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Veolia Water Systems will mehr vom Schweizer Pharmamarkt

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22<br />

UNTERNEHMEN / MARKT<br />

<strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong> <strong>will</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>vom</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Pharmamarkt</strong><br />

WASSERBEHANDLUNG Mit der <strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong> Schweiz AG<br />

reagiert VWS auf die erhöhte Kundennachfrage. Seit Jahresbeginn ist<br />

das Unternehmen in Basel als Komplettanbieter für Wasseraufbereitung<br />

aufgestellt – und hat ehrgeizige Ziele.<br />

Unternehmensstrategisch war es ein<br />

kluger Schachzug: im Oktober 2004<br />

übernahm <strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong>,<br />

Teil des weltweit grössten Wasserversorgers<br />

<strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong>, das Celler Traditionsunternehmen<br />

Berkefeld Filter- und Anlagenbau.<br />

Durch den Zusammenschluss der<br />

drei ELGA-Unternehmensbereiche Division<br />

Pharma, ELGA Labwater und Berkefeld<br />

entstand Deutschlands grösster Prozesswasserhersteller:<br />

die ELGA Berkefeld<br />

GmbH. Heute planen, entwickeln und betreuen<br />

in dem nach DIN ISO 9001 zerti-<br />

Peter Steiger, Geschäftsführer der VWS Schweiz:<br />

«Konkurrenz zwingt uns besser zu werden.»<br />

fizierten Unternehmen rund 300 Mitarbeiter<br />

individuelle Lösungskonzepte für sämtliche<br />

Industriekunden der Wassersparte.<br />

Das Lieferprogramm reicht von Pharmawasser<br />

über Getränkewasser- und Wasserwerksanlagen,<br />

von Filteranlagen für<br />

Schwimmbadtechnik, Schutzfilter für Einfamilienhäuser<br />

bis hin zu Anlagen für Prozesswasser<br />

im Kraftwerk oder Meereswasser-Entsalzungsanlagen<br />

für die maritime<br />

Schifffahrt.<br />

Jedes Wasser hat dabei seine eigene physikalische,<br />

chemische und biologische<br />

Beschaffenheit und bedarf entsprechender<br />

Aufbereitung. ELGA Berkefeld hat sich – als<br />

Teil von <strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong> – in der Wassersparte<br />

einen festen Namen erarbeitet<br />

und verfügt über <strong>mehr</strong> als 100 Jahre Branchenerfahrung.<br />

Wissen, das nun auch den<br />

<strong>Schweizer</strong> Markt erobern soll: in Form der<br />

<strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong> Schweiz AG, die hierzulande<br />

