29.09.2012 Aufrufe

WIRKLICHER WERT - Itera

WIRKLICHER WERT - Itera

WIRKLICHER WERT - Itera

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Martin Bolliger<br />

ist Inhaber und Geschäftsführer<br />

der<br />

Martin Bolliger AG<br />

Top Management<br />

Performance, Aarau/Berlin<br />

(www.martinbolliger.com)<br />

Er ist tätig als Trainer,<br />

Berater und Coach für<br />

Dienstleistungs- und<br />

Industrie-Unternehmen.<br />

Zudem ist er Schweizer<br />

Ansprechpartner des<br />

Meinungsforschungsinstituts<br />

Gallup GmbH, Potsdam<br />

4<br />

DAS BESTE AUS SEINEN MITARBEITERN<br />

HERAUSHOLEN – ODER –<br />

EINFACHE MOTIVATIONSSTRATEGIEN<br />

FÜR SCHLECHTE ZEITEN<br />

Schwierige Zeiten laden ein, die Umstände zu beklagen,<br />

mit dem eigenen Schicksal zu hadern, sich schlecht<br />

zu fühlen und die Hoffnung zu verlieren. Unternehmer<br />

und Führungskräfte sind gefordert, mit ihren<br />

MitarbeiterInnen so umzugehen und den richtigen Ton<br />

zu finden, dass diese ihr Bestes geben. Diese Führungsaufgabe<br />

ist und bleibt anspruchsvoll. Doch es gibt<br />

lohnende Wege, die einem einfachen Lebensprinzip<br />

gleichen – in leicht veränderter Form: «Tue anderen<br />

das, was sie möchten, das du ihnen tust». Das erstaunliche<br />

Resultat: MitarbeiterInnen finden zu ihrer<br />

Motivation zurück.<br />

Als Trainer, Berater und Coach in verschiedenen Unternehmen<br />

höre ich öfter den Wunsch: «Wir sollten die Mitarbeiter<br />

wieder mal richtig motivieren. Irgendwie hat der<br />

Drive nachgelassen.» Dieser Wunsch ist verständlich und<br />

macht Sinn. Die Frage stellt sich: Was ist geschehen, dass<br />

die (offenbar früher vorhandene) Motivation nachgelassen<br />

hat? Was steckt hinter dem «Irgendwie»?<br />

Nun gibt es viele Motivationstheorien. Sie alle basieren<br />

auf bestimmten Menschenbildern. Im wesentlichen gibt<br />

es diejenigen, die behaupten, man müsste dem Menschen<br />

immer wieder erst mal einen Tritt geben, damit er<br />

sich in Bewegung setzt. Die andere Ansicht ist, dass der<br />

Mensch grundsätzlich WILL, dass er eben motiviert IST.<br />

Daraus ergibt sich die den Werten/Überzeugungen entsprechende<br />

Motivations-Konzeption. Da meinen die<br />

einen, man müsste eigentlich unmotivierten Menschen<br />

Motivation beibringen. Oder aber man geht davon aus,<br />

dass bei grundsätzlich motivierten Menschen etwas<br />

geschehen ist, das die primäre Motivation überdeckt.<br />

Hier geht es also wesentlich darum, den Schutt, die Störungen,<br />

welche die Motivation belasten, wieder abzutragen,<br />

damit die zugrunde liegende Motivation wieder<br />

belebt wird, atmen kann und sich bewegen WILL.<br />

Unschwer ist zu erkennen, dass sich der Schreibende<br />

der Gruppe zugehörig weiss, die überzeugt ist, dass wir<br />

Menschen grundsätzlich WOLLEN.<br />

Die Theorie von Schöpflöffel und Eimer<br />

Lassen Sie mich anhand eines einfachen Bildes eine<br />

weitere Beobachtung machen. Ein englischsprachiges<br />

Buch von Tom Rath/Don Clifton trägt den eigenwilligen<br />

Titel: «How full is your bucket?» (Wie voll ist dein<br />

Eimer?) Sie beschreiben darin, dass wir alle umhergehen<br />

mit einem Eimer und einem Schöpflöffel. Wann immer<br />

wir einem anderen Menschen etwas Gutes, Wohlwollendes,<br />

Angenehmes tun oder sagen, füllen wir ihm<br />

gewissermassen seinen Eimer. Brüskieren wir ihn durch<br />

das, was wir tun oder sagen, nehmen wir ihm mit unserem<br />

Schöpflöffel etwas aus seinem Eimer weg. Interessant<br />

ist dabei die Erfahrung, dass wir, wenn wir jemandem<br />

in positiver, herzlicher Weise begegnen, auch selbst<br />

etwas davon haben. Es beflügelt uns, steigert unsere<br />

gute Laune. Indem wir anderen Positives vermitteln, füllen<br />

wir somit auch unseren eigenen Eimer.<br />

Genauso läuft es umgekehrt. Meine schlechte Laune,<br />

die ich an meinen Mitmenschen auslasse, hebt sich<br />

nicht: Im Gegenteil. Das Bild zeigt, wie sehr wir Menschen<br />

im täglichen Umgang aufeinander angewiesen<br />

sind, ja gar voneinander abhängig sind. Zusammengefasst<br />

heisst Don Cliftons Theorie: Jeder von uns hat<br />

einen unsichtbaren Eimer. Er wird ständig geleert oder<br />

gefüllt, je nach dem was andere zu uns sagen oder uns<br />

tun. Wenn unser Eimer voll ist, fühlen wir uns ausgezeichnet.<br />

Ist er leer, geht’s uns miserabel.<br />

Und ebenso hat jeder von uns einen unsichtbaren<br />

Schöpflöffel. Nutzen wir diesen, um die Eimer anderer<br />

Menschen zu füllen, indem wir etwas tun oder sagen,<br />

das ihre positiven Gefühle steigert, füllen wir auch unseren<br />

eigenen Eimer. Doch wenn wir den Schöpflöffel<br />

benutzen, um uns vom Eimer Anderer zu bedienen,<br />

indem wir Dinge tun oder sagen, welche deren positiven<br />

Gefühle schmälern, dann setzen wir uns selbst<br />

herab.<br />

So wie ein volles Glas überfliesst, gibt uns ein voller<br />

Eimer einen positiven Ausblick und erneuerte Energie.<br />

Jeder Tropfen in diesen Eimer macht uns stärker und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!