Gesch_ftsbericht_2001-02 - voestalpine
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Ein schwieriges<br />
Jahr für die<br />
Stahlindustrie.<br />
Bericht des Vorstandes<br />
Lagebericht <strong>2001</strong>/20<strong>02</strong><br />
Dieser Lagebericht stellt den Konzernlagebericht dar, da von der Bestimmung des<br />
§ 267 (3) HGB Gebrauch gemacht wird und der Lagebericht der VOEST-ALPINE AG sowie<br />
der Konzernlagebericht zusammengefasst wurden.<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Im Verlauf des Jahres <strong>2001</strong> schwächte sich die Konjunktur weltweit kontinuierlich ab. Insgesamt<br />
war daher die wirtschaftliche Entwicklung durch Stagnation geprägt. Allerdings<br />
kam es gegen Ende des Jahres auch zu ersten positiven Anzeichen; die mittelfristigen<br />
Erwartungen der Unternehmen begannen sich zu stabilisieren.<br />
Die Ereignisse des 11. September <strong>2001</strong> verzögerten zwar die beginnende Wirtschaftsbelebung,<br />
hatten offenbar aber keine nachhaltigen negativen Auswirkungen auf die Konjunkturerholung.<br />
Die Wirtschaftsleistung ist in den USA bereits im 4. Kalenderquartal <strong>2001</strong><br />
gegenüber dem Vorquartal um 0,4 % gestiegen, während sie sich in der Euro-Zone noch<br />
bis zum Ende des Jahres abschwächte. Die Talsohle sollte jedoch auch in Europa mit dem<br />
Jahreswechsel <strong>2001</strong>/20<strong>02</strong> erreicht worden sein. Die Dynamik des Aufschwungs wird hier<br />
jedoch durch die anhaltenden Probleme in einzelnen Volkswirtschaften, vor allem jener in<br />
Deutschland, erheblich gebremst.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs <strong>2001</strong> in Österreich um 1,2 %, im für den <strong>voestalpine</strong><br />
Konzern wichtigsten Markt, der Europäischen Union, insgesamt um 1,7 %. Der Welthandel<br />
brach real um 4,9 % ein. Aus diesem Grund verlangsamte sich das Wachstum österreichischer<br />
Exporte gegenüber 2000 von 12,2 auf 5,5 %. Die Investitionen waren in Österreich<br />
mit –2,6 % erstmals seit 1996 wieder rückläufig.<br />
Für die Stahlindustrie – rund 60 % des Konzernumsatzes entfallen noch auf Stahlprodukte<br />
im engeren Sinn – war <strong>2001</strong> ein außerordentlich schwieriges Jahr. Zusätzlich zur allgemein<br />
schlechten Konjunkturlage, auf die der Stahlzyklus traditionell sehr sensibel reagiert, wirkten<br />
sich branchenspezifische Faktoren wie hohe Rohstoffpreise, strukturelle Probleme in<br />
außereuropäischen Stahlregionen und protektionistische Maßnahmen vor allem seitens<br />
der USA negativ auf die Unternehmen aus.<br />
Seit Ende des 3. Kalenderquartals 2000 bewegten sich die Stahlpreise mehr oder weniger<br />
kontinuierlich nach unten und erreichten im 1. Quartal 20<strong>02</strong> ihren Tiefststand.<br />
Die strukturellen Überkapazitäten, die weltweit zu den Hauptproblemen der Stahlindustrie<br />
zählen, wurden im Jahr <strong>2001</strong> nur unwesentlich abgebaut. Gegenüber der Rekordproduktionsmenge<br />
im Kalenderjahr 2000 von 847 Mio. Tonnen wurde im Jahr <strong>2001</strong> weltweit mit<br />
rund 840 Mio. Tonnen um nur 0,9 % weniger Rohstahl erzeugt. Der Rückgang betrug in<br />
der Europäischen Union 2,8 % und in Nordamerika sogar 11,4 %, wurde jedoch durch<br />
beträchtliche Produktionssteigerungen vor allem im Nahen und Mittleren Osten (+8,1 %),<br />
in Afrika (+9,5 %) und in China (+12,6 %) beinahe ausgeglichen.<br />
Geringfügig angestiegen ist im Jahr <strong>2001</strong> der weltweite Stahlverbrauch von 760 auf 768<br />
Mio. Tonnen.