verstärkt den Bereich Pharmawasser<br />

anvisiert.<br />

Firmensitz im Herzen<br />

der Pharmaindustrie<br />

Den Grund für den Ausbau am <strong>Schweizer</strong><br />

Standort erklärt Peter Steiger,<br />

Geschäftsführer der VWS Schweiz AG: «Die<br />

deutsche Pharmaindustrie ist eine der<br />

stärksten der Welt und steht im<br />

internationalen Ranking auf<br />

Bild: zvg<br />

Platz 6 mit einer Wachstumsrate<br />

von 4,5 Prozent. Die Schweiz<br />

liegt international auf Platz 5 –<br />

verspricht aber Wachstumspotenzial<br />

von 15 Prozent. Eine<br />

Zukunftsperspektive, die wir<br />

nutzen wollen und werden,<br />

zumal unsere <strong>Schweizer</strong> Kunden<br />

auf Grund der erhöhten<br />

Nachfrage den Schritt unbewusst<br />

lanciert haben. Der Ausbau<br />

ist deshalb konsequent und<br />

von beiden Seiten gewollt.»<br />

Auch mit dem neuen Firmensitz<br />

in Basel – mitten im Herzen der<br />

Pharmaindustrie – setzt der<br />

Prozesswasserhersteller ein deutliches Signal<br />

in Richtung Wirtschaft.<br />

Der Geschäftsführer, der bislang als<br />

General Manager ein Team von Profis auf<br />

dem Gebiet der Rein- und Reinstwasser-<br />

Produktion für sämtliche pharmazeutische<br />

Anwendungen bei ELGA Berkefeld, Pharmaceutical<br />

Solutions, führte, ist selbst<br />

<strong>Schweizer</strong> und unterhält seit Jahren beste<br />

Kontakte in die <strong>Schweizer</strong> Pharmaindustrie.<br />

Sein Pharmawasser-Team plant und<br />

realisiert schlüsselfertige Rein- und Reinstwasseranlagen<br />

inklusive Lager- und Verteilsysteme<br />

– von der Produktion von Kesselspeisewasser<br />

bis hin zu Pharmawasser nach<br />

Ph Eur/USP-Standards. «Dieses Know-how<br />

ist in der <strong>Schweizer</strong> Pharmaindustrie<br />

Sanitisierung<br />

In der pharmazeutischen Industrie werden<br />

derzeit fünf Sanitisierungsmethoden<br />

angewendet: mit Heisswasser, Dampf,<br />

Heissluft, Strahlensterilisation und Kaltsterilisation<br />

sowie mit chemischen Desinfektionsmitteln.<br />

Sanitisierung wird als<br />

«gezielte Entkeimung, die eine möglichst<br />

starke Verminderung der lebenden und<br />

teilweise krankmachenden Keime anstrebt»,<br />

definiert.<br />

Die Heisswassersanitisierung ist ein Verfahren<br />

zur drastischen Keimverminderung<br />

in pharmazeutischen Lager- und<br />

Verteilungssystemen. Sie wird bei Temperaturen<br />

von 80 °C bis 85 °C für 0,5 bis 2<br />

Stunden durchgeführt. Die Dampfdrucksterilisation<br />

dient zur Sterilisation von<br />

Instrumenten, Spritzen, Verbandstoffen,<br />

hitzebeständigen Lösungen, Nährmedien<br />

und anderes <strong>mehr</strong>. Die Dampfdrucksterilisation<br />

arbeitet bei 120 °C und wirkt<br />

mindestens 20 Minuten ein. Die fraktionierte<br />

Sterilisation – die Beseitigung<br />

aller pathogenen und apathogenen<br />

Mikroorganismen einschliesslich deren<br />

Sporen mit physikalischen Methoden wie<br />

beispielsweise Erhitzen im strömenden<br />

Dampf, Heissluft, Bestrahlung, Sterilfiltration<br />

– tötet sporenträchtige Keime ab<br />

und zwar durch 30-minütiges Erhitzen<br />

des Gutes im strömenden Dampf bei<br />

100 °C an 2 bis 3 aufeinanderfolgenden<br />

Tagen. Dazwischen erfolgt eine Betrübung<br />

zur vollständigen Sporenauskeimung.<br />

Die Heissluftsterilisation erfolgt<br />

bei 180 °C mindestens 30 Min. lang.<br />

Mit ihr werden Instrumente, Metall- und<br />

Glasgeräte, hitzebeständige Fette, Öle<br />

und Pulver von Mikroorganismen einschliesslich<br />

