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Demokratisierung des Wissens<br />

120 Jahre<br />

Volksbildung<br />

in <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main<br />

VOLKSHOCHSCHULE<br />

FRANKFURT AM MAIN<br />

„Volkshochschulen<br />

sind Töchter der Demokratie.“<br />

Jutta Ebeling, Bürgermeisterin der Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, 2010<br />

Liebe <strong>Frankfurt</strong>erinnen und <strong>Frankfurt</strong>er,<br />

sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren,<br />

wer das aktuelle VHS-Progr<strong>am</strong>m studiert, findet wieder ein breit<br />

gefächertes und hochqualifiziertes Bildungsangebot vor. Jährlich stehen<br />

für Interessierte in den Bereichen Gesellschaft, Beruf, Sprachen, Gesundheit,<br />

Kultur und Spezial mehr als 6.000 Kurse zur Auswahl. An<br />

der VHS <strong>Frankfurt</strong> unterrichten 1100 Kursleiterinnen und Kursleiter<br />

aus den unterschiedlichsten Fachgebieten. Dass unser „Progr<strong>am</strong>m<br />

für alle“ in <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main mittlerweile auf einer 120jährigen<br />

Tradition der Volksbildung gründet, ist vermutlich weniger bekannt.<br />

Wir nehmen unseren runden Geburtstag deshalb zum Anlass, öffentlich<br />

Bilanz zu ziehen – knapp, historisch präzise, selbstkritisch und<br />

kurzweilig. Elf Eckdaten sollen helfen, den Rückblick auf die hiesige<br />

Volksbildung zu strukturieren. Wir schlagen einen geschichtlichen<br />

Bogen von der Gründung des Ausschusses für Volksvorlesungen 1890<br />

über die Kommunalisierung 1976 bis zur aktuellen Lern- und Lehrsituation<br />

im neuen Bildungszentrum Ostend. Dabei wird deutlich, wie<br />

stark die Volksbildung seit den 1970er Jahren in das Blickfeld der<br />

Kommunalpolitik und ihrer Richtungsdiskussionen rückt. In den letzten<br />

Jahren ist es der VHS gelungen, das Kursangebot kontinuierlich<br />

auszubauen und zahlreiche neue Themen aufzugreifen. So bleibt die<br />

Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets spannend und<br />

<strong>am</strong>bitioniert.<br />

Und weil unser ehrgeiziger Auftrag Lebenslanges Lernen keinerlei<br />

Stillstand verträgt, lenken wir den Blick auch schon auf Perspektiven<br />

der Weiterbildung.<br />

Feiern Sie mit uns <strong>am</strong> 19. November 2010 im Bildungszentrum Ostend<br />

mit einem abwechslungsreichen Progr<strong>am</strong>m!<br />

Das Te<strong>am</strong> der VHS <strong>Frankfurt</strong> freut sich auf Ihren Besuch.<br />

Ihre<br />

Direktorin der Volkshochschule <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main


Wilhelm (1860-1941) und Else Epstein (1881-1948).<br />

Gedenktafel von Knud Knudsen, 1963<br />

1890<br />

Wissen ist Macht und Bildung macht frei<br />

Der Ausschuss für Volksvorlesungen nimmt seine Arbeit auf<br />

„Die Volksbildungsarbeit, die in <strong>Frankfurt</strong> und im Taunusgebiet<br />

geleistet wird, kann nach ihrem Umfang und ihrer Vielseitigkeit als<br />

vorbildlich gelten.“<br />

Wilhelm Epstein, 1912<br />

Durch die Industrialisierung erstarkt Ende des 19. Jahrhunderts die<br />

Arbeiterklasse – auch in <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main und Höchst. Noch ist die<br />

Unterschicht vom kommunalen Wahlrecht ausgeschlossen. Um sie<br />

„zum Mitbesitzer der Güter von Kunst und Wissenschaft zu<br />

machen“, rufen Repräsentanten aus Bürgertum und Arbeiterschaft<br />

1890 das „Comité zur Veranstaltung unentgeltlicher volksthümlicher<br />

Vorträge“ ins Leben – Vorläufer des ein Jahr später gegründeten<br />

Ausschusses für Volksvorlesungen (AfV). Zeitgleich – gerade ist<br />

Bismarcks Sozialistengesetz aufgehoben – entstehen in der Umgebung<br />

ähnliche Organisationen, die 1898 mit dem AfV zum Rhein-Mainischen<br />

Verbund für Volksbildung fusionieren. Auch der seit 1868<br />

bestehende Höchster Fortbildungsverein schließt sich an. D<strong>am</strong>it<br />

existieren nunmehr Foren schichtenübergreifender Bildung.<br />

Mit Vorträgen – so argumentieren die Initiatoren des AfV – ließen sich<br />

kostengünstig und regelmäßig viele Arbeiterinnen und Arbeiter<br />

erreichen. Konzession an die Obrigkeit: „Parteipolitik bleibt<br />

ausgeschlossen“. Personelle, ideelle und finanzielle Unterstützung<br />

gewährt das Freie Deutsche Hochstift. Die erste Veranstaltung <strong>am</strong><br />

