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JAHRESBERICHT 2007 NEUSTART - Verein NEUSTART

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<strong>NEUSTART</strong><br />

<strong>Verein</strong> für Bewährungs- und Sanierungshilfe für Strafentlassene<br />

<strong>2007</strong><br />

www.vereinneustart.ch<br />

<strong>JAHRESBERICHT</strong><br />

<strong>2007</strong>


<strong>NEUSTART</strong><br />

<strong>Verein</strong> für Bewährungs- und Sanierungshilfe für Strafentlassene<br />

(unter dem Patronat der Gemeinnützigen<br />

Gesellschaften GGG Basel-Stadt und GG Baselland)<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

Therwilerstrasse 7, Postfach, 4011 Basel<br />

Telefon 061 281 37 00, Fax 061 281 37 30<br />

E-Mail: kontakt@vereinneustart.ch<br />

Internet: www.vereinneustart.ch<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Donnerstag von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Termine nach <strong>Verein</strong>barung<br />

Spendenkonto: PC 40-850 -0


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Editorial<br />

Bericht des Vorstandes<br />

• Hut ab!<br />

Schwerpunktthema<br />

• schappo<br />

Freiwillige Bewährungshilfe<br />

• Bericht der freiwilligen Bewährungshilfe<br />

Statistik und Qualität<br />

• Zahlen<br />

• Kommentar<br />

Finanzen<br />

• Erfolgsrechnung<br />

• Bilanz<br />

• Einzelheiten zur Bilanz<br />

• Kommentar<br />

• Revisorenbericht<br />

Unsere Gönnerinnen und Gönner<br />

<strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> im Jahre <strong>2007</strong><br />

Leitbild <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong><br />

1<br />

2<br />

3 – 6<br />

7 – 13<br />

14 – 15<br />

16 – 21<br />

16 – 19<br />

20 – 21<br />

22 – 26<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27 – 29<br />

30<br />

31 – 32


Jakob Winistörfer<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Im Zentrum des diesjährigen Jahresberichts steht die Frei-<br />

willigenarbeit, seit der <strong>Verein</strong>sgründung das Markenzeichen<br />

von <strong>NEUSTART</strong>.<br />

Dies aus aktuellem Anlass:<br />

Im Herbst <strong>2007</strong> durften unsere freiwilligen Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer in Form des, von der Abteilung<br />

Jugend, Familie und Prävention des Justizdepartements des<br />

Kantons Basel-Stadt verliehenen «Prix schappo» die wohlverdiente<br />

Anerkennung für ihr zum Teil jahrelanges Engagement<br />

entgegen nehmen. Warum diese Ehre <strong>NEUSTART</strong> zuteil<br />

wird, sagt Ihnen Josha Frey, Projektleiter schappo in seinem<br />

Gastbeitrag.<br />

Wir nehmen die Preisverleihung zum Anlass für einen Rückblick<br />

auf die eigene Geschichte von <strong>NEUSTART</strong>. Das Interview<br />

mit einer Freiwilligen der «Pioniergeneration» von<br />

<strong>NEUSTART</strong> macht sichtbar, wie die gesellschaftliche Entwicklung<br />

und ein verändertes kriminalpolitisches Umfeld die<br />

Freiwilligenarbeit beeinflussen.<br />

Im Bericht der freiwilligen Bewährungshilfe wird der erstmals<br />

erfasste beachtliche Zeitaufwand der freiwilligen Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer sichtbar.<br />

Das Kapitel Statistik und Qualität erscheint dieses Jahr in<br />

neuer Form. Zusätzlich erhobene Daten erlauben präzisere<br />

Aussagen über unsere Klientel und unsere Beratungstätigkeit.<br />

Wir hoffen, künftig auch Aussagen über die Auswirkungen,<br />

des seit Anfang <strong>2007</strong> in Kraft stehenden, neuen Sanktionen-<br />

systems des Allgemeinen Teils des Schweizerischen Strafgesetzbuches<br />

machen zu können.<br />

2


HUT AB!<br />

Prof. Marcello<br />

L. Schumacher,<br />

Präsident<br />

Den Jahresbericht schreiben bedeutet für mich<br />

jeweils eine Pause einzuschalten, zugleich aber<br />

auch mit Visionen in die Zukunft zu blicken.<br />

Dies ist für mich ein ganz spezieller Jahresbericht,<br />

es wird mein letzter als Präsident bei<br />

<strong>NEUSTART</strong> sein. Nach sechs Jahren werde<br />

ich an der Mitgliederversammlung vom März<br />

2008 zurücktreten.<br />

Neben den vielen Alltagsgeschäften, gab es im letzten Jahr<br />

einen für <strong>NEUSTART</strong> unvergesslichen Höhepunkt:<br />

Die freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer<br />

des <strong>Verein</strong>s <strong>NEUSTART</strong> erhielten den schappo-Preis<br />

Wenn wir vor einem Menschen den Hut ziehen, dann drücken<br />

wir mit dieser Gestik Respekt, Hochachtung und Wertschätzung<br />

für eine überdurchschnittliche Leistung oder ein überdurchschnittliches<br />

Engagement aus. Mit einer einfachen Gestik sagen<br />

wir somit viel mehr aus, als wir mit Worten beschreiben können.<br />

schappo steht in diesem Sinne stellvertretend für unsere Anerkennung<br />

von ausserordentlichem Engagement im Alltag. Eine<br />

Würdigung, die unsere freiwilligen Bewährungshelferinnen und<br />

Bewährungshelfer wohl verdient haben.<br />

Am 25. Oktober war es dann soweit, Regierungsrat Guy Morin<br />

überreichte an einer schlichten Feier im Restaurant eo ipso den<br />

freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern<br />

den schappo-Preis. Trägerin und Initiantin von schappo ist die<br />

Abteilung Jugend, Familie und Prävention (AJFP) des Justizdepartementes<br />

Basel-Stadt.<br />

Der Preis bedeutet nicht materiellen Gewinn für <strong>NEUSTART</strong><br />

sondern Anerkennung durch Behörden und Publizität für unsere<br />

Dienstleistungen in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit.<br />

Eine Sternstunde in der <strong>Verein</strong>sgeschichte!<br />

3<br />

Schappo!<br />

Bericht des<br />

Vorstandes


Abschied Zu unserem grossen Bedauern haben <strong>2007</strong> gleich drei, zum Teil<br />

langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Geschäfts-<br />

und Beratungsstelle verlassen. Gaby Salner wurde ende Januar<br />

Mutter und ist mit ihrer Familie nach drei engagierten NEU-<br />

START-Jahren ins Ausland gezogen. Marianne Grote, während<br />

15 Jahren die gute Fee im Sekretariat, ist ende Dezember in den<br />

wohlverdienten Ruhestand getreten. Thomas Gall schliesslich,<br />

hat sich einer neuen beruflichen Herausforderung gestellt. Als<br />

Ressortverantwortlicher für die freiwillige Bewährungshilfe<br />

prägte er diesen Bereich in den letzten sechs Jahren massgeblich.<br />

Mit dem von ihm auf hohem fachlichen Niveau ausgebauten<br />

Coaching der Freiwilligen hinterlässt er ein Arbeitsinstrument<br />

von bleibendem Wert.<br />

Herzlichen Dank an die «Wegziehenden», für alles was sie für<br />

<strong>NEUSTART</strong> geleistet haben und herzlich willkommen Joggi<br />

Winistörfer, welcher sich bei <strong>NEUSTART</strong> schon bestens eingelebt<br />

hat.<br />

Durch die personellen Veränderungen mussten viele Übergänge<br />

gemeistert werden. Nur mit einem gut harmonierenden<br />

Team, Einsatz und Fachwissen lassen sich solche Situationen<br />

bewältigen.<br />

4<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Beratungs- und Geschäftstelle<br />

