Jubil
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Gegenwart<br />
braucht Herkunft<br />
<strong>Jubil</strong>äumsausgabe der Dorf-Zeitung<br />
35 Jahre Dorfinstallateur<br />
25 Jahre Dorfelektriker
Editorial<br />
Gegenwart braucht Herkunft<br />
Erfolgreiche Unternehmungen haben vor allem etwas<br />
gemeinsam: sie sind geprägt vom Geist ihrer Pioniere,<br />
mit denen alles einmal begann. Jahrelang hat dieses<br />
Denken sie durchstrahlt und mit Leben erfüllt. Darüber<br />
hinaus gibt es die Offenheit und Bereitschaft zur uneingeschränkten<br />
Kooperation und zu einem lebenslangen<br />
gemeinsamen Lernen.<br />
Was wären unsere beiden Unternehmen heute, wäre<br />
nicht jene Basis, die getragen ist von Kraft und<br />
Dynamik, einem unbändigen Willen und der natürlichen<br />
Sehnsucht des Menschen nach sich selbst. Ohne die<br />
Ideen, den Mut und das Risiko, verrückte Sachen auszuprobieren<br />
und die Verantwortung dafür zu übernehmen.<br />
Was wären sie ohne die Fähigkeit zusammenzuarbeiten<br />
und alle Begegnungen als Feld des persönlichen<br />
und betrieblichen Wachstums zu sehen und sich somit<br />
jederzeit und immer wieder zu öffnen?<br />
Es braucht beides und das in jeder Phase der unternehmerischen<br />
Entwicklung. Immer wieder aufs Neue.<br />
Pioniere und teamfähige, kooperationsbereite Menschen.<br />
Und je schwieriger sich das wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Umfeld präsentiert, umso größer sind die<br />
Herausforderungen, nicht nur zu bestehen, sondern<br />
vielmehr gemeinsam an diesen zu wachsen. Das ist<br />
Leben, das ist Natur, das ist Erfolg.<br />
Es ist ein eigenartiges, sehr lebendiges Gebilde die<br />
Dorf-Gruppe, beinahe einem Organismus gleich. Hier<br />
hat einer auf den anderen zu schauen und sich gegenseitig<br />
und dem Außen mit Respekt und Wertschätzung<br />
zu begegnen. Dann ist vieles, wenn nicht alles möglich.<br />
Innovation, Entwicklung, Qualität, Ökologie, soziale<br />
Verantwortung, Wirtschaftlichkeit und vor allem die<br />
Freude am eigenen Tun.<br />
Aus Anlass unseres „60-jährigen Firmenjubiläums“ -<br />
25 Jahre Dorfelektriker und 35 Jahre Dorfinstallateur -<br />
haben wir uns auf den Weg gemacht.<br />
Wir haben Gespräche geführt mit einer Hand voll<br />
Partnern, die unsere Unternehmen seit langem begleiten.<br />
Stellvertretend für all die vielen Menschen, die diesen<br />
Weg mit uns gegangen sind. Und jeder hat auf seine<br />
Art zu unserem Erfolg beigetragen. Danke.<br />
Für die Herausgeber<br />
Johannes Ouschan<br />
Geschäftsführer<br />
Dorfinstallateur<br />
Inhalt<br />
2 „Gegenwart braucht Herkunft“<br />
Johannes Ouschan<br />
3-5 „Immer wieder sich selbst auf der Spur“<br />
Arnold Feuerstein und Herbert Mittelberger<br />
7 „Nachhaltiger Erfolg braucht Grenzwanderer“<br />
Hermann Metzler<br />
8-9 Chronik<br />
Dorfinstallateur & Dorfelektriker<br />
10 „Wow! Ich habe mich für die<br />
richtige Firma entschieden“<br />
Dr. Alois Stangassinger<br />
11 „Das kannst du besser als der Chef -<br />
Wie aus Mitarbeitern ein Team wird“<br />
Michael Manhart<br />
12 „Beziehungen, die auf Vertrauen basieren“<br />
Rosa und Oskar Büsel<br />
13 „Wenn nach dem Ende einer<br />
Geschäftsbeziehung Freundschaft bleibt“<br />
Martha und Ernst Le Duigou<br />
14 „Menschlichkeit muss immer Platz haben“<br />
Walter Tschegg<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Dorf-Installationstechnik GmbH, Lastenstraße 37, 6840 Götzis<br />
Telefon 05523 / 622 88, www.dorfinstallateur.at und<br />
Dorf-Elektriker Mittelberger GmbH & Co KG, Lastenstraße 37, 6840 Götzis<br />
Telefon 05523 / 645 65, www.dorfelektriker.at<br />
Redaktion: Johannes Ouschan, Andrea Feuerstein; Pzwei.Pressearbeit:<br />
Olga Flatz, Katrin Neef. Fotografie: Dietmar Stiplovsek, Martin Gmeiner.<br />
Gestaltung/Grafik: Monika Benzer; Druck: Eugen Russ GmbH.<br />
Erschienen im Juni 2008 in einer Auflage von 14.000 Stück.
Ein Gespräch mit den Firmengründern Arnold Feuerstein und Herbert Mittelberger anlässlich der<br />
<strong>Jubil</strong>äen 35 Jahre Dorfinstallateur und 25 Jahre Dorfelektriker<br />
Immer wieder<br />
sich selbst auf der Spur<br />
Zwei Unternehmen, ein gemeinsames Dach. Beginnen wir beim älteren, dem Dorfinstallateur.<br />
Ein vielfach ausgezeichneter Handwerksbetrieb mit inzwischen 100 Mitarbeitern. Arnold Feuerstein<br />
hat ihn gegründet und aufgebaut, Pionierarbeit geleistet. Schon vor Jahren hat er sich aus dem<br />
Tagesgeschäft zurückgezogen. Er ist der Denker, der Stratege. Und er steht vor seinem nächsten<br />
Lebensabschnitt: dem Rückzug vom Unternehmertum.<br />
Bei Herbert Mittelberger ist das ganz anders. Der Unternehmer mit ausgeprägtem Sportsgeist ist mittendrin<br />
statt nur dabei: als Elektriker, als Lichtexperte und als Unternehmer. Aus Liebe zum Handwerk<br />
hat sich ein Betrieb mit 40 Mitarbeitern entwickelt, der Dorfelektriker. Er ist der Tüftler und<br />
immer bemüht, die Dinge heute noch besser zu machen als am Vortag.<br />
3
Warum seid ihr Unternehmer?<br />
Arnold Feuerstein: Weil ich als Einzelperson viel zu<br />
wenig bewegen kann. Ich brauche Menschen um mich<br />
herum, die das machen, was ich nicht kann. Und das<br />
ist sehr viel. Meine Stärke liegt darin zu unterscheiden,<br />
was wichtig ist. Ich gehe den geraden Weg, fälle Entscheidungen<br />
rasch und oft auch unkonventionell.<br />
Plätze und Projekte zu gestalten und aufzubereiten,<br />
liegt mir. Ich bin der kreative Lösungsfinder. Dann<br />
aber möchte ich Aufgaben und Kompetenzen abgeben,<br />
andere daran arbeiten lassen. Der Erfolg gehört dabei<br />
immer dem Team.<br />
Herbert Mittelberger: An Weggabelungen die Entscheidung<br />
selbst zu fällen, welchen der beiden Wege ich<br />
wähle, ist für mich eine Form der Freiheit. Verknüpft<br />
damit ist die Bereitschaft, auch die Konsequenzen zu<br />
tragen. Ich will selbst bestimmen, welche und in welcher<br />
Qualität meine Leistungen sind. Und es ist für mich<br />
eine Herausforderung, Mitarbeiter so zu begeistern,<br />
dass sie mit mir diese Latte nehmen wollen.<br />
„Manche Leute behaupten, dass ich<br />
Menschen benutze. Das ist so nicht<br />
richtig. Ich führe sie an ihre Aufgaben<br />
heran, fordere sie oft bis zur Grenze.“<br />
Arnold Feuerstein<br />
Arnold, du bist als Pionier in der Nutzung alternativer<br />
Energien bekannt. Und du wurdest belohnt mit dem<br />
Staatspreis für Energieforschung 1977. Wie kam das?<br />
Feuerstein: Als 1973 die erste Ölkrise kam, war das<br />
