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GB Uv 2011 - Reformierte Kirchgemeinde Untervaz

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GemeindeBrief<br />

Herbst <strong>2011</strong><br />

16<br />

20<br />

400 Jahre Reformation in <strong>Untervaz</strong><br />

11 Das Jubiläumsjahr.<br />

www.untervaz-reformiert.ch


2 « Editorial<br />

Aus dem Vorstand<br />

» 3<br />

Dunggli Wolgga ... brauten sich während der zweiten Vorstellung<br />

über Schauspielern, Solisten, Musikern und uns, dem Publikum,<br />

zusammen. Das Werk Josef Hugs wurde nicht nur mit viel Herzblut<br />

neu inszeniert, sondern auch mit Durchhaltevermögen und<br />

Charme aufgeführt. Grosses Kompliment an alle Mitwirkenden!<br />

Dunggli Wolgga ... brauten sich vor 400 Jahren über unserem<br />

Dorf zusammen. Die Angst ging um. Der Krieg frass das Land<br />

und seine Bewohner. Wer sich mit der Geschichte beschäftigt,<br />

weiss, dass es gar nicht allein um Religion, sondern auch um<br />

ganz handfeste irdische Macht ging. Die drei Bünde waren für<br />

die fremden Grossmächte ein gefundenes Fressen.<br />

Dunggli Wolgga ... ist zuerst einmal eine Dichtung. Sie ist in<br />

diesem Sinn nicht rein historisch zu verstehen. Dagegen sprechen<br />

viele Details, die Sie vielleicht auch bemerkt haben. Wie<br />

es genau zu und her gegangen ist in Vaz, und was Reformation<br />

der Kirche bedeutet, ist ein Thema für den historischen Abend<br />

unserer Festwoche. Ich denke, Hugs Werk ist zuerst eine starke<br />

Mahnung zum Frieden. Kein Frieden unter den Nationen ohne<br />

Frieden unter den Religionen, kein Frieden unter den Religionen<br />

ohne den Dialog ... hat der grosse katholische Theologe Hans<br />

Küng in seinem Projekt Weltethos gesagt. Dieser Frieden beginnt<br />

nie bei den Mächtigen, sondern immer bei den einfachen Menschen.<br />

Josef Hugs stärkstes Argument ist, dass der Fremde, den<br />

du langsam kennenlernst, nicht mehr der Fremde sein kann. Er<br />

bleibt wohl anders, wird aber ein Mensch wie du und ich. Ich<br />

finde, dies macht die Dichtung und das Schauspiel nicht nur für<br />

unser Jubiläum, sondern v.a. in der heutigen politischen Landschaft<br />

sehr aktuell.<br />

Ihr Pfarrer Jörg Lanckau<br />

Wir freuen uns auf die Jubiläumswoche im September. Bestimmt<br />

hat es Angebote dabei, die Sie ansprechen! Machen Sie mit und<br />

feiern Sie mit, Sie sind alle herzlich willkommen!<br />

Dreimonatige Weiterbildung<br />

Unser Pfarrer Jörg Lanckau hat am 4. August seine dreimonatige<br />

Weiterbildungszeit beendet. Willkommen zurück! Wir sind gespannt,<br />

was er über diese Zeit berichten wird. Pfarrer Lanckau<br />

ist nun wieder wie gewohnt erreichbar und arbeitet weiterhin zu<br />

50% im Pfarramt <strong>Untervaz</strong>-Haldenstein.<br />

<strong>Kirchgemeinde</strong>versammlung<br />

Am Sonntag, 13. Nov. <strong>2011</strong> findet nach dem Gottesdienst die<br />

Wahlversammlung der <strong>Kirchgemeinde</strong> statt. Reservieren Sie sich<br />

bitte diesen Termin für Ihre <strong>Kirchgemeinde</strong>.<br />

Erika Cahenzli-Philipp<br />

Bitte beachten Sie das beiliegende Festprogramm!<br />

Wir haben noch eine Bitte: Wer unterstützt unser <strong>Kirchgemeinde</strong>fest<br />

mit einer Torte oder Kuchen?<br />

Bitte für unsere Planung den kleinen Talon unten im Pfarramt<br />

abgeben bzw. im Briefkasten hinterlegen. Vielen Dank!<br />

Das Jubiläums-OK.<br />

✄····································<br />

Mein Name:<br />

Ich bringe mit:


