Geschäftsbericht 2011 - GBW Gruppe
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Geschäfts<br />
bericht<br />
<strong>2011</strong>
Kennzahlen <strong>GBW</strong> Konzern <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010 2009<br />
Ertragskennzahlen<br />
Umsatzerlöse in Mio. € 205 204 201<br />
Istmieten in Mio. € 147 145 144<br />
EBITDA in Mio. € 117 116 120<br />
EBIT in Mio. € 80 79 82<br />
EBT in Mio. € 24 21 26<br />
Konzernergebnis in Mio. € 19 17 21<br />
Earnings per Share in € 0,35 0,32 0,39<br />
Bilanzkennzahlen<br />
Anlagevermögen in Mio. € 1.811 1.801 1.807<br />
Eigenkapital in Mio. € 369 365 355<br />
Eigenkapitalquote nach HGB in % 19,6 19,5 18,6<br />
Eigenkapitalquote zu Marktwerten in %³ 38,6 37,4 36,1<br />
Bilanzsumme in Mio. € 1.879 1.874 1.912<br />
Sonstige Finanzkennzahlen<br />
Funds from Operations (FFO) in Mio. € 38 33 27<br />
Funds from Operations (FFO) je Aktie in € 0,69 0,61 0,50<br />
Loan to Value (LTV) in %² 56,5 57,6 60,3<br />
Vermögensentwicklung<br />
Net Asset Value (NAV) in Mio. € ³ 945 862 804<br />
Net Asset Value (NAV) je Aktie in € 17,3 15,8 14,7<br />
Cash Earnings<br />
Cash Earnings nach DVFA/SG in Mio. € 55 50 62<br />
Cash Earnings nach DVFA/SG je Aktie in € 1,01 0,92 1,13<br />
Aktie <strong>GBW</strong> AG<br />
Schlusskurs zum 30.12. (Börse Stuttgart) in € 17,00 13,80 16,50<br />
Ausschüttung je Aktie in € ¹ 0,12 0,09 0,07<br />
Anzahl Aktien 54.600.000 54.600.000 54.600.000<br />
Marktkapitalisierung in Mio. € 928 753 901<br />
Wohnungswirtschaftliche Kennzahlen<br />
Wohneinheiten im Bestand 32.246 32.936 33.283<br />
Gewerbliche Einheiten 301 298 298<br />
Garagen und Stellplätze 19.548 19.851 19.840<br />
Wohnungen im Bau 156 214 184<br />
Leerstand Wohnen in % zur Wohnfläche 1,65 1,81 1,83<br />
Mitarbeiter<br />
Zahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 364 375 387<br />
Davon angestellt 178 174 161<br />
Davon gewerblich 186 201 226<br />
¹ Der Vorschlag zur Ausschüttung der Dividende im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> beträgt 6,5 Mio. € (4,9 Mio. € in 2010 und 3,8 Mio. € in 2009).<br />
² Im Loan to Value (LTV) sind ab dem 30.06.<strong>2011</strong> erstmals die selbstgenutzten Immobilien zu fortgeführten Anschaffungskosten und die Anlagen<br />
im Bau enthalten.<br />
³ Aufgrund der formalen Erstanwendung bzw. der erstmaligen Veröffentlichung des IFRS-Abschlusses zum 31.12.<strong>2011</strong> ergaben sich geringfügige<br />
Veränderungen in der Berechnungsgrundlage des IFRS-Eigenkapitals zum 31.12.<strong>2011</strong> im Vergleich zu den Vorperioden.
Der Freistaat Bayern weist mit 8 %-Punkten über dem<br />
Bundesdurchschnitt eine überdurchschnittliche Kaufkraft<br />
auf. Gleichzeitig ist die regionale Kaufkraftspanne<br />
in Bayern bundesweit die größte. Die Portfoliostrategie<br />
Standorte der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Miltenberg<br />
Erlenbach<br />
Gemünden<br />
Weilheim-<br />
Schongau<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> trägt diesem Umstand Rechnung,<br />
indem sie die Wohnungsbestände auf die kaufkraftstärkeren<br />
Regionen konzentriert und dort ausbaut.<br />
Kaufkraft <strong>2011</strong><br />
Kaufkraftindex<br />
Unter 90<br />
90 bis unter 94<br />
94 bis unter 98<br />
98 bis unter 102<br />
102 bis unter 106<br />
106 bis unter 110<br />
110 und mehr<br />
© 2012 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg
<strong>2011</strong><br />
Highlights<br />
JAnuAr<br />
Investition in München Obersendling<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> beteiligt sich mit dem Kauf eines<br />
Grundstücks an dem in München-Obersendling entste-<br />
henden Wohnquartier „Südseite“. Hier entstehen bis<br />
zum Sommer 2013 insgesamt 71 einkommensorientiert<br />
geförderte Wohnungen sowie eine in das Gebäude in-<br />
tegrierte Kindertagesstätte.<br />
März<br />
Baustart für 156 geförderte neubauwohnungen<br />
Gleich auf zwei Großbaustellen in München beginnt die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit dem Bau von insgesamt 156 einkom-<br />
mensorientiert geförderten Wohnungen. Bis Herbst 2012<br />
sollen in den „Nymphenburger Höfen“ in der Maxvor-<br />
stadt 50 Wohnungen und in den „Welfenhöfen“ in Au/<br />
Haidhausen 106 Wohnungen entstehen.<br />
JulI<br />
75 Jahre erfolgreicher Wohnungsbau<br />
Im Beisein des Bayerischen Staatsministers der Finanzen<br />
Georg Fahrenschon und der Münchner Bürgermeisterin<br />
Christine Strobl feiert die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ihr 75-jähriges<br />
Jubiläum. Der Weg führte das Unternehmen durch die<br />
Vorkriegsjahre und durch die Jahre der Wohnungsnot<br />
über den Bauboom im Vorfeld der Olympischen Spiele<br />
1972 bis hin zum Wandel vom Bauträger zum moder-<br />
nen Asset- und Propertymanager.<br />
SEptEMBEr<br />
Studie zur Wohnungsknappheit in Deutschland<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> legt gemeinsam mit dem Marktfor-<br />
schungsunternehmen BulwienGesa AG die von der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in Auftrag gegebene Studie zur Woh-<br />
nungsknappheit in Deutschland vor. Das Ergebnis: Woh-<br />
nungen werden nicht nur in Süddeutschland knapp,
Brief des Vorstands 2<br />
Bericht des aufsichtsrats 8<br />
die aktie/inVestor-relations 14<br />
Verantwortung und<br />
Inhalt<br />
„als ertragsorientierter asset-<br />
und Propertymanager wollen wir<br />
zugleich ein Vorbild geben für<br />
nachhaltigen und sozialen<br />
wohnungsbau in Bayern.“<br />
unternehmensführung 18<br />
münchen – standortanalYse<br />
und PersPektiVen für die gBw 24<br />
interView mit dem<br />
VorstandsVorsitzenden 34<br />
konzernlageBericht 38<br />
konzernaBschluss 76<br />
Versicherung der<br />
gesetzlichen Vertreter 98<br />
BestätigungsVermerk 99<br />
einzelaBschluss gBw ag 102<br />
glossar 108
Ernst<br />
Holland<br />
Dr. Claus<br />
Lehner<br />
Matthias<br />
Steinhauer<br />
2<br />
liebe aktionäre, geschäftspartner und<br />
freunde der gBw ag,<br />
sehr geehrte damen und herren,<br />
die wichtigste Frage, die Sie beim ersten Blick in diesen<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> bewegt, ist gewiss diese: War die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auch <strong>2011</strong> wieder erfolgreich?<br />
Unsere Antwort lautet: Ja! Wir haben die Ziele, die wir<br />
uns für das vergangene Geschäftsjahr gesteckt haben,<br />
erreicht – in einigen Bereichen sogar übertroffen: Unser<br />
Portfolio ist werthaltig und die laufenden Projekte<br />
konnten wie geplant durchgeführt bzw. abgeschlossen<br />
werden. Die Strukturen innerhalb der <strong>Gruppe</strong> haben<br />
sich weiter verbessert und damit auch die Prozesse.<br />
Dementsprechend konnten wir uns auch auf der Kostenseite<br />
Vorteile erarbeiten. Dies alles mündet erneut<br />
in eine erfreuliche Ertragslage. Der Konzernüberschuss<br />
<strong>2011</strong> beträgt 19,0 Mio. Euro und liegt rund 10 % über<br />
dem Vorjahreswert. Nachfolgend einige Erläuterungen<br />
im Einzelnen.
Zunächst zum Portfolio: Auch im vergangenen Jahr haben<br />
wir intensiv an seiner Werterhaltung bzw. Wertentwicklung<br />
gearbeitet – über Modernisierung, über gezielte<br />
Bestandsveräußerung und über das Vorantreiben von<br />
Neubauprojekten. Für aufwandswirksame Modernisierungs-<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen wendeten wir<br />
31,0 Mio. Euro auf und liegen damit deutlich über dem<br />
Vorjahreswert. Die aktivierungspflichtigen Investitionen<br />
und Modernisierungen lagen bei 12,6 Mio. Euro.<br />
Die Mittel flossen im Wesentlichen in Projekte in München<br />
und Nürnberg. Im Zuge der Anforderungen der<br />
Energieeinsparverordnung 2009 und der für dieses Jahr<br />
geplanten Neufassung werden wir die Investitionen für<br />
Modernisierungen in den Jahren 2012 und 2013 noch<br />
einmal deutlich ausbauen. Die erhöhten Umweltanforderungen<br />
zwingen uns zu besonderen wirtschaftlichen<br />
Anstrengungen. Diese können wir nur deshalb meistern,<br />
weil wir unseren Bestand vorausschauend bewirtschaften<br />
und in den Strukturen effizient aufgestellt sind.<br />
Bei den Veräußerungen lagen wir aufgrund einer zurzeit<br />
hohen Nachfrage auf der Käuferseite über den Planungen.<br />
Damit konnten wir unser Vorhaben, Bestände<br />
außerhalb unserer strategischen Kernregionen zu veräußern,<br />
sehr gut umsetzen. Insgesamt veräußerten wir<br />
821 Wohnungen im Wert von 37,6 Mio. Euro.<br />
Auf der anderen Seite konnten wir mit dem Abschluss<br />
zweier Projekte am Standort München erfolgreich<br />
modernen neuen Wohnraum schaffen: In Schwabing<br />
schlossen wir den Bau von 73 einkommensorientiert<br />
geförderten Wohnungen des Projekts „Leopoldstraße“<br />
ab und in München-Fröttmaning stellten wir die verbleibenden<br />
35 von 144 einkommensorientiert geförderten<br />
Wohnungen des Projekts „HaidPark“ fertig. Bei den<br />
Münchener Bauprojekten „Nymphenburger Höfe“ im<br />
Stadtteil Maxvorstadt (50 Wohnungen) und „Welfenhöfe“<br />
im Stadtteil Au/Haidhausen (106 Wohnungen)<br />
konnte im Jahr <strong>2011</strong> der Rohbau erstellt werden. Neu<br />
auf den Weg brachten wir im vergangenen Jahr das<br />
Bauvorhaben „Südseite“ im Stadtteil Obersendling (71<br />
Wohnungen). Das Gesamtinvestitionsvolumen für die<br />
in Planung und Bau befindlichen Projekte beträgt rund<br />
Brief des Vorstands<br />
52,0 Mio. Euro. Entsprechend unserem strategischen<br />
Fokus errichten wir auch diese Neubauprojekte im Rahmen<br />
der Einkommensorientierten Förderung und des<br />
München Modells.<br />
Die verstärkten Investitionen in München zeigen, wo<br />
zurzeit der besondere Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit<br />
liegt. München ist ein hochattraktiver Standort,<br />
der für ein Wohnungsunternehmen sehr stabile hohe<br />
Erträge verspricht und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum<br />
benötigt. Der Sonderbeitrag in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
– Sie finden ihn auf den Seiten 24 bis 33 – führt<br />
dies noch einmal vertiefend aus. Neben München<br />
haben wir aber auch die Regionen Nürnberg/Erlangen,<br />
Würzburg und Regensburg im Blick. Mittlerweile liegen<br />
mehr als 50 % unseres Bestands an diesen wirtschaftlich<br />
starken Standorten mit einer besonders hohen<br />
Kaufkraft.<br />
Nun zu unserem Kerngeschäft, der Immobilienbewirtschaftung:<br />
Hier lag die Entwicklung im Rahmen unserer<br />
Planungen. Wir freuen uns darüber, dass wir unsere<br />
operative Leistung erneut steigern konnten. Trotz des<br />
reduzierten Wohnungsbestands stiegen die Mieteinnahmen<br />
auf 147,3 Mio. Euro. Dies erreichten wir durch<br />
eine direkte Kundenbetreuung und eine weiterhin sehr<br />
niedrige Leerstandsquote. Klammert man Leerstände<br />
aufgrund von geplanter Modernisierung aus, kann man<br />
bei unserem Wohnungsbestand beinahe von Vollvermietung<br />
sprechen.<br />
Gleichzeitig konnten wir, bei weiterem Ausbau des<br />
Service, in wesentlichen Kostenpositionen Einsparungen<br />
erzielen. Voraussetzung dafür war unter anderem<br />
eine Reihe organisatorischer Umstrukturierungen. Nach<br />
außen besonders sichtbar ist die Zusammenführung<br />
der drei Niederlassungen Regensburg, Nürnberg und<br />
Würzburg zur Niederlassung Nord. Die bisherige Niederlassung<br />
München führen wir jetzt als Niederlassung<br />
Süd. Dies vereinfacht unsere Strukturen deutlich und<br />
ermöglicht uns einheitliche und damit auch effiziente<br />
Prozesse. Zur besseren Mieterbetreuung führen wir in<br />
München zu Beginn des zweiten Quartals 2012 ein<br />
KundenServiceCenter ein. Es wird bis Ende 2012 in<br />
3
4<br />
vollem Betrieb sein und unseren Mietern rund um die<br />
Uhr als Anlaufstelle für Fragen zum Thema Wohnen zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Und nun zur finanzwirtschaftlichen Situation: Mit dem<br />
Betriebsergebnis (EBIT) von 80,0 Mio. Euro können wir<br />
ebenso sehr zufrieden sein wie mit dem Funds from<br />
Operations (FFO), der in diesem Jahr 37,8 Mio. Euro<br />
erreichte und sich damit um 13,9 % verbesserte. Unsere<br />
Finanz- und Vermögenslage bleibt stabil, und auch<br />
die Liquiditätslage ist weiter komfortabel.<br />
Wohin führt uns 2012? Wir werden den bewährten<br />
Weg geradlinig fortsetzen, das heißt die Qualität unseres<br />
Bestands ausbauen und die Leistungen für unsere<br />
Mieter weiterentwickeln. Mit dem demografischen<br />
Wandel werden in den kommenden Jahren auch Themen<br />
wie altersgerechtes Wohnen in den Vordergrund<br />
rücken. Auch darauf bereiten wir uns vor. Die angestoßenen<br />
Bauprojekte werden wir ebenso vorantreiben<br />
wie die Veräußerung von Beständen außerhalb unserer<br />
Schwerpunktregionen. Ein Thema, das uns deutlich<br />
über 2012 hinaus beschäftigen wird, ist das der energetischen<br />
Modernisierung. Hier werden uns durch die Gesetzgebung<br />
Vorgaben auferlegt, die hohe Investitionen<br />
von uns verlangen. Trotz allem gehen wir davon aus,<br />
dass wir auch dieses Jahr wirtschaftlich erfolgreich<br />
abschließen werden.<br />
Unternehmerischer Erfolg ist immer das Resultat guter<br />
Zusammenarbeit. Auch im vergangenen Jahr konnten<br />
wir uns auf die Kooperation und das Engagement unserer<br />
Partner in hohem Maße verlassen – innerhalb der<br />
<strong>Gruppe</strong> wie außerhalb. Darüber freuen wir uns. Und<br />
dafür sind wir dankbar:<br />
■ Vor allem gilt unser Dank unseren Mietern. Ihre<br />
Treue als Kunden und ihre sorgsame Pflege der<br />
Wohnungen sind die zentrale Grundlage für unseren<br />
langfristigen Erfolg. Unsere Mieter wohnen überdurchschnittlich<br />
lange bei uns. Dies werten wir als<br />
besonderes Zeichen ihrer Zufriedenheit.<br />
■ Sehr verbunden sind wir auch unseren Geschäftspartnern.<br />
Sie sorgen mit ihrer konstruktiven Zusammenarbeit<br />
dafür, dass wir alle unsere Vorhaben auf einem<br />
hohen Niveau umsetzen können. Wir danken unseren<br />
Finanzierungspartnern, die uns bisher kompetent<br />
unterstützt haben. Und ein Dank an die zahlreichen<br />
Partner auf der Immobilienseite – die Dienstleister,<br />
Handwerker und Hausmeister.<br />
■ Große Anerkennung sprechen wir auch unseren Mitarbeitern<br />
aus. Sie sind es, die unsere Vision im Alltag<br />
mit Leben füllen und entscheidend dazu beitragen,<br />
dass wir unsere Ziele und Strategien erfolgreich in die<br />
Tat umsetzen können. Jeder von ihnen ist wichtig –<br />
auch 2012!<br />
Inzwischen hat das neue Jahr begonnen und wir beschäftigen<br />
uns längst mit den neuen Aufgaben. Wir<br />
freuen uns darauf, auch diese Herausforderungen erfolgreich<br />
zu meistern. Unsere Projekte sind auf einem<br />
guten Weg. Dies auch deshalb, weil wir uns darauf verlassen<br />
dürfen, dass unsere Partner auch in diesem Jahr<br />
fest an unserer Seite stehen.<br />
In diesem Sinne grüßen Sie herzlich<br />
Ernst Holland Dr. Claus Lehner Matthias Steinhauer<br />
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
ernst<br />
holland<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstands<br />
dr. claus<br />
lehner<br />
Mitglied des<br />
Vorstands<br />
matthias<br />
steinhauer<br />
Mitglied des<br />
Vorstands<br />
Brief des Vorstands/Porträts<br />
Verantwortungsbereiche: Strategie, Personal, Public Relations/Investor-Relations,<br />
Recht, Portfoliomanagement<br />
laufbahn: 30 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft;<br />
Bankausbildung und berufsbegleitendes Studium der<br />
Betriebswirtschaft; Stationen bei der Bayerischen Vereinsbank,<br />
der Raiffeisenbank München und einer<br />
Immobilienleasinggesellschaft; 1987 Wechsel zur Bayerischen<br />
Landesbank (BayernLB), dort 15 Jahre verantwortlich<br />
für das Geschäftsfeld Immobilien (Gewerbe- wie<br />
Wohnimmobilien); 2009 Wechsel in den Vorstandsvorsitz<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Verantwortungsbereich: operatives Ressort<br />
laufbahn: Studium Architektur, Wirtschaftsingenieur-<br />
wesen und Immobilienökonomie, Promotion im Fach<br />
Wirtschaftswissenschaften; Berufsstart bei der Deutschen<br />
Sparkassen-Immobilien-Anlagegesellschaft mbH<br />
(Despa), anschließend Liegenschaftsdirektor für Johannes<br />
Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee; weitere<br />
Stationen bei der Bayerischen Immobilien <strong>Gruppe</strong> und<br />
der IC Immobilien Holding AG in Geschäftsleitung bzw.<br />
Vorstand; aktuell Mitglied der Royal Institution of Chartered<br />
Surveyors (MRICS) und als Privatdozent tätig<br />
Verantwortungsbereich: Finanzen<br />
laufbahn: Studium der Betriebswirtschaft; verschiedene<br />
Stationen im HOCHTIEF-Konzern, seit 1992 in kaufmännischen<br />
Führungsfunktionen, Mitte 2003 Übernahme<br />
der Bereichsleitung Central Eastern Europe für<br />
die HOCHTIEF Construction AG und Eintritt in die<br />
Geschäftsführung der HOCHTIEF Polska Sp.z o.o.,<br />
Warschau; anschließend Geschäftsführer der HOCH-<br />
TIEF Projekt entwicklung GmbH sowie parallel Mitglied<br />
der Bereichsleitung HOCHTIEF Real Estate<br />
5
Gesunde Quartiers<br />
Vorausschauende Pla<br />
Zu Hause fühlen Faire
Bezahlbaren wohnraum schaffen<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> leistet einen ganz wesentlichen<br />
Beitrag zum sozialen Wohnen in Bayern. Im Ge-<br />
schäftsjahr <strong>2011</strong> haben wir insgesamt rund 73 Mio.<br />
Euro in Neubau, Instandhaltung und Modernisierung<br />
investiert.<br />
strukturen Freiraum<br />
nung Dazugehören<br />
Mieten Perspektiven
8<br />
Bericht des aufsichtsrats an die hauptversammlung<br />
i. tätigkeitsbericht<br />
Bericht<br />
laufbahn: Jurastudium; Durchlauf beruflicher Stationen<br />
bei der Bayerischen Vereinsbank, der Hypo Vereinsbank<br />
und der BayernLB; seit 2009 Mitglied des<br />
dr. edgar<br />
Vorstands der BayernL; seit Mai <strong>2011</strong> stellvertretender<br />
zoller<br />
Vorsitzender des Vorstands der BayernLB, dort verant-<br />
Vorsitzender des<br />
wortlich für das Geschäftsfeld „Immobilien, Sparkassen<br />
Aufsichtsrats<br />
und Verbund“ für die BayernLabo sowie seit November<br />
2010 für die LBS; Lehrbeauftragter am Lehrstuhl Bauprozessmanagement<br />
und Immobilienentwicklung LBI<br />
der Technischen Universität München.<br />
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr <strong>2011</strong> die ihm nach<br />
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen,<br />
den Vorstand beratend begleitet und dessen<br />
Geschäftsführung überwacht. Der Vorstand hat den<br />
Aufsichtsrat durch schriftliche Quartals- und Risikoberichte<br />
sowie in mündlichen Vorträgen über die Lage und<br />
Entwicklung der <strong>GBW</strong> AG und ihrer Konzerngesellschaften<br />
unterrichtet.<br />
Alle wichtigen und zustimmungspflichtigen Maßnahmen<br />
wurden in den Aufsichtsratssitzungen beraten. Zu<br />
den Themenschwerpunkten des Berichtsjahres im Aufsichtsrat<br />
gehörten die Konzernstrategie und die Unternehmensplanung<br />
des Vorstands für die folgenden Jahre,<br />
Finanz- und Investitionspläne, Portfolioaktivitäten<br />
sowie Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen, Fragestellungen<br />
aus dem Bereich der Internen Revision<br />
und Personalangelegenheiten.<br />
Weiterhin hatte sich der Aufsichtsrat mit den Anfechtungsklagen<br />
zweier Aktionäre gegen den in der Hauptversammlung<br />
vom 19.05.<strong>2011</strong> gefassten Zustimmungsbeschluss<br />
zum Gewinnabführungsvertrag zwischen<br />
<strong>GBW</strong> AG und <strong>GBW</strong> Niederbayern und Oberpfalz<br />
GmbH zu befassen. Im Rahmen eines am 08.09.<strong>2011</strong><br />
vor dem Landgericht München geschlossenen Vergleichs<br />
konnte eine endgültige Beilegung der Rechtsstreitigkeiten<br />
und eine Rücknahme der Klagen erreicht<br />
werden. Der Prozessvergleich sowie die darin erteilten<br />
weiteren Informationen zum Gewinnabführungsvertrag<br />
wurden am 20.09.<strong>2011</strong> im elektronischen Bundesanzeiger<br />
bekannt gemacht.<br />
In dem von der <strong>GBW</strong> AG beantragten Freigabeverfahren<br />
gemäß § 246 a AktG stellte das Oberlandesgericht<br />
München mit Beschluss vom 17.08.<strong>2011</strong> fest, dass die<br />
anhängigen Anfechtungsklagen der Eintragung des Gewinnabführungsvertrages<br />
nicht entgegenstehen, da die<br />
Kläger nicht über das notwendige Quorum eines anteiligen<br />
Betrages von mindestens 1.000 Euro verfügen.<br />
Der Gewinnabführungsvertrag wurde am 22.08.<strong>2011</strong><br />
im Handelsregister eingetragen.<br />
Darüber hinaus lagen dem Aufsichtsrat folgende Themen<br />
zur Beschlussfassung vor:<br />
■ Erwerb von Minderheitsanteilen an der <strong>GBW</strong><br />
Franken GmbH<br />
■ Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats<br />
(Erweiterung des Aufgabenkatalogs des Prüfungsausschusses<br />
gemäß § 107 Abs. 3 Satz 2 AktG)
■ Änderung der Geschäftsordnung des Vorstands<br />
(Anpassung des Katalogs der zustimmungspflichtigen<br />
Geschäfte)<br />
■ Umsetzung der Ergebnisse der Selbstevaluation des<br />
Aufsichtsrats<br />
Für zusätzliche Prüfungsmaßnahmen wie die Einsichtnahme<br />
in die Unterlagen der <strong>GBW</strong> AG und ihrer Konzerngesellschaften<br />
oder die Beauftragung besonderer<br />
Sachverständiger bestand kein Anlass.<br />
Der Aufsichtsrat trat in jedem Quartal zu je einer Sitzung<br />
zusammen. Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss<br />
gebildet, der im Berichtsjahr zweimal tagte.<br />
ii. Jahresabschluss der gBw ag<br />
und konzernabschluss<br />
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den<br />
vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss,<br />
den Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
sowie die Buchführung der <strong>GBW</strong> AG und ihrer Konzerngesellschaften<br />
geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehen. Unter Berücksichtigung<br />
des Prüfungsberichts der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
führte der vom Aufsichtsrat gebildete<br />
Prüfungsausschuss eine Vorprüfung des Jahresabschlusses<br />
und Konzernabschlusses sowie der Lageberichte<br />
durch. An der Sitzung des Prüfungsausschusses nahm<br />
auch der Abschlussprüfer teil und unterstützte den Ausschuss<br />
bei der Prüfung der Unterlagen.<br />
In der Bilanzaufsichtsratssitzung am 14.03.2012 berichtete<br />
der Vorsitzende des Prüfungsausschusses dem Aufsichtsrat<br />
über die wesentlichen Ergebnisse der Vorprüfung des<br />
Ausschusses. Der Vorstand und der Ab schlussprüfer,<br />
der ebenfalls an der Bilanzaufsichtsratssitzung teilnahm,<br />
beantworteten die Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats.<br />
Der Aufsichtsrat stimmt dem Prüfungsergebnis der<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu. Nach dem<br />
abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
der Aufsichtsrat gegen den Jahresabschluss und Konzernabschluss,<br />
den Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
keine Einwendungen. Er billigt den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss<br />
der <strong>GBW</strong> AG ist damit festgestellt.<br />
iii. Verwendung des Bilanzgewinns<br />
Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem Vorschlag des Vorstands<br />
an die Hauptversammlung über die Verwendung<br />
des Bilanzgewinns einverstanden. Der Aufsichtsrat wird<br />
der Hauptversammlung entsprechend vorschlagen, von<br />
dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> in Höhe<br />
von 40.193.417,34 Euro<br />
■ eine Dividende von 0,12 Euro je Inhaber-Stückaktie,<br />
d. h. 6.552.000,00 Euro, auszuschütten<br />
■ und 33.641.417,34 Euro als Gewinn vorzutragen.<br />
iV. Bericht über die Beziehungen<br />
zu verbundenen unternehmen<br />
Der vom Vorstand nach § 312 AktG zu erstellende<br />
Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
lag dem Aufsichtsrat vor. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
nahm an den Erörterungen<br />
des Aufsichtsrats über den Bericht über die Beziehungen<br />
zu verbundenen Unternehmen teil und berichtete<br />
über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung.<br />
Der Bericht wurde von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk<br />
gemäß § 313 Abs. 3 AktG versehen:<br />
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung<br />
bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />
Leistung der <strong>GBW</strong> AG nicht unangemessen hoch war.“<br />
9
10<br />
Der Aufsichtsrat schließt sich nach Prüfung des Berichts<br />
den Feststellungen im Bestätigungsvermerk an. Der<br />
Aufsichtsrat erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis<br />
seiner Prüfung keine Einwendungen gegen die<br />
Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts gemäß<br />
§ 312 AktG zu erheben sind.<br />
V. einhaltung der<br />
corporate-governance-grundsätze<br />
Gemäß Ziffer 5.4.3 der Corporate-Governance-<br />
Grundsätze der <strong>GBW</strong> AG achtet jedes Aufsichtsratsmitglied<br />
darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines<br />
Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Aufsichtsratsmitglieder,<br />
die dem Vorstand einer börsennotierten<br />
Gesellschaft angehören, sollen insgesamt nicht mehr als<br />
fünf Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten<br />
Gesellschaften wahrnehmen. Diesen Vorgaben<br />
wurde von den Aufsichtsräten der <strong>GBW</strong> AG im Jahr<br />
<strong>2011</strong> ausnahmslos entsprochen.<br />
Hat ein Aufsichtsratsmitglied im Berichtsjahr an weniger<br />
als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen teilgenommen,<br />
so ist dies im Bericht des Aufsichtsrats zu vermerken.<br />
<strong>2011</strong> hat kein Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft<br />
an weniger als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen<br />
teilgenommen. Die Anwesenheit der Aufsichtsratsmitglieder<br />
in den Aufsichtsrats- und Prüfungsausschusssitzungen<br />
betrug im Berichtsjahr rund 90 %.<br />
Jedes Aufsichtsratsmitglied ist dem Unternehmensinteresse<br />
verpflichtet. Interessenkonflikte, die insbesondere<br />
aufgrund einer Beratung oder Organfunktion bei<br />
Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern<br />
entstehen können, sind dem Aufsichtsrat<br />
gegenüber offenzulegen. Entsprechende Meldungen<br />
lagen dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr nicht vor.<br />
München, im März 2012<br />
Dr. Edgar Zoller<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Die nach Ziffer 7.2.1 der Corporate-Governance-Grundsätze<br />
der <strong>GBW</strong> AG erforderliche Unabhängigkeitserklärung<br />
des Abschlussprüfers wurde vor Unterbreitung<br />
des Wahlvorschlags in der Hauptversammlung eingeholt.<br />
Die von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
abgegebene Erklärung entspricht vollumfänglich<br />
den Vorgaben der Grundsätze. Bedenken gegen die<br />
Unabhängigkeit der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
bestanden nicht.<br />
Vi. Personalien<br />
Herr Stefan Ermisch, vormals Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der <strong>GBW</strong> AG, hat sein Aufsichtsratsmandat<br />
mit Ablauf des 30.04.<strong>2011</strong> niedergelegt.<br />
Die Hauptversammlung hat am 19.05.<strong>2011</strong> Herrn Stephan<br />
Winkelmeier für den Rest der Amtszeit von Herrn<br />
Stefan Ermisch bis zum Ablauf der Hauptversammlung,<br />
die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2012 beschließt,<br />
in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Stephan<br />
Winkelmeier wurde im Anschluss vom Aufsichtsrat<br />
durch Umlaufbeschluss zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
gewählt.<br />
Herr Winkelmeier ist seit Juli 2010 Mitglied des<br />
Vorstands der BayernLB und hat im Mai <strong>2011</strong> die<br />
Nachfolge von Herrn Stefan Ermisch als Finanzvorstand<br />
angetreten. Herr Winkelmeier verfügt über breitgefächerte<br />
Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen<br />
Finanzanalyse und Risikocontrolling und ist langjährig<br />
mit Fragen der Konzernsteuerung vertraut.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand der <strong>GBW</strong> AG und<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> für ihren engagierten Einsatz und die im Berichtsjahr<br />
geleistete Arbeit, durch die im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> ein erneut gutes Ergebnis erreicht werden konnte.
Bericht des Aufsichtsrats/Porträts<br />
mitglieder des aufsichtsrats<br />
■ dr. edgar zoller<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Vorstands der Bayerischen Landesbank<br />
(bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Bayerischen Landesbank (ab 1.5.<strong>2011</strong>)<br />
■ stefan ermisch<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
(bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Bayerischen Landesbank (bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
■ stephan winkelmeier<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
(ab 19.5.<strong>2011</strong>)<br />
Mitglied des Vorstands der Bayerischen Landesbank<br />
■ Prof. rudolf faltermeier<br />
Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Vizepräsident des Sparkassenverbandes Bayern<br />
■ heinz-werner götz<br />
Verbandsdirektor i. R.<br />
■ georg Jewgrafow<br />
Bankdirektor bei der Bayerischen Landesbank<br />
■ dr. dirk matthey<br />
Finanzvorstand der IVG Immobilien AG i. R.<br />
11
Wirtschaftlichkeit<br />
Ökologische Verant<br />
Umweltstandards<br />
12<br />
energieeffizient bauen und sanieren<br />
Wir stellen bei unseren Projekten hohe Anforderungen<br />
an uns selbst: Modern, hochwertig ausgestattet und<br />
energieeffizient sollen unsere Wohnungen sein. Diesen<br />
Anforderungen werden wir durch die konsequente<br />
Umsetzung der Strategie „Qualität vor Quantität“<br />
gerecht. So schützen wir auch unsere Umwelt und<br />
stellen sicher, dass die Nebenkosten für unsere Mieter<br />
im Rahmen bleiben.
