November - Evangelisches Pfarramt Mallnow
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MALLNOWER BOTE<br />
Gemeindebrief Ausgabe <strong>November</strong> / Dezember 2005 / Januar 2006<br />
Kleine<br />
Bibel - Kunde<br />
Verheißung des kommenden Friedefürsten<br />
Bei seiner Berufung erhält Jesaja den Auftrag,<br />
einem verstockten, tauben Volk das<br />
drohende Gericht Gottes anzusagen. Das<br />
geschieht dann während der langen Wirksamkeit<br />
Jesajas auf vielfältige Weise. So<br />
finden wir in der Botschaft des Propheten<br />
immer wieder den anklagenden Ruf gegen<br />
den erstarrten und unechten Opfergottesdienst,<br />
der wie selbstverständlich<br />
mit himmelschreiendem sozia-<br />
len Unrecht einhergeht: Eure<br />
Hände sind voll Blut! (Jesaja 1,<br />
15).<br />
Den Königen in Jerusalem, die<br />
auf politischen Koalitionen mit<br />
Nachbarvölkern ihre Sicherheit<br />
gründen wollen, kündigt Jesaja<br />
das Scheitern ihrer Bemühungen<br />
an, weil sie sich - statt auf Gott -<br />
auf ihre Bündnisse verlassen.<br />
Und schließlich werden in das<br />
angekündigte Gericht in den so<br />
genannten Völkersprüchen immer<br />
wieder auch die umliegenden<br />
Völker mit einbezogen.<br />
Und doch ist die Botschaft Jesajas<br />
nicht aufgrund seiner zum Teil sehr drastischen<br />
Gerichtsankündigungen unvergesslich<br />
geblieben, sondern weil er im Auftrag<br />
Gottes zum Künder einer neuen Heilszeit<br />
werden durfte. Wir entdecken schon den<br />
Hoffnungsschimmer am Ende der Berufungsgeschichte:<br />
Durch den bevorstehenden<br />
Zusammenbruch hindurch wird ein heiliger<br />
Jesaja 9, 1 - 6 und 11, 1 - 16<br />
Interessant:<br />
Die Verheißungen Jesajas<br />
enthalten eine Menge<br />
„Zukunftsmusik“, die<br />
auch mit dem Kommen<br />
Jesu in unsere Welt noch<br />
nicht umfassend in Erfüllung<br />
gegangen sind.<br />
Auch deshalb erwarten<br />
Christen mit der Wiederkunft<br />
Jesu den Beginn<br />
einer allesumspannenden<br />
Friedensherrschaft,<br />
die viel mehr ist als nur<br />
die Abwesenheit von<br />
Krieg.<br />
14<br />
Rest - ein Stumpf - übrig bleiben, aus dem<br />
schließlich ein neuer Zweig sprossen wird.<br />
Es sind vor allem die Weissagungen aus Jesaja<br />
9, 1 - 6 und 11, 1 - 16 die uns als Ankündigung<br />
der Geburt des künftigen Messias aus<br />
der Advents– und Weihnachtsgeschichte<br />
vertraut sind. Denn die von besonderer Vollmacht<br />
kündenden Namen und die für immer<br />
bestehende Friedensherrschaft des<br />
angekündigten Friedefürsten<br />
(Jesaja 9, 5.6) weisen über alle irdischen<br />
Nachkommen aus der<br />
Dynastie Davids hinaus. Das<br />
Neue Testament sieht darum im<br />
Kommen Jesu, der als das Licht<br />
der Welt (Johannes 8,12) alle Finsternis<br />
vertreibt, die Erfüllung der<br />
Verheißung Jesajas. Jesu Friedensreich<br />
hat allerdings keinen<br />
machtpolitischen Charakter,<br />
sondern ist die Bekundung des<br />
von nun an die ganze Welt umspannenden<br />
Heilswillen Gottes:<br />
Er will, dass alle Menschen erlöst<br />
werden.<br />
Auch wenn die Jesaja 11 geschilderte<br />
Befriedung der gesamten Schöpfung<br />
noch aussteht, so glauben wir Christen, dass<br />
mit der Wiederkunft Jesu Christi unsere Welt<br />
die lang ersehnte Zeit des Aufatmens erleben<br />
wird.