16. Januar 1891 besuchen etwa 700 Gäste.<br />

Inhaltlich erweitert sich das Angebot rasant: Zu den Vorlesungen<br />

kommen ab 1895 Volksvorstellungen im Theater, Volkskonzerte,<br />

Lehrgänge und der <strong>Frankfurt</strong>er Volkschor. Sonntags öffnen die<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Museen für alle Mitglieder unentgeltlich. Mit der<br />

Berufung von Wilhelm Epstein 1906 zum haupt<strong>am</strong>tlichen<br />

Geschäftsführer professionalisiert sich die <strong>Frankfurt</strong>er Volksbildung.<br />

1919<br />

Der Kaufmännische Verein – entworfen von Wilhelm Helfrich; ab 1919 Volksbildungsheim.<br />

„… eine der vornehmsten Aufgaben des<br />

20. Jahrhunderts“<br />

Die Volksbildung bekommt ein Heim<br />

„Aus Dankbarkeit gegen mein Vaterland und meine Vaterstadt werde<br />

ich schenkungsweise der Stadtgemeinde <strong>Frankfurt</strong> a[m] M[ain] 100.000<br />

M[ark] … zu Eigentum überweisen. Die Stadtgemeinde soll befugt sein,<br />

dieses Kapital zum Bau eines Volksbildungsheims … zu verwenden“<br />

Leo Oppenheim, 1915<br />

Das Ende des Ersten Weltkrieges und die Ausrufung der Republik 1918/19<br />

markieren eine tiefgreifende Zäsur. Die Weimarer Reichsverfassung<br />

bestimmt das allgemeine und gleiche Wahlrecht. Die Arbeiterschaft und<br />

erstmals auch Frauen sind nun uneingeschränkt zum Urnengang zugelassen.<br />

Diese neue Möglichkeit politischer Einflussnahme schürt in<br />

bürgerlichen Kreisen Ängste – nicht zuletzt vor Revolutionen. Durch<br />

Popularisierung des Wissens gedenken die Verfechter der Volksbildung,<br />

auch das Gut Bildung als Menschenrecht zu verwirklichen.<br />

Als 1918 das Gesellschaftshaus des Kaufmännischen Vereins zum Verkauf<br />

steht, erwirbt es die Stadt auf Empfehlung Wilhelm und Else Epsteins<br />

für den AfV. Im Oktober 1919 kann das Haus mit Büros, Festsaal,<br />

Hörsälen, Bibliothek, Kino, Theater sowie Restaurant feierlich eröffnet<br />

werden. Zwei Monate später ändert der AfV seinen N<strong>am</strong>en in<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Bund für Volksbildung e. V. (FBfV).<br />

Das Angebot verbessert sich quantitativ wie qualitativ. Seit 1921<br />

besteht die <strong>Frankfurt</strong>er Volksbühne, 1930 zählt sie schon 8.500<br />

Mitglieder. Großer Beliebtheit erfreuen sich Musik- und Literaturveranstaltungen<br />

sowie<br />

Studienreisen ins Ausland, die der Völkerverständigung dienen. Das<br />

städtische Schulkino widmet sich dem noch neuen Medium Film. Ab 1924<br />

überträgt der Südwestdeutsche Rundfunk Vorträge des FBfV, die auch<br />

in der Strafanstalt Preungesheim zu hören sind. In Kooperation mit der<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Universität und dem 1923 gegründeten Institut für Sozialforschung<br />

finden regelmäßig Lehrgänge statt.<br />

Wilhelm Epstein wird 1930 in den Ruhestand verabschiedet. Als<br />

Nachfolger bestellt der FBfV Adolf Waas, bislang Leiter der städtischen<br />

Volksbücherei. Else Epstein gehört weiterhin zum Arbeits- und zentralen<br />

Lenkungsausschuss.


Das Volksbildungsheim wird im Zweiten Weltkrieg<br />

durch Bomben schwer beschädigt.<br />

„Gemeinschaft versus Gesellschaft“<br />

„Volksbildung“ im Nationalsozialismus<br />

1933<br />

„Unsere Singgruppe gilt als Stoßtrupp für alle Parteigliederungen.“<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Musikschule, Abteilung Volksbildungswerk , o. J.<br />