Energieeffizienz<br />
wortung Sanierung<br />
Neubauprojekte<br />
13
14<br />
die aktie/investor-relations<br />
Die Entwicklung an den Aktienmärkten war im Jahresverlauf<br />
<strong>2011</strong> stark von der Verunsicherung vieler<br />
Marktteilnehmer im Zuge der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung<br />
sowie von den Risiken aus der Staatsschuldenkrise<br />
in mehreren Euro-Ländern geprägt. Während<br />
sich der Deutsche Aktienindex DAX in der ersten<br />
Jahreshälfte überwiegend deutlich oberhalb von 7.000<br />
Punkten bewegte, gab er in den ersten Wochen des<br />
zweiten Halbjahres deutlich nach und ging in der Folge<br />
bis auf einen Tiefststand von knapp über 5.000 Punkten<br />
zurück. Zum Jahresende hin konnten die Verluste zum<br />
Teil wieder ausgeglichen werden. Allerdings erreichte<br />
der Index nicht annähernd wieder das Niveau des ersten<br />
Halbjahres und schloss zum Jahresende bei knapp<br />
5.900 Punkten. Der deutsche Immobilienaktienmarkt<br />
konnte sich von dieser Entwicklung nicht entkoppeln;<br />
er präsentierte sich aber insgesamt relativ robust. Der<br />
Immobilienaktienindex DIMAX tendierte überwiegend<br />
seitwärts; über das Jahr gesehen gab er insgesamt leicht<br />
nach.<br />
Der Kurs der <strong>GBW</strong>-Aktie bewegte sich im ersten Halbjahr<br />
<strong>2011</strong> überwiegend in der Spanne zwischen 13,00<br />
Euro und 15,00 Euro. Im November verzeichnete der<br />
Kurs einen deutlichen Anstieg und kletterte bis auf<br />
17,95 Euro. In den folgenden Wochen bis zum Jahresende<br />
sank er noch einmal leicht auf 17,00 Euro ab.<br />
Zum 31.12.<strong>2011</strong> wurden die Aktien der <strong>GBW</strong> AG zu<br />
rund 92 % von der Bayerischen Landesbank gehalten.<br />
Die übrigen Aktien befanden sich im Streubesitz. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr blieb die Aktionärsstruktur damit<br />
unverändert.<br />
Der Funds from Operations (FFO) je Aktie, bereinigt um<br />
Ergebnisse aus dem Portfoliomanagement und Sondereffekte,<br />
beläuft sich für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> auf<br />
0,69 Euro (Vorjahr: 0,61 Euro). Für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> ergibt sich ein Gewinn je Aktie von 0,35 Euro<br />
(Vorjahr: 0,32 Euro). Der Nettovermögenswert (Net<br />
Asset Value bzw. NAV) je Aktie, der zum Jahresende<br />
2010 bei rund 15,80 Euro gelegen hatte, stieg im Jahresverlauf<br />
<strong>2011</strong> bis auf 17,30 Euro an.<br />
Im Jahresabschluss weist die <strong>GBW</strong> AG für das Jahr <strong>2011</strong><br />
einen Bilanzgewinn von 40,193 Mio. Euro aus. Auf<br />
dieser Grundlage schlagen Vorstand und Aufsichtsrat<br />
der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Bardividende<br />
von 0,12 Euro je Inhaber-Stückaktie vor. Bei<br />
insgesamt 54.600.000 Inhaber-Stückaktien ergibt sich<br />
daraus eine Gesamtausschüttung von 6,552 Mio. Euro.<br />
Damit setzt das Unternehmen seine Politik fort, die Aktionäre<br />
über eine angemessene Dividende kontinuierlich<br />
am Unternehmensertrag zu beteiligen.<br />
regelmäßige information der aktionäre<br />
Entsprechend dem hohen Stellenwert, den eine transparente<br />
und offene Kommunikation für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
hat, informieren wir unsere Aktionäre regelmäßig<br />
über die Entwicklung der Gesellschaft. Dies geschieht in<br />
erster Linie über Aktionärsbriefe beziehungsweise seit<br />
Sommer <strong>2011</strong> über Quartalsberichte. Diese Quartalsberichte<br />
werden von der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auf freiwilliger<br />
Basis erstellt. Damit bietet unser Unternehmen seinen<br />
Aktionären ein hohes Maß an Transparenz, das deutlich<br />
über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht.<br />
Ferner halten wir umfassende Informationen auf unserer<br />
Investor-Relations-Seite im Internet bereit. Selbstverständlich<br />
stehen wir unseren Aktionären jederzeit<br />
auch für die Beantwortung ihrer Fragen im direkten<br />
Gespräch zur Verfügung.
Indiziert<br />
140,00 %<br />
130,00 %<br />
120,00 %<br />
110,00 %<br />
100,00 %<br />
90,00 %<br />
80,00 %<br />
70,00 %<br />
60,00 %<br />
50,00 %<br />
03.0<br />
03.0<br />
03.01.11<br />
wichtige aktiendaten<br />
03.0<br />
03.02.11<br />
ISIN DE 0005863203<br />
WKN 586320<br />
Börsenkürzel GWB<br />
Marktsegment Freiverkehr<br />
Die Aktie/Investor-Relations<br />
Börsenplätze Berlin, Hamburg, München, Stuttgart<br />
Grundkapital 54.600.000,00 Euro<br />
Aktiengattung Inhaber-Stückaktien<br />
Anzahl der Aktien 54.600.000<br />
Gewinn je Aktie 0,35 Euro<br />
Dividende je Aktie 0,12 Euro<br />
Jahreshöchst- und -tiefstkurs (Börse Stuttgart) 17,95 Euro/12,00 Euro<br />
Schlusskurs zum 30.12.<strong>2011</strong> (Börse Stuttgart) 17,00 Euro<br />
Marktkapitalisierung zum 31.12.<strong>2011</strong> 928.200.000,00 Euro<br />
Streubesitz ca. 8 Prozent<br />
03.0<br />
03.03.11<br />
03.0<br />
03.04.11<br />
03.0<br />
03.05.11<br />
03.06.11<br />
03.0<br />
03.07.11<br />
Abbildung: Kursentwicklung der <strong>GBW</strong>-Aktie im Vergleich zum DAX und E&G-DIMAX<br />
03.0<br />
03.08.11<br />
03.0<br />
03.09.11<br />
03.1<br />
03.10.11<br />
03.1<br />
03.11.11<br />
03.1<br />
03.12.11<br />
■ <strong>GBW</strong><br />
■ DAX<br />
■ E&G-DIMAX<br />
15
Mieterbetreuung<br />
Asset- und Property<br />
Vertragsmanagement<br />
16<br />
modernes immobilienmanagement<br />
Als aktiver Asset- und Property-Manager haben wir<br />
Aufgaben, die weit über das Zur-Verfügung-Stellen<br />
von Mietraum hinausgehen. Wir denken und arbeiten<br />
auf vielen Ebenen – zum Nutzen unserer Mieter.
Modernität Schutz<br />
Manager Mietnutzen<br />
Reparaturservice<br />
17
18<br />
Verantwortliche und nach-<br />
haltige unternehmensführung<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist sich ihrer umfassenden Verantwortung<br />
gegenüber ihren Mietern, Geschäftspartnern,<br />
Mitarbeitern und Aktionären sowie gegenüber Umwelt<br />
und Gesellschaft bewusst. Die Unternehmensführung<br />
bekennt sich zu dieser Verantwortung und verpflichtet<br />
sich, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten ihren<br />
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten – im<br />
Unternehmen durch die Förderung einer langfristig ausgerichteten<br />
Unternehmenspolitik, im Umfeld durch die<br />
Unterstützung sozialer Aktivitäten.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> setzt auf den Werterhalt und die<br />
Wertsteigerung ihres Portfolios. Es geht dabei vor allem<br />
um „Qualität vor Quantität“, um die Steigerung der<br />
Effizienz in den Prozessen und um ein aktives Portfoliomanagement.<br />
Bei den Neubauprojekten liegt unser<br />
Schwerpunkt nach wie vor im geförderten Wohnungsbau.<br />
Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf München<br />
als den Markt mit einer besonders starken Nachfrage. In<br />
den letzten Jahren liegt unser Anteil an Programmen<br />
des geförderten Wohnungsneubaus in München –<br />
wie einkommensorientierte Förderung (EOF) und<br />
München Modell – zwischen 15 und 20 %.<br />
Wir wollen Wohnraum für Menschen mit geringerem<br />
Einkommen schaffen. Dies erfordert, dass wir effizient und<br />
profitabel wirtschaften. Dann erst sind wir in der Lage,<br />
die dafür erforderlichen Investitionen zu tätigen.<br />
Auch künftig werden wir in den Kauf neuer Grundstücke<br />
und in unseren Bestand investieren, um nachhaltig<br />
ein sozial verträgliches Wohnungsangebot zur Verfügung<br />
stellen zu können. Dabei wird unsere Strategie<br />
bestätigt durch die Studie „Wohnungsknappheitsindikator<br />
<strong>2011</strong>“, die das Marktforschungsunternehmen<br />
BulwienGesa im Auftrag der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> erstellt hat.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass der Bedarf an bezahlbarem<br />
Wohnraum gerade im Großraum München in den<br />
nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.
soziale leitlinien<br />
maßstab für das Verhalten im unternehmensalltag<br />
Es zählt zum Selbstverständnis der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>, dass<br />
unternehmerische Ziele und gesellschaftliche Verantwortung<br />
miteinander im Einklang stehen. Um dies deutlich<br />
zu machen, haben wir bereits vor zwei Jahren freiwillig<br />
Leitlinien einer sozial ausgerichteten Unternehmenspolitik<br />
formuliert und als „Soziale Leitlinien“ verabschiedet.<br />
Kernelemente dieser Leitlinien sind ein verantwortungsvoller<br />
Umgang mit Mietern und Mitarbeitern sowie ein<br />
nachhaltiges Management unseres Immobilienbestands.<br />
Die „Sozialen Leitlinien“ sind auf der Internetseite der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> (www.gbw-gruppe.de) veröffentlicht.<br />
Verantwortung und Unternehmensführung<br />
corporate-governance<br />
freiwillige selbstverpflichtung durch auferlegung<br />
eigener corporate-governance-grundsätze<br />
Das Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat orientiert sich<br />
an den Prinzipien einer verantwortungsvollen Führung und<br />
Überwachung. Ihr Handeln ist auf langfristigen Erfolg des<br />
Unternehmens ausgerichtet und wird durch eine transparente<br />
Kommunikation begleitet. Zur Untermauerung dieses<br />
Selbstverständnisses gibt der Vorstand im jährlichen Rhythmus<br />
einen Bericht an den Aufsichtsrat ab.<br />
entsprechenserklärung<br />
Durch die Aufstellung eigener Corporate-Governance-<br />
Grundsätze, die weitgehend auf den Regelungen des<br />
Deutschen Corporate Governance Kodex sowie des Corporate<br />
Governance Kodex der deutschen Immobilienwirtschaft<br />
basieren, wollen Vorstand und Aufsichtsrat das<br />
Vertrauen von Anlegern, Geschäftspartnern und anderen<br />
Interessengruppen in die Leitung und Überwachung der<br />
Gesellschaft fördern. Vorstand und Aufsichtsrat identifizieren<br />
sich im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung<br />
mit den Corporate-Governance-Grundsätzen der<br />
<strong>GBW</strong> AG und tragen für deren Umsetzung Sorge. Die<br />
Corporate-Governance-Grundsätze der <strong>GBW</strong> AG werden<br />
regelmäßig auf der Grundlage neuer Erfahrungen<br />
und gesetzlicher Vorgaben sowie der jeweils geltenden<br />
Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex<br />
bzw. des Corporate Governance Kodex der deutschen<br />
Immobilienwirtschaft geprüft und bei Bedarf unter Berücksichtigung<br />
unternehmensspezifischer Besonderheiten<br />
angepasst und weiterentwickelt.<br />
Aufsichtsrat und Vorstand der <strong>GBW</strong> AG erklären, dass sie im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr <strong>2011</strong> den im Rahmen einer freiwilligen<br />
Selbstverpflichtung auferlegten eigenen Corporate-<br />
Governance-Grundsätzen in der Fassung vom 9.10.2009<br />
entsprochen haben und zukünftig entsprechen werden.<br />
19
20<br />
compliance<br />
einhalten von regeln wird durch compliancemanagement<br />
professionell unterstützt<br />
Unsere <strong>Gruppe</strong> legt Wert auf „Konformität“ mit staatlichen<br />
Gesetzen sowie intern festgelegten Regeln und<br />
Grundsätzen. Um dies im Unternehmensalltag sicherzustellen<br />
– das heißt: um mögliche Compliance-Risiken<br />
rechtzeitig erkennen und Verstößen wirksam entgegenwirken<br />
zu können –, haben wir in allen Managementgesellschaften<br />
des Konzerns mit Personal Compliance-Managementsysteme<br />
implementiert mit für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter verbindlichen Compliance-Richtlinien.<br />
Dies gilt für die <strong>GBW</strong> Management GmbH, die <strong>GBW</strong><br />
Gebäudemanagement GmbH sowie die MRG Maßnahmeträger<br />
München-Riem GmbH.<br />
Die Compliance-Richtlinien enthalten neben dem Verweis<br />
auf wichtige compliancerelevante Gesetze und<br />
ethische Grundwerte konkrete, auf die Geschäftsfelder<br />
der Gesellschaften abgestimmte Verhaltensanweisungen.<br />
Eine festgelegte Compliance-Organisation sowie<br />
ein System von Kontrollmaßnahmen sichern eine<br />
angemessene Überwachung der Compliance. Das<br />
Compliance-Management wird über die Compliance-<br />
Verantwortlichen regelmäßig auf Wirksamkeit und<br />
Praktikabilität überprüft und gegebenenfalls in Abstimmung<br />
mit der Unternehmensführung angepasst. Außerdem<br />
werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
regelmäßig geschult.<br />
Im Geschäftsjahr sind keine Compliance-Verstöße bzw.<br />
Zuwiderhandlungen gegen die Compliance-Richtlinien<br />
der <strong>GBW</strong> Management GmbH, der <strong>GBW</strong> Gebäudemanagement<br />
GmbH bzw. der MRG Maßnahmeträger<br />
München-Riem GmbH bekannt geworden.<br />
umweltpakt Bayern<br />
gBw bestätigt Partnerschaft<br />
Die Bayerische Staatsregierung und die bayerische Wirtschaft<br />
haben im Jahr 1995 mit dem Umweltpakt Bayern<br />
eine freiwillige Initiative ins Leben gerufen mit dem Ziel,<br />
auf der Grundlage einer freiwilligen Kooperation von<br />
Staat und Wirtschaft die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
zu schützen. Im Vordergrund des Umweltpakts stehen<br />
die vorausschauende Vermeidung künftiger Umweltbelastungen,<br />
die Verbesserung der Kommunikation zwischen<br />
Wirtschaft und Verwaltung sowie die Entlastung<br />
der Betriebe von unnötiger Bürokratie. Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
unterstützt seit 2010 den Umweltpakt Bayern und<br />
dokumentiert damit ihre Bereitschaft zur Übernahme<br />
von Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt.<br />
In den nächsten Jahren sind im Rahmen dieser Kooperation<br />
verschiedene Projekte geplant. Eines davon ist ein<br />
Pilotprojekt, das den Einsatz intelligenter elektronischer<br />
Messeinrichtungen, der sogenannten „Smart Meters“,<br />
fördert. Über das Smart Metering sollen Mieter künftig<br />
wichtige Informationen darüber erhalten, wie viel Energie<br />
sie zu welcher Tages- und Nachtzeit verbrauchen.<br />
Mit diesem Wissen können sie ihr Verbrauchsverhalten<br />
entsprechend anpassen und damit die Umwelt schützen.<br />
umweltschutz<br />
umweltschutz im alltag durch sensibilisierung und<br />
konkrete maßnahmen<br />
Der Schutz der Umwelt beginnt im Unternehmensalltag.<br />
Unter anderem berücksichtigen wir bei der Erstellung<br />
von Printmedien auch ökologische Kriterien:<br />
der vorliegende <strong>Geschäftsbericht</strong> ist beispielsweise<br />
klimaneutral produziert. „Klimaneutralität“ bedeutet,<br />
dass die Menge der in der Produktionskette entstandenen
Emissionen berechnet und durch den Ankauf von ökologisch<br />
hochwertigen Emissionszertifikaten aus anerkannten<br />
Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird.<br />
Auch das dreimal jährlich erscheinende Mietermagazin<br />
mit einer Auflage von jeweils rund 35.000 Exemplaren<br />
sowie die meisten Printpublikationen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
werden klimaneutral produziert. Außerdem wird dafür<br />
nur Papier mit FSC-Zertifikat (FSC = Forest Stewardship<br />
Council) aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />
verwendet.<br />
Bei der letztjährigen Anschaffung von Firmenfahrzeugen<br />
– unter anderem für die Hausmeister – haben wir<br />
ebenfalls nachhaltig gedacht und für die Flotte unter<br />
anderem erdgasbetriebene Fahrzeuge erworben.<br />
energetische sanierung<br />
modernisierung und instandhaltung besitzen<br />
hohe Priorität<br />
Als Wohnungsunternehmen können wir über das Thema<br />
Energieeffizienz den mit Abstand größten Beitrag<br />
für den Schutz der Umwelt leisten. Mit der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) liefert uns die Bundesregierung<br />
gegenwärtig strenge Vorgaben. Sie betreffen die Bereiche<br />
Instandhaltung und Modernisierung und stellen<br />
uns, wie auch die gesamte Branche, in den kommenden<br />
Jahren vor große Herausforderungen. In diesem Kontext<br />
kommt es unserer <strong>Gruppe</strong> zugute, dass sie ihren Bestand<br />
bereits seit einigen Jahren nach langfristigen und damit<br />
nach ökologisch und ökonomisch sinnvollen Kriterien<br />
bewirtschaftet und instand gehalten hat.<br />
Schon heute gehen wir bei den energetischen Sanierungen<br />
in der Regel über die gesetzlichen Vorgaben<br />
hinaus und handeln für ein Wohnungsunternehmen<br />
ökologisch vorbildlich. Damit sind wir auf die steigenden<br />
Anforderungen zum Klimaschutz gut vorbereitet.<br />
Auch <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wieder viel in die energetische<br />
Verbesserung ihres Gebäudebestands investiert.<br />
Verantwortung und Unternehmensführung<br />
mitarbeiter<br />
feedback und Qualifizierung sichern Qualität<br />
der leistung<br />
Hoch motivierte und gut qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind die Voraussetzung dafür, dass die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ihren Weg auch in den kommenden Jahren<br />
erfolgreich fortsetzen kann. Innerhalb unseres Personalmanagements<br />
legen wir deshalb großen Wert auf<br />
Förderung und Motivation der Beschäftigten. Regelmäßige<br />
Mitarbeiterbefragungen und Mitarbeitergespräche<br />
helfen uns dabei, dass wir die Personalentwicklung sowohl<br />
auf der grundlegenden als auch auf der individuellen<br />
Ebene wirksam voranbringen können.<br />
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> sind akademisch ausgebildet und haben sich<br />
durch diverse Fort- und Weiterbildungsprogramme<br />
besondere und für das Unternehmen wichtige Zusatzqualifikationen<br />
erworben. Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind u.a. Kaufleute der Wohnungswirtschaft,<br />
Diplom-Immobilienwirte, Architekten, Diplom-Sachverständige,<br />
Ingenieure und Immobilienfachwirte. Sie alle<br />
tragen dazu bei, dass das Team der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> den<br />
wachsenden Anforderungen eines modernen Immobilienkonzerns<br />
auch in Zukunft gerecht wird.<br />
mieter<br />
sich wohlfühlen durch service, kurze wege und ein<br />
modernes umfeld<br />
Unser Profil als professioneller Vermieter wollen wir<br />
auch in Zukunft weiter stärken. Das erreichen wir<br />
durch ein verantwortungsvolles und serviceorientiertes<br />
Wohnungs- und Mietermanagement. Dazu gehören<br />
regelmäßige Mieterbefragungen ebenso wie die Optimierung<br />
der Unternehmensstrukturen. So wurden im<br />
Oktober <strong>2011</strong> die drei nordbayerischen Niederlassungen<br />
Nürnberg, Regensburg und Würzburg unter der gemeinsamen<br />
Leitung von zwei Niederlassungsleitern zu<br />
der Niederlassung Nord zusammengeführt. In Nürnberg<br />
eröffneten wir ein neues KundenServiceCenter, das uns<br />
21
22<br />
hilft, zukünftig noch schneller und kompetenter auf die<br />
Wünsche der Mieter einzugehen. Ziel ist es, die Servicequalität<br />
für unsere Mieter ständig zu verbessern. Auch in<br />
der Niederlassung München, die künftig als Niederlassung<br />
Süd firmiert, wurde ein KundenServiceCenter eingerichtet.<br />
Das neue KundenServiceCenter in München wird<br />
sieben Tage in der Woche telefonisch für die Mieterinnen<br />
und Mieter erreichbar sein. Für die persönliche Beratung<br />
stehen ab dem zweiten Quartal 2012 dann auch neue<br />
Empfangsräumlichkeiten zur Verfügung.<br />
Damit sich unsere Mieter in unseren Wohnungen auch<br />
auf Dauer zu Hause fühlen, beziehen wir in unsere<br />
Bau- und Modernisierungsmaßnahmen auch langfristige<br />
Überlegungen ein: Innovative Heizsysteme und<br />
hochwertigen Wärmeschutz berücksichtigen wir dabei<br />
genauso wie das Thema Barrierefreiheit. Bei jeder Generalmodernisierung<br />
prüfen wir, ob wir Aufzüge einbauen<br />
können – da der Anteil der älteren Mieter aufgrund der<br />
demografischen Entwicklung zunehmend steigen wird.<br />
Auch wenn die Bevölkerung insgesamt älter wird, haben<br />
wir Wohnquartiere, in denen wir mit einer stärkeren<br />
Nachfrage von jungen Familien mit Kindern<br />
rechnen. Dort achten wir insbesondere auf geeignete<br />
Grundrisse und die Gestaltung der Grünflächen mit<br />
attraktiven Spielplätzen. Großzügige Grünflächen und<br />
zahlreiche Spielplätze mit mehr als 1.300 Spielgeräten<br />
bieten Kindern viel Platz zum Toben. Wir erschließen<br />
auch Möglichkeiten zur kinderfreundlichen Gestaltung<br />
der Infrastruktur: So haben wir ehemalige Gewerbeflächen<br />
zur Nutzung durch Kindertagesstätten umgebaut.<br />
Eine zeitgemäße Architektur bei den Bau- und Sanierungsvorhaben<br />
ist ein weiteres erklärtes Ziel der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong>. Viele Wohnungen sind modern und großzügig<br />
geschnitten und mit hochwertigen Materialien ausgestattet.<br />
Schon mehrfach wurde die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> für<br />
ihre Wohnanlagen ausgezeichnet.<br />
Damit sie über die wichtigen Dinge informiert sind und<br />
sich gut begleitet fühlen, erhalten unsere Mieter über<br />
die Publikationen auf der Internetseite der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
und das dreimal pro Jahr erscheinende Mietermagazin<br />
Hintergrundinformationen zur <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> und Tipps<br />
für gesundes Wohnen sowie zum Energiesparen. Wir<br />
verstehen die regelmäßige Information unserer Mieter<br />
als einen wichtigen Baustein zur Kommunikation, den<br />
wir auch in Zukunft weiter intensiv pflegen werden.<br />
kommunikation<br />
mit transparenz schritt für schritt das Vertrauen<br />
ausbauen<br />
Die <strong>GBW</strong> räumt dem Thema Kommunikation grundsätzlich<br />
einen hohen Stellenwert ein. Eine offene Kommunikation<br />
fördert Vertrauen. Aus diesem Bewusstsein<br />
heraus informieren wir unsere Zielgruppen – zu ihnen<br />
zählen Mieter, Medien, Partner, Lieferanten, Finanzadressaten<br />
oder auch politische und wirtschaftliche<br />
Institutionen – aktiv und umfassend. Die wesentlichen<br />
Medien bzw. Kanäle sind die <strong>GBW</strong>-Internetseite, Geschäfts-<br />
und neuerdings auch Quartalsberichte sowie<br />
das Mietermagazin. Darüber hinaus stehen Führungskräfte<br />
und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im<br />
aktiven Dialog mit den Interessengruppen. Wir haben<br />
unsere Public-Relations-Aktivitäten in den letzten beiden<br />
Jahren weiter ausgebaut und dadurch das Image<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> positiv verändert.<br />
Im Jubiläumsjahr <strong>2011</strong> wurde erstmals auch die Historie der<br />
<strong>GBW</strong> umfassend aufgearbeitet. Unser Unternehmen blickt<br />
auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet 1936, drei Jahre<br />
nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten<br />
in Deutschland, war die „Bauträger A.G. des bayerischen<br />
Handwerks“ auch ein politisches Unternehmen. Wir haben<br />
uns auch diesem Thema gestellt und Historiker beauftragt,<br />
die Vergangenheit des Unternehmens sehr transparent aufzubereiten<br />
und zu dokumentieren. In der im vergangenen<br />
Jahr erschienenen <strong>GBW</strong>-Chronik werfen wir einen Blick auf<br />
die gesamte Geschichte der <strong>GBW</strong> und zeigen, woher wir<br />
kommen, was uns stark macht und worauf unsere Aktionäre,<br />
Mieter, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Partner auch<br />
in Zukunft zählen können. Die modern und hochwertig gestaltete<br />
Chronik ist komplett auf der <strong>GBW</strong>-Internetseite zu<br />
lesen oder im Buchhandel zu bestellen.
