschlossen,<br />
aber eine Menge Arbeit ist noch<br />
zu leisten: Straßenbau (v.a. die<br />
Brücken), Schulen, Kirchen und<br />
Kapellen usw.<br />
Wir hoffen auf weitere Hilfe<br />
<br />
NACHRICHTEN<br />
P. Heinrich kehrt zurück<br />
Am 8. Mai 2009 kehrte P. Heinrich<br />
Terfrüchte nach Deutschland<br />
zurück, nachdem er den<br />
größten Teil des Projektes<br />
„Wiederaufbau von Idanögawo“<br />
auf der Insel Nias in Indonesien<br />
ausgeführt hatte.<br />
P. Heinrich war ab dem 1. Januar<br />
2007 für drei Jahre freigestellt<br />
worden, um das gemeinsame<br />
Projekt des Bistums Sibolga und<br />
der Reuter <strong>Franziskanerinnen</strong> in<br />
Tetehösi zu leiten. Dies war notwendig<br />
geworden, weil auch diese<br />
Station durch das gewaltige<br />
Erdbeben vom März 2005 vollständig<br />
zerstört worden war.<br />
Fertiggestellt waren bis Anfang<br />
Mai in Tetehösi (Idanögawo) die<br />
Kirche, das Pfarrbüro und das<br />
Pfarrhaus, die Poliklinik, die von<br />
den Schwestern betreut wird,<br />
das Schwesternhaus und ein<br />
Jungen-Internat.<br />
Weitere Bauarbeiten führte<br />
P. Heinrich im Kinderdorf Gidö<br />
durch. Hier stellte er das Babyheim<br />
fertig, errichtete ein Angestelltenhaus<br />
und eine weitere<br />
Wohneinheit für die Kinder und<br />
begann mit der Renovierung der<br />
vorhandenen Wohneinheiten.<br />
P. Heinrich hat sich inzwischen<br />
von seinem anstrengenden<br />
Einsatz auf der Insel Nias erholt<br />
und hilft im Kloster in Frankfurt<br />
bei der Seelsorgsarbeit mit.<br />
5-2009 KAPUZINER – FRANZISKANERINNEN VON REUTE • III
DIE GUTE TAT – HUT AB!<br />
SCHÜLER HELFEN SCHÜLERN<br />
Schüler spenden fast 34 000 Euro<br />
Die Schüler des Windthorst-Gymnasiums (WGM) in Meppen haben zum Abschluss ihrer Spendenaktionen jetzt noch einmal<br />
der Missionsprokur der <strong>Kapuziner</strong> die stolze Summe von 9 300 Euro überreichen können. Die Schülerinnen und Schüler des<br />
WGM haben in vier Jahren insgesamt fast 34 000 Euro für die Wiederaufbauarbeit auf der Insel Nias (Indonesien) gesammelt.<br />
Von Arne Fillies<br />
Schüler helfen Schülern! Unter<br />
diesem Motto organisierte die<br />
Schülervertretung (SV) in den<br />
letzten vier Jahren verschiedene<br />
Hilfsaktionen für die Partnerschule<br />
auf der Insel Nias.<br />
Nias wurde Ende 2004 von einem<br />
verheerenden Tsunami heimgesucht<br />
und schwer beschädigt.<br />
Viele Menschen starben, und<br />
den Überlebenden wurde die<br />
Existenz genommen.<br />
Nur knapp drei Monate später<br />
wurde die Insel von einem starken<br />
Erdbeben der Stärke 8,7 erschüttert.<br />
80 Prozent der Gebäude<br />
auf der Insel wurden zerstört<br />
und erneut kamen viele Menschen<br />
zu Tode.<br />
Die Schülervertretung entschied<br />
sich aufgrund dieser Katastrophen<br />
den Menschen auf der Insel<br />
Nias zu helfen.<br />
Von vorneherein war uns klar,<br />
Herzlichen Dank für die Hilfe!<br />
IV • FRANZISKANERINNEN VON REUTE – KAPUZINER 5-2009<br />
dass die Hilfsaktionen von längerer<br />
Dauer sein müssen. Dies veranlasste<br />
uns in den vergangenen<br />
vier Jahren, verschiedene Aktionen<br />
