Milbeknock® - Spiess-Urania
Milbeknock® - Spiess-Urania
Milbeknock® - Spiess-Urania
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Milbeknock®</strong><br />
mit dem schnellen Knockdown-Effekt gegen<br />
Spinnmilben in Kernobst, Hopfen und Erdbeeren<br />
• Rasche Anfangs und<br />
anhaltende Dauerwirkung<br />
• Kontakt und Fraßwirkung<br />
• Wirkung auch gegen resistente Stämme<br />
anderer Wirkstoffgruppen<br />
• nach eigenen Erfahrungen Nebenwirkung<br />
auf Blattläuse, Rostmilbe und Weichhautmilbe<br />
Technische Information
Milbeknock –<br />
ein neues Akarizid<br />
Milbeknock ist ein neues hochwirksames Produkt aus<br />
der Forschung von Sankyo Agro Company Ltd. Der aktive<br />
Wirkstoff Milbemectin besitzt akarizide und insektizide<br />
Wirkung.<br />
Die Entdeckung von Milbemectin geht auf das Jahr 1967<br />
zurück, als bei einem Screening von mikrobiellen Fermentationsprodukten<br />
die erstaunliche Wirksamkeit eines Aktinomyceten<br />
festgestellt wurde: Streptomyces hygroscopicus<br />
subsp. aureolacrimosus, der ursprünglich aus einem<br />
Boden auf Hokkaido (Japan) isoliert wurde.<br />
Milbeknock ist inzwischen in diversen Kulturen in vielen Ländern<br />
zugelassen, z. B. in Gemüsekulturen, Baumwolle, Tee,<br />
Citrus, Kern und Steinobst, Erdbeeren und Zierpflanzen.<br />
In Deutschland erstreckt sich die Zulassung auf Spinnmilben<br />
im Kernobst und in Erdbeeren für das Freiland sowie<br />
auf Spinnmilben und Minierfliegen an Zierpflanzen im<br />
Gewächshaus. Außerdem wird eine Zulassung im Hopfenbau<br />
angestrebt und Gemüsekulturen werden als Lückenindikation<br />
bearbeitet.<br />
Milbemectin: Informationen zum Wirkstoff<br />
Milbemectin gehört zur Gruppe der makrozyklischen Laktone,<br />
welche die Avermectine und die Milbemycine umfasst.<br />
Milbemectin besteht aus zwei verschiedenen Molekülen,<br />
die sich in ihrer Struktur geringfügig unterscheiden: Milbemycin<br />
A3 und Milbemycin A4. Sie werden bei der Fermentation<br />
im Verhältnis 3 : 7 gebildet.<br />
Chemische Struktur:<br />
M.A3: R = CH 3<br />
M.A4: R = CH 2 CH 3<br />
Beschaffenheit: weiße Kristalle<br />
Dampfdruck: unter 1,3 x 10 5 Pa bei 25 °C (gering)<br />
Toxikologische Daten von Milbemectin<br />
Ratte LD akut oral 50 456 – 762 mg/kg<br />
LD 50 dermal > 5000 mg/kg<br />
Milbeknock:<br />
Eigenschaften des formulierten Produkts<br />
Formulierung:<br />
Emulsionskonzentrat (EC)<br />
Wirkstoffgehalt:<br />
Milbemectin 1 % (9,3 g/Liter)<br />
Packungsgröße:<br />
1 Liter Flasche<br />
5 Liter Kanister<br />
Auflagen, Einstufung:<br />
Xn, N, bienengefährlich (B1)<br />
Toxikologische Daten von Milbeknock<br />
Ratte LD akut oral 50 5200 – 5300 mg/kg<br />
LD 50 dermal > 2000 mg/kg<br />
Regenwürmer LC 50 (14d) > 1250 mg/kg Boden<br />
Wirkungsspektrum<br />
• Spinnmilben (Tetranychidae), z. B.:<br />
Panonychus ulmi<br />
Tetranychus urticae,<br />
Tetranychus cinnabarinus<br />
• Weichhautmilben (Tarsonemidae):<br />
Hemitarsonemus latus,<br />
Tarsonemus pallidus<br />
• Rostmilben (Eriophyidae)<br />
• Minierfliegen<br />
Liriomyza huidobrensis,<br />
Liriomyza trifolii,<br />
Liriomyza bryoniae<br />
• Thripse<br />
Weiße Fliege<br />
Blattläuse<br />
Wintereier von Panonychus ulmi
Blattschaden durch Spinnmilbenbefall<br />
