Knieprothese - Dominikus Krankenhaus Düsseldorf Heerdt GmbH
Knieprothese - Dominikus Krankenhaus Düsseldorf Heerdt GmbH
Knieprothese - Dominikus Krankenhaus Düsseldorf Heerdt GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose)<br />
Neben dem Hüftgelenk ist das Kniegelenk das am häufigsten betroffene Gelenk, das an<br />
Arthrose erkrankt. Da dem Kniegelenk eine wesentliche Aufgabe für die Funktion des<br />
Beines und für das Gehen zukommt, ist der Gelenkverschleiß ausgesprochen schmerzhaft<br />
und kann vor allem auch bei beidseitiger Lokalisation eine erhebliche Einschränkung der<br />
Mobilität durch die Limitierung der Gehstrecke und somit eine Behinderung bedeuten.<br />
Häufig ist der innere Kniegelenksanteil stärker betroffen als der äußere und oft ist die<br />
Kniescheibenrückfläche betroffen. Die degenerativen Veränderungen des Kniegelenkes<br />
verursachen starke Schmerzen, eine zunehmende Bewegungseinschränkung,<br />
knirschende Geräusche und eine eingeschränkte Lebensqualität.<br />
Das künstliche Kniegelelenk – Knie-Total-Endoprothese (Knie-TEP)<br />
Das Knie ist das komplexeste große Gelenk und ermöglicht optimale Beweglichkeit bei<br />
optimaler Stabilität, was uns sowohl das Stehen, das Aufrichten und vor allem die<br />
Gehbewegung ermöglicht.<br />
Als Gelenk bildet es die Verbindung zwischen den längsten Knochen des Körpers, dem<br />
Oberschenkelknochen und dem Unterschenkelknochen (= Schienbeinknochen und<br />
Wadenbeinknochen).<br />
Die Gelenkflächen sind mit hyalinem Knorpel überzogen. Zwischen dem Ober- und<br />
Unterschenkelknochen befinden sich der Innen- und Außenmeniskus. Der Bandapparat<br />
besteht aus Kreuzbändern und Seitenbändern, die für die Festigkeit des Knies sorgen.<br />
Um die Kraft des Oberschenkelmuskels auf die Unterschenkelmuskeln übertragen zu<br />
können, ist die Kniescheibe mit Ihren Bandapparaten notwendig. Die Gelenkkapsel<br />
enthält eine Synovialhaut.<br />
Ursachen für Erkrankungen des Kniegelenks, die zu einem Gelenkersatz führen:<br />
Wenn alle konservativen Therapiemöglichkeiten erschöpft sind, Schmerzmittel keine<br />
ausreichende Linderung mehr verschaffen und gelenkerhaltende Eingriffe nicht mehr<br />
sinnvoll sind, dann ist der Ersatz des zerstörten Gelenks durch eine Prothese notwendig.<br />
Der Verschleiß des Kniegelenks, die sogenannte Arthrose, kann die Folge der<br />
altersmäßigen Abnutzung des Gelenkknorpels sein. Die Abnutzung übersteigt dann das<br />
altersgemäße Maß und führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Ursachen<br />
für den Verschleiß können Fehlbelastungen durch Fehlstellungen des Beines (0-Bein oder<br />
X-Bein), Verletzungsfolgen oder Entzündungen im Kniegelenk sein. Es kommt zum<br />
Reiben der dünneren Knorpelschichten aufeinander. Wenn der Knorpel komplett<br />
aufgebraucht ist und Knochen auf Knochen scheuern, ist jede Bewegung schmerzhaft.<br />
Die Synovialhaut produziert dann eine größere Menge an wenig gleitaktiver<br />
Gelenkflüssigkeit, es entsteht ein Gelenkerguß. Der Gelenkerguß führt zusätzlich zu<br />
starken Schmerzen.<br />
Das künstliche Kniegelenk<br />