der Impuls, vom Öl wegzukommen. Die Nutzung<br />
alternativer Energien stand aber ganz am Anfang.<br />
Zusammen mit Horst Zimmermann, dem Gründer der<br />
ZIMA-Gruppe, entstand die Idee, ein „Sonnenhaus“ zu<br />
bauen. Es gab damals noch keine Sonnenkollektoren<br />
oder Ähnliches. Wir sind durch halb Europa gereist,<br />
um uns Dinge anzusehen, und haben dann alles selbst<br />
zusammengebaut. 1975 entstand das erste „Sonnenhaus“,<br />
es war Zimmermanns Privathaus in Göfis. Das<br />
Thema, fossile Brennstoffe durch nachwachsende zu<br />
ersetzen, beschäftigt mich bis heute.<br />
Dem folgten viele weitere Projekte, die ökologische<br />
Nachhaltigkeit zum Inhalt hatten. Braucht es eine<br />
große Liebe zur Natur, um ein solches Thema langfristig<br />
und konsequent zu leben?<br />
Mittelberger: Ja sicher. Und diese Liebe zur Natur lebt<br />
jeder auf seine Weise. Ökologische Nachhaltigkeit im<br />
Unternehmen umzusetzen, ist dann aber Knochenarbeit.<br />
Viele Fragen, mit denen wir uns bei der Öko-<br />
Zertifizierung auseinander gesetzt haben, betreffen<br />
jeden Einzelnen tagtäglich. Und manchmal gerate ich<br />
selbst in den Zwiespalt zwischen Umweltschutz und<br />
Notwendigkeit.<br />
Feuerstein: Ich würde es sogar ausgeprägt nennen.<br />
Bei mir ist eine starke Erdverbundenheit seit meiner<br />
Kindheit spürbar. Verschiedene Begegnungen mit<br />
spirituellen Menschen haben dies noch verstärkt.<br />
Damit wird der bewusste Umgang mit der Natur zur<br />
Selbstverständlichkeit. Dennoch muss man immer das<br />
Ganze sehen. Umweltschutz soll nicht in Selbstkasteiung<br />
ausarten.<br />
Kooperation ist ein großes Thema für euch. Seit 1994<br />
sind eure Unternehmen unter einem Dach, die Firmennamen<br />
haben etwas Verbindendes. An was orientiert<br />
ihr euch?<br />
Feuerstein: Was uns zwei ausmacht ist, dass bei unserem<br />
Austausch nicht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund<br />
4<br />
Geschäftsfelder<br />
Elektroinstallationen, Beleuchtung,<br />
Hausleittechnik, Fotovoltaik<br />
Elektroplanung, Lichttechnik<br />
Gesellschaftsform<br />
GmbH & Co KG<br />
Geschäftsführer<br />
Herbert Mittelberger<br />
36 Mitarbeiter<br />
5 Lehrlinge<br />
Umsatz 2007, 4,58 Mio. EUR
Geschäftsfelder<br />
Heizung, Sanitär-, Klima- und<br />
Lüftungstechnik<br />
Gesellschaftsform<br />
GmbH mit 10 Gesellschaftern<br />
Geschäftsführer<br />
Johannes Ouschan<br />
Standorte<br />
Götzis (Hauptsitz), Feldkirch,<br />
Bludenz und Andelsbuch<br />
105 Mitarbeiter<br />
24 Lehrlinge<br />
Umsatz 2007, 16 Mio. EUR<br />
Arnold Feuerstein<br />
(60) gebürtig in Au,<br />
wohnhaft in Hohenems<br />
hat sich dem<br />
Umweltschutz und der<br />
erneuerbaren Energie<br />
verschrieben.<br />
steht, sondern das lösungsbezogene Denken. Dabei<br />
beschäftigen wir uns immer wieder mit drei Themen:<br />
Wie können wir unsere Kunden noch besser bedienen?<br />
Wo heben wir uns vom Mitbewerb ab? Wie lässt sich<br />
die Unternehmensorganisation im Hinblick auf unsere<br />
Mitarbeiter verbessern? Ein Ergebnis dieser<br />
Bemühungen war unter anderem das Mitarbeiter-<br />
Beteiligungsmodell.<br />
Mittelberger: Gemeinsame Werte sind die Basis. Das<br />
macht unsere Zusammenarbeit tragfähig. In unseren<br />
Netzwerken wie Vollbad oder Heimteam wird Hand in<br />
Hand gearbeitet, da braucht es Koordination. Und da<br />
gibt es nicht nur Streicheleinheiten, es gibt auch mal<br />
Kampf. Wenn hier Diskussionen nicht sachlich geführt<br />
werden, kommt es schnell zu Beziehungskonflikten.<br />
Bergen gemeinsame Wege nicht auch die Gefahr, sich<br />
selbst zu verlieren?<br />
Mittelberger: Ehrlichkeit muss hier vor Nettigkeit stehen.<br />
Sich selbst und dem anderen gegenüber. Sonst ist man<br />
auf lange Sicht in keiner Beziehung glücklich. Das<br />
erfordert, seine eigenen Ideale immer wieder zu hinterfragen<br />
und dem gemeinsamen Weg gegenüberzustellen.<br />
Feuerstein: Mir kommt entgegen, dass ich kein Schönredner<br />
bin. Ich muss niemanden beeindrucken. Viel<br />
wichtiger für mich ist Ehrlichkeit. Vor allem mir selbst<br />
gegenüber. Ich muss eigentlich nur mir selbst und meinen<br />
anerzogenen und selbst gewählten Idealen entsprechen.<br />
Damit bin ich zufrieden und habe ein absolut<br />
gutes Gewissen.<br />
Herbert, du beschäftigst dich seit Jahren mit der<br />
Wirkung von Licht. Der Geschäftsbereich Conceptlicht<br />
ist daraus entstanden. Was begeistert dich an diesem<br />
Thema?<br />
Mittelberger: Es fasziniert mich der Einfluss, den Licht<br />
auf unser Wohlbefinden hat. In den letzten Jahren hat<br />
dieses Thema in der Innenarchitektur an Bedeutung<br />
gewonnen. Heute konzipieren wir auf persönliche<br />
Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten hin eine Lichtlösung.<br />
Die Zeit der statischen Leuchtkörper ist vorbei.<br />
Darauf sind wir spezialisiert. Gerade für den Wohnbereich<br />
gilt, dass man „das richtige Licht“ nicht<br />
berechnen kann. Es ist Gefühl, es ist die Stimmung.<br />
In unserer Konstellation ist die Verbindung von Elektroinstallation<br />
und Lichtlösung, also dem, was dann<br />
auch sichtbar ist, reizvoll.<br />
Innovationen und Entwicklungsschritte prägen eure<br />
Firmengeschichten. Woher nehmt ihr die Kraft dafür?<br />
Mittelberger: Eine Energiequelle heißt bei mir Sport.<br />
Das gibt mir Freiraum und Kraft. Und es gibt vieles,<br />
das Sport und Unternehmersein verbindet: Zum Beispiel<br />
den Ehrgeiz zu haben bis an seine Grenzen zu<br />
gehen, dafür alles zu geben. Viele Impulse für<br />
5<br />
Entwicklungen entstehen aber quasi im Tun. Für<br />
Schlüsselentscheidungen braucht es Distanz.<br />
Feuerstein: Ich brauche Distanz zum Kreativsein.<br />
Im Alltag kann ich es dann umsetzen. Das ist mit ein<br />
Grund, warum ich über Jahre den Sommer auf einer<br />
Alpe verbracht habe. Dank wertvoller Begegnungen ist<br />
mir klar geworden, dass man im Leben viele Dinge<br />
wagen kann, wenn man bei sich bleibt. Man muss sich<br />
selbst auf der Spur sein und, wenn möglich, mit jedem<br />
Schritt ein wenig näher zu sich finden.<br />
Soziale Verantwortung zu übernehmen scheint für<br />
euch selbstverständlich. Dafür seid ihr mehrfach<br />
ausgezeichnet worden. Was bewirkt so gelebte<br />
Unternehmenskultur?<br />
Feuerstein: Dass zum Beispiel Mitarbeiter spontan<br />
Hilfsaktionen initiieren – wie im Fall eines Lehrlings,<br />
Herbert<br />
Mittelberger<br />
(52) wohnt in Klaus,<br />
ist ein Familienmensch,<br />