der Sporen befreit. Sie führt<br />

zur Pyrogenfreiheit des Materials. Die<br />

Strahlensterilisation und Kaltsterilisation<br />

werden bei hitzeempfindlichen Materialien<br />

eingesetzt. Dazu zählt auch eine<br />

Ethylenoxidbegasung und Sterilfiltration.<br />

Mit der Sterilfiltration werden Mikroorganismen<br />

unmittelbar aus hitzeempfindlichen<br />

Lösungen abgetrennt. Das Filtermaterial<br />

zeichnet sich durch eine definierte<br />

Porenanzahl und Porengrösse bis<br />

in den Nanobereich aus. vh<br />

Chemische Rundschau Nr. 1, 24. Januar 2006


gefragt», ist Peter Steiger überzeugt. <strong>Veolia</strong>s<br />

Ziel für den <strong>Schweizer</strong> Markt nennt auch<br />

Zahlen: In den kommenden drei Jahren <strong>will</strong><br />

die VWS Schweiz AG ihren heutigen Personalbestand<br />

verdreifachen und den Umsatz<br />

verfünffachen.<br />

Ein ehrgeiziges Ziel, zumal VWS nicht<br />

der einzige erfolgreiche Prozesswasserhersteller<br />

ist: «Wir schätzen Konkurrenz, sie<br />

zwingt uns dazu, besser zu werden», entgegnet<br />

der Geschäftsführer. «Über 40 Prozent<br />

der VWS-Schweiz-Aktivitäten wird<br />

sich auf die Pharmaindustrie konzentrieren.»<br />

Von den bedeutenden Pharmaunternehmen<br />

der Schweiz spielen die Konzerne<br />

Novartis, Roche und Serono auf dem globalen<br />

Markt ganz vorne mit. Die «Blue<br />

Chips» der Branche zählen zum VWS-Kundenstamm.<br />

«Wir hoffen die Geschäfte noch<br />

weiter intensivieren zu können», sagt Peter<br />

Steiger.<br />

Die Pharmabranche ist ein wichtiger,<br />

jedoch nicht der einzige Geschäftsbereich,<br />

mit dem die VWS Schweiz AG<br />

in diesem Jahr auf Erfolgkurs gehen <strong>will</strong>.<br />

Die Schwerpunkte des Unternehmens<br />

beruhen auf vier Säulen: «Pharmawasser»,<br />

«Rein- und Reinstwassersysteme», «Ver-<br />

Wasser mit vielen Facetten<br />

Wasser ist ein System von vernetzten<br />

Molekülen, die aufgrund ihrer Dipoleigenschaften<br />

nicht nur miteinander, sondern<br />

auch mit gelösten Fremdstoffen bzw.<br />

Ionen, sowie mit dispergierten und emulgierten<br />

Stoffen in Wechselwirkung stehen.<br />

Diese Wechselwirkungen sind unterschiedlich<br />

intensiv und hängen ab von<br />

der Art und Grösse der gelösten und<br />

dispergierten Teilchen sowie von der<br />

Temperatur. Handelt es sich um Partikelchen<br />

in Nanodimensionen (10 -9 m), dann<br />

können sich deren Verhaltenseigenschaften<br />

nochmals sprunghaft ändern und es<br />

wird noch schwieriger, sie aus dem vernetzten<br />

System Wasser abzutrennen.<br />

Deshalb werden nicht nur an die Prozesstechnik<br />

der Aufbereitungsverfahren<br />

zu Reinstwasser hohe Anforderungen<br />

gestellt, sondern ebenso an die<br />

Zusammensetzung der Werkstoffe und<br />

deren Oberflächenbeschaffenheit, die für<br />

die Prozessanlage, Leitungen und Aufbewahrungsbehälter<br />

nötig sind. Auch bei<br />

höheren Arbeitstemperaturen dürfen aus<br />

den prozessberührten Werkstoffen keine<br />

Fremdionen und -stoffe herausgelöst<br />

werden. Prof. Vollrath Hopp<br />

Chemische Rundschau Nr. 1, 24. Januar 2006<br />

Bild: zvg<br />

Umkehrosmose:<br />

Hochwertige Wasserreinigungsverfahren<br />

aus dem Hause VWS<br />

Schweiz AG.<br />

trieb des gesamten ELGA-Standardproduktekatalogs<br />

für Industrie-, Gebäudeund<br />

Schwimmbadtechnik» sowie «breiter<br />

Kundenservice mit technischem Vor-Ort-<br />

Support».<br />

Firmensitz lagert<br />

Ersatz- und Verbrauchsmaterial<br />

Am Firmensitz in Basel befindet sich<br />