Das künstliche Kniegelenk ersetzt die zerstörten Knorpeloberflächen von<br />
Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf. Die Form der Prothese entspricht der des<br />
menschlichen Kniegelenks, es soll die normale Funktion mit der natürlichen Biomechanik<br />
wieder herstellen. Vor der Operation wird die entsprechende Prothesengröße bestimmt,<br />
in der Operation besteht die Möglichkeit, die Funktion mit Probeprothesen in<br />
verschiedenen Größen zu überprüfen. Vor dem Eingriff wird zusätzlich eine Röntgen-<br />
Ganzbeinaufnahme angefertigt, um die Achsen zu bestimmen. In der Regel wird die
<strong>Knieprothese</strong> durch den so genannten Knochenzement fixiert, der eine feste Verbindung<br />
zwischen Knochen und Prothese herstellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit der<br />
zementfreien Verankerung der Prothese. Welche <strong>Knieprothese</strong> mit welcher Verankerung<br />
verwendet wird, bespricht ihr Operateur mit Ihnen. Je nach Ausmaß der Arthrose<br />
kommen verschiedene Formen der <strong>Knieprothese</strong> zur Anwendung.<br />
Hauptsächlich werden drei Formen des Kniegelenksersatzes zur Behandlung verwendet:<br />
- der einseitige Oberflächenersatz, die so genannte Schlittenprothese<br />
- der komplette Oberflächenersatz, die meist verwendete Knie-TEP<br />
- der vollständige, achsgeführte Gelenkersatz, bevorzugt beim Prothesenwechsel<br />
Einseitiger Oberflächenersatz<br />
Hierbei ist eine Seite des Kniegelenks zerstört (häufig die innere), die Bänder, der andere<br />
Gelenkanteil und die Kniescheibe sind jedoch noch funktionsfähig. Es wird eine Prothese<br />
auf eine der Oberschenkelrollen aufgesetzt (=Schlittenprothese). Diese gleitet dann bei<br />
der Bewegung des Knies auf dem Kunststoffblock, der, zusammen mit einem<br />
Metallunterteil, auf der entsprechenden Seite des Schienbeinkopfes aufgesetzt wird. Die<br />
Stabilität wird durch die erhaltenen Kreuz- und Seitenbänder gewährleistet.<br />
Quelle: Zimmer Germany <strong>GmbH</strong><br />
Kompletter Oberflächenersatz<br />
Mehrere Teile des Kniegelenks (Knorpel und eventuell auch Kreuzbänder) sind durch<br />
Arthrose zerstört, die Seitenbänder müssen aber noch fest erhalten sein. Es wird eine<br />
Oberflächenprothese auf den Oberschenkelknochen gesetzt. Auf Grund der anatomischen<br />
Gestaltung des Oberschenkelknochens (die äußere Oberschenkelrolle ist größer und<br />
kräftiger auslaufend als die innere Oberschenkelrolle) gibt es einen rechten und einen<br />
linken Oberschenkel-Oberflächenersatz. Der Unterschenkelknochen wird wieder mit<br />
Metallscheibe und Kunststoffplatte als Gleitfläche versorgt. Wegen der Vielfalt der Größe<br />
und Form des menschlichen Unterschenkelknochens besteht hier die Möglichkeit, durch<br />
Kombination der Größe des Implantats die Längs- wie die Querrichtung optimal<br />
abzudecken. Die Verankerung des Metallplateaus variiert je nach Knochenbeschaffenheit.<br />
Falls zusätzlich die Knorpelschicht der Kniescheibe, die an der Vorderseite des<br />
Oberschenkelknochens auf- und ab gleitet, zerstört ist, wird diese defekte Seite durch<br />
eine Kunststoffplatte ersetzt.
