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Outsourcing ist im Trend - Hälg Holding AG

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MARKT<br />

<strong>Outsourcing</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>im</strong> <strong>Trend</strong><br />

Wie fünf Anbieter von<br />

Facility Management die<br />

Marktlage beurteilen<br />

Marktumfrage: Lea von Wartburg<br />

Die Nachfrage nach Facility Management <strong>ist</strong><br />

zwar steigend, aber die Wirtschaftslage bleibt<br />

dennoch schwierig. Um neue Aufträge zu gewinnen,<br />

gehen die Anbieter aktiv auf die Kunden<br />

zu oder suchen nach anderen Wegen.<br />

Der Marktlage für die Anbieter von Facility Management<br />

(FM) wird unterschiedlich bewertet.<br />

So beurteilt Herbert Rüegg von hfm <strong>Hälg</strong> Facility<br />

Management <strong>AG</strong> in Zürich die momentane<br />

Lage als positiv mit einer steigenden Nachfrage.<br />

Ricarda Berg, Geschäftsführerin von M+W Zander<br />

(Schweiz) <strong>AG</strong> in Zürich, bestätigt dies. Eine<br />

Folge davon sei aber eine verstärkte Konkurrenz,<br />

da <strong>im</strong>mer mehr Anbieter auf den Markt drängten.<br />

Ronald Schlegel von Ax<strong>im</strong>a Management<br />

Services <strong>AG</strong> in Winterthur beurteilt die Lage anders:<br />

«Die Margen sind gedrückt.» Eine steigende<br />

Nachfrage nach FM-Dienstle<strong>ist</strong>ungen sieht<br />

zwar auch Ernst Roth von der MIB <strong>AG</strong> Property<br />

+ Facility Management, Zürich, jedoch werden an<br />

die Anbieter zum Teil sehr hohe Anforderungen<br />

und Ansprüche gestellt: «Geschäftsliegenschaften<br />

werden komplexer und sind ohne Facility Management<br />

kaum rentabel zu betreiben. Seitens<br />

der Investoren steigen die Anforderungen an<br />

Rendite und Wertsteigerung von Immobilien,<br />

und die Nutzer stellen höhere Ansprüche an<br />

Komfort, Qualität und Service.»<br />

Auf Grund der schlechten Wirtschaftslage<br />

könnte der <strong>Trend</strong> zur Auslagerung von Nichtkern-Aktivitäten<br />

gehen. Dies bestätigt Ernst<br />

Roth von der MIB <strong>AG</strong>: «<strong>Outsourcing</strong> <strong>ist</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Trend</strong>.» Einen Grund dafür nennt Herbert Rüegg<br />

von hfm <strong>Hälg</strong> Facility Management <strong>AG</strong>: «Immer<br />