gleichzeitig das Lager der VWS Schweiz.<br />

Hier werden bis zu 1000 strategisch wichtige<br />

Ersatz- und Verbrauchsmaterialien plus<br />

Chemikalien verwaltet: Zum Beispiel<br />

abrufbare Standardprodukte für die Filtertechnik<br />

(Druck- und Scheibenfilter), die<br />

Enthärtung (Doppelanlagen mit Einzelarmaturen)<br />

sowie die Entsalzung (Umkehrosmoseanlagen<br />

bis 15000 l/h, Speicherbehälter<br />

und Spüleinrichtungen, Vollentsalzungs-<br />

und Neutralisationsanlagen,<br />

Elektro-Deionisation). Dazu kommen Dosierprodukte<br />

für die Trink- und Kühlwasserbehandlung,<br />

Desinfektionsmittel und<br />

Biozide,Antiscalant und Reiniger für Membranfilteranlagen<br />

und Testsets zur Produktbestimmung.<br />

Ob Materialien in der Industrie-,<br />

Gebäude-, Schwimmbadtechnik oder<br />

Komponenten für Rein- und Reinstwassersysteme:<br />

die VWS-Servicetechniker können<br />

in Basel direkt auf ein lückenloses Produktportfolio<br />

zurückgreifen. In Kombination<br />

mit einem optionalen 24-Stunden-Wartungsvertrag<br />

und der rund um die Uhr<br />

bereitstehenden technischen Hotline werden<br />

lange Ausfallzeiten durch Ersatzteilbeschaffung<br />

und Installation drastisch reduziert<br />

– das spart Geld «und erhält uns auf<br />

Grund der hohen Zuverlässigkeit nicht nur<br />

Kunden, sondern bringt uns neue hinzu»,<br />

Automatisch höchstrein<br />

Die Kernstücke der «Orion TTS»-Anlage<br />

von ELGA sind der Tank für die Wassererhitzung,<br />

die Ionenaustauscher zur Wasserenthärtung<br />

und die Membranfilter für<br />

die Umkehrosmose. Eine wartungsfreie<br />

Resthärteüberwachung dient bei wechselnder<br />

Wasserqualität zur rechtzeitigen<br />

Ermittlung eines Härtedurchbruches, bevor<br />

dieser sich nachteilig auf die Umkehrosmose<br />

auswirkt. Die Anlage wird in acht<br />

verschiedenen Kapazitätsausführungen<br />

zwischen 500 l/h und 6000 l/h angeboten.<br />

Das System ist «zusammen mit der Pharmaindustrie<br />

für die Pharmaindustrie entwickelt»<br />

worden, stellt VWS in den Vordergrund.<br />

Vollautomatische Abläufe und ein<br />

als «Orioncare» angebotenes Wartungsund<br />

Reparaturservice sind weitere Charakteristika<br />

des Angebots. cr<br />

23


24<br />

UNTERNEHMEN / MARKT<br />

<strong>Veolia</strong>: aus Frankreich in die weite Welt<br />

Hinter <strong>Veolia</strong> steckt eine <strong>mehr</strong> als 150-jährige<br />

Geschichte, die mit der Gründung per<br />

«kaiserlichem Dekret» der Compagnie<br />

Générale des Eaux in Paris begann. Geschäftszweck<br />

des Unternehmens: Versorgung<br />

von Städten mit Wasser und Bewässerung<br />

von landwirtschaftlich genutzten<br />

Zonen. Das Kürzel CGE stand über die<br />

nächsten Jahrzehnte für Kompetenz bei<br />

Wasser. Das Unternehmen bildete dann in<br />

den 90er-Jahren den Kristallisationspunkt<br />

für ein Agglomerat rund um ökologische<br />

Belange. 1999 übernahm die Unternehmensgruppe<br />

die US Filter und trat mit den<br />

ist Peter Steiger überzeugt. Zum erweiterten<br />

VWS-Kundenservice zählt auch, dass insbesondere<br />

für den Bereich Pharmawasser<br />

Servicetechniker in der Schweiz geschult<br />

und unter Vertrag genommen werden.<br />

Hochstehende Technik<br />

kontra Konjunkturstau<br />

Der anhaltende Konjunkturstau und der<br />

immer stärkere Wettbewerb im Rahmen<br />

der Globalisierung zwingt die Pharmabranche<br />

zu kosteneffizienten Lösungen.<br />

Wie reagiert <strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> <strong>Systems</strong> auf den<br />