durchzuführen.<br />
Beim „Sozialentag“, den die SV<br />
jedes Jahr veranstaltet, forderten<br />
wir die Schülerinnen und Schüler<br />
des WGM auf, sich für einen<br />
Tag einen „Arbeitgeber“ zu suchen<br />
und das verdiente Geld für<br />
das Hilfsprojekt zu spenden.<br />
Außerdem sammelte die SV<br />
durch eine 1-Euro-Aktion,<br />
Karnevalsveranstaltungen und<br />
Unterstufendiskos weitere Spenden,<br />
die den Schülern auf Nias zu<br />
gute kommen sollten.<br />
Das Geld wurde am Jahresende<br />
immer Pater Richard von den <strong>Kapuziner</strong>n<br />
in Münster übergeben,<br />
welcher die Insel Nias in regelmäßigen<br />
Abständen besuchte.<br />
Regelmäßige Informationen<br />
über den Verbleib des Geldes<br />
Er informierte bei Vollversammlungen<br />
und Schülerratssitzungen<br />
die Schüler darüber, wohin<br />
das Geld geht und welche Projekte<br />
konkret unterstützt wurden.<br />
So konnten sich die Schülerinnen<br />
und Schüler anhand von Fotos<br />
ein Bild machen, was mit ihrer<br />
Spende geschieht.<br />
Anfangs flossen die Spenden der<br />
Schüler des WGM’s in den Aufbau<br />
von Schulen und Häusern<br />
auf der Insel, später, als der<br />
Wiederaufbau größtenteils abgeschlossen<br />
war, wurde mit dem<br />
Geld Schülern der Schulbesuch<br />
ermöglicht, deren Eltern durch<br />
die Katastrophen alles verloren<br />
Januar 2009: Schülersprecher Arne Fillies übergibt den Scheck über 9 300<br />
Euro an P. Richard (l.) und Br. Gerhard von der Missionsprokur der <strong>Kapuziner</strong>.<br />
hatten und nicht mehr in der Lage<br />
waren, das Schulgeld und die<br />
Schuluniformen zu bezahlen.<br />
Jedes Jahr stiegen die Spendenergebnisse<br />
an, sodass 2008 beim<br />
Sozialentag erneut 9 300 Euro zusammen<br />
kamen.<br />
Wir sind mächtig stolz sagen zu<br />
können, dass wir am Ende des<br />
Projektes rund 34 000 Euro für<br />
die Schülerinnen und Schüler auf<br />
Nias gespendet haben.<br />
Bei der Übergabe des Schecks im<br />
Januar 2009 befürwortete Pater<br />
Richard, dass die Spendenaktion<br />
nach vier Jahren ausläuft, da die<br />
Zustände auf der Insel Nias sich<br />
allmählich normalisierten. Er appellierte<br />
an die Schüler: „Dank<br />
eurer Spenden haben die Kinder<br />
auf Nias eine relativ sichere Zukunft.<br />
Fast 34 000 Euro in vier<br />
Jahren, das soll euch erst mal einer<br />
nachmachen. Ich möchte<br />
euch ermutigen: Falls ihr wieder<br />
ein Projekt findet, wo ihr helfen<br />
könnt, dann macht das!“<br />
Deshalb ist es nach dem „Projekt<br />
Nias“ nicht vorbei mit den Hilfsaktionen.<br />
In den nächsten Monaten<br />
wird die Schülervertretung<br />
eine Ausschreibung herausgeben<br />
und nach einem neuen Projekt<br />
suchen, welches wieder unter<br />
dem Motto „Schüler helfen<br />
Schülern“ stehen soll.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Die Missionsprokur der<br />
<strong>Kapuziner</strong> in Münster dankt –<br />
stellvertretend für die vielen<br />
Mädchen und Jungen auf<br />
Nias, denen geholfen werden<br />
konnte – den Schülerinnen<br />
und Schülern und ebenso den<br />
Lehrerinnen und Lehrern des<br />
WGM für ihren tatkräftigen<br />