wenn die Zeiten härter werden, wird Einsparpotenzial<br />

gesucht und me<strong>ist</strong>ens <strong>im</strong> Betreiben und<br />

Unterhalten der Gebäude vermutet.»<br />

Eine Möglichkeit, der schlechten Marktlage<br />

entgegenzuwirken, <strong>ist</strong> selber aktiv werden und<br />

auf die Kunden zuzugehen. Dazu Hans Roth von<br />

der MIB AB: «Wir gehen in den me<strong>ist</strong>en Fällen<br />

proaktiv auf Kunden zu.» Auch in der Ax<strong>im</strong>a Management<br />

Services <strong>AG</strong> wird nach anderweitigen<br />

Möglichkeiten der Kundengenerierung gesucht.<br />

8 HAUS TECH 5 - 2003<br />

Ricarda Berg,<br />

M + W Zander<br />

<strong>AG</strong>, Zürich<br />

Curdin Hess,<br />

Leiter Facility<br />

Management/<br />

Immobilienbewirtschaftung<br />

Karl Steiner <strong>AG</strong><br />

Ernst Roth,<br />

MIB <strong>AG</strong><br />

Property +<br />

Facility<br />

Management,<br />

Zürich<br />

Herbert Rüegg,<br />

hfm <strong>Hälg</strong> Facility<br />

Management <strong>AG</strong>,<br />

Zürich<br />

Ronald Schlegel,<br />

AXIMA Management<br />

Services<br />

<strong>AG</strong>, Winterthur<br />

Wie präsentiert sich derzeit für die<br />

Anbieter von Facility Management<br />

der Markt in der Schweiz?<br />

Facility Management <strong>ist</strong> in aller<br />

Munde, es gibt sehr viele Veranstaltungen,<br />

und dementsprechend<br />

drängen auch <strong>im</strong>mer mehr Anbieter<br />

auf den Markt.<br />

Durch die anhaltende Baisse an<br />

den Aktienbörsen <strong>ist</strong> das Interesse<br />

an Immobilienanlagen gestiegen.<br />

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

bei Finanzdienstle<strong>ist</strong>ern, Versicherungen<br />

und in der Newtec-Branche<br />

führen infolge Arbeitsplatzabbau<br />

zu einem kleineren Volumen<br />

bei den Facility Services, die überwiegend<br />

für die Nutzer erbracht<br />

werden. Die Immobilienbestände<br />

müssen nach wie vor auf einem<br />

qualitativ hohen Niveau bewirtschaftet<br />

werden. Die Anforderungen<br />

an Kostentransparenz in der<br />

Bewirtschaftung nehmen weiter zu.<br />

Die me<strong>ist</strong>en multinational tätigen<br />

Unternehmen stehen vor der Situation,<br />

Kostensenkungsprogramme<br />

durchsetzen zu müssen. Davon<br />

sind Arbeitsplätze betroffen und als<br />

Folge davon auch die Betriebsliegenschaften,<br />

deren Kostenstrukturen<br />

oftmals zu wenig transparent<br />

sind. Diese Faktoren lassen die<br />

Nachfrage nach Facility-Management-Le<strong>ist</strong>ungen<br />

zwar steigen, jedoch<br />

sind die Anforderungen und<br />

Ansprüche für den Anbieter zum<br />

Teil sehr hoch.<br />

Im Moment positiv; seit Ende 2002<br />

hat die Nachfrage an FM <strong>im</strong> Bezug<br />

auf Angebote, aber auch durch konkrete<br />

Aufträge von Bürogebäuden<br />

und industriellen Objekten aus der<br />

ganzen Schweiz stark zugenommen.<br />

Der Schwerpunkt liegt jedoch<br />

in den Regionen Zürich, Genf und<br />

Basel.<br />

Die Margen sind gedrückt. Da unsere<br />

Kunden aber zunehmend Le<strong>ist</strong>ungen<br />

erwarten, die ihre Risiken<br />

reduzieren, gibt es Differenzierungsmöglichkeiten.<br />

Mit der Übernahme<br />

der Verantwortung für<br />

Schlüsselaktivitäten <strong>im</strong> jeweiligen<br />

Infrastrukturbereich können wir<br />

diesen Mehrwert schaffen.


Besteht auf Grund der derzeit<br />

schlechten Wirtschaftlage nicht<br />

generell ein <strong>Trend</strong> zur Auslagerung<br />

von Nichtkernaktivitäten?<br />

Tendenziell besteht dieser<br />

<strong>Trend</strong>.<br />

Ein genereller <strong>Trend</strong> zur Auslagerung<br />

<strong>ist</strong> nicht erkennbar. Vereinzelt<br />

werden <strong>Outsourcing</strong>-Projekte<br />

diskutiert, Organisationseinheiten<br />

analysiert und Ziele<br />

für Verbesserungen abgeleitet.<br />

Die schlechte wirtschaftliche<br />

Ausgangslage <strong>ist</strong> aber selten<br />

die Motivation, sondern nach<br />

wie vor die Konzentration auf<br />

das Kerngeschäft. <strong>Outsourcing</strong>-<br />

Entscheide werden in der Regel<br />

erst nach einer langen Vorbereitungsphase<br />

getroffen.<br />

<strong>Outsourcing</strong> – die Vergabe aller<br />

Facility-Management-Le<strong>ist</strong>ungen<br />

an einen externen Anbieter<br />

– <strong>ist</strong> <strong>im</strong> <strong>Trend</strong>. In der Regel werden<br />

