GB Uv 2009 - Reformierte Kirchgemeinde Untervaz
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Die Reise hat uns allen sehr gefallen. Géraldine Rettich<br />
«Wasser und Wüste»<br />
Ein Reisebericht aus Jordanien.<br />
Endlich Ferien! Herrliche Sonnentage locken uns in den Garten,<br />
auf den Berg, an einen See oder gar ans Meer. Das muss man<br />
geniessen. Die grünen Wiesen und Wälder laden zum Wandern<br />
ein. Bäume spenden Schatten und am Bach erfrischen wir uns<br />
mit klarem Wasser. Ein kurzer Gewitterguss ist in der Hitze eine<br />
willkommene Abwechslung und lässt die Natur aufatmen und<br />
erblühen.<br />
Ortswechsel: drei Flugstunden von hier entfernt liegt das<br />
geschichtsträchtige Land Jordanien, dem der Fluss Jordan seinen<br />
Namen gab. Die vielen Ausgrabungsstätten erzählen davon, dass<br />
dieses Land einst fruchtbar gewesen sein muss. Jede antike Stadt<br />
hatte Bäder oder ihre Nymphäen. Unzählige Bäche durchflossen<br />
das Land. Die Regengüsse in den Wintermonaten verwandelten<br />
die Wüste in ein Blütenmeer. Die wasserführenden Wadis tränkten<br />
die Ebenen, so dass die Nomaden mit ihren Ziegen, Schafen<br />
und Kamelen aufbrechen konnten zu neuen Weideplätzen. Ein<br />
wahrhaft biblisches Land.<br />
Im Mai machten wir uns auf, Jordanien zu entdecken, auf<br />
der Suche nach biblischen Spuren. Dieses kulturreiche Land mit<br />
seinen herzlichen Bewohnern steht davor, zu versanden. Die<br />
Wüste erobert fruchtbares Land, Meter um Meter. Da, wo einst<br />
Beduinen durch die Steppe zogen, stehen heute die meisten Beduinenzelte<br />
am Strassenrand. Wovon sollen sie leben, wenn es<br />
kein Wasser und damit keine Weideplätze für ihre Tiere gibt?<br />
Im Landesinneren sahen wir uns Wüstenschlösser an.<br />
Badehäuser, Saunen ... all das hatten die Herrscher schon vor<br />
1400 Jahren. Allerdings nicht in der Wüste, wie man zu glauben<br />
meint. Damals war alles noch fruchtbar und reich an Wasser. Vor<br />
1400 Jahren? Wir waren in einem Dorf, dass vor kurzem noch<br />
an einem See lag, der heute völlig ausgetrocknet ist. Noch vor<br />
20 Jahren war hier alles grün und blühte. Heute ist alles sandig<br />
und trocken. Nur ein paar Bäume und Vorgärten werden bewässert.<br />
Der Grundwasserspiegel liegt bei 50-60 m. Stellen Sie sich<br />
vor, innerhalb von nur 20 Jahren ist ein ganzer Landstrich ausgetrocknet.<br />
Wir erreichten den Jordan. Mit einem abenteuerlichen<br />
«Shuttle» wurden wir Touristen nach Bethanien gebracht und<br />
unser Führer zeigt uns stolz die Taufstelle, wo Jesus einst von<br />
Johannes getauft wurde. Noch heute sieht man dort Überreste