gesellschaftliche Verantwortung: engagement in<br />
den Bereichen wissenschaft, kunst und soziales<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> sucht und fördert auch die Zusammenarbeit<br />
mit Wissenschaft und Forschung. Gemeinsam<br />
mit einem Partnerunternehmen fördert die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> den akademischen Nachwuchs an der renommierten<br />
International Real Estate Business School<br />
(IREBS) als Teil der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />
der Universität Regensburg. Mit sechs Lehrstühlen,<br />
fünf weiteren Professuren sowie mehreren internationalen<br />
Gastprofessuren zählt sie im internationalen Vergleich<br />
zu den Top-Ausbildungsstätten der Immobilienund<br />
Finanzwirtschaft. Mehrere Studiengänge der IREBS<br />
sind bereits durch die Royal Institution of Chartered<br />
Surveyors (RICS) zertifiziert.<br />
Durch den intensiven Kontakt mit der Hochschule ergeben<br />
sich sowohl für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> als auch für die<br />
Studenten zahlreiche Synergieeffekte – beispielsweise<br />
bei der Planung des Studiums, bei der Findung von<br />
Themen für Diplomarbeiten oder bei der Betreuung von<br />
Dissertationen. Die Teilnahme an der jährlich stattfindenden<br />
Personalmesse der Universität Regensburg, auf<br />
der sich Studenten und Absolventen der IREBS vorstellen,<br />
nutzt die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zur Gewinnung von fachlich<br />
erstklassig qualifiziertem Führungskräftenachwuchs.<br />
Auch der Förderung von Kunst und Künstlern gibt die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> Raum: Im Gebäude der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in<br />
der Münchener Dom-Pedro-Straße werden regelmäßig<br />
Ausstellungen zeitgenössischer Künstler gezeigt, wie<br />
beispielsweise Großformate und Zeichnungen des in<br />
Nürnberg geborenen und in München lebenden Malers<br />
Caesar W. Radetzky, die im Jahr <strong>2011</strong> in Kooperation<br />
mit dem Galeristen Berthold Buderus von Carlshausen<br />
ausgestellt wurden und käuflich zu erwerben sind. 1 %<br />
der Verkaufserlöse geht als Spende über die Galerie an<br />
die Münchner Tafel.<br />
Im sozialen Bereich engagiert sich die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bereits<br />
seit Jahren für Münchnerinnen und Münchner, die<br />
finanziell schlechter gestellt sind. Mit mehr als 30.000<br />
Essen jährlich unterstützt daher die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> die<br />
Hilfsorganisation Münchner Tafel (www.muenchner-<br />
Verantwortung und Unternehmensführung<br />
tafel.de), die bedürftige Bürger der bayerischen Landeshauptstadt<br />
regelmäßig mit Lebensmitteln und Mahlzeiten<br />
versorgt. Seit Beginn unseres Engagements im<br />
Jahr 2008 haben wir die finanzielle Unterstützung von<br />
wöchentlich 400 auf 600 Essen ausgebaut. Mit den von<br />
uns zur Verfügung gestellten Mitteln bereitet die BayernBankett<br />
Gastronomie GmbH regionale und saisonale<br />
Lebensmittel in der eigenen Großküche frisch zu. Diese<br />
Mahlzeiten werden an drei Ausgabestellen in München<br />
verteilt. Auch künftig werden wir ein Budget für die Unterstützung<br />
der Tafeln zur Verfügung stellen.<br />
Ferner haben wir im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erstmals eine<br />
Kooperation mit dem Münchner Verein „ghettokids –<br />
Soziale Projekte e.V.“, der sich um die Förderung benachteiligter<br />
Kinder und Jugendlicher kümmert, initiiert<br />
und zwei Schülern ein dreiwöchiges Praktikum in<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in München ermöglicht.<br />
23
Standortanalyse<br />
und Perspektiven<br />
„münchen – standortanalyse<br />
und Perspektiven für die gBw “<br />
1 BaYern-metroPole mit hoher nachfrage 26<br />
2 knaPPes angeBot kennzeichnet den wohnungsmarkt<br />
in münchen 28<br />
3 ausBlick wohnungsmarkt münchen 32<br />
4 PersPektiVen für die gBw in münchen 32
Christoph-Rapparini-Bogen<br />
26<br />
1 Bayern-metropole mit hoher nachfrage<br />
steigende nachfrage bestimmt auch zukünftig den<br />
wohnungsmarkt<br />
Die zukünftige demografische Entwicklung in Deutschland<br />
lässt sich mit drei Stichworten zusammenfassen:<br />
Deutschland wird älter, die Bevölkerung wird weniger<br />
und die Bevölkerung wird multikultureller. Für München<br />
sind diese Komponenten jedoch losgelöst vom<br />
bundesdeutschen Trend zu betrachten.<br />
Der Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung<br />
wird in München im Vergleich zum Bundestrend voraussichtlich<br />
wesentlich geringer ausfallen. Gemäß einer<br />
Zahl der Einwohner<br />
600.000<br />
500.000<br />
400.000<br />
300.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
0<br />
9,5 %<br />
8,8 %<br />
Leopoldstraße<br />
0–9-Jährige<br />
7,4 %<br />
6,8 %<br />
6,6 %<br />
7,8 %<br />
10–18-Jährige<br />
32,7 %<br />
34,5 %<br />
19–24-Jährige<br />
Analyse der Bertelsmann Stiftung wird der Anteil älterer<br />
Menschen, der Generation 65+, bis 2030 nur geringfügig<br />
um 1 % zunehmen. Allerdings wird sich der Anteil<br />
der über 80-Jährigen um mehr als 40 % erhöhen – was<br />
auch bedeutet, dass ihre speziellen Bedürfnisse für den<br />
Wohnungsmarkt relevanter werden. Neben dem nur<br />
geringfügig steigenden Anteil älterer Menschen ist insbesondere<br />
der wachsende junge Bevölkerungsanteil der<br />
unter 18-Jährigen bis 2025 für den geringen Anstieg<br />
des Durchschnittsalters ausschlaggebend. Zudem ziehen<br />
häufig junge Erwachsene im Alter von 21 bis 30 Jahren<br />
ausbildungs- oder berufsbedingt nach München; sie<br />
bilden den größten Teil unter den Zuwanderern.<br />
24,9 %<br />
24,2 %<br />
25–44-Jährige<br />
45–64-Jährige<br />
65–79-Jährige<br />
> 80-Jährige<br />
Abbildung: Verteilung der Altersgruppen in Deutschland 2009 und 2030 in % Quelle: Bertelsmann Stiftung<br />
13,6 %<br />
12,9 %<br />
6 %<br />
4,2 %<br />
■ 2009<br />
■ 2030
Blick von der Von-der-Tann-Straße Adalbertstraße<br />
Die Zuwanderung junger Erwachsener ist – neben einem<br />
kleinen und immerhin wachsenden Geburtenüber -<br />
schuss – die Ursache für ein jährliches Bevölkerungswachstum<br />
in den letzten zehn Jahren um rund 1 %. Somit<br />
stieg die Einwohnerzahl zwischen 2000 und 2010<br />
um mehr als 130.000. Bis 2030 soll die Bevölkerungszahl<br />
gemäß verschiedenen Prognosen weiterwachsen, wenn<br />
auch nicht mehr so dynamisch wie im letzten Jahrzehnt.<br />
region<br />
2000<br />
(Anzahl)<br />
2010<br />
(Anzahl)<br />
Neben einem auch in Zukunft verhältnismäßig hohen<br />
Anteil junger Menschen kennzeichnet die Einwohnerstruktur<br />
Münchens zunehmend eine multikulturelle<br />
Herkunft. Bereits heute haben rund 38 % aller Münchener<br />
einen Migrationshintergrund oder einen ausländischen<br />
Pass. Dieser Anteil wird bis 2030 weiter steigen,<br />
sodass die bundesweite demografische Entwicklung hin<br />
zu einer multikulturellen Gesellschaft in München besonders<br />
deutlich hervortreten wird.<br />
Perspektiven<br />
München<br />
Die unterschiedlichen Vorhersagen gehen von einem<br />
Wachstum bis zu 0,7 % pro Jahr aus. München hätte damit<br />
2030 bis zu 1,543 Millionen Einwohner, was einem<br />
Plus von 161.000 Bürgern entspräche (Prognose Stadt<br />
München). Somit wird München vom bundesweiten demografischen<br />
Trend einer abnehmenden Bevölkerungszahl<br />
nicht betroffen sein, sondern im Gegenteil deutlich<br />
steigende Einwohnerzahlen verzeichnen können.<br />
2020<br />
(Anzahl)<br />
2030<br />
(Anzahl)<br />
2000 – 2010<br />
(Anstieg in %)<br />
2010 – 2030<br />
(Anstieg in %)<br />
München 1.247.934 1.382.273 1.474.360 1.526.620 10,8 10,4<br />
Bayern 12.230.255 12.538.696 12.663.300 12.606.100 2,5 0,5<br />
Deutschland 82.259.540 81.752.000 80.437.000 79.025.000 – 0,6 – 3,3<br />
Abbildung: erwartete Bevölkerungsentwicklung nach Regionen Quelle: Stadt München, Bertelsmann Stiftung,<br />
Statistisches Bundesamt<br />
Zusammenfassend betrachtet ist München eine der<br />
wenigen deutschen Städte mit einer in den nächsten<br />
20 Jahren relativ stabilen Bevölkerungsstruktur. Für<br />
den Wohnungsmarkt wird die steigende Bevölkerungszahl<br />
Münchens weiterhin eine außerordentlich hohe<br />
Herausforderung bedeuten. Zugleich dürfen qualitative<br />
Aspekte wie altersgerechtes Wohnen oder energetische<br />
Sanierung nicht in den Hintergrund geraten, will man als<br />
Wohnraumanbieter auch langfristig der sich ändernden<br />
Nachfrage gerecht werden.<br />
27
HaidPark, Fröttmaning<br />
28<br />
Wotanstraße<br />
starkes wirtschaftliches umfeld sichert langfristig<br />
Potenziale im wohnungsmarkt<br />
Das Bevölkerungswachstum in München wird von der<br />
Zuwanderung getragen, die wiederum in der hohen Attraktivität<br />
des Wirtschaftsstandortes begründet ist.<br />
Münchens Wirtschaft gilt als bestens diversifiziert, hochproduktiv<br />
und langfristig wachstumsstark.<br />
Dank des positiven wirtschaftlichen Umfelds erreichte die<br />
Zahl der Erwerbstätigen 2010 in München mit 960.200<br />
ein neues Allzeithoch. Das Wachstum liegt damit deutlich<br />
oberhalb des Bundestrends und unterstreicht die<br />
wirtschaftliche Stärke Münchens. Gemäß einer Studie<br />
der empirica AG soll die Zahl der Erwerbstätigen auch<br />
zukünftig überdurchschnittlich wachsen. Gleichzeitig<br />
wird sich der Arbeitsplatzcharakter zunehmend auf<br />
Arbeitsplätze mit einer hohen Wertschöpfung konzentrieren.<br />
München hatte 2010 mit 5,6 % die geringste<br />
Arbeitslosenquote unter den deutschen Großstädten mit<br />
mehr als 500.000 Einwohnern, sie lag deutlich unterhalb<br />
der bundesdeutschen Quote von 7,7 %. Im Dezember<br />
<strong>2011</strong> sank die Quote in München weiter auf 4,6 % und<br />
näherte sich damit dem Tiefstand von 2001 (4,5 %).<br />
Die wirtschaftliche Stärke Münchens spiegelt sich ebenfalls<br />
in der Höhe des Bruttoinlandsproduktes wider. Es<br />
liegt je Einwohner bei 53.200 Euro pro Jahr und damit 80 %<br />
über dem Bundesdurchschnitt. Davon profitiert die<br />
Kaufkraft der Bevölkerung in der Bayern-Metropole. Mit<br />
rund 2.240 Euro je Einwohner ist die monatliche Kaufkraft<br />
fast 40 % höher als im Bundesdurchschnitt. 27 %<br />
der Münchener Haushalte können sogar monatlich ein<br />
Einkommen von 3.200 Euro und mehr ausgeben. Damit<br />
verfügen die Münchener über die höchste Kaufkraft<br />
unter den Bewohnern deutscher Großstädte. Neben<br />
dem beträchtlichen allgemeinen Wohlstand in München<br />
gibt es jedoch auch weniger finanzstarke Bevölkerungsschichten.<br />
Rund 30 % aller Haushalte der Isar-Metropole<br />
verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von<br />
weniger als 1.500 Euro im Monat.<br />
2 knappes angebot kennzeichnet den<br />
wohnungsmarkt in münchen<br />
neubauaktivität hinkt nachfrage auch zukünftig<br />
hinterher<br />
Dem Münchener Wohnungsmarkt stehen rund 747.000<br />
Wohneinheiten zur Verfügung. Der Wohnungsbestand<br />
in München, der am dichtesten bebauten deutschen<br />
Großstadt, ist gekennzeichnet durch einen sehr hohen<br />
Anteil an Wohnungen im Geschosswohnungsbau. Fast<br />
90 % des Wohnungsbestands befinden sich in Mehrfamilienhäusern.<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser haben<br />
einen geringen Anteil von rund 10 %. Der Mietwohnungsmarkt<br />
spielt traditionell die Hauptrolle im<br />
Münchener Wohnungsmarkt. Nur 23 % der Haushalte<br />
besitzen Eigentum, womit München bei der Eigentumsquote<br />
im Mittelfeld der deutschen Großstädte liegt.<br />
Rund 43.350 Wohnungen oder 6 % des Münchener<br />
Gesamtbestands zählen zum sozialen Wohnungsbau.<br />
Weitere 31.400 Wohneinheiten stehen der Stadt München<br />
durch Belegungsrechte zur Verfügung. Im Neubau<br />
kommt dem geförderten Wohnungsbau eine große<br />
Bedeutung zu. Bei Baulandkaufpreisen für eine Mehrfamilienhausbebauung<br />
von 1.200 Euro bis 2.500 Euro<br />
pro m² BGF lohnt sich ein freifinanzierter Neubau fast
Leopoldstraße<br />
nur im oberen Preissegment. Kostengünstiges Wohnen<br />
für untere und mittlere Einkommensschichten kann somit<br />
nur im geförderten Wohnungsbau geschaffen werden.<br />
Die Stadt München verfolgt deswegen seit Jahren<br />
mit der sozial gerechten Bodennutzung eine Politik der<br />
Baurechtsschaffung, die einen 30 %igen Anteil an gefördertem<br />
Wohnungsbau bei Neubauprojekten vorsieht.<br />
So konnten seit 2008 für den öffentlich geförderten<br />
Wohnungsbau im Durchschnitt jährlich rund 1.800<br />
Wohneinheiten neu errichtet werden. Rund ein Viertel<br />
aller fertiggestellten Wohneinheiten in München wurden<br />
in den letzten zehn Jahren öffentlich gefördert.<br />
München ist aufgrund der hohen Nachfrage nach<br />
Fertiggestellte Wohnungen<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
2010<br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
2006<br />
2005<br />
2004<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
2000<br />
5.720<br />
1.200<br />
3.308<br />
747<br />
7.465<br />
1.711<br />
15.908<br />
2.077<br />
Perspektiven<br />
München<br />
Wohnraum attraktiv für Projektentwicklungen, sowohl<br />
als Nachverdichtung im Bestand als auch auf Neubauflächen.<br />
Seit 2006 wurden nur noch rund 4.500 Wohneinheiten<br />
pro Jahr fertiggestellt. Als nachhaltig bezeichnet<br />
die Stadt München in ihrem wohnungspolitischen<br />
Handlungsprogramm „Wohnen in München IV“ hingegen<br />
eine jährliche Fertigstellung von rund 7.000<br />
Wohnungen. Vorsichtig geschätzt müssten bis 2030<br />
mindestens 130.000 Wohneinheiten neu gebaut werden.<br />
Ein Abgleich mit der heutigen Bautätigkeit und mit<br />
den Baulandreserven weist auf eine zunehmende Zuspitzung<br />
der Lage am Wohnungsmarkt in den nächsten<br />
Jahren hin.<br />
■ Fertigstellungen<br />
■ davon öfftl. gefördert<br />
Abbildung: Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen in München Quelle: Statistisches Amt der Landeshauptstadt München<br />
1.468<br />
4.938<br />
4.401<br />
1.901<br />
29
HaidPark, Fröttmaning<br />
30<br />
konstante mietpreiszuwächse führen zu den<br />
höchsten mieten<br />
Das Bevölkerungswachstum und das geringe Neubauvolumen<br />
fördern die hohen Mieten in München. <strong>2011</strong><br />
erreichte die mittlere Neuvertragsmiete mit 12,10 Euro<br />
pro m² und Monat einen neuen Höchststand. In keiner<br />
deutschen Stadt mietet man teurer. Dies ist ein Spitzenplatz,<br />
den München nun bereits seit Jahren hält. Seit<br />
2003 sind die Neuvertragsmieten durchschnittlich um<br />
rund 1,2 % pro Jahr gestiegen. Auch dieser Wert zählt<br />
deutschlandweit zu den Spitzenwerten. Er wird nur von<br />
Berlin (2,6 %) und Hamburg (2,4 %), aber jeweils von<br />
einem deutlich niedrigeren Niveau ausgehend, überboten.<br />
Euro pro m²<br />
12,50<br />
12,00<br />
11,50<br />
11,00<br />
10,50<br />
10,00<br />
9,50<br />
11,10<br />
2003<br />
10,80<br />
2004<br />
Adalbertstraße<br />
10,55<br />
2005<br />
10,75<br />
2006<br />
10,90<br />
Trotz eines in München langfristig steigenden Mietniveaus<br />
entwickeln sich die Neuvertragsmieten nicht<br />
gleichmäßig nach oben. Die Preisentwicklung ist vielmehr<br />
von zyklischen Schwankungen nachlaufend zur Wirtschaftsentwicklung<br />
geprägt. Der letzte Mietpreishöhepunkt<br />
wurde während des Booms der „New Economy“<br />
im Jahr 2002 erreicht. Nach dem Platzen der New-Economy-Blase<br />
gerieten auch die Mieten in München unter<br />
Druck. 2005 erreichten die Preise einen Tiefpunkt, bevor<br />
sie in den folgenden Jahren wieder anstiegen und heute<br />
einen neuen Höchststand erreichen. Grundsätzlich zeigen<br />
sich die Münchener Mietpreise im Vergleich zu Hamburg,<br />
Frankfurt oder Berlin weniger schwankungsanfällig.<br />
Abbildung: Preisentwicklung der Neuvertragsmieten in Euro/m²/Monat Quelle: Jones Lang LaSalle<br />
2007<br />
11,65<br />
2008<br />
11,70<br />
2009<br />
11,80<br />
2010<br />
12,10<br />
<strong>2011</strong>
Olching<br />
Eichenau<br />
Puchheim<br />
Gröbenzell<br />
Germering<br />
Aubing-<br />
Lochhausen-<br />
Langwied<br />
Über 1.000 Wohnungen<br />
500 bis 1.000 Wohnungen<br />
250 bis 500 Wohnungen<br />
100 bis 250 Wohnungen<br />
Unter 100 Wohnungen<br />
A 8<br />
A 96<br />
A 99<br />
Planegg<br />
A 99<br />
Gräfelfing<br />
Allachmenzing<br />
Karlsfeld<br />
Pasing-<br />
Obermenzing<br />
Hadern<br />
0 Gauting<br />
5 10 Kilometer<br />
Abbildung: Verteilung des Wohnungsbestands der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auf die Stadtbezirke<br />
Das allgemein hohe Preisniveau der Isar-Metropole wird<br />
durch die im Vergleich zu anderen Städten verhältnismäßig<br />
geringe Spanne der Mietpreise im Stadtgebiet<br />
unterstrichen. In günstigen Stadtlagen wie Neuperlach<br />
und Hasenbergl sind die Neuvertragsmieten mit rund<br />
10 Euro pro m² und Monat nur knapp ein Fünftel günstiger<br />
als die mittlere Münchener Miete. Die durchschnittlich<br />
teuersten Mieten in Maxvorstadt und Altstadt-Lehel<br />
liegen bei rund 16 Euro pro m² und Monat<br />
und damit rund ein Drittel über der mittleren Miete.<br />
Wirklich preiswerten Wohnraum gibt es im frei finanzierten<br />
Wohnungsbau stadt weit nicht. Aber nicht nur<br />
das allgemeine Mietniveau ist deutschlandweit Spitze.<br />
Auch in den weniger bevorzugten Wohnlagen verzeichnet<br />
München die höchsten Mieten aller deutschen<br />
Großstädte.<br />
Den Mieten entsprechend ist die Mietbelastung der<br />
Haushalte hoch. Die teuren Mieten zehren somit einen<br />
A 95<br />
Laim<br />
Feldmoching-<br />
Hasenbergl<br />
Moosach<br />
Neuhausen-<br />
Nymphenburg<br />
ìA 92<br />
Schwanthalerhöhe<br />
Sendling-<br />
Westpark Sendling<br />
Thalkirchen-<br />
Obersendling-<br />
Fo -<br />
Fü -<br />
Grünwald<br />
Milbertshofen-<br />
Am Hart<br />
Schwabing-<br />
We<br />
Maxvorstadt<br />
Ludwigsvorstadt-<br />
Isarvorstadt<br />
Untergiesing- i<br />
Harlaching<br />
Altstadt-<br />
Lehel<br />
A 99<br />
A 995<br />
Schwabing-<br />
Freimann<br />
AuHaidhausen<br />
Obergiesing O<br />
Taufkirchen<br />
A 8<br />
A 9<br />
Unterhaching<br />
Bogenhausen<br />
Berg<br />
am Laim<br />
Ra a dorf-<br />
Perlach<br />
Ismaning<br />
Ottobrunn<br />
Trudering-<br />
Riem<br />
Neubiberg<br />
Mietniveau<br />
(Durchschnitt in €/m²/Monat auf PLZ-Ebene)<br />
Bis unter 11,00<br />
Grünflächen<br />
12,00 bis unter 14,00<br />
Industrie-, Gewerbeund<br />
Verkehrsflächen<br />
14,00 und höher<br />
Sonstige Flächen<br />
Quellen: Jones Lang LaSalle GmbH, IDN ImmoDaten GmbH, infas Geodaten GmbH<br />
Quelle: Jones Lang LaSalle<br />
großen Teil der hohen Einkommen in München wieder<br />
auf. Zudem ist nicht jeder Münchener Haushalt wohlhabend.<br />
Gerade die mittleren und unteren Einkommensgruppen,<br />
darunter viele Alleinerziehende und Familien,<br />
haben Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden.<br />
Wer zum Beispiel heute in München in einer normalen<br />
Lage eine Zweizimmerwohnung mit 54 m² sucht,<br />
benötigt dafür ein Haushaltsnettoeinkommen von<br />
rund 2.000 Euro. Dabei würde dieser Haushalt für die<br />
Warmmiete rund 40 % seines Einkommens ausgeben.<br />
Gemietet werden kann daher häufig nur in den einfachen<br />
Lagen an den Rändern der Metropole wie in<br />
Feldmoching oder in Aubing. Selbst in diesen verhältnismäßig<br />
preiswerten Stadtteilen muss für eine Familienwohnung<br />
mit 90 m² ein Haushaltsnettoeinkommen<br />
von rund 3.000 Euro im Monat zur Verfügung stehen.<br />
Die Belastungsquote durch die Warmmiete läge dann<br />
ebenfalls bei rund 40 %.<br />
A 94<br />
11,00 bis unter 12,00<br />
Wasserflächen<br />
Haar<br />
Kirchheim b. München<br />
31<br />
Vaterstette
Wotanstraße<br />
32<br />
Von-der-Tann-Straße<br />
3 ausblick wohnungsmarkt münchen<br />
Der Münchener Wohnungsmarkt wird auch zukünftig<br />
eine kräftige Nachfrage aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung erleben. Davon ist zum einen aufgrund der<br />
erwarteten Zuwanderung auszugehen, zum anderen<br />
durch den prognostizierten Geburtenüberschuss. Im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Regionen Deutschlands<br />
wird die Bevölkerungszahl in München nicht schrumpfen<br />
und die Altersstruktur wird nahezu konstant bleiben.<br />
Die positive Bevölkerungsentwicklung ist eng mit der<br />
wirtschaftlichen Perspektive Münchens verknüpft. Die<br />
Bayern-Metropole gilt als einer der Standorte mit den<br />
besten Entwicklungsperspektiven und wird daher in den<br />
kommenden Jahrzehnten auch wirtschaftlich überdurchschnittlich<br />
wachstumsstark bleiben. Dementsprechend<br />
wird auch die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl<br />
über dem Bundestrend liegen. Besonders viele<br />
Arbeitsplätze entstehen dabei im hochwertigen und<br />
zukunftsfähigen Dienstleistungssektor.<br />
München ist ein reifer Wohnungsmarkt. Die Mietpreise<br />
sind deutschlandweit Spitze und zeichnen sich im<br />
Vergleich mit denen anderer Großstädte durch eine<br />
hohe Stabilität sowie ein – auch in einfachen Lagen –<br />
sehr hohes Preisniveau aus. Aus dem aktuellen Wirtschaftszyklus<br />
heraus werden die Mieten 2012 einen<br />
neuen Höchstwert erreichen. Die allgemein steigende<br />
Nachfrage und das immer knapper werdende Bauland<br />
kommen als die klassischen Wachstumstreiber für die<br />
Mieten in München hinzu. Insbesondere im hochwertigen<br />
Neubausegment konnten in den letzten Jahren<br />
überdurchschnittliche Mietsteigerungen durchgesetzt<br />
werden. Die Nachfrage ist jedoch im unteren und mittleren<br />
Segment besonders groß, da hier, bedingt durch<br />
die hohen Baulandpreise, das Angebot knapp ist und<br />
nur wenig Neubau stattfindet.<br />
Der jährliche Neubaubedarf der Stadt München von<br />
7.000 Wohnungen wird im Durchschnitt der letzten<br />
Jahre nicht erreicht – und er wird trotz einer Zunahme<br />
bei den Baugenehmigungen voraussichtlich auch in den<br />
kommenden Jahren nicht erreicht werden. Somit lässt,<br />
neben der großen Nachfrage, auch das knappe Angebot<br />
die Mieten weiter steigen. Eine Bebauung im nachgefragten<br />
unteren und mittleren Preissegment lohnt<br />
sich zudem nur unter Nutzung öffentlicher Fördermittel.<br />
Speziell mittlere und untere Einkommensschichten<br />
werden auch zukünftig auf diese Art der Förderung angewiesen<br />
sein, um in München guten und bezahlbaren<br />
Wohnraum zu finden.<br />
4 Perspektiven für die gBw in münchen<br />
Das München-Portfolio der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> verteilt sich<br />
mit rund 7.900 Wohnungen auf 22 der 25 Münchener<br />
Stadtbezirke. Damit liegt ein Viertel des <strong>GBW</strong>-Bestands<br />
von über 32.000 Wohnungen im Stadtgebiet der bayerischen<br />
Landeshauptstadt. Darüber hinaus liegen weitere<br />
ca. 2.600 Wohnungen im direkten Umland Münchens.<br />
Neben den kommunalen Wohnungsunternehmen<br />
ist die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> damit einer der wichtigsten Anbieter<br />
von Wohnraum in der Bayern-Metropole.<br />
Die 142 Wohnanlagen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> befinden sich<br />
überwiegend in Mikrolagen mit überdurchschnittlichen<br />
Marktmieten. Trotz der höherwertigen Standorte liegen
Christoph-Rapparini-Bogen<br />
die erzielten Mieten deutlich unterhalb des Marktniveaus.<br />
So bietet die <strong>GBW</strong> auch in besseren Lagen vergleichsweise<br />
preiswerten Wohnraum, da jede fünfte<br />
Wohnung im Münchener <strong>GBW</strong>-Bestand Haushalten<br />
mit kleinen und mittleren Einkommen zur Verfügung<br />
steht. Dieser hohe Anteil an öffentlich gefördertem<br />
Wohnraum führt zu einem moderaten Preisniveau im<br />
<strong>GBW</strong>-Bestand.<br />
Der größte Anteil vom Münchener Wohnungsbestand<br />
der <strong>GBW</strong> liegt im Stadtbezirk Schwabing-Freimann mit<br />
rund 21 % der Wohnfläche bzw. 1.490 Wohneinheiten.<br />
Ein weiterer wichtiger Standort ist Milbertshofen-Am<br />
Hart, wo ca. 16 % der Wohnflächen bzw. 1.530 Wohneinheiten<br />
liegen. In Feldmoching-Hasenbergl umfasst<br />
der Bestand rund 990 Wohnungen bzw. 13 % der<br />
Wohnfläche. Außer in diesen im Münchener Vergleich<br />
günstigen Lagen ist die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auch in guten<br />
Lagen, wie Altstadt-Lehel, Maxvorstadt oder Schwabing-West,<br />
vertreten. Damit befinden sich über 40 %<br />
der Münchener Wohnungen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in guten<br />
Lagen.<br />
Der großen Nachfrage und der daraus resultierenden<br />
Wohnungsknappheit im Münchener Wohnungsmarkt<br />
begegnet die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit einem Neubauprogramm<br />
für qualitativ hochwertigen und bezahlbaren<br />
Wohnraum. Ihr Anteil an allen Fertigstellungen in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt beträgt in den letzten<br />
fünf Jahren rund 3,5 %. Damit ist die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> einer<br />
der wichtigsten Akteure im Neubaumarkt des teuersten<br />
deutschen Wohnungsmarkts.<br />
Zunehmend rücken in Zukunft auch in München qualitative<br />
Aspekte des Wohnungsangebots in den Vordergrund.<br />
Perspektiven<br />
München<br />
Hierbei ist die Weiterentwicklung des Bestands, wie von<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in ihrem Portfolio praktiziert, von<br />
strategischer Bedeutung. Seit Jahren erstellt die <strong>GBW</strong><br />
Neubauwohnungen barrierefrei und teilweise behindertengerecht,<br />
um den sich ändernden Anforderungen im<br />
Wohnungsmarkt gerecht zu werden. Auch die energetische<br />
Sanierung des Bestands und das ökologische<br />
Bauen bilden eine tragende Säule im Zukunftskonzept<br />
der <strong>GBW</strong>.<br />
Zwei von der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> genutzte Bausteine des Förderprogramms<br />
für den sozialen Wohnungsbau sind die<br />
einkommensorientierte Förderung (EOF) und das München<br />
Modell – Miete. EOF-geförderte Wohnungen errichtete<br />
die <strong>GBW</strong> dieses Jahr beispielsweise in Schwabing<br />
in der Leopoldstraße. Mit Förderung durch das<br />
München Modell – Miete werden Teile des Projekts<br />
Regerhof in München-Haidhausen gebaut. In den letzten<br />
Jahren beträgt der Anteil der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> an beiden<br />
Programmen des geförderten Wohnungsneubaus<br />
in München zwischen 15 und 20 %.<br />
Für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bietet München als Heimatmarkt<br />
beste Entwicklungsmöglichkeiten. Mit einem Wohnungsbestand<br />
in überwiegend guten Lagen besitzt die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> eine solide Basis für langfristig sichere Erträge.<br />
Gezielte Neubauaktivitäten und Umbaumaßnahmen<br />
im Bestand steigern die Qualität des Portfolios<br />
weiter. Zudem besteht auf lange Sicht eine große Nachfrage<br />
nach gutem und bezahlbarem Wohnraum in<br />
Deutschlands teuerstem und stabilstem Wohnungsmarkt.<br />
33
34<br />
die gBw gruppe steht heute sehr gut da: sie verfügt<br />
über einen attraktiven wohnungsbestand, ist an den<br />
zukunftsträchtigen standorten in Bayern – stellvertretend<br />
und in erster linie ist hier münchen zu nennen –<br />
präsent und weist eine solide Bilanz und stabile ergebnisse<br />
aus. der Vorstandsvorsitzende ernst holland gibt<br />
einen einblick in die themen, die das führungsteam<br />
heute beschäftigen, damit die gBw gruppe auch in<br />
den kommenden Jahren erfolgreich sein wird.<br />
herr holland, in den vergangenen 15 Jahren hat sich<br />
die wohnungswirtschaft stark verändert. was ist 2012<br />
anders?<br />
Die Wohnungswirtschaft musste sich im Laufe der Zeit zunehmend<br />
neuen Herausforderungen stellen – gesellschaftlich<br />
wie politisch. So haben sich im Laufe der Jahre die<br />
Ansprüche der Mieter an Größe, Ausstattung und Lage<br />
der Wohnungen deutlich erhöht. Hinzu kommen Faktoren<br />
wie die demografische Entwicklung und die zunehmende<br />
Bedeutung der Themen rund um Energieeffizienz<br />
und Klimaschutz. Auf diese Entwicklungen mussten und<br />
müssen sich Wohnungsunternehmen heute einstellen.<br />
Damit einher geht ein allgemein steigender Marktdruck.<br />
Das bedeutet für uns als modernes Wohnungsunternehmen,<br />
dass wir Trends frühzeitig erkennen und uns<br />
strategisch darauf einstellen müssen. Mit jedem Schritt,<br />
den wir heute gehen, um die Wünsche der Mieter und<br />
die Forderungen – beispielsweise für den Klimaschutz –<br />
zu erfüllen, setzen wir wichtige Rahmenbedingungen<br />
für unsere Zukunft. Dazu gehört auch, dass die<br />
interview<br />
interview<br />
mit dem<br />
Vorstands-<br />
vorsitzenden<br />
ernst holland<br />
Wohnungsunternehmen heute im Vergleich zu früheren<br />
Jahren konsequent nach betriebswirtschaftlichen<br />
Grundsätzen arbeiten. Das äußert sich in der operativen<br />
Effizienz, vor allem aber auch im Service gegenüber unseren<br />
Mietern. Diese Veränderungen sind wichtige Voraussetzungen<br />
für die Realisierung unseres Ziels, weiter<br />
qualitativ zu wachsen.<br />
sie sprechen von „qualitativem wachstum“. was mei-<br />
nen sie damit genau?<br />
Qualitatives Wachstum bedeutet für uns zweierlei: zum<br />
einen ein effizientes Management des Wohnungsbestands,<br />
zum anderen den Bau und Zukauf von Wohnungsbeständen<br />
an zukunftssicheren und ertragsstarken<br />
Standorten in Bayern. Das heißt, wir wollen nicht einfach<br />
nur die Zahl der verwalteten Bestände erhöhen, sondern<br />
vor allem auch deren Qualität am richtigen Standort. Für<br />
uns ist dabei ein aktives Portfolio- und Assetmanagement<br />
genauso wichtig wie ein serviceorientiertes Mietermanagement.<br />
Darüber hinaus haben wir immer im<br />
Blick, unsere Bewirtschaftungs- und Verwaltungskosten<br />
zu senken, ohne dass es dabei zu Qualitätsverlusten<br />
kommt. Nur so können wir als Wohnungsbestandshalter<br />
langfristig erfolgreich sein.<br />
ein thema, das die wohnungsunternehmen zurzeit<br />
stark beschäftigt, ist die energieeinsparverordnung.<br />
Als eines der größten Wohnungsunternehmen in Bayern<br />
ist es für uns selbstverständlich, unseren Beitrag zum Klimaschutz<br />
zu leisten, wobei aber auch die Wirtschaftlichkeit
der geförderten Maßnahmen zu berücksichtigen ist.<br />
Energetische Modernisierungsmaßnahmen rechnen sich<br />
nur in Städten, in denen Mietsteigerungspotenzial<br />
besteht. Das sind vor allem die Ballungszentren. In<br />
