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Von Liebenden, Herrschern und Kämpfern - Spiegel Institut Mannheim

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28<br />

Research<br />

Was Archetypen für<br />

die Markenführung<br />

leisten können<br />

<strong>Von</strong> <strong>Liebenden</strong>,<br />

<strong>Herrschern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Kämpfern</strong><br />

Gleich, ob der Mut eines David, die Aufopferungsbereitschaft<br />

einer Mutter Teresa oder die bedingungslose Liebe eines Romeo<br />

oder einer Julia – Helden bewegen, berühren <strong>und</strong> begeistern<br />

uns Menschen. Archetypische Helden sind der Stoff, aus dem Belletristik-<br />

<strong>und</strong> Hollywood-Kassenschlager gemacht werden. Und Weltmarken.<br />

Als kraftvolle Urbilder, Sinnbilder <strong>und</strong> Vorbilder liefern<br />

archetypische Helden Identifikation <strong>und</strong> Orientierung. Diese Kraft<br />

können auch Marken nutzen, um aus der Mittelmäßigkeit hervorzutreten.<br />

Archetypische Helden sind perfekte Positionierungsplattformen.<br />

Archetypisches Markenmanagement aktiviert den Helden<br />

in der Marke <strong>und</strong> sorgt für tiefere Bedeutung, größere Begeisterung<br />

<strong>und</strong> freiwillige Beteiligung bei den Zielgruppen.<br />

Die Kraft der Archetypen stärkt die<br />

Markenführung<br />

Nach C.G. Jung sind Archetypen Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster<br />

<strong>und</strong> tiefer Überzeugungen. Sie steuern unbemerkt unser<br />

Bewusstsein <strong>und</strong> beeinflussen unser Verhalten. Sie sind kulturell<br />

übergreifend <strong>und</strong> zeitunabhängig, wir kennen sie aus Märchen <strong>und</strong><br />

Mythen unterschiedlicher Kulturen. Ihre Faszination erhalten sie,<br />

weil sie das Innerste der Menschen treffen. Jeder der zwölf Archetypen<br />

des Helden besitzt ein einzigartiges Profil aus psychologisch relevanten<br />

Motiven wie Liebe, Geborgenheit <strong>und</strong> Treue im Archetyp<br />

des <strong>Liebenden</strong> oder Macht, Status <strong>und</strong> Kontrolle im Archetyp des<br />

esearch & esults 5 · 2011<br />

Archetypische Helden können für die Marken-<br />

führung von großer Bedeutung sein, meinen Uta<br />

<strong>Spiegel</strong> <strong>und</strong> Vincent Schmidlin. Denn Mar-<br />

ken, die Motive archetypisch ansprechen, entwi-<br />

ckeln eine starke emotionale Bedeutung für den<br />

Konsumenten. Die Autoren erklären, welchen<br />

Einfluss diese Urbilder menschlicher Vorstel-<br />

lungsmuster auf das Bewusstsein <strong>und</strong> das Ver-<br />

halten von Konsumenten haben können.<br />

Herrschers oder auch Leistung, Wettkampf <strong>und</strong> Erfolg im Archetyp<br />

des Kämpfers.<br />

Die archetypischen Helden sind für die Markenführung umso<br />

interessanter, als sie nicht nur inhaltlich für erhöhte Relevanz <strong>und</strong><br />

Attraktivität sorgen, sondern auch Markenverantwortlichen einen<br />

reichhaltigen F<strong>und</strong>us an faszinierenden <strong>und</strong> intuitiv erfassbaren<br />

Inhalten geben, die die kreative Implementierung unterstützen<br />

<strong>und</strong> vereinfachen.<br />

Motivationale Bedeutung erschafft<br />

nachhaltige Markenpräferenz<br />

Die psychologische Forschung hat bewiesen, dass Botschaften besser<br />

wahrgenommen, verarbeitet <strong>und</strong> erinnert werden, wenn sie unsere<br />

Motive berühren. Marken, die Motive gezielt <strong>und</strong> archetypisch<br />

ansprechen, entwickeln eine emotionale Bedeutung. Sie werden anstrengungslos<br />

<strong>und</strong> intuitiv wahrgenommen. Sie erhalten unsere freiwillige<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> ihr Kauf ist mit einer emotionalen Belohnung<br />

gleichzusetzen.<br />

Archetypisch geführte Marken bauen eine intensivere Beziehung<br />

zwischen Mensch <strong>und</strong> Marke auf. Sie weisen motivationale Bedeutung<br />

auf, sie erfüllen unbewusste Sehnsüchte <strong>und</strong> Träume <strong>und</strong> sie<br />

sind intuitiv verständlich. Dies übersetzt sich in eine höhere Durchschlagskraft<br />

im Wettbewerbskontext. Neuroversum, das weltweit<br />

erste, integrierte archetypische Markenmanagementsystem, setzt die<br />

Kraft archetypischer Helden für erfolgreiche Markenführung ein.<br />

Das archetypische Positionierungsuniversum<br />

Im Neuroversum sind die 30 wichtigsten Entscheidungsmotive des<br />

Menschen in einer Motivlandkarte verortet. Diese Landkarte stellt<br />

Ähnlichkeiten in Form von semantischer Nähe dar. Die Ähnlichkeiten<br />

wurden im Rahmen einer Online-Studie mit einer bevölkerungsrepräsentativen<br />

Stichprobe (n=3000) im deutschen Markt ermittelt.<br />

Die Motive finden ihre Position innerhalb der anerkannten Triade<br />

übergeordneter Motivsysteme, die das menschliche Handeln prägen:<br />

• Das Sicherheitssystem: Es verdeutlicht unser Streben nach Gemeinschaft,<br />

Schutz <strong>und</strong> Verlässlichkeit. Wir wollen uns sicher fühlen <strong>und</strong><br />