Einsatz zur Unterstützung<br />
der Wiederaufbauarbeit auf<br />
der Insel Nias in Indonesien.<br />
Br. Gerhard Lenz<br />
(Missionsprokurator)<br />
<br />
Fotos: Archiv-Missionsprokur OFMCap, P. Norbert Poeschel
KAPUZINERPROVINZ SIBOLGA: VIER NEUE PRIESTER<br />
Das Bistum Sibolga feiert acht Neupriester<br />
Am 23. April 2009 weihte Bischof Ludovicus Simanullang in Sibolga<br />
(Indonesien) acht Diakone zu Priestern. Br. Kristof Jansen berichtet:<br />
Heute haben wir in Sarudik Priesterweihe<br />
gefeiert. Vom Beginn<br />
der Prozession an der Mittelschule<br />
„Santa Melania“ in der<br />
Mittagszeit bei brütender Hitze<br />
bis zum feierlichen Auszug aus<br />
der großen, völlig überfüllten<br />
Kirche haben wir drei volle Stunden<br />
geschwitzt.<br />
Viele hundert Gläubige hatten<br />
sich eingefunden, um die Pries-<br />
terweihe der acht Diakone mitzuerleben.<br />
Vier der Neupriester<br />
sind <strong>Kapuziner</strong>mitbrüder.<br />
Im Gottesdienst gab es auch inkulturelle<br />
Elemente: Tänze zum<br />
Einzug und zur Gabenbereitung.<br />
Br. Medard hat mit seinem Chor<br />
und Orgelspiel die Liturgie mitgestaltet<br />
und damit dem Festtag<br />
eine eindrucksvolle musikalische<br />
Umrahmung verliehen.<br />
RHEINISCH-WESTFÄLISCHE KAPUZINERPROVINZ: ZWEI NEUE PRIESTER<br />
Dass dieses Sakrament in der Eucharistie<br />
(„Danksagung“) gespendet<br />
werde, „zeigt den Dank<br />
für Ihre Berufung und gleichzeitig<br />
die Bitte für Ihren Weg“,<br />
wandte sich Overbeck an die<br />
Weihekandidaten.<br />
„Hier bin ich“, antworteten die<br />
beiden Brüder zu Beginn nach<br />
uraltem Ritus auf den Ruf, der ihre<br />
Bereitschaft zum Dienst in der<br />
Kirche und zu den Aufgaben des<br />
Priesters erfragte.<br />
„Stell’ mein Haus wieder her“<br />
Um die Einstellung zu diesem<br />
Dienst ging es dem Weihbischof<br />
auch in seiner Predigt, in der er<br />
sich auf die tiefe Begegnung des<br />
Ordensgründers Franziskus mit<br />
Christus bezog. „Geh und stelle<br />
mein Haus wieder her“, das sei<br />
Jesu Auftrag gewesen.<br />
Dieser Auftrag beziehe sich auch<br />
auf die beiden Neugeweihten,<br />
„denn Priesterdienst ist Aufbauungsdienst“.<br />
Beide Brüder hatten den größten<br />
Teil ihrer Ordensausbildung im<br />
<strong>Kapuziner</strong>kloster in Münster verbracht.<br />
Als Diakon war Bruder<br />
Harald in Liebfrauen-Überwasser<br />
Münster eingesetzt, sein Mitbruder<br />
Stefan Maria in St. Sophien<br />
in Hamburg.<br />
Nach der Weihe, bei der auch<br />
Priester aus Königsbronn in Baden-Württemberg<br />
und Oberhausen<br />
– den Heimatgemeinden –<br />
den beiden <strong>Kapuziner</strong>n die Hände<br />
aufgelegt hatten, feierten die<br />
Neupriester mit Overbeck erstmals<br />
die Eucharistie.<br />
„Werkzeug der Weitergabe“<br />
„Priester sind das Werkzeug der<br />
Weitergabe“, hatte der Weihbischof<br />
zuvor gesagt: In der Feier<br />
der Eucharistie gäben sie das<br />
Brot des Lebens an die Menschen<br />
Die vier Neupriester der <strong>Kapuziner</strong>provinz Sibolga stehen rechts von Bischof<br />
Ludovicus: (v.l.n.r.) P. Martinus, P. Yusuf, P. Pius, P. Dominikus.<br />