(v. l. n.r.): Thomas Gall, Tosca<br />

Martino, Marianne Grote, Nelly<br />

Dahinden, Jakob Winistörfer


Doch kein System ist so gut, dass es nicht verbessert werden<br />

könnte. Um das, sich generell im Wandel befindliche Umfeld im<br />

Strafvollzug zu meistern, hat sich der Vorstand im vergangenen<br />

Jahr intensiv mit der Entwicklung einer für <strong>NEUSTART</strong> Erfolg<br />

versprechenden Strategie beschäftigt. Ein Projekt, das uns auch<br />

im laufenden Jahr 2008 fordern wird.<br />

Ob auf strategischer oder auf operativer Ebene: Im Zentrum<br />

unseres Wirkens stehen unsere Klientinnen und Klienten. Sie<br />

sollen sich bei uns kompetent beraten und angenommen fühlen.<br />

Und sie sollen sich persönlich weiter entwickeln können.<br />

Für das Erreichte möchte ich mich herzlich bedanken bei Personen<br />

und Institutionen, die <strong>NEUSTART</strong> finanziell oder mit<br />

Einsatz von Arbeit und Ideen unterstützt haben.<br />

Ich denke an die GGG, die beiden Kantone Basel-Land und<br />

Basel-Stadt, die Landeskirchen beider Basel, viele private<br />

grosse und kleine Spenderinnen und Spender. Ihnen allen ein<br />

grosses und herzliches Danke.<br />

Bedanken will ich mich auch bei allen unseren Mitgliedern und<br />

ihren Angehörigen,welche uns mit der Bezahlung des Jahresbeitrags<br />

finanziell aber auch ideell unterstützen und ich hoffe<br />

auch, dass sie uns auch weiterhin unterstützen werden.<br />

Mein besonderer Dank gilt dem Vorstand. Die Unterstützung<br />

meiner Kolleginnen und Kollegen war für mich sehr wertvoll<br />

und hat mir die Arbeit als Präsident erleichtert.<br />

Alle haben mich mit ihrem Ideenreichtum und Tatendrang aktiv<br />

unterstützt. Es war ein Vergnügen mit ihnen zu arbeiten, Sitzungen<br />

vorzubereiten, sich auszutauschen, zu planen und neue<br />

Ideen zu verwirklichen.<br />

Ein kleines bisschen Stolz erfüllt mein Herz, wenn ich auf meine<br />

Zeit als Präsident bei <strong>NEUSTART</strong> zurückblicke. Dieser Stolz<br />

ist getragen von einem breiten Fundament der Dankbarkeit<br />

5<br />

Vorstand<br />

Klientel<br />

Dank


Linus Marcello<br />

Schumacher, Präsident<br />

für die grossartige Unterstützung, für die vielen Interessanten<br />

Gespräche und Diskussionen und letztlich für die vielen neuen<br />

Freundschaften, die ich in all den Jahren bei <strong>NEUSTART</strong> erleben<br />

durfte.<br />

Ich wünsche Ihnen allen alles Gute.<br />

Linus Marcello Schumacher, Präsident<br />

Mitglieder des Vorstandes:<br />

Peter Lack,<br />

Vizepräsident<br />

6<br />

Sabine Herrmann<br />

Benjamin Grob, Kassier<br />

Brigitte Voellmin Stefan Wilhelmus Linda Gotsmann Patrik Widin


GASTBEITRAG JOSHA FREY,<br />

PROJEKTLEITER SCHAPPO<br />

Weshalb wurde <strong>NEUSTART</strong> «auserkoren»?<br />

Am 3. September <strong>2007</strong> traf sich die schappo-Expertenkommission<br />

in den Räumen des Hauptpartners Raiffeisenbank Basel,<br />

um aus vier Projekteingaben jenes Projekt auszuwählen, das<br />

den 14. schappo erhalten sollte. Nach eingehender und engagierter<br />

Beratung fiel die Wahl auf die freiwilligen Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer des <strong>Verein</strong>s <strong>NEUSTART</strong>.<br />

Stellvertretend für die vielen Mitstreiterinnen und Mitstreiter<br />

in diesem Projekt wurden am 25. 10. <strong>2007</strong> anlässlich einer feierlichen<br />

Übergabe drei freiwillige Bewährungshelferinnen und<br />

Bewährungshelfer von Regierungsrat Guy Morin mit einem<br />

schappo ausgezeichnet.<br />

Für die Expertenkommission war ganz klar, dass sich das ehrenamtliche<br />

Engagement des <strong>Verein</strong>s in den vergangenen 32 Jahren<br />

zu einer wichtigen sozialen Dienstleistung des Kantons<br />

Basel-Stadt entwickelt hat. In jedem einzelnen Betreuungsfall<br />

wird deutlich, wie wichtig es ist, Menschen nach einer Haft zu<br />

helfen, möglichst rasch wieder einen selbstständig geregelten<br />

Alltag zu leben. Dass diese ehrenamtliche Arbeit am Rand der<br />

Gesellschaft und weitestgehend unbemerkt von der Bevölkerung<br />

besonders anerkennenswert ist, stand in der Kommission<br />

ausser Zweifel. Insbesondere auch deshalb, weil der Erfolg<br />

dieser Arbeit so greifbar ist: 95 Prozent der Betreuten werden<br />

nicht mehr straffällig.<br />

Aber auch die Arbeitsbereitschaft der ehrenamtlichen Bewährungshelfer<br />

beeindruckte die Expertenkommission, müssen<br />

sie doch eine intensive Vorbereitungsphase durchlaufen: An<br />

30 Abenden und drei Wochenenden werden sie im Strafrecht<br />

geschult, lernen Gerichtsabläufe und Konfliktlösungsstrategien<br />

kennen, vertiefen sich in sozialversicherungsrechtliche und<br />

kommunikative Fragen und eignen sich Wissen über die Persönlichkeitsentwicklung<br />

an. Und erst nach diesem Intensivtraining<br />

beginnt die eigentliche Arbeit.<br />

7<br />

Schwerpunktthema


schappo-Verleihung: Regierungsrat<br />

Guy Morin überreicht den schappo<br />

an die freiwilligen Bewährungs-<br />

helferinnen und Bewährungshelfer.<br />

(Foto: Armin Roth)<br />

Regierungsrat Dr. Guy Morin hob in seiner Laudatio anlässlich<br />

der schappo-Verleihung noch die win-win-Situation in der freiwilligen<br />

Bewährungshilfe hervor:<br />

Menschen sorgten sich ehrenamtlich um Mitmenschen, die bei<br />

der Wiedereingliederung in die Gesellschaft Unterstützung benötigen.<br />

Gleichzeitig müssten und könnten diese ehrenamtlich<br />

Arbeitenden ihre persönliche und fachliche Kompetenz weiterentwickeln.<br />

Diese Kenntnisse und Erkenntnisse liessen sich<br />

für jeden Menschen mehr oder weniger im eigenen Leben gut<br />

«wiederverwerten». Sie erwerben damit wichtige Schlüsselkompetenzen,<br />

die sie wiederum für diese oft nicht leichte Aufgabe<br />

der Bewährungshilfe sehr gut verwenden und selbst weitergeben<br />

können.<br />

Alles in Allem ist die freiwillige Bewährungshilfe also ein Projekt,<br />

das eine solche öffentliche Anerkennung, wie der schappo<br />

sie darstellt, mehr als verdient hat.<br />

8<br />

Josha Frey, Projektleiter schappo


ÜBER SCHAPPO<br />

Warum wir Engagement im Alltag fördern<br />

Die Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie die Stärkung<br />

von familiären Strukturen sind zentrale Aufgaben unserer<br />

Gesellschaft. Aus diesem Grund initiierte die Abteilung Jugend,<br />

Familie und Prävention (AJFP) im Jahr 2004 das Förderprojekt<br />

schappo.<br />

Mit schappo entsteht eine neue Plattform. Im Verbund mit kantonalen<br />

Stellen sowie mit Wirtschafts- und Medienvertretern<br />

unterstützen wir Menschen, die sich für Kinder, Jugendliche und<br />

Familien engagieren. Wir wollen damit Perspektiven schaffen,<br />

Verantwortung übernehmen und aktiv mithelfen, damit wertvolle<br />

Projekte und Ideen realisiert werden können:<br />

• schappo steht zur Seite, um<br />

neuen Initiativen und Engage-<br />

ments zum Durchbruch zu<br />

verhelfen.<br />

• schappo unterstützt mit Rat<br />

und Tat, damit bestehende<br />

Projekte weiterentwickelt wer-<br />

den können.<br />

• schappo porträtiert und präsen-<br />

tiert ausgewählte Projekte,<br />

damit andere Menschen den<br />

Mut finden, ebenfalls Eigenini-<br />

tiative und Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

Quelle:<br />

Homepage www.schappo.ch<br />

schappo-Plakat<br />

(Foto: Tosca Martino)<br />

9<br />

Schwerpunktthema


Schwerpunktthema<br />

INTERVIEW<br />

Interview mit Doris Gysin, ehemalige freiwillige<br />

Bewährungshelferin der ersten Stunde<br />

<strong>NEUSTART</strong>: Zu welcher Zeit warst Du aktiv bei <strong>NEUSTART</strong>?<br />