Quelle Speetec Implantate <strong>GmbH</strong><br />
Vollständiger achsgeführter Gelenkersatz<br />
Das gesamte Kniegelenk, der Gelenkknorpel und die Bänder sind zerstört oder es besteht<br />
eine Achsabweichung zwischen Ober- und Unterschenkelknochen über 30 Grad. Die<br />
Stabilität ist nicht mehr gewährleistet. Die Prothese muß jetzt auch die Funktion der<br />
Bänder übernehmen. Es wird eine scharniergesicherte Prothese eingesetzt, die Ober- und<br />
Unterschenkel durch eine bewegliche Achse verbindet. Größere Teile von Knochen<br />
werden entfernt und eine Stielprothese in den Ober- und Unterschenkel eingesetzt.<br />
Quelle: Zimmer Germany <strong>GmbH</strong><br />
Wie verläuft die Operation?<br />
Die Kniegelenkersatz-Operation wird für Sie völlig schmerzfrei in Teilnarkose<br />
(=Rückenmarksbetäubung) oder in Vollnarkose durchgeführt. Der Anästhesist wird die<br />
für Sie geeignete Methode festlegen und mit Ihnen besprechen. Die Operation dauert<br />
zwischen 90 und 120 Minuten. Es wird für alle möglichen Kniegelenkersatz-Typen<br />
derselbe Zugang gewählt, nämlich von vorne: Die Kniescheibe wird zur Seite gehalten, so<br />
daß alle Teile des Kniegelenkes gut sichtbar werden. Im Prinzip wird bei allen drei<br />
Prothesentypen gleich verfahren.<br />
Ausschlaggebend für die Festlegung des erforderlichen Kniegelenkersatzes ist der<br />
Umfang der Zerstörung der Gelenkanteile.<br />
Knorpelreste, unförmige Knochenteile und der Meniskus werden bei der Operation<br />
entfernt. Der Knochen wird anhand der passenden Schablonenform so präpariert, bzw.<br />
vorbereitet, daß die entsprechende Prothesenform passt. Gleichzeitig werden die<br />
Verankerungsmöglichkeiten bei diesem Vorgang in den Knochen gebohrt oder<br />
geschnitten. Nachdem mit einer Probeprothese der korrekte Sitz und die gute
Beweglichkeit des Kniegelenks überprüft wurde, wird die Originalprothese eingesetzt und<br />
fixiert. Die Operation wird unter Blutleere durchgeführt. Nach der Operation werden<br />
Drainagen gelegt, um das Abfließen des Blutergusses zu ermöglichen. Die Knieöffnung<br />
wird dann schichtweise wieder zugenäht.<br />
Wie Sie sich nach einer Operation verhalten sollten<br />
Gelenkersatzoperationen werden ausschließlich unter stationären bzw. kurzstationären<br />
Bedingungen durchgeführt. Zur Optimierung des Operationserfolges erfolgt eine<br />
frühzeitige postoperative Mobilisierung mit Hilfe von Krankengymnastik und<br />
Bewegungsschiene. Eine kurzfristige Vollbelastung ist möglich. Nach dem stationären<br />
Aufenthalt zwischen 4 und 14 Tagen erfolgt eine ambulante oder stationäre<br />
Rehabilitationsmaßnahme. Durch die angewandten minimal invasiven Verfahren hat sich<br />
die Frühmobilisation deutlich verbessert, wenn auch die Ergebnisse nach einigen Monaten<br />
einen gleichen Verlauf aufzeigen.<br />
Der Erfolg der Operation und die Haltbarkeit des Kniegelenks hängen<br />
entscheidend von der Nachbehandlung bzw. vom Verhalten danach ab.<br />
Im <strong>Krankenhaus</strong> lernen Sie mit Hilfe des Physiotherapeuten, Ihr Gelenk wieder zu<br />
benutzen. Sie lernen das Gelenk zu strecken, zu beugen, so daß Sie bei der Entlassung<br />
die täglichen Verrichtungen des Lebens (z.B. Körperwäsche, Anziehen) wieder<br />
selbständig erledigen können. Mit 2 Unterarmstützen lernen Sie das Gehen und laufen<br />
auf geraden Flächen und Treppen.<br />
Durch die Kniegelenkersatz-Operation können Sie Ihr Leben wieder schmerzfrei und mit<br />
