Rechtsservicestelle Alpenkonvention f
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Dr. Gerhard Liebl<br />
Mitglied der <strong>Rechtsservicestelle</strong>
Lindauer Erklärung der CIPRA 1986 ><br />
1988 Beginn der Arbeiten in<br />
Deutschland mit 1.Konferenz in<br />
BONN – (ab der nächsten in München(18.5.88)<br />
gab es die Teilnahme der Bundesländer am<br />
<strong>Alpenkonvention</strong>sprozess)<br />
Oktober 1989 die 1.Alpenkonferenz beschloss die<br />
„ RESOLUTION VON BERCHTESGADEN“<br />
Federführung Österreichs und Ausarbeitung der<br />
Rahmenkonvention , die in SALZBURG am 7.11.191<br />
unterzeichnet wurde.<br />
Die <strong>Alpenkonvention</strong> ist in Österreich im BGBl. Nr.<br />
477/1995 verlautbartund daher ><br />
seit 6.3.1995 geltendes Recht.
Ziel einer sinnvollen Alpenpolitik<br />
ist es,<br />
das Berggebiet ALPEN für alle<br />
Bewohner als stabilen Lebens- und<br />
Wirtschaftsraum inmitten Europas<br />
zu sichern und<br />
die besondere, vielfältige Natur<br />
samt Landschaft langfristig zu<br />
erhalten.<br />
> siehe dazu Art. 2 der AK + Ausführung in den<br />
Protokollen, die umzusetzen sind!
1. „Naturschutz und Landschaftspflege“ BGBl. III<br />
2002/236;<br />
2. „Berglandwirtschaft“ BGBl. III 2002/231;<br />
3. „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“<br />
BGBl. III 2002/232;<br />
4. „Bergwald“ BGBl. III 2002/233;<br />
5. „Tourismus“ BGBl. III 2002/230;<br />
6. „Bodenschutz“ BGBl. III 2002/235;<br />
7. „Energie BGBl. III 2002/237;<br />
8. „Verkehr“ BGBl. III 2002/234;<br />
9. Beilegung von Streitigkeiten BGBl. III 2002/238;<br />
Diese 9 Protokolle sind seit 18.12.2002 in Österreich<br />
geltendes Recht und anzuwenden!-da 3<br />
Mitgliedsstaaten ratifiziert haben –
Diese Staatsverträge wurden ohne<br />
Erfüllungsvorbehalt (Umsetzung<br />
durch innerstaatliche “Gesetze“)<br />
kundgemacht und haben seit diesem<br />
Zeitpunkt den Rang eines einfachen<br />
Gesetzes<br />
Die direkte Anwendung solcher<br />
Protokollsbestimmungen hängt von<br />
einer ausreichenden inhaltlichen<br />
Bestimmtheit ab<br />
Vollzug in Österreich
Die einzelnen Artikel bzw. Bestimmungen der<br />
Protokolle sind entweder<br />
1. als Gesetz direkt anzuwenden oder<br />
2. erfordern legistischen Maßnahmen oder<br />
3. sind Ziel- und Absichtsbestimmungen und<br />
dabei von Bedeutung für den Inhalt nationaler<br />
Rechtsnormen, die Interessensabwägung in<br />
Verwaltungsverfahren und Maxime für das<br />
politische Handeln.
Die legistische Qualität der einzelnen<br />
Protokolle ist höchst unterschiedlich<br />
und hängt auch vom jeweils<br />
vorsitzführenden Land ab.<br />
Der jeweilige Anwender hat daher<br />
mühsam zu prüfen, ob die jeweilige<br />
Prot.bestimmung direkt gilt oder in<br />
nationale Vorschriften umzusetzen ist<br />
oder lediglich Ziel und Absicht<br />
darstellen<br />
Anwendungsprobleme für die Behörden und<br />
Staatsbürger
Vademecum <strong>Alpenkonvention</strong> (Oesterreichischer<br />
Alpenverein) aktualisierte Neuauflage im Jahr 2009<br />
Handbuch des Lebensministeriums zur Umsetzung der<br />
<strong>Alpenkonvention</strong> aktualisierte und für die Verwendung<br />
auf Gemeindeebene adaptierte Neuauflage<br />
<strong>Alpenkonvention</strong>s-Rechtsdatenbank Umweltbundesamt<br />
http://www5.umweltbundesamt.at/alpenkonvention<br />
(öffentl. zugänglich)<br />
RECHTSSERVICESTELLE ALPENKONVENTION FÜR<br />
EINE PROFUNDE FÖRDERUNG DER ALPENKONVENTION<br />
UND ZUR PFLEGE DER JUDIKATUR
Die zahlreichen und rechtlich oft unscharfen<br />
Protkollbestimmungen erschweren, ja<br />
verhindern oft die Anwendung. Zudem ist die<br />
Judikatur der Höchstgerichte sehr spärlich.<br />
Die bisherigen Hilfsmittel reichen in<br />
Einzelfällen oft nicht für eine<br />
gesetzeskonforme Umsetzung.<br />
Eine Spezialistengruppe soll sich daher mit<br />
einzelnen Auslegungsproblemen<br />
beschäftigen.