Doris Gysin: Im Herbst 1974 informierte die National Zeitung<br />

in einem Artikel, dass der neu gegründete <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong><br />

Interessentinnen und Interessenten für seinen ersten Bewährungshelferkurs<br />

suchte. Ich meldete mich und wurde nach<br />

einem Aufnahmegespräch aufgenommen. Zwei Jahre später war<br />

ich mit vier anderen Neustärtlern im Leitungsteam des zweiten<br />

Kurses und arbeitete auch im Vorstand des <strong>Verein</strong>s mit. Bis 1985<br />

hatte ich fünf Betreuungen. Seither bin ich nicht mehr aktives<br />

Mitglied des <strong>Verein</strong>s.<br />

NS: Wie hast Du Dich bzw. wurdest du seinerzeit auf deine<br />

Aufgabe vorbereitet?<br />

D.G.: Im Bewährungshelferkurs – er dauerte ein Jahr und fand<br />

jede Woche am Freitagabend statt – holten wir uns bei namhaften<br />

Experten ein Basiswissen über Strafjustiz und -vollzug,<br />

die Arbeit der Polizei, über Kriminologie und Viktimologie und<br />

lernten bei Besuchen Gefängnisse und Strafanstalten von innen<br />

kennen. Das Hinterfragen unserer eigenen Motivation für diese<br />

Arbeit war ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Wir übten<br />

uns auch im Umgang mit der Transaktionsanalyse. «Ich bin ok,<br />

Du bist ok» waren damals wichtige Begriffe im Umgang mit den<br />

Betreuten, aber auch im Umgang miteinander.<br />

NS: Erinnerst Du Dich an ein besonderes Highlight oder einen<br />

ausgesprochenen Flop?<br />

D.G.: Ich kann mich an keinen grossen Flop erinnern. Kleinere<br />

Enttäuschungen im Umgang mit den Betreuten, wie z. B. das<br />

Nichteinhalten von Abmachungen, Notlügen etc. blieben nicht<br />

aus, aber wir waren in der Ausbildung darauf vorbereitet worden.<br />

Es war eine Zeit des Aufbruchs. Wir waren alle bereit, uns für<br />

diese Aufgabe zu engagieren. Ein Highlight, das uns auch als<br />

10


GASTBEITRAG DANIEL DURRER,<br />

FREIWILLIGER BEWÄHRUNGSHELFER<br />

Gruppe zusammenschweisste, war die Selbsterfahrungswoche.<br />

Viele von uns haben dort zum ersten Mal erfahren, wie sie auf<br />

andere wirken, haben gelernt, Scheu und Angst abzulegen und<br />

vor einer Gruppe zu reden. Es war der erste Schritt in die Welt<br />

der Psychologie und Psychotherapie.<br />

NS: Hast Du den weiteren Werdegang der Betreuten mitverfolgt?<br />

Bestehen noch Kontakte?<br />

D.G.: Einer meiner Betreuten, ein schwer heroinabhängiger<br />

junger Mann, besuchte mich auch nach Abschluss der eigentlichen<br />

Betreuung immer wieder in meinem Büro, nicht nur zur<br />

Freude meiner damaligen Arbeitgeberin. Wenn ich nicht anwesend<br />

war, hat er die Versuche, zu zusätzlichem Geld zu kommen,<br />

auch auf die anderen Mitarbeitenden ausgedehnt. Jetzt habe ich<br />

ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Ich fürchte, dass das<br />

Heroin stärker war als er.<br />

Nach 20 Jahren im Ausland – ab und zu hatten wir brieflich<br />

Kontakt – ist ein anderer Betreuter vor 5 Jahren wieder nach<br />

Basel zurückgekehrt. Er hat sich mit mir in Verbindung gesetzt.<br />

Ich war Referenz für die Einbürgerung seiner Frau und konnte<br />

ihm bei der Arbeitssuche helfen. Heute sind wir gute Bekannte,<br />

die ab und zu miteinander einen Abend verbringen.<br />

NS: Wie hat sich in Deinen Augen das (kriminal-)politische Umfeld<br />

seither gewandelt? Hat sich Dein persönlicher Standpunkt im<br />

Themenfeld entwickelt?<br />

D.G.: Vor dreissig Jahren war das Thema Strafjustiz und -vollzug<br />

viel mehr im Fokus der Aufmerksamkeit als heute. Es gab harsche<br />

Kritik am Umgang mit Strafgefangenen. Ich erinnere mich<br />

an eine Fernsehsendung der Serie «Heute Abend in» mit Heidi<br />

Abel in Thorberg. Die Insassen zeigten vor der Kamera der<br />

staunenden Schweiz ihren Gefängnis-Alltag und beschwerten<br />

sich dabei auch über die Schikanen des Strafvollzugs, im speziellen<br />

die vergitterten Fenster ohne richtiges Tageslicht. In<br />

der Zuschauer-Arena trat als engagierter junger Mann Andi<br />

Schuppli auf, der später Sekretär bei <strong>NEUSTART</strong> war und<br />

heute als Gemeindeverwalter in Riehen arbeitet.<br />

11


Prof. Günther Stratenwerth und Peter Aebersold starteten eine<br />

empirische Untersuchung des schweizerischen Strafvollzugs.<br />

Die Untersuchungsergebnisse junger Juristen, unter ihnen<br />

Andrea Hämmerle, heute Nationalrat Graubünden, und Claude<br />

Janiak, heute Ständerat Baselland, über verschiedene schweizerische<br />

Gefängnisse, ihre Insassen und das Personal haben später<br />

zu Veränderungen im Strafvollzug geführt.<br />

In der Zwischenzeit hat sich bei Polizei, Justiz und Strafvollzug<br />

vieles bewegt. Zum Besseren, finde ich. Die Straffälligen werden<br />

nicht mehr weggeschlossen und vergessen. Sie werden wie<br />

Menschen behandelt.<br />

Persönlich glaube ich noch immer daran, dass ein liebevolles<br />

und konstantes Umfeld in Kindheit und Jugend Kriminalität<br />

verhindern helfen kann, d. h. ich setze auf Frühförderung und<br />

Prävention. Ich bin überzeugt, dass (fast) jeder eine zweite<br />

Chance verdient, in dem Sinn befürworte ich auch noch immer<br />

alle Resozialisierungs-Bemühungen.<br />

Ich bin heute wenig tolerant bei Gewalt gegen Menschen. Die<br />

Brutalität gewisser Jugendlicher und die Gleichgültigkeit ihren<br />

Opfern gegenüber macht mir Angst. Selbst unnötige Sachbeschädigungen,<br />

die mich früher eher kalt liessen, regen mich<br />

heute auf.<br />

12<br />

Gebanntes Publikum,<br />

in der Mitte:<br />

Doris Gysin<br />

(Foto: Tosca Martino)


NS: Gibt es etwas, das Du aus deiner aktiven <strong>NEUSTART</strong>-Zeit für Dich<br />

persönlich und für weiteres gesellschaftliches Engagement mitgenommen<br />

und bewahrt hast?<br />

D.G.: Der <strong>NEUSTART</strong> hat mir vieles beigebracht. Auch Dinge,<br />

die ich mir nie zugetraut hätte, wie z. B. die Arbeit im Leitungsteam:<br />

Verantwortung für ein Projekt übernehmen, Organisation<br />

und Aufteilung der Arbeit, vor einer Gruppe zu sprechen, mich<br />

abzugrenzen, wenn es nötig scheint, aber auch ohne Scheu Dinge<br />

anzusprechen, die nicht stimmen, Zuneigung und Freude zeigen.<br />

Für mein Engagement in anderen NGO’s und in der Politik war<br />

diese Erfahrung sehr wichtig. Mein <strong>NEUSTART</strong>-Basiswissen<br />

in Justiz und Strafvollzug hilft mir bei meiner Arbeit in der<br />

Begnadigungskommission.<br />

Fast noch wichtiger sind die Beziehungen. Dem <strong>NEUSTART</strong><br />

verdanke ich einige meiner ältesten und besten Freundschaften.<br />

Einige dieser Freundinnen und Freunde treffe ich noch jetzt<br />

alle paar Wochen zu einem ausgedehnten Nachtessen. Sie gehören<br />

ganz fest zu meinem Leben.<br />

NS: Wie nimmst Du <strong>NEUSTART</strong> in der heutigen Zeit wahr? Gibt es<br />