Mit Übernahme der Reichsregierung durch Adolf Hitler werden FBfV sowie<br />

der Höchster Bund 1933 „gleichgeschaltet“ und durch die NSDAP<br />

vereinnahmt. Bald gehen sie als Abteilung Deutsches<br />

Volksbildungswerk/Kreis Groß-<strong>Frankfurt</strong> in der NS-Gemeinschaft „Kraft<br />

durch Freude“ auf. Else Epstein muss sich ins Privatleben zurückziehen;<br />

zahlreiche Vereinsfunktionäre werden entlassen und verfolgt. Die<br />

Volksbildungsheim GmbH, 1919 zur Verwaltung des Geschäftssitzes<br />

gegründet, wird auf Beschluss der Gesellschafter 1936 rechtlich<br />

„umgewandelt“. Ihr Vermögen s<strong>am</strong>t Schulden wird unter Ausschluss<br />

der Liquidation auf die Stadt als Hauptgesellschafterin übertragen. Längst<br />

sind jüdische und politisch unliebs<strong>am</strong>e Aufsichtsräte ausgeschlossen. Die<br />

städtische Verwaltung übernimmt das verbliebene Personal.<br />

Im Volksbildungsheim arbeitet jetzt die „Volksbildungsstätte Stadtmitte“<br />

und betreibt Schulung und Indoktrination nach Musterlehrplänen. Im<br />

Sommer 1935 interessieren sich nur noch 775 Hörer für das ideologisch<br />

gefärbte Angebot. Häufige Wechsel auf Leitungsebene und finanzielle<br />

Unregelmäßigkeiten beschädigen das vor 1933 erworbene Ansehen der<br />

Institution zusätzlich.<br />

Ab 1937 bestimmen Gauarbeitsgemeinschaften für Erwachsenenbildung<br />

die Ausrichtung. Erklärtes Ziel ist: Eingliederung der Teilnehmer in die<br />

„Volksgemeinschaft“. Progr<strong>am</strong>me zu F<strong>am</strong>ilien- und Rassenkunde oder<br />

für wirtschaftsbezogene „Betriebserziehung“ dokumentieren dies.<br />

Weiterhin finden sich Sprach- und Musikangebote sowie Filmvorführungen<br />

und sogenannte Kulturfahrten in den Lehrplänen. Nach 1939 wird<br />

die „Heimatfront“ über Wehrpolitik und „totalen Krieg“ propagandistisch<br />

unterrichtet.<br />

1945<br />

„Die Bürger lehren, von der Freiheit Gebrauch<br />

zu machen“<br />

Neugründung nach der NS-Zeit<br />

„Diese Arbeit an sich selber liegt ebenso sehr im Interesse des einzelnen<br />

wie der Ges<strong>am</strong>theit. Dadurch wird Volksbildungsarbeit zu einem<br />

öffentlichen Anliegen.“<br />

Oberbürgermeister Walter Kolb, 1950<br />

Schon im Herbst 1945 initiiert Else Epstein, Überlebende des KZ<br />

Ravensbrück, den Neuaufbau des FBfV und einer demokratischen<br />

Erwachsenenbildung. Nach NS-Diktatur und Krieg möchte sie den<br />

<strong>Frankfurt</strong>ern „seelische Erhebung“ bringen und „d<strong>am</strong>it auch Kraft und<br />

Wiederaufbauwillen“. Sie ist überzeugt: Dies gelingt nur durch<br />

Abkehr von der vor 1933 praktizierten „weltanschauungslosen<br />

Bildung“. Ehemaligen NSDAP-Mitgliedern bleibt eine FBfV-Mitgliedschaft<br />

verwehrt.<br />

Wiedereröffnung des Volksbildungsheims 1953.<br />

Der erste Vortrag „Deutschland und die Deutschen 1945“ widmet sich<br />

kritischer Selbstreflektion. Die 1945 jeweils von den Besatzungsbehörden<br />

zu genehmigenden Veranstaltungen ziehen bereits 3.968 Hörer an.<br />

Allerdings interessiert sich das Publikum zum Leidwesen Epsteins mehr<br />

für Diavorträge über Urlaubsregionen als etwa für das Thema<br />

„Zerstörung und Wiederaufbau des Rechtsstaates“.<br />

Nach schwierigen Verhandlungen mit der US-Militärregierung erhält<br />

Epstein schließlich <strong>am</strong> 12. März 1946 die offizielle Zulassung für den<br />

FBfV, dessen Geschäfte sie bis zu ihrem Tod 1948 zus<strong>am</strong>men mit Carl<br />

Tesch leitet. Dann beginnt die bis 1969 währende Ära seiner Geschäftsführung.<br />

Mit der 1950 gemeins<strong>am</strong> von FBfV und Gewerkschaften gegründeten<br />

Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ wendet sich der Bund wieder<br />

stärker der „Arbeiterbildung“ zu. Ziel ist es, die „etwas willkürlich<br />

zus<strong>am</strong>mengestellten berufsbildenden Kurse“ zu systematisieren, aber<br />

auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer zur Wahrnehmung<br />

ihrer Aufgaben in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zu<br />

befähigen. Das 1951 gegründete Seminar für Politik ermöglicht<br />

neben der staatsbürgerlichen Bildung bald auch die Hochschulzulassung<br />

ohne Reifezeugnis.