leidenschaftlicher<br />
Unternehmer und<br />
Schifahrer aus Passion.<br />
der nach einem Unfall querschnittgelähmt ist.<br />
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter war bereit,<br />
ein Jahr lang monatlich eine Stunde für diesen jungen<br />
Burschen zu arbeiten und ihm damit ein Gehalt, das er<br />
notwendig brauchte, zu ermöglichen.<br />
„Ich versuche bei jedem Auftrag,<br />
dem Kunden mehr zu geben als er<br />
von mir erwartet. Das ist mein Ziel.“<br />
Herbert Mittelberger<br />
Mittelberger: Sich sozial zu engagieren ist für mich<br />
keine Frage der Unternehmenskultur, sondern der<br />
Menschlichkeit.<br />
Der spanische Dichter und Philosoph Antonio<br />
Machados sagte einst: „Die Wege entstehen im<br />
Gehen.“ Habt ihr alle Dinge, die euch wichtig waren<br />
und sind, gelebt?<br />
Mittelberger: Bei mir ist das noch etwas zu früh (lacht).<br />
Aber es ist schön, nicht mehr so viel Zwang zu haben<br />
wie in der Aufbauphase. Das erleichtert gewaltig. Ich<br />
habe nach wie vor den schönsten Beruf, den es für<br />
mich gibt, ich bin irrsinnig gern Elektriker. Und ich<br />
freue mich darauf, noch viele Dinge bewegen zu können.<br />
Feuerstein: Mein Leben war so erfüllt, dass es jederzeit<br />
abgeschlossen sein könnte. Wenn mir jetzt jemand<br />
sagen würde, du hast noch zwei Stunden, dann würde<br />
ich noch einen Kaffee trinken gehen. Was ich noch<br />
gerne machen würde ist, andere an meinen Erfahrungen<br />
teilhaben zu lassen. Wenn man auf mich zukommt,<br />
habe ich auch in Zukunft immer Zeit für einen Austausch.
Ein Gespräch mit Hermann Metzler über die Kraft von Innovationen und gesunden Netzwerken<br />
Nachhaltiger Erfolg braucht<br />
Grenzwanderer<br />
„Das Handeln nach den<br />
Gesichtspunkten der regionalen<br />
Wertschöpfung, Innovationsfreude<br />
und ökologisches<br />
Bewusstsein verbinden uns<br />
mit der Dorf-Gruppe“, sagt<br />
Hermann Metzler, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
ZM3-Unternehmensgruppe.<br />
Ihn beeindrucken die unkonventionellen<br />
Lösungen abseits<br />
des Alltäglichen, die in den<br />
vergangenen Jahrzehnten mit<br />
Arnold Feuerstein und Herbert<br />
Mittelberger entstanden sind<br />
und die Tragfähigkeit<br />
dieser Beziehungen.<br />
„Horst Zimmermann, der Gründer der ZIMA-Unternehmensgruppe,<br />
hat sehr früh die Kraft der Innovation<br />
und die Notwendigkeit eines ökologischen Bewusstseins<br />
erkannt“, erinnert sich Hermann Metzler.<br />
Er leitet seit 1985 die aus der ZIMA heraus gewachsene<br />
ZM3-Immobiliengesellschaft. Zimmermann, bekannt<br />
als Förderer junger und innovativer Unternehmen, traf<br />
Mitte der 70er Jahre Arnold Feuerstein. In einem<br />
zukunftsweisenden Projekt erforschten sie die Nutzung<br />
alternativer Energien. Sie bereisten halb Europa und<br />
bauten Zimmermanns Privathaus, das Sonnenhaus<br />
Göfis. Bereits 1977 wurde das ZIMA-Sonnenhaus mit<br />
dem österreichischen Staatspreis für Energieforschung<br />
ausgezeichnet.<br />
Forschergeist - Eckpfeiler für Erfolg. „Dieser Forschergeist<br />
war mitbestimmend für den nachhaltigen Erfolg<br />
unseres Unternehmens“, betont Metzler. Feuerstein,<br />
und später auch Mittelberger, hätten sich nie mit dem<br />
zufrieden gegeben, was in der Branche als gerade<br />
machbar definiert wurde. Die Stärke beider sei, lösungsorientiert<br />
zu denken und nicht nur das Problem zu sehen.<br />
“Wir wollen schaffen was auch<br />
übermorgen Sinn und Bestand hat.”<br />
Hermann Metzler<br />
So seien Lösungen entwickelt worden, die zukunftsweisend<br />
waren. Sie alle aufzuzählen, so Metzler, würde<br />
wohl den Rahmen dieses Artikels sprengen. Längst<br />
höre er persönlich nicht mehr auf Expertenmeinungen,<br />
sondern vertraue dem Vorstellungsvermögen und der<br />
Klarheit dieser zwei herausragenden Unternehmer,<br />
meint Metzler lachend.<br />
Qualität von Netzwerken. Auf die Frage, ob Unternehmen,<br />
die neben ehrlichem Handwerk auch Innovation,<br />
Ökologie und Mitarbeiterkultur als Unternehmenswerte<br />
leben, beim harten Preiskampf im Bau- und Baunebengewerbe<br />
bestehen können, meint der erfolgreiche<br />
Manager: „Ja. Denn langfristig Erfolg wird haben, wer<br />
in Netzwerken zusammenarbeitet, in denen sachliche<br />
7<br />
Klarheit herrscht und wertschätzende Beziehungen<br />
gelebt werden.“ Da seien genau jene Werte gefragt, die<br />
sich abseits der Preispolitik abspielten. Zudem sei die<br />
Erhaltung der Wertschöpfung in der Region oder<br />
zumindest im Land tief in der Firmengeschichte verwurzelt.<br />
Das gebe den regionalen Betrieben den wirtschaftlichen<br />
Rückhalt, um ihre Unternehmen gesund<br />
wachsen zu lassen. „Unsere Zusammenarbeit mit der<br />
Dorf-Gruppe bestätigt das im höchsten Maß.“<br />
Spätestens, wenn es darum gehe, gemeinsam das Risiko<br />
zu tragen oder Reklamationen ins Haus stünden,<br />
trenne sich die Spreu vom Weizen. Im Umgang mit<br />
Reklamationen zeige sich meist auch, wie tragfähig die<br />
Beziehung sei. „Hier habe ich gelernt, dass vehemente<br />
und lautstarke Auseinandersetzungen, wenn sie an der<br />
Sache ausgerichtet sind, der Beziehung keinen Abbruch<br />
tun.“ In solchen Fällen Lösungen zu suchen, die an der<br />
Sache und an der nachhaltigen Zufriedenheit des Kunden<br />
ausgerichtet seien, sei eine besondere Stärke, die<br />
er an beiden Unternehmen sehr schätze.<br />
Unternehmenskultur ist spürbar. Und dass, „Gern<br />
gmacht. Guat gmacht.“ – der Slogan der Dorf-Gruppe<br />
– keine leeren Worte sind, weiß Metzler aus eigener<br />
Erfahrung und seinen Kundenbefragungen.<br />
„Die bewusste Investition in eine Unternehmenskultur,<br />
die neben der fachlichen Kompetenz das wertschätzende<br />
Miteinander fördert, zeigt sich nach innen und außen.<br />
In beiden Unternehmen wird in beispielhafter Weise<br />
gelebt, was es heißt, den Mitarbeitern mehr zu sein als<br />
bloßer Arbeitgeber.“<br />
Hermann Metzler, geboren 1952, ist seit 1985<br />
geschäftsführender Gesellschafter der ZM3-Unternehmensgruppe.<br />
Die damals gegründeten Unternehmen<br />
sind erfolgreich in Wien, Tirol, Vorarlberg und Baden-<br />
Württemberg im Immobilienmarkt tätig. In Vorarlberg<br />
realisierte die ZIMA zum Beispiel im Jahr 1989 den<br />
Vorarlberger Wirtschaftspark Götzis als ersten<br />
Wirtschaftsstandort dieser Art in Österreich und war<br />
damit beispielgebend. Aktuelles Projekt der ZM3 ist<br />
die Belebung des Garnmarkts im Zentrum von Götzis.
