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Bewirtschaften - Gestalten Verantwortung für sensible Naturräume

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Bewahren – <strong>Bewirtschaften</strong> - <strong>Gestalten</strong><br />

<strong>Verantwortung</strong> <strong>für</strong> <strong>sensible</strong> <strong>Naturräume</strong>:<br />

Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide – und<br />

Teichlandschaft


Das weltweite Netz der UNESCO-<br />

Biosphärenreservate


Hauptaufgaben der Biosphärenreservate der UNESCO<br />

(nach Sevilla Strategie, 1995):<br />

1.Biosphärenreservate leisten einen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen und kulturellen Vielfalt<br />

2.Biosphärenreservate als Modellregionen <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung<br />

3.Biosphärenreservate als Orte der Forschung, Umweltbeobachtung und Bildung <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung


Die deutschen UNESCO<br />

Biosphärenreservate<br />

1. BR Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer<br />

2. BR Hamburgisches Wattenmeer<br />

3. BR Niedersächsisches Wattenmeer<br />

4. BR Südost-Rügen<br />

5. BR Schaalsee<br />

6. BR Flusslandschaft Elbe<br />

7. BR Schorfheide-Chorin<br />

8. BR Spreewald<br />

9. BR Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

10. BR Rhön<br />

11. BR Vessertal - Thüringer Wald<br />

12. BR Berchtesgaden<br />

13. BR Pfälzerwald/ Vosges du Nord<br />

14. BR Bliesgau<br />

15. BR Schwäbische Alb


Naturräumliche Lage des Biosphärenreservates<br />

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Naturräumliche Begrenzung:<br />

im Westen: Königsbrück-Ruhlander<br />

Heiden<br />

im Norden: Muskauer Heide<br />

im Osten: Neiße- Niederung<br />

im Süden: Oberlausitzer Gefilde<br />

Zentraler Bereich des Naturraumes Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet;


Hauptlebensräume im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Daten zum Gebiet<br />

❙ Einziges UNESCO-Biosphärenreservat in Sachsen,<br />

❙ mit 30.102 ha nimmt das Schutzgebiet 1.6 % der Landesfläche ein,<br />

❙ mit 13.153 ha größtes sächsisches und siebentgrößtes deutsches Naturschutzgebiet (21 Teilflächen<br />

- von 5,9 bis 9.337 ha Größe),<br />

❙ mit 13.732 ha größtes sächsisches FFH-Gebiet (8,2 % der FFH-Fläche des Freistaates),<br />

❙ mit 30.054 ha größtes sächsisches SPA-Gebiet (12,1 % der SPA-Fläche des Freistaates),<br />

❙ überdurchschnittlich große Flächen an geschützten Biotopen,<br />

❙ überdurchschnittlich große Anzahl geschützter Arten (insgesamt 5.200 Arten nachgewiesen, davon<br />

1.200 Arten der Roten Liste) auch auf Grund des Zusammentreffens atlantischer, borealer und<br />

kontinentaler Fauna und Flora.


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Daten zum Gebiet/ Pflanzenwelt<br />

❙ Pflanzen: 1.100 Arten, davon 350 auf der Roten Liste und darunter viele Arten, die den sächsischen<br />

Verbreitungsschwerpunkt im BR haben. Großpilze: über 450 Arten.<br />

❙ Moorveilchen (Viola uliginosa) einziges deutsches Vorkommen<br />

❙ Steppenfenchel / Steppensesel (Seseli annuum) einziges sächsisches Vorkommen<br />

❙ Wildgladiole (Gladiolus imbricatus) mehr als 90 % des sächsischen Bestandes, Großteil des<br />

deutschen Bestandes<br />

❙ FFH-Art Scheidenblütgras (Coleanthus subtilis) mehr als 50 % des sächsischen Bestandes,<br />

bedeutender Teil des deutschen Bestandes<br />

❙ Mehr als 20 % der Fläche sächsischer Zwischenmoore und Moorkiefernwälder im Flachland und<br />

somit entsprechende Anteile bei Moorpflanzen


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Daten zum Gebiet/ Tierwelt<br />

❙ Tiere: 3.600 Arten, davon 805 auf der Roten Liste,<br />

❙ 40 % der Kernbereiche der sächsischen Wolfsreviere (Canis lupus) (Milkel, Dauban, teilw.<br />