Wünsche an den <strong>Verein</strong>?<br />

D.G.: Die grosse Erfahrung und Kompetenz in Bewährungs- und<br />

Sanierungshilfe sind bekannt und anerkannt. Vielleicht könnte<br />

<strong>NEUSTART</strong> sich wieder vermehrt gesellschaftlich einbringen,<br />

z. B. mit Ueberlegungen zur Frage, was zu tun ist mit gewaltbereiten,<br />

jungen Menschen, evtl. sogar mit einem Betreuungs-<br />

und Hilfsangebot, bevor diese straffällig werden?<br />

13


Freiwillige<br />

Bewährungshilfe<br />

Supervision<br />

schappo<br />

BERICHT DER FREIWILLIGEN<br />

BEWÄHRUNGSHILFE<br />

Linda<br />

Gotsmann<br />

14<br />

Die individuelle Betreuung durch freiwillige<br />

Bewährungshelferinnen und Bewährungshel-<br />

fer und/oder Profis bewirkt eine bessere Inte-<br />

gration von Strafentlassenen. Rund 95%<br />

begehen keine Straftat mehr. Im Berichtsjahr<br />

konnte das hohe Vorjahresniveau nochmals<br />

gesteigert werden: 16 Klientinnen und<br />

Klienten wurden durch freiwillige Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer be-<br />

gleitet. Der Anteil der Schutzaufsichten daran belief sich<br />

auf 11. Damit waren fast alle unserer Freiwilligen in der Klientenarbeit<br />

engagiert. <strong>Verein</strong>zelt wurden sogar zwei Klientinnen<br />

bzw. Klienten durch eine freiwillige Bewährungshelferin<br />

oder einen freiwilligen Bewährungshelfer betreut. Im<br />

Jahr <strong>2007</strong> haben unsere Freiwilligen erstmals ihren Zeitaufwand<br />

erhoben, damit wir dieses Engagement noch besser<br />

verdeutlichen können. Pro Betreuung resultieren zwischen<br />

10 und 14 Stunden für die direkte Klientenarbeit (persönliche<br />

und telefonische Kontakte). Hinzu kommen zwischen<br />

4 und 8 Stunden für indirekte Klientenarbeit (Abklärungen,<br />

Telefonate mit Dritten, Berichte). Dabei sind nicht mitgerechnet<br />

allgemeine Weiterbildung, Supervision, <strong>Verein</strong>sanlässe etc.<br />

Die Supervision ist ein wesentlicher Baustein der Qualitätssicherung<br />

für die Arbeit der freiwilligen Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer. Sie ermöglicht während der laufenden<br />

Betreuung einen regelmässigen Kontakt zu einer Gruppe und<br />

einer Fachperson. Die Freiwilligen reflektieren ihr Tun und<br />

Handeln monatlich in einer der beiden laufenden Supervisionsgruppen.<br />

Im Prozess mit den Freiwilligen und der Supervisorin<br />

wurden die gültigen Standards für die Supervision erarbeitet<br />

und im April <strong>2007</strong> eingeführt. Die Erfahrungen damit werden<br />

gesammelt und ausgewertet.<br />

Am 25. Oktober <strong>2007</strong> wurden die freiwilligen Bewährunghelferinnen<br />

und Bewährungshelfer des <strong>Verein</strong>s <strong>NEUSTART</strong> mit<br />

dem 14. schappo-Preis ausgezeichnet. Sie betreuen seit über 30


Jahren Straffällige, Strafentlassene und deren Angehörige. Die<br />

freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer von<br />

<strong>NEUSTART</strong> leisten Hilfe zur Integration von Strafentlassenen<br />

in unserer Gesellschaft. Aufgaben wie Begleitung bei der Arbeits-<br />

und Wohnungssuche, der Freizeitgestaltung, Unterstützung bei<br />

Finanzfragen und Schuldenproblemen sind häufige Tätigkeiten.<br />

Das ehrenamtliche Engagement des <strong>Verein</strong>s hat sich zu einer<br />

wichtigen sozialen Dienstleistung des Kantons Basel-Stadt entwickelt.<br />

Der Schappo wurde den Freiwilligen von Justizminister<br />

Guy Morin überreicht.<br />

schappo organisierte in Zusammenarbeit mit Benevol seine<br />

erste Konferenz für Initiativen und Projekte im Kanton Basel-<br />

Stadt, die sich für soziale Belange in unserem Kanton einsetzen.<br />

Vertreterinnen und Vertreter dieser Organisationen und Projektverantwortliche<br />

sind der Frage nachgegangen, welche Erfolgsfaktoren<br />

zur Schaffung und Stabilisierung sozialer Initiativen<br />

beitragen. Dies wurde unter Berücksichtigung der gegenwärtigen<br />

Einflüsse und ihrer Entwicklungen diskutiert. Joggi Winistörfer<br />

hat daran teilgenommen.<br />

In Zusammenarbeit mit Halt-Gewalt, Interventionsstelle gegen<br />

häusliche Gewalt haben wir die Planung einer Weiterbildung in<br />

häuslicher Gewalt für die freiwilligen Bewährungshelferinnen<br />

und Bewährungshelfer vorbereitet. Karin Haeberli hat mit uns<br />

gemeinsam ein interessantes Angebot entwickelt. Die Weiterbildung<br />

findet im März 2008 statt.<br />

Per Ende Jahr hat Thomas Gall den <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> verlassen,<br />

um sich beruflich neu zu orientieren und hat das Ressort<br />

freiwillige Bewährungshilfe an seinen Nachfolger Joggi Winistörfer<br />

übergeben.<br />

Wir danken allen Freiwilligen für Ihre Motivation und Ihren<br />

grossen Einsatz, denn damit prägen sie auch zukünftig die<br />

Arbeit von <strong>NEUSTART</strong>.<br />

15<br />

Weiterbildung<br />

Abschied<br />

Dank


Statistik<br />

und Qualität<br />

Statistik der<br />

Beratungstelle<br />

Statistik der<br />

Ratsuchenden <strong>2007</strong><br />

Beratungsaufwand <strong>2007</strong><br />

Gesetzliche Mandate,<br />

Gefangenenbesuche,<br />

Lohnverwaltungen<br />

Sanierungsstatistik <strong>2007</strong><br />

Statistik der Freiwilligen<br />

Bewährungshilfe<br />

ZAHLEN<br />

Total der Ratsuchenden <strong>2007</strong> 124<br />

davon neu <strong>2007</strong> 48 Männer<br />

13 Frauen<br />

aus der Zeit vor <strong>2007</strong> 54 Männer<br />

9 Frauen<br />

Einmalig beratene Klientinnen / Klienten 33<br />

Mehrmalig beratene Klientinnen / Klienten 91<br />

Total der Beratungen 600<br />

Schutzaufsichten / Bewährungshilfen 26<br />

Besuche in Untersuchungshaft<br />

und Strafvollzug 31<br />

Lohn- und Rentenverwaltungen 9<br />

Anzahl abgeschlossener Sanierungen <strong>2007</strong> 4<br />

ursprüngliche Forderungssumme 23’472.95<br />

Ablösesumme 560.00<br />

Anzahl der <strong>2007</strong> eingereichten<br />

Insolvenzerklärungen 0<br />

Anzahl neu begonnener Sanierungen <strong>2007</strong> 4<br />

Freiwillige BewährungshelferInnen 20<br />

Anzahl der Betreuungen 16<br />

davon Schutzaufsichten / Bewährungshilfen 11<br />

davon freiwillige Lohnverwaltungen 2<br />

16


Stefan Wilhelmus<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> hat <strong>NEUSTART</strong> erstmals zusätzliche<br />