1970<br />

„Wir planen nicht für zwei Jahre, sondern für<br />

ein Jahrzehnt“<br />

Eine neue Mannschaft setzt zeitgemäße Maßstäbe<br />

„Lehrinhalte und Lehrmethoden sollen die Überwindung politischer<br />

Apathie und Resignation begünstigen, Bildungswünsche wecken und<br />

verstärken.“<br />

Karsten Voigt, 1970<br />

Im Umfeld der Studentenproteste von 1968 erfährt auch die Volkshochschule<br />

(VHS) <strong>Frankfurt</strong>, seit 1956 als eigene Abteilung im FBfV<br />

bestehend, einen fund<strong>am</strong>entalen Wandel. Mit dem neuen FBfV-Direktor<br />

Roland Petri beginnen 1969 erstmals hauptberufliche wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter ihre Arbeit, darunter Karsten Voigt.<br />

Ein „Grundstudienprogr<strong>am</strong>m“ mit standardisierten Kursen verbindet<br />

gesellschaftliche mit beruflichen Fragen. Ziel sind ein „berufs- und<br />

arbeitspolitisches Modellzentrum“ und die Abkehr von der Abend- zur<br />

Ganztagsvolkshochschule. Neue Angebote sollen zur Chancengleichheit<br />

beitragen. Lehrgänge zur externen Erzieherinnenprüfung mit bundesweitem<br />

Modellcharakter beginnen 1972. Schulabschluss- und Deutschkurse<br />

wenden sich gezielt an Benachteiligte wie Migrantinnen und<br />

Migranten. Das VHS-Progr<strong>am</strong>m erhält eine eindeutigere gesellschaftspolitische<br />

Ausrichtung und soll zu „aktiver politischer Betätigung<br />

anregen“, etwa in den Frauen-Foren. Lernziel ist, „daß …individuelles<br />

Schicksal weitgehend ein kollektives ist“.<br />

Auch aus der<br />

Politik erhält die<br />

VHS Rückenwind.<br />

Hessen<br />

stellt mit dem<br />

Rechtsanspruch<br />

auf finanzielle<br />

Landesförderung<br />

die Arbeit ab<br />

1970 auf eine<br />

gesicherte ökonomische<br />

Basis<br />

und macht Volkshochschulen<br />

zur<br />

kommunalen<br />

Pflichtaufgabe.<br />

Diese delegiert<br />

die Stadt <strong>Frankfurt</strong><br />

an den FBfV<br />

und sein Höchster<br />

Pendant. Die<br />

Landesmittel<br />

steigen bald auf<br />

das Achtfache.<br />

Dies gestattet<br />

die Professionalisierung<br />

mit<br />

Frauen-Foren und Stadtentwicklungsplanung: Die VHS setzt<br />

weiteren<br />

sich öffentlichkeitswirks<strong>am</strong> mit der Gesellschaft auseinander.<br />

haupt<strong>am</strong>tlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie eine bessere Angebotsplanung.<br />

Die VHS arbeitet seitdem systematischer <strong>am</strong> Puls der Zeit.<br />

1976<br />

Das Höchster Volksbildungsheim wird 1975 zugunsten<br />

des BIKUZ abgerissen.<br />

„ihren Auftrag solider und wirkungsvoller<br />

vollziehen“<br />

Professionalisierung und Kommunalisierung<br />

„.Das Ziel von Weiterbildung ist … auf Emanzipation insbesondere<br />

derjenigen gerichtet, die zu ihrer Selbstverwirklichung in ihrem sozialen<br />

Aufstieg darauf angewiesen sind.“<br />

Kulturdezernent Hilmar Hoffmann, 1975<br />

Das gesellschaftskritische Kursangebot etwa zu marxistischer Theorie oder<br />

gar über Grundstücksspekulation in einem besetzten Haus provoziert nicht<br />

nur konservative Kritik: Die „Vereinsform“ habe zu „Fehlentwicklungen“<br />

geführt. 1972 wird im Stadtparl<strong>am</strong>ent der Antrag gestellt, dass die VHS<br />

nun kommunalisiert werden soll. Die Stadtverordneten verlangen<br />

einen Ges<strong>am</strong>tentwicklungsplan zur Erwachsenenbildung in <strong>Frankfurt</strong>: Die<br />

künftige Arbeit soll „klare Grundsätze, Leitlinien und Bewertungskriterien“<br />

erhalten.<br />

Kulturdezernent Hilmar Hoffmann, bald bundesweit bekannt durch sein<br />

Motto „Kultur für alle“, legt 1975 einen Perspektivplan vor. Die lange<br />

vor allem <strong>am</strong> bürgerlichen Bildungsideal orientierte und auf Integration<br />

ausgerichtete Erwachsenenbildung soll künftig noch konsequenter auf<br />

Emanzipation sozial „Nicht-Privilegierter“ hinwirken: Selbstbestimmungsfähigkeit,<br />

nicht Harmonisierung heißt die Devise.<br />

In einem Fünfjahresprogr<strong>am</strong>m will <strong>Frankfurt</strong> die „längst fällige Professionalisierung<br />

der Volkshochschule“ verwirklichen und etatisiert erhebliche<br />

Mittel zur Qualitätssteigerung, speziell für die Einstellung hauptberuflicher<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was auch die Kritiker beim FBfV überzeugt.<br />