schwächeren Wirtschaftsregionen können die Modernisierungskosten<br />
aufgrund des niedrigeren Mietniveaus<br />
nicht so umgelegt werden, wie es erforderlich wäre.<br />
Hier sehen wir nach wie vor Handlungsbedarf auf der<br />
politischen Ebene.<br />
„Professionelles immobilien-<br />
management erfordert heute<br />
absolute kundenorientierung und<br />
eine ausgewogene abstimmung<br />
von ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen zielen.“<br />
die gBw gruppe sieht sich auch in einem sozialen<br />
auftrag. das ist außergewöhnlich. wie verbinden sie<br />
dies mit ihren erfolgszielen?<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> leistet einen ganz wesentlichen Beitrag<br />
zum sozialen Wohnen in Bayern. Wir engagieren<br />
uns seit Jahren im geförderten Wohnungsbau – insbesondere<br />
im stark nachgefragten Markt München. In<br />
den letzten Jahren liegt der Anteil der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
an Programmen des geförderten Wohnungsneubaus<br />
in München – wie einkommensorientierte Förderung<br />
(EOF) und München Modell – zwischen 15 und 20<br />
Prozent. Gerade in der Münchener Innenstadt ist das<br />
Wohnen sehr teuer geworden. Mit unseren geförderten<br />
Neubauprojekten und unseren Bestandswohnungen<br />
bieten wir hier Familien mit Kindern und einkommensschwächeren<br />
Bevölkerungsgruppen bezahlbaren und<br />
zugleich hochwertigen Wohnraum.<br />
Leider ist das Angebot an gefördertem Wohnraum in<br />
München noch zu gering. Von rund 750.000 Wohnungen,<br />
die es in München gibt, sind nur rund sechs Prozent<br />
sogenannte Sozialwohnungen. München hat bereits einige<br />
sinnvolle Fördermodelle auf den Weg gebracht, um<br />
preiswerte Miet- und Eigentumswohnungen zu schaffen.<br />
Dies reicht aber noch nicht aus. Ein Problem sind dabei<br />
Interview Vorstandsvorsitzender<br />
zweifellos die begrenzten Baulandreserven. Hier müsste<br />
sich die Stadt München in Zukunft stärker mit den Umlandgemeinden<br />
arrangieren, um gemeinsam mehr Angebote<br />
für den Wirtschaftsraum München zu schaffen.<br />
Wir betrachten unseren sozialen Auftrag aber auch im<br />
Kontext einer allgemeinen gesellschaftlichen Verantwortung<br />
von Unternehmen. Wir haben soziale Leitlinien<br />
entwickelt, an denen wir unser Handeln im Alltag orientieren.<br />
Darüber hinaus unterstützen wir Hilfsorganisationen<br />
wie die Münchner Tafel oder auch den studentischen<br />
Nachwuchs an der International Real Estate Business<br />
School in Regensburg.<br />
Wichtig ist: Das alles können wir nur finanzieren, weil<br />
wir erfolgreich und wirtschaftlich arbeiten. Nur vor diesem<br />
Hintergrund können wir unsere Verpflichtungen<br />
gegenüber unseren Aktionären, Mietern, Mitarbeitern<br />
und finanzierenden Banken erfüllen.<br />
wie wird sich das gBw-Portfolio in den kommenden<br />
Jahren verändern? und welche ziele setzen sie sich für<br />
2012?<br />
Wir fokussieren uns weiter auf Bayern und hier vor allem<br />
auf die besonders starken Standorte wie München,<br />
denn hier sehen wir langfristig die besten Perspektiven.<br />
München gilt europaweit als eine der attraktivsten Städte<br />
und hat sich in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich<br />
hervorragend entwickelt. Heute liegt bereits ein Drittel<br />
unseres Wohnungsbestands in der bayerischen Landeshauptstadt<br />
und im Großraum München. Über den<br />
Erwerb und die Bebauung neuer Grundstücke werden<br />
wir in München auch in den nächsten Jahren weiteren<br />
bezahlbaren Wohnraum schaffen.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist in den vergangenen Jahrzehnten<br />
kontinuierlich gewachsen. Dabei haben wir unser<br />
Geschäftsmodell immer wieder überprüft und, soweit<br />
erforderlich, angepasst, viel in die Instandhaltung und<br />
energetische Modernisierung unserer Bestände investiert<br />
und mit zahlreichen Neubauprojekten hochwertigen<br />
und zugleich bezahlbaren Wohnraum geschaffen.<br />
Das soll auch in Zukunft so bleiben.<br />
35
mit effizienten strukturen arbeiten<br />
Wir wollen unsere Mieter an allen Standorten auf<br />
einem hohen Standard begleiten. Dazu haben wir<br />
unsere organisatorische Aufstellung <strong>2011</strong> weiter ver-<br />
bessert und neue KundenServiceCenter eingerichtet.<br />
Kundenbetreuung<br />
Mieternähe Struktur<br />
Geschwindigkeit<br />
36
Lösungen Standorte<br />
Service Organisation<br />
Qualität Effizienz<br />
37
38<br />
konzernlagebericht<br />
1 das geschäftsjahr im überblick<br />
Auch im 75. Jahr des Bestehens der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> hatten<br />
wir ein erfolgreiches Geschäftsjahr und erzielten einen<br />
Konzernüberschuss über Vorjahresniveau. Erfreulich ist,<br />
dass wir insbesondere in unserem Kerngeschäft, der Immobilienbewirtschaftung,<br />
eine wesentliche Steigerung<br />
des operativen Ergebnisses erzielen konnten. So konnten<br />
wir bei den Ausgaben maßgebliche Kosteneinsparungen<br />
erreichen. Einen wichtigen Ergebnisbeitrag lieferten auch<br />
die Verkäufe von Immobilien – nicht zuletzt aufgrund der<br />
hohen Nachfrage auf der Käuferseite nach Sachwerten.<br />
Die Strategie der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit dem Ziel der Konzentration<br />
auf die Kernstandorte mit positiven Wachstumsperspektiven<br />
innerhalb Bayerns wurde konsequent<br />
weiterverfolgt. So standen im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> nicht<br />
nur Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Bereich<br />
der Immobilienbewirtschaftung im Fokus, sondern<br />
auch Verkäufe von Immobilien in Regionen, in denen<br />
wir nur kleinteiligen Wohnungsbestand besitzen oder<br />
die keine positive Bevölkerungsentwicklung erwarten<br />
lassen. Zur Werterhaltung und Wertsteigerung des Immobilienportfolios<br />
trugen neben der Umsetzung von<br />
Neubaumaßnahmen auch mehrere Großmodernisierungsprojekte<br />
bei.<br />
Als wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
lassen sich hervorheben:<br />
■ Jahresergebnis über Plan<br />
Der Konzernüberschuss erreichte 19,0 Mio. Euro und<br />
bewegt sich damit über Vorjahresniveau (17,3 Mio.<br />
Euro), trotz einmaliger Aufwendungen aus der Zuführung<br />
von Rückstellungen für gesetzlich eintretende Verpflichtungen<br />
aus der Energieeinsparverordnung 2009.<br />
Die mit Immobilienverkäufen erzielten Gewinne trugen<br />
14,8 Mio. Euro (Vorjahr: 14,7 Mio. Euro) zum Ergebnis<br />
bei. Mietsteigerungen sowie Effizienzge winne auf-<br />
grund weiterer Optimierungen von Arbeits abläufen<br />
wirkten sich positiv auf das Konzernjahresergebnis<br />
<strong>2011</strong> aus. Das operative Ergebnis aus der Immobilienbewirtschaftung<br />
konnte daher, wie bereits im Vorjahr,<br />
nochmals deutlich verbessert werden.<br />
■ mieteinnahmen ausgebaut<br />
Der <strong>GBW</strong> Konzern konnte im Geschäftsjahr die Istmieten<br />
um 1,9 Mio. Euro bzw. um 1,3 % auf 147,3<br />
Mio. Euro steigern, obwohl das Portfolio planmäßig<br />
um 690 Wohnungseinheiten reduziert wurde. Die<br />
Leerstandsquote im Bereich Wohnen konnte erneut<br />
verbessert werden und beträgt zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> 1,65 % (Vorjahr: 1,81 %).<br />
■ Portfoliooptimierung über Plan<br />
Mit einem Veräußerungserlös von 37,6 Mio. Euro<br />
der 821 verkauften Wohnungen wurde das Ziel hinsichtlich<br />
der Portfoliooptimierung leicht übertroffen.<br />
Erfreulich ist, dass die tatsächlich erzielten Kaufpreise<br />
insgesamt deutlich über dem Fair Value lagen.<br />
■ net asset Value (naV) gestiegen<br />
Der Net Asset Value erhöhte sich im Stichtagsvergleich<br />
um 9,5 % bzw. um 82,2 Mio. Euro auf 944,6 Mio.<br />
Euro. Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> konnte den Net Asset Value<br />
im zweiten Jahr in Folge steigern und die erzielte Wertsteigerung<br />
lag damit deutlich über der Inflationsrate.<br />
■ Qualität des wohnungsbestands weiter verbessert<br />
In der Münchener Leopoldstraße konnte nach nur<br />
vierzehn Monaten Bauzeit ein Neubau mit 73 einkommensorientiert<br />
geförderten Wohnungen (EOF) fertiggestellt<br />
werden. Darüber hinaus wurden im „Haid-<br />
Park“ in München-Fröttmaning die letzten 35 von<br />
144 einkommensorientiert geförderten Wohnungen
(EOF) fertiggestellt. Die Anlage war eines der größten<br />
Neubauvorhaben der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in den vergangenen<br />
Jahren im Großraum München. Ferner<br />
ging ein im Dezember 2010 angekauftes Objekt<br />
in Fürth mit 28 einkommensorientiert geförderten<br />
Wohnungen (EOF) im ersten Halbjahr <strong>2011</strong> in den<br />
Bestand der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> über.<br />
■ weitere investitionen in den wohnungsneubau<br />
Im Januar <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in München-<br />
Obersendling ein Grundstück mit einer zulässigen<br />
Geschossfläche von rund 5.800 m² erworben. Hier<br />
wird die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> 71 einkommensorientiert<br />
geförderte Wohnungen (EOF) sowie eine in das Gebäude<br />
integrierte Kindertagesstätte errichten. Der<br />
Baubeginn ist Anfang März 2012 geplant.<br />
■ optimierung der konzernstruktur durch erwerb<br />
von geschäftsanteilen an der gBw franken gmbh<br />
Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2011</strong> erwarb die <strong>GBW</strong><br />
AG 21,3 %-Punkte des Minderheitsanteils an der<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH vom bisherigen Minderheitsgesellschafter.<br />
Die <strong>GBW</strong> AG hält nunmehr 94,9 %<br />
an der <strong>GBW</strong> Franken GmbH. Die restlichen 5,1 %-<br />
Punkte des Minderheitsanteils hat die JATRA Grundstücksgesellschaft<br />
mbH erworben, an der die <strong>GBW</strong><br />
AG ebenfalls zu 94,9 % beteiligt ist.<br />
■ gewinnabführungsvertrag zwischen der gBw ag<br />
und der gBw niederbayern und oberpfalz gmbh<br />
Der Gewinnabführungsvertrag zwischen der <strong>GBW</strong><br />
AG und der <strong>GBW</strong> Niederbayern und Oberpfalz<br />
GmbH, dem die Hauptversammlung am 19. Mai<br />
<strong>2011</strong> zugestimmt hatte, wurde am 22. August <strong>2011</strong><br />
in das Handelsregister eingetragen. Der Vertrag wurde<br />
damit rückwirkend zum 1. Januar <strong>2011</strong> wirksam.<br />
■ zusammenführung von niederlassungen<br />
Mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> die drei Niederlassungen Regensburg,<br />
Nürnberg und Würzburg zur Niederlassung Nord<br />
Konzernlagebericht<br />
zusammengeführt. Die einzelnen Verwaltungsstandorte<br />
bleiben dabei bestehen. Die bisherige Niederlassung<br />
München wird nun als Niederlassung Süd<br />
geführt. Die neue Struktur ermöglicht es, die Prozesse<br />
in den verschiedenen operativen Bereichen in<br />
Zukunft effizienter und einheitlicher zu gestalten.<br />
■ neues kundenservicecenter steigert servicequalität<br />
und effizienz<br />
Die Niederlassung Süd begann im Geschäftsjahr die<br />
Implementierung eines KundenServiceCenters, das<br />
die Servicequalität für die Mieter sowie interne Arbeitsprozesse<br />
weiter verbessern wird. Die neue Organisationseinheit<br />
konnte zu Beginn des Jahres 2012 die<br />
Tätigkeit aufnehmen. Im Laufe des Jahres 2012 sollen<br />
die Serviceleistungen sukzessive erweitert werden.<br />
■ ausschüttung des Bayerischen immobilienfonds nr. 2<br />
Im Januar <strong>2011</strong> erhielt die <strong>GBW</strong> AG vom Bayerischen<br />
Immobilienfonds Nr. 2, an dem die <strong>GBW</strong> AG mit 94 %<br />
(Bruchteilseigentümer) beteiligt ist, eine Ausschüttung<br />
in Höhe von 2,4 Mio. Euro.<br />
■ optimierung der it-infrastruktur<br />
Um die für ein modernes Wohnungsunternehmen<br />
wichtige Verfügbarkeit von Unternehmensinformationen<br />
zu sichern, wurde auch in <strong>2011</strong> die IT-Infrastruktur<br />
weiter verbessert. Dabei ist es unser Ziel, die<br />
Unternehmensdaten in Zukunft anwenderfreundlich<br />
und in einem ausgeglichenen Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
zur Verfügung zu stellen sowie die operativen<br />
Prozesse optimal zu unterstützen.<br />
■ erweiterte Berichterstattung<br />
Zur Erhöhung der Transparenz veröffentlicht die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> seit dem zweiten Quartal <strong>2011</strong> Zwischenberichte<br />
in einem neuen und gleichzeitig erweiterten<br />
Format. Zudem wurde für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erstmals<br />
neben dem in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> abgebildeten<br />
HGB-Abschluss ein vollständiger Abschluss gemäß<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
39
40<br />
erstellt, der auf der Website der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> unter<br />
www.gbw-gruppe.de/investor-relations abrufbar ist.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> folgt mit der neuen Berichtspraxis<br />
einer kapitalmarktorientierten Berichterstattung und<br />
vereinheitlicht die externe Berichterstattung mit den<br />
bestehenden internen Steuerungsinstrumenten.<br />
2 geschäft und rahmenbedingungen<br />
2.1 aufstellung und geschäftsmodell<br />
eines der größten wohnungsunternehmen Bayerns<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist einer der größten und führenden<br />
Wohnungsanbieter in Bayern. Mit über 32.000 Wohnungen<br />
verfügt die <strong>Gruppe</strong> über ein Wohnungsportfolio<br />
in einem der wirtschaftsstärksten Bundesländer<br />
Deutschlands. Unser Unternehmen blickt auf eine mehr<br />
als 75-jährige Geschichte zurück und versteht sich heute<br />
als ein moderner Asset- und Property-Manager.<br />
Den Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit bilden die<br />
effiziente Bewirtschaftung des eigenen Immobilienbestands<br />
und die Bereitstellung von hochwertigem und<br />
bezahlbarem Wohnraum mit Fokus auf die Ballungszentren<br />
Bayerns. Der Schwerpunkt im Wohnungsbestand<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> konzentriert sich auf München<br />
sowie die Regionen Nürnberg/Erlangen, Regensburg,<br />
und Würzburg. An unseren Top 20 Standorten bewirtschaften<br />
wir zurzeit 27.429 Wohnungen – das sind<br />
85,1% unseres Gesamtbestands (Vorjahr: 84,3 %).<br />
Neben der Bewirtschaftung verfolgt die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
gezielt den an- und Verkauf von Immobilien. Bei den Veräußerungen<br />
handelt es sich vorwiegend um Immobilien,<br />
deren Standorte nicht zu den strategischen Kernstandorten<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zählen oder die aufgrund des<br />
jeweiligen Lebenszyklus und der Marktbedingungen<br />
kein Potenzial für weitere Wertsteigerungen erwarten<br />
lassen.<br />
Darüber hinaus errichten wir auch neuen wohnraum.<br />
Dabei konzentrieren wir uns derzeit auf einkommensorientiert<br />
geförderte Neubauten in München.<br />
effiziente strukturen<br />
Zur <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> gehören neben der <strong>GBW</strong> AG sechs<br />
weitere Besitzgesellschaften und die beiden Servicegesellschaften<br />
<strong>GBW</strong> Management GmbH und <strong>GBW</strong><br />
Gebäudemanagement GmbH. Erstere fungieren als<br />
Bestandshalter der Immobilien, über Letztere werden<br />
immobilienbezogene Dienstleistungen erbracht. Mit<br />
der Bündelung der Dienstleistungen über entsprechende<br />
Gesellschaften erreicht die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> eine<br />
effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung ihres Immobilienbestands.<br />
Die erzielten Synergien und Skaleneffekte<br />
führen für die Mieter der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zu<br />
Kostenvorteilen und verbessern die Dienstleistungsqualität.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ihre Organisation<br />
weiter optimiert: Die drei nordbayerischen<br />
Niederlassungen Nürnberg, Regensburg und Würzburg<br />
– hier betreuen wir annähernd 18.000 Wohnungen<br />
– wurden im Oktober <strong>2011</strong> unter der gemeinsamen<br />
Leitung von zwei Niederlassungsleitern zu der Niederlassung<br />
Nord zusammengeführt. Die drei Standorte in<br />
Nürnberg, Regensburg und Würzburg bleiben bestehen<br />
und gewährleisten die Betreuung der Mieter vor<br />
Ort.<br />
Die Bereiche, die nicht direkt für die Immobilienbewirtschaftung<br />
und die unmittelbare Mieterbetreuung<br />
zuständig sind und für die eine Präsenz vor Ort nicht<br />
erforderlich ist, sind in der Servicegesellschaft <strong>GBW</strong><br />
Management GmbH am Standort München zusammengefasst.
Beteiligungsstruktur gBw ag konzern<br />
gBw<br />
niederbayern<br />
und oberpfalz<br />
gmbh<br />
gBw<br />
oberbayern<br />
und schwaben<br />
gmbh<br />
gBw<br />
franken gmbh<br />
gBw<br />
asset gmbh<br />
gBw<br />
wohnungs gmbh<br />
gBw<br />
regerhof gmbh<br />
gBw<br />
management<br />
gmbh<br />
gBw<br />
gebäudemanagement<br />
gmbh<br />
mrg<br />
maßnahmeträger<br />
münchen-riem<br />
gmbh<br />
gemeinnützige<br />
landkreiswohnungsbau<br />
unterallgäu<br />
gmbh<br />
5,1%<br />
94,9%<br />
89,0%<br />
5,1%<br />
94,9%<br />
100%<br />
5,1%<br />
94,9%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
40%<br />
■ Gesellschaft mit Immobilienbesitz und ohne Personal<br />
■ Gesellschaft mit Personal und ohne Immobilienbesitz<br />
■ Gesellschaft mit Immobilienbesitz und mit Personal<br />
Gesellschaft ohne Personal und ohne Immobilienbesitz<br />
Jatra grundstücksgesellschaft<br />
mbh<br />
Konzernlagebericht<br />
94,9%<br />
gBw ag<br />
41
42<br />
Diese organisatorische Aufstellung ermöglicht eine klare<br />
und einheitliche Führung der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> und zugleich<br />
ein eigenständiges und flexibles Handeln bei der<br />
Bewirtschaftung der einzelnen Immobilienbestände an<br />
den verschiedenen Standorten. So ist die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
strukturell gut aufgestellt, um den ständig wachsenden<br />
Anforderungen an einen modernen Wohnimmobilienkonzern<br />
gerecht werden zu können.<br />
rund ein drittel des Bestands umfasst<br />
geförderte wohnungen<br />
Aus der historischen Entwicklung gewachsen ist auch<br />
das Thema soziale Verantwortung der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>. Es<br />
bildet einen festen Baustein in unserem unternehmerischen<br />
Konzept. Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> engagiert sich insbesondere<br />
im geförderten Wohnungsbau in München.<br />
Damit kann die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auch zukünftig bezahlbaren<br />
und zugleich hochwertigen Wohnraum für Familien<br />
mit Kindern und für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Dies spiegelt sich in unserem Wohnungsportfolio wider:<br />
Unser Portfolio beinhaltet insgesamt 10.361 bzw. 32,1 %<br />
sozial gebundene Wohnungen. Davon entfallen 8.912<br />
Wohnungen auf den 1. Förderweg und 1.449 Wohnungen<br />
auf sonstige Fördermodelle.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wird auch in Zukunft durch die Errichtung<br />
von einkommensorientiert geförderten Neubauten<br />
einen wesentlichen Beitrag zum sozialverträglichen<br />
Wohnen und damit zur Wohnraumversorgung der mittleren<br />
und unteren Einkommensschichten leisten. In den<br />
Ballungszentren wird der Bedarf an Wohnraum in diesem<br />
Segment in den nächsten Jahren deutlich zunehmen.<br />
Dies wird auch durch den Wohnungsknappheitsindikator<br />
Deutschland von <strong>2011</strong>, den BulwienGesa im Auftrag<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> erstellt hat, untermauert. Die<br />
Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es voraussichtlich<br />
zu einer signifikanten Verknappung des Wohnungsangebots<br />
insbesondere in den wirtschaftlich prosperierenden<br />
Städten wie etwa München und seinem Umland<br />
kommen wird.<br />
Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über<br />
die Veränderungen des Bestandsportfolios im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> auf Konzernebene:<br />
2.2 ziele und strategie<br />
konzentration auf kernkompetenzen und regionale<br />
fokussierung<br />
Ziel unserer Geschäftstätigkeit ist es, den Wert unseres<br />
Immobilienbestands sukzessive weiter zu steigern.<br />
Gleich zeitig wollen wir regelmäßig attraktive Erträge<br />
erzielen.<br />
Dies erreichen wir über die Ausrichtung an drei strategischen<br />
Zielrichtungen:<br />
a) konzentration auf die kernkompetenzen<br />
wohneinheiten<br />
anfangsbestand 1.1.<strong>2011</strong> 32.936<br />
Neubau 110<br />
Erwerb 28<br />
Verkäufe – 821<br />
Sonstiges – 7<br />
endbestand 31.12.<strong>2011</strong><br />
davon<br />
32.246<br />
frei finanziert 21.885<br />
1. Förderweg<br />
Einkommensorientierte Förderung<br />
8.912<br />
(EOF)<br />
1.118<br />
3. Förderweg 309<br />
München Modell 22<br />
Abbildung: Überblick über den Wohnungsbestand der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Wir verstehen uns als wohnungswirtschaftlicher Asset-<br />
und Property-Manager für hochwertigen Wohn raum im<br />
mittleren und niedrigen Preissegment. Wir managen unsere<br />
Immobilien mit einem ganzheit lichen Ansatz aus eigener<br />
Kompetenz und Expertise. Auf diese Weise sichern<br />
wir sowohl die Verfügbarkeit als auch die angestrebte<br />
Qualität unserer Leistungen.
) regionale fokussierung auf Bayern<br />
Wir konzentrieren unsere Aktivitäten auf die bayeri schen<br />
Metropolen und Regionen mit positiver Entwicklungsprognose.<br />
Hierbei nutzen wir unsere besondere Marktkenntnis,<br />
die wir über mehr als sieben Jahrzehnte aufgebaut<br />
haben. Unsere Regionalkompetenz pflegen wir über eine<br />
laufende Vor-Ort-Präsenz – insbesondere über unsere<br />
Niederlassungen. Durch die unmittelbare Betreuung<br />
unserer Immobilien sind wir über die lokalen Besonderheiten<br />
und Entwicklungen im Bilde, sodass wir uns<br />
jederzeit auf sich verändernde Marktbedingungen einstellen<br />
können.<br />
c) Portfoliooptimierung<br />
Durch Instandhaltung/Modernisierung, Neubau sowie<br />
An- und Verkauf bauen wir die Wert- und Ertragsbasis<br />
unseres Portfolios laufend aus. Dabei berücksichtigen wir<br />
sowohl die aktuellen als auch die künftigen Anforderungen,<br />
die der Markt, die demografische Entwicklung und<br />
die Mieter an uns stellen.<br />
Im Rahmen unseres aktiven Portfoliomanagements prüfen<br />
wir unsere Immobilien auf ihre Wert- und Ertragsentwicklungsmöglichkeiten.<br />
Objekte, die aufgrund des<br />
Lebenszyklus oder der Marktbedingungen eine negative<br />
Entwicklung erwarten lassen, werden auf ihre Verwertbarkeit<br />
geprüft. Im Rahmen regionaler Fo kussierung veräußern<br />
wir Objekte, die sich in Regionen mit rückläufiger<br />
Bevölkerungsentwicklung befinden.<br />
Auch die Errichtung von Neubauten ist ein wichtiger<br />
Baustein im Rahmen unserer Portfoliooptimierung.<br />
Unsere Erfahrung, insbesondere im geförderten Segment,<br />
verschafft uns im Wettbewerb um Projekte einen<br />
großen Wettbewerbsvorteil.<br />
Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit richtet sich aber nach<br />
wie vor auf die effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung<br />
unserer Wohnimmobilienbestände. Regelmäßige<br />
Investitionen in den Bestand sind für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Grundvoraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaften.<br />
energieeffizienz und demografischer wandel<br />
Eine der größten Herausforderungen für die <strong>GBW</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
<strong>Gruppe</strong> wird in den nächsten Jahren die Instandhaltung<br />
und Modernisierung im Hinblick auf die Einhaltung der<br />
gesetzlichen Vorgaben durch die Energieeinsparverordnung<br />
2009 – und vermutlich auch bald durch die Energieeinsparverordnung<br />
2012 – sein. Wir beobachten die<br />
politischen Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit<br />
und stellen uns auch operativ auf die Anforderungen<br />
ein. Der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> kommt hier zugute, dass der<br />
Wohnungsbestand im Vorjahr umfassend technisch<br />
erfasst und bewertet wurde.<br />
Eine weitere große Herausforderung für die Wohnungswirtschaft<br />
ist der demografische Wandel. Unser Ziel ist<br />
es, den Anforderungen an das Wohnen im Alter gerecht<br />
zu werden. Da der Anteil der älteren Mieter in<br />
den kommenden Jahren deutlich steigt, gewinnt in diesem<br />
Zusammenhang das Thema Barrierefreiheit zunehmend<br />
an Bedeutung. Um die <strong>GBW</strong>-Bestände langfristig<br />
attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten, werden wir<br />
in den kommenden Jahren in altersgerechtes Wohnen<br />
investieren.<br />
die gBw gruppe bekennt sich zu ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung<br />
Das Bekenntnis zur gesellschaftlichen Verantwortung ist<br />
ein wesentlicher Bestandteil unseres Selbstverständnisses.<br />
Dementsprechend sind wir bestrebt, unser Profil als<br />
gesellschaftlich verantwortlicher Vermieter in Zukunft<br />
weiter zu stärken. Dies erreichen wir in erster Linie<br />
durch ein professionelles und an den Mieterinteressen<br />
orientiertes Wohnungsmanagement.<br />
Wir wollen uns auch künftig durch soziales Engagement<br />
auszeichnen. Wie in den Vorjahren werden wir<br />
die Münchner Tafel unterstützen. Die wissenschaftliche<br />
Ausbildung fördern wir über eine Stiftung der<br />
International Real Estate Business School in Regensburg.<br />
Ferner haben wir im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erstmals<br />
eine Kooperation mit dem Münchner Verein „ghettokids<br />
– Soziale Projekte e.V.“, der sich um die Förderung<br />
benachteiligter Kinder und Jugendlicher kümmert,<br />
initiiert und zwei Schülern ein dreiwöchiges Praktikum<br />
in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in München ermöglicht.<br />
43
44<br />
2.3 unsere mitarbeiter<br />
Qualifikation und entwicklung sichern den erfolg<br />
Neben der Motivation und dem Engagement sind vor<br />
allem auch das Fachwissen und die persönlichen und<br />
beruflichen Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von großer Bedeutung für den Erfolg der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong>. Dementsprechend ist unsere Personalpolitik<br />
darauf ausgerichtet, Potenziale zu erkennen und die<br />
persönliche Entwicklung zu fördern. Um unseren Mitarbeitern<br />
ein motivierendes Arbeitsumfeld zu bieten, setzt<br />
die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> auf Übertragung von Verantwortung<br />
und Kompetenzen sowie auf verstärkte abteilungsübergreifende<br />
Teamarbeit.<br />
Der Prozess der permanenten Veränderung im Unternehmen<br />
wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie vom Management als Chance betrachtet,<br />
die Leistungsfähigkeit unserer <strong>Gruppe</strong> auf einem hohen<br />
Niveau zu halten.<br />
freiwillige soziale leistungen und gesundheitsmanagement<br />
Zwei wichtige Bausteine zur Pflege einer positiven Unternehmenskultur<br />
bilden das Angebot freiwilliger sozialer<br />
Leistungen sowie ein aktives Gesundheitsmanagement:<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können eine<br />
vom Arbeitgeber geförderte Vereinbarung zur betrieblichen<br />
Altersversorgung abschließen.<br />
Im Sinne der Gesundheitsprävention herrscht in allen Büro -<br />
gebäuden der <strong>GBW</strong> Management GmbH Rauchverbot.<br />
Besetzung von fach- und führungspositionen aus den<br />
eigenen reihen<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist bestrebt, Fach- und Führungspositionen<br />
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den<br />
eigenen Reihen zu besetzen. Diese Personalpolitik hilft,<br />
unternehmensintern entwickeltes Know-how in der<br />
<strong>Gruppe</strong> zu halten und es für die <strong>Gruppe</strong> weiterzuentwickeln.<br />
Darüber hinaus werden durch diese Maßnahme<br />
leistungsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu<br />
motiviert, sich langfristig an das Unternehmen zu binden.<br />
maßnahmen zur Verbesserung der arbeitssituation er-<br />
arbeitet<br />
Im Sommer 2010 haben wir erstmals bei allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der <strong>GBW</strong> Management GmbH<br />
sowie der <strong>GBW</strong> Gebäudemanagement GmbH eine Mitarbeiterbefragung<br />
durchgeführt. Nach der Bestandsaufnahme<br />
haben wir das vergangene Jahr genutzt, um mit<br />
den Ergebnissen weiterzuarbeiten. Im ersten Quartal<br />
<strong>2011</strong> fanden in allen Unternehmensbereichen Workshops<br />
statt, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Arbeitssituation zu erarbeiten. Einen großen Teil der<br />
Maßnahmen haben wir bereits erfolgreich umgesetzt.<br />
mitarbeitergespräche ausgebaut<br />
Ein fester Bestandteil im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung<br />
ist das jährliche Mitarbeitergespräch. Im Mittel -<br />
punkt des Mitarbeitergesprächs stehen die fachliche<br />
Leistungsbeurteilung, die Festlegung und Bewertung<br />
von Zielen sowie die Vereinbarung von Maßnahmen<br />
zur Zusammenarbeit und Mitarbeiterentwicklung. Abgesehen<br />
von der fachlichen Leistungsbeurteilung ermöglicht<br />
der regelmäßige Dialog zwischen Mitarbeitern<br />
und Führungskräften, die Stärken des einzelnen Mitarbeiters<br />
zu identifizieren und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zu fördern.<br />
Auch im vergangenen Jahr wurden mit allen Mitarbeitern<br />
der <strong>GBW</strong> Management GmbH Gespräche geführt.<br />
Zum ersten Mal wurden <strong>2011</strong> auch die für die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> tätigen Hausmeister und Betriebshandwerker in<br />
die Mitarbeitergespräche einbezogen.<br />
umfassende weiterbildung<br />
In Ableitung aus einem leistungs- und mitarbeiterorientierten<br />
Selbstverständnis führen wir in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
regelmäßig Maßnahmen zur Personalentwicklung durch.<br />
Diese werden auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt,<br />
um jedem Mitarbeiter die Chance zu geben, das<br />
persönliche Potenzial optimal zu entfalten. Wie im vergangenen<br />
Geschäftsjahr nahmen auch im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> nahezu alle Mitarbeiter an Fach-, Führungs- oder<br />
Kommunikationsseminaren teil.
