03.04.2012 - Wolfensberger AG

Wolfensberger – ein Full-Service-
Spezialist für maßgeschneiderte
Gusslösungen
das lohnniveau der Schweiz ist eines der weltweit höchsten, und gießereien haben einen
besonders hohen lohnanteil am Umsatz. Wie schafft man es, sich unter diesen Voraussetzungen
im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten? Vor allem, wenn
erschwerend noch ein außerordentlich breites legierungsspektrum, kleinere Stückzahlen
und unterschiedliche Formverfahren dazukommen? Wolfensberger zeigt, wie es geht!
VoN KLAUS VoLLrATH, AArWANGEN,
ScHWEIz
Um als Gießerei mit Standort Schweiz
Erfolg zu haben, muss man seinen
Kunden schon einige Besonderheiten
bieten können“, sagt Betriebsökonom
Markus Schmidhauser, Geschäftsführer der
Wolfensberger AG in Bauma, Schweiz
(bild 1). Er führt das mittelständische Familienunternehmen,
das in zwei Werken
rund 270 Mitarbeiter beschäftigt und über
ein Joint-Venture auch in China engagiert
ist, in der dritten Generation. Trotz der
Wirtschaftskrise der letzten Jahre und der
massiven Aufwertung des Schweizer Frankens
konnte der Umsatz in den letzten zehn
Jahren um rund 70 % gesteigert werden.
Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen
vor allem zwei Faktoren: Zunächst verfügt
es über eine hohe Kompetenz zur Entwicklung
anspruchsvoller Sonderlösungen für
Kunden aus den Bereichen Anlagenbau,
Maschinenbau sowie Strömungsmaschinenbau.
Von besonderer Bedeutung ist dabei
die Fähigkeit, mehrere Gebiete, auf denen
man über besondere technologische
Fähigkeiten verfügt, geschickt miteinander
zu verzahnen und durch Verknüpfung dieser
Faktoren optimale Lösungen für besonders
knifflige Aufgabenstellungen zu finden.
Weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist
eine konsequente Orientierung am Full-Service-Prinzip
beim Aufgreifen und Erfüllen
von Kundenbedürfnissen.
Genaugießen auch mit hohen
Stückgewichten
„Eine unserer wesentlichen Besonderheiten
ist ein spezielles Genaugießverfahren,
mit dem ähnlich hohe Genauigkeiten erreicht
werden können wie beim Feingie-
bild 1: wolfensberger AG: Luftansicht des stammwerks in bauma, schweiz.
ßen“, ergänzt M. Schmidhauser. Die aus
Kundensicht wichtigsten Unterschiede
zum Feingießen liegen im Stückgewicht -
das mit bis zu 400 kg oberhalb des beim
Feinguss üblichen Bereichs liegt – und in
den Losgrößen. Während sich das Feingießen
aufgrund der aufwendigen Herstellung
der Wachsmodelle erst bei vergleichsweise
hohen Stückzahlen rechnet, liegen die
optimalen Stückzahlen beim Exacast-Verfahren
(bild 2) bei lediglich 5 bis 200 Stück.
Da der keramische Formstoff nicht mit dem
Metall reagiert, können unterschiedlichste
Werkstoffe vom einfachen Gusseisen bis
zu hochlegierten Stahlgüten und Sonderwerkstoffen
z. B. auf Nickel- oder Cobaltbasis
vergossen werden.
Seine Genauigkeit verdankt das Exacast-Verfahren
einer dünnflüssigen Keramikmasse
für die Formerstellung, die alle
Konturdetails exakt abbildet und sich
durch äußerst glatte Oberflächen auszeichnet.
Nach dem Abformen werden die „grünen“
Formteile thermisch verfestigt, mit
Kernen zur fertigen Form zusammengesetzt
und in einem Brennprozess zu hoher Festigkeit
gebrannt. Da in die heiße Form gegossen
wird, läuft das Metall selbst in feinste
Aussparungen und lange, enge Kanäle,
ohne einzufrieren. Zugleich verringert das
Gießen in heiße Formen die beim Sandgießen
üblichen Speisungsprobleme, sodass
auch problematische Partien wie z. B. große
Wanddickenversprünge bei Pumpenlaufrädern
fehlerfrei bleiben. Dank des
luftdurchlässigen Formstoffs können Gase
entweichen, so dass der Putzaufwand
für Entlüftungskanäle entfällt.
Zu den besonderen Leistungen des Unternehmens
gehört dabei auch eine äußerst
effiziente Formtechnologie für die Herstellung
von komplexen vielschaufeligen Strö-
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FotoS: WolFENSBErgEr ag