Gewinnen doch die personalintensiven Deutschkurse für Ausländerinnen<br />

und Ausländer stetig an Bedeutung. Ein weiteres Argument<br />

für die Kommunalisierung ist die Konzentration auf nur einen Träger,<br />

der eine flächendeckende Konzeption öffentlicher Erwachsenenbildung<br />

wirkungsvoller durchsetzen könne. Die Stadt übernimmt 1976 die<br />

Volkshochschulen Höchst und <strong>Frankfurt</strong> s<strong>am</strong>t Seminar für Politik und gliedert<br />

sie zeitweise zus<strong>am</strong>men mit der Stadtbücherei in das Amt für<br />

Volksbildung im Kulturdezernat ein. Die beiden Bildungsbünde fungieren<br />

seitdem nurmehr als Träger kultureller Veranstaltungen.


Aufgabe oder Fortsetzung<br />

des emanzipatorischen Kurses?<br />

1979<br />

Andrang bei der Anmeldung: Die VHS ist führend bei Kursen für Ältere, Ausländer<br />

sowie für die berufliche Bildung.<br />

Zähes Ringen um die <strong>Frankfurt</strong>er Erwachsenenbildung<br />

„Wir wollen die Leitfunktion der öffentlichen Erwachsenenbildung<br />

abbauen. Die öffentliche Hand soll nur noch einspringen, wenn<br />

Lücken entstehen.“<br />

Schuldezernent Bernhard Mihm (CDU), 1979<br />

Die Veränderung der politischen Machtverhältnisse 1977 bedeutet auch<br />

für die VHS einen großen Wandel. Nunmehr dem Schuldezernat<br />

unterstellt, beginnt eine Zeit der Umstrukturierung, die von Konflikten<br />

begleitet wird. Die seit 1976 kommissarisch von Enno Knobel wahrgenommene<br />

Leitung wird 1980 mit dem Marburger Historiker Alfred Pfeil<br />

besetzt.<br />

Der zuständige Dezernent Mihm definiert im „Erlernen von Kenntnissen“<br />

die Kernaufgabe der VHS und ihre Rolle im Gefüge der Bildungsträger<br />

als subsidiär, was progr<strong>am</strong>matische Folgen hat. So entfallen die<br />

Hälfte der Frauen-Foren sowie viele andere kritische und politische<br />

Veranstaltungen. Konflikte zwischen Dezernat und DGB über inhaltliche<br />

Ausrichtung und Gebührenfreiheit der politischen Bildung von „Arbeit<br />

und Leben“ werden erst in einem Kompromiss entschärft. Für<br />

Debattensorgen auch Honorarkürzungen und nach Änderung der<br />

Rechtslage die Streichung der städtischen Beiträge zur Sozialversicherung<br />

der rund 1.500 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Parallel dazu<br />

sollen drastische Erhöhungen der Kursgebühren die Kosten gleichmäßig<br />

auf Kursteilnehmende, Stadt und Land verteilen.<br />

Auch unter geänderten politischen Rahmenbedingungen kann die VHS<br />

wegweisende Entscheidungen treffen. Die im Perspektivplan von<br />

1975 angedachten wohnortnahen Stadtteilzentren besonders für Bildungsbenachteiligte<br />

werden jetzt nach und nach umgesetzt.<br />

Immer im Brennpunkt der Diskussion<br />

Die Umstrukturierung der VHS<br />

1986<br />

„Jeder kommt freiwillig … dann, wenn er findet, was er sucht.“<br />

Alfred Pfeil, 1986<br />

Die „nachfrageorientierte“ Neustrukturierung der VHS ist jedoch noch<br />

nicht abgeschlossen. Die Stadtverordneten verabschieden 1985<br />

einen neuen Organisationsplan, der eine „Straffung der Führungsebene,<br />

Verbesserung der Dienst- und Fachaufsicht sowie effektivere<br />

Verwaltungsarbeit“ bewirken soll. Statt bisher in drei (Verwaltung,<br />

Eine wichtige Zielgruppe der VHS sind Seniorinnen und Senioren.<br />

Pädagogische Abteilung und Seminar für Politik) gliedert sich die VHS<br />

nun in sechs Abteilungen: Verwaltung, Allgemeine Bildung/Ausländer,<br />

Berufliche Weiterbildung, Sprachliche Weiterbildung, Kulturelle<br />

Bildung/Senioren/Stadtteilarbeit sowie die Fachabteilung Höchst. Die<br />

Pädagogische Abteilung unter Enno Knobel wird aufgelöst.<br />

Das Seminar für Politik wird geschlossen. D<strong>am</strong>it entfällt der vor allem<br />

von berufstätigen Frauen genutzte „dritte Bildungsweg“ zur Hochschulzulassung<br />

und in Männerberufe. Folgerichtig titelt die <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Rundschau: „Häkeln und Yoga statt Politik?“<br />

Durch das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gelingt es der VHS dennoch, neue Konzepte und Angebote zu<br />

entwickeln und neue Zielgruppen anzusprechen; 1984 verzeichnet<br />

sie die höchste Teilnehmerzahl seit ihrem Bestehen. Das Zentrum<br />

Bürgerinformatik ermöglicht ab 1988 erstmals in der Bundesrepublik<br />

einen niederschwelligen Zugang zu den neuen Technologien. Gleichzeitig<br />

bietet die VHS in einmaliger Kooperation mit den<br />

Krankenkassen einen Gesundheitslehrplan an, dem ein ganzheitliches<br />

Konzept zu Grunde liegt und der 1991 in die Etablierung des bis heute<br />

bestehenden Progr<strong>am</strong>mbereichs Gesundheit mündet.