erhöhten Preisdruck? «Ganz konkret mit<br />

Forschung und Technik», erklärt Steiger.<br />

VWS verfügt über die Erfahrung von <strong>mehr</strong><br />

als 30 installierten und validierten pharmazeutischen<br />

Wasseraufbereitungsanlagen für<br />

die Pharmaindustrie – Know-how, von<br />

dem die <strong>Schweizer</strong> Industrie direkt vor Ort<br />

profitieren soll. Als Beispiel verweist Steiger<br />

auf das ELGA-Erfolgsprodukt «Orion», der<br />

weltweit meistverkauften heisswassersanitisierbaren<br />

Wasseraufbereitungsanlage für<br />

Aqua Purificata in der pharmazeutischen<br />

Industrie. Die Kompaktanlage bietet einen<br />

technisch sehr hohen Standard, mit dem<br />

die Kunden gleichzeitig ein Maximum an<br />

biologischer Sicherheit einkaufen, so der<br />

Geschäftsführer, der zugeben muss, dass<br />

diese Sicherheit auch ihren Preis hat, der<br />

beim Kunden nicht immer durchzusetzen<br />

sei.<br />

Für weniger kritische Anwendungen –<br />

zum Beispiel in der Kosmetikindustrie –<br />

hat man deshalb «Quattro» entwickelt, eine<br />

modulare Reinstwasseranlage, die die vier<br />

grundlegenden Wasseraufbereitungstechnologien<br />

Enthärtung, Filtration, Umkehrosmose<br />

und Deionisation in sich vereint.<br />

Peter Steiger: «Quattro gilt heute als wirtschaftlichste<br />

Kompaktlösung zur Herstel-<br />

Bereichen Wasser, Recycling/Abfallbehandlung,<br />

Energie und Transport neu als<br />

Vivendi Environnement auf – als Teil der in<br />

nationalfranzösischer Manier zusammengezimmerten<br />

hochgradig diversifizierten<br />

Vivendi Universal. Der verschuldete Konzern<br />

löste sich in der Folge von der Umweltsparte<br />

via Börsengang und das Unternehmen<br />

firmierte ab 2003 als <strong>Veolia</strong> Environnement.<br />

Zum Umsatz von 12,1 Mrd.<br />

EUR im 1. Semester 2005 steuerte der<br />

Bereich «Wasser» – Anlagen und Geräte<br />

sowie der Betrieb von Wasserversorgungen<br />

– 35% (4,2 Mrd. EUR) bei. aw<br />

lung von Reinstwasser, die bei Anwendungen<br />

in weniger kritische Applikationen in<br />

der pharmazeutischen Produktion zum<br />

Einsatz kommt – ein kostengünstiges Produkt,<br />

das wir auch in der Schweiz anbieten.»<br />

Die vorqualifizierte Anlage ist nach<br />

GAMP entwickelt.<br />

Der Validierungsumfang sei erheblich<br />

schlanker, was den Kunden Kosten spart.<br />

«Lösungen zu schaffen, ist unser Geschäft.»<br />

Für Peter Steiger ist diese Devise <strong>mehr</strong> als<br />

nur ein Werbeslogan, denn als Vertriebsprofi<br />

kennt er die Kundenbedürfnisse<br />

genau: «VWS hat sich in kürzester Zeit in<br />

Form der ELGA Berkefeld in Deutschland<br />

etabliert. Das Unternehmen verfügt über<br />

eine lückenlose Produktpalette mit<br />

erweitertem Service-Netzwerk und bietet<br />

als Komplettanbieter dem Wettbewerb<br />

erfolgreich die Stirn. Dieses Ziel werden wir<br />

auch in der Schweiz erreichen. Das Team<br />

und Know-how dazu haben wir.»<br />

VWS ist ein Teil eines<br />

internationalen Pharma-Netzwerks<br />

Als Teil des <strong>Veolia</strong> <strong>Water</strong> Konzerns bestehen<br />