mehr Bewegung genießen. Vergessen Sie aber nicht, Ihren Arzt in den nächsten Jahren<br />
regelmäßig zu Nachuntersuchungen aufzusuchen. Hierdurch werden Komplikationen, die<br />
trotz Beschwerdefreiheit später auftreten können, frühzeitig erkannt. Die<br />
Nachuntersuchungen sollten Sie in den Prothesen-Pass eintragen, den Sie mit dieser<br />
Patienteninformation erhalten.<br />
Wichtige Verhaltensregeln, die zum Erfolg der Operation beitragen:<br />
- Nach der Entlassung aus der Klinik die erlernten krankengymnastischen Übungen<br />
fortsetzen<br />
- Fuß richtig abrollen<br />
- Stockstützen beim Gehen; über die Dauer entscheidet Ihr Arzt<br />
- Aufrechter Gang mit gleichlangen Schritten<br />
- Tragen von Schnürschuhen mit weichen, elastischen Sohlen<br />
- Körperlich leichte Tätigkeit im Wechselrhythmus<br />
- Regelmäßige Spaziergänge auf gut ausgebauten Wegen<br />
- Radfahren im Freien oder auf dem Heimtrainer<br />
- Regelmäßiges Schwimmen mit Kraulbeinschlag oder in der Seitenlage<br />
Was Sie unbedingt vermeiden sollten:<br />
In den ersten 12 Wochen nach der Operation sollten Sie alle extremen Belastungen des<br />
Knies vermeiden:<br />
- Stoßbelastungen<br />
- Beinaufsetzen in 0- oder X-Stellung<br />
- Hocken oder Knien<br />
- Stauchende Belastung<br />
- Heben und Tragen von Lasten<br />
- Überbelastung und große Kraftanstrengungen<br />
- Gewichtszunahme, da dies zu einer vorzeitigen Auslockerung des Kniegelenkes<br />
führen kann<br />
- Schwere körperliche Arbeiten<br />
- Sportarten mit Stoßbelastungen<br />
(= Kampf-; Sprung-, Ballsportarten; Sportarten, bei denen es zu starker<br />
Beschleunigung und plötzlichem Abbremsen kommt, z.B. alpiner Skilauf, Tennis,<br />
Bergsteigen usw.)
Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) und endoprothetischer Ersatz<br />
Ziel der Operation der endoprothetischen Versorgung des Kniegelenkes ist die Erreichung<br />
von Schmerzfreiheit und Beweglichkeit unter Wiederherstellung der natürlichen<br />
Beinachse.<br />
Die heute implantierten Endoprothesen für das Kniegelenk werden in der Regel als so<br />
genannter Oberflächenersatz implantiert, wobei die abgenutzten Knorpeloberflächen<br />
unter Erhalt von eigenem Knochen und auch Bandstrukturen ersetzt werden.<br />
Verschiedene Endoprothesentypen<br />
Unicondylärer oder Monoschlitten:<br />
Hierbei wird der innere oder äußere Gelenkabschnitt ersetzt, wobei der<br />
Oberschenkelanteil durch eine Metallprothese und der tibiale Anteil durch eine<br />
Metallprothese mit Kunststoffaufsatz ersetz wird.<br />
Gelenkoberflächenprothese:<br />
Unter Erhalt der körpereigenen Knochen- und Bandstruktur erfolgt ein Ersatz der<br />
Knorpeloberfläche ohne mechanische gegenseitige Verbindung zwischen Ober- und<br />
Unterschenkel.<br />
Achsgeführte Knieendoprothese:<br />
Bei ausgeprägten Fehlstellungen erfolgt die zapfenartige Verbindung der implantierten<br />
Gelenkanteile zur Stabilisierung des Gelenkes.<br />
Die einzelnen Prothesentypen gibt es in verschiedenen Größen. Erhältlich sind ebenfalls<br />
3-D-Knieendoprothesen, die eventuell für eine bessere Beweglichkeit sorgen.<br />
Die Endoprothesen bestehen aus Titan oder Chromkobaldmolybdän. Der<br />
Oberschenkelanteil der Prothese kann unzementiert implantiert werden, der<br />
Schienbeinanteil wird in der Regel mit Zement implantiert, um frühzeitige Lockerungen<br />
zu vermeiden.<br />
Oberflächenknieprothese mit Kniescheibenrückflächenersatz
Achsgeführte Pprothese