die Mitarbeitenden mit diesem<br />

Contracting mit ausgelagert<br />

und be<strong>im</strong> Anbieter integriert.<br />

Damit übern<strong>im</strong>mt der<br />

FM-Anbieter ein nicht unbeträchtliches<br />

unternehmerisches<br />

Risiko, falls <strong>im</strong> Verlaufe der folgenden<br />

Jahre die Le<strong>ist</strong>ung<br />

zurückgefahren würde.<br />

Das könnte durchaus ein Grund<br />

dazu sein. Seit FM in der<br />

Schweiz Fuss gefasst hat, kann<br />

man nach meinen Erfahrungen<br />

diesen <strong>Trend</strong> gegenüber der<br />

herrschenden Wirtschaftslage<br />

feststellen. Immer wenn die Zeiten<br />

härter werden, wird Einsparpotenzial<br />

gesucht und me<strong>ist</strong>ens<br />

<strong>im</strong> Betreiben und Unterhalten<br />

der Gebäude vermutet.<br />

Der <strong>Trend</strong> besteht unseres Erachtens<br />

nicht in Abhängigkeit<br />

von der Wirtschaftslage, sondern<br />

steht vielmehr <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit der Auslagerung<br />

von Immobilien und Infrastruktur.<br />

Die spezialisierten Immobilienfirmen,<br />

deren Portefeuille in<br />

der jüngeren Vergangenheit<br />

stark gewachsen <strong>ist</strong>, vergeben<br />

die entsprechenden Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

zunehmend an spezialisierte<br />

Firmen. Sie profitieren dadurch<br />

vom Know-how und den<br />

Synergien.<br />

Welche Art von Facility Management<br />

<strong>ist</strong> bei Ihrem Unternehmen<br />

von den Kunden besonders stark<br />

gefragt?<br />

Bei uns wird me<strong>ist</strong> ein grösserer<br />

Teil der Le<strong>ist</strong>ungspalette<br />

nachgefragt. Aufträge für Einzelle<strong>ist</strong>ungen<br />

wie zum Beispiel<br />

ausschliesslich Reinigung werden<br />

nicht nachgefragt.<br />

Immer mehr Bauherren realisieren,<br />

dass die Bewirtschaftungskosten<br />

in der Planungs- und<br />

Bauphase eines Gebäudes massiv<br />

beeinflusst werden können.<br />

Das baubegleitende Facility Management<br />

n<strong>im</strong>mt sich dieser<br />

Aufgabe an. Die Einsparpotenziale<br />

<strong>im</strong> operativen Facility<br />

Management sind nach wie vor<br />

nicht ausgereizt. Eine Analyse<br />

und die Umsetzung von Massnahmen<br />

führen zu einem opt<strong>im</strong>ierten<br />

Betrieb. Dafür <strong>ist</strong> die<br />

Nachfrage nach Bewertungsgutachten<br />

erfreulich.<br />

Am me<strong>ist</strong>en gefragt sind vor allem<br />

Managementle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Es genügt nicht, jede einzelne<br />

Arbeit am Gebäude separat zu<br />

betrachten und den billigsten<br />

Anbieter pro Arbeitsgattung am<br />

Markt zu suchen. Die Integrale<br />

Betrachtung einer umfassenden<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ung zu steuern, geht<br />

