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EXPEDITIONEN - SATUS - der Sportverband

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<strong>EXPEDITIONEN</strong><br />

Der mittlere Gokyo-See. Schöner kann die Farbe fasst nicht mehr sein<br />

Beim Aufstieg auf den Grat spüren wir erstmals, wie das Wetter auch<br />

sein könnte. Bis zum jetzigen Zeitpunk war es immer sehr schön,<br />

Temperaturen angenehm, bei Sonnenschein 10 bis 25°, nach Sonnenuntergang<br />

um 0°, am Nachmittag die obligaten Wolken um die<br />

hohen Gipfel und windig. Jetzt haben wir starken Wind und Temperatur<br />

im Minus, also warm anziehen.<br />

Freitag, 6. November: Machhermo (4470 m)–Gokyo (4800 m)<br />

Die heutige Etappe dauert nur etwa vier Stunden, Aufstieg 330 m<br />

plus je zirka 300 m auf und ab.<br />

Sie beginnt mit dem Aufstieg auf den vor<strong>der</strong>en Teil des gestern<br />

schon bestiegenen Grates (diesmal aber bei gutem Wetter und angenehmer<br />

Temperatur), führt dann zirka 200 m über dem Talgrund<br />

dem sonnenbeschienen Hang entlang. Rechts unten <strong>der</strong> Dudh-Koshi<br />

Nadi-Fluss und gleich dahinter die riesige Moräne des Ngozumba-<br />

Gletschers, <strong>der</strong> von Tibet herkommend bis weit hinunter ins Khumbu-Gebiet<br />

reicht.<br />

Hinter dem Gletscher bestaunen wir die imposante Gallery <strong>der</strong><br />

6000er bis 8000er, vor uns erstmals den Cho Oyu , ein optisch sehr<br />

schöner 8000er. Auf ihm wohnt die Göttin des Türkis. Schon bald<br />

erreichen wir den ersten Gokyo-See. Er hat eine selten gesehene Türkisfarbe<br />

(die Göttin auf dem Cho Oyu macht's möglich!?).<br />

Es geht weiter steil aufwärts über und durch grosse Blöcke, über<br />

steile Treppen zum zweiten See, genannt «Träne <strong>der</strong> Göttin Türkis».<br />

Er ist etwas kleiner, die Farbe noch intensiver. Flacher geht es diesem<br />

See entlang weiter, dann über offenes Gelände zum dritten See. Am<br />

«Eingangstor» mit seinen vielen Gebetsfahnen bemerken wir, dass<br />

am Dorfrand am Seeufer Hochzeitsfotos gemacht werden, Temperatur<br />

knapp 0°, schulterfreies Kleid! Hermann fragt, ob er auch ein<br />

Foto machen darf und woher sie kommen. Ersteres wird lächelnd mit<br />

Ja beantwortet, kommen tun sie aus China und möchten schnellstmöglich<br />

wärmere Klei<strong>der</strong> anziehen. Hier wohnen wir in <strong>der</strong> Gokyo<br />

Ressort-Lodge und man merkt in je<strong>der</strong> Beziehung, das wir endgültig<br />

in grosser Höhe angelangt sind: kalt im Haus, die WC sind Gletscher<br />

usw. Zum Vergleich, <strong>der</strong> höchste Berg Europas ist 4600 m hoch!<br />

Samstag, 7. November: Gokyo (4800 m)–Dragnag (4700 m)<br />

Dauer <strong>der</strong> heutigen Etappe gut fünf Stunden inklusive Aufstieg auf<br />

den Gokyo Ri. Höhen: Auf den Gokyo Ri 560 m auf und wie<strong>der</strong> 560<br />

m ab, nach Dragnag 100 m Abstieg, unterwegs auf dem Gletscher<br />

aber sicher je 500 m auf und 500 m ab.<br />

Die Aufenthaltsräume in den<br />

Lodges sind unterschiedlich<br />

gestaltet, eines haben sie aber<br />

gemeinsam, den mit Yak-Tung<br />

befeuerten Ofen<br />

Der Gokyo Ri ist zwar ein schöner Aussichtspunkt, als Berg mit seinen<br />

5360 m aber nur hoch. Zuerst geht es auf steinigem und staubigem<br />

Wan<strong>der</strong>weg sehr steil aufwärts, später etwas flacher durch<br />

Blockgelände. Oben aber ein unwahrscheinlich schönes Panorama.<br />

Start zu Aufstieg 6.15 Uhr, Gipfel um 8.30 Uhr erreicht, Abstieg.<br />

Anschliessend wan<strong>der</strong>n wir über den sehr grossen Ngozumba-Glet-<br />

Blick vom 5360 m hohen Gokyo Ri auf den Ngozumba-Gletscher<br />

den Cholatse<br />

scher teilweise sehr steil ab und auf. Man geht auf Sand und z. T.<br />

wie<strong>der</strong> sehr grossen Steinen. Nur bei grossen Spalten und/o<strong>der</strong> Abbrüchen<br />

wird einem klar, dass man auf einem Gletscher, sprich: Eis<br />

geht. Hier sieht man das bläuliche Eis. Der Gletscher transportiert<br />

zehntausende Tonnen Steine und Schutt, daher die extremen Moränen.<br />

In Dragnag, auf einer kleinen, von hohen Bergen eingeklemmten<br />

Hochebene liegend, wohnen wir für eine Nacht in <strong>der</strong> Toshi-<br />

Friendship-Lodge. Toshi ist einer <strong>der</strong> Sherpas, <strong>der</strong> mit Berie 2003 auf<br />

dem Everest stand. Fortsetzung in <strong>der</strong> nächsten Nummer<br />

Gletscherspalte im Ngozumba-Gletscher<br />

12 Das <strong>SATUS</strong>-Sportmagazin l Nr. 1, 12. Februar 2010

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