Neustadt); 25 % des sächsischen Fischotterbestandes (Lutra lutra); sachsenweit bedeutsame<br />

Fledermausvorkommen (16 Arten),<br />

❙ über 25 % der sächsischen Bestände von Seeadler (Haliaeetus albicilla), Kranich (Grus grus),<br />

Rohrdommel (Botaurus stellaris), Wiedehopf (Upupa epops) u.a.; auf dem Herbstzug bis zu 30.000<br />

Wasservögel,<br />

❙ mehr als 15 % der sächsischen Amphibienvorkommen von Rotbauchunke (Bombina bombina) und<br />

Laubfrosch (Hyla arborea) und mehr als 15 % der sächsischen Reptilienvorkommen von Kreuzotter<br />

(Vipera berus) und Glattnatter (Coronella austriaca),<br />

❙ Schwerpunkt des sächsischen Vorkommens des Steinbeißers (Cobitis taenia),<br />

❙ Sächsischer Verbreitungsschwerpunkt <strong>für</strong> weit über 100 Insektenarten (insbes. wärmeliebende Arten<br />

– Grabwespen und Wildbienen, bzw. Arten der Gewässer – Grüne Keiljungfer, Schwimmkäfer u.a.).


Hauptlebensräume im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

TG Milkel<br />

Nutzung BR gesamt Anteil an BR Zone 1 Anteil Zone 2 Anteil Zone 3 Anteil Zone 4 Anteil<br />

in ha<br />

in ha an Zone 1 in ha an Zone 2 in ha an Zone 3 in ha an Zone 4<br />

Nadelw ald 12.884,07 42,8% 508,55 45,2% 5.866,64 48,8% 5.869,26 39,3% 639,62 31,8%<br />

Laub- und Laubmischw ald 1.547,07 5,1% 143,73 12,8% 772,67 6,4% 486,94 3,3% 143,73 7,1%<br />

Gew ässer 2.564,65 8,5% 21,62 1,9% 2.332,40 19,4% 132,26 0,9% 78,37 3,9%<br />

Moore, Röhrichte 203,20 0,7% 28,51 2,5% 143,13 1,2% 7,94 0,1% 23,62 1,2%<br />

Heide,Trockenrasen 1.086,03 3,6% 393,84 35,0% 622,65 5,2% 64,87 0,4% 4,68 0,2%<br />

Grünland 3.164,97 10,5% 17,67 1,6% 1.199,55 10,0% 1.790,55 12,0% 157,19 7,8%<br />

Acker 7.406,00 24,6% 10,14 0,9% 1.061,88 8,8% 5.487,36 36,7% 846,63 42,0%<br />

Siedlung, Verkehrsw ege 1.065,55 3,5% 0,04 0,0% 11,67 0,1% 1.048,42 7,0% 5,42 0,3%<br />

Sonstige 180,85 0,6% 0,51 0,0% 10,01 0,1% 55,56 0,4% 114,77 5,7%<br />

Gesamt 30.102,38 1.124,60 12.020,60 14.943,15 2.014,03


Moore – Westliches Waldmoor Neuliebel


Glockenheide (Erica tetralix)


Erlenbruch – Teichgruppe Drehna


Moorveilchen (Viola uliginosa)


Eichen-Hainbuchen-Wald – Auwald Guttau


Kiefernwald – Bauernwald Tauer


Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)<br />

Seeadler<br />

(Haliaeetus<br />

albicilla)


Heide – Göbelner Heide


Sandstrohblume (Helichrysum arenarium)


Düne Mücka


Kreiselwespe (Bembix rostrata)


Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)


Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus)


Laubfrosch (Hyla arborea)


Schellente (Bucephala clangula)


Sumpfdotterblumenwiese bei Rauden


Dachzieglige Siegwurz (Gladiolus imbricatus)<br />

Breitblättriges Knabenkraut<br />

(Dactylorhiza majalis)


Spree bei Neudorf


Eisvogel (Alcedo atthis)


Steinbeißer (Cobitis taenia)


Spreealtarm bei Lömischau


Schwanenblume (Butomus umbellatus)


