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Leitbild der Suchthilfe Region Basel

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<strong>Leitbild</strong> <strong>der</strong> <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Region</strong> <strong>Basel</strong><br />

Das Die <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Region</strong> <strong>Basel</strong> SRB hat sich ein <strong>Leitbild</strong> gegeben. Wir freuen uns, Ihnen damit<br />

Einblick in unser Selbstverständnis, unsere Grundhaltungen und unsere Wertvorstellungen zu<br />

verschaffen.<br />

In den ersten Jahren nach Gründung <strong>der</strong> <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Region</strong> <strong>Basel</strong> war die <strong>Leitbild</strong>diskussion ein<br />

wichtiger Prozess im Hinblick auf unsere Identität und unseren Auftritt nach aussen. Das <strong>Leitbild</strong><br />

bildet nun die Grundlage für unsere Geschäftspolitik, die jährlichen Zielvereinbarungen sowie für<br />

unsere tägliche Arbeit im Sozialbereich. In den <strong>Leitbild</strong>prozess waren alle MitarbeiterInnen und<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong> einbezogen. Verabschiedet wurde das <strong>Leitbild</strong> vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Suchthilfe</strong><br />

<strong>Region</strong> <strong>Basel</strong> am 27. Oktober 1999.<br />

Die <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Region</strong> <strong>Basel</strong> SRB ist eine Stiftung und bietet in klaren, hierarchischen Strukturen<br />

vielfältige, umfassende und aufeinan<strong>der</strong> abgestimmte Dienstleistungen im Suchtbereich an. Die<br />

Dienstleistungen werden aufgrund von Leistungsaufträgen erbracht und grundsätzlich durch die<br />

öffentliche Hand und Sozialversicherungen abgegolten.<br />

Folgende Einrichtungen gehören zur <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Region</strong> <strong>Basel</strong> SRB:<br />

Die drei Kontakt-­‐ und Anlaufstellen K + A <strong>Basel</strong> stellen als Teil <strong>der</strong> Schadensmin<strong>der</strong>ung Abhängigen<br />

Konsumräume, eine Cafeteria und psychosoziale Beratung zur Verfügung.<br />

Die mittlerweile fusionierten Beratungsstellen Drop In und Step Out in <strong>Basel</strong> sind als neues<br />

Beratungszentrum die ambulante Anlauf-­‐, Beratungs-­‐ und Kriseninterventionsstelle.<br />

Die Klinik ESTA bietet einen individuell begleiteten, medikamentengestützten Drogenentzug an<br />

sowie ein stationäres Therapie-­‐ und Alkoholentwöhnungsangebot.<br />

Das Spektrum ist eine Familienplatzierungsstelle für Jugendliche und Erwachsene und bietet<br />

während <strong>der</strong>en Aufenthalt eine umfassende Therapie, Begleitung und Beratung.<br />

Der Stadtlärm als teilstationäres Behandlungsangebot stellt in <strong>Basel</strong> ein Reintegrationsprogramm<br />

zur Verfügung.


Selbstverständnis<br />

Das Angebot <strong>der</strong> unterschiedlichen Einrichtungen <strong>der</strong> SRB richtet sich an Personen, die im<br />

Zusammenhang mit Sucht-­‐ und Abhängigkeitsfragen Unterstützung suchen. Ziel unserer Arbeit ist<br />

es, Menschen mit Suchtproblemen und ihr Umfeld zu unterstützen, ihre Selbstbestimmung zu<br />

för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>herzustellen sowie die Öffentlichkeit zu informieren und für Suchtfragen zu<br />

sensibilisieren.<br />

Das heisst: Menschen mit Suchtproblemen, ihr Umfeld und die Öffentlichkeit brauchen in<br />

verschiedenen Situationen zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Angebote. Wir<br />

machen es uns zur Aufgabe, dafür ein breites, zeitgemässes und angepasstes<br />

Angebot zur Verfügung zu stellen und zu vermitteln.<br />

Sucht hat viele Ursachen. Sie ist das Ergebnis individueller und gesellschaftlicher Probleme.<br />

Das heisst: Sucht ist <strong>der</strong> schädliche Konsum von legalen und illegalen Substanzen o<strong>der</strong><br />

Tätigkeiten, bei <strong>der</strong>en Unterlassen Entzugserscheinungen auftreten.<br />