Meilensteine der Entwicklung von Qualit<br />
1973<br />
1973 Gründung<br />
des Installationsbetriebes durch<br />
Arnold Feuerstein mit einem<br />
Mitarbeiter.<br />
1973<br />
Generallizenz Kupferrohr-<br />
Wärmeverteilsystem Schärer.<br />
Schulung von über 50 Installationsbetrieben<br />
und Lizenznehmern in<br />
ganz Österreich.<br />
1974<br />
Dorfinstallateur<br />
1975<br />
1976<br />
1990 Erste Kooperationen<br />
Dorfelektriker & Dorfinstallateur.<br />
1992<br />
Gründung eines gemeinsamen<br />
Betriebes mit der Firma Zima<br />
Wohnbau, die Dorf-Haustechnik.<br />
GF sind Arnold Feuerstein, Herbert<br />
Mittelberger und Gerhard Kresser.<br />
1977<br />
1975<br />
Entwicklung und Ausführung von<br />
Forschungsprojekten für das<br />
Bundesministerium für Wissenschaft<br />
und Forschung, sowie für das<br />
Ministerium für Bauten und<br />
Technik.<br />
1977 Staatspreis<br />
für Energieforschung an die<br />
Arbeitsgruppe Zima-Sonnenhaus,<br />
für das österreichweit erste Solarprojekt<br />
„Sonnenhaus Göfis“.<br />
Forschungsprojekt “Sonnenhaus<br />
Bludenz“. Beheizung mit<br />
Sonnenenergie in Verbindung mit<br />
Erdwärme und Asphaltkollektoren.<br />
1978<br />
1979<br />
1993 Errichtung<br />
des gemeinsamen Betriebsgebäudes<br />
in Götzis an der Lastenstraße.<br />
1980<br />
1980<br />
Forschungsprojekt „Wohnform<br />
Rankweil“. Erstmalige Kombination<br />
von Blockheizkraftwerken und Sole-<br />
Wärmepumpen.<br />
1981<br />
1995 / 1997<br />
Umweltpreis der Marktgemeinde<br />
Götzis.<br />
1996 Gründung Vollbad<br />
Kooperation “Vollbad”:<br />
Badsanierung aus einer Hand.<br />
8<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
Dorfelektriker<br />
1980<br />
Einführung der Vorfabrikation.<br />
1983<br />
Einführung des Mitarbeiter-<br />
Beteiligungsmodells<br />
„Dorfinstallateur“.<br />
1983<br />
Einführung der Brennwerttechnik in<br />
Österreich.<br />
1988<br />
Eintritt von Gerd Loacker und<br />
Anton Larger als Gesellschafter.<br />
1985<br />
1986<br />
1996<br />
ISO- und ÖKO-Zertifizierung,<br />
Qualitäts- und Umweltmanagement.<br />
1998<br />
Vorarlberger Unternehmensoscar für<br />
die Kooperation „Vollbad“.<br />
1999<br />
Vollbad-Event mit über 300 Kunden<br />
im Winzersaal in Klaus mit der<br />
A-Capella-Gruppe Bauchklang.<br />
1983<br />
Gründung<br />
der Firma Elektro<br />
Mittelberger als<br />
Ein-Mann-Betrieb.<br />
1992<br />
Umgründung in die Dorf-Elektriker,<br />
Mittelberger GmbH & Co KG.<br />
1987<br />
1994<br />
Erweitertes Leistungsspektrum nun<br />
mit Elektroplanung, Elektroinstallation,<br />
Beleuchtungskonzepte, Installa-<br />
1994<br />
Betriebswohnungen; Errichtung<br />
einer Mitarbeiterwohnanlage in<br />
Götzis.<br />
1997 bis 2009<br />
Ausgezeichneter Lehrbetrieb.<br />
1999<br />
Generationenwechsel; Eintritt von<br />
Johannes Ouschan als<br />
Geschäftsführer und Prokura.<br />
1999<br />
Dorfinstallateur Feldkirch und<br />
Bludenz kommen dazu.<br />
1988<br />
1989<br />
1999<br />
Tag der Sonne am 19. Juni. LandesweiteSonnenschein-Aktionärsversammlung<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Energieinstitut.<br />
2000<br />
Exklusiver Kunden-Event von<br />
Dorfelektriker und Dorfinstallateur.<br />
500 Gäste erleben den Kabarettisten<br />
Bernhard Ludwig live.<br />
tion von Fotovoltaik-Anlagen, BUS-<br />
Installationstechnik und hauseigenes<br />
Lichtstudio mit ausgesuchtem<br />
Beleuchtungsangebot.<br />
1997<br />
Ausgezeichneter Lehrbetrieb.<br />
1990<br />
1997 Inbetriebnahme<br />
der ersten europaweiten<br />
Gemeinschafts-Fotovoltaik-Anlage<br />
„Sonnendach 1“ zur Stromerzeugung<br />
auf dem Dach des<br />
Betriebsgebäudes.<br />
Gemeinsa<br />
200<br />
Grün<br />
Ener<br />
200<br />
Ko<br />
E
tung<br />
ge in<br />
eb.<br />
ritt von<br />
ra.<br />
und<br />
1990<br />
alität, Innovation und Mensch<br />
esrit<br />
ur.<br />
ten<br />
USenes<br />
me<br />
eiten<br />
lage<br />
romh<br />
des<br />
udes.<br />
1991<br />
emeinsames<br />
2000 Gründung<br />
der Firma Dorf-Installationstechnik<br />
GmbH. Neun Mitarbeiter werden<br />
Gesellschafter und übernehmen<br />
70 % der Anteile. Im Jahr 2008 sind<br />
es elf Gesellschafter: Feuerstein<br />
Robert, Gächter Hermann, Hudelist<br />
Stefan, Hütter Andreas, Loacker<br />
Gerd, Metzler Peter, Peter Norbert,<br />
Reiner Thomas, Rüdisser Daniel,<br />
Wäger Helmut, Dorf-Montage<br />
(Andrea und Arnold Feuerstein).<br />
1992<br />
1993<br />
2000<br />
Gründung der Firma Dorf-<br />
Energietechnik GmbH.<br />
1994<br />
2002 Gründung Heimteam<br />
Kooperation „Heimteam“:<br />
Althaussanierung aus einer<br />
Hand.<br />
1998 EIB-AWARD<br />
3. Preis beim europäsichen<br />
EIB-Award für das Projekt Labor<br />
Dr. Stangassiner u.a. für die<br />
Komplexität und Automatisierungsgrad<br />
der Installation.<br />
2000<br />
Auszeichnung als frauen- und familienfreundlichster<br />
Betrieb<br />
Vorarlbergs.<br />
2002<br />
Arnold Feuerstein wird Unternehmer<br />
des Jahres der KMU<br />
Österreichs.<br />
2003<br />
Johannes Ouschan, Bestellung zum<br />
handelsrechtlichen Geschäftsführer.<br />
2003<br />
Auszeichnung für die vorarlbergweit<br />
ältesten Wärmepumpen in Funktion.<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
2002<br />
ORF-Werbehahn Auszeichnung des<br />