Bergbaufolgelandschaft bei Lohsa


Weißstorch (Ciconia ciconia) bei Spreewiese


Hauptlebensräume im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft


BR OHT<br />

30.102 ha<br />

3,7 %<br />

39,9 %<br />

43,6 %<br />

57,4 %<br />

Kriterien <strong>für</strong> Anerkennung und Überprüfung von<br />

Biosphärenreservaten in Deutschland (Nr. 2 – 7)<br />

Flächengröße<br />

(2) Das Biosphärenreservat soll in der Regel mindestens 30.000 ha<br />

umfassen und nicht größer als 150.000 ha sein. Länderübergreifende<br />

Biosphärenreservate dürfen diese Gesamtfläche bei entsprechender<br />

Betreuung überschreiten. (A)<br />

Zonierung<br />

(3) Das Biosphärenreservat muss in Kern-, Pflege- und Entwicklungszone<br />

gegliedert sein. (A)<br />

(4) Die Kernzone muss mindestens 3 % der Gesamtfläche einnehmen. (A)<br />

(5) Die Pflegezone soll mindestens 10 % der Gesamtfläche einnehmen. (A)<br />

(6) Kernzone und Pflegezone sollen zusammen mindestens 20 % der<br />

Gesamtfläche betragen. Die Kernzone soll von der Pflegezone umgeben<br />

sein. (A)<br />

(7) Die Entwicklungszone soll mindestens 50 % der Gesamtfläche<br />

einnehmen; in marinen Gebieten gilt dies <strong>für</strong> die Landfläche. (A)


Zonierung der UNESCO-Biosphärenreservate<br />

Kernzone<br />

Die Kernzone (core area) dient dem Schutz der<br />

Natur, dem Erhalt der genetischen Ressourcen,<br />

der Tier- und Pflanzenarten, der Landschaften<br />

und der Ökosysteme. Für die Forschung ist sie<br />

die Referenzfläche. Kernzonen haben einen<br />

strengen Schutzstatus. Die menschliche<br />

Einflussnahme ist hier so gering wie möglich zu<br />

halten. Das Betreten ist in der Regel nur zum<br />

Zwecke der Forschung, des Monitorings und der<br />

Bildung zulässig (Erfüllung der Schutz und<br />

Logistikfunktion).<br />

Pufferzone<br />

Die Pufferzone (buffer zone) umgibt die Kernzone<br />

und dient der Erhaltung und Pflege von<br />

Ökosystemen, die durch Nutzung entstanden<br />

oder beeinflusst sind. Ziel ist vor allem, extensiv<br />

genutzte Kulturlandschaften zu erhalten, die ein<br />

breites Spektrum verschiedener Lebensräume <strong>für</strong><br />

eine Vielzahl naturraumtypischer Tier- und<br />

Pflanzenarten umfassen.<br />

Entwicklungszone<br />

Die Entwicklungszone (transition area) umgibt die<br />

Pflegezone und dient der Umsetzung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. Alle Nutzungs- und Wirtschaftsformen<br />

werden umwelt-, natur- und sozialverträglich praktiziert.<br />

Auch in der Entwicklungszone werden Forschung und<br />

Monitoring durchgeführt (Erfüllung der Entwicklungsfunktion).<br />

Im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heideund<br />

Teichlandschaft wurden übernutzte Landschaftsteile,<br />

z.B. im Gebiet ehemaliger Tagebaue, zusätzlich<br />

als Regenerierungszone ausgewiesen.


Zonierung im Biosphärenreservat


FFH-Gebiet (13.732 ha)


Vogelschutzgebiet (30.054 ha)


Aufgaben der<br />

Biosphärenreservatsverwaltung:<br />

❙ 1. Fachbehörde <strong>für</strong> Naturschutz und Gebietsverwaltung (Naturschutzfachplanung,<br />

Stellungnahmen zu allen naturschutzrelevanten Vorgängen, Arten – und Biotopschutz,<br />

Renaturierung, Monitoring, Forschung, Überwachung, Besucherbetreuung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Bildung, nachhaltige Regionalentwicklung,)<br />

❙ 2. Träger öffentlicher Belange<br />

❙ 3. Forstbetrieb (Bewirtschaftung des Landeswaldes, Beratung und Betreuung des Privat<br />

– und Körperschaftswaldes insbesondere zu naturschutzgerechter Bewirtschaftung)<br />

❙ 4. sächsisches Wolfsmanagement (Monitoring, Prävention, Schadenskompensation)