Lebenslanges Lernen<br />

„Das Lernen im Lebenslauf trägt auch dazu bei, gegenseitigen Respekt<br />

und Demokratie zu fördern.“<br />

Barbara Çakir-Wahl, Direktorin der VHS <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, 2009<br />

Bildung und Weiterbildung eröffnen Menschen in einem Gemein<br />

wesen neue Chancen. Volkshochschulen spielen dabei als Erfahrungsräume<br />

eine wichtige Rolle. Denn sie ermöglichen Begegnungen<br />

außerhalb des eigenen sozialen Umfeldes und fördern d<strong>am</strong>it das<br />

demokratische Miteinander.<br />

Die VHS <strong>Frankfurt</strong> zählt zu einer der größten Einrichtungen ihrer Art<br />

in Deutschland. Das Progr<strong>am</strong>m berücksichtigt, dass es verschiedene<br />

Milieus gibt, die jeweils gezielt anzusprechen sind. Hierzu besteht<br />

traditionell eine soziale Verpflichtung, weil die VHS aus öffentlichen<br />

Mitteln finanziert wird und nicht profitorientiert arbeitet.<br />

Lebenslanges Lernen bedeutet permanente berufliche Qualifizierung<br />

und persönliche Horizonterweiterung. Zum Selbstverständnis der<br />

Volksbildung gehört es, den <strong>Frankfurt</strong>erinnen und <strong>Frankfurt</strong>ern ein<br />

breites Kulturangebot zu machen. Dazu kooperiert die VHS erfolgreich<br />

mit zahlreichen lokalen Einrichtungen. Der Fachbereich Arbeit und<br />

Beruf vermittelt inzwischen hochprofessionelle Kenntnisse. Derzeit<br />

bietet die VHS mehr als 30 Fremdsprachen an. Mit „Deutsch als<br />

Fremdsprache“ und den Integrationskursen leistet sie einen wesentlichen<br />

Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe von Migrantinnen und<br />

Migranten.<br />

Entsprechend ihrem Leitbild betrachtet es die VHS <strong>Frankfurt</strong> als ihren<br />

Auftrag, die Folgen von Ungleichheit und sozialer Ausgrenzung abzumildern<br />

– Themen im Bereich der Weiterbildung, die nichts an<br />

Aktualität verloren haben.<br />

1991<br />

„nicht ohne breiteste demokratische<br />

Diskussion“<br />

Perestrojka in der VHS<br />

„.Das Prinzip der multikulturellen Bildung muß sich künftig durch alle<br />

Fachbereiche der Volkshochschule ziehen und darf nicht auf den<br />

Fachbereich Ausländer beschränkt sein.“<br />

Schuldezernentin Jutta Ebeling (Grüne), 1990<br />

Unter der Zielsetzung Enthierarchisierung, Stadtteilnähe sowie Förderung<br />

Benachteiligter wird ein neues Strukturkonzept entwickelt, das eine breite<br />

Beteiligung der verschiedenen Beschäftigtengruppen einschließt.<br />

Bereits das Jubiläumsprogr<strong>am</strong>m 1990 setzt neue Schwerpunkte. Sie verweisen<br />

auf die 1991 umgesetzte Neustrukturierung, deren innovativstes<br />

Moment die Ges<strong>am</strong>t- und Fachbereichskonferenzen sind. Künftig<br />

sollen hier die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

Entscheidungen beteiligt werden. Vor allem in den Stadtteilzentren will<br />

die VHS verstärkt „aufsuchende Bildungsarbeit“ betreiben. Ein heftig<br />

diskutierter Sparkurs öffnet marktorientierten Angeboten die Tür,<br />

erfordert aber auch die Schließung etlicher Außenstellen.<br />

Nach dem Mauerfall entwickelt die VHS 1990/91 mit „Anpassungsfortbildungen“<br />

für ostdeutsche Erzieherinnen unter anderem ein bundesweit<br />

einmaliges Qualifizierungsmodell in enger Kooperation mit der Partnerstadt<br />

Leipzig.<br />

Der Umzug vom Volksbildungsheim in den Galluspark 1995 geht einher<br />

mit dem Rückgang der Teilnehmerzahl um 30 Prozent. Zudem<br />

beschädigen presseöffentlich verhandelte Unregelmäßigkeiten von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Image der VHS. Ab 1997<br />

übernimmt Wolfgang Kuldschun bis zu seinem Tod 2005 die VHS-Leitung<br />

und stößt zielführende Diskussionen über Neuaufstellung, Transparenz<br />

und ökonomische Steuerung an.<br />

Am Rand der 100-Jahr-Feier der VHS 1990 protestieren neben<strong>am</strong>tliche<br />

Kursleiter gegen ihre schlechte soziale Absicherung.


