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2008 - SSB

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Bericht des Vorstands<br />

Bericht des Vorstands<br />

Strategische Steuerung<br />

Die im Strategiepapier der <strong>SSB</strong> bis 2012 definierten<br />

Ziele wurden im Vorjahr über die Balanced Scorecard<br />

in das zentrale Steuerungssystem des Unternehmens<br />

übernommen. <strong>2008</strong> wurden im Zuge des<br />

jährlich stattfindenden Reviews zwei neue Ziele in<br />

der Balanced Scorecard (BSC) verankert. Zum einen<br />

hat es sich die <strong>SSB</strong> zur Aufgabe gemacht, vor dem<br />

Hintergrund der demografischen Entwicklung und<br />

der zunehmenden Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt<br />

als attraktiver Arbeitgeber bei der Belegschaft<br />

und potenziellen Bewerbern besser wahrgenommen<br />

zu werden. Zum anderen hat sich die <strong>SSB</strong> durch<br />

den Beitritt zur UITP-Nachhaltigkeitscharta verpflichtet,<br />

Aspekte eines nachhaltig ökonomisch,<br />

ökologisch und sozial verantwortungsvollen Handelns<br />

noch stärker als bisher zu berücksichtigen.<br />

Das Ziel der Nachhaltigkeit ist somit in allen vier<br />

Perspektiven der Balanced Scorecard verbindlich<br />

zu verfolgen. Durch die Kaskadierung der BSC wird<br />

sichergestellt, dass die Unternehmensziele auch in<br />

die einzelnen Bereiche übernommen werden.<br />

Außerdem wurde im Berichtsjahr der Qualitätsbericht<br />

2007 vorgelegt. Aufbauend auf dem Regelkreis-Modell<br />

zur Dienstleistungsqualität, das die<br />

Sicht des Kunden und der <strong>SSB</strong> miteinander verbindet,<br />

wurden verschiedene Quellen und Instrumente<br />

zur Messung der Qualität herangezogen. Ausgangspunkt<br />

aller Betrachtungen zum unternehmerischen<br />

Qualitätsmanagement ist der Kunde und die mit<br />

ihm verbundene Zahlungsbereitschaft. Dabei sollen<br />

dessen Wahrnehmungen und Erwartungen mit den<br />

Erfordernissen eines wirtschaftlichen und leistungsorientierten<br />

Dienstleistungsangebotes in Einklang<br />

gebracht werden. Die Untersuchungen im Rahmen<br />

des Qualitätsberichts umfassten alle Aspekte der<br />

Leistungserbringung und bescheinigten der <strong>SSB</strong> fast<br />

durchweg gute Ergebnisse. Der Qualitätsmanagement-Prozess<br />

wird in den Folgejahren weiterentwickelt.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde das Projektmanagement bei der<br />

<strong>SSB</strong> weiter professionalisiert. Seit dessen Einführung<br />

konnten bislang zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt<br />

werden. Im März fand ein Priorisierungsworkshop<br />

statt, in dem das weitere Vorgehen hinsichtlich<br />

neuer sowie laufender Projekte und Arbeitsgruppen<br />

festgelegt wurde. Im Mittelpunkt aller<br />

Bewertungen steht künftig vermehrt die Wirtschaftlichkeit<br />

des Ressourceneinsatzes.<br />

Die letzten GT 4 werden in Takt bleiben – in Iasi, ¸ Rumänien.<br />

Der Nordast der Linie U15 in Zuffenhausen wird momentan ausgebaut.<br />

Restrukturierung<br />

In <strong>2008</strong> konnten weitere Projekte im Rahmen des<br />

seit 1999 laufenden Restrukturierungsprozesses<br />

erfolgreich begonnen und umgesetzt werden.<br />

Dadurch konnten neue Einsparungen realisiert werden.<br />

Die Steuerung des Prozesses erfolgt über den<br />

Restrukturierungsausschuss des Aufsichtsrates und<br />

das zentrale Umsetzungsteam in Abstimmung mit<br />

dem Anteilseigner und den Arbeitnehmervertretern.<br />

So wurde mit der Erarbeitung eines Konzeptes für<br />

eine Optimierung der Dienst- und Umlaufplanung<br />

im Stadtbahn- und Busbetrieb begonnen. 2009<br />

kommt das Projekt zum Abschluss. Weitere Projekte<br />

umfassen die Neukonzeption der Bereitschaftsdienste<br />

im Infrastrukturbereich, den Testbetrieb<br />

eines Vordereinstiegs beim Bus oder die künftige<br />

Ausgestaltung der Führungsstrukturen bei der <strong>SSB</strong>.<br />

Aus diesen und anderen Vorhaben sollen ab 2009<br />

weitere Einsparungen entstehen. Des Weiteren wird<br />

sich die im Berichtsjahr in Kraft getretene Neuregelung<br />

der Zusatzversorgung bis weit in die Zukunft<br />

positiv auf die Personalnebenkosten auswirken. Das<br />

neue Zusatzversorgungssystem garantiert den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ihre Leistungen<br />

gemäß Tarifvertrag, führt aber dennoch zu einem<br />

langfristig sinkenden Versorgungsaufwand für das<br />

Unternehmen.<br />

Obwohl die <strong>SSB</strong> noch über einige offene Einsparungspotenziale<br />