Biosphärenreservat OHTL<br />

1.2 Einführung – Organigramm<br />

Verwaltungsstelle<br />

Frau Schnabel<br />

Rechnungswesen/Personal/<br />

Registratur<br />

Frau Nowotny<br />

Vermarktung/Verwaltung<br />

Frau Bosse<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

Frau Blaß<br />

Leiter Naturwacht/Bereich West<br />

Herr Schnabel<br />

Naturwacht Bereich Ost<br />

Frau Kieschnick<br />

Naturwacht Bereich Ost<br />

Herr Ulbrich<br />

Naturwacht Bereich Mitte<br />

Herr Rogel<br />

Leiter SBS-BRV<br />

Herr Heyne<br />

Referat Gebietsentwicklung<br />

Frau Dr. Mrosko<br />

SG Arten- und Biotopschutz<br />

Herr Weis<br />

SG Gewässerökologie, Fischerei<br />

Herr Schreyer<br />

SG Biotop- und Landschaftspflege<br />

Frau Lehmann/TZ<br />

SG Biotop- und Landschaftspflege<br />

Frau Koppelt/TZ<br />

SG Bauleitplanung,<br />

Eingriffsregelung<br />

Herr Hering<br />

SG Wolfsmanagement<br />

Herr Klingenberger<br />

Referat<br />

Betrieb/Dienstleistungen<br />

Herr Wagner<br />

Revierleiterin Hermsdorf<br />

Frau Riemer<br />

Revierleiter Klitten<br />

Herr Krausche<br />

Revierleiter Kreba<br />

Herr Tetzel<br />

Revierleiter Milkel<br />

Herr Berger


Waldeigentum im BROHT<br />

❙ Landeswald: 3139 ha<br />

❙ Bundeswald: 3293 ha<br />

❙ Privatwald: 9283 ha<br />

❙ Sonstiges: 352 ha<br />

❙ Summe: rund 16.000 ha


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Referat Betrieb/Dienstleistungen<br />

Waldpflege / Holzernte<br />

2009<br />

Jungbestandespflege 12,2 ha<br />

Jung- und Altdurchforstung 30,3 ha<br />

Erntenutzung 18,7 ha<br />

Holzmenge aus Landeswald 6.600 m³<br />

Holzmenge aus Privatwald 5.600 m³<br />

Kosten Holzernte (PG 111) 44.000 €<br />

Einnahmen aus Holzverkauf 153.000 €<br />

(PG 111)


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Referat Betrieb/Dienstleistungen<br />

Gebäudeabriss und Sanierung der<br />

ehemaligen Militärliegenschaft Neudorf/Spree<br />

❙ Ausgangszustand<br />

❙ Versiegelte (Wald-)Fläche: 6.800 m²<br />

50 Betonflächen, 120 Kleinobjekte<br />

❙ Umbauter Raum 5.000 m³<br />

6 Gebäude, 1 Halle, 8 Bunker, 1 Brücke<br />

❙ Entsorgung Abbruchmaterial<br />

❙ Bauschutt (Beton, Ziegel) 4.300 t<br />

❙ Altholz A IV 60 t<br />

❙ Dachpappe 30 t<br />

❙ Asbest, Mineralwolle 6 t<br />

❙ Hausmüll 20 t<br />

❙ Gesamtkosten: 63.000 €


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Referat Naturschutz/Gebietsentwicklung<br />

❙ Sächsisches Wolfsmanagement<br />

(Stand 31.12.09)<br />

❙ Monitoring<br />

- aktuell 5 Rudel in Sachsen und 1 Rudel<br />

sowie 1 Paar in Südbrandenburg<br />

❙ Öffentlichkeitsarbeit<br />

- 200 Vorträge, 10 Infostände zu verschiedenen<br />

Veranstaltungen<br />

❙ Prävention<br />

- ca.150 Beratungsgespräche mit Nutztierhaltern<br />

Schadenskompensation<br />

- 10 Übergriffe, 22 tote, verletzte, verschwundene<br />

Schafe u. Ziegen (starker Rückgang im<br />

Vergleich zu 2007 und 2008)<br />

- Schadenshöhe: 2.787,50 €, davon 2.061,00 €<br />

entschädigt


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Jahresbericht 2009 – Referat Naturschutz/Gebietsentwicklung<br />

