KONSULTATION Wettbewerb Lederergasse - Villach
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6. Verkehrsanforderungen<br />
Obwohl die <strong>Lederergasse</strong> zum größten Teil bereits Fußgängerzone ist, bleibt die Verkehrssituation<br />
im Umfeld trotzdem nicht zufriedenstellend. Eine besonders negative Auswirkung<br />
hat die derzeitige Dominanz des Autoverkehrs (fließend und ruhend) entlang des<br />
Drauufers (Marktplatz und davor), und in der Anbindungszone der Ledergasse zum<br />
Hauptplatz. Ein innovatives Umdenken der Verkehrssituation ist ein wesentlicher Teil<br />
der geforderten Beiträge.<br />
Im Bereich der Anbindung zum Hauptplatz und entlang der Draulände ist eine Erweiterung<br />
der bestehenden Fußgängerzone in eine Begegnungszone 1 angedacht. Diese sollte als von<br />
allen Verkehrsteilnehmern gemeinsam genutzter Raum betrachtet werden. Das Ziel ist u.a.<br />
die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Gasse, sowie der Anbindung zum Wasser,<br />
zum Hauptplatz und zur Markthalle bzw. zum Bauernmarkt. Ein möglicher Nachteil der<br />
Shared-Space-Idee ist die derzeit wenig starke soziale und funktionelle Durchmischung<br />
entlang der Draulände, wobei die Planung auf diesen Mangel reagieren und mit einer<br />
Gestaltung die Möglichkeiten der Durchmischung unterstützen sollte.<br />
Besonders spannend bleibt die Frage des Umganges mit den bestehenden Parkplätzen.<br />
Eine von der Stadt <strong>Villach</strong> durchgeführte Untersuchung zeigt, dass die meisten Parkplätze<br />
von Dauerparkern / BewohnerInnen belegt werden. Des Weiteren sind die Parkplätze<br />
wesentlich für die Vermarktung und Ansiedlung von Betrieben im Sinne des Projekts CO-<br />
Quartier <strong>Lederergasse</strong> sowie dem gewünschten hochwertigen Wohnraum. Sowohl von<br />
Betrieben als auch von AnrainerInnen werden Parkplätze gewünscht. Nichts desto trotz<br />
schaffen die parkenden Autos derzeit eine Mauer entlang des Wassers, die die potentielle<br />
Qualität des Freiraums stark beeinträchtigt. Eine Umplanung und eine Teilreduzierung - auch<br />
unter Einbeziehung von Zeitszenarien - scheinen notwendig und sollten auch für das<br />
erweiterte Planungsgebiet ausgearbeitet werden. Innovative Ersatzlösungen, die das<br />
Bedürfnis nach leicht erreichbaren Parkplätzen für die NutzerInnen der Gasse erfüllen,<br />
müssen von Planungsseite geboten werden. Diese Alternativen müssen von hoher Qualität<br />
sein.<br />
Der Mehrwert von weniger Parkplätzen bzw. neuen Parkplätzen an anderer Stelle muss für<br />
die StadtbewohnerInnen ganz klar erkennbar sein – nur dann kann eine Reduktion der Park-<br />
1 Die Begegnungszone ist ein Rechtsformat, das eine ausgewogene Nutzung des öff. Raumes durch<br />
alle Verkehrsteilnehmer beschreibt. Shared Space ist das übergeordnete Prinzip des gemeinsamen<br />
Nutzens des öffentlichen Raums durch alle Verkehrsteilnehmer. In Österreich wurde das Rechtsformat<br />
‚Begnungszone‘- in Anlehnung an das schweizer Rechtsformat ;Begegnungszone‘- in den aktuellen<br />
Novellierungsentwurf der StVO erstmals eingeführt und soll voraussichtlich Ende Jänner 2013<br />
beschlossen werden.<br />
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