Ängste <strong>und</strong> Einsamkeit vermeiden, um das Leben r<strong>und</strong>um genießen<br />

zu können.<br />

• Das Erregungssystem: Es verdeutlicht unser Streben nach Wandel<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung. Wir wollen Neues entdecken sowie Langeweile<br />

<strong>und</strong> Stillstand vermeiden, um das Leben in allen möglichen Facetten<br />

auszukosten.<br />

Foto: © Gordon Downey – Fotolia.com; Abb.: Unternehmen


• Das Autonomiesystem: Es verdeutlicht unser Streben<br />

nach Dominanz <strong>und</strong> Durchsetzung. Wir wollen uns<br />

im Leben einen Platz erobern <strong>und</strong> etwas erreichen, um<br />

nicht in Bedeutungslosigkeit zu versinken.<br />

Als weltweit einzigartige Methode verknüpft Neuroversum<br />

das Motivsystem des Menschen mit der<br />

Welt der archetypischen Helden. Zwölf für die Markenführung<br />

relevante Archetypen wurden auf der<br />

Basis ihrer spezifischen Motivprofile innerhalb der<br />

Landkarte des menschlichen Motivsystems klar verortet<br />

(Basis: n=3000). Mit ihren unterschiedlichen Positionen,<br />

die sich aus der Motivstruktur ergeben, decken<br />

die Archetypen das Universum der Motive in<br />

seiner Gesamtheit ab.<br />

So werden Marken zu Helden<br />

Neuroversum misst zuerst die Motivstruktur der eigenen<br />

Marke, die der Kategorie <strong>und</strong> der relevanten Wettbewerber.<br />

Es wird sichtbar, welche Motive eine Marke<br />

derzeit besonders bedient, welche Motive für die Kategorie<br />

das größte Potenzial haben <strong>und</strong> welche bereits<br />

von den Wettbewerbern besetzt werden.<br />

Über die ermittelten Motivprofile lassen sich Übereinstimmungen<br />

zu den Motivprofilen der Archetypen<br />

berechnen. Damit wird deutlich, wie stark die eigene<br />

Marke bereits archetypische Muster in sich trägt <strong>und</strong><br />

welche archetypischen Positionierungspotenziale im<br />

Kontext von Kategorie <strong>und</strong> Wettbewerb in ihr stecken<br />

(Abb. 1).<br />

Diese Potenziale werden durch die Entwicklung einer<br />

differenzierenden archetypischen Markenpositionierung<br />

erschlossen. Auf dieser Basis gibt das Unternehmen<br />

Impulse für die kreative Entwicklung mit den<br />

thematischen, rhetorischen, symbolischen <strong>und</strong> takti-<br />

Abb. 1:<br />

Motivprofile zweier<br />

Marken in der<br />

Motivlandkarte<br />

schen Elementen des ausgewählten Archetyps.<br />

Prof<strong>und</strong>es Wissen über das<br />

quantitative <strong>und</strong> qualitative Medienverhalten<br />

der Menschen in Abhängigkeit<br />

von ihren archetypischen Affinitäten<br />

garantiert zuletzt eine nahtlose Übersetzung<br />

der Strategie in eine effiziente<br />

Media-Planung. Entwicklungen <strong>und</strong> Erfolge<br />

werden – auf Basis der Methode<br />

der Erstmessung – regelmäßig untersucht.<br />

So kann archetypische Markenführung Marken<br />

zu dem machen, wonach sich Menschen <strong>und</strong><br />

Marketeers sehnen – zu großen <strong>und</strong> faszinierenden<br />

Leitbildern. Oder zu Helden. ■<br />

Mehr Fachartikel zum Thema<br />

„Markenforschung” unter<br />

www.research-results.de/fachartikel<br />

Uta <strong>Spiegel</strong><br />

ist Gründungspartner <strong>und</strong><br />

Research Director der Neuroversum<br />

GmbH. Zudem ist<br />

sie als Gastreferentin für unterschiedliche<br />

Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Seminaranbieter aktiv.<br />

Vincent Schmidlin<br />

ist geschäftsführender<br />

Gründungspartner der<br />

Neuroversum GmbH <strong>und</strong><br />

verantwortet die strategische<br />

Unternehmensentwicklung.<br />

Zudem ist er Vorstandsvorsitzender<br />

der APG, des deutschen<br />

Verbands der Marken-<br />

<strong>und</strong> Kommunikations-<br />

Strategen.<br />

www.neuroversum.com

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