Priesterweihe im <strong>Kapuziner</strong>kloster Münster<br />
Weihbischof Dr. Franz-Josef Overbeck weihte am 16. Mai 2009 die beiden <strong>Kapuziner</strong>brüder Harald Weber<br />
und Stefan Maria Huppertz in der Kirche des Klosters in Münster zu Priestern.<br />
<br />
Nach der Weihe im Klostergarten: (v.links) Bruder Harald Weber, Weihbischof<br />
Dr. Franz-Josef Overbeck und Bruder Stefan Maria Huppertz.<br />
weiter („Gebt ihr ihnen zu essen“),<br />
im Sakrament der Versöhnung<br />
werde die Liebe Gottes<br />
weitergeschenkt.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein<br />
trafen sich nach dem Festgottesdienst<br />
Familien, Freunde, Verwandte<br />
und Ordensbrüder im<br />
Klostergarten, um den Neupries-<br />
tern zu gratulieren. Die Weihe<br />
war übrigens Overbecks erste gewesen<br />
– herzlichen Applaus bekam<br />
er nach dem feierlichen Gottesdienst<br />
dafür.<br />
Ab Herbst werden die Neupriester<br />
in der Seelsorge in den <strong>Kapuziner</strong>klöstern<br />
Frankfurt und Zell<br />
im Schwarzwald arbeiten.<br />
5-2009 KAPUZINER – FRANZISKANERINNEN VON REUTE • V
VERANSTALTUNGEN DER KLÖSTER<br />
KONTINENTE-WERBUNG AM 1. MAI<br />
Missionstag in Ave Maria<br />
Am 1. Mai 2009 veranstaltete die Missionsprokur der <strong>Kapuziner</strong> zusammen mit den Reuter <strong>Franziskanerinnen</strong> einen<br />
Missionstag mit kontinente-Werbung in der Wallfahrtskirche Ave Maria in Deggingen (Diözese Rottenburg-Stuttgart).<br />
In den Predigten am Vormittag<br />
stellte P. Edmund Kesenheimer –<br />
Exmissionar auf der Insel Nias<br />
(Indonesien) – und in der Maian-<br />
VI • FRANZISKANERINNEN VON REUTE – KAPUZINER 5-2009<br />
dacht am Nachmittag Sr. Paulin<br />
Link – Generaloberin der Reuter<br />
<strong>Franziskanerinnen</strong> – den weltweiten<br />
Missionsauftrag der Kir-<br />
18. MOTORRADWALLFAHRT AVE MARIA – DEGGINGEN<br />
che vor. Es wurde deutlich, wie<br />
franziskanische Schwestern und<br />
Brüder sich heute für das Reich<br />
Gottes in aller Welt einsetzen u.a.<br />
durch Berichte und Informationen<br />
im gemeinsamen Missionsmagazin<br />
kontinente.<br />
Bei der Gestaltung der Liturgie<br />
wirkten die neun <strong>Franziskanerinnen</strong><br />
und die <strong>Kapuziner</strong>brüder<br />
aus Münster mit. Nach den Gottesdiensten<br />
stellten sie den zahlreichen<br />
Besuchern von Ave Maria<br />
rund um die Wallfahrtskirche<br />
der <strong>Kapuziner</strong> die Missionszeitschrift<br />
kontinente vor und warben<br />
um neue Abos.<br />
Heiliges Nass für die Feueröfen<br />
Etwa 600 Motorradfahrer und -fahrerinnen fanden sich am 25. April 2009 zum Saisonbeginn im<br />
<strong>Kapuziner</strong>kloster „Ave Maria“ in Deggingen bei herrlichstem Frühlingswetter ein.<br />
Zum 18. Mal fand die Motorradwallfahrt<br />
nach „Ave Maria“ statt.<br />
Der primäre Sinn der Biker ist,<br />
sich unter den Schutz von oben<br />
zu stellen. Hilfe bleibt nicht aus,<br />
wie von vielen Motorradwallfahrern<br />
zu erfahren ist.<br />
Einsatz und Gestaltung lohnen<br />
sich, so die Aussage der Organisatoren.<br />
Die Veranstaltung ist<br />