Angaben erhoben, die eine bessere<br />

Einsicht in die Situation der Klientinnen und<br />

Klienten sowie in die Inhalte und Dauer der<br />

Beratung erlauben.<br />

Zusätzliche Angaben zu den Klientinnen und Klienten und zur<br />

Beratungstätigkeit der hauptamtlichen Mitarbeiterin und Mitarbeiter<br />

im Jahr <strong>2007</strong><br />

124 Klientinnen und Klienten, davon 10 Angehörige<br />

(Vorjahr: 111 Klientinnen und Klienten)<br />

Alter: Durchschnittsalter Klientel <strong>2007</strong>: 37,8 Jahre<br />

(2006: 36,4)<br />

unter 25: 13 Klientinnen / Klienten<br />

25 – 34: 24<br />

35 – 50: 66<br />

über 50: 11<br />

unbekannt: 10<br />

Nationalität: 70 Schweizerinnen und Schweizer, 54 Perso-<br />

nen aus anderen Ländern<br />

zweitgrösste Gruppe: Türkei mit 21 Personen<br />

Beratungsdauer: Die (Verweil-)Dauer, während der eine Kli-<br />

entin oder ein Klient in der Beratung von<br />

<strong>NEUSTART</strong> ist, ist leicht zurückgegangen<br />

und beträgt durchschnittlich rund 1,5 Jahre.<br />

Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der insgesamt beratenen<br />

und begleiteten Klientinnen und Klienten um ca. 10% zugenom-<br />

men. Eine genauere Betrachtung hat gezeigt, dass diese Zahl<br />

durch eine Zunahme von neuen Klientinnen und Klienten zustande<br />

kommt.<br />

17<br />

Statistik


Klientinnen / Klienten<br />

Straffälligkeit: laufendes Verfahren: 8<br />

zu Busse (mit/ohne Haft) verurteilt: 7<br />

zu bedingter Freiheitsstrafe verurteilt: 19<br />

zu unbedingter/teilbedingter Strafe verurteilt: 55<br />

mehrfach verurteilt: 16<br />

keine Angaben: 9<br />

Angehörige: 10<br />

Zugangswege Klientinnen oder Klienten, die sich aus<br />

zu <strong>NEUSTART</strong>: eigener Initiative neu gemeldet haben: 20<br />

nach früherer Beratung wieder<br />

aufgenommene Klientinnen und Klienten: 16<br />

vermittelt durch kantonale Bewährungshilfe: 31<br />

vermittelt durch andere Beratungsstellen: 17<br />

vermittelt durch Vollzugsanstalten,<br />

Massnahmen-Institutionen: 15<br />

Kontakt durch privates Umfeld: 9<br />

vermittelt durch Anwältin /Anwalt: 6<br />

vermittelt durch die Sozialhilfe: 4<br />

vermittelt durch Psychiaterin /Psychiater: 3<br />

Kontakt über aktuelle/ehemalige<br />

Klientinnen und Klienten: 2<br />

andere: 1<br />

Die erhöhte Zahl an Besuchen in Untersuchungshaft und im<br />

Strafvollzug deutet darauf hin, dass auch hier die intensive Vernetzungsarbeit<br />

der letzten beiden Jahre Früchte getragen hat<br />

und potenzielle Klientinnen und Klienten von Fachleuten auf<br />

<strong>NEUSTART</strong> aufmerksam gemacht werden. Die grosse Bedeutung<br />

der institutionellen Zuweiserinnen und Zuweiser zeigt sich<br />

auch darin, dass von den im Jahre <strong>2007</strong> beratenen und begleiteten<br />

Klientinnen und Klienten drei Viertel durch Institutionen<br />

an <strong>NEUSTART</strong> vermittelt wurden.<br />

18


Einkommen: 50 (teilweise) erwerbstätige Klientinnen und<br />

Klienten<br />

74 nicht erwerbstätige Klientinnen und Klienten<br />

38 von Sozialhilfe unterstützt<br />

23 mit IV-Rente<br />

Beratungs- (Mehrfachnennungen möglich)<br />

inhalte: Schulden: 70<br />

administrative Unterstützung: 57<br />

psychosoziale Betreuung: 54<br />

Schutzaufsicht /BWH: 30<br />

Existenzsicherung: 27<br />

Wohnungssuche: 24<br />

Arbeitssuche: 23<br />

rechtliche Abklärungen: 22<br />

Umgang mit Bussen: 14<br />

strafrechtliche Abklärungen: 13<br />

ausländerrechtliche Abklärungen: 12<br />

Einkommensverwaltung: 12<br />

Das Thema Schulden führt ganz eindeutig in der «Hitliste» der<br />

Beratungsinhalte. Auch fallen bei den Einkommensverhältnissen<br />

die nahezu 60% nicht Erwerbstätigen auf. Eine bedenklich<br />

stimmende Zahl, die wohl die auf tiefem Niveau eingependelte<br />

Zahl von Fällen erklärt, wo gar keine «Schuldensanierung» im<br />

eigentlichen Sinn mehr möglich ist. Als Folge dieser Situation<br />

gewinnt die Unterstützung beim Leben mit/trotz Schulden an<br />

Bedeutung.<br />

Das grosse Gewicht des Themas psychosoziale Betreuung zeigt<br />

deutlich, dass die Klientinnen und Klienten im <strong>NEUSTART</strong><br />

keinesfalls nur von technisch-fachlichem Know How, sondern<br />

einem breiten Mix unterschiedlicher Angebote profitieren,<br />

denn 85% aller Klientinnen und Klienten beanspruchten <strong>2007</strong><br />

Dienstleistungen aus zwei oder mehr unterschiedlichen Themenbereichen.<br />

19


Statistik<br />

und Qualität<br />

KOMMENTAR<br />

Qualität/Qualitätssicherung der Beratungsarbeit von<br />

<strong>NEUSTART</strong><br />

Eine regelmässige Überprüfung der Arbeitsqualität wird seit<br />

Jahren durch das Beratungsstellenteam in Form von Auswertungen<br />

anhand von Standards und Indikatoren praktiziert. (So<br />

lautete der Standard, d. h. das anzustrebende Ziel beispielsweise<br />

für den Bereich Arbeit/Arbeitssuche: «Während der Begleitung<br />

wird eine regelmässige Arbeit angestrebt.» Um zu überprüfen,<br />

ob der angestrebte Standard auch tatsächlich erfüllt werden<br />

konnte, wurde als Indikator hier folgende «Messlatte» definiert<br />

«65% der Klientinnen und Klienten arbeiten mindestens<br />

6 Monate pro Jahr»).<br />

Es hat sich allerdings in den letzten Jahren des öfteren gezeigt,<br />

dass die verwendeten Standards nur bedingt Aussagen über die<br />

Qualität der Beratungsarbeit von <strong>NEUSTART</strong> erlauben, da<br />

nicht beeinflussbare äussere Umstände (im Bereich Arbeitssuche<br />

z. B. der Arbeitsmarkt) eine grosse Rolle spielen und z. B.<br />

die Arbeitsfrage bei vielen Klientinnen und Klienten gar nicht<br />

Gegenstand der Beratung war.<br />

Bereits im Vorjahr hat das Team deshalb neue Qualitätsmassnahmen<br />

(u.a. systematischer Einblick in die jeweilige Fallführung<br />

durch die Kollegin oder den Kollegen) eingeführt. In<br />

einem nächsten Schritt entschieden wir uns, die Qualität der<br />

wichtigsten Abläufe in der Beratungsarbeit kritisch unter die<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Im Sommer <strong>2007</strong> wurde durch den Qualitätsverantwortlichen<br />

des Vorstands mit dem Beratungsstellenteam erstmals ein Audit<br />

(Überprüfungsgespräch) zum Thema Erstgespräche/Zugang für<br />

neue Klientinnen und Klienten durchgeführt. Das Audit dient<br />

dazu, Abläufe kritisch zu betrachten, den Verbesserungsbedarf<br />

festzustellen und gemeinsam Lösungsideen zu entwickeln.<br />

Dabei war das Thema Erstgespräche für das Team von besonderem<br />

Interesse, da die Zahl neuer Klientinnen und Klienten in<br />

den letzten Jahren zugenommen hat und da der erste Kontakt<br />

für die Entwicklung einer guten Arbeitsbeziehung sehr wichtig<br />

ist. Im Audit zeigte sich u.a., dass die Teammitglieder unabhängig<br />

20


voneinander in den Erstgesprächen von ähnlichen Leitlinien<br />

ausgehen und ähnliche Zielsetzungen verfolgen, diese Grundlagen<br />

jedoch bisher nicht ausformuliert und schriftlich festgehalten<br />

worden waren. Als Verbesserung wurde ein Leitfaden<br />

erarbeitet. Ein solcher Leitfaden kann u.a. für die Einführung<br />

neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die Schulung der<br />

freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern<br />

von Nutzen sein. Auch wurden wichtige Themen, die zum Erstgespräch<br />

gehören (Schweigepflicht, Regeln der Zusammenarbeit,<br />

Erreichbarkeit, Erfassung statistischer Daten etc.) in Form<br />

einer Checkliste festgehalten. Mit diesem Hilfsmittel können<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je nach Ausgangssituation<br />

auf die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten flexibel eingehen,<br />