über die isolierte Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der einzelnen Tätigkeitsfelder<br />

weit hinaus.<br />

Technisches Gebäudemanagement,<br />

Objektleitung, Infrastrukturelles<br />

Gebäudemanagement,<br />

<strong>im</strong> Prinzip jedoch das operationelle<br />

Gebäudemanagement und<br />

zum Teil auch begrenzte Aufgaben<br />

(Projekte) innerhalb des<br />

FM-Bereiches.<br />

Infrastrukturelles Objektmanagement<br />

für die Ausführung der<br />

entsprechenden Servicele<strong>ist</strong>ungen.<br />

Dies bedingt ein vertieftes<br />

Verständnis der Kundenbedürfnisse<br />

und die Fähigkeiten, diese<br />

zu befriedigen und den entsprechenden<br />

Nutzen zu schaffen.<br />

Wir stellen fest, dass die<br />

Kunden zunehmend Wert auf<br />

die Auswahl von Partnern legen,<br />

die in den für sie wesentlichen<br />

Bereichen über In-house-<br />

Know-how verfügen.<br />

Wie gross <strong>ist</strong> das aktuelle Bewirtschaftungsportfolio<br />

Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Wir betreuen 15 grosse und umfassende<br />

FM-Mandate.<br />

Der Bereich Facility Management<br />

der Karl Steiner <strong>AG</strong> bewirtschaftet<br />

mehr als 13 000<br />

Objekte. Das Portfolio umfasst<br />

den Wohnungsbau mit Mietliegenschaften<br />

sowie Liegenschaften<br />

<strong>im</strong> Stockwerk- und Miteigentum,<br />

einfache Gewerbe- und<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsobjekte, und<br />

auch komplexe Industrieareale<br />

und Einkaufscenter.<br />

Wir bewirtschaften insgesamt<br />

1200 Objekte mit zusammen<br />

3,0 Mio m 2 Nutzfläche. Darin<br />

sind 65 000 Arbeitsplätze integriert.<br />

In der nun seit zwei Jahren aktiven<br />

FM-Präsenz <strong>im</strong> Schweizer<br />

Markt dürfen wir bereits gegen<br />

20 FM-Kunden betreuen. Wir<br />

sind überzeugt, dass sich unsere<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen <strong>im</strong> operativen<br />

Gebäudemanagement in der<br />

nächsten Zeit jedoch markant<br />

steigern werden.<br />

Unser Portfolio umfasst neben<br />

einer Fläche von über 650 000<br />

m 2 insbesondere die Infrastruktur<br />

für Anlagen <strong>im</strong> Nahrungsmittelbereich<br />

und anderen verwandten<br />

Industrien.<br />

MARKT<br />

Wie <strong>ist</strong> es zurzeit bezüglich Offertanfragen<br />

von Seiten potenzieller<br />

Kunden bestellt?<br />

Es <strong>ist</strong> ein positiver <strong>Trend</strong> bei Offertanfragen<br />

zu verzeichnen.<br />

Die sehr unterschiedlichen Interessen<br />

der potenziellen Kunden<br />

erfordern entsprechend differenzierte<br />

Angebote. Im Handel<br />

<strong>ist</strong> ein Objekt an attraktiver<br />

Lage nach kürzester Zeit verkauft.<br />

Die Anfragen nach nutzerspezifischen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

sind abnehmend, diejenigen<br />

nach professioneller Bewirtschaftung<br />

eines Portefeuilles<br />

stagnierend positiv.<br />

Wir reagieren auf Submissionen,<br />

gehen aber in den me<strong>ist</strong>en<br />

Fällen proaktiv auf potenzielle<br />

Kunden zu. Dabei stossen wir<br />

auf einige sehr viel versprechende<br />

und interessante Projekte.<br />

Seit Januar 2003 bis Anfang<br />

März sind bereits 16 konkrete<br />

FM-Angebote durch hfm <strong>Hälg</strong><br />

Facility Management <strong>AG</strong> bearbeitet<br />

worden.<br />

Unsere systematische Marktbearbeitung<br />

in ausgesuchten Segmenten<br />

und die Zusammenarbeit<br />

mit Partnern, die unsere<br />

Angebotspalette ergänzen,<br />

führen zu zusätzlichen Möglichkeiten.<br />

So antworten wir heute<br />

nicht alleine auf Offertanfragen.<br />

Das Interesse an technischem<br />

Facility Management hat in den<br />

letzten Monaten eher zugenommen.<br />

HAUS TECH 5 - 2003 9

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