Expertengruppe:<br />
Das Team der <strong>Rechtsservicestelle</strong> <strong>Alpenkonvention</strong><br />
besteht aus fünf Experten aus Wissenschaft,<br />
Verwaltung und einem Rechtsanwalt.<br />
Galle Ewald BMLFUW Verwaltung<br />
Liebl<br />
Gerhard<br />
Mendel<br />
Michael<br />
Schmid<br />
Sebastian<br />
Pölzer<br />
Matthias<br />
ehem. Land Tirol,<br />
Abt. Umweltschutz<br />
Verwaltung<br />
Rechtsanwalt Rechtsanwalt<br />
Uni Innsbruck Wissenschaft<br />
Kuratorium Wald <strong>Alpenkonvention</strong>s-<br />
Rechtsdatenbank
Anfrage von Behörden, sonstige Institutionen oder<br />
betroffene Bürger ><br />
Sammlung der Anfragen bei CIPRA Österreich<br />
1.Prüfung der Anfragen durch CIPRA hinsichtlich<br />
der Konkretisierung und Relevanz zur<br />
<strong>Alpenkonvention</strong> ><br />
Weiterleitung relevanter Anfragen in Abstimmung<br />
mit dem BMLFUW an die Experten ><br />
Stellungnahmen der Experten und deren<br />
Koordinierung in Teambesprechungen ><br />
Anfragebeantwortung durch eine gemeinsame<br />
Stellungnahme der Servicestelle und/oder im Wege<br />
der Rechtsdatenbank
Eine erste rechtliche Auskunft durch<br />
einschlägige Experten zu konkreten Anfragen<br />
über Umsetzung oder Auslegung der<br />
<strong>Alpenkonvention</strong> und ihrer Protokolle.<br />
Sie beinhaltet keine allgemeine Beurteilung<br />
von Projekten und auch keine Überprüfung<br />
von Bescheiden<br />
Es wird nur festgestellt, ob ein Sachverhalt<br />
einer Bestimmung der Protokolle der AK zu<br />
subsumieren ist!
Die Rechtsauskünfte haben keine rechtliche<br />
Verbindlichkeit und ersetzen daher kein<br />
behördliches Ermittlungsverfahren und sind<br />
kein amtliches Gutachten.<br />
Die <strong>Rechtsservicestelle</strong> trifft keine politischen<br />
Auskünfte und keine inhaltlichen Aussagen<br />
zu laufenden Verfahren.<br />
Die Stellungnahme erfolgt aufgrund der<br />
Angaben der Anfrage-es wird kein eigenes<br />
Ermittlungsverfahren durchgeführt.
Von 7 Anfragen sind 5 abgeschlossen<br />
Meist betreffend Naturschutzprotokoll Art. 11<br />
(Schutzgebiete) mit betroffen Protokolle<br />
Tourismus, Energie, Verkehr….<br />
Anfrage 7 (ohne konkreten Sachverhalt)<br />
zur Auslegung: Art. 6 Bergwaldprotokoll und Art.<br />
13 Bodenschutzprotokoll sowie zur Auslegung<br />
des Begriffes (labile) Gebiete
Gegenstand der Prüfung ist lediglich,<br />
ob der vorliegende Sachverhalt<br />
irgendwelchen Bestimmungen der<br />
Protokolle der <strong>Alpenkonvention</strong> zu<br />
subsumieren ist!<br />
Dazu wird festgestellt, wie eine<br />
anzuwendende Bestimmung in<br />
rechtlich zulässiger Weise umzusetzen<br />
ist (wie der Ablauf bei der Anwendung<br />
erfolgen soll)
Reaktionen auf bisherige Stellungnahmen der<br />
RSS. haben gezeigt, dass vor allem NGO`s mit<br />
einem solchen Ergebnis der Prüfung unzufrieden<br />
sind und sich entweder eine „alpenkonventionelle“<br />
Vorentscheidung zu einem Vorhaben oder eine<br />
massive Kritik zur Vorgangsweise von<br />
Behörden erwarten.<br />
Dies würde jedoch jeden Prinzipien eines<br />
Rechtsstaates widersprechen!
Danke für`s Zuhören !