verfügt, sind die wesentlichen<br />

Maßnahmen zur Kostensenkung in den Vorjahren in<br />

großen Teilen bereits durchgeführt. Dennoch zeigte<br />

sich, dass es trotz schwierig werdender Rahmenbedingungen<br />

wie teilweise ausgeschöpften Rationalisierungsreserven,<br />

Stuttgart 21 und den Auswirkun-<br />

Stuttgart 21: Schnitt durch die zukünftige<br />

Landesbibliothek mit Stadtbahntunnel.<br />

gen der Wirtschaftskrise keine Alternative zu einer<br />

Fortsetzung des Restrukturierungsprozesses gibt.<br />

Wegen des steigenden Reinvestitionsbedarfs bei<br />

Fahrzeugen und Infrastruktur, Neubauvorhaben und<br />

des daraus resultierenden Personalaufwands entwickeln<br />

die Ausgaben langfristig eine stärkere Dynamik<br />

als die Einnahmen, was eine Fokussierung auf<br />

die Regulierung des jährlichen Ausgleichsanspruchs<br />

künftig noch wichtiger macht. Darum ist eine Neuausrichtung<br />

der Restrukturierung unumgänglich.<br />

Die <strong>SSB</strong> wird sich in 2009 mit zukünftigen Handlungsoptionen<br />

auseinandersetzen. Ziel bleibt es<br />

aber, die bewährte Dienstleistungsqualität zu erhalten<br />

und gegebenenfalls auszubauen und den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch weiterhin<br />

attraktive Arbeits- und Entwicklungsbedingungen<br />

zu bieten.<br />

Stuttgart 21<br />

Nachdem die Deutsche Bahn AG und die öffentlichen<br />

Körperschaften 2007 die Entscheidung für die<br />

Umsetzung des Großprojektes Stuttgart 21 getroffen<br />

hatten, ist im Frühjahr 2009 mit dem Abschluss<br />

der Finanzierungsvereinbarung zu rechnen. Für die<br />

<strong>SSB</strong> bedeutet Stuttgart 21 gleichermaßen Herausforderung<br />

und Chance, insbesondere weil steigende<br />

Fahrgastzahlen erwartet werden und die <strong>SSB</strong> ihr<br />

Know-how zum Nutzen der Landeshauptstadt einbringen<br />

kann. Um die Akzeptanz des Projektes in<br />

der Öffentlichkeit und auf der politischen Ebene zu<br />

fördern, setzte sich die <strong>SSB</strong> im Rahmen ihrer Informations-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit für Stuttgart 21<br />

ein. Zudem nahm sie Verhandlungen mit dem Projektträger<br />

Deutsche Bahn AG für die Folgemaßnahmen<br />

„Heilbronner Straße“ und Haltestelle Staatsgalerie<br />

auf, um den Abschluss der Kreuzungsvereinbarungen<br />

nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz<br />

zu erreichen. Diese sind notwendig, da die <strong>SSB</strong> zunächst<br />

die technischen Voraussetzungen für den<br />

Ost- und Westkopf des neuen unterirdischen<br />

Hauptbahnhofs schaffen muss. Parallel dazu wurde<br />

damit begonnen, die Planungen für die Ergänzungsmaßnahmen<br />

und für Abschnitte, wo das<br />

Schienennetz der <strong>SSB</strong> baulich tangiert ist, zu konkretisieren.<br />

Dazu gehört auch der Bau der Stadtbahnneubaustrecke<br />

zwischen dem Hauptbahnhof<br />

und der Nordbahnhofstraße, die das neue Baugebiet<br />

A1 mit der neuen Haltestelle Budapester Platz<br />

erschließen wird. In diesem Zusammenhang wurde<br />

<strong>2008</strong> bereits mit dem Bau von Tunnelröhren unter<br />

der neuen Bibliothek begonnen. Für die Trasse, die<br />

von der künftigen Haltestelle Budapester Platz die<br />

bestehende Haltestelle Milchhof anschließt, wurde<br />

eine Planfeststellungsänderung beantragt. In naher<br />

Zukunft soll die Trasse der U12 von der Haltestelle<br />

Löwentor zum Hallschlag und später bis ins Neckartal<br />

weitergeführt werden.<br />

Außerdem schuf die <strong>SSB</strong> intern die organisatorischen<br />

Voraussetzungen, um das Projekt Stuttgart 21 erfolgreich<br />

begleiten zu können. So wurde auf Ebene<br />

des Vorstands ein Projektteam mit festen und temporären<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingerichtet,<br />

das Aufgaben aus Projektmanagement,<br />

Bauplanung, Betriebssteuerung und Kommunikation<br />

für die <strong>SSB</strong>-Maßnahmen übernimmt. Die Bauträgerschaft<br />

liegt bei der Deutschen Bahn AG. Im<br />

Jahr 2009 werden die Planungen für alle <strong>SSB</strong>-Aktivitäten<br />

hinsichtlich Stuttgart 21 konkretisiert. Dabei<br />

ist es Anspruch, den Linienbetrieb entgegen aller zu<br />

erwartenden Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst<br />

attraktiv für den Kunden weiterzuführen.<br />

Schienenverkehr<br />

Nach dem Ende des Straßenbahnbetriebs im Dezember<br />

2007 war <strong>2008</strong> das erste Jahr, in dem der Linienverkehr<br />

auf der Schiene ausschließlich mit Stadtbahnfahrzeugen<br />

auf Regelspurgleisen erfolgte. Die<br />

betrieblichen Erfahrungen auf dem ausgebauten<br />

Südast der Linie U15 zwischen Olgaeck und Ruhbank<br />

waren durchweg positiv, das Angebot wurde<br />

vom Kunden angenommen. Einen Meterspurbetrieb<br />

gibt es lediglich noch bei Fahrten mit historischen<br />

Fahrzeugen auf ausgewählten Strecken. 31 Fahrzeuge<br />

vom Typ GT 4 wurden zu Beginn des Jahres<br />

Zukunftsperspektive Stuttgart 21:<br />

Der Stadtbahntunnel unter der<br />

neuen Landesbibliothek ist ausgehoben.<br />

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Bericht des Vorstands

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