4 « » 5<br />

Zum Gedenken an Werner Eisenhut-Köfer<br />

Am 5. Juli <strong>2011</strong> erreichte uns die traurige Nachricht über<br />

den plötzlichen und unerwarteten Tod von Werner Eisenhut.<br />

Werner hatte sich sehr gefreut auf diese Veloferien mit<br />

seiner Frau Gertraud in Österreich, und nun musste dort<br />

in den ersten Ferientagen sein Leben so jäh enden. Viele<br />

Menschen reagierten tief betroffen auf diese Nachricht, im<br />

Gespräch vor der Kirche meinte jemand treffend: «Mir ist<br />

gewesen, als sei unser Dorf einen Moment still gestanden.»<br />

Überall spürte man, wie gerne die Menschen Werner hatten,<br />

und wie sie Anteil nahmen am Leid der Familie.<br />

Werner Eisenhut fehlt, in seiner Familie, bei seinen<br />

Freunden und bei uns in der <strong>Kirchgemeinde</strong>. Er war seit<br />

1996 im Kirchenvorstand tätig. Werner hat sich mit viel<br />

Sachverstand um den Unterhalt unserer Gebäude und technischen<br />

Einrichtungen gekümmert. Gab es eine Störung bei<br />

den Glocken, spukte die Heizung oder musste Öl eingekauft<br />

werden, Werner übernahm ohne viele Worte. Auch wenn es<br />

ums Organisieren eines festlichen Anlasses ging, packte er<br />

gerne mit an, immer mit tatkräftiger Unterstützung seiner<br />

Gertraud. Über die Vorstandstätigkeit hinaus war Werner<br />

sehr stark in der <strong>Kirchgemeinde</strong> verwurzelt und ein regelmässiger<br />

Gottesdienstbesucher. Seine ruhige, wohlwollende<br />

und immer auch humorvolle Art werden wir alle vermissen.<br />

Wir werden Werner in dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Erika Cahenzli-Philipp


6 « Aktuelle Veranstaltungen<br />

» 7<br />

Wochenende in Trans<br />

Ökumenische Chliichinderfiir<br />

Liebe Kinder und Eltern, wir treffen uns am<br />

29. September in der Ref. Kirche, am 27.<br />

Oktober in der Kath. Kirche, am 24. November<br />

in der Ref. Kirche, am 15. Dezember<br />

in der Kath. Kirche und am 26. Januar<br />

in der Ref. Kirche, jeweils 9.30 Uhr. Wir<br />

erzählen Euch biblische Geschichten, singen<br />

und beten gemeinsam. Danach gehen<br />

wir ins Pfarreiheim oder ins KGH. Dort<br />

gibt es Zopf, Sirup und Kaffee und es ist<br />

Zeit für Spiele und gute Gespräche.<br />

Seid herzlich willkommen!<br />

Im Juni haben wir Corinna Nuccilo aus unserem Team verabschiedet.<br />

Herzlichen Dank, Corinna, für Dein Engagement. Neu<br />

im Team begrüssen wir Ursi Geissmann (Foto rechts) und Ramona<br />

Capaul (links). Wir freuen uns, dass Ihr uns unterstützt.<br />

Euer Chliichinderfiir-Team.<br />

Alle Schüler der 3.-6. Klasse unserer <strong>Kirchgemeinde</strong> sind eingeladen<br />

zur Reise nach Trans vom 9.-11. September <strong>2011</strong>. Diesmal<br />

wollen wir in Trans «Natur – pur» erleben. Wir werden die Tage<br />

hauptsächlich im Freien verbringen: spielen, kochen, grillieren<br />

und wer möchte, darf sogar draussen im Zelt schlafen.<br />

Los geht es am Freitag, den 9. September, ab 17 Uhr vor dem<br />

Kindergarten.<br />

getauft wurden<br />

Arina Göpfert und Selina Brandenberg am<br />

8. Mai auf dem Lat (Titelbild und S. 9); Kim<br />

und Lio Niederberger am 12. Juni in der<br />

Kirche und Seraina Bürkli und Roy Philipp<br />

am 7. August auf der Alp Salaz.