Vollbad-Spots als besten regionalen<br />
Rundfunkspot.<br />
2002<br />
Dorf-Energiemesse. 2-tägige<br />
Ausstellung "Mit der Kraft der<br />
Elemente - Leben im Kreislauf mit<br />
der Natur".<br />
2001<br />
Umbau des Lichtstudios. Die Neugestaltung<br />
passte sich dem Erscheinungsbild<br />
der neuen Leichtigkeit des<br />
Wohnens an. Sabine Mittelberger<br />
nahm dabei die Natur als Vorbild.<br />
Gleichzeitig wurde der Aussenbereich<br />
des Betriebes neugestaltet.<br />
1998<br />
2003<br />
Auszeichnung beim Lehrlings-<br />
Bundeswettbewerb Fit for Future.<br />
2003<br />
Dorfinstallateur als Best Practice<br />
Modell in der EU-Broschüre zum<br />
Thema CSR (ganzheitliche soziale<br />
Verantwortung).<br />
2004 und 2005<br />
Auszeichnung für die Homepage<br />
beim Internet Award.<br />
2004<br />
Österreichischer Installateur-<br />
Marketingpreis.<br />
1999<br />
2000<br />
2003<br />
20 Jahre Dorfelektriker & 30 Jahre<br />
Dorfinstallateur. Gemeinsames<br />
Event in der Kulturbühne AMBACH<br />
mit 450 Gästen und der A-Capella<br />
Gruppe 6 Zylinder.<br />
2003<br />
Gern gmacht. Guat gmacht.<br />
Neue Werbekampagne der<br />
Dorf-Gruppe und Redesign des<br />
Erscheinungsbildes.<br />
2002<br />
Inbetriebnahme des 3. Sonnendaches<br />
auf dem Betriebsgebäude in der<br />
Lastenstrasse. Die Installation der<br />
PVAnlage erfolgte als betriebsübergreifendes<br />
Lehrlingsprojekt.<br />
2002<br />
Elektronische Zeiterfassung für alle<br />
Mitarbeiter eingeführt. Die Erneuerung<br />
bringt eine enorme Zeitersparnis<br />
für Administration und Monteure.<br />
2002 Conceptlicht<br />
Dorfelektriker Lichtstudio etabliert<br />
sich mit einem neuen eigenständigen<br />
Namen - Conceptlicht.<br />
9<br />
2001<br />
2005<br />
Trigos - Auszeichnung für Unternehmen<br />
mit Verantwortung. 1. Platz für<br />
das Mitarbeiter-Beteiligungsmodell.<br />
2006<br />
Gründung eines Konsignationslagers<br />
in Widnau in der Schweiz.<br />
2006<br />
VN Top 100 - 2. Rang Vorarlberger<br />
Unternehmen mit größtem sozialen<br />
Engagement.<br />
2002<br />
2006 Eröffnung<br />
des neuen Dorfinstallateur-<br />
Betriebsgebäudes in Feldkirch.<br />
2003<br />
2004<br />
2004<br />
Staatspreis Marketing 2003.<br />
Sonderpreis der Jury an Heimteam.<br />
2005<br />
Vollbad-Sommernachtsparty in der<br />
Otten Gravour mit der A-Capella<br />
Gruppe Hotmale.<br />
2003<br />
Wolfgang Ponudic übernimmt<br />
die Leitung von Conceptlicht.<br />
2003<br />
Verleihung des Elektrotechnik<br />
Marketingpreises Österreich.<br />
2005<br />
2006<br />
Erweiterung um das Leistungsfeld<br />
Dorf-Klimatechnik mit Klimatechniker-Meister<br />
Andreas Amann.<br />
2007 und 2008<br />
ÖKOPROFIT-Zertifizierung.<br />
2006<br />
2007<br />
2006<br />
Kundenevent “O Happy Day”.<br />
600 Stammkunden erleben einen<br />
Konzertabend der Extraklasse mit<br />
der Gruppe PopVox aus Graz.<br />
2007<br />
ORF-Werbehahn für Vollbad,<br />
Sonderpreis für den originellsten<br />
regionalen Rundfunkspot.<br />
2005<br />
Neue Webauftritte für Dorfelektriker<br />
und Conceptlicht.<br />
2006<br />
Zur Minimierung der KFZ-Fahrten<br />
wird der komplette Fuhrpark des<br />
Dorfelektrikers mit Bordcomputern<br />
aufgerüstet.<br />
2007<br />
Conceptlicht startet einen<br />
eigenen Marktauftritt.<br />
2008
Dr. Alois Stangassinger über mutige Lösungen, geteilte Freude und das Zurücklehnen<br />
„Wow! Ich habe mich für die richtige<br />
Firma entschieden“<br />
Wer kann schon von sich<br />
behaupten, eine Wetterstation<br />
auf dem Dach zu haben?<br />
Dr. Alois Stangassinger kann:<br />
Auf dem Haus, in dem<br />
sich sein Labor und seine<br />
Privatwohnung befinden,<br />
messen technische Geräte<br />
ständig Windstärke,<br />
Sonneneinstrahlung und<br />
Dämmerungsgrad.<br />
Das tun sie aber nicht nur zum Nutzen des Hausherrn,<br />
sondern vor allem für gute Arbeitsergebnisse: Die<br />
Mitarbeiter im Labor bekommen von niedergelassenen<br />
Ärzten Blut-, Stuhl- und Harnproben derer Patienten<br />
und untersuchen diese neben gentechnischen Auswertungen<br />
auch auf Allergien, Krankheitserreger, Tumore<br />
oder Blutgruppen, erklärt Laborleiter Pierre Dornstetter.<br />
„Wenn am Wochenende die Jalousien oben<br />
sind, dann brennt die Sonne rein. Und das ist im Labor<br />
ganz schlecht, das kann die Ergebnisse verändern“,<br />
sagt Besitzer Dr. Alois Stangassinger. „Auch ein<br />
Blitzschlag könnte das Labor gewaltig durcheinanderbringen.“<br />
Deshalb setzt er auf ein gutes Kontrollsystem<br />
und auf eine funktionierende Haustechnik.<br />
„Die Auszeichnung hat mich schon<br />
beruhigt. Das war eine Bestätigung,<br />
dass die Firma innovativ ist.<br />
Und das ist gut für die Zukunft.“<br />
Dr. Alois Stangassinger<br />
Zwei beschreiten Neuland. Neuen Techniken gegenüber<br />
ist Dr. Alois Stangassinger sehr aufgeschlossen.<br />
Und so entwickelten er und sein Laborleiter Pierre<br />
Dornstetter mit Wolfgang Hörtnagl und Thomas Amann<br />
vom Dorfelektriker begeistert innovative Lösungen für<br />
den Laborneubau. Sie automatisierten Licht- und<br />
Jalousiensteuerung, verknüpften die Anlage mit der<br />
Wetterstation und machten es möglich, dass alles über<br />
einen Computer kontrollier- und steuerbar war.<br />