❙ Stellungnahmetätigkeit 328<br />

❙ Siedlungsentwicklung/Bau 91<br />

❙ Wasserwirtschaft Bergbau 14<br />

❙ Fischerei 43<br />

❙ Forstwirtschaft 16<br />

❙ Jagd 23<br />

❙ Biotop- und Landschaftspflege 32<br />

❙ Arten- und Biotopschutz/Vorkaufsrecht 105<br />

❙ Regionalplanung 4


Stellungnahmen:<br />

z.B. Kormoranvergrämung<br />

- Entsprechend des § 2 SächsKorVO müssen in<br />

der Zeit vom 01.04.-15.08. seitens der<br />

Fischereiberechtigten Anträge auf Erlaubnis <strong>für</strong><br />

Vergrämungsabschüsse auf den Kormoran<br />

gestellt werden.<br />

-Die BRV hat alle Teiche (345) auf Vorkommen<br />

geschützter Wasservogelarten zu untersuchen<br />

und gegebenenfalls die Unbedenklichkeit der<br />

Maßnahme in ihrer Stellungnahme zu bestätigen.<br />

- Anderenfalls ist die Vergrämung durch die<br />

Landesdirektion zu versagen.<br />

❙ Kormoran


Kriterien <strong>für</strong> Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten in Deutschland<br />

Biodiversität<br />

(28) Wichtige Vorkommen pflanzen- und tiergenetischer Ressourcen sind zu<br />

benennen und zu beschreiben; geeignete Maßnahmen zu ihrer<br />

Erhaltung am Ort ihres Vorkommens sind zu konzipieren und<br />

durchzuführen. (B)


Anzahl im BR nachgewiesener Arten (Pilze und Wirbellose seit 1986,<br />

Pflanzen und Wirbeltiere seit 2000)<br />

Summe Arten RLS ungefährdet Arten gesamt Anteil RL-Arten<br />

Großpilze 47 406 453 10,38%<br />

Pilze 47 406 453 10,38%<br />

Armleuchteralgen 10 1 11 90,91%<br />

Flechten 4 9 13 30,77%<br />

Moose 32 48 80 40,00%<br />

Gefäßpflanzen 304 701 1005 30,25%<br />

Pflanzen 350 759 1109 31,56%<br />

Mollusken 21 57 78 26,92%<br />

Springschwänze keine RL 25 25 0,00%<br />

Spinnen 65 219 284 22,89%<br />

Eintagsfliegen keine RL 18 18 0,00%<br />

Libellen 26 32 58 44,83%<br />

Heuschrecken 25 8 33 75,76%<br />

Zikaden 25 86 111 22,52%<br />

Wanzen keine RL 455 455 0,00%<br />

Käfer 138 576 714 19,33%<br />

Hautflügler 181 439 620 29,19%<br />

Schmetterlinge 136 421 557 24,42%<br />

Zweiflügler 17 101 118 14,41%<br />

Sonstige Wirbellose keine RL 199 199 0,00%<br />

Wirbellose 634 2636 3270 19,39%<br />

Fische 12 21 33 36,36%<br />

Amphibien 13 2 15 86,67%<br />

Reptilien 5 1 6 83,33%<br />

Brutvögel 94 66 160 58,75%<br />

Gastvögel 25 79 104 24,04%<br />

Säugetiere 22 37 59 37,29%<br />

Wirbeltiere 171 206 377 45,36%<br />

Summe 1202 4007 5209 23,08%


Bestandesentwicklung ausgewählter Tier- und Pflanzenarten<br />

Art Bestand 1998 aktuell<br />

Großes Nixkraut<br />

(Najas marina) 0 Standorte (0 m²) 8 Standorte (>100 m²)<br />

Schwanenblume<br />

(Butomus umbellatus) 20 blühende Pflanzen > 5.000 blühende Pflanzen<br />

Breitblättriges Knabenkraut<br />

(Dactylorhiza majalis) 6.500 blühende Pflanzen 9.400 blühende Pflanzen<br />

Grüne Keiljungfer<br />

(Ophiogomphus cecilia)<br />

1 Imago<br />

3 Larven > 100 Imagines<br />

Weißstorch<br />

(Ciconia ciconia) 28 13<br />

Seeadler<br />

(Haliaeetus albicilla) 11 Revierpaare 17 Revierpaare<br />

Rebhuhn<br />

(Perdix perdix)<br />

45-70 Revierpaare 5-8 Revierpaare<br />

Rauchschwalbe<br />

(Glaucidium passerinum) 1000 – 1800 Brutpaare 500 - 1000 Brutpaare<br />

Wolf<br />

(Canis lupus) ? 3 Rudel (>12 Tiere)