zahl der mitarbeiter leicht reduziert<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> zählte der <strong>GBW</strong> Konzern durchschnittlich<br />
178 Angestellte (Vorjahr: 174) sowie 186 gewerbliche<br />
Mitarbeiter und Hausmeister (Vorjahr: 201).<br />
Zum Ende des Berichtsjahres standen dreizehn junge<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Ausbildungsverhältnis.<br />
Dies entspricht einer Ausbildungsquote<br />
von 7,3 %.<br />
Vier junge Frauen und Männer haben <strong>2011</strong> ihre Ausbildung<br />
zur Immobilienkauffrau bzw. zum Immobilienkaufmann<br />
erfolgreich abgeschlossen; alle vier Auszubildenden<br />
konnten in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden.<br />
Sechs Auszubildende haben im September <strong>2011</strong> an<br />
den Standorten München, Regensburg, Nürnberg und<br />
Würzburg ihre Ausbildung zur Immobilienkauffrau/zum<br />
Immobilienkaufmann begonnen. Parallel dazu erfolgte<br />
in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> an den Standorten München und<br />
Nürnberg bereits die Auswahl der Auszubildenden für<br />
das Jahr 2012.<br />
mitarbeiterstruktur weist eine gute mischung auf<br />
Unsere Mitarbeiterstruktur weist in Bezug auf Alter,<br />
Qualifikation, Geschlecht und Firmenzugehörigkeit insgesamt<br />
ausgewogene Werte aus: 34 % unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Servicegesellschaft <strong>GBW</strong><br />
Management GmbH verfügen über eine akademische<br />
Ausbildung oder haben durch diverse Fort- und Weiterbildungsprogramme<br />
wichtige Qualifikationen erworben.<br />
Der Anteil der weiblichen Arbeitnehmer beträgt 43 %.<br />
Ein Indikator für die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit ist ihre Loyalität gegenüber<br />
dem Unternehmen. Diese äußert sich in der<br />
durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von zehn Jahren.<br />
Auch die moderate Fluktuationsrate von 7,94 %<br />
spiegelt die Attraktivität der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> als Arbeitgeber<br />
wider.<br />
2.4 unternehmenssteuerung<br />
grundlage der steuerung ist ein regelmäßiges reporting<br />
Die Unternehmenssteuerung der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> orientiert<br />
Konzernlagebericht<br />
sich an immobilienwirtschaftlichen und operativen Ziel-<br />
größen. Sie erfolgt über monatliche Reports, regelmäßig<br />
fortgeschriebene Forecasts und quartalsweise erstellte<br />
Risiko- und Zwischenberichte. Damit wird die Entwicklung<br />
der <strong>Gruppe</strong> durch die Unternehmens führung<br />
laufend analysiert. Dies ermöglicht eine frühzeitige<br />
Identifikation von Chancen und Risiken und ein zeitnahes<br />
Agieren.<br />
orientierung an immobilienspezifischen kennzahlen<br />
Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Steuerung orientiert<br />
sich der Konzern hinsichtlich der Ertragslage an<br />
den klassischen Unternehmenskennzahlen. Diese sind<br />
auf der Ertragsebene das eBitda, eBit und eBt.<br />
Auf der Finanz- und Vermögensseite betrachten wir unsere<br />
Zahlen überwiegend anhand spezifischer immobilienwirtschaftlicher<br />
Kennzahlen. Das sind:<br />
■ der funds from operations (FFO) als liquiditätsbasierte<br />
Finanzkennzahl, der den um Zu- und Abschreibungen<br />
sowie um Sondereffekte bereinigten<br />
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit<br />
wiedergibt.<br />
■ der net asset Value (NAV) als Nettosubstanzwert,<br />
der das wirtschaftliche Eigenkapital unseres Unternehmens<br />
widerspiegelt. Der NAV bestimmt sich aus<br />
den Marktwerten des Konzernvermögens, das ist<br />
im Wesentlichen der Wert unserer Immobilien abzüglich<br />
des Fremdkapitals.<br />
■ das loan-to-Value-Verhältnis (LTV) als Verhältnis<br />
des aufgenommenen Fremdkapitals zum Verkehrswert<br />
unserer Immobilien.<br />
Im operativen Geschäft orientiert sich der Konzern an<br />
klassischen Wohnungskennzahlen. Dies sind vor allem<br />
die Miete je Quadratmeter sowie der Vermietungsgrad<br />
bzw. die Leerstandsquote.<br />
Als wesentliche nicht-monetäre Zielgröße spielt die Mieterzufriedenheit<br />
eine wichtige Rolle im <strong>GBW</strong> Konzern.<br />
45
46<br />
Wir betrachten sie als eine entscheidende Voraussetzung<br />
für unsere moderate Mieterfluktuation, dauerhaft<br />
hohen Vermietungsquoten und die Attraktivität des<br />
<strong>GBW</strong>-Bestands für potenzielle Neumieter.<br />
2.5 angaben zu sonstigen Beteiligungen<br />
mrg maßnahmeträger münchen-riem gmbh,<br />
münchen<br />
Die MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH<br />
ist im Auftrag der Landeshauptstadt München mit der<br />
Planung, Errichtung und Finanzierung der Erschließung<br />
und der öffentlichen Infrastruktureinrichtungen<br />
der Messestadt Riem befasst. Seit dem 1. Januar 2006<br />
ist die MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH<br />
eine 100%ige Tochter der <strong>GBW</strong> AG. Die MRG Maßnahmeträger<br />
München-Riem GmbH beschäftigte zum<br />
Jahresende 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> konnte die MRG Maßnahmeträger<br />
München-Riem GmbH ein positives Ergebnis in<br />
Höhe von 0,323 Mio. Euro (Vorjahr: 0,225 Mio. Euro)<br />
ausweisen. Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> 1,010 Mio. Euro (Vorjahr: 0,687 Mio. Euro).<br />
Jatra grundstücksgesellschaft mbh, grünwald<br />
Die <strong>GBW</strong> AG hält einen 94,9%igen Geschäftsanteil an<br />
der JATRA Grundstücksgesellschaft mbH, die derzeit<br />
ausschließlich als Beteiligungsgesellschaft tätig ist und<br />
jeweils einen Geschäftsanteil von 5,1 % an der <strong>GBW</strong><br />
Niederbayern und Oberpfalz GmbH und <strong>GBW</strong> Wohnungs<br />
GmbH hält. Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat die JATRA<br />
Grundstücksgesellschaft mbH 5,1 % der Anteile an der<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH erworben. Die <strong>GBW</strong> AG wiederum<br />
ist an diesen drei Gesellschaften jeweils mit 94,9 %<br />
beteiligt.<br />
Die Gesellschaft weist zum 31. Dezember <strong>2011</strong> einen<br />
Jahresfehlbetrag in Höhe von 24,4 Tsd. Euro (Vorjahr:<br />
Jahresfehlbetrag 36,2 Tsd. Euro) aus. Das Eigenkapital<br />
der JATRA Grundstücksgesellschaft mbH beträgt am 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong> 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: 2,7 Mio. Euro).<br />
gemeinnützige landkreiswohnungsbau unterallgäu<br />
gmbh, memmingerberg<br />
Die <strong>GBW</strong> AG hält einen 40 %igen Gesellschaftsanteil an<br />
der Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau Unterallgäu<br />
GmbH. Die Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau Unterallgäu<br />
GmbH bewirtschaftet zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
einen Wohnungsbestand von 471 Wohnungen, über<br />
40 % dieser Wohnungen unterliegen einer Mietpreisund<br />
Belegungsbindung aus öffentlicher Förderung.<br />
Neben der Bewirtschaftung des eigenen Bestands war<br />
die Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau Unterallgäu<br />
GmbH in den vergangenen Jahren auch erfolgreich im<br />
Bauträgergeschäft tätig.<br />
Mit einer Eigenkapitalquote von rund 50 % verfügt die<br />
Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau Unterallgäu<br />
GmbH über eine sehr gute Kapitalausstattung. Die Ergebnisse<br />
aus dem Bauträgergeschäft trugen auch im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> wieder zu einem guten Jahresergebnis bei.<br />
2.6 entwicklung der rahmenbedingungen<br />
gesamtwirtschaftliches umfeld entwickelte<br />
sich <strong>2011</strong> positiv<br />
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft setzte sich im<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weiter fort, wenn auch etwas weniger<br />
dynamisch als im Vorjahr. Nachdem das Wirtschaftswachstum<br />
2010 noch 3,7 % betragen hatte, erhöhte sich<br />
das Bruttoinlandsprodukt im Jahr <strong>2011</strong> mit 3,0 % erneut<br />
kräftig, sodass das Vorkrisenniveau beim preisbereinigten<br />
Bruttoinlandsprodukt leicht überschritten wurde.<br />
Die anhaltende gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland<br />
wirkte sich auch positiv auf den deutschen Arbeitsmarkt<br />
aus. Im Jahresdurchschnitt sank die Anzahl der<br />
Arbeitslosen um ca. 263.000 auf 2,976 Millionen, was einer<br />
Quote von 7,1 % entsprach (2010: 7,7 %). Das ist die<br />
niedrigste Zahl seit 1991. Zugleich nahmen die Erwerbstätigkeit<br />
und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
deutlich zu (Bundesagentur für Arbeit, Dezember <strong>2011</strong>).<br />
Nach der Einschätzung verschiedener Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
wird sich die positive Arbeitsmarktsituation<br />
2012 stabilisieren. Die konjunkturelle Abkühlung
zum Jahresende <strong>2011</strong> wird sich voraussichtlich nicht<br />
negativ auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken. Das<br />
ifo Institut erwartet für 2012 ein Wirtschaftswachstum<br />
in Deutschland von 0,4 %. Diese insgesamt positiven<br />
Einschätzungen werden durch den ifo-Geschäftsklimaindex<br />
der gewerblichen Wirtschaft vom Dezember<br />
<strong>2011</strong> bestätigt.<br />
immobilienmarkt zeigt steigende nachfrage<br />
Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt hat sich auch im<br />
Berichtsjahr <strong>2011</strong> positiv entwickelt und seinen Aufschwung<br />
aus dem Jahr 2010 fortgesetzt. Das Transaktionsvolumen<br />
ist ebenso gestiegen wie Neuvermietungsumsätze<br />
und das Mietniveau. So lag das Transaktionsvolumen<br />
mit 23,0 Mrd. Euro um ca. 20 % höher als 2010, wovon<br />
ca. die Hälfte auf die sieben großen Investmentstandorte<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München<br />
und Stuttgart entfiel. Die Investoren fokussierten sich dabei<br />
auf Einzelhandelsimmobilien, die die Rangfolge mit<br />
45 % Anteil weit vor den Büroimmobilien anführten. Das<br />
Transaktionsvolumen in München lag mit ca. 2,9 Mrd.<br />
Euro knapp hinter dem klassischen Bürostandort Frankfurt<br />
auf dem zweiten Platz.<br />
Besonders gefragt bei Investoren waren <strong>2011</strong> Wohnimmobilien.<br />
Hier erhöhte sich das Gesamttransaktionsvolumen<br />
gegenüber dem Vorjahr deutlich, die Werte der<br />
Jahre vor der Finanzkrise erreichte es allerdings nicht:<br />
Das Transaktionsvolumen deutscher Wohnungsportfolios<br />
stieg von 3,8 Mrd. Euro im Jahr 2010 auf 5,0 Mrd.<br />
Euro im Jahr <strong>2011</strong>. Ein Anteil von rund 530 Mio. Euro<br />
entfiel dabei auf München.<br />
zahl der Baugenehmigungen steigt wieder<br />
Die Baugenehmigungen einschließlich Baumaßnahmen<br />
an bestehenden Wohnungen haben in Deutschland<br />
bereits im Jahr 2010 wieder einen höheren Stand als<br />
2007 erreicht. Aber auch hier kommen die Werte bei<br />
weitem noch nicht an das Niveau Mitte der 1990er<br />
Jahre heran. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 187.632<br />
Wohnungen genehmigt und 159.932 Wohnungen fertiggestellt.<br />
In den ersten neun Monaten <strong>2011</strong> wurden<br />
Konzernlagebericht<br />
bereits 167.701 Wohnungen genehmigt und damit<br />
29.832 oder 21,6 % mehr als im gleichen Zeitraum<br />
des Vorjahres. Den größten Zuwachs der Baugenehmigungen<br />
gab es bei den Mehrfamilienhäusern, die um<br />
26,5 % zulegten. Der Trend bei den Baugenehmigungen<br />
und Baufertigstellungen zeigt damit seit 2010 wieder<br />
eindeutig nach oben. (Destatis, Bau und Wohnen,<br />
15.08.<strong>2011</strong> / Pressemitteilung 427 vom 18.11.<strong>2011</strong>).<br />
Knapp die Hälfte (44 %) aller in Deutschland erbauten<br />
Wohnungen entsteht in den zehn größten Städten. Die<br />
Stadt München lag dabei im Jahr 2010 an erster Stelle; danach<br />
folgten mit deutlichem Abstand Berlin und Hamburg.<br />
wohnungsmärkte in Bayern zeigen positiven trend<br />
Tendenziell steigen die Mietpreise in Bayern landesweit<br />
an. In fast allen bayerischen Großstädten rechnet man<br />
mit steigenden Bevölkerungszahlen. Der erwartete Bevölkerungsanstieg<br />
beträgt durchschnittlich 4,7 %. In<br />
einigen Städten wie München, Ingolstadt und Regensburg<br />
wird er voraussichtlich noch deutlich stärker ausfallen.<br />
Nach der niedrigsten Anzahl der Baugenehmigungen<br />
in Bayern im Jahr 2009 ist dieser Wert im Jahr 2010<br />
um 6.341 beziehungsweise 20,1 % auf 37.962 Wohneinheiten<br />
gestiegen. Die Zahl der Baufertigstellungen<br />
erhöhte sich 2010 um 6,9 % auf 29.365. Trotz der<br />
gestiegenen Baugenehmigungen, wird das jährliche<br />
Neubauvolumen aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums<br />
hinter dem Neubaubedarf zurückbleiben.<br />
So wird auch zukünftig mit steigenden Mietpreisen<br />
in den Ballungszentren Bayerns zu rechnen sein.<br />
in bayerischen Ballungszentren steigen die Preise weiter<br />
München ist weiterhin der begehrteste Immobilienstandort<br />
in Deutschland. Die Nachfrage nach Wohnungen<br />
und Häusern ist stärker als das Angebot. Die Mieten<br />
haben jedoch inzwischen für viele Mieter eine bezahlbare<br />
Grenze überschritten. Die Mietpreise in München<br />
zeichnen sich durch eine hohe Stabilität aus und liegen<br />
mit einer mittleren Neuvertragsmiete von 12,10 Euro<br />
pro Quadratmeter in <strong>2011</strong>, wie bereits in den Vorjahren,<br />
deutschlandweit an der Spitze. Das Preisniveau<br />
47
48<br />
wird voraussichtlich weiterhin hoch bleiben.<br />
Auch in anderen Regionen Bayerns, wie in Oberbayern,<br />
oder in Groß- und Mittelstädten sind die Mietpreise<br />
gestiegen. So hatte Ingolstadt im Zeitraum von Herbst<br />
2010 bis Frühjahr <strong>2011</strong> die stärksten Mietpreissteigerungen<br />
zu verzeichnen. Bei Neubauwohnungen stiegen die<br />
Mieten in Ingolstadt auf 9,30 Euro pro Quadratmeter<br />
(+ 8,8 %) und bei Bestandswohnungen auf 8,80 Euro pro<br />
Quadratmeter (+ 5,4 %) an. Auch in Augsburg stiegen<br />
die Mieten für Bestandswohnungen auf 7,60 Euro pro<br />
Quadratmeter (+ 3,7 %) und für Neubauwohnungen<br />
auf 8,80 Euro pro Quadratmeter (+ 1,3 %). In Nürnberg<br />
stiegen die Mieten bei Bestandswohnungen auf 7,80<br />
Euro pro Quadratmeter (+ 4,6 %) und Neubauwohnungen<br />
auf 8,80 Euro pro Quadratmeter (+ 1,3 %) ebenfalls<br />
stark an (IVD-Pressemeldung vom 27.06.<strong>2011</strong>).<br />
3 geschäftsentwicklung<br />
3.1 gesamtbeurteilung des Vorstands<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> erzielte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> einen<br />
Jahresüberschuss in Höhe von 19,0 Mio. Euro, der damit<br />
1,7 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis (17,3 Mio.<br />
Euro) liegt. Das Konzernergebnis ist unter anderem von<br />
einmaligen Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen<br />
für gesetzlich eintretende Verpflichtungen aus<br />
der Energieeinsparverordnung 2009 beeinflusst. Einen<br />
wichtigen Ergebnisbeitrag lieferten im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
die Verkäufe von Immobilien. Nicht zuletzt aufgrund der<br />
hohen Nachfrage nach Sachwerten konnte das geplante<br />
Ziel der Immobilienverkäufe übertroffen werden. Besonders<br />
erfreulich ist, dass bei dem Ergebnis aus unserem Kerngeschäft,<br />
der Immobilienbewirtschaftung, eine wesentliche<br />
Steigerung erzielt werden konnte. Dabei erhöhten sich<br />
nicht nur die Einnahmen aus der Vermietung deutlich,<br />
gleichzeitig wurden auch Kosteneinsparungen bei den<br />
allgemeinen Verwaltungskosten erreicht.
3.2 umsatz- und ergebnisentwicklung<br />
Die umsatzerlöse aus der hausbewirtschaftung des<br />
Konzerns betrugen im Geschäftsjahr insgesamt 205,3<br />
Mio. Euro; sie lagen damit über dem Vorjahreswert von<br />
203,7 Mio. Euro. Der Anstieg der Umsatzerlöse aus der<br />
Hausbewirtschaftung ist im Wesentlichen auf höhere<br />
Mieterträge und die weiterhin sehr niedrige Leerstandsquote<br />
zurückzuführen. Die Istmieten konnten trotz der<br />
6,00<br />
5,90<br />
5,80<br />
5,70<br />
5,60<br />
5,50<br />
5,40<br />
5,30<br />
5,20<br />
5,10<br />
2,76 %<br />
5,43<br />
3,05 %<br />
5,58<br />
3,48 %<br />
5,75<br />
5,95<br />
2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
<strong>2011</strong><br />
in mio. €<br />
2010<br />
in mio. €<br />
Umsatzerlöse 205,3 203,7<br />
Bestandsveränderungen u. aktivierte Eigenleistungen 2,4 – 3,6<br />
Sonstige betriebliche Erträge 24,2 26,0<br />
Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen – 86,5 – 80,7<br />
Personalaufwand – 17,6 – 17,3<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 10,7 – 12,5<br />
eBitda 117,1 115,6<br />
Abschreibungen – 37,1 – 36,4<br />
Finanzergebnis – 55,8 – 57,8<br />
ergebnis vor steuern (eBt) 24,2 21,4<br />
Außerordentliches Ergebnis 0,0 0,1<br />
Ertragsteuern – 1,1 0,1<br />
Sonstige Steuern – 4,1 – 4,3<br />
Periodenergebnis 19,0 17,3<br />
Abbildung: Darstellung der verkürzten Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>2011</strong> und 2010<br />
Euro pro m²<br />
getätigten Verkäufe von einzelnen Immobilien um 1,3 %<br />
auf 147,3 Mio. Euro (Vorjahr: 145,4 Mio. Euro) gesteigert<br />
werden. Die durchschnittliche Sollmiete Wohnen<br />
betrug zum Stichtag 31. Dezember <strong>2011</strong> insgesamt<br />
5,95 Euro pro Quadratmeter, was einer Steigerung von<br />
2010 auf <strong>2011</strong> von 3,48 % entspricht.<br />
■ Sollmiete Wohnen<br />
am Stichtag 31.12.<br />
je Euro/m²<br />
Abbildung: Überblick zur Entwicklung der<br />
Sollmiete Wohnen zum Stichtag 31.12. je<br />
Euro/m² in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> 2008 bis <strong>2011</strong><br />
49
50<br />
Die sonstigen betrieblichen erträge bewegen sich<br />
mit 24,2 Mio. Euro leicht unter Vorjahresniveau (26,0<br />
Mio. Euro). Der Verkauf von Wohnanlagen und die<br />
daraus erzielten Veräußerungsgewinne tragen <strong>2011</strong><br />
mit insgesamt 15,0 Mio. Euro (Vorjahr: 15,4 Mio.<br />
Euro) zum Gesamtergebnis bei. Die sonstigen betrieblichen<br />
Erträge beinhalten im Berichtsjahr ferner<br />
Erträge aus der Ausschüttung des Bayerischen<br />
Immobilienfonds Nr. 2 in Höhe von 2,4 Mio. Euro<br />
bzw. im Vorjahr Erträge aus der Übernahme des Bayerischen<br />
Immobilienfonds Nr. 4 in Höhe von 1,1 Mio. Euro.<br />
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge ist<br />
insbesondere auf geringere Erträge aus der Auflösung<br />
von Rückstellungen sowie geringere Erträge aus den Zuschreibungen<br />
auf das Anlagevermögen zurückzuführen.<br />
Die aufwendungen für lieferungen und leistungen aus<br />
der hausbewirtschaftung sind mit 86,5 Mio. Euro gegenüber<br />
dem Vorjahr (80,7 Mio. Euro) angestiegen. Die<br />
höheren Aufwendungen für Lieferungen und Leistungen<br />
aus der Hausbewirtschaftung resultieren insbesondere<br />
aus höheren Aufwendungen für Instandhaltung<br />
und aufwandswirksame Modernisierungskosten, die<br />
von 26,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 31,0 Mio. Euro im<br />
Geschäftsjahr gestiegen sind. Die Erhöhung um 4,6 Mio.<br />
Euro ist im Wesentlichen durch die einmaligen Aufwendungen<br />
aus der Zuführung von Rückstellungen für<br />
gesetzlich eintretende Verpflichtungen aus der Energieeinsparverordnung<br />
2009 in Höhe von 5,7 Mio. Euro<br />
begründet.<br />
Der Personalaufwand belief sich im Jahr <strong>2011</strong> auf<br />
17,6 Mio. Euro. Die leichte Erhöhung gegenüber dem<br />
Vorjahr (17,3 Mio. Euro) ist im Wesentlichen durch tarifliche<br />
Gehaltsanpassungen und höhere Aufwendungen<br />
für die Altersversorgung bedingt. Im Vorjahr ergaben<br />
sich aufgrund der Umstellung auf das Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
nur geringe Aufwendungen aus der<br />
Zuführung zu den Pensionsrückstellungen.<br />
Die Sachaufwendungen bzw. die sonstigen betrieblichen<br />
aufwendungen konnten von 12,5 Mio. Euro auf<br />
10,7 Mio. Euro reduziert werden. Diese Reduzierung<br />
beruht im Wesentlichen auf der Verringerung der Ver-<br />
waltungskosten sowie der Optimierung der Prozesse im<br />
Facility-Management.<br />
Das finanzergebnis von minus 55,8 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
minus 57,8 Mio. Euro) hat sich insbesondere aufgrund<br />
der Reduzierung von Kreditverbindlichkeiten und den<br />
damit einhergehend geringeren Zinsaufwendungen<br />
deutlich um 2,0 Mio. Euro verbessert. Im Finanzergebnis<br />
sind darüber hinaus die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung<br />
der Pensionsrückstellungen und der EK02-Verbindlichkeiten<br />
enthalten.<br />
Das eBitda beträgt 117,1 Mio. Euro und liegt mit 1,3 %<br />
über dem Vorjahresergebnis von 115,6 Mio. Euro.<br />
Das eBit beträgt 80,0 Mio. Euro und liegt leicht über<br />
dem Vorjahresergebnis von 79,2 Mio. Euro.<br />
Das eBt/ergebnis der gewöhnlichen geschäftstätig-<br />
keit des Konzerns beträgt 24,2 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
21,4 Mio. Euro).<br />
Das konzernergebnis liegt bei 19,0 Mio. Euro und somit<br />
über dem Vorjahresüberschuss von 17,3 Mio. Euro. Das<br />
gesteigerte Konzernergebnis konnte damit rein durch<br />
das verbesserte Ergebnis aus dem Kerngeschäft, der Immobilienbewirtschaftung,<br />
erzielt werden. Dies ist umso<br />
erfreulicher, da das Ergebnis der Immobilienbewirtschaftung<br />
im Berichtsjahr durch einmalige Aufwendungen<br />
aus der Zuführung von Rückstellungen für Verpflichtungen<br />
aus der Energieeinsparverordnung 2009 in Höhe<br />
von 5,7 Mio. Euro belastet ist. Auf das Ergebnis der Immobilienbewirtschaftung<br />
wirkten sich insbesondere die<br />
gesteigerten Mieterlöse sowie Kosteneinsparungen im<br />
Bereich der allgemeinen Verwaltungskosten positiv aus.<br />
ffo gegenüber Vorjahr deutlich verbessert<br />
Der FFO (Funds from Operations) stellt in der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> eine der spezifischen immobilienwirtschaftlichen<br />
Kennzahlen dar und wird als wesentliche Messgröße zur<br />
Unternehmenssteuerung verwendet. Im Geschäftsjahr
<strong>2011</strong> hatten Mietsteigerungen und Effizienzgewinne<br />
aufgrund weiterer Optimierungen von Arbeitsabläufen zu<br />
einer Verbesserung des FFO geführt. Der FFO – bereinigt<br />
3.3 geschäftsaktivitäten<br />
immobilienbewirtschaftung<br />
eckdaten entwickeln sich erfreulich<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> konnte die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ihre<br />
operative Leistung im Kerngeschäft gegenüber dem Vorjahr<br />
erneut ausbauen: Die Einnahmen aus Vermietung<br />
erhöhten sich trotz der Verkäufe um 1,3 %, während<br />
auf der Kostenseite mithilfe von Effizienz- und Strukturmaßnahmen<br />
merkliche Einsparungen erzielt wurden.<br />
Der Wohnungsbestand reduzierte sich aufgrund der<br />
planmäßigen Veräußerung mehrerer Liegenschaften<br />
Konzernlagebericht<br />
um Sondereffekte und Ergebnisse aus dem Portfoliomanagement<br />
– konnte im Geschäftsjahr von 33,2 Mio. Euro<br />
auf 37,8 Mio. Euro deutlich ausgebaut werden.<br />
<strong>2011</strong><br />
in mio. €<br />
2010<br />
in mio. €<br />
konzernüberschuss 19,0 17,3<br />
Saldo Abschreibungen/Zuschreibungen 36,1 34,6<br />
Ergebnisbeitrag aus Immobilienverkäufen – 14,8 – 14,7<br />
funds from operations (ffo) 40,3 37,2<br />
Sondereffekte – 2,5 – 4,0<br />
funds from operations (ffo) bereinigt 37,8 33,2<br />
Abbildung: FFO (Funds from Operations) bereinigt um Ergebnisbeitrag aus Immobilienverkäufen und Sondereffekte<br />
Abbildung: wesentliche Kennzahlen in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in den Geschäftsjahren <strong>2011</strong> und 2010<br />
auf 32.246 Wohneinheiten (Vorjahr: 32.936).<br />
Insbesondere der gestiegene Fair Value und die gestiegene<br />
Sollmiete Wohnen je Quadratmeter spiegeln eine<br />
weitere Verbesserung der Portfolioqualität wider. Sie<br />
sind nicht zuletzt das Ergebnis des aktiven Portfoliomanagements,<br />
zu dessen Maßnahmen auch regelmäßige<br />
Investitionen in den Bestand zählen. Ein weiterer wesentlicher<br />
Indikator für die hohe Qualität unseres Wohnungsportfolios<br />
ist die sehr niedrige Leerstandsquote<br />
von 1,65 % zum Jahresende.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über<br />
die wichtigsten Kennzahlen zur Entwicklung des Bestandsportfolios<br />
im Jahresvergleich.<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
Wohneinheiten 32.246 32.936<br />
Wohn- und Nutzfläche in m² 2.026.680 2.068.128<br />
Fair Value je m² Wohn- und Nutzfläche in E 1.180 1.141<br />
Sollmiete Wohnen je m² in E 5,95 5,75<br />
Leerstand Wohnen in % 1,65 1,81<br />
51
52<br />
mieterlöse verbessern sich weiter<br />
Sehr erfreulich entwickelten sich die Kennzahlen im<br />
Kerngeschäft, der Immobilienbewirtschaftung: Die sollmiete<br />
Wohnen stieg im Stichtagsvergleich 31. Dezember<br />
2010 von 5,75 Euro pro Quadratmeter um 3,48 % auf<br />
5,95 Euro pro Quadratmeter zum 31. Dezember <strong>2011</strong>.<br />
Dabei profitierte der Konzern von der Konzentration seiner<br />
Aktivitäten auf solche Standorte, die eine attraktive<br />
Wachstumsperspektive aufweisen. Mittlerweile entfällt<br />
mehr als die Hälfte des Wohnungsbestands der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> auf den Großraum München und die Standorte<br />
Nürnberg/Erlangen, Würzburg und Regensburg.<br />
region<br />
wohneinheiten<br />
anzahl<br />
wohneinheiten<br />
in %<br />
wohnfläche<br />
in m²<br />
Trotz der Reduzierung des Portfolios um 690 Wohnungseinheiten<br />
baute der <strong>GBW</strong> Konzern im Geschäftsjahr die<br />
istmieten um 1,9 Mio. Euro bzw. 1,3 % auf 147,3 Mio.<br />
Euro aus (Vorjahr: 145,4 Mio. Euro). Der Anstieg resultiert<br />
aus der Nutzung von Mietsteigerungspotenzialen,<br />
der erfolgreichen Neuvermietung und aus einer weiterhin<br />
sehr niedrigen Leerstandsquote. Die nachfolgende<br />
Tabelle gibt die Istmieten im Gesamtjahr <strong>2011</strong> und die<br />
Sollmiete Wohnen je Quadratmeter zum Stichtag 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong> in den einzelnen Regionen wieder.<br />
Vermietbare<br />
gewerbeeinheiten<br />
anzahl<br />
gewerbefläche<br />
in m²<br />
Jährliche<br />
istmieteinnahmen*<br />
in t€<br />
sollmiete<br />
wohnen<br />
je m² in €<br />
Franken<br />
München und<br />
11.727 36,4 742.073 85 12.506 48.886 5,27<br />
Umgebung<br />
Oberbayern und<br />
10.513 32,6 625.488 140 17.586 60.377 7,68<br />
Schwaben<br />
Oberpfalz und<br />
4.816 14,9 294.419<br />
29 4.896 19.841 5,33<br />
Niederbayern<br />
5.190 16,1 323.734<br />
47 5.978 19.135 4,73<br />
gesamt 32.246 100,0 1.985.714 301 40.966 148.239 5,95<br />
* Istmieteinnahmen vor Konsolidierung setzen sich zusammen aus Wohnen, Gewerbe, Parken und sonstigen Erlöseinnahmen im<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong>
leerstandsquote erneut reduziert<br />
Die Leerstandsquote konnte im Berichtsjahr erneut reduziert<br />
werden. Sie betrug zum 31. Dezember <strong>2011</strong> bezogen<br />
auf die Wohnfläche insgesamt 1,65 %. Damit liegt<br />
sie unter dem Wert zum Ende des vorausgegangenen<br />
Geschäftsjahres (1,81 %). Die Vergleichswerte enthalten<br />
2,00 %<br />
1,80 %<br />
1,60 %<br />
1,40 %<br />
1,20 %<br />
1,00 %<br />
0,80 %<br />
0,60 %<br />
0,40 %<br />
0,20 %<br />
0,00 %<br />
1,83 %<br />
0,81 %<br />
1,02 %<br />
1,81 %<br />
0,91 %<br />
0,90 %<br />
1,65 %<br />
0,95 %<br />
0,70 %<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Das stabil niedrige Leerstandsniveau spiegelt die hohe<br />
Wohnraumnachfrage an unseren Kernstandorten wider<br />
und ist zugleich ein Beleg für die erfolgreiche Vermietungsleistung<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>. Die Leerstände im Zuge<br />
von Modernisierungen planen wir bewusst ein; sie sind<br />
Teil unserer nachhaltig ausgerichteten Bestandspolitik.<br />
service verstärkt: gBw kundenservicecenter<br />
eingerichtet<br />
Um unseren Mietern eine noch höhere Servicequalität<br />
bieten zu können, hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im vergangenen<br />
Geschäftsjahr begonnen, ein neues KundenServiceCenter<br />
für die Niederlassung Süd einzurichten. Ab April 2012<br />
steht die neue Anlaufstelle in der Niederlassung Süd<br />
unseren Mietern für alle Fragen vom Mietvertrag bis hin<br />
zu technischen Problemen zur Verfügung.<br />
Konzernlagebericht<br />
sämtliche Leerstände – das heißt auch solche, die durch<br />
Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen bedingt<br />
sind. Unter Abzug des Leerstands aus Modernisierungsund<br />
Instandhaltungsmaßnahmen beträgt der marktbedingte<br />
Leerstand nur 0,70 % (Vorjahr: 0,90 %).<br />
■ Leerstand modernisierungs-<br />
und instandhaltungsbedingt<br />
■ Leerstand marktbedingt<br />
Abbildung: Entwicklung der flächenbezogenen Leerstandsquote Wohnen in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in den letzten drei Geschäftsjahren<br />
mieterzufriedenheit bleibt hoch, fluktuation weiter<br />
niedrig<br />
Der mieterorientierte Kundenservice ist einer der<br />
wichtigsten Erfolgsfaktoren der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>. Die erfolgreiche<br />
Arbeit auf diesem Gebiet zeigt sich in einer<br />
vergleichsweise geringen Fluktuation und in der hohen<br />
Mieterzufriedenheit. So liegt die Fluktuationsrate im<br />
Wohnungsbestand der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bei 10,12 % (Vorjahr:<br />
10,75 %).<br />
zukunftsbestimmende Veränderungen<br />
Mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
die drei Niederlassungen Regensburg, Nürnberg<br />
und Würzburg unter gemeinsamer Leitung von zwei<br />
Niederlassungsleitern zu der Niederlassung Nord zusammengeführt.<br />
Die einzelnen Verwaltungsstandorte<br />
bleiben bestehen. Die bisherige Niederlassung München<br />
wird nun als Niederlassung Süd geführt. Durch die neue<br />
53
54<br />
Struktur ist es möglich, die Prozesse in den verschiedenen<br />
Bereichen in Zukunft noch effizienter und einheitlicher<br />
zu gestalten.<br />
Eine wesentliche Grundlage für die Arbeit eines erfolgreichen<br />
Wohnungsunternehmens ist eine gut funktionierende<br />
IT-Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund hat die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> das Infrastruktur-Management<br />
im Service-Desk nach IT Infrastructural Library (ITIL)<br />
optimiert. Daneben lag der Fokus auf den Anwendungen<br />
der Systemunterstützung für das KundenServiceCenter.<br />
Diese Systemunterstützung wird gemäß Stufenplan 2012<br />
produktiv umgesetzt. Für 2012 ist die Einführung eines<br />
Datawarehouse auf Basis SAP BW, sowie eines Immobilien<br />
Portfolio Management Systems (IPMS) geplant.<br />
Portfoliomanagement<br />
Portfolioqualität durch neubaufertigstellungen erhöht<br />
Im Zentrum unseres Portfoliomanagements stand auch<br />
<strong>2011</strong> die qualitative Verbesserung des Wohnungsbestands<br />
durch Neubau an den Kernstandorten sowie<br />
durch Veräußerungen von Immobilien außerhalb der<br />
strategischen Kernregionen.<br />
Wir konnten zwei Neubauprojekte in München erfolgreich<br />
beenden:<br />
Im Stadtteil Schwabing stellten wir in der Leopoldstraße<br />
nach nur vierzehn Monaten Bauzeit 73 einkommensorientiert<br />
geförderte Wohnungen (EOF) fertig. Die<br />
barrierefreien und klimafreundlichen Wohnungen sind<br />
rund 40 bis 120 m² groß und verteilen sich auf zwei<br />
wohnungen<br />
anzahl<br />
wohnfläche<br />
in m²<br />