1999<br />

Das 1987 eingerichtete Filmforum Höchst gehört zu den<br />

erfolgreichen Dauerbrennern.<br />

„Die Volkshochschule braucht ein neues<br />

Leitbild“<br />

Neue Märkte und mehr Wirtschaftlichkeit<br />

„.In der Zukunft dürfen Wirtschaftlichkeit und bildungspolitische<br />

Verantwortung kein Gegensatz mehr sein.“<br />

Schuldezernentin Jutta Ebeling, 1995<br />

Eine Wirtschaftlichkeitsstudie stellt 1995 fest, dass die VHS ihren<br />

Weiterbildungsauftrag wirks<strong>am</strong>er als Eigenbetrieb umsetze. Diese<br />

Rechtsform bedeute „mehr Transparenz von Einnahmen und Ausgaben<br />

und eine hohe Flexibilität in pädagogischen Fragen“ sowie erhebliche<br />

Einsparungen, denn die Stadt <strong>Frankfurt</strong> möchte ihre Kosten für die VHS<br />

von mehr als 34 D-Mark pro Einwohner 1995 senken. Doch zunächst<br />

scheitert diese Umwandlung auf der politischen Ebene.<br />

Im Januar 1999 wird die VHS aber in einen Eigenbetrieb überführt. Vor<br />

dem Hintergrund der nun reduzierten Zuschüsse von Stadt und Land muss<br />

die VHS ein neues Konzept erarbeiten, das eine bessere betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung ermöglicht. Zusätzlich sind gestiegene Personalkosten<br />

zu verkraften, nachdem sich 22 Dozentinnen und Dozenten auf feste<br />

Stellen eingeklagt haben. Auch die Teilnehmerbeiträge werden erhöht.<br />

Die seit 1991 bestehenden 27 Progr<strong>am</strong>m- und sieben Fachbereiche<br />

werden 2000 in fünf Fachbereiche rezentralisiert. Die Strukturreform<br />

erfolgt unter dem Motto „Angebot erweitern, Kosten senken“. So<br />

werden 2002 Einsparungen bei Personal- und Mietkosten von 25 Prozent<br />

beschlossen, die bis 2008 umzusetzen sind – darunter ein Umzug in<br />

günstigere Räume. Trotzdem verlangt das Land weitere Einschnitte. Die<br />

Spardebatte führt zu einer effizienten Führungsstruktur, zu neuen<br />

ökonomischen Steuerungsinstrumenten und schlägt sich auch im<br />

neuen Leitbild nieder. Der Anteil nachfrageorientierter Kurse steigt.<br />

Mit dem vom Bund geförderten Netzwerkprojekt „Lernende Regionen“<br />

unter Federführung der VHS, das einen Schwerpunkt ins Gallus legt, gelingt<br />

es ab 2003 modellhaft, „besondere Angebote zur Förderung des<br />

Lebenslangen Lernens“ zu entwickeln. Ziel ist es, auch Benachteiligten<br />

erfolgreiche Bildungsbiografien zu ermöglichen.<br />

„Hier ziehen wir nicht mehr aus“<br />

Neuanfang im Bildungszentrum Ostend<br />

2005<br />

„Die soziale Verpflichtung ist unser gesetzlicher Auftrag. Er darf auch<br />

in Zeiten, [in denen] mehr Wirtschaftlichkeit gefordert wird, nicht<br />

aufgegeben werden.“<br />

Wolfgang Kuldschun, 1998<br />

Auf dem Deutschen Weiterbildungstag 2007 werben die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter für das Angebot der VHS <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Nach zehn Jahren im Galluspark bezieht die VHS 2005 in der verkehrstechnisch<br />

deutlich besser angebundenen Sonnemannstraße mitten in<br />

der Stadt ein neues Domizil mit 40 zeitgemäß ausgestatteten Fach- und<br />

Unterrichtsräumen. In dem als Public Private Partnership entstandenen<br />

Bildungszentrum Ostend sind auch Abendgymnasien, Bankakademie,<br />

Hoch’sches Konservatorium und eine Berufsschule untergebracht.<br />

Erhoffte Synergien etwa zur gemeins<strong>am</strong>en Raumnutzung genügen dem<br />