ausschließlich für einen Zweck<br />
konzipiert: Menschen mit unterschiedlichen<br />
Einstellungen im<br />
Glauben zu erreichen und zu akzeptieren.<br />
Mittelpunkt des Gottesdienstes<br />
ist das Gedenken an<br />
die tödlich verunglückten MotorradfahrerInnen.<br />
Präsenz zum Thema „Unfallverhütung“<br />
und „Verhaltensmaßnahmen<br />
am Unfallort“ zeigten<br />
auch die Polizei und Malteser aus<br />
Göppingen.<br />
Ein himmlischer Start<br />
Pater Flavian freut sich jedes<br />
Jahr, die Biker begrüßen zu dürfen.<br />
„Was ihr einem meiner geringsten<br />
Brüder getan habt, das<br />
habt ihr mir getan!“ Unter diesem<br />
Motto stand der diesjährige<br />
Bikergottesdienst.<br />
Glaube und Religion ist jedem<br />
einzelnen Menschen freigestellt,<br />
eine Freiheit, die er von Gott bekam.<br />
Das wurde in einem Sketch<br />
den Teilnehmern verdeutlicht.<br />
Wegen der Vollsperrung der A 8<br />
Da muss man doch einfach abonnieren:<br />
Sr. Paulin bietet kontinente an.<br />
Wichtig: das Gedenken an die tödlich verunglückten MotorradfahrerInnen.<br />
<br />
in Richtung Ulm musste ein<br />
Highlight in diesem Jahr leider<br />
Fotos: Archive Münster und Reute, Motorradwallfahrt: von privat, Br. Christophorus Goedereis
P. Flavian macht es Freude: Er segnet die Feueröfen mit „heiligem Nass“.<br />
ausfallen – der Korso, eine cirka<br />
einstündige Fahrt über die Alb.<br />
Ein reichlich bestücktes Torten-<br />
MISSIONSTAG IN REUTE AM 23. MAI<br />
Ein sonniger Maientag von morgens<br />
bis abends war den über 90<br />
BesucherInnen in diesem Jahr<br />
geschenkt!<br />
Der Tag stand – im Rahmen des<br />
Paulusjahres – unter dem Thema<br />
„Paulus als Missionar.“ Referent<br />
für dieses Thema war Dr. Meinrad<br />
Limbeck, der zuvor schon<br />
weitere „Paulustage“ im Kloster<br />
und Kuchenbüfett hat die Teilnehmer<br />
entschädigt. Intensives<br />
Kennenlernen und rege Konver-<br />
Begegnung, Besinnung und Information<br />
Unter dieser Zielrichtung findet der jährliche Missionstag im Kloster Reute statt. Oft ist er auch<br />
ein Wiedersehenstag für Urlaubermissionarinnen mit ihren Freundes – und Unterstützerkreisen,<br />
ein Treffpunkt für Missionarinnen auf Zeit, für viele ein fester Termin im Lauf des Jahres…!<br />
Reute gehalten hatte. Mit viel Engagement<br />
und Lebendigkeit erläuterte<br />
Dr. Limbeck theologische<br />
Sachverhalte und Zusammenhänge<br />
so, dass sie für jedermann<br />
verständlich und<br />
durchsichtig wurden. Und nicht<br />
zuletzt: Es war ein Aufruf, dem<br />
Gott, den uns Paulus als den großen<br />
Liebenden und aufzeigt, zu<br />
Sr. Vita berichtet über ihre Arbeit in Indonesien (links im Bild: Sr. Paulin).<br />
sation bekamen zeitlich einen<br />
guten Platz. Zum Schluss das<br />
„heilige Nass für die Feueröfen“.<br />
Ein Segen ist keine Motorradwäsche,<br />
er ist Beistand von oben,<br />
heißt: Saison hat begonnen.<br />
Ein herzliches Dankeschön allen,<br />
die zum Gelingen der Wallfahrt<br />
beigetragen haben, den<br />
Helferinnen und Helfern, der Gitarrengruppe<br />
aus Gosbach, den<br />
Maltesern und der Polizei aus<br />
Göppingen und nicht zuletzt Pater<br />