weltweit Kontakte zu qualifiziertem<br />

Personal – auf fünf Kontinenten, in 80 Ländern,<br />

mit 150 Niederlassungen. «Es ist deshalb<br />

nicht entscheidend, ob unsere Kunden<br />

in der Schweiz, Europa oder im fernen Ausland<br />

produzieren», so Peter Steiger: «Unsere<br />

Serviceteams, mit denen wir weltweit<br />

Verträge unterhalten, sind qualifiziert und<br />

bereits vor Ort.» International wird die<br />

<strong>Schweizer</strong> VWS <strong>vom</strong> ELGA-Expertenteam<br />

«Global Pharmaceutical Group» in Stoke<br />

und Lane End, England, unterstützt, die<br />

weltweit mit 25 Servicebüros aufgestellt ist.<br />

Pharmakunden in der Schweiz steht damit<br />

ein Netzwerk von über 300 Spezialisten zur<br />

Verfügung.<br />

Im Land selbst wird sich die VWS<br />

Schweiz für den Bereich ELGA-Standardprodukte<br />

bei «Aqua Swiss», der schweizerischen<br />

Vereinigung von Firmen für Wasserund<br />

Schwimmbadtechnik, engagieren.<br />

Auch in der ISPE (International Society for<br />

Pharmaceutical Engineering), Affiliate<br />

Deutschland, Österreich und Schweiz, wird<br />

sich das Unternehmen aktiv einbringen. Sie<br />

hat in ihrer 5. Fachdiskussion mit 50 Experten<br />

aus der Zuliefer- und Anwenderindustrie<br />

im September 2005 in Muttenz/<br />

Schweiz die Fachgruppe «Pharma Wasser/-<br />

Dampf» ins Leben gerufen. Peter Steiger:<br />

«Eine internationale Expertenrunde, von<br />

der wir alle nur profitieren können – auch<br />

deshalb weil der Wettbewerb mit am Tisch<br />

sitzt». cr<br />

Wasserqualität<br />

Massstäbe für die Wasserqualität sind die<br />

Keimfreiheit, die elektrische Leitfähigkeit<br />

(korrekter ausgedrückt, der spezifische<br />

elektrische Leitwert) und der TOC-Wert<br />

(TOC=Total Organic Carbon). Die elektrische<br />

Leitfähigkeit (der reziproke Wert des<br />

elektrischen Widerstandes) beträgt für<br />

reines Wasser bei 15 °C 0,0635 µS cm -1 .<br />

Der TOC-Wert ist eine Kenngrösse für die<br />

Belastung von Wasser mit organischen<br />

Stoffen. Sie wird in mg/L angegeben. In<br />

der Regel wird die Belastung ermittelt<br />

durch eine Totaloxidation der Kohlenstoffverbindungen<br />

mittels Ozon in Gegenwart<br />

von UV-Licht. Die organischen Stoffe werden<br />

in die leitfähigen CO 3- und HCO 3-Ionen<br />

überführt. Keimzahl bzw. Koloniezahl, Abdampfrückstand,<br />

elektrische Leitfähigkeit<br />

und der TOC-Wert sind Qualitätskriterien<br />

für Rein- und Reinstwasser. In der Standard<br />

Specification for Reagent <strong>Water</strong><br />

unterscheidet die ASTM Norm D 1193 – 77<br />

(American Society for Testing and Materials)<br />

vier Reinheitsstufen von Reinstwasser.<br />

Wichtige Merkmale sind der Abdampfrückstand<br />

und ihre elektrischen Leitfähigkeiten.<br />

Typ I mit einem Abdampfrückstand<br />

von 0,1 mg/L und einer maximalen elektrischen<br />

Leitfähigkeit von 0,06 µS ·cm -1 wird<br />

in der Analytik des Nanobereiches benötigt.<br />

Typ II (0,1 mg/L und 1,0 µS ·cm -1 ) ist<br />

für die Analytik im Mikrobereich ausreichend.<br />

Typ III (1,0 mg/L und 1,0 µS ·cm -1 )<br />

reicht für den Milligrammbereich sowie<br />

für das Spülen von Laborgeräten. Typ IV<br />

(2,0 mg/L, 5,0 µS ·cm -1 ) schliesslich<br />

kommt für unkritische Laboranwendungen<br />

zum Einsatz. vh<br />

Chemische Rundschau Nr. 1, 24. Januar 2006

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