20 - Benevol Bern
20 - Benevol Bern
20 - Benevol Bern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bericht der Projektleitung<br />
Sozialzeit-Forum<br />
Seit Mitte <strong>20</strong>02 fanden 18 Sozialzeit-Foren statt. Dass an jedem Anlass ein anderes<br />
Thema bearbeitet wurde, zeigt wie vielfältig und vielseitig Freiwilligenarbeit sein<br />
kann! Da das Forum auch jedes Mal an einem anderen (meist das Tagesthema repräsentierenden)<br />
Ort stattfand, lernten die Stammteilnehmenden laut ihrer<br />
eigenen Aussagen auch ganz schön die Stadt <strong>Bern</strong> kennen... Die Zahl der Teilnehmenden<br />
ist recht ausgeglichen – sie bewegt sich zwischen 45 und 90 Personen<br />
aus den Bereichen Kultur, Politik, Soziales, Gesundheit, Sport, Natur, Ökologie,<br />
Kirche, Quartier, Kinder und Jugend. Eine Tendenz ist allerdings unübersehbar:<br />
Das Teilnehmerfeld besteht zum grössten Teil aus Vertreterinnen und Vertretern der<br />
Bereiche Soziales, Senioren/Pflege und Kirche, währenddem Gäste aus Sport,<br />
Ökologie, Politik und Kultur leider fast Seltenheitswert geniessen. Als Grund vermuten<br />
wir die Tatsache, dass die Freiwilligen-Verantwortlichen dieser Bereiche<br />
ihren Job meist selber freiwillig ausüben und deren Zeit deshalb besonders knapp<br />
bemessen ist. Die Übersicht über sämtliche Sozialzeitforen ist auf der <strong>Benevol</strong>-<br />
Website zu finden.<br />
Das erste Sozialzeitforum im vergangenen Jahr fand zum<br />
Thema «Eignungstest für Freiwillige?» in der Aula des<br />
Eidgenössischen Personalamtes mit fachlicher Unterstützung<br />
von Franziska Zimmermann-Rohr, Leiterin Personalamt<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>, statt. Nach einem Fachreferat<br />
wurde vorwiegend in Gruppen gearbeitet mit dem Ziel<br />
herauszufinden, wie die Eignungsprüfungen aus dem<br />
Profi-Bereich auf den Freiwilligen-Sektor hinunter gebrochen<br />
werden oder werden könnten.<br />
Das Sozialzeitforum 2-09 fand zum politisch aktuellen Thema «Sollen Freiwillige Profis<br />
entlasten»? im Calvinhaus statt. Natürlich waren alle Anwesenden der Meinung,<br />
dass die Tagesfrage mit einem klaren NEIN beantwortet werden muss. Diesbezüglich<br />
auf Herz und Nieren geprüft wurden am Podium Valeria Walpen, Koordinatorin<br />
Freiwilligenarbeit Pfarrei Dreifaltigkeit und Monika Egli, Leiterin SEOP und Freiwillige<br />
HelferInnen Spitex <strong>Bern</strong>. Es sei auch im Jahresbericht erwähnt: Die beiden Organisationen<br />
entlasten nicht Profis mit Freiwilligen! Ziemlich unterschiedlich aufgenommen<br />
wurde das Eingangsreferat von Prof. Dr. Isidor Wallimann, Soziologe und<br />
Ökonom. Das durfte jedoch niemanden erstaunen, hat sich Herr Wallimann im Laufe<br />
der Jahre wohl nicht ganz unabsichtlich einen Namen als Provokateur beim Thema<br />
Freiwilligenarbeit gemacht. An beiden Foren wurde im zweiten Teil während des<br />
Apéros eifrig gefachsimpelt und vernetzt. Ob der Anlass gerade deshalb so beliebt ist?<br />
14<br />
Foto: Andrea Campiche<br />
Sozialzeit-Einsätze <strong>Bern</strong>er Schulen<br />
«Die Klasse erlebte den Einsatz sehr<br />
positiv – Einige sagten, dass sie<br />
später einmal Sozialzeit leisten möchten».<br />
Diese Rückmeldung eines<br />
Lehrers ist in aller Kürze genau das<br />
Ziel, das <strong>Benevol</strong> <strong>Bern</strong> mit dem<br />
Angebot für <strong>Bern</strong>er Schulklassen erreichen<br />
will. Schon 185 Schulklassen<br />
mit rund 3'400 Jugendlichen haben<br />
mittlerweile einen von <strong>Benevol</strong> vermittelten<br />
und organisierten Sozialzeit-<br />
Einsatz geleistet. Als Vorbereitung des<br />
Einsatzes haben sie sich im Unterricht<br />
mit dem Thema Freiwilligenarbeit befasst<br />
und gesehen, wo überall Einsätze<br />
möglich sind und welche Gründe dafür sprechen, Sozialzeit zu leisten. Freiwilligenarbeit<br />
nämlich macht Spass und bringt Abwechslung in den Alltag, man lernt neue<br />
Menschen kennen, sieht die Welt mit anderen Augen, lernt Verantwortung übernehmen,<br />
kann Neues lernen und zeigen was man kann. Dies alles neben der altbekannten<br />
Tatsache, dass es gut tut, für andere etwas Gutes zu tun.<br />
Offensichtlich in guter Erinnerung geblieben ist der Sozialzeit-Einsatz einem 18jährigen<br />
Jugendlichen. Er hatte ihn im 6. Schuljahr geleistet. Heute besucht er<br />
an der BFF das 10. Schuljahr und im Rahmen einer Projektarbeit organisierte er mit<br />
Unterstützung von <strong>Benevol</strong> einen Einsatz für seine Klassenkameradinnen und<br />
-kameraden. Diese rodeten einen nicht mehr genutzten Schulgarten und wandelten<br />
ihn in eine Wiese um. Die Stadtgärtner waren des Lobes voll über das kräftige<br />
Zupacken der Jugendlichen und betonten, sie seien mit der Arbeit viel weiter gekommen<br />
als geplant.<br />
Besonders anspruchsvoll, aber auch sehr spannend, sind erfahrungsgemäss Einsätze<br />
in Behinderten- und Betagten-Institutionen. Sowohl von Seiten der Lehrpersonen<br />
wie auch der Betriebe ist eine besonders sorgfältige Vorbereitung und<br />
Begleitung wichtig. Umso schöner kann das Resultat aussehen. Im Berichtsjahr<br />
wagten sich zwei Klassen aus dem Schulhaus Marzili an diese Herausforderung.<br />
Die Begegnung im Wohn- und Pflegezentrum Résidence und im Domicil Wyler war<br />
für die Betagten wie für die Schulkinder ein beeindruckendes Erlebnis. In «altersgemischten»<br />
Gruppen wurde gespielt, gebastelt, Zvieri zubereitet und gesungen.<br />
Überraschend ist immer wieder, wie offen und fröhlich die Schulkinder nach kurzen<br />
15<br />
Foto: Peter Sauter<br />
... August ...