Mit unserem Suchtverständnis reduzieren wir unsere KlientInnen nicht auf ihre<br />

Symptome, son<strong>der</strong>n sehen ihre Schwierigkeiten als Ausdruck einer mehrschichtigen<br />

Problematik, bei <strong>der</strong> individuelle und gesellschaftliche Faktoren eine Rolle spielen.<br />

Wir verpflichten uns zu einer differenzierten und prozessorientierten<br />

Betrachtungsweise.<br />

Unsere Haltungen und Werte stellen die Achtung <strong>der</strong> Menschenwürde <strong>der</strong> betroffenen Personen<br />

ins Zentrum.<br />

Das heisst: Unser Menschenbild ist geprägt von Respekt für die Individualität jedes Menschen<br />

in Bezug auf Geschlecht, kulturelle Zugehörigkeit, Religion und soziale Herkunft.<br />

Wir för<strong>der</strong>n und sichern die Qualität und Professionalität unserer Arbeit und machen dies gegen<br />

innen und aussen transparent.<br />

Das heisst: Wir überprüfen laufend Angebot, Qualitätsstandards und Suchtverständnis, passen<br />

diese an und pflegen dazu den regelmässigen Austausch vereinsintern, mit<br />

Fachverbänden, sozialen Institutionen sowie staatlichen Stellen und beziehen die<br />

Rückmeldungen <strong>der</strong> Direktbetroffenen ein.<br />

KlientInnen<br />

Für uns sind KlientInnen eigenständige Menschen mit sämtlichen dazugehörigen Rechten und<br />

Pflichten.<br />

Das heisst: Wir regeln die Rechte und Pflichten <strong>der</strong> KlientInnen transparent. Wir unterstützen<br />

es, dass KlientInnen ihre Meinungen, Anregungen, Wünsche und Kritik offen<br />

anbringen. Wir nehmen diese ernst und beziehen sie in unsere Arbeit ein. Wir<br />

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wahren die fachliche Distanz, die Verantwortung dafür trägt allein die betreuende<br />

Seite.<br />

Vernetzung ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit.<br />

Das heisst: Zur qualifizierten Arbeit gehört für uns, das Umfeld <strong>der</strong> KlientInnen einzubeziehen<br />

und mit an<strong>der</strong>en Institutionen zusammenzuarbeiten. Beratungen, Vermittlungen<br />

und Platzierungen orientieren sich an fachlichen Kriterien und berücksichtigen das<br />

gesamte Angebot <strong>der</strong> Drogen-­‐ und <strong>Suchthilfe</strong> innerhalb und ausserhalb <strong>der</strong> SRB.<br />

Wir behandeln Informationen von und über KlientInnen und ihr Umfeld vertraulich, sowohl<br />

innerhalb als auch ausserhalb <strong>der</strong> SRB.<br />

Das heisst: Wir pflegen einen professionellen und sorgfältigen Umgang mit KlientInnen-­‐<br />

Informationen und machen dies den KlientInnen gegenüber transparent.<br />

MitarbeiterInnen<br />

Motivierte, fachlich und menschlich kompetente MitarbeiterInnen sind die Basis unserer Arbeit.<br />

Wir tragen Sorge zu ihnen.<br />

Das heisst: Im Rahmen unserer Möglichkeiten sorgen wir für sichere und entwicklungsfähige<br />

Arbeitsplätze. Wir treffen die notwendigen Vorkehrungen, um gesundheitlichen<br />

Schutz und persönliche Integrität am Arbeitsplatz sicherzustellen. Wir arbeiten<br />

gemeinsam an einer Gesprächs-­‐ und Informationskultur, die offen, wertschätzend<br />

und vertrauensför<strong>der</strong>nd ist. Wir stellen Mittel zur angemessenen beruflichen<br />

Weiterbildung zur Verfügung. Wir achten bei Anstellungen auf gute Qualifikationen<br />

und haben klare Anstellungskriterien.<br />

Wir sind uns dessen bewusst, dass wir als MitarbeiterInnen von Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Suchthilfe</strong><br />

auch ausserhalb des Arbeitsplatzes eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung haben im Umgang mit<br />

Substanzen wie zum Beispiel Alkohol, Medikamente etc.<br />

Das heisst: Die MitarbeiterInnen verpflichten sich im Rahmen des Arbeitsvertrages am<br />