Milbemectin wirkt auf alle Stadien der Spinnmilben, wobei<br />
sich die einzelnen Arten in ihrer Empfindlichkeit unterscheiden:<br />
LD 50 -Angaben für verschiedene Entwicklungsstadien<br />
Panonychus citri Tetranychus urticae<br />
0,05 1,8<br />
0,05 1,3<br />
Wirkungsweise<br />
0,05 4,7<br />
Wirkstoffbedarf<br />
bei LD 50 in ppm<br />
0,99 3,3<br />
0,03 1,0<br />
Der Wirkstoff Milbemectin greift in die Reizleitung des<br />
Nervensystems von Spinnmilben und Insekten ein, unterbricht<br />
die Reizweiterleitung und führt somit zu einer<br />
sofortigen Lähmung und nachfolgendem Absterben der<br />
Schadtiere. Milbemectin wird durch direkten Kontakt<br />
und durch Fraß bzw. beim Saugen aufgenommen. Milbemectin<br />
ist nicht systemisch, wird aber in die behandelten<br />
Pflanzenteile aufgenommen und translaminar verlagert.<br />
Dadurch wird der Wirkstoff vor frühzeitigem Abbau geschützt<br />
und eine anhaltende Dauerwirkung erreicht. Dies<br />
gilt insbesondere für junge Blätter, bei älteren Blättern<br />
ist dieser Effekt durch die weiterentwickelte Kutikula<br />
und ausgeprägte Wachsschichten eingeschränkt. Auf der<br />
Pflanzenoberfläche wird Milbemectin in kurzer Zeit abgebaut.<br />
Versuchserfahrungen<br />
Wirkung von Akariziden gegen Spinnmilben<br />
(bewegliche Stadien) an Elstar 2003<br />
Behandlung am 5. Mai 2003,<br />
Besatz an Wintereiern ca. 850 je m Fruchtholz am 26.3.2003<br />
Quelle: SPU Kluftern 2003<br />
Anwendung in Kernobst, Hopfen und Erdbeeren<br />
Gegen Spinnmilben im Kernobst nach der Blüte oder Neubefall<br />
mit 0,625 l/ha und je 1 m Kronenhöhe in 500 l Wasser<br />
und je 1 m Kronenhöhe spritzen. Maximal 2 Behandlungen<br />
im Abstand von 60 Tagen in dieser Anwendung<br />
bzw. in der Kultur / je Jahr. Stadium der Kultur: ab Ende<br />
der Blüte – alle Blütenblätter abgefallen – bis 60 % der<br />
sortentypischen Fruchtgröße erreicht.<br />
Gegen Spinnmilben im Hopfen nach Befallsbeginn oder<br />
ab Warndienstaufruf mit 1,5 l/ha in maximal 3.300 l Wasser<br />
pro ha spritzen oder sprühen. Maximal 2 Behandlungen<br />
im Abstand von 21 Tagen in dieser Anwendung<br />
bzw. in der Kultur / je Jahr. Stadium der Kultur: BBCH 65<br />
(Vollblüte: etwa 50% der Blüten geöffnet) bis BBCH 85<br />
(50% der „Dolden“ geschlossen).<br />
Gegen Spinnmilben in Erdbeeren bis Ballonstadium –<br />
Mehrzahl der Blüten im Ballonstadium – und ab Beginn<br />
der Bildung von Seitentrieben nach Erreichen von Schwellenwerten<br />
oder nach Warndienstaufruf mit 1,25 l / ha in<br />
2.000 l Wasser / ha spritzen. Maximal 2 Behandlungen für<br />
die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 60 Tagen und keine<br />
Anwendung bei sichtbarem Fruchtansatz.<br />
Eine besonders hohe Sensitivität besteht gegen jüngere<br />
Larvenstadien. Daher sollte Milbeknock bevorzugt zum<br />
Massenschlupf aus den Eiern (70 – 80 % Schlupf) eingesetzt<br />
werden. Zur Erzielung eines optimalen Bekämpfungserfolgs<br />
und zur Vorbeugung größerer Pflanzenschäden<br />
sollte Milbeknock möglichst frühzeitig, d. h. bei<br />
Auftreten erster mobiler Larvenstadien, verwendet werden.<br />
Spritztechnik und Wassermenge sollten in jedem Fall<br />
eine gründliche Benetzung aller zu behandelnden Pflanzenteile<br />
gewährleisten!
