FUSSBALL ZAUBER AUCH AN WEIHNACHTEN AB ... - FC Luzern

GÄSTEKOLUMNE
und Halt in der Stadt vor. Für Fussball in der Schweizer
Zweitklassigkeit interessierte sich kaum jemand.
Die einst stolze Adresse drohte zu verkümmern. Pishyar
sagt: «Zuerst musste ich Leben in einen toten Körper
einhauchen.»
Skepsis schlug ihm entgegen, als er anfing. Der Präsident
und Investor bekam zu spüren, dass die Eskapaden
von Hochstapler Roger die Leute ermüdet und
misstrauisch gemacht hatte. Pishyar aber ging in die
Offensive und investierte viel Geld. Leisten konnte er
sich das offensichtlich. Mit 20 Jahren gründete er die
32Group, ein Konstrukt mit 32 Geschäftszweigen,
von Landwirtschaft bis Chemie, von Zeitschrift bis
Gesundheitspflege, von Finanzberatung bis Stahlwerk
– 32 mussten es sein, weil das für ihn nicht eine
beliebige Zahl ist, «sondern eine magische», sagt er.
Das persische Alphabet hat 32 Buchstaben, die «32»
gilt in seiner Heimat als Glückszahl.
Pishyar ist rastlos, wenn es um Geschäftsdenken geht.
In Genf besitzt er zwei Restaurants, in Vuissens FR leistet
er sich einen Golfclub und in Portugal den Fussballklub
Beira Mar, das ist nur ein kleiner Auszug.
Grenzen kennt er keine, er hat ständig den Drang,
zu expandieren. Im Gespräch ist er höchst zuvorkommend,
er sitzt in feinem Anzug und mit perfekt
sitzender Frisur in seinem Ledersessel, erzählt Geschichten
von früher und erklärt dann, worauf er als
Chef grossen Wert legt. Eine Episode bringt das am
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treffendsten zum Ausdruck. Eine Bijouterie in Genf,
die ihm gehört, lieferte keine guten Zahlen. Er sagte
den Angestellten: «Wir müssen etwas unternehmen.»
Sie antworteten: «Ja, ja …» Als aber nichts passierte
und der Umsatz weiter stagnierte, handelte Pishyar.
Er behielt die Löhne zurück und übte so Druck aus. Er
sah darin nichts Verwerfliches, sondern ein Mittel zur
Motivation und sah sich bestätigt, weil das Schmuckgeschäft
fortan das Soll schon früh im Monat erreicht
hatte.
Pishyar ist gerne Chef, und er ist es auch gern bei Servette.
Als Präsident fordert er Ergebnisse. Bleiben sie
aus, handelt er und wechselt den Trainer aus. Aufstiegstrainer
João Alves erfuhr das, er musste nach
dem Cup-Aus in Biel gehen. Als Nachfolger wurde
sein portugiesischer Landsmann João Carlos Pereira
präsentiert. Und Pishyar begründete die Massnahme
so: «Alves war bis jetzt der richtige Mann, Pereira ist
die richtige Wahl für die Zukunft.»
Pishyar geht unbeirrt seinen Weg. Schliesslich hat er
öffentlich kundgetan, wohin die Reise mit Servette führen
soll. 2014 will er mit den Genfer den 18. Meistertitel
feiern, spätestens. Er fragte aber auch schon:
«Warum eigentlich nicht früher?» In dieser Saison
aber scheint ein bescheideneres Ziel angemessen.
Nach dem jüngsten 0:1 im eigenen Stadion gegen
den FCZ zu Pereiras Einstand beträgt der Rückstand
auf den FCL 10, auf den FC Basel bereits 16 Punkte.
MANNSCHAFTSKADER
SERvETTE FC
Nr. Name Position Jg.
1 DAvID GONZALEZ TW 9.11.86
3 CHRISTOPHER ROUTIS vE 3.3.90
4 ISSAGA DIALLO vE 26.1.87
5 LIONEL PIZZINAT MF 9.8.77
6 TIbERT PONT MF 23.1.84
7 MATIAS vITKIEvIEZ ST 16.5.85
8 LAGLAIS xAvIER KOUASSI MF 28.12.89
9 GORAN KARANOvIC ST 13.10.87
10 STéPHANE NATER MF 20.1.84
11 ISHMAEL YARTEY MF 11.1.90
15 RODERICK MIRANDA vE 30.3.91
16 jULIAN ESTEbAN ST 16.9.86
17 PATRIK bAUMANN vE 29.7.86
18 jOAO bARROCA TW 29.7.86
20 CHRISTIAN SCHLAURI vE 30.3.85
22 vINCENT RUEFLI vE 22.1.88
23 ANTONIO MARCOS DE AZEvEDO MF 23.11.81
24 jACqUES FRANçOIS MOUbANDjE vE 21.6.90
25 jéRôME SCHNEIDER vE 4.11.81
26 DANIEL SOARES ST 9.11.92
27 EUDIS ST 5.8.83
28 M'FUTI ST 28.8.81
29 CARLOS SALEIRO ST 25.2.86
30 FAbIO MONTEIRO TW 4.3.90
29 LEvENT GüLEN vE 24.2.94
30 REMO FREULER MF 15.4.92
31 STEvEN ZUbER MF 17.8.91
32 MOHAMED COULIbALY MF 7.8.88
33 ALESSANDRO MERLO TW 4.5.93
34 MORITZ bAUER vE 25.1.92
35 ORHAN MUSTAFI ST 4.4.90
TRAINER: jOãO CARLOS PEREIRA
ASSISTENT: OSCAR LONDONO
TORHüTERTRAINER: PASCAL MARGUERAT
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