Flavian und dem gesamten<br />
Konvent von Ave Maria.<br />
(Internet: www.motorrad-wallfahrt-avemaria.de)<br />
vertrauen und mit diesem<br />
Grundverständnis von Glauben<br />
auch auf Andersdenkende oder<br />
Andersglaubende zuzugehen.<br />
Missionarinnen berichten<br />
In Wort und Bild berichtete Sr.<br />
Nicole über die aktuelle Situation<br />
bei unseren Schwestern in Brasilien<br />
– auch über die zur Zeit<br />
schlimmen Überschwemmungen<br />
im Nordosten.<br />
Nicht weniger eindrucksvoll waren<br />
die Berichte von Sr. Vita über<br />
ihre Erfahrungen und Erlebnisse<br />
in 32 Jahren Einsatz als Hebamme<br />
und Krankenschwester in<br />
Indonesien.<br />
Im abschließenden Gottesdienst<br />
in der Franziskuskapelle griff P.<br />
Edmund den Gedanken von der<br />
großen Liebe Gottes noch einmal<br />
auf anhand des ersten Johannesbriefes<br />
mit seiner Aussage: „Gott<br />
<br />
Geschichte der Motorradwallfahrt<br />
Ave Maria<br />
P. Pius Kirchgessner hat die<br />
Wallfahrt Ende der 80er Jahre<br />
ins Leben gerufen. Als er in<br />
ein anderes Kloster umzog,<br />
wurde es still um die Motorradwallfahrt.<br />
Adam Schneider aus Deggingen<br />
nahm sich 1993 der Wallfahrt<br />
an, um sie wieder neu zu<br />
beleben. 1996 kam Rigobert<br />
Kort als Mitorganisator dazu.<br />
Ansprechpartner im Kloster<br />
ist jetzt P. Flavian Ascher, der<br />
für die Anliegen der Biker<br />
immer ein offenes Ohr hat.<br />
90 aufmerksame Zuhörer lauschten<br />
den Berichten der Missionarinnen.<br />
ist die Liebe“ und er verdeutlichte<br />
den biblischen Text mit persönlichen<br />
Erfahrungen in der Begegnung<br />
mit Menschen muslimischen<br />
und buddhistischen Glaubens<br />
in Indonesien.<br />
5-2009 KAPUZINER – FRANZISKANERINNEN VON REUTE • VII
NACHRICHTEN<br />
DEUTSCHLAND – OBERHAUSEN-STERKRADE<br />
Dank für die Treue<br />
Oberhausen-Sterkrade - Am 16. Mai in der Pfarrei Liebfrauen Dankgottesdienst<br />
und Information über die Missionsarbeit der <strong>Kapuziner</strong>.<br />
Anlass für den Dankgottesdienst<br />
am 16. Mai war das 40-jährige<br />
Priesterjubiläum von Br. Heinz<br />
Lücker und Br. Richard Dutkowiak<br />
– beide ehemalige Pfarrer der<br />
Gemeinde Liebfrauen in Oberhausen-Sterkrade.<br />
Im Anschluss<br />
daran informierten Br. Ephrem<br />
und Br. Gerhard von der Missionsprokur<br />
in Münster im Ge-<br />
BRASILIEN – MARANHÃO<br />
Extreme Überschwemmungen im<br />
Nordosten von Brasilien<br />
Bereits im April berichtete Sr. Myria von starken Regentagen und dass in Sao Luis,<br />
der Hauptstadt von Maranhao, durch das viele Regnen Häuser eingefallen sind.<br />
Sr. Myria Maucher<br />
Durch die Überschwemmungen<br />
starben Menschen im Schutt<br />
oder wurden obdachlos und verloren<br />
auch noch das Wenige, das<br />
sie besaßen. Bis Anfang Mai waren<br />
diese Zustände in fünf<br />
Bundesstaaten des Nordostens<br />
verbreitet, also einem Gebiet von<br />
fast der Größe Europas.<br />
meindezentrum der ehemaligen<br />
<strong>Kapuziner</strong>pfarrei über den aktuellen<br />
Stand der Missionsarbeit<br />
im Bistum Sibolga (Indonesien).<br />
Das Treffen mit der Gemeinde<br />