„Das war Neuland für uns“, berichtet Thomas Amann.<br />
„Es war eine Sensation – das erste Projekt mit so großer<br />
Technik. Das war schon aufregend.“ „Es gab<br />
damals noch gar nicht das ganze System aus einer<br />
Hand, wie das heute üblich ist“, fügt Wolfgang<br />
Hörtnagl hinzu. „Wir mussten es aus verschiedenen<br />
Komponenten zusammenwürfeln.“<br />
10<br />
Doch nicht nur die Techniker und der Laborleiter fanden<br />
das System zukunftsweisend: Auch die Jury des<br />
Wettbewerbs „European Installation Bus Asscociation“<br />
war dieser Meinung. Die Installation von Wolfgang<br />
Hörtnagl und Thomas Amann gewann, als einziger<br />
österreichischer Beitrag, den dritten Preis. „Warum<br />
sollen wir kleinen Vorarlberger nicht auch mal was<br />
einreichen ins große Europa“, habe man sich damals<br />
gedacht, erinnert sich Hörtnagl. Vom Preisgeld konnte<br />
er mit allen am Projekt Beteiligten gut essen gehen.<br />
Immer am Ball bleiben. Und was bedeutete diese<br />
Auszeichnung für die Techniker und den Kunden?<br />
„Es war eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen<br />
Weg sind“, sagt Hörtnagl. „Ich habe gedacht: Wow!<br />
Ich habe mich für die richtige Firma entschieden“,<br />
erzählt Dr. Alois Stangassinger. „Das beruhigt einen<br />
als Kunden, wenn man sieht, dass die Firma innovativ<br />
und gut gerüstet für die Zukunft ist.“<br />
In Richtung Zukunft arbeiten Labor und Dorfelektriker<br />
übrigens ständig: „Es ist alles in Entwicklung. Wenn<br />
man sich zurücklehnt, ist man innerhalb kurzer Zeit<br />
veraltet“, sagt Dr. Alois Stangassinger. Er hat immer<br />
neue Ideen, wie man die Haustechnik erweitern kann.<br />
Und Wolfgang Hörtnagl und Thomas Amann bringen<br />
das aktuelle Know-how ein. „Wozu man früher einen<br />
ganzen Schrank benötigte, das passt heute in ein kleines<br />
Kästchen“, sagt Hörtnagl. Und sein Kollege fügt hinzu:<br />
„Die Entwicklung hat seit unseren ersten Installationen<br />
richtige Sprünge gemacht. Wir sind ständig da und<br />
machen etwas Neues.“<br />
Dr. Alois Stangassinger übernahm im Jänner 1990 das<br />
Labor, das sein Vorgänger Dr. Paul Hefel gegründet<br />
und das Dr. Josef Schwaninger bis 1989 geleitet hatte.<br />
Der Neubau in der Dornbirner Siegfried-Fußeneggerstraße<br />
wurde 1997 fertig. Das medizinisch-diagnostische<br />
Labor hat derzeit 30 Mitarbeiter.<br />
Bild: Dr. Alois Stangassinger und Wolfgang Hörtnagl
DI Michael Manhart und Norbert Peter über Saltos im Schnee, Bauchgefühl und Eigenverantwortung<br />
„Das kannst du besser als der Chef“ –<br />
Wie aus Mitarbeitern ein Team wird<br />
Ein Heizkörper lässt sich nicht<br />
abschalten, ein Rohr bricht,<br />
ein Gast beschwert sich:<br />
„Und meistens passieren solche<br />
Dinge am Wochenende“,<br />
weiß Michael Manhart aus<br />
Erfahrung. Seit 34 Jahren ist<br />
er Geschäftsführer der Skilifte<br />
Lech. Und seit neun Jahren<br />
arbeitet er mit der Firma<br />
Dorfinstallateur zusammen.<br />
„Die sind immer da, wenn<br />
man sie braucht.“ Betreut<br />
wird er von dem in Bludenz<br />
ansässigen Team, das völlig<br />
eigenständig arbeitet.<br />
„Ich liebe Schnee. Von mir aus könnte zwölf Monate<br />
Winter sein“, sagt Michael Manhart. In seinem<br />
Lebenslauf hat er vermerkt, dass er sogar bei Schneefall<br />
geboren wurde. Am 27. April. In Heidelberg.<br />
„Das kommt ja höchstens einmal in 100 Jahren vor.“<br />
Kein Wunder, dass er ein „wilder Skifahrer“ wurde:<br />
„Da oben bin ich mal über die Felskante gesprungen“,<br />
erzählt er und deutet hoch in die Berggipfel von Lech.<br />
Und einen siebenfachen Salto hat er im Tiefschnee<br />
auch schon hingelegt. „Da hat's mir die Kleider ausgezogen.“<br />
Aber passiert ist ihm nichts. „Man muss richtig<br />
fallen. Immer nach vorne und den Kopf einziehen.“<br />
Entweder gar nichts oder Vollgas. Saltos schlägt<br />
Michael Manhart auch heute noch ab und zu. Dann<br />
aber eher organisatorische. „Ich mache entweder gar<br />
nichts oder gebe Vollgas. Anders geht es nicht“, sagt er.<br />
Neun Liftanlagen und ein Vier-Sterne-Hotel managt er<br />
zusammen mit seiner Frau. Da braucht es gute Nerven,<br />
um in der Wintersaison alles im Griff zu behalten. Und<br />
zuverlässige Mitarbeiter. Leute zum Beispiel, die den<br />
ganzen Tag am Skilift stehen – und dann, in der einen<br />
Sekunde, in der etwas passiert, geistesgegenwärtig auf<br />
den Notausknopf drücken. „Solche muss man erst mal<br />
finden“, sagt Manhart. Und wenn er sie gefunden hat,<br />
will er sie gerne behalten. Deshalb lässt er seinen<br />
Mitarbeitern einen „Freiraum des Handelns“ –<br />
vorausgesetzt, dass dieser nicht missbraucht wird.<br />
Klartext reden und Manöverkritik üben heißt die Devise<br />
im Team von Michael Manhart, das sich regelmäßig<br />
trifft. „Das setzt soziale Kompetenz voraus, sonst<br />
kommt man unter die Räder“, weiß der Geschäftsführer.<br />
Er will seinen Leuten den Rücken stärken: „Bei mir<br />
darf jeder Fehler machen und innovativ sein“, sagt er.<br />
„Jeder, der etwas erfindet, bleibt auch ein Erfinder.“<br />
Seine Mitarbeiter können gar nicht genug wissen, findet<br />
Michael Manhart. „Mein Job ist dann die Zusammenschau:<br />
Ich muss wissen, wen ich wo einsetze. Und ich<br />
sage ihnen auch: Das kannst du super – besser als der<br />
