Vorlage 122/2010 - Wiesloch
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STADT WIESLOCH<br />
FB 51 FGL 5.31 1Technischer Service 1Umweltschutz<br />
5.31 1Meinrad Singler<br />
Tel.: 84-270<br />
Beratungsfolge:<br />
Tagesordnungspunkt:<br />
Breitbandversorgung Schatthausen<br />
Verlegung eines Leerrohres für Glasfaser in den Verbandskanal<br />
Ausschuss für Technik und Umwelt<br />
Ortschaftsrat Schatthausen<br />
Vorangegangene Beratungen:<br />
Vorschlag der Verwaltung:<br />
I<strong>Vorlage</strong> Nr. 1<strong>122</strong>/<strong>2010</strong><br />
IAktenzeichen: 1358.02<br />
14.07.<strong>2010</strong><br />
05.07.<strong>2010</strong><br />
öffentlich<br />
öffentlich<br />
Der Ausschuss für Technik und Umwelt beauftragt die Verwaltung, die Verlegung eines<br />
Leerrohres im Verbandskanal zur Verbesserung der Breitbandversorgung von Schatthausen<br />
auszuschreiben und zu vergeben<br />
Finanzierung:<br />
Ein vorliegendes Angebot für die Verlegung von 572 Metern Leerrohr im Verbandskanal liegt<br />
bei 31.000 Euro. Dazu kommen noch 60 Meter Leerrohrverlegung im Gehweg mit 6.000<br />
Euro und zwei Anschlüsse mit je 2.000 Euro. Die Gesamtaufwendungen für die<br />
Leerrohrverlegung betragen somit rund 41.000 Euro. Eine Bezuschussung nach der ELR<br />
Breitbandinitiative ist nicht möglich.<br />
Im Finanzhaushalt <strong>2010</strong> sind Mittel in Höhe von 40.000 Euro für Verbesserungsmaßnahmen<br />
zur Breitbandversorgung in Schatthausen bereit gestellt, weitere 30.000 Euro stehen aus<br />
HH-Resten aus 2009 zur Verfügung.<br />
Seite 1
IBegründung:<br />
Im Ortsteil Schatthausen kann ein erheblicher Anteil von Haushalten nicht mit schnellem<br />
Internet versorgt werden. Mit schnellem Internet oder Breitband sind Übertragungsraten von<br />
mehr als 1Mbitls gemeint. Von den beiden in Schatthausen auf dem Markt befindlichen<br />
Anbietern kann nur die Kabel-BW Breitband anbieten. Die Telekom kann im gesamten<br />
Ortsnetz keine ausreichenden Übertragungsraten bereit stellen. Deshalb haben Haushalte in<br />
den Ortsbereichen, die nicht über Kabel-BW angedient werden können, keine Möglichkeiten<br />
für schnelles Internet. Eine im Zusammenhang mit dem Zuschussantrag gefertigte<br />
Marktanalyse mit einer Befragung der Betroffenen vom Dezember 2009 ergab einen Bedarf<br />
für 83 private Nutzungen (Haushalte), 24 gewerbliche und geschäftliche Nutzungen, sowie<br />
zwei landwirtschaftliche Anwesen. Betroffen ist der gesamte Bereich des Oberdorfes mit den<br />
kleinen Seitenstraßen<br />
Die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für eine nachhaltige Verbesserung der<br />
Situation sind begrenzt. So beziffert die Kabel-BW den Aufwand für eine Nachversorgung<br />
der nicht angedienten Straßen und Einzelanwesen auf insgesamt 276.000 Euro. Deshalb<br />
scheidet eine Nachverkabelung der nicht versorgten Haushalte aus wirtschaftlichen Gründen<br />
von vorneherein aus. Angebote zur Richtfunkversorgung sind auf Grund des Geländereliefs<br />
problematisch und hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit auch begrenzt. Die Versorgungsmöglichkeiten<br />
über frei werdende Rundfunkfrequenzen sind hinsichtlich ihrer zeitlichen und<br />
räumlichen Dimension derzeit nicht absehbar. Für eine nachhaltige und absehbare<br />
Verbesserung der Versorgungssituation sind deshalb die Einspeisung des bereits in<br />
Ortsmitte liegenden Glasfaserkabels der Deutschen Telekom und die Aufrüstung des<br />
vorhandenen Kupferkabelnetzes der technisch und wirtschaftlich sinnvollste Weg. Die<br />
Deutsche Telekom hat der Stadt in einem Schreiben vom 17.11.2009 mitgeteilt, dass "eine<br />
Versorgung des Ausbaugebietes Schatthausen mit DSL wirtschaftlich und technisch möglich<br />
ist". Zu den Voraussetzungen, die dafür von der Gemeinde zu leisten seien, gehöre die<br />
Bereitstellung einer Leerrohrtrasse. Darüber hinaus entstünde nach vorliegender<br />
Berechnung eine "Deckungslücke in Höhe von 26.700 Euro". Dafür könnten dann im<br />
gesamten Ortsnetz über das vorhandene Kupferkabel Übertragungsgeschwindigkeiten von<br />