ohne, dass wichtige Informationen vergessen gehen.<br />

Natürlich hat sich in bestimmten Punkten auch Klärungsbedarf<br />

gezeigt. Die aufgetauchten Fragen werden nun vom Team<br />

gemeinsam mit dem Vorstand bearbeitet. Wir bleiben dran!<br />

«Kriminaltango»: Musikalische Untermalung<br />

von Sebastian Röser und Lena Knobloch<br />

(Foto: Tosca Martino)<br />

Stefan Wilhelmus<br />

schappo-Apéro<br />

(Foto: Tosca Martino)<br />

21


Finanzen<br />

ERFOLGSRECHNUNG<br />

2006 <strong>2007</strong> Budget 2008<br />

Einnahmen Fr. Fr. Fr.<br />

Mitglieder 7’340.00 7’610.00 7’000.00<br />

Private 14’006.55 17’605.00 17’000.00<br />

Firmen, Stiftungen 100’980.00 90’731.00 90’000.00<br />

GGG 50’000.00 50’000.00 50’000.00<br />

Kirchen 17’012.05 29’032.25 26’000.00<br />

Beileidspenden, Legate 150’000.00 108’529.14 0.00<br />

Kantonsbeiträge BS 50’000.00 50’000.00 50’000.00<br />

Kantonsbeiträge BL 25’000.00 25’000.00 25’000.00<br />

Gemeindebeiträge 14’707.00 8’100.00 12’000.00<br />

Veröffentlichungen 221.50 657.00 0.00<br />

Sonderaktionen 0.00 0.00 0.00<br />

Auflösen von Rückstellungen 0.00 0.00 31’487.00<br />

Zinserträge 2’454.20 3’517.95 2’500.00<br />

Einnahmen DüK 0.00 90.00 –<br />

Projektbezogene Einnahmen 0.00 30’000.00 17’000.00<br />

Projektbezogene Zuwendungen Fonds 0.00 25’185.75 –<br />

Total Einnahmen 431’721.30 446’058.09 327’987.00<br />

Ausgaben<br />

Löhne 206’617.05 242’483.75 220’298.00<br />

Sozialleistungen 28’826.50 39’029.10 32’274.00<br />

Rechtsberatung, Honorare 9’375.50 8’205.75 12’000.00<br />

Supervision, Weiterbildung Team 6’371.00 5’161.00 8’600.00<br />

Projekte – – 17’000.00<br />

Büromiete inkl. NK 29’608.70 20’701.45 22’450.00<br />

Bürobedarf, Anschaffungen 4’627.60 4’935.31 5’500.00<br />

EDV, Internet 2’827.25 4’516.15 3’000.00<br />

Telefon, Porti, Bankspesen 6’669.95 6’659.50 6’500.00<br />

Öffentlichkeitsarbeit 9’792.30 9’080.70 10’000.00<br />

IG Wohnen, Mitgliederbeitrag 800.00 800.00 800.00<br />

Freiwillige Bewährungshilfe 7’588.50 14’444.20 9’500.00<br />

Diverses 1’006.80 1’791.00 1’000.00<br />

Auflösung Rückstellungen 1’203.55 0.00 –<br />

Zuweisung Fonds DüK 0.00 90.00 –<br />

Zuweisung Fonds Projekte 0.00 30’000.00 –<br />

Total Ausgaben 315’314.70 387’897.91 348’922.00<br />

Betriebsergebnis 116’406.60 58’160.18 – 20’935.00<br />

22


BILANZ PER 31. 12. <strong>2007</strong><br />

Aktiven Fr.<br />

Kasse 291.60<br />

Postcheck 40-850-0 43’483.74<br />

Bank Sparkonti 341’393.15<br />

Wertschriften 40’934.40<br />

Guthaben aus Sanierungen 252.00<br />

Verrechnungssteuer-Guthaben 1’231.25<br />

Guthaben Projektbezogen 30’000.00<br />

457’586.14<br />

Passiven Fr.<br />

Bank <strong>Verein</strong>skonto 1’024.06<br />

Verpflichtungen aus Sanierungen 22’576.60<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 8’852.60<br />

Sanierungsfonds 84’773.15<br />

Fürsorgefonds 43’340.35<br />

Fonds 4. Teilzeitstelle 23’753.55<br />

Rückstellung «Ein Dach über dem Kopf» 7’329.90<br />

Betriebskapital am 1. 1. <strong>2007</strong> 207’775.75<br />

Betriebsergebnis <strong>2007</strong> 58’160.18 265’935.93<br />

457’586.14<br />

23<br />

Finanzen


Finanzen<br />

EINZELHEITEN ZUR BILANZ PER 31. 12. <strong>2007</strong><br />

Guthaben / Verpflichtungen gegenüber<br />

Klientinnen und Klienten aus Sanierungen Fr. Fr.<br />

Stand am 1. 1. <strong>2007</strong><br />

• Guthaben 333.25<br />

• Verpflichtungen 25’105.05 24’771.80<br />

Einnahmen 29’318.15<br />

Ausgaben 31’765.35 – 2’447.20<br />

Abschreibung von Guthaben 0.00<br />

Stand am 31. 12. <strong>2007</strong><br />

• Guthaben 252.00<br />

• Verpflichtungen 22’576.60 22’324.60<br />

Sanierungsfonds<br />

Stand am 1. 1. <strong>2007</strong> 84’773.15<br />

Einnahmen 0.00<br />

Abschreibung von Guthaben 0.00 0.00<br />

Stand am 31. 12. <strong>2007</strong> 84’773.15<br />

Fürsorgefonds<br />

Stand am 1. 1. <strong>2007</strong> 44’001.85<br />

Einnahmen 0.00<br />

Ausgaben 661.50 – 661.50<br />

Stand am 31. 12. <strong>2007</strong> 43’340.35<br />

24


KOMMENTAR<br />

Benjamin Grob,<br />

Kassier<br />

Dank eines Legates, konnten wir auch im<br />

Jahr <strong>2007</strong> ein positives Betriebsergebnis ausweisen.<br />

Das Betriebsergebnis wird ganz dem<br />

Betriebskapital zugewiesen. Mit dem neuen<br />

Betriebskapital steht der <strong>Verein</strong> wieder mit<br />

guten Reserven da. Die kritische Phase von<br />

2005 ist hinter uns.<br />

Ohne Legat hätte der <strong>Verein</strong> im <strong>2007</strong> einen massiven Verlust<br />

erlitten. Die Ertragsseite ist immer noch sehr schwach.<br />

Die Einnahmen (ohne Legat) konnten in einigen Bereichen gestärkt<br />

werden, bei den Gemeinden verzeichnen wird aber einen<br />

Einbruch der Spenden. Es fehlen uns jährlich immer noch ca.<br />

30’000 CHF, um die aktuellen Betriebskosten zu decken.<br />

Mit der neuen Rechnungslegungsvorschrift GAP FER 21 wer-<br />

den wir die Erfolgsrechnung in geänderter Form darstellen. Alle<br />

Transaktionen, welche mit einem Fonds oder Projekt zusammenhängen,<br />

müssen in der Erfolgsrechnung ausgewiesen werden<br />

(Bruttoprinzip).<br />

In der Vergangenheit haben wir projektbezogene Einnahmen<br />

(sowie Ausgaben) direkt mit dem Fonds/Projekt verrechnet.<br />

Diese Transaktionen waren in der Vergangenheit nicht ersichtlich,<br />

nur der Saldo des Fonds/Projektes wurde in der Bilanz<br />

ausgewiesen.<br />

Wir sind weiterhin auf jede Spende angewiesen. Wir bedanken<br />

uns bei den Gönnerinnen und Gönner für die geleistete Unterstützung,<br />

ohne diese der <strong>Verein</strong> nicht existieren könnte.<br />

Benjamin Grob, Kassier<br />

25<br />

Betriebsergebnis<br />

Einnahmen<br />

GAP FER 21<br />

Danke<br />

Finanzen


Finanzen<br />

REVISORENBERICHT<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Als Revisoren haben wir die auf den 31. Dezember <strong>2007</strong> abgeschlossene<br />

Bilanz und Erfolgsrechnung geprüft.<br />

Wir haben festgestellt:<br />

• dass die Bilanz und Erfolgsrechnung mit der Buchhaltung<br />

übereinstimmen<br />

• die Buchhaltung sauber und ordnungsgemäss geführt wurde.<br />

Aufgrund unserer Prüfung empfehlen wir der Versammlung,<br />

die vorgelegte Rechnung zu genehmigen und dem Kassier<br />

Décharge zu erteilen.<br />

Die Revisoren<br />

Th. Alioth R. Stebler<br />

26


UNSERE GÖNNERINNEN UND GÖNNER<br />

Spendeneingänge <strong>2007</strong><br />

27<br />

Wir danken<br />

Private<br />

Bis Fr. 100.– D. Achermann, Basel • A. u. H. Alder-Gloor, Münchenstein • A. Arnold, Mariastein<br />