von Liebfrauen sollte auch ein<br />
Dankeschön sein für die jahrzehntelangenSternsingeraktionen<br />
zugunsten der Missionsarbeit<br />
der <strong>Kapuziner</strong> im Bistum Si-<br />
In der letzten Maiwoche<br />
schrieb Sr. Myria:<br />
„Maranhão ist seit über einem<br />
Monat schwerst betroffen, es<br />
starben schon 13 Menschen,<br />
über hundert Kommunen sind<br />
betroffen, mehr als 85 000 Menschen<br />
mussten ihre Häuser verlassen,<br />
397000 sind betroffen<br />
durch das viele Wasser und<br />
47000 sind in Lagerhallen, Schulen,<br />
Ställen untergebracht. Unser<br />
Fluss Mearim ist z.B. in Bacabal<br />
und in anderen Städten über acht<br />
Meter angestiegen und bisher ist<br />
das Wasser nur um 25<br />
Zentimeter zurückgegangen. Die<br />
Hauptsorge sind jetzt Lebensmittel<br />
wie auch Medikamente, da<br />
mit dem vielen Wasser auch<br />
Durchfall, Hautausschläge und<br />
andere Krankheiten zunehmen.<br />
VIII • FRANZISKANERINNEN VON REUTE – KAPUZINER 5-2009<br />
Überraschend viele Gemeindemitglieder waren zum Vortrag gekommen.<br />
bolga. Die Sternsinger von Sterkrade<br />
hatten in diesem Jahr 10 000<br />
Euro gesammelt für den Aufbau<br />
Padre Valdeci versuchte gestern,<br />
in einige Dörfer zu kommen, was<br />
recht schwer war, da es nur mit<br />
dem Boot möglich war. Was er<br />
vorfand, waren viele Familien,<br />
die ihre Häuser verlassen mussten…<br />
Die meisten Felder sind<br />
überflutet, so dass auch mit der<br />
kommenden Ernte nicht mehr zu<br />
rechnen ist.<br />
Leider nimmt auch die Schlangenplage<br />
durch das viele Wasser<br />
zu, denn auch diese suchen sich<br />
trockene Plätze, während die<br />
Wasserschlangen, Blutegel und<br />
sonstiges Getier im Wasser in die<br />
Strassen schwimmen...”<br />
Wenn das Wasser zurück gegangen<br />
ist, wird erst das Ausmaß der<br />
Schäden sichtbar sein. Und für<br />
viele Menschen heißt das: Wieder<br />
bei Null anfangen!<br />
der vom Erdbeben zerstörten Religionslehrerschule<br />
in Gunung<br />
Sitoli auf der Insel Nias.<br />
IMPRESSUM<br />
Magazin-Beilage der<br />
<strong>Kapuziner</strong> - Reuter<br />
<strong>Franziskanerinnen</strong><br />
Verantwortlich:<br />
Br. Gerhard Lenz, Br. Ephrem Rapp,<br />
Missionsprokur, <strong>Kapuziner</strong>str. 27/29,<br />
48149 Münster, Tel.: 02 51/9 27 61 80<br />
Sr. Margot Spinnenhirn<br />
Kloster Reute, 88339 Bad Waldsee,<br />
Tel.: 07524/708-0<br />
Verlag: kontinente-Missionsverlag<br />
GmbH, Postfach 10 2164, 50461 Köln<br />
Preise:<br />
Jahresbezugspreis 10,80 Euro.<br />
Nicht abbestellter Bezug gilt als<br />
erneuert<br />
Bestellung und Zahlung:<br />
<strong>Kapuziner</strong>:<br />
kontinente <strong>Kapuziner</strong>,<br />
48149 Münster,<br />
Darlehnskasse Münster eG,<br />
Kto-Nr. 3 023 400, BLZ 400 602 65<br />
<strong>Franziskanerinnen</strong> von Reute:<br />
Kreissparkasse Bad Waldsee,<br />
SK „Mission”, Kto-Nr. 62324717,<br />
BLZ 650 501 10<br />
Litho und Druck:<br />
LVD Limburger Vereinsdruckerei,<br />
Senefelderstraße 2, D-65549 Limburg.<br />
Objekt 20/21<br />
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<br />
Fotos: Archiv-Missionsprokur OFMCap