13.04.2013 Aufrufe

Verkehrsforum 2008 1 - VSVI Hessen

Verkehrsforum 2008 1 - VSVI Hessen

Verkehrsforum 2008 1 - VSVI Hessen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verkehr in Städten –<br />

Maßnahmen zur Luftreinhaltung<br />

Auch letztes Jahr haben die Städte Frankfurt,<br />

Kassel und Darmstadt lange warten müssen,<br />

um letztendlich sicher sein zu können, dass der<br />

EU-Feinstaub Grenzwert von 50 Mikrogramm<br />

Feinstaub pro Kubikmeter Luft, der an höchstens<br />

35 Tagen im Jahr überschritten werden<br />

darf, eingehalten werden konnte. Günstige<br />

Wetterlage aber auch die in den Städten eingeleiten<br />

Maßnahmen zur Luftreinhaltung habe<br />

dieses positive Ergebnis hervorgebracht.<br />

In den Staaten der Europäischen Union existiert<br />

ein einheitliches Recht zur Luftreinhaltung. Es<br />

verpflichtet die Mitgliedsstaaten zu entsprechenden<br />

Anpassungen ihrer Gesetze, z.B. des<br />

Bundesimmissionsschutzgesetzes. Um von der<br />

EU festgelegte Schadstoffgrenzwerte einzuhalten,<br />

müssen die zuständigen Behörden Luftreinhalte-<br />

und Aktionspläne aufstellen und Maßnahmen<br />

festlegen, die im Fall der Überschreitung<br />

von Grenzwerten die Mobilität in unseren<br />

Großstädten beeinträchtigen können. Vorrangig<br />

wird die dauerhafte Verbesserung der Luftqualität<br />

durch Maßnahmen angestrebt, die längerfristig<br />

konzipiert sind.<br />

Die Schlagworte wie „Fahrverbote“, „Umweltzonen“<br />

und „Plaketten“ lösen derzeit bei Verkehrsteilnehmern<br />

und Fachleuten gleichermaßen<br />

Verunsicherung aus. Betrachtet man das<br />

Thema Feinstaub und Verkehr intensiver, so<br />

wird schnell deutlich, dass Klimaschutz und Luftreinhaltung<br />

in Städten als eine sehr komplexe<br />

Querschnittsaufgabe verstanden werden muss.<br />

Die Auswirkungen von Aktionsplänen, Fahrverboten<br />

und Umweltzonen sind vielfältig und teilweise<br />

sehr nachhaltig. Zwangsläufig treffen dabei<br />

divergierende Interessen wie beispielsweise<br />

ein uneingeschränktes Mobilitätsbedürfnis oder<br />

der freie Warenverkehr mit den Zielen der Gesundheitsvorsorge<br />

und der Luftreinhaltung aufeinander.<br />

In diesem Spannungsfeld einerseits<br />

die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und<br />

andererseits die notwendigen Rahmenbedingungen<br />

für eine moderne und leistungsfähige<br />

Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft zu<br />

schaffen, bedarf der Anstrengung aller beteiligter<br />

Fachdisziplinen.<br />

Bei einer langfristigen Betrachtung des Problems<br />

können dabei nicht nur verkehrslimitierende<br />

und verkehrslenkende Maßnahmen in Betracht<br />

gezogen werden, sondern auch stadtplanerische<br />

und technologische Entwicklungen<br />

bzw. Perspektiven müssen hierbei diskutiert<br />

werden.<br />

Das diesjährige <strong>VSVI</strong>-<strong>Verkehrsforum</strong> soll dazu<br />

beitragen, sich diesem sehr komplexen Thema<br />

zu nähern. Die Vermittlung von Basisinformation<br />

und die Einschätzungen der sehr unterschiedlichen<br />

auf dem Podium vertretenen Fachdisziplinen<br />

sollen dabei helfen, ein weitgefächertes an<br />

den Zukunftsanforderungen ausgerichtetes Bild<br />

von unserer zukünftigen Mobilität in den hessischen<br />

Städten zu erhalten.<br />

Konkret sind daher unter anderem folgende<br />

Fragestellungen im Rahmen des diesjährigen<br />

<strong>VSVI</strong> <strong>Verkehrsforum</strong>s zu erwarten:<br />

• Was ist Feinstaub und aus welchen<br />

Quellen setzt sich die Feinstaubbelastung<br />

der Luft in Städten zusammen?<br />

• Wie wirkt sich die Schadstoffbelastung<br />

der Luft in Städten auf die Gesundheit<br />

der Menschen aus?<br />

• Welchen Anteil haben die Luftschadstoffe<br />

des Straßenverkehrs an der Gesamtbelastung<br />

der Luft in Städten?<br />

• Welche Veranlassung hatte die EU, Regelungen<br />

zu schaffen und welche Ziele<br />

will die EU sowie die Deutsche Luftreinhaltepolitik<br />

mittelfristig/bis 2010 erreichen?<br />

• Welche neuen Rechtsgrundlagen und –<br />

vorgaben gibt es europaweit und national<br />

und mit welchen Anforderungen konfrontieren<br />

sie die Länder und Gebietskörperschaften?<br />

• Welche Zuständigkeiten und Gestaltungsspielräume<br />

ergeben sich für Kommunen?<br />

Welche Ermessensspielräume<br />

haben Behörden in ihren Entscheidungen?<br />

• Welche Maßnahmen stehen zur Verfügung?<br />

• Was müssen Verkehrsteilnehmer aufgrund<br />

der neuen Vorgaben beachten?<br />

• Welche Auswirkungen haben die rechtlichen<br />

Vorgaben auf die technische Entwicklung,<br />

insbesondere die Abgasreinigung,<br />

im Fahrzeugbau?<br />

• Wie wird die weitere Entwicklung aussehen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!