Gebäude. Das Projekt umfasste ein Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von rund 12,5 Mio. Euro. Die neuen Wohnungen<br />
konnten bis Ende Dezember <strong>2011</strong> komplett an<br />
unsere Mieter übergeben werden.<br />
Im „HaidPark“ in München-Fröttmaning schlossen<br />
wir den Bau der restlichen 35 von insgesamt 144 einkommensorientiert<br />
geförderten Wohnungen (EOF) ab.<br />
Das Gesamtinvestitionsvolumen für dieses Projekt betrug<br />
rund 26,0 Mio. Euro. Die Anlage war eines der größten<br />
Neubauvorhaben der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Veräußert wurden Objekte, die einen erheblichen Sanierungsbedarf<br />
aufwiesen und bei denen die kalkulierten<br />
Investitionskosten keine wirtschaftliche Umsetzung<br />
der Maßnahmen erwarten ließ. Im Rahmen von Blockverkäufen<br />
gaben wir insgesamt 748 Wohnungen u. a.<br />
in Burghausen, Gochsheim, Günzburg, Höchstadt, Hof,<br />
Pegnitz, Kitzingen, Münnerstadt, Nürnberg, Penzberg,<br />
Schwabach, Traunreut und Vöhringen ab. 73 Wohnungen<br />
gingen per Einzelverkauf an neue Eigentümer über.<br />
Damit trennte sich die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> insgesamt von 821 Wohnungen.<br />
Die aus Verkäufen erzielten Erlöse betrugen für das Jahr<br />
<strong>2011</strong> rund 37,6 Mio. Euro. Aufgrund des sehr positiven<br />
Marktumfelds im Segment Wohnimmobilien mit hoher<br />
Nachfrage von Investorenseite lagen die Verkaufspreise<br />
insgesamt um 8,2 % über den Fair Values. Der Buchwert<br />
für die veräußerten Wohnungen betrug 22,9 Mio. Euro.<br />
Daraus ergibt sich für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> ein Veräußerungsgewinn<br />
von 14,8 Mio. Euro.<br />
durchschnittspreis<br />
je m²<br />
Verkaufspreis<br />
in t€<br />
konzernbuchwerte<br />
in t€<br />
Blockverkauf 748 45.183 685 30.966 19.485<br />
Einzelverkauf 73 4.891 1.362 6.660 3.389<br />
gesamt* 821 50.074 751 37.626 22.874<br />
* Die Angaben beinhalten auch Verkäufe von Einzelwohnungen sowie einige Grundstücke ohne Baurecht aus dem Umlaufvermögen<br />
der <strong>GBW</strong> Asset GmbH.<br />
Abbildung: Überblick über die Verkaufstransaktionen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>
Für den Verkauf weiterer 125 Wohnungen unter anderem<br />
in Ichenhausen, Rosenheim, Sulzbach am Main,<br />
Ostheim und Miltenberg wurden im vierten Quartal<br />
<strong>2011</strong> die notariellen Kaufverträge abgeschlossen. Der<br />
Übergang von Besitz, Nutzen und Lasten erfolgt in<br />
2012.<br />
erfolgreicher start weiterer neubauprojekte<br />
in münchen<br />
Auf den Weg gebracht haben wir zwei weitere Neubauprojekte<br />
in den Münchener Stadtteilen Maxvorstadt<br />
und Au/Haidhausen mit insgesamt 156 einkommensorientiert<br />
geförderten Wohnungen. Im Quartier<br />
„Nymphenburger Höfe“ in der Maxvorstadt werden<br />
wir bis Herbst 2012 50 hochwertige Ein- bis Fünfzimmerwohnungen<br />
nach modernsten energetischen Standards<br />
errichten. In den „Welfenhöfen“ in Au/Haidhausen<br />
entstehen nach denselben Maßstäben 90 einkommensorientiert<br />
geförderte Mietwohnungen (EOF) sowie 16<br />
Mietwohnungen im München Modell. Für die beiden<br />
Neubauprojekte beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen<br />
auf 38,0 Mio. Euro.<br />
Bereits im Januar <strong>2011</strong> erwarb die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in<br />
München-Obersendling in dem künftig entstehenden<br />
Wohnquartier „Südseite“ ein Grundstück mit einer<br />
zulässigen Geschossfläche von rund 5.800 m². Hier<br />
sollen bis Sommer 2013 insgesamt 71 einkommensorientiert<br />
geförderte Wohnungen (EOF) sowie eine<br />
in das Gebäude integrierte Kindertagesstätte mit ca.<br />
650 m² Geschossfläche entstehen. Letztere wird nach<br />
Fertigstellung gemäß städtebaulichem Vertrag an die<br />
Landeshauptstadt München verkauft. Baubeginn ist<br />
im März 2012.<br />
4 Portfolio<br />
Konzernlagebericht<br />
4.1 Portfoliostruktur und -entwicklung<br />
85 % der wohnungen in den top 20 gBw standorten<br />
Bayern konnte seine bundesweite Spitzenposition als<br />
Wirtschaftsstandort im vergangenen Jahr weiter ausbauen.<br />
Im Unterschied zu vielen anderen Bundesländern<br />
verzeichnet der Freistaat eine positive Bevölkerungsentwicklung.<br />
Bayern ist jedoch auch ein Bundesland<br />
mit großen Unterschieden zwischen starken und<br />
schwachen Regionen. Die regionalen demografischen<br />
Entwicklungen werden kontinuierlich durch die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> beobachtet und analysiert. Das aktive Portfoliomanagement<br />
orientiert sich an diesen Entwicklungen.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> konzentrierte sich der Wohnungsbestand<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit einem Anteil von<br />
85,1 % auf unsere zwanzig größten Standorte und<br />
konnte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 (84,3<br />
%) weiter optimiert werden. Hier generiert unser Unternehmen<br />
inzwischen über 88,0 % seiner Mieterträge<br />
(Geschäftsjahr 2010: 87,0 %). Wesentlicher Grund<br />
für die überdurchschnittliche Ertragskraft ist die hohe<br />
Standortqualität in Verbindung mit der Strategie der<br />
Fokussierung auf die wirtschaftsstarken und ertragreichen<br />
Standorte.<br />
55
56<br />
übersicht top 20 standorte<br />
standorte<br />
wohneinheiten<br />
anzahl<br />
Vermietbare<br />
wohnfläche<br />
in m²<br />
gewerbeeinheiten<br />
anzahl<br />
Vermietbare<br />
gewerbefläche<br />
in m²<br />
1 München, Landeshauptstadt 7.914 460.859 116 15.395<br />
2 Nürnberg, Stadt 3.002 183.575 59 9.455<br />
3 München, Umland** 2.599 164.629 24 2.192<br />
4 Erlangen, Stadt 2.242 146.103 8 552<br />
5 Regensburg, Stadt 1.437 87.152 8 1.483<br />
6 Landshut, Stadt 1.299 87.302 6 663<br />
7 Miltenberg, Landkreis 1.078 71.763 1 57<br />
8 Würzburg, Stadt 947 60.854 14 2.290<br />
9 Rosenheim, Stadt 872 57.391 0 0<br />
10 Aschaffenburg, Stadt 896 56.532 2 68<br />
11 Kitzingen, Landkreis 615 37.030 0 0<br />
12 Rhön-Grabfeld, Landkreis 591 35.179 0 0<br />
13 Dingolfing-Landau, Landkreis 573 38.326 3 445<br />
14 Amberg, Stadt 550 33.293 6 317<br />
15 Pfaffenhofen a. d. Ilm, Landkreis 538 34.298 0 0<br />
16 Garmisch-Partenkirchen, Landkreis 481 31.646 0 0<br />
17 Memmingen, Stadt 479 24.126 0 0<br />
18 Regensburg, Landkreis 478 28.020 20 2.800<br />
19 Amberg-Sulzbach, Landkreis 454 24.500 4 270<br />
20 Traunstein, Landkreis 384 23.380 0 0<br />
top 20 städte und landkreise 27.429 1.685.958 271 35.987<br />
sonstiges Bayern 4.817 299.756 30 4.979<br />
gesamt Bestandsportfolio<br />
am 31.12.<strong>2011</strong> 32.246 1.985.714 301 40.966<br />
* Istmieten vor Konsolidierung aus Wohnen, Gewerbe, Parken und sonstigen Erlöseinnahmen im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
** Umland München beinhaltet die Landkreise Dachau, Ebersberg, Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg
Jährliche istmiet-<br />
einnahmen*<br />
in t€<br />
ist-mietertrag<br />
in %<br />
sollmiete<br />
wohnen m²<br />
stichtag 31.12.<strong>2011</strong><br />
in €<br />
Konzernlagebericht<br />
leerstand<br />
wohnfläche m²<br />
stichtag 31.12.<strong>2011</strong><br />
leerstand<br />
wohnen<br />
stichtag 31.12.<strong>2011</strong><br />
in%<br />
46.497 31,4 7,99 6.576 1,43<br />
14.763 10,0 6,16 3.232 1,76<br />
13.880 9,4 6,79 2.103 1,28<br />
10.997 7,4 6,12 68 0,05<br />
5.913 4,0 5,48 403 0,46<br />
5.152 3,5 4,71 1.047 1,20<br />
3.666 2,5 4,21 3.672 5,12<br />
3.925 2,6 4,97 552 0,91<br />
4.094 2,8 5,80 458 0,80<br />
3.511 2,4 5,08 235 0,42<br />
1.867 1,3 4,18 483 1,31<br />
1.733 1,2 4,36 1.848 5,25<br />
2.019 1,4 4,30 1.177 3,07<br />
1.910 1,3 4,69 943 2,83<br />
2.231 1,5 5,30 130 0,38<br />
2.461 1,7 6,38 319 1,01<br />
1.355 0,9 4,86 768 3,18<br />
1.715 1,1 4,34 0 0,00<br />
1.236 0,7 4,11 775 3,16<br />
1.662 1,1 4,74 1.032 4,42<br />
130.587 88,2 6,17 25.821 1,53<br />
17.652 11,8 4,69 6.883 2,30<br />
148.239 100,0 5,95 32.704 1,65<br />
57
58<br />
Die erfolgreiche Strategie der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>, das Wohnungsportfolio<br />
durch Neubau und Zukäufe an den<br />
Kernstandorten sowie durch Veräußerung von Streubesitz<br />
in Randlagen zu stärken, zeigt sich deutlich in der<br />
Konzentration der verwalteten Wirtschaftseinheiten:<br />
Verteilte sich das Wohnungsportfolio der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
zum 31. Dezember 2006 mit insgesamt 31.199 Wohnungen<br />
noch auf 134 Standorte, reduzierte sich die<br />
Zahl zum 31. Dezember <strong>2011</strong> auf 105 Standorte mit<br />
regionen<br />
wohn-<br />
einheiten<br />
anzahl<br />
wohn-<br />
fläche<br />
in m 2<br />
anteil sozialgebundener wohnungen bleibt konstant<br />
Trotz planmäßiger Bindungsausläufe bei mietpreisgebundenen<br />
Wohnanlagen blieb der Anteil an sozialgebundenen<br />
Wohnungen im Portfolio der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
mit rund 32,0 % konstant (Vorjahr: 32,0 %). Dies ist<br />
auf die kontinuierlichen Neubauaktivitäten der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> im geförderten Wohnungsbau zurückzuführen.<br />
Damit bestätigt die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ihre Strategie, sozialen<br />
Wohnraum zu schaffen und zugleich Verantwortung<br />
für einkommensschwächere Mieter zu übernehmen.<br />
Der Anteil der Gewerbeflächen am Gesamtportfolio<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bleibt mit 2,02 % (Vorjahr: 2,01 %)<br />
bzw. 40.966 m² (Vorjahr: 41.639 m²) nach wie vor sehr<br />
gering. Die Bewirtschaftung von gewerblichen Flächen<br />
wird für uns auch künftig nur eine untergeordnete Bedeutung<br />
einnehmen.<br />
zukunftsgerechter wohnungsbestand<br />
Im Wohnungsbestand der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> entfällt der<br />
größte Teil mit rund 72 % auf Zwei- und Dreizimmer-<br />
gewerbeeinheiten<br />
anzahl<br />
32.246 Wohnungen. Durch die Konzentration auf die<br />
wachstumsstarken Standorte wird die Ertragskraft der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> gestärkt und es wird eine kosteneffiziente<br />
und ertragreiche Bewirtschaftung der Wohnungsbestände<br />
realisiert.<br />
In der regionalen Betrachtung gliedert sich der Immobilienbestand<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zum Bilanzstichtag wie<br />
folgt auf:<br />
gewerbe-<br />
fläche<br />
in m 2<br />
■ München 10.688 637.411 140 17.586<br />
■ Nürnberg/Erlangen 5.739 363.929 67 10.007<br />
■ Regensburg 1.915 115.173 28 4.283<br />
■ Aschaffenburg 2.149 139.319 3 125<br />
■ Würzburg 1.769 109.078 15 2.374<br />
■ Sonstiges Bayern 9.986 620.804 48 6.591<br />
gesamt 32.246 1.985.714 301 40.966<br />
30,8 % 33,3 %<br />
5,5 %<br />
6,6 %<br />
6,0 %<br />
Abbildung: Übersicht der Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie der Wohn- und Gewerbeflächen zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
17,8 %<br />
wohnungen; die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt<br />
ca. 62 m². Der Bedarf an Wohnraum in diesem<br />
Größensegment wird aktuellen Studien zufolge in den<br />
kommenden Jahren weiter steigen. Damit ist unser<br />
Wohnungsbestand hinsichtlich der zukünftigen Nachfrage<br />
gut aufgestellt.<br />
Um den Bedürfnissen der Mieter gerecht zu werden,<br />
berücksichtigt die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bei ihren Neubau- und<br />
Modernisierungsmaßnahmen die neuesten technischen<br />
Erkenntnisse. Hochwertiger Wärmeschutz und innovative<br />
Heizsysteme sind genauso wichtig wie Barrierefreiheit<br />
in den Wohnungen für ältere Menschen.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> verfügt in ihrem Bestandsportfolio<br />
über Wohnanlagen, in denen junge Familien mit Kindern<br />
gerne wohnen. Hier achten wir insbesondere auf<br />
geeignete Grundrisse und die Gestaltung von Grünflächen<br />
mit attraktiven Spielplätzen.
standorte der gBw gruppe<br />
Miltenberg<br />
Erlenbach<br />
Gemünden<br />
Weilheim-<br />
Schongau<br />
Konzernlagebericht<br />
Kaufkraft <strong>2011</strong><br />
Kaufkraftindex<br />
Unter 90<br />
90 bis unter 94<br />
94 bis unter 98<br />
98 bis unter 102<br />
102 bis unter 106<br />
106 bis unter 110<br />
110 und mehr<br />
© 2012 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg<br />
59
60<br />
4.2 Verkehrswert<br />
Verkehrswert der immobilien beträgt annähernd<br />
2,4 mrd. euro<br />
Der Verkehrswert der als Investment Properties gehaltenen<br />
Immobilien einschließlich der eigengenutzten<br />
Immobilien in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> belief sich zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> auf 2,391 Mrd. Euro. Damit stieg er trotz<br />
der getätigten Verkäufe gegenüber dem Vorjahreswert<br />
regionen<br />
Verkehrswerte<br />
in mio. €<br />
anteile<br />
in %<br />
■ München 1.158 48,4<br />
■ Nürnberg/Erlangen 431 18,0<br />
■ Regensburg 117 4,9<br />
■ Aschaffenburg 94 3,9<br />
■ Würzburg 85 3,6<br />
■ Sonstiges Bayern 506 21,2<br />
gesamt 2.391 100,0<br />
Bei der Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode)<br />
werden die künftigen Cashflows eines jeden Anlageobjekts<br />
zum Bewertungsstichtag diskontiert. Der so berechnete<br />
Barwert (Gegenwartswert) stellt den aktuellen<br />
Fair Value der Immobilie dar. Der Diskontierungszinssatz<br />
wird aus dem risikolosen Zins und einer Risikoprämie<br />
berechnet. Der risikolose Zinssatz spiegelt dabei<br />
den Wert wider, der am Kapitalmarkt für eine risikolose<br />
Kapitalanlage erzielt werden kann. Zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> wurde ein risikoloser Zinssatz von 3,50 % zugrunde<br />
gelegt. Die Risikoprämie wird anhand eines Scoring-<br />
Modells aus den Parametern Makrolage, Mikrolage<br />
sowie Zustand des Bewertungsobjekts gebildet. Zudem<br />
werden noch objektindividuelle Zuschläge aufgrund<br />
von Sondersituationen (z. B. Erbbaurechten) vergeben.<br />
net asset Value steigt im stichtagsvergleich um 9,5 %<br />
Der Net Asset Value (NAV) – er errechnet sich aus den<br />
Marktwerten des Konzernvermögens reduziert um das<br />
Fremdkapital – betrug zum Bilanzstichtag 944,6 Mio.<br />
von 2,360 Mrd. Euro um 31,0 Mio. Euro bzw. 1,3 % an.<br />
Diese Steigerung ist auf die Fertigstellung von Neubauten<br />
und Investitionen in den Bestand zurückzuführen.<br />
Die Verkehrswerte wurden für jedes Objekt nach der<br />
Discounted-Cashflow-Methode mit einem durchschnittlichen<br />
Diskontierungszinssatz von 7,04 % ermittelt.<br />
Der Verkehrswert des Immobilienbestands der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> verteilt sich auf die Regionen wie folgt:<br />
3,6 %<br />
3,9 %<br />
4,9 %<br />
21,2 %<br />
18,0 %<br />
Abbildung: Übersicht der Verkehrswerte in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> nach Regionen zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
48,4 %<br />
Euro. Damit lag er deutlich über dem Vorjahreswert von<br />
862,4 Mio. Euro. Die Steigerung um 82,2 Mio. Euro ist im<br />
Wesentlichen auf die höheren Immobilienwerte, den Erwerb<br />
von Minderheitsanteilen an der Tochtergesellschaft<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH durch die <strong>GBW</strong> AG, sowie auf die<br />
weitere Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten in<br />
<strong>2011</strong> zurückzuführen. Der Net Asset Value (NAV) je Aktie<br />
am Jahresende betrug 17,3 Euro (Vorjahr: 15,8 Euro).<br />
investitionen und immobilienprojekte<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wendete im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt<br />
31,0 Mio. Euro (Vorjahr: 26,4 Mio. Euro) für Instandhaltungsmaßnahmen<br />
und aufwandswirksame<br />
Modernisierungen auf. In diesem Betrag sind für gesetzlich<br />
eintretende Verpflichtungen aus der Energieeinsparverordnung<br />
2009 Aufwendungen aus der Zuführung<br />
zu den Rückstellungen in Höhe von 5,7 Mio.<br />
Euro enthalten. Die Maßnahmen befinden sich derzeit<br />
flächendeckend in der Umsetzung. Darüber<br />
hinaus wurden aktivierungspflichtige Investitionen und
Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von 12,6 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro) sowie Investitionen<br />
in den Neubau und Neuerwerb von 29,3 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 30,5 Mio. Euro) getätigt. Insgesamt betrugen<br />
Konzernlagebericht<br />
die Investitionen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in das Bestandsportfolio<br />
im Geschäftsjahr 72,9 Mio. Euro. Damit liegen sie<br />
um 3,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert.<br />
* Die aufwandswirksamen Modernisierungen und Instandhaltungsmaßnahmen enthalten im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> Aufwendungen aus der<br />
Zuführung zu den Rückstellungen aus der Energieeinsparverordnung 2009 in Höhe von 5,7 Mio. Euro<br />
Abbildung: Investitionen in der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> in den Geschäftsjahren <strong>2011</strong> und 2010<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Aufwandswirksame Modernisierungen/Instandhaltungsmaßnahmen* 31,0 Mio. E 26,4 Mio. E<br />
Aufwandswirksame Modernisierungen/Instandhaltungsmaßnahmen 15,31 E je m² 12,79 E je m²<br />
Aktivierungspflichtige Investitionen und Modernisierungen 12,6 Mio. E 12,4 Mio. E<br />
Aktivierungspflichtige Investitionen und Modernisierungen 6,20 E je m² 6,01 E je m²<br />
Investitionen in den Neubau und Neuerwerb 29,3 Mio. E 30,5 Mio. E<br />
modernisierung und instandhaltung: maßnahmen<br />
laufen nach Plan<br />
Die für <strong>2011</strong> vorgesehenen Maßnahmen zur Modernisierung<br />
und Instandhaltung konnten plangemäß fort- bzw.<br />
umgesetzt werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen<br />
um Projekte in München, Nürnberg, Goldbach bei<br />
Aschaffenburg, Landshut und Bad Neustadt:<br />
münchen, Von-der-tann-straße: Der Gebäudekomplex<br />
Von-der-Tann-Straße mit Wohnungen und gewerblichen<br />
Flächen zählt zum Kernportfolio der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>.<br />
Die Anlage befindet sich inmitten der klassizistischen<br />
Prachtbauten der Münchener Innenstadt in unmittelbarer<br />
Nähe zum Hofgarten und Englischen Garten.<br />
Das Ensemble wurde in den Jahren zwischen 1830 und<br />
1890 errichtet und ist nicht zuletzt wegen der klassizistischen<br />
Stilmerkmale einiger seiner Gebäude und seiner<br />
Nähe zu den angrenzenden Klenze-Bauten denkmalgeschützt.<br />
Durch die umfangreiche Modernisierung<br />
in gehobener Ausführung – sie beinhaltet die komplette<br />
Erneuerung der Haustechnik, die energetische<br />
Verbesserung der Gebäudehülle nach den aktuellen<br />
gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />
sowie die Neugestaltung der Freiflächen und<br />
Innenhöfe – wird eine dem prestigeträchtigen Standort<br />
angemessene Wohnqualität erzielt.<br />
Bereits Ende 2009 konnte die Modernisierung der ersten<br />
Häuser im ersten Bauabschnitt in dem Gebäudekomplex<br />
Von-der-Tann-Straße in München fertiggestellt<br />
werden. Die Wohnungen in den Rückgebäuden Vonder-Tann-Straße<br />
8 und 9 wurden im April <strong>2011</strong> an die<br />
Mieter übergeben. Die Vollvermietung war bereits Anfang<br />
Mai <strong>2011</strong> erreicht. Die Sanierungsmaßnahmen im<br />
Haus 6 wurden bis Ende August <strong>2011</strong> beendet. Damit<br />
konnte die Modernisierung im ersten Bauabschnitt mit<br />
der Herausforderung der denkmalgeschützten Bausubstanz<br />
im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> abgeschlossen werden.<br />
Der zweite Bauabschnitt der Wohnanlage umfasst die<br />
Häuser Von-der-Tann-Straße 7–10 sowie die Gebäude<br />
in der Hahnenstraße 1 und 3. Im März <strong>2011</strong> wurde mit<br />
der Modernisierung von Haus 7 begonnen, die weitestgehend<br />
bis Ende Dezember <strong>2011</strong> baulich abgeschlossen<br />
werden konnte. Im Rahmen dieser Umbaumaßnahme<br />
wurde eine Erhöhung der Stellplatzanzahl im Innenhof<br />
über die Verdichtung der Garagenstellplätze erreicht.<br />
Die Übergabe an die Mieter wird sukzessive erfolgen.<br />
Mit den durchgeführten Umbaumaßnahmen konnten<br />
fünf zusätzliche Wohnungen geschaffen werden.<br />
61
62<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> konnte in einem Zeitraum von 36<br />
Monaten insgesamt 31 Wohnungen, die sich auf sechs<br />
Objekte verteilen, und neun Gewerbeeinheiten in dem<br />
Gebäudekomplex Von-der-Tann-Straße modernisieren<br />
bzw. neu schaffen.<br />
nürnberg: Anfang 2010 bis Ende <strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> energetische Maßnahmen am Standort Nürnberg,<br />
dem zweitgrößten Kernstandort der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>,<br />
umgesetzt. Es wurden insgesamt 256 Wohnungen,<br />
insbesondere Objekte in guten und mittleren Lagen wie<br />
zum Beispiel Georg-Strobel-Straße, Felseckerstraße und<br />
Felixstraße im Stadtteil Gärten bei Wöhrd – östlich der<br />
Nürnberger Altstadt – saniert.<br />
Die Wohnanlagen georg-strobel-straße und felseckerstraße<br />
mit 76 Wohnungen wurden im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> als Teil des Gesamtkonzepts zur Fernwärmeversorgung<br />
mit einer zentralen Heizungs- und Warmwasserversorgung<br />
sowie einer Dach- und Kellerdeckendämmung<br />
ausgestattet. Die Leistungen konnten bereits Ende November<br />
<strong>2011</strong> abgeschlossen werden.<br />
Ende April <strong>2011</strong> wurde der vierte und letzte Bauabschnitt<br />
in der Wohnanlage felixstraße abgeschlossen.<br />
Damit sind nun insgesamt 170 Wohnungen – in einem<br />
Zeitraum von Mai 2009 bis Ende April <strong>2011</strong> – mit einer<br />
zentralen Heizungs- und Warmwasserversorgung<br />
ausgestattet und an das neu errichtete Fernwärmenetz<br />
angeschlossen. Gleichzeitig erfolgte die Dämmung von<br />
Keller- und Speicherdecken.<br />
goldbach, schergstraße: Bereits Ende Januar <strong>2011</strong><br />
konnte die Modernisierung in der Schergstraße 1 in<br />
Goldbach (nahe Aschaffenburg) nach nur vier Monaten<br />
Bauzeit abgeschlossen werden. Dabei wurden die<br />
Grundrisse des Objekts neu gestaltet und die ursprünglich<br />
acht Kleinwohnungen zu vier attraktiven Dreizimmerwohnungen<br />
umgestaltet. Damit ist nun auch das<br />
letzte Objekt im Gesamtquartier aus sieben Mehrfamilienhäusern<br />
energetisch komplett saniert. Die Anlage war<br />
unmittelbar nach Fertigstellung bereits voll vermietet.<br />
weitere modernisierungen gemäß energieeinspar-<br />
verordnung begonnen<br />
Um die <strong>GBW</strong>-Bestände langfristig attraktiv zu halten,<br />
werden wir in den kommenden Jahren weiter in die<br />
Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit investieren. Dies<br />
betrifft unter anderem die Nachrüstung der Dämmung<br />
an den obersten Geschossdecken in den Wohnanlagen<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zur Umsetzung der Energieeinsparverordnung<br />
2009.<br />
neubau: Projekte abgeschlossen und neue Projekte<br />
auf den weg gebracht<br />
Im Rahmen unserer Neubautätigkeit engagierten wir<br />
uns auch im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> im geförderten Wohnungsbau<br />
und erweiterten unseren Wohnungsbestand<br />
gezielt im Bereich der Einkommensorientierten Förderung<br />
(EOF) und des München Modells. Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung<br />
des Wohnungsangebots für mittlere und untere Einkommensschichten<br />
am Standort München. Alle Investitionen<br />
zur Bestandserweiterung und -optimierung werden<br />
vor der Umsetzung unter Wirtschaftlichkeits- und Portfolioaspekten<br />
geprüft.<br />
münchen-fröttmaning, „haidPark“: Im Frühjahr <strong>2011</strong><br />
hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> die restlichen 35 von insgesamt 144<br />
einkommensorientiert geförderten Wohnungen (EOF)<br />
im „HaidPark“ in München-Fröttmaning fertiggestellt<br />
und damit diese Neubaumaßnahme abgeschlossen.<br />
109 Wohneinheiten konnten bereits im Geschäftsjahr<br />
2010 fertiggestellt werden. Das Wohnungsensemble<br />
liegt im neuen Stadtquartier „HaidPark“. Das nur wenige<br />
Minuten entfernte Naturschutzgebiet Fröttmaninger<br />
Heide, die Nähe zum U-Bahnhof Fröttmaning, die Kindertagesstätten<br />
sowie die Geschäfte für den täglichen<br />
Bedarf sorgen für eine gute Wohninfrastruktur.<br />
Die Bauweise dieser Wohnanlage entspricht einem<br />
KfW-Effizienzhaus 85. Dies bedeutet, dass der Primärenergiebedarf<br />
nur 85 % des nach der Energieeinsparverordnung<br />
2009 geforderten Standards beträgt.
Dieser Standard bewirkt deutlich geringere Energiekosten<br />
und hält somit die Mietnebenkosten spürbar in<br />
Grenzen. Für dieses Projekt konnten Fördermittel der<br />
Landeshauptstadt München (München Modell), des<br />
Freistaates Bayern (Einkommensorientierte Förderung)<br />
sowie der Bundesrepublik Deutschland (KfW-Fördermittel)<br />
genutzt werden.<br />
münchen-schwabing, leopoldstraße: Ende Oktober<br />
<strong>2011</strong> konnten 73 einkommensorientiert geförderte<br />
Wohnungen (EOF) in München-Schwabing in der<br />
Leopoldstraße (neue Anschrift: Hans-Döllgast-Straße<br />
3–7) nach nur vierzehnmonatiger Bauzeit fertiggestellt<br />
werden. Durch eine effiziente Logistik und eine gut koordinierte<br />
Baustellenorganisation konnte die ursprünglich<br />
geplante Bauzeit um zwei Monate verkürzt werden.<br />
In Verbindung mit einer ansprechenden Architektur, die<br />
auf wohnungswirtschaftliche Belange abgestimmt ist,<br />
konnten des Weiteren auch Kosteneinsparungen erzielt<br />
werden. Die Wohnanlage liegt in einem attraktiven<br />
neuen Quartier, das verkehrstechnisch sehr gut an<br />
das Stadtzentrum angebunden und durch die Nähe zur<br />
Parkstadt Schwabing auch infrastrukturell bereits gut<br />
ausgebaut ist. Kultur- und Bildungsangebote sowie der<br />
in der Nähe liegende Englische Garten als auch der neu<br />
angelegte Petuelpark bieten attraktive Möglichkeiten<br />
für Erholung und Freizeit.<br />
Die Wohnanlage wurde als „KfW-Effizienzhaus 70“<br />
errichtet, das heißt, der Primärenergieverbrauch liegt<br />
bei 70 % der nach der Energieeinsparverordnung 2009<br />
geforderten Werte. Alle Wohnungen wurden barrierefrei<br />
mit Fußbodenheizung und Parkettboden errichtet;<br />
drei Wohnungen sind zudem behindertengerecht ausgebaut.<br />
Die Verglasung der Balkone bietet auch bei geöffneten<br />
Fenstern einen guten Schallschutz für unsere<br />
Mieter und ermöglicht die Nutzung der Balkone auch<br />
an kühleren Herbsttagen. Passive Wärmegewinnung im<br />
Winter reduziert die Nebenkosten. Der in dem begrünten<br />
Innenhof mit altem Baumbestand angelegte Kinderspielplatz<br />
mit einem Balancierparcours wird von unseren<br />
jüngeren Mietern gut angenommen.<br />
Konzernlagebericht<br />
münchen-maxvorstadt, „nymphenburger höfe“: In<br />
den „Nymphenburger Höfen“ (Ecke Dachauer Straße/<br />
Josef-Ruederer-Straße) wurde im März <strong>2011</strong> mit dem<br />
Bau von 50 einkommensorientiert geförderten Mietwohnungen<br />
(EOF) sowie drei Gewerbeeinheiten begonnen.<br />
Die „Nymphenburger Höfe“ liegen im Münchener<br />
Stadtteil Maxvorstadt. Diese attraktive innerstädtische<br />
Lage bietet eine Vielzahl von Cafés, Kinos, Theatern,<br />
kleinen Bars und Biergärten. Einkaufszentren, Universitäten<br />
sowie Arztpraxen und medizinische Einrichtungen<br />
ergänzen die gute Infrastruktur dieses Standorts.<br />
Die Wohnanlage entspricht den energetischen Vorgaben<br />
eines „KfW-Effizienzhauses 70“ und erreicht einen<br />
erhöhten Schallschutz. Diese hohen Anforderungen<br />
werden durch den Einbau von qualitativ hochwertigen<br />
Fenstern mit Dreifachverglasung und zusätzlichen Prallscheiben<br />
erfüllt. Die innerstädtische Lage zwischen bereits<br />
fertiggestellten Bürogebäuden und gerade im Bau<br />
befindlichen Eigentumswohnungen stellt eine städtebauliche<br />
und logistische Herausforderung dar. Die Fertigstellung<br />
ist für Herbst 2012 geplant.<br />
münchen-au/haidhausen, „welfenhöfe“: Seit März<br />
<strong>2011</strong> werden in der Welfenstraße im Quartier „Welfenhöfe“<br />
90 einkommensorientiert geförderte Mietwohnungen<br />
(EOF) sowie 16 Mietwohnungen im München<br />
Modell errichtet. Die Anlage liegt in München-Au/<br />
Haidhausen oberhalb der Au auf der Isarhochterrasse<br />
in unmittelbarer Nähe des Nockherbergs. Das Grundstück<br />
wurde bereits im Juni 2010 von der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
erworben. In die Wohnanlage ist eine Kindertagesstätte<br />
mit je zwei Kinderkrippen- und Kindergartengruppen<br />
integriert sowie eine Anwohnertiefgarage mit 50<br />
Stellplätzen, die von der Landeshauptstadt München<br />
mit Zuschussmitteln gefördert wird. Der Stadtteil Haidhausen<br />
bietet eine Vielzahl an Restaurants, Cafés und<br />
ein breites kulturelles Angebot. Hier befinden sich im<br />
Maximilianeum der Sitz des Bayerischen Landtages<br />
und am Gasteig das Münchner Kulturzentrum mit der<br />
Philharmonie.<br />
63
64<br />
Das Bauvorhaben entspricht dem Standard eines<br />
„KfW-Effizienzhauses 70“ nach der Energieeinsparverordnung<br />
2009. Nach der Herstellung der beiden<br />
technisch anspruchsvollen Untergeschosse, die neben<br />
Keller- und Technikräumen sowie Stellplätzen für die<br />
Mieter auch 50 Stellplätze für die Anwohner der Welfenstraße<br />
aufweisen, konnte der sechsgeschossige<br />
Rohbau bis Ende <strong>2011</strong> weitgehend hergestellt werden.<br />
Der Rohbau der zweigeschossigen integrierten Kindertagesstätte<br />
für die Landeshauptstadt München konnte<br />
bereits im Oktober <strong>2011</strong> abgeschlossen werden. Die<br />
Übergabe der Wohnungen an unsere Mieter sowie der<br />
Kindertagesstätte an die Landeshauptstadt München<br />
ist für Herbst 2012 geplant.<br />
münchen-obersendling, Quartier „südseite“: Im Januar<br />
<strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ein Baugrundstück in<br />
München-Obersendling in der Nähe des Isar-Hochufers<br />
erworben, das Teil des hier künftig entstehenden Wohnquartiers<br />
„Südseite“ ist. Auf dem erworbenen Grundstück<br />
ist eine Bebauung bis zu einer Geschossfläche<br />
von rund 5.800 m² zulässig. Umgeben vom Forstenrieder<br />
Park und dem nahe gelegenen Tierpark Hellabrunn<br />
bietet München-Obersendling ein vielfältiges<br />
Erholungs- und Freizeitangebot in unmittelbarer Umgebung.<br />
Über die S-Bahn-Linie des Münchener Verkehrsund<br />
Tarifverbunds, die sich in unmittelbarer Nähe des<br />
Baugrundstücks befindet, ist das Quartier „Südseite“<br />
gut an die Innenstadt angebunden. Zahlreiche Arztpraxen,<br />
Geschäfte und ein erstklassiges Sport- und<br />
Fitnessangebot runden die Wohninfrastruktur ab.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> erstellt hier bis Sommer 2013 insgesamt<br />
71 einkommensorientiert geförderte Wohnungen<br />
(EOF) sowie eine in das Gebäude integrierte Kindertagesstätte<br />
mit ca. 650 m² Geschossfläche, die gemäß<br />
städtebaulichem Vertrag an die Landeshauptstadt<br />
München verkauft wird.<br />
Der energetische Standard konnte in der Planungsphase<br />
durch Optimierung der Gebäudehülle von einer ursprünglichen<br />
Einstufung als „KfW-Effizienzhaus 70“ auf<br />
eine Klassifizierung als „KfW-Effizienzhaus 55“ verbessert<br />
werden. Baubeginn des Projekts ist im März 2012.