Chef.“<br />
Was der Chef sagt, ist nicht heilig. Bei diesem Thema<br />
ist sich Manhart mit seinem Geschäftspartner Norbert<br />
Peter einig: „Wir arbeiten nicht nach dem Motto: Was<br />
der Chef sagt ist heilig“, sagt der Leiter des Bludenzer<br />
Dorfinstallateur-Teams. „Ein ordentlicher Lohn ist<br />
wichtig, aber Lob und Anerkennung sind mindestens<br />
genauso viel wert – für die Seele und fürs Herz.“<br />
Norbert Peters Botschaft an sein Team: „Wir sind nicht<br />
11<br />
nur Handwerker, wir sind zu 80 Prozent Dienstleister.<br />
Das gehört zum Bild der Firma.“ Zum Beispiel, dass<br />
immer jemand erreichbar ist, auch am Wochenende,<br />
wenn in Lech die Heizung steht. Seine Mitarbeiter<br />
müssen offen sein und Liebe zu ihrem Beruf haben,<br />
sagt Peter. „Wenn einer nicht hinter der Sache steht,<br />
kommt auch nichts dabei heraus.“ Und wenn das<br />
Team stimmt, merken das schließlich auch die<br />
Kunden, ist er überzeugt.<br />
Da kann Michael Manhart nur zustimmend nicken.<br />
Er hat mit dem jetzigen Dorfinstallateur-Team schon<br />
gerne zusammengearbeitet, als dieses noch zur Vorgängerfirma<br />
gehörte. Als die Firma 1999 in Konkurs<br />
ging, bekam Norbert Peter vom Dorfinstallateur das<br />
Angebot, mit einem eigenen Team als Gesellschafter<br />
einzusteigen. „Das war eine Entscheidung aus dem<br />
Bauch heraus“, erzählt er: „Am Freitag war das<br />
Gespräch mit Arnold Feuerstein, am Montag hab ich<br />
telefonisch zugesagt. Aus heutiger Sicht war sein<br />
damaliges Bauchgefühl „ein Glücksgriff für uns und<br />
unsere Kunden“: Da die Auftragsbücher voll waren,<br />
konnte Peter alle Mitarbeiter übernehmen. Und die<br />
Kunden behielten ihre gewohnten Ansprechpartner.<br />
In Lech und anderswo. Bei Schneefall und bei<br />
Sonnenschein.<br />
Michael Manhart wuchs in der Seilbahner-Familie<br />
Bildstein-Schneider in Lech auf. Sein Großvater Sepp<br />
Bildstein gründete 1937 die Seilbahnen Lech und Zürs.<br />
Michael Manhart wurde 1972 bei den Skiliften Lech<br />
angestellt ist seit 1984 deren Geschäftsführer.<br />
Der Technische Rat und Diplomingenieur hat Pistenmaschinen,<br />
Seilbahntechniken sowie Beschneiungsgeräte<br />
erfunden und mitentwickelt. Er hat zahlreiche<br />
Ehrenämter in Fachverbänden und engagiert sich für<br />
den Umweltschutz. So ist er unter anderem Umweltchef<br />
des weltweiten Skiliftverbands.<br />
Bild: Norbert Peter und Michael Manhart
Rosa und Oskar Büsel über die Qualität langjähriger Mitarbeiter und den Handwerker als Dienstleister<br />
Beziehungen, die auf Vertrauen<br />
basieren<br />
Seit Jahrzehnten hätten sie<br />
bei Dorfinstallateur und<br />
Dorfelektriker mit den selben<br />
Handwerkern zu tun, erzählen<br />
Rosa und Oskar Büsel, Inhaber<br />
des Textilunternehmens<br />
Feinjersey in Götzis.<br />
„Das hat Qualität. Uns stehen<br />
damit spezialisierte Handwerker<br />
zur Verfügung, die unsere<br />
technischen Anlagen in- und<br />
auswendig kennen. Und das<br />
Tag und Nacht und sechs Tage<br />
in der Woche.“<br />
Das zeige sich für sie, Rosa Büsel, die inzwischen ihre<br />
Pension genießt, auch im Privatleben. „Wenn bei uns<br />
ein Handwerker ‘vom Dorf’ etwas im Haus zu tun hat,<br />
bekommt er unseren Haustürschlüssel. In all den<br />
Jahren ist hier ein Vertrauen entstanden, das sehr<br />
vieles erleichtert.“<br />
Auch im Geschäft schätze er die Qualität langjähriger<br />
Beziehungen. „Da braucht es im Alltag keine Angebote<br />
und keine Preisverhandlungen“, sagt Oskar Büsel.<br />
„Sie sind exzellente Handwerker, die Qualität ihrer<br />
Arbeit passt hundertprozentig.“ Und er habe mit<br />
Unternehmern und Führungspersonen zu tun, die<br />
Handschlagqualität hätten. Seine Vereinbarung, was<br />
den Preis anbelange, laute fairplay. Und so werde es<br />
auch gelebt. „Wir haben täglich ein bis zwei Elektriker<br />
im Haus. Da kann ich keine Preisdiskussionen führen<br />
oder Gegenangebote einholen.“<br />
Was die Dorf-Gruppe besonders gut verstehe, sei<br />
Handwerk und Dienstleistung zu verbinden, sagen<br />
beide unisono. „Dass ich mich nicht um die Koordination<br />
zwischen Dorfelektriker und Dorfinstallateur<br />
kümmern muss, spart viel Zeit und Nerven“, ist Oskar<br />
Büsel überzeugt. In der selben Qualität funktioniere<br />
das aber auch in den Kooperationen wie Vollbad oder<br />
Heimteam.<br />
12<br />
Was das im Endeffekt heißt, erzählt uns Rosa Büsel,<br />
die den Umbau ihrer Ferienwohnung in die Hände der<br />
Kooperation Vollbad gelegt hat. „Mit dem Projektleiter<br />
haben wir all unsere Vorstellungen besprochen, er hat<br />
die Planung gemacht. Dann hatte er den Schlüssel.<br />
"Wir haben das Glück, dass wir in<br />
unmittelbarer Nähe hervorragende<br />
Handwerker haben. Das muss man als<br />
Unternehmen und als Privatperson nützen."<br />
Oskar Büsel<br />
Da und dort eine Abklärung zwischendurch, und termingerecht<br />
hat er uns den Schlüssel wieder zurückgegeben.<br />
Wir haben die vorbildlich umgebaute Wohnung<br />
fix und fertig geputzt übernommen. Das nenne ich<br />
Dienstleistung.“<br />
Rosa und Oskar Büsel arbeiten seit drei Jahrzehnten<br />
mit Arnold Feuerstein und Herbert Mittelberger<br />
zusammen und waren 1973 das erste Privathaus, in<br />
dem die Schärer-Fußbodenheizung eingebaut wurde.