bis zu 16 Mbitls angeboten werden. Die Telekom garantiert einen offenen Zugang zu ihrem<br />
Netz.<br />
Die durch Schatthausen verlaufende Glasfasertrasse verbindet den Hauptverteiler in<br />
Meckesheim mit den Leimener Ortsteilen Gauangelloch und Ochsenbach und kann in ihrem<br />
Verlauf vom Friedhofsweg über die Ravensburgstraße und die Tiefe Gasse praktisch an<br />
jedem Punkt "angezapft" werden. Die Einspeisung in das Ortsnetz muss aus technischen<br />
Gründen am anderen Ortsende im Bereich des MSC-Clubhauses erfolgen (DSLAM<br />
Standort). Für die Verlegung des erforderlichen Leerrohres gibt es neben dem<br />
herkömmlichen Einbau im Gehweg die Möglichkeit einer Verlegung im Verbandskanal, der<br />
den Ortsteil von Norden nach Süden durchschneidet. Eine Firma aus dem Süddeutschen<br />
Raum hat sich auf diese Technik spezialisiert und hat ihr Verfahren patentieren lassen. Das<br />
Angebot für die Verlegung von 572 m Leerrohr im Kanal liegt bei 31.000 Euro.<br />
Demgegenüber beläuft sich ein erstes Angebot einer <strong>Wiesloch</strong>er Firma, die<br />
Kabelverlegungen durchführt, auf 74.500 Euro. Mit einer Optimierung des Trassenverlaufes<br />
und durch Herstellung eines Wettbewerbes im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung<br />
lässt sich dieser Aufwand auf max. 55.000 Euro reduzieren. Trotz beantragter Förderung für<br />
die Verlegung im Gehweg in Höhe von 13.300 Euro bleibt eine Verlegung im Kanal auch<br />
ohne Förderung immer noch vergleichbar. Mit dem Abwasser- und Hochwasserverband, der<br />
den Verbandskanal betreibt, wurden bereits Gespräche geführt. Die formale Zustimmung<br />
durch den Verbandsausschuss steht noch aus. Ein Förderantrag für die Verlegung eines<br />
Leerrohres im Verbandskanal wurde durch das Ministerium für Ländlichen Raum negativ<br />
beschieden, weil die technischen Vorgaben nicht eingehalten werden können.<br />
Seite 2
Der Städtetag Baden-Württemberg will sich für eine Förderung dieser technisch<br />
interessanten Variante stark machen. Der parallel laufende Förderantrag für die Verlegung<br />
von Leerrohren im Gehweg wurde vom Regierungspräsidium mit Hinweis auf personelle<br />
Engpässe noch immer nicht beschieden.<br />
Nach Verlegung der Leerrohrtrasse soll die Versorgung mit Breitband ausgeschrieben<br />
werden. Das von der Telekom genannte Angebot über 26.700 Euro kann zu 40 % über das<br />
ELR-Programm "Breitband für den Ländlichen Raum" bezuschusst werden. Der für die Stadt<br />
verbleibende Aufwand beläuft sich dann noch auf ca. 16.000 Euro. Allerdings müssen die<br />
vergaberechtlichen Vorgaben einer anbieterneutralen Ausschreibung eingehalten werden.<br />
Eine Garantie, dass ein Anbieter ein technisch interessantes und wirtschaftlich günstiges<br />
Angebot für den Ausbau der Breitbandversorgung in Schatthausen abgeben und die<br />
Maßnahme auch zeitnah durchführen wird, gibt es indes nicht.<br />
Anlagen zur <strong>Vorlage</strong>:<br />
Leerrohrtrassen für Glasfaser im Gehweg<br />
Kostenschätzung für Verlegung Leerrohren im Gehweg<br />
Leerrohrtrasse im Verbandskanal und Verlauf des vorhandenen Glasfaserkabels<br />
Sachbearbeitende Fachgruppe: !J-. 1A Handzeichen: r.. Datum: 1..1. 2t?/tJ<br />
01.<br />
Mitzeichnung durch FB: S- Handzeichen: Datum: "b. 0 7. de'J<br />
Zustimmung BM/Gleichstellungsstelle: Handzeichen' Datum: (p 11-.<br />
Zustimmung OB: Handzeichen: Datum:<br />
Seite 3
Kostenschätzung für die Verlegung von Leerrohren, dreifach-DN 40, im Ortsteil Schatthausen<br />
Ravensburgstraße Gehweg, 215m 100 €/Ifdm 21.500,00 € 25 €/Ifdm 5.375,00 € 16.125,00€<br />
asphaltiert<br />
Ravensburgstraße Querung 8,5m 150 €/Ifdm 1.275,00 € 25 €/Ifdm 212,50€ 1.062,50 €<br />
Im Brühl GehweQ 221 m 100 €/Ifdm 22.100,00 € 25 €/Ifdm 5.525,00€ 16.575,00 €<br />
IQepflastert<br />
Hohenhardter Straße BöschunQ 120 h1 60 €!Ifdm 7.200,00 € 15 €/Ifdm 1.800,00 € 5.400,00 €<br />
unbefestiQt<br />
Hohenhardter Straße Querunq 16 m 150 €/Ifdm 2.400,00 € 25 €/Ifdm 400,00 €<br />
Summen I 1580,5 ml I 54.475,00 € 13.312,50 € I 41.1§2,SO€