8 « Senioren<br />

» 9<br />

KiKi Tag<br />

Wieder durften wir einen fröhlichen «Kinder und Kirche» Tag feiern.<br />

Am Mittwoch, 18. Mai, bei gerade richtigem Ausflugswetter<br />

feierten wir zusammen mit 26 Kindern der 1.-4. Klasse das Fest<br />

der Sonntagschule.<br />

Mittagstisch<br />

In <strong>Untervaz</strong> treffen sich die Senioren zum Mittagstisch donnerstags<br />

am 15. September, 20. Oktober, 17. November, 15. Dezember<br />

und 19. Januar, jeweils 12.00 Uhr in der «Linde».<br />

allgemeines Programm<br />

Das Seniorenteam des Frauenvereins lädt Sie ganz herzlich ein:<br />

am 5. September, 14.00 Uhr zum Lotto im <strong>Kirchgemeinde</strong>haus,<br />

am 3. Oktober, 14.00 Uhr zum Seniorennachmittag im Kath.<br />

Pfarreiheim, am 7. November, 14.00 Uhr zum Lotto im <strong>Kirchgemeinde</strong>haus,<br />

und am 5. Dezember, 14.00 Uhr zur Adventsfeier<br />

im Kath. Pfarreiheim. Herzlich willkommen!<br />

Thema dieses Jahres war: «Erde», dazu die Geschichte der Schöpfung<br />

und kleine getöpferte Menschlein, die Kerzen in die Welt<br />

hinaus tragen dürfen! Natürlich gingen wir wieder per Postenlauf<br />

an den Rhein. Es war ein fröhliches Beisammensein! Dank<br />

euch Kinder und Esther, Claudia, Corina, Monika, Elsbeth, Ute<br />

und Musle. Nicht zu vergessen die absoluten Top Abschlussklassenhelfer!<br />

Ich freue mich schon wieder auf den nächsten KiKi<br />

(Kinder und Kirche) Tag!<br />

Bis bald, Eure Musle


10 « 4TEENS: Kirche für Jugendliche<br />

» 11<br />

Impressionen von der Konfirmation <strong>2011</strong><br />

Am Palmsonntag, den 17. April <strong>2011</strong>, wurden<br />

Ladina Gruber,<br />

Laura Tschudi,<br />

Nadja Bärtsch,<br />

Alessia Rellstab,<br />

Luca Guenat,<br />

Lucca Bürkli<br />

und Iwan Hug<br />

konfirmiert.


12 « Herzlich willkommen: Gottesdienste <strong>Reformierte</strong> Kirche <strong>Untervaz</strong><br />

» 13<br />

Sonntag 28.08.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfr. Giovanni Caduff<br />

Sonntag 04.09.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfr. Dr. Jörg Lanckau<br />

Sonntag 11.09.<strong>2011</strong> 10.30 Uhr Pfr. Josias Florin<br />

Eidg. Dank- Buss- und Bettag<br />

Sonntag<br />

18.09.<strong>2011</strong> 14.00 Uhr Festgottesdienst zum Jubiläum<br />

mit Abendmahl, Ökum. Kirchenchor<br />

Pfr./n. U. & J. Lanckau<br />

Sonntag 25.09.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfr. Dr. Hans Senn<br />

Sonntag 02.10.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr SDM Hanspeter Joos<br />

Sonntag 09.10.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfn. Ute Lanckau<br />

Bündner Herbstfest, Sonntag 16.10.<strong>2011</strong> 10.30 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl Pfr. Dr. Jörg Lanckau<br />

Sonntag 23.10.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr SDM Hanspeter Joos<br />

Sonntag 30.10.<strong>2011</strong> 19.00 Uhr Jugendgottesdienst REAL.LIFE<br />

mit Band<br />

Konf-Gruppe<br />

Pfr. Dr. Jörg Lanckau<br />

Sonntag 06.11.<strong>2011</strong> 10.30 Uhr Pfn. Ute Lanckau<br />

Sonntag 13.11.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfr. Hansluzi Marx<br />

Ewigkeitssonntag 20.11.<strong>2011</strong> 9.00 Uhr<br />

9.15 Uhr<br />

Andacht auf dem Friedhof<br />

Gottesdienst mit Kirchencafé<br />

Pfr. Dr. Jörg Lanckau<br />

1. Advent, Sonntag 27.11.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfn. Ute Lanckau<br />

2. Advent, Sonntag 04.12.<strong>2011</strong> 10.30 Uhr Familiengottesdienst Pfn. Ute Lanckau<br />

3. Advent, Sonntag 11.12.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr Pfr. Dr. Jörg Lanckau<br />

4. Advent, Sonntag 18.12.<strong>2011</strong> 9.15 Uhr SDM Hanspeter Joos<br />

Der Gottesdienstplan trägt vorläufigen Charakter. Bitte informieren Sie sich im Bezirksamtsblatt und am Schaukasten vor der <strong>Reformierte</strong>n Kirche.