• Ch. Balmer-Hofer, Basel • P. Bänziger, Binningen • A. Barth, Basel • N. Benkler-Meyer, Riehen<br />

• E. Bernoulli, Basel • L. Braun, Basel • W. Breitenmoser, Basel • M. Brodbeck, Pratteln • H. u. H.<br />

Bumann-Kost, Basel • S. Buri, Basel • E. Christeller-Moog, Therwil • J. Cuénod, Basel • H. Dressler-<br />

Bietenholz, Riehen • P. Dreyfus, Biel-Benken • J. u. V. Durrer-Stebler, Arlesheim • R. Dutoit,<br />

Riehen • W. Forster, Biel-Benken • C. Früh, Basel • Ch. Gassmann, Basel • A. Gerwig, Basel •<br />

U. Goetz, Basel • R. und Ch. Gröflin, Basel • R. Gysin-Stoll, Binningen • U. u. H. Hagmann-<br />

Herren, Ettingen • M. u. E. Häusler, Basel • F. Head, Aesch • G. u. G. Hodel-Renz, Basel •<br />

C. Koelbing, Basel • P. Koelliker, Niederbuchsiten • I. Kühnle, Basel • W. Lehner, Binningen<br />

• R. Leisinger, Brügg • S. Leutenegger Oberholzer, Muttenz • P. Leu, Basel • P. Liatowitsch,<br />

Basel • M. Manz, Muri b. Bern • P. u. I. Mathis-Weber, Pfeffingen • St. Meister, Buckten • J. Meyer,<br />

Basel • H. Meyer, Bettingen • E. Miescher, Riehen • H. u. M. Müller-Widmer, Basel • R. u. M.<br />

Muntwiler-Mächler • R. Nicolay, Basel • G. u. E. Noll, Basel • B. Oberholzer, Basel • H. Oppenheimer,<br />

Allschwil • P. Peter, Basel • A. Pfulg, Hinterkappelen • H.P. Renfer, Basel • J. Rentsch,<br />

Tecknau • E. Ritter-Just, Basel • R. Röthlisberger, Riehen • E. Rupps, Riehen • H. Sarasin, Basel<br />

• P. Schai, Basel • A.M. Schaltegger, Basel • H. Schenkel-Rudin, Münchenstein • Y. Schmitt,<br />

Allschwil • P. u. M. Schmutz-Dettwiler, Basel • H. Schnyder-Moser, Ba-sel • R. Schori, Riehen •<br />

X. Schuler, Füllinsdorf • D. Schulthess, Münchenstein • O. Solter-mann, Riehen • G. Spiess, Basel<br />

• B. Steiger, Arlesheim • H. Strasser, Baar • R. Stutz, Unterägeri • T. Thomann-Senn, Basel •<br />

V. Trutmann, Basel • J. Wagner, Basel • G. Weiss, Basel • B. u. B. Wenger-Rieser, Basel • G. Wolf,<br />

Basel • Ch. u. R. Wydler-Wälti, Basel • R. Zehnder-Biri, Pratteln • A. Zschokke-Gränacher, Basel<br />

Zwischen Fr. 101.– und Fr. 500.– E. Arnold, Binningen • D. Burckhardt-Hofer, Basel • E. und<br />

M. Buser-Robinson, Binningen • R. & R. Champion, Reinach • W. u. U. Erzer-Wipfli, Arlesheim •<br />

R. Escher, Oberwil • P. Facklam, Basel • M. Fahrländer, Basel • B. Fischer, Arlesheim • A.<br />

Flückiger, Basel • R. Gilli, Binningen • D. und D. Gloor-Krayer, Riehen • M. Hinden, Basel<br />

• P. Hiltbrunner, Reinach • U. und F. Huber-Stierli, Aesch • C. Jauslin, Basel • W. Klemm-<br />

Cereghetti, Reinach • Ch. Koelbing, Basel • R. Krähenbühl, Basel • H. u. A. Laubscher-Noll,<br />

Riehen • R. u. E. Légeret-Meier, Bottmingen • C. O’Muiri, Binningen • A. Peter, Münchenstein<br />

• E. Peschke, Meggen • A. Peter, Münchenstein • M. Rutz, Liestal • M. Schaub, Aesch • A. u.<br />

E. Schuster-Delaloye, Münchenstein • G. Senn-Schibler, Binningen • M. u. M. Staehelin-Seidel,<br />

Basel • G. Stratenwerth, Basel • R. Vogt-Kohler, Allschwil • J. u. R. Wassmer-Koch, Zürich<br />

Über Fr. 500.– M. Stoll, Basel • J. Ulrich, Basel


Gemeinden<br />

Bis Fr. 1’000.– Gemeinde Aesch • Gemeinde Arisdorf • Gemeinde Arlesheim • Gemeinde Bet-<br />

tingen • Gemeinde Binningen • Gemeinde Bottmingen • Gemeinde Frenkendorf • Gemeinde<br />

Füllinsdorf • Gemeinde Laufen • Gemeinde Oberwil • Gemeinde Reinach • Gemeinde Titterten<br />

• Gemeinde Zunzgen<br />

Über Fr. 1’000.– Gemeinde Riehen<br />

Firmen | Stiftungen | Zünfte<br />

Bis Fr. 500.– Basellandschaftliche Kantonalbank, Liestal • Basler Kantonalbank, Basel • Ernst<br />

und Herta Koller-Ritter-Stiftung, Binningen • Gelzer-Stiftung, Basel • Genossenschaft Migros<br />

Basel, Basel • Hatebur Umformmaschinen AG, Reinach • MCH Messe Schweiz AG, Basel •<br />

Moritec, Basel • Nationale Suisse, Basel • Novartis International AG • ÖKK, Basel • Rapp AG,<br />

Basel • Top Clean Reinigungen, Binningen • Wermelinger Treuhand, Basel • Zeba AG, Basel<br />

Zwischen Fr. 501.– und Fr. 5’000.– Alfred und Erika Ringele-Stiftung, Bottmingen • Bürgergemeinde<br />

der Stadt Basel • Catherine und Harry Morath-Stiftung, Basel • Georg Wagner-Stiftung,<br />

Basel • Hedwig Wagner-Schlageter-Stiftung, Zürich • Scheidegger-Thommen-Stiftung, Basel •<br />

Staehelin-Scher FA. Fonds, Basel<br />

Zwischen Fr. 5’001.– und Fr. 20’000.– Basler Zeitung hilft Not lindern, Basel • A. & W. Wittmann-Spiess<br />

Stiftung, Basel • Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung, Basel • Kommission der Arbeitshütte,<br />

Basel • Kunigunde & Heinrich Stiftung, Basel<br />

Über Fr. 20’000.– Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige, Basel<br />

Evang.-ref. Kirchen<br />

Kollekte bis Fr. 500.– Evang.-ref. Kirchgemeinde Allschwil • Kirchenrat der Evang.-ref. Kirche<br />

Basel-Landschaft, Liestal • Evang.-ref. Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, Liestal • Evang.ref.<br />

Kirchgemeinde Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen, Kilchberg • Evang.-ref. Kirchgemeinde<br />

Muttenz • Evang.-ref. Kirchgemeinde Oberwil-Therwil-Ettingen, Oberwil • Evang.-ref. Quartiergemeinde<br />

Kleinhüningen, Basel • Evang.-ref. Kirchgemeinde Reinach<br />

Kollekte über Fr. 500.– Evang.-ref. Kirchgemeinde Arlesheim • Evang.-ref. Kirchenrat Basel<br />

• Evang.-ref. Kirchgemeinde Frenkendorf-Füllinsdorf, Füllinsdorf • Evang.-ref. Kirchgemeinde<br />

Laufen • Evang.-ref. Kirchgemeinde Münchenstein • Evang.-ref. Kirchgemeinde Pratteln-Augst,<br />

Pratteln • Evang.-ref. Kirchgemeinde St. Leonhard, Basel<br />

28


Röm.-kath. Kirchen<br />

Kollekte bis Fr. 500.– Benediktinerkloster Mariastein • Kath. Pfarramt Bruder Klaus, Birsfel-<br />

den • Kirchgemeindeschaffnerei, Blauen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen,<br />

Binningen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Bruder Klaus, Oberdorf • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Burg, Burg • Röm.-kath. Kirchgemeinde Dornach, Dornach • Röm.-kath. Kirchgemeinde Ettingen,<br />