3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

199<br />

73<br />

36<br />

335<br />

239<br />

94<br />

890<br />

611<br />

158<br />

Zählstelle Leipgen (1997 - 2008)<br />

1909<br />

958<br />

2762<br />

1425<br />

261 233<br />

3108<br />

1722<br />

641<br />

1903<br />

1346<br />

414<br />

1129<br />

574<br />

539<br />

458<br />

737<br />

510<br />

806<br />

236<br />

59 90 72<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

1431<br />

1023<br />

454<br />

Erdkröte<br />

Grasfrosch<br />

Moorfrosch<br />

Knoblauchkröte<br />

Kammmolch


Bestandesentwicklung beim Weißstorch<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Bruterfolg Weißstorch im BR<br />

Anzahl Junge<br />

Anzahl Paare<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Anhaltend geringer Brutbestand des Weißstorches in der Heide – und Teichlandschaft, der<br />

leichte Anstieg der Jungenzahlen lässt auf bessere Jahre hoffen. In anderen Regionen<br />

Deutschlands ist der Weißstorchbestand stabil bis leicht abnehmend. Die Ursachen <strong>für</strong> den<br />

Rückgang werden in großflächigen Veränderungen der Grünlandbewirtschaftung gesehen.


Offenlandarten Daubaner Wald


Offenlandarten Daubaner Wald


Das Grundproblem des<br />

Kulturlandschaftsschutzes:<br />

großflächiger Verlust traditioneller<br />

extensiver<br />

Landbewirtschaftungsmethoden<br />

Wartha (1958) Luftbild Bundesarchiv Wartha (2000) Luftbild BRV


Seeadlerschutz<br />

❙ gute Ernährungsbasis in Teichgebieten<br />

❙ ausreichendes Angebot an<br />

Kiefernaltbeständen (älter 120 Jahre)<br />

❙ Erfolgreiche Horstschutzmaßnahmen:<br />

- strikte Ruhezone im Umkreis von 100m<br />

- keine wesentlichenStörungen im Umkreis<br />

von 300 m<br />

in der Zeit von Januar bis August<br />

- Ausflugergebnis im Landes – und Bundeswald<br />

doppelt so hoch wie im Privatwald!


Landschaftspflege, Vertragsnaturschutz<br />

Vertraglich vereinbarte naturschutzgerechte<br />

Bewirtschaftung im BROHT (2009)<br />

Teiche 2.025 ha<br />

Grünland 643 ha<br />

Streuobstwiesen 4 ha<br />

Äcker 161 ha<br />

Landschaftspflege Heide 219 ha


Landschaftspflege, Vertragsnaturschutz<br />

1990 existierte hier im Gebiet kein landwirtschaftlicher Betrieb mit Schafhaltung. Es drohte eine<br />

Nutzungsaufgabe von Grünland auf Grenzertragsstandorten. Seit 1991 gab es erste Versuche mit der<br />

Hornlosen Weißen Heidschnucke (Moorschnucke) aus Niedersachsen. Nach einjähriger Probephase mit<br />

einem Kleinbestand erfolgte ein gezielter Herdenaufbau durch den Förderverein <strong>für</strong> die Natur der<br />

Oberlausitzer Heide – und Teichlandschaft. Der Bestand beträgt heute rund 700 Mutterschafe.<br />

Schwerpunktmäßig erfolgt der Einsatz auf Feucht- und Nasswiesen, Trockenrasen und Zwergstrauchheiden.<br />

Die gepflegte Fläche beträgt ca. 500 ha.