14 « Lebensläufe<br />

» 15<br />

Anna Krättli – Braun<br />

Am 24. März 1923 wurde Anna Braun in Ebnat-Kappel geboren.<br />

Dort wuchs sie mit ihren vier Geschwistern auf und besuchte die<br />

Schule. Später wurde ihr noch der Halbbruder Noldi geschenkt.<br />

Nach der Schule musste sie die Familie unterstützen, weil der<br />

Vater einen geringen Lohn hatte. Also ging Anni im Jahr 1939<br />

nach Frauenfeld, wo sie als Serviertochter im Restaurant Neuhof<br />

schaffte. Dann erreichte der Krieg auch Frauenfeld. Ganz<br />

plötzlich über Mittag kamen die Bomber geflogen. Alle flohen in<br />

die Luftschutzkeller und mussten mehr als eine Stunde dort ausharren,<br />

bis der Bombenangriff vorbei war. Später schaffte Anni<br />

in Murg am Walensee im Restaurant Eintracht. Nach dem Tod<br />

ihrer Mutter kehrte Anna zu ihrem Vater zurück und führte den<br />

Haushalt. Am Neujahrstag 1946 hat sie ihren Mann Röbi kennengelernt.<br />

Zwei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken in<br />

Mastrils. 1950 wurde den beiden ein Sohn geschenkt, der den<br />

Namen seines Vaters erhielt: Röbi. Zwei Jahre später kam Tochter<br />

Klara zur Welt. Später kam noch Markus dazu. Er wurde am 19.<br />

Dezember geboren und hatte somit am gleichen Tag Geburtstag<br />

wie sein Vater. Zunächst lebte die Familie in Bad Ragaz. 1956<br />

zügelten sie nach <strong>Untervaz</strong>. Anni gefiel es gut in <strong>Untervaz</strong>, auch<br />

wenn es am Anfang eine schwere Zeit war. Es gab viel Arbeit.<br />

Sie schneiderte und flickte für andere und konnte so etwas dazu<br />

verdienen. 1963 zog die Familie vorübergehend nach Zizers<br />

bis 1966 der «Zementiblock» gebaut wurde. Es folgten schöne<br />

Jahre, in denen sie in <strong>Untervaz</strong> zu Hause waren. Wirtschaftlich<br />

