Minimal-invasive Operationstechnik in der Visceralchirurgie
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KOMPETENZBEREICH GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE<br />
Die Geburtshilfe zwischen Hausgeburt<br />
und Zentrumsspital<br />
Dr. med. Harold Seiler<br />
Die Geburtshilfe ist e<strong>in</strong> affektives Fach. Die Mutter, welche<br />
das Schicksal ihres K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>em geburtshilflichen Team<br />
anvertraut, sucht nicht nur das Vertrauen <strong>in</strong> die technischen<br />
Fähigkeiten dieses Teams, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>e emotionale<br />
Beziehung. Geburtshäuser o<strong>der</strong> Hausgeburten erfüllen<br />
diesen Wunsch nach Individualität. Geburtshilfe-<br />
Kl<strong>in</strong>iken an<strong>der</strong>seits bieten e<strong>in</strong>e erhöhte mediz<strong>in</strong>ische Sicherheit.<br />
Gebärende stehen also im Spannungsfeld, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
möglichst kle<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>dividuellen, <strong>in</strong>timen und persönlichen<br />
Rahmen gebären zu können, und den Bedürfnissen nach<br />
mediz<strong>in</strong>ischer Sicherheit und ökonomischer Realität <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er grösseren geburtshilflichen E<strong>in</strong>heit.<br />
Um e<strong>in</strong>e affektive Beziehung zwischen mediz<strong>in</strong>ischem<br />
Personal und <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> auf emotionaler Ebene aufbauen<br />
zu können, braucht es die Möglichkeit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen<br />
und persönlichen Betreuung. Dies ist umso eher möglich,<br />
je kle<strong>in</strong>er das Team ist. Deshalb ist im Zuge dieses<br />
Wunsches nach Individualität das Bedürfnis nach Hausgeburt<br />
und Gebärhäusern zu verstehen, wo oft nur e<strong>in</strong>e<br />
o<strong>der</strong> wenige Hebammen e<strong>in</strong>e persönliche Beziehung zur<br />
Frau aufbauen und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Betreuung gewährleisten<br />
können.<br />
An<strong>der</strong>seits ist aber auch erwiesen, dass grössere geburtshilfliche<br />
Strukturen mit den mo<strong>der</strong>nen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
heutigen Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e grössere Sicherheit für Mutter und<br />
K<strong>in</strong>d bieten können. Dazu kommen auch noch ökonomische<br />
Überlegungen. Um e<strong>in</strong>e Infrastruktur aufrecht zu<br />
erhalten, braucht es e<strong>in</strong>e entsprechende Grösse zur ökonomisch<br />
s<strong>in</strong>nvollen Auslastung.<br />
Wir s<strong>in</strong>d überzeugt, dass im Schnittpunkt dieser beiden<br />
sich diametral gegenüber stehenden Bedürfnissen das<br />
Regionalspital e<strong>in</strong>e gute Lösung ist. Es kann e<strong>in</strong>erseits dem<br />
Wunsch nach Individualität entsprechen und sich gleichzeitig<br />
die Errungenschaften <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Mediz<strong>in</strong> zunutze<br />
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machen. E<strong>in</strong> grosser Vorteil ist auch <strong>der</strong> Umstand, dass<br />
die meisten Frauen, die <strong>in</strong> unserem Spital zur stationären<br />
Behandlung e<strong>in</strong>treten, schon ambulant <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />
behandelt wurden. Dies gibt die Gewähr, dass Untersuchungen<br />
und Abklärungen nicht doppelt durchgeführt<br />
werden und dass schon vor dem Spitale<strong>in</strong>tritt e<strong>in</strong>e persönliche<br />
emotionale B<strong>in</strong>dung und damit das Vertrauen und<br />
die Voraussetzung für e<strong>in</strong>en günstigen Heilungsverlauf<br />
geschaffen werden.<br />
Es gibt für die Geburtshilfe an e<strong>in</strong>em peripheren Spital<br />
aber e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung, nämlich die gute<br />
Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er Zentrumskl<strong>in</strong>ik. Es gibt immer<br />
wie<strong>der</strong> Situationen, voraussehbare und nicht voraussehbare,<br />
welche die personellen und apparativen Möglichkeiten<br />
e<strong>in</strong>es Regionalspitals überfor<strong>der</strong>n. In diesem Falle<br />
ist e<strong>in</strong> Rückhalt durch die Zentrumskl<strong>in</strong>iken im Kantonsspital<br />
St.Gallen und im Ostschweizerischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>spital<br />
unabd<strong>in</strong>gbar, um e<strong>in</strong>en hohen Standard <strong>der</strong> Sicherheit für<br />
Mutter und K<strong>in</strong>d garantieren zu können.