Göbelner Heide 1998 und 2008


Landschaftspflege, Vertragsnaturschutz<br />

Dachzieglige Siegwurz (Gladiolus imbricatus)<br />

1994 Erstnachweis von 30 blühenden<br />

Exemplaren im BR im Rahmen einer<br />

Diplomarbeit ( E.Campa, Uni – Hohnheim)<br />

Aufnahme spezieller Pflegemaßnahmen<br />

(Handmahd ab September, Beräumung des<br />

Materials)<br />

2001 120 blühende Ex. (Optimierung der<br />

Pflege)<br />

2003 170 blühende Ex.<br />

2004 340 blühende Ex.<br />

2007 920 blühende Ex.<br />

aktuell: über 1000 Ex.<br />

Der Bestand im BR stellt ca. 75 % des<br />

Gesamtbestandes dieser Art in Deutschland<br />

dar, alle weiteren Bestände (auch in<br />

Tschechien und Slowakei) sind rückläufig.<br />

(Beginn eines internationalen<br />

Forschungsprojektes zur Reproduktionsbiologie<br />

der Art)


Intensive landwirtschaftliche Nutzung armer Böden


z.B. Heckenanlagen<br />

- Hemmen Winderosion auf den<br />

großräumigen Flächen<br />

-Bieten Lebensraum <strong>für</strong> die<br />

verschiedenen Arten der offenen<br />

Agrarlandschaft<br />

-Verbesserung des Landschaftsbildes<br />

auf großen, ungegliederten<br />

Landwirtschaftsflächen


Ersatz von Solitärbäumen auf landwirtschaftlichen .<br />

Flächen<br />

-Ziel: Erhaltung von Einzelstandorten<br />

alter abgestorbener Bäume (oft<br />

Naturdenkmäler) in der Feldflur<br />

- Neben landschaftsbildprägendem<br />

Charakter sind sie als Nahrungs-,<br />

Rückzugs-, und Lebensraum<br />

verschiedener Tierarten (Insekten,<br />

Greifvöge u.a.) von hohem<br />

Naturschutzwert.


Vertragsnaturschutz Wildkrautackerprojekt


Vertragsnaturschutz Wildkrautackerprojekt<br />

Förderung von Ackerwildkräutern<br />

durch historische<br />

Dreifelderwirtschaft<br />

- Förderung von Lämmersalatgesellschaften<br />

armer sandiger<br />

Ackerstandorte<br />

- charakteristische Arten: Ackerfilzkraut,<br />

Kleiner Ampfer, Bauernsenf, Kleiner<br />

Lämmersalat<br />

- Bewirtschaftung durch traditionelle<br />

Dreifelderwirtschaft: Winterung -<br />

Sömmerung - Brache<br />

- Verzicht auf Pflanzenschutzmittel<br />

- maximale Düngung: 50 kg N/ ha<br />

- geringe Saatdichte alter Getreidesorten<br />

- Verwendung eigenen Saatgutes<br />

- später Stoppelumbruch


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Planung EU-Life-Projekt<br />

❙ EU-Life-Projekt<br />

❙ 2011-2015 5,4 Mio € (davon 50 % EU),<br />

❙ Wiedereinbindung von 5 Altarmen<br />

(Laufverlängerung der Spree 2 km),<br />

❙ Renaturierung von 2 Niedermoorwiesen,<br />

❙ 2 Maßnahmen zum Auwaldbiotopverbund,<br />

❙ 2 Umbaumaßnahmen an Wehren,<br />

❙ 6 Umbaumaßnahmen an Sohlschwellen,<br />

❙ 2 Maßnahmen zur Moorregenerierung.


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

EU-Life-Projekt<br />

❙ EU-Life-Projekt - Stand:<br />

❙ SMUL arbeitet an der hausinternen<br />

Abstimmung<br />

❙ Seitens der beteiligten Referate des SMUL<br />

existiert Willensbekundung zum Projekt<br />

❙ Wesentlicher noch offener Punkt ist die Frage<br />

des Flächenkaufes<br />

❙ Antragsunterlagen wurden den 2009 geltenden<br />

Bestimmungen angepaßt


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

geplante Intensivierung in der Teichwirtschaft<br />

Kippenteiche Lohsa<br />

❙ Teich-in-Teich-Anlage<br />

❙ Kippenteiche – als FFH- Lebensraumtyp<br />

3150 -Eutrophe Stillgewässer eingestuft<br />

❙ Geplante Produktion von Stören (später wieder<br />

Karpfen) in Teich-in-Teich-Anlagen<br />

(vergleichbar Netzkäfige) sowie im Teich.<br />

Das Produktionsniveau soll von ca. 200<br />

kg/a*ha auf 1.400 kg/a*ha angehoben werden.