war es ihnen sogar möglich geworden, zwei Mal in die Ferien<br />

zu fahren. Der Aufenthalt in Soto Marino blieb unvergesslich.<br />

Inzwischen wurden die Kinder erwachsen und gründeten ihre<br />

eigenen Familien. Eine grosse Freude waren die Enkelkinder<br />

Sandra, Sarah, Marc, Cindy, Pascal und der Urenkel Luca. Seit<br />

1996 wohnten Anni und Röbi in den Alterswohnungen. Der Tod<br />

ihres lieben Röbi 2004 traf Anni hart. Nach mehreren Spitalaufenthalten<br />

wünschte sich Anni, ins Altersheim zu zügeln. In<br />

Jenaz wurde im Herbst 2009 die Altersresidenz eröffnet. Sofort<br />

gefiel es Anni dort und sie beschloss, dort zu bleiben. Das helle,<br />

freundliche Zimmer, in das sie auch ihre Möbel mitnehmen<br />

konnte, die gemütliche Caféteria, das freundliche Personal und<br />

die herrliche Umgebung waren Gründe, dass Anni sich hier zu<br />

Hause fühlen konnte. Die vielen, lieben Besuche ihrer Kinder,<br />

aber auch vieler Verwandter und Bekannter bereiteten ihr immer<br />

Freude. Kurz vor ihrem 88. Geburtstag verschlechterte sich<br />

ihr Gesundheitszustand, so dass sie ins Spital gebracht werden<br />

musste, wo sie im Beisein ihres Sohnes Röbi ruhig und schnell<br />

einschlafen konnte. Nun hat sich der Lebenskreis geschlossen.<br />

Anni, wir werden die Erinnerung an Dich in unserem Herzen<br />

tragen.<br />

Die Trauerfamilie<br />

Florian Lütscher – Marti<br />

Florian Lütscher wurde am 26. Mai 1938 in Haldenstein als<br />

zweites Kind von Florian und Ursula Lütscher-Felix geboren.<br />

Er hatte eine acht Jahre ältere Schwester. Die Primarschule besuchte<br />

er in Haldenstein, danach ging er in die Sekundarschule<br />

in Chur. Nach der Schulzeit begann er die KV-Lehre, doch


16 « » 17<br />

er vermisste die handwerkliche Tätigkeit. Er suchte sich selbst<br />

eine Lehre als Elektromonteur, die er bei der Firma Raschär in<br />

Chur fand, konnte sie dort aber nicht beenden wegen Geschäfts-<br />

Aufgabe. Das letzte Lehrjahr durfte er bei Öhi Thommi in der<br />

Firma Bianchi+Felix in Chur abschliessen. Dieser Firma blieb er<br />

dann bis zur Pensionierung treu. Neben seinem Beruf half er<br />

immer den Eltern auf der kleinen Landwirtschaft. Im Jahre 1961<br />

lernte er seine zukünftige Frau Christina Marti kennen. Schon<br />

bald darauf, im Jahre 1962, traten sie vor den Traualtar. Im Jahre<br />

1963 wurden Sohn Jürg, 1965 Florian und 1969 Beat geboren.<br />

Er war ihnen ein guter Vater. Grosse Freude hatte er an seinem<br />

Berg und verbrachte seine Freizeit gern am Calanda. Im Laufe<br />

der Jahre kamen noch fünf Enkelkinder dazu, die er sehr liebte.<br />

In den letzten Jahren ging es ihm gesundheitlich leider nicht<br />

mehr so gut, so dass er oft ins Spital musste. Sein Gesundheitszustand<br />

verschlechterte sich zunehmend, was nochmals einen<br />

Spital-Aufenthalt nötig machte, worauf er am Freitag, den 29.<br />

April <strong>2011</strong> im Beisein seiner Frau und den Söhnen einschlafen<br />