Ettingen • Röm.-kath.- Kirchgemeinde Frenkendorf-Füllinsdorf, Füllinsdorf • Röm.-kath.<br />

Kirchgemeinde Gelterkinden • Röm.-kath. Kirchgemeinde Liestal • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Metzerlen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Münchenstein • Röm.-kath. Kirchgemeinde Oberwil •<br />

Röm.-kath. Kirchgemeinde Pratteln • Röm.-kath. Kirchgemeinde Reinach • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Roggenburg, Ederswiler • Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Marien, Reinach • Röm.-kath.<br />

Kirchgemeinde St. Leonhard, Basel • Röm.-kath. Kirchgemeinde,Sissach • Röm.-kath. Kirchgemeinde,<br />

Therwil • Röm.-kath. Kirchgemeinde Wahlen, Wahlen • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Zwingen • Röm.-kath. Pfarramt, Duggingen • Pfarrei St. Johannes der Täufer, Allschwil<br />

Kollekte über Fr. 500.– Kirchenrat der Röm.-kath. Landeskirche Basel-Landschaft, Liestal •<br />

Röm.-kath. Kirchgemeinde Aesch • Röm.-kath. Kirchgemeinde Muttenz • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Pfeffingen • Röm.-kath. Pfarramt, Arlesheim • Röm.-kath. Kirchgemeinde Therwil<br />

Ökumenischer <strong>Verein</strong> Offene Kirche Elisabethen, Basel<br />

Spezielle Verdankungen<br />

Übernahme der Unfalltaggeldversicherung Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige, Basel<br />

Vergünstigung des Mietzinses Christoph Merian Stiftung, Basel<br />

Unterstützung an <strong>NEUSTART</strong>-Klientinnen und Klienten T. und H. Klüber-Stiftung, Sachseln<br />

• Kunigunde & Heinrich Stiftung, Basel • Winterhilfe Baselland, Laufen • Stiftung SOS Beobachter,<br />

Zürich • IWB Fonds, Basel • Winterhilfe Basel-Stadt, Basel • Pro Infirmis Basel-Stadt<br />

(Finanzielle Leistungen an Behinderte), Basel<br />

29


VEREIN <strong>NEUSTART</strong> IM JAHRE <strong>2007</strong><br />

Vorstand<br />

Prof. Linus Marcello Schumacher, Präsident<br />

Peter Lack, Vizepräsident, Delegierter der Gesellschaft für das<br />

Gute und Gemeinnützige (GGG)<br />

Evelyne Flotiront Kernen (bis 14. 3. <strong>2007</strong>)<br />

Linda Gotsmann (ab 14. 3. <strong>2007</strong>)<br />

Benjamin Grob, Kassier und Delegierter der Gemeinnützigen<br />

Gesellschaft Baselland (GGB)<br />

Dr. Sabine Herrmann<br />

Brigitte Voellmin<br />

Patrik Widin (ab 14. 3. <strong>2007</strong>)<br />

Stefan Wilhelmus<br />

Kreditkommission<br />

René Frei, Präsident<br />

Jürg Bürgin<br />

Dr. Reto Fasciati<br />

Brigit Hofer<br />

Alfred Kurt<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

Nelly Dahinden, kaufmännische Angestellte<br />

Thomas Gall, Sozialarbeiter FH (bis 31. 12. <strong>2007</strong>)<br />

Marianne Grote, kaufmännische Angestellte<br />

Tosca Martino, Sozialarbeiterin HFS<br />

Gaby Salner, Sozialarbeiterin HFS (bis 30. 4. <strong>2007</strong>)<br />

Jakob Winistörfer, Jurist<br />

Rechtsberatung<br />

Evelyne Alder, Advokatin<br />

Buchhaltung<br />

Elliker Treuhand AG<br />

30


LEITBILD VEREIN <strong>NEUSTART</strong><br />

Kurzfassung unseres Leitbilds:<br />

Der <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> setzt sich seit 1975 für die gesellschaftliche<br />

Integration straffälliger Menschen in der Region<br />

Basel ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />

und die freiwilligen Bewährungshelferinnen und<br />

Bewährungshelfer leisten individuelle Hilfe für straffällige<br />

Personen und engagieren sich für verbesserte Rahmenbe-<br />

dingungen bei deren Integration.<br />

Unsere Grundhaltung<br />

Wir orientieren uns an folgenden Werten der Bundesverfassung: der Menschenwürde, der<br />

Chancengleichheit, dem Diskriminierungsverbot, dem Prinzip der Eigenverantwortung und<br />

dem individuellen Recht auf Hilfe bei Bedürftigkeit. Das delinquente Verhalten widerspiegelt<br />

oft die Lebensgeschichte straffälliger Menschen. Diese haben das Recht auf einen «Neustart»<br />

und dürfen nach Strafverbüssung gesellschaftlich nicht benachteiligt werden. Unsere Integrationsarbeit<br />

trägt dazu bei, die Gesellschaft vor erneuter Kriminalität zu schützen. Unser Angebot<br />

ist freiwillig. Wir legen Wert auf vorurteilsfreien und gegenseitig respektvollen Umgang.<br />

Unser Angebot<br />

Unser Angebot richtet sich an Personen im Straf- und Massnahmenvollzug, an Strafentlas-<br />

sene, an zu einer bedingten Strafe Verurteilte und in Einzelfällen an beschuldigte Personen,<br />

welche Integrationshilfe benötigen. Auch steht es Angehörigen straffälliger Menschen offen.<br />

Wir bieten folgende individuelle Hilfe an:<br />

Entlassungsvorbereitung Gefängnisbesuche, Mithilfe bei der Arbeits- und<br />

Wohnungssuche.<br />

Gesetzliche Mandate Übernahme von Weisungen und Schutzaufsichten.<br />

Persönliche Begleitung Individuelle Betreuung insbesondere durch freiwillige<br />

Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer.<br />

Hilfe bei finanziellen Problemen Beratung hinsichtlich Sozialleistungsansprüchen,<br />

Budgetberatung, Einkommensverwaltung, Schuldenberatung und Sanierungshilfe.<br />

Rechtliche Hilfe Rechtsauskünfte, Vermittlung von Anwältinnen und Anwälten.<br />

Triagefunktion Abklärung des jeweiligen Beratungsanliegens, Empfehlung von<br />

Fachkräften und Institutionen.<br />

31


Zudem setzen wir uns für berechtigte Interessen und Anliegen<br />

straffälliger Menschen ein. So nehmen wir beispielsweise an<br />

Vernehmlassungen teil, organisieren Veranstaltungen oder initiieren<br />

politische Vorstösse, wenn die Integrationsbedingungen<br />

straffälliger Menschen betroffen sind. Um deren Wiedereingliederung<br />

zu erleichtern, setzen wir uns zum Ziel, bei relevanten<br />

gesellschaftlichen Gruppierungen Verständnis für ihre Integrationsschwierigkeiten<br />

zu wecken.<br />

Unsere Ressourcen<br />

Die Beratungsstelle ist mit gut qualifizierten Fachkräften<br />

besetzt, welche verantwortungsbewusst und kompetent handeln.<br />

Die freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer<br />

erhalten ihre Qualifikation durch einen vereinsinternen<br />

Kurs. Fachliche Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Beratungsstelle, Praxisbegleitung (Supervision)<br />

und Weiterbildungsangebote schliessen sich an den Ausbildungskurs<br />

an. Um grösstmögliche Unabhängigkeit zu wahren,<br />

streben wir eine breit abgestützte Finanzierung an. Die wichtigsten<br />

Finanzquellen sind Privatpersonen, Kirchen, Firmen,<br />

Stiftungen und die Kantone und Gemeinden beider Basel.<br />

Unsere Vernetzung<br />

Als Teil der Straffälligenhilfe in der Region Basel pflegen wir<br />

eine kontinuierliche und verbindliche Zusammenarbeit mit den<br />

Bewährungshilfen der Kantone Basel-Stadt und Baselland. Wir<br />

koordinieren unsere Arbeit mit privaten Organisationen der<br />

Gefangenenhilfe und anderen Fachstellen.<br />

Unsere Qualität<br />

Wir überprüfen regelmässig die Qualität und Wirksamkeit<br />

unserer Arbeit, verbessern sie und passen sie den aktuellen<br />

Anforderungen an. Zu diesem Zweck schaffen wir in allen<br />

Bereichen geeignete Instrumente.<br />

32


Gestaltung: vialog, Basel<br />

Layoutkonzept: vista point, Basel


www.vereinneustart.ch<br />

Spendenkonto: PC 40-850-0

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