Das Projekt „Oberlausitzer BIO - Karpfen“<br />

- die Idee:<br />

Bio – Erzeugung von Karpfen bietet eine Alternative zur intensiven Produktion unter Einhaltung von<br />

Naturschutzstandards<br />

wesentliche Kriterien:<br />

- keine Verwendung gentechnisch veränderter Futtermittel<br />

- ausschließliche Zufütterung mit biologisch erzeugtem<br />

Getreide<br />

- mindestens 2 von 3 Sommern müssen die Fische in<br />

zertifizierten Teichen leben<br />

Mindeststandards der Lebensraumqualität sind zu<br />

gewährleisten, wie z.B.<br />

- Wasserqualität,<br />

- Röhrichtsäume an allen geeigneten Ufern,<br />

- Wildfische sind zu tolerieren<br />

- die Produktion ist auf 700 kg pro ha und Jahr begrenzt


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Marketingoffensive Oberlausitzer Biokarpfen<br />

❙ Biokarpfen (3 Unternehmen als<br />

Produzenten)<br />

❙ Bis bis Mai 2011 stehen <strong>für</strong> dieses Projekt<br />

Mittel in Höhe von insgesamt 195.000€ aus<br />

dem Europäischen Fischereifonds zur<br />

Verfügung.<br />

❙ Im Jahr 2009 wurde ein Projektleiter<br />

eingesetzt. Es wurde ein Corporate Design<br />

erarbeitet und z.T. umgesetzt, neue Produkte<br />

<strong>für</strong> den Feinkosthandel produziert, die<br />

Verpackung hier<strong>für</strong> hergestellt, ein Bio-<br />

Verarbeiter gewonnen sowie begonnen, den<br />

Absatz im Feinkosthandel zu organisieren. Die<br />

Slow Food Stuttgart (15.04.-18.04.2010) und<br />

die die BIOFach 2010 in Nürnberg hat mit<br />

unserer Beteiligung bereits stattgefunden<br />

(10.02.-11.02.2009).


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Jahresbericht 2009 – Referat Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung<br />

Frühjahrsmarkt<br />

❙ Statistik Öffentlichkeitsarbeit<br />

❙ 772 Veranstaltungen mit 64.164 Teilnehmern,<br />

davon:<br />

❙ 226 Führungen mit 4.322 Teilnehmern<br />

❙ 92 Vorträge mit 2.197 Besuchern<br />

❙ 370 Veranstaltungen der Umweltbildung mit<br />

5.450 Teilnehmern sowie<br />

❙ 2624 Bürgergespräche<br />

❙ 184 Journalistengespräche


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Seeadlerundweg<br />

❙ Seeadlerrundweg<br />

❙ Seeadlerrundweg, knapp 90 km Länge, 13<br />

Stationen mit Informationstafeln und Rastmöglichkeiten,<br />

❙ sowie 8 Beobachtungsmöglichkeiten<br />

geschaffen


Umweltbildung im Biosphärenreservat<br />

Zielgruppe: Kinder und<br />

Jugendliche<br />

aus der Region<br />

Ziel: - -Identifikation der Heranwachsenden<br />

mit ihrer<br />

Heimat schaffen<br />

-Wertevermittlung nachhaltigen<br />

Umwelthandelns<br />

-soziale Integration<br />

Formen: -Naturerlebnisstunden<br />

(Vorschule)<br />

- Projekttage (Mittelschulen/Gymnasien)<br />

- Feriencamps<br />

- Freizeitgruppen<br />

- Aktionen und Projekte


Umweltbildung im Biosphärenreservat


Umweltbildung im Biosphärenreservat<br />

Zielgruppe erwachsene Bewohner des Biosphärenreservates.<br />

Ziel:<br />

❙ bewusstes Umwelthandeln von Menschen zu initiieren,<br />

Verhaltensänderungen hervorzurufen, praktisches Handeln<br />

erproben zu können<br />

Seminare z.B.:<br />

❙ Sonnenkollektoren im Selbstbau<br />

❙ Herstellung von Naturfarben<br />

❙ Fassadenbegrünung<br />

❙ Obstbaumschnitt<br />

❙ Kolloquien:<br />

❙ Zielgruppe: Landnutzer, Kommunen, Pensionsbetreiber,<br />

Naturführer, Lehrer, Freizeitforscher<br />

Ziel:<br />

❙ In Forschungsprojekten gemachte Erfahrungen, unmittelbar zur<br />

Anwendung weiterzugeben.


Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft<br />

Informationszentrum Wartha


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