durfte. Florian wurde in der Haldensteiner Kirche getauft, konfirmiert,<br />

getraut und heute nehmen wir hier Abschied von ihm.<br />

Heidi Müller – Lütscher<br />

Heidi wurde am 19. Februar 1931 in Haldenstein geboren. Sie<br />

war das erste von 3 Kindern der Eheleute Johann-Luzi und Verena<br />

Lütscher-Giger. In Haldenstein besuchte sie die Primarschule<br />

und im Constantineum in Chur die Sekundarschule. Mit ihren<br />

Eltern und den beiden jüngeren Geschwistern Dorli und Hansluzi<br />

erlebte sie eine glückliche und sorgenfreie Jugend im Kunklis<br />

in Haldenstein. Während der langen Sommerferien war sie stets<br />

bei Tante und Onkel in Zürich, die dort einen Hotelbetrieb besassen<br />

und führten. Da dieses Ehepaar keine eigenen Kinder hatte,<br />

wurde Heidi von ihnen entsprechend verwöhnt und stets mit<br />

neuen Kleidern ausgestattet.<br />

Nach der Konfirmation 1947 durch Pfarrer Rechenberg<br />

folgte ein Aufenthalt im Welschland; anschliessend machte sie<br />

ein Lehre als Modeverkäuferin in Chur und arbeitete danach bei<br />

der Firma Juon Textilien in Chur.<br />

Im Jodlerclub Calanda, in welchem auch ihr Vater mitwirkte,<br />

lernte sie ihren späteren Gatten Joggi kennen und 1952<br />

heirateten die beiden in der Kirche Masans. Ein Jahr später am<br />

Klaustag 1953 war die Freude gross, als der erste Sohn Jürg das<br />

Licht der Welt erblickte. 1956 folgte Sohn Kurt und 1965 Sohn<br />

Heinz. Die Familie lebte glücklich an der Bolettastrasse in Chur.<br />

1975 mit der Wahl zum Posthalter-Ehepaar erfolgte der<br />

Umzug nach Haldenstein, und sie konnten später hier ein Eigenheim<br />

erwerben. Mit Ihren Enkel- und Urenkelkindern verlebten<br />

sie eine sorgenfreie und glückliche Zeit; diese besuchten immer<br />

sehr gerne ihr Nani und ihren Neni. Heidis Koch- und Backkünste<br />

wurden allseits sehr geschätzt, so dass immer Betrieb im Heim<br />

von Heidi und Joggi herrschte. Sie waren sehr gesellige Gastgeber,<br />

und nicht selten nahm Joggi noch die Handorgel hervor und<br />

es wurde gemeinsam musiziert und gesungen. Ihr Haldensteiner<br />

Röteli, den sie alle Jahre wieder herstellten, fand reissenden<br />

Absatz und wurde gern als Apéro oder bei anderer Gelegenheit<br />

getrunken. Die letzten 2 Jahre stellten sich bei Heidi Altersbeschwerden<br />

ein, welche diverse Spital- und Klinikaufenthalte<br />

notwendig machten. Joggi holte sie immer wieder nach Hause


18 « » 19<br />

in ihr vertrautes Heim am Aeulilöserweg und pflegte sie sehr<br />

aufopferungsvoll, was Heidi sehr zu schätzen wusste und wofür<br />

sie äusserst dankbar war. Heidi erwähnte noch am 30. März,<br />

anlässlich von Joggis 81. Geburtstag, dass sie oft ein schlechtes<br />

Gewissen hätte gegenüber ihrem lieben Mann, da er sehr viel<br />

Haushaltarbeiten ausführen müsse, da ihr die notwendige Kraft<br />

dafür fehle.<br />

Heidi und Joggi führten während 59 Jahren eine überaus<br />

glückliche Ehe, doch es war ihnen leider nicht mehr vergönnt,<br />

das Diamantene Jubiläum feiern zu dürfen. Heidi hinterlässt<br />

nicht nur bei Joggi und uns Kindern und Angehörigen eine grosse<br />

Lücke; ihr liebevolles, aufgestelltes und freundliches Wesen<br />

und ihr grosses Herz werden wir sehr vermissen.<br />

Die Trauerfamilie<br />

Anna Christina Beiner – Batänjer<br />

Am 13. November 1928 erblickte Anna Christina das Licht der<br />

Welt und am 31. Mai <strong>2011</strong> schloss Stinali ihre Augen für immer.<br />

Dazwischen liegen 82 ½ Jahre, geprägt von Liebe und Rücksicht<br />

zu ihren Mitmenschen. Nur wenige, traurige Momente begleiteten<br />

ihr Leben. Dafür sind wir sehr dankbar.<br />

Als Tochter von Peter und Marie Batänjer-Giger wuchs sie<br />

in einer geborgenen und harmonischen Familie in der Schwiiau<br />

in Haldenstein mit ihrem Bruder Hans auf. In den Sommermonaten<br />

half sie ihrem Ätti und ihrem Neni auf dem Maiensäss<br />

Rütigad, welches für Stina ein kleines Paradies darstellte. Früh<br />

übernahm sie Verantwortung für ihren kleinen Bruder Hans.<br />

Sie wurde Kindermädchen bei der Familie Ribi, Konditorei an<br />

der Reichsgasse in Chur. Später arbeitete sie im Cafè Hassler<br />

in Landquart, dann bei der Migros in Chur. Beim Vilan in Chur<br />

spezialisierte sie sich in der Weisswarenabteilung. Stina liebte<br />

die Geselligkeit. So war sie Mitglied des Turnvereins und später<br />

des Gemischten Chores Haldenstein. Im Sommer 1951 lernte sie<br />

Albi Beiner kennen und sieben Jahre später verlobten sich die<br />

beiden. Der gemeinsame Lebensweg führte Stina und Albi für<br />

ein Jahr nach Lenzburg, wo Stina im Konfektionsgeschäft Beyeler<br />

tätig war. Am 30. März 1959 heirateten sie. Sie zügelten wieder<br />

zurück in die Heimat und wurden in Chur für vier Jahre sesshaft.<br />

1963 zügelten sie in das erweiterte Elternhaus in der Schwiiau.<br />

1960 wurde Sohn Markus und 1963 Tochter Martina geboren.<br />

Stina war eine wunderbare Mutter und setzte all ihre Kraft und<br />

ihr Können für ihre Familie ein. Der Blumengarten vor dem Haus<br />

und der Gemüsegarten bedeuteten Stina sehr viel. Die Liebe zu<br />

ihren Eltern und ihre Fürsorge für die Mitmenschen trieben Stina<br />

ab und zu an ihre Grenzen. So pflegte sie zusammen mit<br />

Albert ihren Neni Hans Giger, ihren Vater Peter Batänjer und<br />

ihre Mutter Marie bis ans Lebensende. Grosse Freunde erlebte<br />

Stina mit ihren beiden Enkelkindern Carina und Jan, die ihr sehr<br />

viel bedeuteten. Bis vor rund fünf Jahren durfte Stina ein glückliches,<br />

erfülltes und gesundes Leben geniessen. Die Tücken der<br />

Altzheimerkrankheit schlichen sich fortlaufend in Stina`s Alltag<br />

und ihre Abhängigkeit von Familie und Freunde verstärkte sich<br />

zusehends.<br />

In der Nacht zum 31. Mai <strong>2011</strong> wurde Anna Christina von<br />

ihrem Leiden erlöst. Sie konnte im Kreise ihrer Familie einschlafen.<br />

Bhüat di Gott Stinali, du bist in guten Händen.<br />

(gekürzt) Deine Familie.


