Keramikperlstrahlen im vergleich zur Glasperlstrahlen
Keramikperlstrahlen im vergleich zur Glasperlstrahlen
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Technical Bulletin<br />
Technical Bulletins via Internet: www.vecom.de , News<br />
Laufende Nummer: 2005/07 April 2005<br />
KERAMIKPERLSTRAHLEN IM VERGLEICH ZUR GLASPERLSTRAHLEN<br />
Nach der Bearbeitung bieten sich be<strong>im</strong> Edelstahl diverse Möglichkeiten für<br />
eine Oberflächenbehandlung an. Abgesehen von der Wiederherstellung des<br />
Korrosionswiderstands be<strong>im</strong> Edelstahl kann eine solche Oberflächenbehandlung<br />
auch auf ein best<strong>im</strong>mtes Finish abzielen. Der vorliegende<br />
technische Bulletin enthält genauere Einzelheiten <strong>zur</strong> Stahlbehandlung von<br />
Edelstahl <strong>im</strong> Rahmen der Nachbearbeitung.<br />
Durch das Perlstrahlen erzielt man ein gleichmäßiges, einheitliches<br />
Satinfinish. Die Behandlung erfolgt in erster Linie aufgrund ästhetischer und<br />
kosmetischer Aspekte. Das Ergebnis der Perlstrahlbearbeitung richtet sich<br />
stark nach dem jeweiligen Medium (Form, Härte und Größe der Teilchen)<br />
und der Fachkundigkeit des Personals (Einstrahlwinkel und Abstand<br />
zwischen Pistole und Oberfläche). Be<strong>im</strong> Perlstrahlen werden die Perlen<br />
unter einem best<strong>im</strong>mten Winkel unter Druck auf die Edelstahloberfläche<br />
geschossen. Dadurch wird ein sehr kleiner Teil der Edelstahloberfläche<br />
abgetragen (siehe Abbildung 1). Auch Oberflächenverschmutzungen<br />
werden auf diese Weise entfernt. Da das Strahlmittel in der Regel<br />
wiederverwendet wird, kann es auf diese Weise verunreinigt werden. Die<br />
Verunreinigung der Perlen durch<br />
fremde Eisenteilchen wird mittels<br />
Abbildung 1: Darstellung der Oberflächenstruktur<br />
vor und nach einer Strahlbearbeitung<br />
einer Magnetreinigung entfernt. Es ist jedoch sehr viel besser, den<br />
Edelstahl vor der Perlstrahlbearbeitung einer chemischen Behandlung zu<br />
unterziehen. Das Entfetten mit einer alkalischen Lösung gewährleistet eine<br />
fettfreie Oberfläche. Danach erfolgt dann eine Beizbehandlung. Die<br />
Beizbehandlung dient <strong>zur</strong> Entfernung aller thermischen Oxide nach dem<br />
Schweißen und auch eventueller Eisenverunreinigungen. Das bringt zwei<br />
Vorteile mit sich: Der Korrosionswiderstand des Edelstahls ist vor der<br />
Perlstrahlbehandlung mit Sicherheit in Ordnung und zudem wird das<br />
Strahlmittel nicht verunreinigt, was dessen Lebensdauer deutlich<br />
verlängert.<br />
Die Edelstahloberfläche ist jedoch nach der Perlstrahlbearbeitung – wie<br />
nach allen mechanischen Vorgängen - sehr reaktiv. Daher ist häufig eine chemische Passivierung erforderlich,<br />
um die Chromoxidhaut ganz wiederherzustellen.<br />
Die Qualität des Strahlmediums hat einen grundlegenden Einfluss auf das<br />
Endergebnis. Die gebräuchlichsten Strahlmittel sind Keramik- und Glasperlen.<br />
Ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen diesen Medien ist die Bruchrate.<br />
Aufgrund der Wiederverwendung der Perlen werden Glasperlen auf Dauer<br />
beschädigt und runde Perlen werden <strong>im</strong>mer eckiger. Es können sich sogar<br />
Scherben bilden. Die Scherben haben einen ganz anderen Schuss als die<br />
runden Perlen. Dieser Schuss wirkt sich auf die Oberfläche des Edelstahls<br />
aus. Die Rauheit n<strong>im</strong>mt zu und es können Perlscherben in die Oberfläche<br />
eingestrahlt werden. Diese Effekte beeinträchtigen den Korrosionswiderstand<br />
des Edelstahls; zudem wird durch die erhöhte Rauheit die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Schmutzanhaftung erhöht.<br />
Bei Keramikperlen ist die Bruchrate um ein Vielfaches geringer als bei<br />
Glasperlen. Aufgrund dieser niedrigen Bruchrate ist die Rauheit des<br />
bearbeiteten Edelstahls geringer und konstanter als bei der Bearbeitung mit<br />
Glasperlen.<br />
Keramische Perlstrahlkabine<br />
Keramische Perlen (hier stark vergrößert)<br />
haben eine sehr viel geringe Bruchrate und<br />
behalten ihre runde Form
Der Einfluss der Oberflächenrauheit nach einer<br />
Bearbeitung ist mit Sicherheit wichtig, wenn der Edelstahl<br />
in Anwendungsbereichen mit einer höheren<br />
Korrosionsneigung unter atmosphärischen Bedingungen<br />
(Außenanwendungen) zum Einsatz gelangt. Die geringere<br />
Oberflächenrauheit vermindert die Wahrscheinlichkeit der<br />
Schmutzanhaftung und zudem lässt sich der Edelstahl<br />
leichter reinigen. Die keramische Perlbearbeitung ergibt<br />
eine signifikant geringere Oberflächenrauheit verglichen<br />
mit der Glasperlstrahlbearbeitung und eignet sich besser<br />
für kritische Anwendungen.<br />
Tabelle: Rauheit (Ra) nach einer best<strong>im</strong>mten Oberflächenbehandlung<br />
ausgehend von kalt gewalzten 2B-Edelstahlplatten<br />
<strong>Keramikperlstrahlen</strong> 0,8 - 2,0 µm<br />
Glasperlenstrahlen 1,5 - 3,0 µm<br />
Beizen ca. 0,5 µm<br />
Mechanisches Polieren 5,0 - 0,05 µm<br />
Kompr<strong>im</strong>ierte<br />
trockene Luft<br />
Druck<br />
tank<br />
Luft aus<br />
vakuum<br />
unit<br />
Magnet-<br />
reinigung<br />
Abbildung 2: Schematische Darstellung einer Perlstrahleinheit<br />
Autor: Ing. T. van Os (Haupt Laboratorium)<br />
Vorschläge und/oder Fragen: e-mail: tb@vecom.nl<br />
Beispiel für Außenanwendungen: keramisch geperltes Brückengeländer<br />
aus Edelstahl<br />
Pistole<br />
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