5 Vermögens- und finanzlage<br />
5.1 Vermögens- und kapitalstruktur<br />
Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt die solide<br />
Geschäftspolitik der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wider.<br />
Die Bilanzsumme des <strong>GBW</strong> Konzerns betrug zum 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong> 1.879,2 Mio. Euro und ist gegenüber<br />
dem Vorjahreswert von 1.874,1 Mio. Euro nahezu unverändert.<br />
Der Immobilienwert des Anlagevermögens prägt das<br />
Vermögen des Konzerns und hat mit einem Buchwert<br />
von 1.772,0 Mio. Euro zum 31. Dezember <strong>2011</strong> (Vorjahr:<br />
1.755,4 Mio. Euro) einen Anteil von rund 94,3 %<br />
(Vorjahr: 93,7 %) an der Bilanzsumme. Der Konzern<br />
bewirtschaftete am Bilanzstichtag 32.246 eigene Wohnungen<br />
mit einer Gesamtfläche von 1.985.714 m².<br />
Das kurzfristige Vermögen betrug am Bilanzstichtag 68,1<br />
Mio. Euro (Vorjahr: 73,1 Mio. Euro), wovon 1,9 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro) auf flüssige Mittel entfielen.<br />
Das bilanzielle eigenkapital des <strong>GBW</strong> Konzerns beträgt<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
in mio. E in %<br />
Konzernlagebericht<br />
31.12.2010<br />
in mio. E in %<br />
Immobilienvermögen 1.772,0 94,3 1.755,4 93,7<br />
Sonstiges Anlagevermögen 39,1 2,1 45,6 2,4<br />
langfristige Vermögenswerte 1.811,1 96,4 1.801,0 96,1<br />
Kurzfristiges Vermögen 66,2 3,5 69,3 3,7<br />
Zahlungsmittel 1,9 0,1 3,8 0,2<br />
kurzfristige Vermögenswerte 68,1 3,6 73,1 3,9<br />
summa aktiva 1.879,2 100,0 1.874,1 100,0<br />
eigenkapital 369,0 19,6 364,7 19,5<br />
Finanzverbindlichkeiten 1.368,7 72,8 1.379,9 73,6<br />
Pensionen 22,1 1,2 22,2 1,2<br />
Steuerrückstellungen 1,0 0,1 0,6 0,0<br />
Sonstige Rückstellungen 24,8 1,3 19,9 1,1<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 93,6 5,0 86,8 4,6<br />
Verbindlichkeiten 1.510,2 80,4 1.509,4 80,5<br />
summa Passiva 1.879,2 100,0 1.874,1 100,0<br />
Abbildung: Darstellung der Vermögens- und Finanzierungsstruktur<br />
zum 31. Dezember <strong>2011</strong> 369,0 Mio. Euro und liegt um<br />
4,3 Mio. Euro höher als im Vorjahr (364,7 Mio. Euro).<br />
Die Eigenkapitalquote des <strong>GBW</strong> Konzerns erhöhte sich<br />
geringfügig von 19,5 % im Vorjahr auf 19,6 % im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Die finanzverbindlichkeiten konnten von 1.379,9 Mio.<br />
Euro zum 31. Dezember 2010 auf 1.368,7 Mio. Euro zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> zurückgeführt werden. Aufgrund der<br />
langfristig ausgerichteten Finanzierungsstrategie bestehen<br />
zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei<br />
variabel verzinslichen Verbindlichkeiten derivative Finanzierungsinstrumente<br />
mit einem Volumen von 232 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 245 Mio. Euro). Mit den Sicherungsmaßnahmen<br />
wird das Ziel verfolgt, variabel verzinsliche Finanzschulden<br />
in festverzinsliche Kreditverbindlichkeiten<br />
65
66<br />
zu transformieren, um damit die Cashflows der finanziellen<br />
Verbindlichkeiten langfristig zu sichern. Bei den<br />
Zinssicherungsinstrumenten handelt es sich ausschließlich<br />
um Festzinszahler-Swaps mit einem durchschnittlichen<br />
jährlichen Festzinssatz von derzeit 4,08 %. Die<br />
durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der Zinssicherungsinstrumente<br />
beträgt 6,3 Jahre. Für die von der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit fester Zinsbindung gegenüber Dritten<br />
geschuldeten Darlehen von 1.137 Mio. Euro errechnet<br />
sich zum 31. Dezember <strong>2011</strong> ein gewichteter Durchschnittszinssatz<br />
von 3,48 % p. a. bei einer durchschnittlichen<br />
Zinsbindung von 21,1 Jahren.<br />
Das Verhältnis der Finanzverbindlichkeiten zum Immobilienvermögen<br />
(Loan to Value) verbesserte sich von<br />
57,6 % zum 31. Dezember 2010 auf 56,5 % zum 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong>.<br />
5.2 finanzlage<br />
langfristig ausgerichtete finanzierungspolitik<br />
Die Finanzierung der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist primär auf eine<br />
langfristige Sicherung der Zahlungsfähigkeit gerichtet.<br />
Unsere Finanzierungsgrundsätze haben zum Ziel, zu<br />
jedem Zeitpunkt eine ausreichende Liquidität sicherzustellen,<br />
finanzwirtschaftliche Risiken zu begrenzen und<br />
die Kapitalkosten zu optimieren. Ein ausgewogenes<br />
Fälligkeitsprofil und eine Diversifikation der Finanzierungspartner<br />
sind wesentliche Bausteine der Finanzierungsstrategie.<br />
Das Finanzmanagement der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
ist zentral organisiert.<br />
Zur Optimierung des Zinsergebnisses bündeln wir die im<br />
Konzern vorhandene Liquidität. Die <strong>GBW</strong> AG hat hierzu mit<br />
allen konsolidierten Konzernunternehmen und der MRG<br />
Maßnahmeträger München-Riem GmbH Cash-Pool-Verträge<br />
geschlossen. Das Cash-Management erfolgt zentral<br />
über die <strong>GBW</strong> Management GmbH mittels arbeitstäglicher,<br />
namens und im Auftrag der Cash-Pool-Teilnehmer erteilter<br />
Dispositionsaufträge an die kontoführenden Banken.<br />
Unseren Finanzierungsbedarf decken wir bevorzugt über<br />
dinglich gesicherte Ausleihungen. Alle Finanzierungs-<br />
maßnahmen orientieren sich primär an den Planungen<br />
für das operative Geschäft sowie an der strategischen<br />
Ausrichtung der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>. Soweit möglich, greifen<br />
wir bei der Durchführung von baulichen Investitionen<br />
auf öffentliche Fördermittel zurück. Die Deutsche Bundesbank<br />
hat auch im Jahr <strong>2011</strong> die bestandshaltenden<br />
Gesellschaften der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> als notenbankfähig<br />
eingestuft. Dadurch können Geschäftsbanken, die Kreditforderungen<br />
gegen die Wohnungsunternehmen der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> haben, diese als Sicherheit für eigene Refinanzierungen<br />
bei der Deutschen Bundesbank verwenden.<br />
Diese Refinanzierungsfähigkeit wirkt sich positiv<br />
auf die Gestaltung der Kreditkonditionen aus und trägt<br />
zur Reduzierung der Zinskosten bei.<br />
finanzschulden zurückgeführt<br />
Die Finanzschulden der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> konnten im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> von 1.379,9 Mio. Euro auf 1.368,7<br />
Mio. Euro zum 31. Dezember <strong>2011</strong> zurückgeführt<br />
werden. Soweit variable Finanzverbindlichkeiten bestanden,<br />
wurden diese mittels gleichlaufender gesonderter<br />
Zinssicherungsvereinbarungen gegen Risiken aus<br />
der Veränderung des Umfelds am Geld- und Kapitalmarkt<br />
abgeschirmt. Die Finanzschulden weisen zum 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong> eine durchschnittliche Verzinsung von<br />
3,70 % p. a. (Vorjahr: 3,73 %) auf.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> hat im Rahmen der Liquiditätssteuerung<br />
die freien Kreditlinien deutlich ausgeweitet. Sie<br />
beliefen sich zum Jahresende <strong>2011</strong> auf 43,4 Mio. Euro<br />
gegenüber 29,9 Mio. Euro zum Ende des Vorjahres.<br />
Die nachfolgende Kapitalflussrechnung des <strong>GBW</strong> Konzerns<br />
gibt eine Übersicht über die Zahlungsströme:
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beinhaltet im<br />
Wesentlichen die Einzahlungen aus den Verkäufen und die<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Bestandsportfolio.<br />
Der Zahlungsmittelabfluss im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
ist im Wesentlichen durch die Tilgung<br />
der Darlehensverbindlichkeiten sowie durch die Aufnahme<br />
von Neukrediten geprägt.<br />
6 chancen und risiken<br />
6.1 chancen- und risikomanagement<br />
ein wirksames steuerungs- und kontrollsystem<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt,<br />
die im Besonderen mit ihrem unternehmerischen Handeln<br />
im Geschäftsfeld Immobilienbewirtschaftung verbunden<br />
sind. Um diese Risiken rechtzeitig erkennen und ihnen<br />
adäquat begegnen zu können, hat die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ein<br />
Steuerungs- und Kontrollsystem etabliert. Dieses wird laufend<br />
auf seine Wirksamkeit geprüft und gegebenenfalls<br />
angepasst. Die Verantwortung für das Funktionieren des<br />
Steuerungs- und Kontrollsystems liegt beim Vorstand.<br />
Das Risikomanagementsystem der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist mehrstufig<br />
aufgebaut und auf die einzelnen Gesellschaften,<br />
Geschäftsbereiche und Niederlassungen zugeschnitten.<br />
Es ist gekennzeichnet durch klare Verantwortlichkeiten<br />
und ist mit einem standardisierten Berichtswesen<br />
unterlegt. So werden Vorstand und Aufsichtsrat<br />
vierteljährlich mit einem Risikobericht über die Risikosituation<br />
informiert.<br />
Konzernlagebericht<br />
<strong>2011</strong><br />
in mio. €<br />
2010<br />
in mio. €<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 45,9 42,3<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 31,9 – 13,7<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 15,9 – 50,9<br />
zahlungswirksame Veränderung des finanzmittelfonds – 1,9 – 22,3<br />
Konsolidierungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 0,0 1,2<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 3,8 24,9<br />
finanzmittelfonds am ende der Periode 1,9 3,8<br />
Als weiteres Instrument des Chancen- und Risikomanagements<br />
wird eine den sich ändernden Marktgegebenheiten<br />
jährlich anzupassende Langfristplanung<br />
eingesetzt, die deutlich die Chancen und Risiken des<br />
<strong>GBW</strong>-Immobilienportfolios darlegt, dessen Stärken und<br />
Schwächen aufzeigt und somit Verbesserungspotenziale<br />
zur weiteren Entwicklung des Portfolios erschließt.<br />
Verlässlichkeit durch compliance-organisation<br />
Mit der Einführung eines Compliance-Managementsystems<br />
wurde das Chancen- und Risikomanagement der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im Jahr 2009 um ein weiteres Element erweitert.<br />
Das Compliance-Managementsystem besteht<br />
zum einen aus unternehmensinternen Richtlinien, die<br />
alle Mitarbeiter zu einem gesetzeskonformen Verhalten<br />
verpflichten. Die Richtlinien sind Leitlinie und Mindestmaßstab<br />
für korrektes Verhalten im Interesse der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> und dienen somit auch der Prävention gegen<br />
Schäden aus Mitarbeiterfehlverhalten. Eine festgelegte<br />
Compliance-Organisation sowie ein System von Kontrollmaßnahmen<br />
stellen zum anderen eine angemessene<br />
Überwachung von Compliance-Risiken sicher. Im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> wurden die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im Hinblick auf Compliance-Sachverhalte<br />
geschult. Das Compliance-System<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wurde im Rahmen der internen Revision<br />
geprüft. Die Schulungen und die Prüfung des<br />
Compliance-Systems erfolgten durch einen externen<br />
Wirtschaftsprüfer.<br />
67
68<br />
6.2 gesamteinschätzung<br />
keine bestandsgefährdenden risiken erkennbar<br />
Aus heutiger Sicht sind für den Vorstand der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> keine Risiken erkennbar, die sich bestandsgefährdend<br />
auf die Gesellschaft auswirken können. Die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> gewährleistet durch ihr Chancen- und<br />
Risikomanagement, dass die Gesellschaft ihre unternehmerischen<br />
und betriebswirtschaftlichen Ziele gut<br />
erreichen kann.<br />
6.3 Bericht über risiken und chancen<br />
markt- und branchenbezogene risiken<br />
Die für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> relevanten markt- und branchenbezogenen<br />
Risiken ergeben sich in erster Linie aus<br />
der Entwicklung am deutschen Wohnungsmarkt, insbesondere<br />
am Wohnimmobilienmarkt Bayerns. Dabei<br />
steht für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> der Vermietungsmarkt im<br />
Vordergrund.<br />
Marktrisiken bestehen in einer potenziellen Verschlechterung<br />
der wirtschaftslage in Deutschland. Ein konjunktureller<br />
Einbruch kann theoretisch zu einem Rückgang<br />
der Wohnungsnachfrage oder auch zu Mietausfällen<br />
führen. In Verbindung mit einer ungünstigeren Wirtschaftslage<br />
könnten auch die Mieten stagnieren oder<br />
sogar nachgeben.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ist über ihre strategische Konzentration<br />
auf die bayerischen Metropol- und Wachstumsregionen<br />
in wirtschaftlich besonders stabilen Regionen aktiv.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wohnraumnachfrage<br />
nachlässt, ist nicht zuletzt auch aufgrund des knappen<br />
Wohnungsangebots sehr gering.<br />
Eine Eintrübung der Wirtschaftslage könnte auch das<br />
kaufinteresse potenzieller Käufer von Wohnimmobilien<br />
beeinträchtigen. Die daraus resultierende geringere<br />
Nachfrage könnte die Verhandlungsposition der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> hinsichtlich des Preises von Wohnimmobilien<br />
insbesondere in Bezug auf die geplanten Verkäufe in<br />
Randlagen deutlich verschlechtern.<br />
Diesem Risiko kann die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> nur bedingt durch<br />
operative Maßnahmen begegnen. Grundsätzlich aber<br />
ist die Preisvolatilität an unseren Standorten nicht so<br />
stark ausgeprägt.<br />
operative risiken<br />
Potenzielle operative Risiken bestehen insbesondere im<br />
auftreten technischer oder baulicher Probleme – bei<br />
einem Einzelobjekt, bei einem Bauprojekt oder im Extremfall<br />
sogar auf Portfolioebene. So könnten Bauschäden<br />
und Instandhaltungsversäumnisse dazu führen,<br />
dass Wohnungen für einen gewissen Zeitraum nicht<br />
oder später als geplant für die Erst- oder Wiedervermietung<br />
zur Verfügung stehen. Infolgedessen würden geringere<br />
Mieterträge erzielt als geplant. Im Rahmen der<br />
Neubautätigkeit kann es aufgrund nicht vorhersehbarer<br />
technischer oder baulicher Probleme zur Nichteinhaltung<br />
von Fertigstellungsterminen und folglich zu Baukostenüberschreitungen<br />
kommen.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> begegnet diesen operativen Risiken<br />
durch ein möglichst hohes Professionalitätsniveau auf<br />
allen Ebenen sowie laufenden Schulungen der Mitarbeiter.<br />
Es beinhaltet entsprechende Überwachungs- und<br />
Kontrollmechanismen, ein differenziertes Kostenmanagement<br />
und die Einbindung externer Fachleute.<br />
Die gesamtwirtschaftliche Lage im europäischen Raum<br />
hat dazu geführt, dass immer mehr Anleger in Wohnimmobilien<br />
investieren. So sind Immobilien in Ballungszentren<br />
wie München eine sehr gefragte Kapitalanlage.<br />
Dies hat zur Folge, dass die auslastung der Bauwirtschaft<br />
in Süddeutschland zurzeit sehr hoch ist. Die<br />
hohe Auslastung wird sich aller Voraussicht nach 2012<br />
fortsetzen und kann unter Umständen zu Engpässen,<br />
Preissteigerungen bzw. Verzögerungen bei der Bauausführung<br />
führen.<br />
Um solche Verzögerungen nach Möglichkeit zu vermeiden<br />
oder deren Auswirkungen zu begrenzen, wird in<br />
der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ein besonderes Augenmerk auf die<br />
bauherrenseitige Projektsteuerung gelegt.<br />
Den dargestellten Risiken kann die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> nur beschränkt<br />
begegnen. Die Einkaufspolitik wird mit Blick auf
Preis, Qualität und Verfügbarkeit möglichst vorausschauend<br />
gestaltet und Ausschreibungen werden zu möglichst<br />
günstigen Zeitpunkten auf den Markt gebracht.<br />
Aufgrund der komplexen Informationstechnologie, wie<br />
die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> sie als modernes Wohnungsunternehmen<br />
nutzt, besteht ein Risiko im möglichen Auftreten<br />
von störungen in der it- und kommunikationsinfrastruktur.<br />
Diese könnten zu einer Beeinträchtigung der<br />
Geschäftstätigkeit sowie zu außerplanmäßigen Kostenbelastungen<br />
führen.<br />
Um solchen Ausfällen und dem damit einhergehenden<br />
Datenverlust entgegenzuwirken, investiert die <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> zum einen laufend in die Hard- und Software.<br />
Zum anderen arbeitet die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> mit zertifizierten<br />
IT-Dienstleistern, mit denen Wartungs- und Sicherungsprozesse<br />
vereinbart sind.<br />
rechtliche und steuerliche risiken<br />
Rechtliche Risiken bestehen für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> insbesondere<br />
im bauplanungs- oder bauordnungsrechtlichen<br />
Bereich, etwa aufgrund verspäteter Baugenehmigungen,<br />
Baustoppverfügungen oder unvorhergesehener<br />
Anforderungen, die sich aus der Umsetzung neuer oder<br />
geänderter gesetzlicher Regelungen ergeben. In diesen<br />
Fällen kann es zur Verzögerung von Baumaßnahmen<br />
sowie zu einer höheren Kostenbelastung für das Unternehmen<br />
kommen.<br />
Insbesondere die Umsetzung der energieeinsparverordnung<br />
2009 zur energetischen Sanierung des Wohnungsbestands<br />
und möglicherweise noch mehr die<br />
geplante Energieeinsparverordnung 2012 werden zu<br />
hohen Investitionskosten führen. Dabei wird eine durch<br />
Modernisierung begründete Mieterhöhung vor allem<br />
in wirtschaftlich schwächeren Regionen vielfach nicht<br />
oder nicht im notwendigen Umfang möglich sein.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wird im Geschäftsjahr 2012 mit der<br />
vorgeschriebenen untersuchung und, wo erforderlich,<br />
mit der sanierung der abwasserkanäle ihrer Wirtschaftseinheiten<br />
beginnen. Die Anforderungen an den<br />
Nachweis der Dichtigkeit werden auf Bundesebene<br />
durch das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und in Bayern<br />
Konzernlagebericht<br />
vor allem durch kommunale Satzungen geregelt. In den<br />
einzelnen Städten und Gemeinden sind die erforderlichen<br />
Maßnahmen und Fristen unterschiedlich geregelt.<br />
Aus der notwendigen Überprüfung werden sich Belastungen<br />
für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ergeben, die sich weder auf<br />
die Miete noch auf die Betriebskosten umlegen lassen.<br />
Als Bemessungsgrundlage für die Erhebung der grundsteuer<br />
dienen derzeit die Einheitswerte von bebauten<br />
wie unbebauten Grundstücken. Aufgrund der verfassungsrechtlichen<br />
Bedenken des Bundesfinanzhofs (BFH)<br />
bezüglich dieser Bemessungsgrundlage und der daraus<br />
notwendigen Anpassung der Grundsteuer durch den<br />
Gesetzgeber könnten sich negative finanzielle Auswirkungen<br />
im Hinblick auf die Erstellung der Datengrundlage<br />
für die geforderte Neubewertung des gesamten<br />
Grundvermögens ergeben.<br />
Mit der 2008 in Kraft getretenen Unternehmenssteuerreform<br />
und der damit einhergehenden Einführung der<br />
zinsschranke sind auf die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> zusätzliche Belastungen<br />
hinzugekommen. Die Zinsschrankenregelung<br />
i. S. d. § 8a KStG i. V. m. § 4h EStG schränkt den Abzug von<br />
Zinsaufwendungen, die den Betrag von 3,0 Mio. Euro<br />
übersteigen, auf den Zinsertrag zuzüglich 30,0 %<br />
des steuerlichen EBITDA ein. Die nicht abzugsfähigen<br />
Zinsaufwendungen erhöhen die steuerliche Bemessungsgrundlage<br />
und führen folglich zu einer höheren<br />
Steuerbelastung. Die Möglichkeiten zur Vermeidung<br />
bzw. Reduzierung dieses Nachteils sind aufgrund der<br />
Kapitalintensität nur in eingeschränktem Umfang gegeben.<br />
Externe Faktoren wie die Zinsschrankenregelung<br />
können nicht beeinflusst, sondern bestenfalls antizipiert<br />
und soweit wie möglich im Rahmen der Geschäftstätigkeit<br />
und Strategie berücksichtigt werden.<br />
Die <strong>GBW</strong> AG verfügt über steuerliche Verlustvorträge<br />
zur Anrechnung auf die Körperschaft- und Gewerbesteuer.<br />
Im Fall eines Verkaufs von Anteilen an der <strong>GBW</strong><br />
AG durch den Mehrheitsgesellschafter besteht das Risiko,<br />
dass diese Verlustvorträge untergehen. Das Finanzgericht<br />
Hamburg hat die Prüfung der Norm dem<br />
Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vorgelegt,<br />
da der zweite Senat der Auffassung ist, dass die in § 8c<br />
69
70<br />
Satz 1 KStG vorgesehene Versagung der Verlustverrechnung<br />
im Fall eines unmittelbaren Gesellschafterwechsels<br />
bei einer Übertragung von mehr als 25 %<br />
des gezeichneten Stammkapitals gegen das objektive<br />
Nettoprinzip als Ausprägung des Leistungsfähigkeitsprinzips<br />
und damit gegen den Gleichheitsgrundsatz des<br />
Artikels 3 Abs. 1 Grundgesetz verstößt. Dennoch kann<br />
es zu einem teilweisen oder vollständigen Untergang<br />
der Verlustvorträge bei einem Gesellschafterwechsel<br />
kommen.<br />
risiken im Personalbereich<br />
Das Leistungsvermögen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> hängt in wesentlichem<br />
Maße von der Qualifikation und der Einsatzbereitschaft<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Es<br />
ist denkbar, dass sich das Angebot auf dem Arbeitsmarkt<br />
so verknappt, dass wir unsere Nachfrage nach qualifiziertem<br />
Personal nicht zufriedenstellend decken können.<br />
Diesen Risiken begegnet die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> über eine aktive<br />
Personalpolitik. Sie zielt darauf ab, den bestehenden<br />
Mitarbeiterstamm zu pflegen sowie einen frühzeitigen<br />
Kontakt zu potenziellen Nachwuchsmitarbeitern aufzubauen.<br />
Im Innenverhältnis führen wir unterschiedliche<br />
Maßnahmen zur Personalentwicklung durch. Dazu zählen<br />
fachspezifische Weiterbildungsmaßnahmen, Mitarbeiterentwicklungsgespräche<br />
und auch gruppenweite<br />
Mitarbeiterbefragungen. Im Außenverhältnis pflegen<br />
wir über eine Kooperation den Kontakt zu Universitäten<br />
und präsentieren uns z. B. bei Hochschulmessen als<br />
attraktiver Arbeitgeber.<br />
finanzwirtschaftliche risiken<br />
Die Ausübung der Geschäftstätigkeit der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
birgt auch finanzwirtschaftliche Risiken. Sie ergeben<br />
sich unter anderem aus der potenziellen Veränderung<br />
der Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt.<br />
Zur Begegnung dieser Risiken betreiben wir ein Finanzmanagement,<br />
das die Situation am Geld- und Kapitalmarkt<br />
laufend überwacht und bewertet. Zinsänderungsrisiken<br />
wird durch den Einsatz originärer und derivativer Finanzinstrumente<br />
begegnet, die ausschließlich zur Steuerung<br />
der identifizierten Zinsrisiken dienen. Konkret werden<br />
Zinsänderungsrisiken durch den Abschluss von Zinsswaps,<br />
Forward-Darlehen und sonstige Zinskontrakte<br />
betrags- und fristenkongruent abgesichert.<br />
Ein für jedes Unternehmen grundsätzliches Thema ist<br />
die Liquidität. Die jederzeitige Zahlungsfähigkeit stellt<br />
die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> durch das Vorhalten von ausreichender<br />
Liquidität, die Verfügbarkeit von fest zugesagten<br />
Kreditlinien sowie eine laufende Planung aller Zahlungsströme<br />
sicher. Bankseitig eingeräumte Kreditlinien<br />
werden grundsätzlich nur für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf<br />
in Anspruch genommen. Den Finanzbedarf<br />
für Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen decken<br />
wir langfristig unter anderem durch zinsgünstige Fördermittel.<br />
Die Immobilien der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> sind überwiegend<br />
langfristig finanziert.<br />
Aus der Anlage überschüssiger flüssiger Mittel sowie<br />
den abgeschlossenen Zinssicherungsvereinbarungen ergeben<br />
sich Kontrahentenrisiken. Der Ausfall eines Vertragspartners<br />
im Hinblick auf die Erfüllung bestehender<br />
oder zukünftiger Verbindlichkeiten kann die Liquiditätssituation<br />
und die Erfolgsrechnung negativ beeinflussen.<br />
Die Steuerung des Kontrahentenrisikos erfolgt durch<br />
eine laufende Bonitätsüberwachung und durch eine<br />
ratingabhängige Begrenzung der Ausfallrisiken.<br />
chancen aus der immobilienbewirtschaftung<br />
Neben den Zielen der Effizienz- und Qualitätssteigerung<br />
verfolgt unser Unternehmen auch das Ziel, die<br />
Beziehungen zu den Lieferanten weiterzuentwickeln.<br />
So streben wir mit unseren Lieferanten verstärkt den<br />
Abschluss langfristiger Verträge an – mit Vorteilen für die<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>, unsere Mieter und unsere Lieferanten.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> reduziert den Aufwand, die Mieter<br />
profitieren von geringeren Kosten und die Lieferanten<br />
können langfristig planen. Dieser Weg war bereits 2010<br />
sehr erfolgreich:
■ Die im Geschäftsjahr 2010 erstmals ausgehandelten<br />
Einheitspreisvereinbarungen für bauteilbezogene<br />
Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
wurden im vierten Quartal <strong>2011</strong> weiterentwickelt<br />
und optimiert.<br />
■ Die im Geschäftsjahr 2010 getroffenen Vereinbarungen<br />
zum Bezug von Erdgas und Heizöl haben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> eine deutliche Senkung der Heizkosten<br />
bewirkt. Beim Bezug von Erdgas konnten Kosteneinsparungen<br />
von 10 % bis 15 % erzielt werden.<br />
Beim Heizölbezug hat die Einrichtung einer Fernüberwachung<br />
der Tankanlagen dazu geführt, dass<br />
durch Bündelung von Bestellungen und Nutzung der<br />
Schwankungen am Ölmarkt Preisvorteile realisiert<br />
werden konnten. Diese Einsparungen beim Energieverbrauch<br />
wirken sich über die umlagefähigen Betriebskosten<br />
als „zweite Miete“ auch positiv auf die<br />
Gesamtbelastung der Mieter aus.<br />
■ Derzeit sind Rahmenabkommen zum Bezug von Allgemeinstrom<br />
(Beleuchtung, Aufzüge, Rolltore etc.)<br />
in Vorbereitung, um auch hier Preisvorteile nutzen<br />
zu können, die wiederum eine Kostenentlastung bei<br />
den Mietern erwarten lassen. Als Nebeneffekt werden<br />
hier Verbesserungen bei den internen Prozessen<br />
erreicht (Stromversorgung bei Wohnungsleerstand,<br />
Vereinfachung der Verbuchung der Kosten des Allgemeinstroms<br />
bei der Betriebskostenabrechnung,<br />
Verringerung der Anzahl der Lieferanten). Dadurch<br />
reduziert sich wiederum der interne administrative<br />
Aufwand im Konzernrechnungswesen.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> konnte noch im Dezember <strong>2011</strong> mit<br />
Kabel Deutschland ihre Zusammenarbeit mit einem langfristigen<br />
Vertrag erneuern. Mit diesem neuen Rahmenvertrag<br />
konnten die Netze für 18.000 Wohnungen des<br />
<strong>GBW</strong>-Bestands multimediatauglich gemacht werden.<br />
Diese Maßnahmen stiften nicht nur unternehmensintern<br />
wirtschaftlichen und organisatorischen Nutzen, sondern stärken<br />
gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong>.<br />
chancen aus dem immobilienportfolio<br />
In der Konzentration auf Kernstandorte in Bayern mit<br />
relativ hoher Kaufkraft und positiver Wachstumsprognose<br />
sieht die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> die Chance, an einem<br />
im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet überdurchschnittlichen<br />
Wertwachstum partizipieren zu können.<br />
Der Wohnungsknappheitsindikator Deutschland von<br />
<strong>2011</strong>, den BulwienGesa im Auftrag der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass es zu einer<br />
voraussichtlich signifikanten Verknappung des Wohnungsangebots<br />
insbesondere in den wirtschaftlich prosperierenden<br />
Städten wie etwa München und seinem<br />
Umland kommen wird.<br />
Die aktuellen Marktentwicklungen und das weiterhin<br />
wachsende Investoreninteresse an Wohnimmobilien<br />
in bayerischen Ballungszentren hat die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Marktattraktivität des Kernportfolios der<br />
<strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> – hier insbesondere München und Münchener<br />
Umland – wiederum erhöht. Damit haben sich<br />
die Chancen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> im Wettbewerb am<br />
Vermietungsmarkt (konstante Mieteinnahmen) ebenso<br />
verbessert wie die Chancen auf attraktive Erlöse aus<br />
Immobilienverkäufen.<br />
7 nachtragsbericht<br />
Konzernlagebericht<br />
Es liegen nach dem Ende des Geschäftsjahres keine Vorgänge<br />
von besonderer Bedeutung vor, die eine wesentliche<br />
Auswirkung auf den Geschäftsverlauf der <strong>GBW</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> haben.<br />
71
72<br />
8 auftakt 2012 und ausblick<br />
Ökonomen sind sich darin einig, dass das Wirtschaftswachstum<br />
in Deutschland 2012 im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich weniger dynamisch verlaufen wird. Es<br />
bleibt abzuwarten, wie sich die globale Konjunktur weiterentwickelt<br />
und wie schnell die Staatsschuldenkrise<br />
bewältigt werden kann. Gleichwohl geht der Vorstand<br />
davon aus, dass für den Wohnungsmarkt in Bayern auch<br />
bei einer schwächeren Konjunkturentwicklung zunächst<br />
keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind, die die<br />
Entwicklung im Kerngeschäft der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> beeinflussen.<br />
Inwieweit es vor dem Hintergrund der Entwicklung<br />
an den Finanzmärkten zu einer Verschlechterung<br />
des Finanzierungsumfeldes und eventuell daraus resultierenden<br />
höheren Belastungen kommen wird, lässt sich<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehen.<br />
gBw gruppe ist wirtschaftlich gut gerüstet<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> bestätigte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> einmal<br />
mehr ihre solide Ertrags- und Wachstumsstärke.<br />
Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer Unternehmensstrategie,<br />
die sich in der Praxis langfristig bewährt. Und er ist<br />
das Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die sich mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement<br />
für die Interessen der <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> einsetzen. Das<br />
Ergebnis des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> bildet eine tragfähige<br />
und sehr gute Basis für die Geschäftsentwicklung in den<br />
kommenden Jahren. Wir rechnen für die Geschäftsjahre<br />
2012 und 2013 erneut mit positiven Ergebnissen.<br />
2012 werden wir weiter an der Optimierung unserer<br />
Prozesse arbeiten. Im Blickpunkt bleibt dabei vor allem<br />
der verbesserte Service für unsere Mieter.<br />
hohe investitionen für 2012 und die folgejahre geplant<br />
Die Wohnungswirtschaft steht in den kommenden Jahren<br />
vor großen Herausforderungen. Die Vorgaben der<br />
Bundesregierung veranlassen uns als Wohnungsunternehmen,<br />
einen klaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />
Dieser Aufgabe wollen wir gerecht werden. Deshalb<br />
werden wir auch in den kommenden Jahren erhebliche<br />
Investitionen in die Modernisierung und Instandhaltung<br />
tätigen. Für das Wirtschaftsjahr 2012 planen wir eine<br />
deutliche Erhöhung der entsprechenden Budgets.<br />
Ein Investitionsschwerpunkt wird die energetische Sanierung<br />
sein. Die Vorgaben dafür ergeben sich zum Teil aus<br />
den gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />
2009 sowie aus der geplanten Energieeinsparverordnung<br />
2012. Mit der Umsetzung der Maßnahmen<br />
zur Einhaltung der Vorgaben nach der Energieeinsparverordnung<br />
2009 haben wir in unseren Wohnanlagen bereits<br />
begonnen, indem wir bisher ungedämmte oberste Geschossdecken<br />
vorgabegemäß dämmen.<br />
Die sich aus den gesetzlichen Anforderungen ergebende<br />
Verpflichtung der Dichtigkeitsprüfung der Abwasserkanäle<br />
sowie die möglicherweise notwendige Sanierung<br />
werden voraussichtlich zu einem weiteren erheblichen<br />
Investitionsaufwand führen. Mit der gesetzlich geforderten<br />
Dichtigkeitsprüfung der Abwasserleitungen werden<br />
wir im laufenden Geschäftsjahr beginnen.<br />
demografischer wandel führt zu neuen anforderungen<br />
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung<br />
in Deutschland muss sich die Wohnungswirtschaft darauf<br />
einstellen, dass in wachsendem Maße geeignete<br />
Wohnungen für ältere Menschen nachgefragt werden.<br />
In Vorbereitung darauf planen wir für die kommenden<br />
Jahre verschiedene Projekte, zum Teil im Rahmen<br />
von Kooperationen. So ist beispielsweise ein Pilotprojekt<br />
als Servicedienstleistung für unsere älteren Mieter<br />
in Vorbereitung, bei dem unter Einsatz altersgerechter<br />
Assistenzsysteme Unterstützung gegeben werden soll,<br />
insbesondere durch einen Hausnotrufdienst.<br />
mitarbeiterentwicklung und gesellschaftliche<br />
Verantwortung<br />
Die Personalentwicklung wird für die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> ein<br />
zentrales Thema bleiben, denn die Servicequalität und<br />
Leistungsfähigkeit des Unternehmens hängen unmittelbar<br />
von der Kompetenz der Mitarbeiter ab. Mittels<br />
individueller Weiterbildungsmaßnahmen erhalten die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, sich
fachlich auf die wachsenden Anforderungen in ihren jeweiligen<br />
Tätigkeitsbereichen vorzubereiten.<br />
Die Förderung des immobilienwirtschaftlichen Lehrstuhls<br />
an der Universität Regensburg werden wir 2012 fortsetzen,<br />
genauso wie das soziale Engagement bei der Münchner<br />
Tafel, die warme Mahlzeiten für Bedürftige zubereitet.<br />
Berichterstattung in den medien<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> war auch ein Jahr intensiver<br />
Medienberichterstattung über die <strong>GBW</strong> AG. Der<br />
Verkaufsprozess des 92 %igen Anteils der BayernLB an<br />
der <strong>GBW</strong> AG wurde im Zuge der von der Europäischen<br />
Kommission geforderten Restrukturierung der Bayern-<br />
LB vorbereitet. Alle Beteiligungen stehen grundsätzlich<br />
auf dem Prüfstand, unter anderem auch die an der<br />
<strong>GBW</strong> AG. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts<br />
wurde der Verkauf der Anteile der BayernLB an<br />
ein kommunal geführtes Konsortium geprüft.<br />
München, den 17. Februar 2012<br />
Ernst Holland<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Dr. Claus Lehner<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Konzernlagebericht<br />
Bewährte strategie wird fortgesetzt<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wird im Geschäftsjahr 2012 ihrem<br />
Kurs treu bleiben und sich auf die Sicherung und Erhöhung<br />
der Qualität konzentrieren – sowohl im Service<br />
gegenüber den Mietern als auch im Immobilienportfolio.<br />
Schwerpunkte für die Arbeit im Geschäftsjahr werden<br />
dabei der Start des neuen KundenServiceCenters<br />
in der Niederlassung Süd, die baulichen Maßnahmen in<br />
den Bereichen Neubau und Modernisierung sowie die<br />
Konzentration des Immobilienportfolios in den bayerischen<br />
Ballungszentren sein. Im Rahmen unseres aktiven<br />
Portfoliomanagements werden wir auch weiter Objekte<br />
veräußern, die aufgrund des Lebenszyklus oder der<br />
Marktbedingungen keine weiteren Ertragssteigerungen<br />
erwarten lassen.<br />
Die <strong>GBW</strong> <strong>Gruppe</strong> wird sich dadurch in den kommenden<br />
Jahren weitere Ertragspotenziale erschließen und<br />
zugleich die Wettbewerbsposition am Wohnungsmarkt<br />
in Bayern stärken.<br />
Matthias Steinhauer<br />
Mitglied des Vorstands<br />
73
Portfolio Investitionen<br />
Perspektiven Umwelt<br />
Bezahlbarer Wohn<br />
aussichtsreiche Perspektiven<br />
Mit unserem Geschäftsmodell treffen wir den Nerv<br />
des heutigen und zukünftigen Wohnungsbedarfs.<br />
Die Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum wird<br />
gerade in unseren strategischen Kernregionen weiter<br />
zunehmen.