20 « » 21<br />

Migga Gadient – Felix<br />

«Mein Leben ist Arbeit – Arbeit ist Freude – Freude ist Leben»<br />

Migga erblickte am 17. Februar 1942 als Tochter von Lorenz<br />

und Maria Felix-Gasser zuhause im Süesswinggel das Licht<br />

der Welt. Ihre Eltern betrieben eine Landwirtschaft. Im gleichen<br />

Haushalt lebte die Grossmutter Ursula Klotz, die für sie neben<br />

den Eltern eine wichtige Bezugsperson war. Mit sieben Jahren<br />

begann für sie die Schulzeit. Im Sommerhalbjahr half sie im<br />

landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern und im Maiensäss Batänja.<br />

Früh erkrankte Miggas Vater. Migga half ihrer Mutter wann<br />

immer sie konnte auf dem Feld und im Stall. Die Geldsorgen<br />

wurden grösser. Deshalb wurde die Sennerei übernommen. Das<br />

hiess: morgens und abends die Milch der Bauern im Empfang zu<br />

nehmen, von Montag bis Sonntag. Als Migga 17 Jahre alt war,<br />

starb ihr Vater. Im Haldenstein jener Jahre hiess das 2 Jahre in<br />

Schwarz, 2 Jahre kein Ausgang, kein Lachen, kein Vergnügen,<br />

keine Musik. 1945 heiratete Migga Leonhard Gadient aus Trimmis.<br />

Die junge Familie wohnte – zusammen mit Miggas Mutter –<br />

im elterlichen Haus im Süesswinggel. Migga besorgte weiterhin<br />

die Landwirtschaft. Zusammen übernahmen sie wieder die Sennerei<br />

für 17 Jahre. Dem jungen Ehepaar wurden zwei Töchter<br />

geschenkt: 1945 Rosa Maria und 1947 Erna. 1966 starb Mutter<br />

Mey nach langer, schwerer Krankheit. Nachdem sich ihre Töchter<br />

verheirateten, stellten sich die ersten Enkel ein: Richard und<br />

Manfred von Rosa Maria und Richard Walther; Katja, Jochen und<br />

Rainer von Erna und Werner Blust. Später wurden ihr die Urenkel<br />

Gian-Marco und Seraina geschenkt. Nach der Pensionierung<br />

ihres Mannes Lieni war ein relativ sorgloses Leben angesagt: Lieni<br />

konnte sich seinem Hobby, der Holzschnitzerei, widmen und<br />

Migga besorgte ihre Hausgärten, stickte und häkelte. Doch die<br />

Idylle dauerte nur ein kurzes Jahr. 1988 starb ganz plötzlich ihr<br />

Mann Lieni. Für Migga brach eine Welt zusammen. Auf ein so<br />

jähes Ende ihres gemeinsamen Lebens war sie nicht vorbereitet.<br />

Sie übernahm Arbeiten in verschiedenen Haushalten von Haldenstein<br />

und schloss sich der Spitex Chur an. 1992 durfte sie<br />

das Amt der Messmerein in ihrer geliebten Kirche Haldenstein<br />

antreten. Bis ins Jahr 2003 durfte sie dieses Amt ausüben bis erste<br />

Anzeichen einer Krankheit auftraten, die sie schliesslich dazu<br />

zwang, das geliebte Amt aufzugeben. Einen letzten Höhepunkt<br />

durfte sie vor gut einem Monat erleben, als ihr Enkel Jochen und<br />

seine Frau Carina sich in ihrer Kirche und auf Stühlen, die sie vor<br />

Jahren der Kirche gestiftet hatte, das Ja-Wort gaben.<br />

Migga liebte das Reisen. Ihre erste Reise führte sie 1988<br />

nach Berlin-Köpenick. 1992 war sie mit ihrer Enkelin Katja in<br />

Amerika, später in Kanada, ging auf eine Mittelmeer-Kreuzfahrt<br />

und machte- meistens in Begleitung von Lilli Felix – Reisen nach<br />

Tunesien, auf die Insel Elba und nach Caorle an der Adria.<br />

Die üblichen Altersbeschwerden nahmen zu, so dass sie<br />

weite Reisen nicht mehr unternehmen konnte. So war sie nun<br />

oft auf ihren Spaziergängen mit zwei Stöcken anzutreffen. Migga<br />

pflegte ihre Freundschaften mit Anneli unter der Mur und Meieli<br />