Arbeitsplatz we<strong>der</strong> Drogen noch Alkohol zu konsumieren und auch ausserhalb <strong>der</strong><br />

Arbeitszeit die dem betreuten Personenkreis und dem Arbeitgeber gegenüber<br />

erfor<strong>der</strong>liche Rücksicht in Bezug auf den Alkoholgenuss zu nehmen.<br />

Wir haben klare und transparente Organisationsstrukturen sowie ein partizipatives und<br />

situationsbezogenes Führungsverständnis.<br />

Das heisst: Wir haben unsere Stiftung klar geglie<strong>der</strong>t und Verantwortungsbereiche definiert.<br />

Innerhalb klarer Strukturen för<strong>der</strong>n wir Eigenverantwortung, Initiative und<br />

Mitsprache <strong>der</strong> MitarbeiterInnen. Die Beteiligungsrechte <strong>der</strong> MitarbeiterInnen sind<br />

schriftlich festgelegt und werden durch die MitarbeiterInnen-­‐Vertretung<br />

wahrgenommen.<br />

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Finanzen<br />

Wir sind um eine sorgfältige Finanzplanung besorgt, welche sich nach den Prinzipien <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit und Mehrjährigkeit ausrichtet.<br />

Das heisst: Nicht selbsttragende Angebote werden aufrechterhalten, wenn sie für die<br />

längerfristige Erfüllung des Vereinszweckes wichtig und auf die Dauer finanzierbar<br />

sind. Die Leistungsqualität in <strong>der</strong> SRB wird nicht kurzfristiger Jahresbudgetierung<br />

untergeordnet.<br />

Wir gehen vom Grundsatz selbsttragen<strong>der</strong> Einrichtungen mit eigener Budgetverantwortung aus.<br />

Das heisst: Die Summe <strong>der</strong> laufenden Einnahmen einer Einrichtung deckt die Summe ihrer<br />

Ausgaben inklusive ihrem Anteil an den Aufwendungen für Verein und<br />

Geschäftsstelle. Die Stiftung bestimmt über die Verwendung <strong>der</strong> von den einzelnen<br />

Einrichtungen erwirtschafteten Mittel.<br />

Wir achten auf wirtschaftliche Leistungserbringung.<br />

Das heisst: Die uns zur Verfügung gestellten und selbst erwirtschafteten Mittel werden<br />

ökonomisch effizient und ökologisch sinnvoll eingesetzt.<br />

Qualität<br />

Wir reflektieren die Qualität unserer Arbeit regelmässig nach einheitlichen Leitlinien. Wir<br />

berücksichtigen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse und die Erfahrungen an<strong>der</strong>er.<br />

Das heisst: Wir arbeiten nach transparenten Kriterien in Bezug auf Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Dabei berücksichtigen wir die unterschiedlichen Aufträge <strong>der</strong> einzelnen<br />

Einrichtungen.<br />

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Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen werden einerseits von uns selber erarbeitet, an<strong>der</strong>erseits<br />

von Aussen an uns gestellt. Sie gewährleisten einen hohen Standard unserer Arbeit.<br />

Dabei sind wir am aktiven Austausch mit den Anspruchsgruppen und an<strong>der</strong>en<br />

Institutionen interessiert.<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Drogenpolitik<br />

Wir gestalten die drogenpolitischen Rahmenbedingungen aktiv mit.<br />

Das heisst: Wir tragen die Erfahrungen und Erkenntnisse aus unserer Arbeit in die<br />

Öffentlichkeit. Wir beziehen öffentlich Stellung zu aktuellen drogenpolitischen<br />

Fragen.


Wir befürworten eine Drogenpolitik, die Prävention, Überlebenshilfe, abstinenzorientierte<br />

Therapien sowie repressive Interventionen umfasst und die Entkriminalisierung des<br />

Drogenkonsums anstrebt.<br />

Das heisst: Die Vier-­‐Säulen-­‐Politik des Bundes wird im Grundsatz unterstützt und differenziert<br />

vertreten. Dabei haben für uns Prävention, Überlebenshilfe und Rehabilitation<br />

Vorrang gegenüber Repression.<br />

Aktualisierte Fassung vom April 2012<br />

Walter Meury<br />

Geschäftsführung<br />

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