Martha und Ernst Le Duigou aus der Perspektive eines pensionierten Dauerkunden<br />
Wenn nach dem Ende einer<br />
Geschäftsbeziehung Freundschaft bleibt<br />
„Eigentlich waren wir immer<br />
irgendwo am Einrichten,<br />
Umbauen oder Renovieren“,<br />
lacht Ernst Le Duigou.<br />
Waren, denn heute sind beide<br />
pensioniert und genießen es<br />
sichtlich. Wenn auch Martha<br />
Le Duigou meint: „Eigentlich<br />
habe ich nur den einen Job<br />
gegen einen anderen, den der<br />
babysittenden Oma, getauscht.“<br />
Und genau so sei es auch gewesen, als sie 1977 ihren<br />
ersten Kosmetiksalon im eigenen Wohnhaus eröffnete.<br />
Ihre Schwiegermutter schaute auf die Kinder, damit sie<br />
ihren Beruf ausüben konnte.<br />
Später stieg ihr Mann Ernst ins Geschäft ein. Es entstanden<br />
in den folgenden Jahren acht exklusive Kosmetikgeschäfte<br />
in Vorarlberg. „Aus dieser Expansionsfreude<br />
heraus gab es im Dienste der Schönheit quasi<br />
jedes Jahr ein Geschäft einzurichten, umzubauen oder<br />
zu renovieren“, erzählt Ernst Le Duigou. Das sei in<br />
dieser Intensität nur durch dauerhafte Beziehungen zu<br />
Geschäftspartnern zu bewältigen gewesen.<br />
Handwerker und Dienstleister. Auf die Frage, was<br />
denn einen Dorfelektriker oder Dorfinstallateur, die zu<br />
diesen langjährigen Partnern gehören, auszeichnet,<br />
meint er: „Selten habe ich Handwerksbetriebe kennen<br />
gelernt, die einen derart hohen Qualitätsanspruch im<br />
Handwerk und gute Dienstleistung in dieser Form vereinen.“<br />
Dazu zähle er auch die Koordination mit anderen<br />
Handwerkern und die hohe Zuverlässigkeit.<br />
Dieses Denken sei in den Köpfen aller Mitarbeiter in<br />
beiden Unternehmen, bestätigt seine Frau. „Aber es ist<br />
halt immer so: Was der Chef vorlebt, wirkt. Das gilt<br />
auch für das gute menschliche Klima, das für den<br />
13<br />
Kunden spürbar ist.“ Und das gehe ja noch weiter. Seit<br />
Jahren, in vielen Fällen seit Jahrzehnten, habe sie mit<br />
den selben Mitarbeitern zu tun. „Man spürt einfach,<br />
dass die Leute stolz darauf sind, dort zu arbeiten.“<br />
"Dienstleistung zum Nutzen des Kunden<br />
ist in einer Zeit, wo alle berufstätig sind,<br />
immer wichtiger."<br />
Ernst Le Duigou<br />
Ein gutes persönliches Verständnis, der Austausch von<br />
Unternehmer zu Unternehmer und sich in seinen Bedürfnissen<br />
ernstgenommen und verstanden zu fühlen,<br />
habe über die Jahre zur Freundschaft mit Herbert<br />
Mittelberger und Arnold Feuerstein geführt. „Heute<br />
gehört unser Unternehmersein der Vergangenheit an.<br />
Die Freundschaft ist geblieben.“<br />
Martha und Ernst Le Duigou haben die Marke<br />
„Le Duigou“ aufgebaut. In 34 Jahren sind acht Geschäfte<br />
entstanden. Seit 2007 führt ihr Sohn André das<br />
Unternehmen. Im Bild sind sie mit ihren Enkelkindern<br />
Amelie und Konstantin.
Menschlichkeit<br />
muss immer Platz haben<br />
Soziales Engagement wird<br />
beim Dorfinstallateur und<br />
Dorfelektriker mit außergewöhnlichem<br />
Selbstverständnis<br />
gelebt. Das zeigt sich sowohl<br />
nach innen als auch in der<br />
Unterstützung nach außen.<br />
Es ist das Tun, das zählt,<br />
und nicht das Reden.<br />
Über das Thema soziale<br />
Verantwortung sprachen wir<br />
mit Walter Tschegg, ehemals<br />
Leiter der Raiffeisenbank<br />
Götzis und seit Jahrzehnten<br />
für die Lebenshilfe engagiert.<br />
Sie haben mehr als 20 Jahre lang die Raiffeisenbank<br />
Götzis geleitet. Wo beginnt soziale Verantwortung im<br />
Unternehmen?<br />
Dort, wo sie im Privaten auch beginnt. Im wertschätzenden<br />
Umgang mit den Mitmenschen, besonders aber<br />
mit jenen, die unserer Hilfe bedürfen. Während meiner<br />
Zeit auf der Bank war ich immer wieder in der Situation,<br />
dass Menschen durch Todesfälle oder andere<br />
Schicksalsschläge in wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />
geraten sind. Ihnen Zuversicht zu geben und gemeinsam<br />
nach umsetzbaren Lösungen zu suchen, war mir<br />
immer wichtig. Und oft habe ich meine Kompetenzen<br />
zu 120 Prozent ausgenützt. Ich habe das nie als Problem<br />
gesehen, weil ich ehrlich dabei geblieben bin.<br />
Nicht nur bei Banken, sondern über alle Branchen hinweg<br />
hat man heute das Gefühl, dass Zahlen weit mehr<br />
wiegen als Einzelschicksale. Hat Menschlichkeit überhaupt<br />
noch Platz?<br />
Die menschliche Komponente muss in Unternehmen<br />
immer Platz haben. Sonst bleibt nur Härte. Und das<br />
zeigt sich im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern<br />
genauso wie im Agieren nach außen. Menschlichkeit<br />
hat aber auch viel mit Beziehungen zu tun. Dort, wo<br />
Beziehungen ehrlich gelebt werden, ist der Schritt zu<br />
Anteilnahme und zu sozialem Engagement selbstverständlich.<br />
Seit mehr als drei Jahrzehnten engagieren Sie sich für<br />
die Lebenshilfe und erleben so soziales Engagement<br />
von der anderen Seite. Welche Hilfe brauchen<br />
Institutionen wie die Lebenshilfe?<br />
Wir haben heute bei der Lebenshilfe eine ganz andere<br />
Situation als noch vor 30 Jahren. Neben Kindern müssen<br />
viele Erwachsene betreut werden, die ganz andere<br />
Bedürfnisse haben. Wir brauchen neben unseren Werk-<br />
14<br />
stätten auch betreute Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten<br />
für „unsere Leute“. Geschützte Arbeitsplätze,<br />
wie sie zum Beispiel beim Dorfelektriker und Dorfinstallateur<br />
zur Verfügung gestellt werden, sind für<br />
unsere Leute in vielerlei Hinsicht wichtig. Gebraucht<br />
werden, nützlich sein, Kontakte haben sind Bedürfnisse,<br />
die essentiell sind. Die Finanzierung von Projekten ist<br />
eine große Aufgabe. Der Spendenfluss ist rückläufig.<br />
Neue Wege sind gefragt. So wurde die Kleinwohnanlage<br />
der Lebenshilfe in der Dr. Alfons Heinzlestraße<br />
teilweise über Sponsoringbeiträge von Firmen und<br />
Privatpersonen finanziert. Wir sind über jede Form der<br />
Hilfe froh.<br />
"Organisationen wie die Lebenshilfe<br />
braucht es, und sie leisten auch wertvolle<br />
Arbeit. Mich aber berührt immer wieder<br />
das Einzelschicksal."<br />
Walter Tschegg<br />
Gemeinschaften leben vom wohlwollenden Miteinander.<br />
Was verbindet Sie mit Arnold Feuerstein und Herbert<br />
Mittelberger?<br />
Freundschaft. Und eine Fußbodenheizung (lacht).<br />
Vor 33 Jahren installierte Arnold seine erste Fußbodenheizung<br />
in der Lebenshilfewerkstätte Götzis Am<br />
Eichbühel. Und sie funktioniert immer noch. So hat,<br />
abgesehen von unserer Bankbeziehung, unsere Zusammenarbeit<br />
für die Lebenshilfe begonnen. Unzählige<br />
Projekte wurden von den Unternehmen Dorfinstallateur<br />
und Dorfelektriker großzügig unterstützt, viele auch<br />
von Noldi persönlich.
Gern gmacht. Guat gmacht. Die Mitarbeiter des<br />
In Götzis, Andelsbuch, Feldkirch, Bludenz. www.dorfinstallateur.at, info@dorfinstallateur.at, T 05523-62288-0<br />
Gern gmacht. Guat gmacht. Die Mitarbeiter des<br />
In Götzis. www.dorfelektriker.at, info@dorfelektriker.at, T 05523-64565