Salvan. Bei schönem Wetter traf man sich am Sonntagnachmittag<br />

im Schlossgarten. Trotz zunehmender Beschwerden hat<br />

niemand an ein so schnelles Ableben unserer Migga gedacht.<br />

Doch das Schicksal wollte es anders. Der Sturz von der Treppe<br />

in ihrem Haus war das Todesurteil für sie. Auf der Intensivstation<br />

gab sie ihrer Tochter Erna zu verstehen, dass es nun Zeit für sie


22 « » 23<br />

sei, zu ihrem Schöpfer heimzukehren. Dieser Wunsch ist in Erfüllung<br />

gegangen. Liebe Migga, du darfst mit berechtigtem Stolz<br />

auf dein Leben zurückblicken und wir sind glücklich darüber,<br />

dass Du Deine Träume noch weitgehend leben durftest.<br />

Die Trauerfamilie (gekürzt)<br />

Werner Eisenhut – Köfer<br />

Werner wurde am 17. Januar 1949 als Sohn von Johannes und<br />

Dorli Eisenhut-Bernhard geboren. Seine Geschwister waren<br />

Ernst, Hans, Lieni und Dorli. Neben der Halbjahresschule verbrachte<br />

er die Sommer auf der Alp. 1965 wurde Werner konfirmiert,<br />

sein Konfirmationsspruch lautete:<br />

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit,<br />

so wird euch das alles zufallen.<br />

Nach der Bauzeichnerlehre in Jenins schlossen sich 7 ½ Lehrjahre<br />

bei Fa. Henauer (Zürich) an. Heimgekehrt heiratete er 1983<br />

Gertraud Köfer aus Österreich. Ihnen wurden zwei Söhne geschenkt:<br />

Marcel und Franco. Werner arbeitete beim kantonalen<br />

Tiefbauamt in der Abteilung Brückenbau. 2001 zog die Familie<br />

ins Töbeli. Werner war ein passionierter Jäger und Naturfreund.<br />

Einen Sinnspruch trug er meist in seiner Hosentasche:<br />

Nicht was einer niederlegt, nur was dabei sein Herz bewegt<br />

und was er fühlt bei jedem Stück, das ist das wahre Jägerglück.<br />

Werner war lange Jahre Mitglied im <strong>Kirchgemeinde</strong>vorstand <strong>Untervaz</strong><br />

(siehe die Anzeige auf S. 4-5). Er verstarb plötzlich und<br />

unerwartet am Morgen des 5. Juli auf der gemeinsamen Velotour<br />

mit Gertraud in Linz.<br />

Aus der Trauerfeier, Pfr. Thomas Gottschall, Trimmis<br />

Martin Stohr<br />

Martin wurde am 4. Juli 1945 geboren. Er lebte in der Arche<br />

Nova. In diesem Jahr feierte er seine Goldene Konfirmation. Am<br />

18. Juli ist er gestorben und wurde am 26. Juli in seiner Heimat<br />

in Grüsch bestattet. Wir erinnern uns dankbar an einen lieben<br />

Nachbarn.<br />

Familie Lanckau<br />

Josias Philipp Giger – Nold<br />

geboren am 20. Januar 1936, ist nach langer Krankheit am 23.<br />

Mai <strong>2011</strong> eingeschlafen.<br />

Richard Jäger<br />

geboren am 8. Februar 1949, verstorben am 10. Juni <strong>2011</strong> nach<br />

langer Krankheit.<br />

Impressum<br />

Gemeindebrief <strong>Untervaz</strong>, Herbst <strong>2011</strong><br />

Herausgeber: Ev.-Ref. <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Untervaz</strong><br />

Redaktion: Pfr. Dr. Jörg Lanckau (verantwortlich, Text und Layout)<br />

Team (Binden des Briefes)<br />

Druck: <strong>Reformierte</strong>s Pfarramt (Eigenverlag)<br />

Postanschrift: Quadergasse 3, 7204 <strong>Untervaz</strong><br />

Telefon: Pfarramt, Büro 081 322 34 77, mobil: 079 339 46 37<br />

Email: joerg.lanckau@gr-ref.ch<br />

Internet: www.untervaz-reformiert.ch


24 «<br />

Eine helle Wolke schob sich am Tag der dritten Aufführung des Freilichtspiels<br />

«Dunggli Wolgga ob Salaz» über das Rheintal ... (19. August <strong>2011</strong>)

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