Mischbarkeit und Verträglichkeit<br />
Eine Mischung mit Blattdüngern oder anderen Pflanzenschutzmitteln<br />
wird nicht empfohlen. Die Verwendung<br />
von Zusatzstoffen hat sich im Hopfen (z.B. LI 700 ®2 ) und<br />
in Erdbeeren (z.B. Silwet ®1 Gold) jedoch bewährt. In jedem<br />
Fall sollten Mischungen unter den gegebenen Bedingungen<br />
im Betrieb, zur Abklärung der Verträglichkeit, an<br />
einigen wenigen Pflanzen getestet werden, bevor größere<br />
Bestände behandelt werden.<br />
Im Kernobst darf Milbeknock nicht in Mischungen mit anderen<br />
Produkten, auch nicht mit Zusatzstoffen, eingesetzt<br />
werden. Beim Einsatz von Milbeknock in den Apfelsorten<br />
Gala, Braeburn, Kanzi und auch Cameo ist ein Abstand<br />
von 5 Tagen zu anderen Spritzungen einzuhalten (insbesondere<br />
bei Zusatzstoffen und ölempfindlichen Mitteln).<br />
Im Kernobstbau darf die Wasseraufwandmenge von 500<br />
l/ha/m nicht unterschritten werden! Bei niedrigeren Wasseraufwandmengen<br />
kann es bei manchen Apfelsorten (z.<br />
B. Gala, Braeburn, Jonagold) zu Blattverbrennungen kommen.<br />
Nach einer Niederschlagsperiode ist das Blatt sehr<br />
weich. Nach einer längeren trüben Wetterlage sollten die<br />
Bestände vor der Anwendung noch 1 bis 2 Tage unter trockenen<br />
Bedingungen abhärten. Golden Delicious sollte<br />
nicht mit Milbeknock behandelt werden.<br />
Blumenwanze (Anthocoris nemorum)<br />
Nützlinge<br />
Milbeknock ist eingestuft als nicht schädigend für Chrysoperla<br />
carnea, Orius laevigatus und Poecilus cupreus, schädigend<br />
für Coccinella septempunctata und Typhlo dromus pyri.<br />
Nach einer Behandlung können sich einzelne Nützlingspopulationen<br />
vorübergehend reduzieren. Aufgrund des<br />
schnellen Wirkstoffabbaus auf dem Blatt ist eine Schädigung<br />
neu ausgesetzter Nützlinge nicht zu erwarten.<br />
Bitte beachten Sie die Warnhinweise/symbole in der Gebrauchsanleitung.<br />
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets<br />
Etikett und Produktinformationen lesen.<br />
Beratung und Vertrieb:<br />
<strong>Spiess</strong><strong>Urania</strong> Chemicals GmbH<br />
Frankenstraße 18b, 20097 Hamburg<br />
www.spiessurania.com<br />
Florfliege (Chrysoperla carnea)<br />
Gewässerabstand<br />
Im Kernobst gilt NW607 mit reduziertem Abstand von<br />
15 m bei 90 % Abdriftminderung und in Erdbeeren gilt<br />
NW 608 mit 5 m Abstand zu Oberflächengewässern.<br />
Wartezeit<br />
Kernobst: 14 Tage<br />
Hopfen: 21 Tage<br />
Erdbeeren: Die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist<br />
nicht erforderlich (F)<br />
Vorteile auf einen Blick<br />
Milbeknock wirkt gegen Spinnmilben<br />
• sofort und nachhaltig<br />
• durch Fraß und Kontakt<br />
• nicht systemisch, aber translaminar<br />
• auch gegen resistente Stämme<br />
anderer Wirkstoffgruppen<br />
• in einem weiten Temperaturbereich<br />
• mit 0,625 l / ha und je 1 m Kronenhöhe<br />
im Kernobst<br />
• mit 1,5 l/ha im Hopfen<br />
• mit 1,25 l / ha in Erdbeeren<br />
® = reg. Marke Sankyo Agro Company, Ltd.<br />
®1 = General Electric Company<br />
®2 = Loveland Industries, Inc. (USA)<br />
Kostenlose Infoline:<br />
(0800) 8 300 301<br />
hotline@spiess-urania.com<br />
Stand: Januar 2012