Platzbedarf der VHS jedoch nicht. Inhaltlich aber gelingt ein erstes Projekt<br />

mit einigen der Partner: Die Beratungsstelle der Initiative HessenC<strong>am</strong>pus,<br />

einem Verbund für lebensbegleitendes Lernen.<br />

Der Standortwechsel bedeutet für die VHS einen positiven Neuanfang.<br />

Das Zentrum soll sich „so etablieren wie das alte Volksbildungsheim“.<br />

Die Teilnehmerzahlen steigen seitdem stetig. Neue Zielgruppen spricht<br />

das seit 2005 zur VHS gehörende Hochbegabten-Zentrum mit jährlich<br />

250 Kursen für Kinder, Jugendliche, Eltern sowie pädagogische<br />

Fachkräfte an. Seit langem ist die VHS die größte Sprachschule Hessens,<br />

die seit 2005 auch die im Zuwanderungsgesetz verankerten Integrationskurse<br />

durchführt.<br />

Traditionell sind rund 75 Prozent der Lernenden und Lehrenden weiblich.<br />

Ab 2006 leitet mit Barbara Çakir-Wahl, die hier 1977 als Kursleiterin<br />

begann, erstmals seit der Nachkriegszeit eine Frau die VHS <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Ihr Anliegen ist es, „Qualität und Wirtschaftlichkeit“ zu verbinden. So<br />

besitzt die VHS inzwischen verschiedene Qualitätszertifikate. Trotz<br />

Stellenabbaus kann sich die Bildungseinrichtung beständig konsolidieren<br />

und auf dem Bildungsmarkt behaupten – nicht zuletzt durch innovative<br />

Angebote neben dem Regelangebot. Dazu zählen zum Beispiel das<br />

Projekt „Realschulabschluss online“ ebenso wie eine neue Qualifizierung<br />

für Kindertagespflegepersonen und künftige Erzieherinnen und<br />

Erzieher.


„Die Zukunft hat schon begonnen“<br />

„Auf dem Weg in die Zukunft muss Weiterbildung als ein Bürgerrecht<br />

verteidigt werden. Es muss Leitbild aller neuen Konzepte und Visionen<br />

bleiben, dass Weiterbildung eine sozialpolitische Aufgabe ist, die dem<br />

Ziel der Integration und Partizipation von Menschen dient.“<br />

Rita Süssmuth<br />

Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes, 2004<br />

Auch perspektivisch will die VHS <strong>Frankfurt</strong> ein umfassendes und qualitativ<br />

hochwertiges Progr<strong>am</strong>m anbieten. Da die Anforderungen an kompensatorische<br />

Bildung, Integration, politische und berufliche Weiterbildung<br />

permanent zunehmen und einem rasanten Wandel unterliegen,<br />

hat sie sich zum Ziel gesetzt, ihre Rolle als kulturelle Mittlerin zu verstärken.<br />

Entsprechend steigender Bedeutung des Lebenslangen<br />

Lernens sollen alle Interessierten, unabhängig von sozialem Status, Geschlecht,<br />

Alter oder Herkunft auch weiterhin passende Angebote erhalten.<br />

Gleichzeitig versucht die Einrichtung, sich als Ort der Kommunikation,<br />

des alltäglichen interkulturellen Dialogs und der Begegnung zu etablieren<br />

– ob real in den Unterrichtsräumen oder bald als virtuelle VHS<br />

Community, für die gerade Voraussetzungen geschaffen werden. Die<br />

Zugänge zur Bildung, aber auch individuelle Lernkulturen und Lernbedürfnisse<br />

müssen weiter differenziert werden. Hierin besteht eine<br />

wichtige Aufgabe, aber auch eine Herausforderung an die VHS.<br />

Die VHS <strong>Frankfurt</strong> wird sich auch künftig an lokalen und regionalen<br />

Bildungsnetzwerken in <strong>Frankfurt</strong> und Hessen – etwa dem HessenC<strong>am</strong>pus<br />

– beteiligen, ihre Kooperationen erweitern und vertiefen, ihre Leistungen<br />

für die <strong>Frankfurt</strong>erinnen und <strong>Frankfurt</strong>er ausbauen. Mit ihren<br />

derzeit jährlich 60.000 Belegungen ist die VHS auf einem erfolgreichen<br />

Kurs. Wir bleiben optimistisch.<br />

Impressum<br />

Herausgeberin<br />

VHS <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, Barbara Çakir-Wahl, Direktorin<br />

Kooperationspartner<br />

Grafik. Gertrud Ringelstetter, VHS <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main<br />

Titelfotos. Institut für Stadtgeschichte (ISG)/Rücker (Volksbildungsheim)<br />

und Tom Wolf (Sonnemannstraße)<br />

Druck: Hassmüller GmbH, <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main 2010<br />

Bildnachweis:<br />

Lebenslanges Lernen und 1890: <strong>Frankfurt</strong>er Allgemeine Zeitung (FAZ);<br />

1919: zeitsprung. Kontor für Geschichte; 1933 und 1970: ISG; 1945:<br />

ISG/Landesbildstelle Hessen; 1976: ISG/Hans Rempfer; 1979: ISG/Kurt<br />

Weiner; 1986: ISG/Klaus Meier-Ude; 1999 unten: FAZ/Franz Bischof;<br />

alle anderen Abbildungen: VHS <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main

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