Vertrauen Transparenz<br />
schutz Partnerschaft<br />
raum Engagement<br />
75
76<br />
konzernbilanz<br />
zum 31. dezember <strong>2011</strong><br />
aktiva<br />
a. anlagevermögen<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Lizenzen und Software 533 694<br />
2. Geschäfts- oder Firmenwert 283 708<br />
3. Geleistete Anzahlungen 0 18<br />
816 1.420<br />
ii. sachanlagen<br />
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten<br />
1.750.316 1.732.905<br />
2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 19.270 19.575<br />
3. Grundstücke ohne Bauten 2.408 2.860<br />
4. Technische Anlagen und Maschinen 475 12<br />
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 956 1.174<br />
6. Anlagen im Bau 25.374 34.916<br />
7. Bauvorbereitungskosten 1.128 757<br />
8. Geleistete Anzahlungen 32 0<br />
1.799.959 1.792.199<br />
iii. finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 7.192 4.291<br />
2. Beteiligungen 3.114 3.114<br />
3. Sonstige Ausleihungen 6 8<br />
10.312 7.413<br />
1.811.087 1.801.032<br />
B. umlaufvermögen<br />
i. zum Verkauf bestimmte grundstücke und andere Vorräte<br />
1. Bauvorbereitungskosten 89 0<br />
2. Grundstücke mit unfertigen Bauten 958 0<br />
3. Grundstücke mit fertigen Bauten 867 2.314<br />
4. Unfertige Leistungen 54.098 52.723<br />
5. Andere Vorräte 1.020 922<br />
57.032 55.959<br />
ii. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Vermietung 2.484 3.415<br />
2. Forderungen aus Grundstücksverkäufen 286 83<br />
3. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 153 78<br />
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4 56<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 6.001 9.523<br />
8.928 13.155<br />
iii. flüssige mittel<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.906 3.823<br />
67.866 72.937<br />
c. rechnungsabgrenzungsposten 216 160<br />
konzernbilanzsumme 1.879.169 1.874.129
Passiva<br />
a. eigenkapital<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
Konzernabschluss<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 54.600 54.600<br />
II. Kapitalrücklagen 190.273 190.273<br />
III. Gewinnrücklagen 106.529 106.529<br />
IV. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung 248 248<br />
V. Konzernbilanzgewinn 14.271 1.203<br />
VI. Anteile anderer Gesellschafter 3.070 11.880<br />
368.991 364.733<br />
B. rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 22.111 22.228<br />
2. Steuerrückstellungen 990 617<br />
3. Sonstige Rückstellungen 24.776 19.880<br />
47.877 42.725<br />
c. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.272.690 1.289.370<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 96.000 90.544<br />
3. Erhaltene Anzahlungen 57.476 58.497<br />
4. Verbindlichkeiten aus Vermietung 1.825 2.170<br />
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
2.339 2.907<br />
Unternehmen<br />
7. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern: T€ 20.020<br />
(Vorjahr: T€ 22.867) davon im Rahmen<br />
1.664<br />
216<br />
der sozialen Sicherheit: T€ 147 (Vorjahr: T€ 0)<br />
30.264<br />
22.909<br />
1.462.258 1.466.613<br />
d. rechnungsabgrenzungsposten 43 58<br />
konzernbilanzsumme 1.879.169 1.874.129<br />
77
78<br />
konzern-gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. dezember <strong>2011</strong><br />
1. Umsatzerlöse<br />
a) aus der Hausbewirtschaftung 203.348 202.327<br />
b) aus Verkauf von Grundstücken 1.678 1.006<br />
c) aus Betreuungstätigkeit 76 25<br />
d) aus anderen Lieferungen und Leistungen 149 382<br />
205.251 203.740<br />
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an zum Verkauf<br />
bestimmten Grundstücken mit fertigen und unfertigen<br />
Bauten sowie unfertigen Leistungen 896 – 4.907<br />
3. Aktivierte Eigenleistungen 1.479 1.277<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 24.241 26.019<br />
5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftungen – 85.484 – 80.614<br />
b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke – 949 – 14<br />
c) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen – 69 – 73<br />
– 86.502 – 80.701<br />
6. rohergebnis 145.365 145.428<br />
7. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
– 14.316 – 14.548<br />
Altersversorgungen und für Unterstützungen<br />
davon für Altersversorgungen: T€ 658 (Vorjahr: T€ 252) – 3.307 – 2.781<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
2010<br />
t€<br />
– 17.623 – 17.329<br />
übertrag 127.742 128.099
übertrag 127.742 128.099<br />
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
Konzernabschluss<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
2010<br />
t€<br />
– 37.124 – 36.400<br />
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 10.675 – 12.516<br />
10. Erträge aus Beteiligungen 55 55<br />
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens 1 1<br />
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen: T€ 134<br />
(Vorjahr: T€ 128) 401 484<br />
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene Unternehmen: T€ 25.017<br />
(Vorjahr: T€ 25.572) – 56.220 – 58.339<br />
14. finanzergebnis – 55.763 – 57.799<br />
15. ergebnis der gewöhnlichen geschäftstätigkeit 24.180 21.384<br />
16. Außerordentliche Erträge 0 78<br />
17. außerordentliches ergebnis 0 78<br />
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 1.096 87<br />
19. Sonstige Steuern – 4.089 – 4.275<br />
20. konzernüberschuss 18.995 17.274<br />
davon anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn – 1.013 – 2.483<br />
79
80<br />
konzern-kapitalflussrechnung<br />
für das geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. dezember <strong>2011</strong><br />
Jahresergebnis 18.995 17.274<br />
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Anlagevermögen 36.142 34.589<br />
Zunahme der Rückstellungen 4.777 824<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge 0 – 1.103<br />
Gewinn (–)/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen<br />
Zunahme (–)/Abnahme der Verkaufsgrundstücke<br />
– 13.996 – 14.530<br />
und anderer Vorräte<br />
– 997<br />
4.765<br />
Zunahme/Abnahme (–) der erhaltenen Anzahlungen<br />
Zunahme (–)/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions-<br />
– 1.021 – 1.519<br />
und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
4.173<br />
5.842<br />
Zunahme/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitionsund<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
– 2.147<br />
– 3.859<br />
cashflow aus laufender geschäftstätigkeit (1) 45.926 42.283<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 36.513 32.222<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 2 2<br />
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 64.483 – 43.224<br />
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Anlagen – 90 –388<br />
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen – 3.876 – 2.278<br />
cashflow aus der investitionstätigkeit (2) – 31.934 – 13.666<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner – 4.914 – 3.825<br />
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter – 1.784 – 339<br />
Auszahlungen Erwerb Minderheitsanteile – 8.039 – 3.375<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 77.949 38.079<br />
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten – 79.173 – 81.437<br />
cashflow aus der finanzierungstätigkeit (3) – 15.961 – 50.897<br />
zahlungswirksame Veränderungen des finanzmittelfonds (1 + 2 + 3) – 1.969 – 22.280<br />
Konsolidierungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 52 1.216<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 3.823 24.887<br />
finanzmittelfonds am ende der Periode (flüssige mittel) 1.906 3.823<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
2010<br />
t€
konzern-eigenkapitalspiegel<br />
für das geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. dezember <strong>2011</strong><br />
gezeichnetes<br />
kapital<br />
t€<br />
eigenkapital des mutterunternehmens eigenka-<br />
kapital-<br />
gesetzliche<br />
gewinnrückrücklagenlagen<br />
t€ t€<br />
erwirtschaftetes<br />
konzern-eigenkapital<br />
andere<br />
gewinnrücklagen<br />
t€<br />
Bilanzgewinn<br />
t€<br />
unterschiedsbetrag<br />
aus<br />
kapitalkonsolidierung<br />
t€<br />
Konzernabschluss<br />
summe<br />
t€<br />
pital der<br />
minderheitsgesellschafter<br />
minderheitenkapital<br />
t€<br />
konzerneigenkapital<br />
t€<br />
stand<br />
1.1.2010<br />
Rücklageneinstellung<br />
per<br />
54.600 190.273 6.603 74.926 15.237 248 341.887 13.111 354.998<br />
HV-Beschluss<br />
25.000 – 25.000<br />
Ausschüttung<br />
Konzern-<br />
– 3.825 – 3.825 – 339 – 4.164<br />
überschuss<br />
Änderungen des<br />
Konsolidierungs-<br />
14.791<br />
14.791 2.483 17.274<br />
kreises<br />
stand<br />
31.12.2010/<br />
– 3.375 – 3.375<br />
1.1.<strong>2011</strong> 54.600 190.273 6.603 99.926 1.203 248 352.853 11.880 364.733<br />
Ausschüttung<br />
Konzern-<br />
– 4.914 – 4.914 – 1.784 – 6.698<br />
überschuss<br />
Änderungen des<br />
Konsolidierungs-<br />
17.982<br />
17.982 1.013 18.995<br />
kreises<br />
– 8.039 – 8.039<br />
stand<br />
31.12.<strong>2011</strong> 54.600 190.273 6.603 99.926 14.271 248 365.921 3.070 368.991<br />
81
82<br />
entwicklung des konzernanlagevermögens<br />
per 31. dezember <strong>2011</strong><br />
stand<br />
01.01.<strong>2011</strong><br />
zugänge aus<br />
erstkonsolidierung<br />
anschaffungs-/herstellungskosten<br />
zugänge abgänge umbuchungen<br />
(+/–)<br />
stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€ t€ t€ t€ t€ t€<br />
immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Lizenzen und Software 1.066 0 89 0 18 1.173<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 1.877 0 0 0 0 1.877<br />
Geleistete Anzahlungen 18 0 0 0 – 18 0<br />
2.961 0 89 0 0 3.050<br />
sachanlagen<br />
Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte<br />
mit Wohnbauten<br />
1.930.795<br />
0 45.360 34.633 28.723 1.970.245<br />
Grundstücke mit Geschäftsund<br />
anderen Bauten 22.411 0 36 0 0 22.447<br />
Grundstücke ohne Bauten 2.860 0 1.717 0 – 2.169 2.408<br />
Technische Anlagen<br />
und Maschinen<br />
342 0 534 6 – 1 869<br />
Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 2.284 0 185 438 1 2.032<br />
Anlagen im Bau 34.916 0 15.929 145 – 25.326 25.374<br />
Bauvorbereitungskosten 887 1.049 690 463 – 1.035 1.128<br />
Geleistete Anzahlungen 0 193 32 0 – 193 32<br />
1.994.495 1.242 64.483 35.685 0 2.024.535<br />
finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 4.291 0 3.876 975 0 7.192<br />
Beteiligungen 3.114 0 0 0 0 3.114<br />
Sonstige Ausleihungen 8 0 0 2 0 6<br />
7.413 0 3.876 977 0 10.312<br />
anlagevermögen gesamt 2.004.869 1.242 68.448 36.662 0 2.037.897
stand<br />
01.01.<strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
abschreibungen Buchwert<br />
zugänge abgänge zuschreibungen stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
stand<br />
31.12.2010<br />
t€ t€ t€ t€ t€ t€ t€<br />
372 268 0 0 640 533 694<br />
1.169 425 0 0 1.594 283 708<br />
0 0 0 0 0 0 18<br />
1.541 693 0 0 2.234 816 1.420<br />
197.890<br />
35.648<br />
12.627<br />
982<br />
219.929<br />
1.750.316<br />
1.732.905<br />
2.836 341 0 0 3.177 19.270 19.575<br />
0 0 0 0 0 2.408 2.860<br />
330 70 6 0 394 475 12<br />
1.110 372 406 0 1.076 956 1.174<br />
0 0 0 0 0 25.374 34.916<br />
130 0 130 0 0 1.128 757<br />
0 0 0 0 0 32 0<br />
202.296 36.431 13.169 982 224.576 1.799.959 1.792.199<br />
0 0 0 0 0 7.192 4.291<br />
0 0 0 0 0 3.114 3.114<br />
0 0 0 0 0 6 8<br />
0 0 0 0 0 10.312 7.413<br />
203.837 37.124 13.169 982 226.810 1.811.087 1.801.032<br />
83
84<br />
konzernanhang<br />
1 allgemeine angaben<br />
Der Konzernabschluss der <strong>GBW</strong> AG ist nach den Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes<br />
(AktG) aufgestellt und entsprechend dem Formblatt<br />
für die Gliederung des Jahresab schlusses von Wohnungsunternehmen<br />
in der Fassung vom 25.05.2009 gegliedert.<br />
Der Konzernabschluss wird in Euro erstellt.<br />
2 konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss <strong>2011</strong> werden neben der Muttergesellschaft<br />
<strong>GBW</strong> AG folgende Unternehmen einbezogen,<br />
bei denen der <strong>GBW</strong> AG unmittelbar oder mittelbar<br />
die Mehrheit der Stimmrechte zusteht bzw. bei denen<br />
die einheitliche Leitung ausgeübt wird:<br />
■ <strong>GBW</strong> Asset GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Franken GmbH, Würzburg<br />
■ <strong>GBW</strong> Gebäudemanagement GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Management GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Niederbayern und Oberpfalz GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Oberbayern und Schwaben GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Regerhof GmbH, München<br />
(erstmalig ab 1.1.<strong>2011</strong>)<br />
■ <strong>GBW</strong> Wohnungs GmbH, München<br />
Die Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss<br />
erfolgt mittels Vollkonsolidierung.<br />
Am 13.09.<strong>2011</strong> hat die <strong>GBW</strong> AG zusammen mit der<br />
JATRA Grundstücksgesellschaft GmbH, an der die <strong>GBW</strong><br />
AG mit 94,9 % beteiligt ist, einen Geschäftsanteil an<br />
der <strong>GBW</strong> Franken GmbH in Höhe von 26,4 % von dem<br />
bisherigen Minderheitsgesellschafter rückwirkend zum<br />
1.1.<strong>2011</strong> erworben. Somit ist die <strong>GBW</strong> AG an der <strong>GBW</strong><br />
Franken GmbH mit 94,9 % und die JATRA Grundstücksgesellschaft<br />
GmbH mit 5,1 % beteiligt.<br />
Gemäß § 296 Abs. 2 HGB wird von dem Wahlrecht Gebrauch<br />
gemacht, folgende Tochterunternehmen nicht<br />
in den Konzernabschluss einzubeziehen:<br />
■ <strong>GBW</strong> Asset Beta GmbH, München<br />
■ <strong>GBW</strong> Asset Gamma GmbH, München<br />
■ JATRA Grundstücksgesellschaft mbH, Grünwald<br />
■ MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH,<br />
München<br />
Bilanzsumme, Erträge und Aufwendungen sowie Cashflows<br />
der nicht konsolidierten Tochterunternehmen sind<br />
für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns von insgesamt untergeordneter<br />
Bedeutung. Ihr Umsatz machte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
zusammen weniger als 1% des Konzernumsatzes aus.<br />
In Ausübung des Wahlrechts nach § 311 Abs. 2 HGB<br />
wird die Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen<br />
Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau Unterallgäu<br />
GmbH mit den historischen Anschaffungskosten bzw.<br />
niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.<br />
3 konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Einbeziehung der Tochterunternehmen erfolgt nach<br />
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften über die<br />
Vollkonsolidierung, d. h. sämtliche Vermögensgegenstände<br />
und Schulden der konsolidierten Unternehmen<br />
werden mit Ausnahme der Posten, die konsolidiert werden,<br />
mit dem vollen Betrag in den Konzernabschluss<br />
übernommen. Die Anteile fremder Gesellschafter am<br />
Eigenkapital der Tochterunternehmen werden gesondert<br />
innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen.<br />
Innerhalb des Konsolidierungskreises entstandene Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und<br />
Erträge, Zwischengewinne sowie Haftungsverhältnisse
werden eliminiert. Die Geschäftsjahre der konsolidier-<br />
ten Unternehmen stimmen mit dem Geschäftsjahr der<br />
Muttergesellschaft überein.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Buchwertmethode<br />
(§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB alte Fassung) bzw.<br />
ab dem Geschäftsjahr 2010 nach der Neubewertungsmethode<br />
(§ 301 Abs. 1 HGB).<br />
4 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen<br />
werden einheitlich nach den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den bei der <strong>GBW</strong> AG geltenden Bilanzierungsund<br />
Bewertungsvorschriften aufgestellt. Die Gliederung<br />
der Jahresabschlüsse erfolgt gemäß §§ 266, 275 HGB<br />
bzw. – soweit einschlägig – entsprechend der Formblattverordnung<br />
für Wohnungsunternehmen in der<br />
Fassung vom 25.05.2009. Auch die Gliederung des<br />
Konzernabschlusses entspricht der Formblattverordnung<br />
für Wohnungsunternehmen.<br />
4.1 anlagevermögen<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger<br />
linearer Abschreibungen entsprechend der<br />
jeweiligen voraussichtlichen Nutzungsdauer angesetzt.<br />
Die Grundstücke mit Wohn- und Geschäftsbauten<br />
sind mit ihren um planmäßige und außerplanmäßige<br />
Abschreibungen verminderten Anschaffungs- beziehungsweise<br />
Herstellungskosten bewertet. Die planmäßigen<br />
Abschreibungen der Wohnbauten erfolgen<br />
mit einem Abschreibungssatz von 1,21% bis 2%;<br />
Geschäftsbauten werden mit Sätzen zwischen 2%<br />
und 3% abgeschrieben. Gebäude auf Grundstücken<br />
mit Erbbaurechten werden über die Laufzeit des Erbbaurechts<br />
abgeschrieben, Außenanlagen linear über<br />
10 Jahre. Außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />
auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen,<br />
wenn und soweit voraussichtlich dauernde Wertminderungen<br />
vorliegen. Im Fall des Wegfalls der<br />
Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />
Konzernanhang<br />
entsprechend den gesetzlichen Vorschriften Wertaufholungen<br />
vorgenommen.<br />
Werden Großmodernisierungen durchgeführt, die zu<br />
einer über den ursprünglichen Zustand hinausgehenden<br />
wesentlichen Verbesserung des Gebäudes führen<br />
sowie eine Anhebung der Mieten im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen ermöglichen, so werden diese<br />
Maßnahmen mit ihren Herstellungskosten aktiviert.<br />
Die Grundstücke ohne Bauten, die Bauvorbereitungskosten<br />
und die Anlagen im Bau sind zu Anschaffungs-<br />
bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten<br />
enthalten Leistungen bzw. aktivierte<br />
Eigenleistungen der Abteilung Technik, soweit geleistete<br />
Stunden einzelnen Objekten direkt zugeordnet<br />
werden können. Gegebenenfalls entstehende Bauzeitzinsen<br />
werden als Finanzierungskosten aktiviert. Kosten<br />
der allgemeinen Verwaltung werden nicht aktiviert.<br />
Die Anschaffungskosten des beweglichen Anlagevermögens<br />
– einschließlich Mietereinbauten – werden<br />
linear über einen Zeitraum von drei bis 19 Jahre abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungsdatum<br />
nach dem 31.12.2007 werden bis zu<br />
einem Betrag von 150 Euro direkt in den Aufwand<br />
gebucht. Liegen die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
über 150 Euro bis 410 Euro, sind diese zu aktivieren<br />
und sofort abzuschreiben.<br />
Geleistete Anzahlungen werden mit dem Nennwert<br />
angesetzt.<br />
Die Finanzanlagen sind mit Ausnahme der sonstigen<br />
Ausleihungen zu Anschaffungskosten bilanziert; Letztere<br />
sind mit dem um planmäßige Tilgungen verminderten<br />
Ausgabebetrag angesetzt. Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen werden auf den niedrigeren beizulegenden<br />
Wert vorgenommen, wenn und soweit eine<br />
voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt.<br />
4.2 umlaufvermögen<br />
Die zum Verkauf bestimmten Grundstücke mit unfertigen<br />
und fertigen Bauten, unfertige Leistungen sowie<br />
andere Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
oder ihrem niedrigeren beizulegenden<br />
85
86<br />
Wert angesetzt. Die Herstellungskosten der zum Verkauf<br />
bestimmten Grundstücke mit unfertigen und fertigen<br />
Bauten werden dabei nach der gleichen Methode<br />
wie im Anlagevermögen ermittelt.<br />
Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete<br />
Betriebs- und Heizkosten.<br />
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände sowie<br />
flüssige Mittel sind grundsätzlich – mit Ausnahme der<br />
nach versicherungsmathematischen Methoden berechneten<br />
Aktivwerte von Rückdeckungsversicherungen –<br />
zum Nennwert aktiviert. Die Wertberichtigung der<br />
Mietforderungen erfolgt unter Berücksichtigung der<br />
Altersstruktur. Erkennbaren Ausfallrisiken wurde durch<br />
Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.<br />
4.3 rückstellungen<br />
Bei der Bemessung der Rückstellungen ist allen ungewissen<br />
Verbindlichkeiten und erkennbaren Risiken angemessen<br />
und ausreichend Rechnung getragen worden.<br />
Sofern Rückstellungen eine Restlaufzeit von mehr als<br />
einem Jahr aufweisen, werden diese mit einem durch die<br />
Deutsche Bundesbank nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />
veröffentlichten durchschnittlichen<br />
Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
wurden gemäß Sachverständigengutachten<br />
nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung<br />
von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen<br />
errechnet.<br />
Die Bewertung erfolgte nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen unter Anwendung der Richttafeln<br />
von Dr. K. Heubeck (2005 G) und dem von der Deutschen<br />
Bundesbank nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />
ermittelten Abzinsungszinssatz<br />
von 5,14 %.<br />
4.4 Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Rückzahlungsbeträgen<br />
bzw. zum Rentenbarwert passiviert.<br />
Die Mieterkautionen werden außerhalb der Bilanz ausgewiesen.
5 angaben zur konzernbilanz<br />
5.1 anlagevermögen<br />
Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens<br />
ist im Anlagenspiegel, der als Anlage beigefügt ist, dargestellt.<br />
Bei den Beteiligungen im Konzern handelt es sich um<br />
den 40%-igen Anteil an der Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau<br />
Unterallgäu GmbH, Memmingen.<br />
forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.<strong>2011</strong><br />
5.2 umlaufvermögen<br />
zum Verkauf bestimmte grundstücke und andere Vorräte<br />
Die unfertigen Leistungen betreffen mit TEUR 54.098<br />
(Vorjahr: TEUR 52.723) noch nicht abgerechnete Betriebs-<br />
und Heizkosten.<br />
Die anderen Vorräte beinhalten Ölbestände, bewertet<br />
nach dem FIFO-Verfahren.<br />
te<br />
davon<br />
restlaufzeit<br />
> 1 Jahr<br />
te<br />
Konzernanhang<br />
31.12.2010<br />
te<br />
davon<br />
restlaufzeit<br />
> 1 Jahr<br />
te<br />
Forderungen aus Vermietungen 2.484 – 3.415 –<br />
Forderungen aus Verkauf von Grundstücken 286 – 83 –<br />
Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 153 – 78 –<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4 – 56 –<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 6.001 – 9.523 568<br />
gesamt 8.928 – 13.155 568<br />
87
88<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren<br />
im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen<br />
Steuererstattungsansprüche von TEUR 4.196<br />
(Vorjahr: TEUR 8.694) sowie Rückkaufswerte aus Lebensversicherungen<br />
von TEUR 588 (Vorjahr: TEUR 568).<br />
flüssige mittel<br />
Die flüssigen Mittel im Konzern entfallen mit TEUR<br />
1.797 (Vorjahr: TEUR 2.681) auf Guthaben bei verbundenen<br />
Unternehmen.<br />
rechnungsabgrenzungsposten<br />
Innerhalb des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens<br />
werden Disagiobeträge in Höhe von TEUR 216 (Vorjahr:<br />
TEUR 160) abgegrenzt.<br />
5.3 eigenkapital<br />
grundkapital<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 54.600<br />
(Vorjahr: TEUR 54.600).<br />
Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am<br />
4. Mai 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />
das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 3.<br />
Mai 2012 einmalig oder mehrmalig um insgesamt bis<br />
zu 19.500.000,00 Euro gegen Bareinlagen und/oder<br />
Sacheinlagen durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe<br />
von insgesamt bis zu 19.500.000 neuen auf den Inhaber<br />
lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I).<br />
Die neuen Aktien aus einer Barkapitalerhöhung sind<br />
grundsätzlich den Aktionären zum Bezug (auch im<br />
Wege des mittelbaren Bezugs gemäß § 186 Abs. 5 Satz<br />
1 AktG) anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt,<br />
kapital- und gewinnrücklagen 31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
mit Zustimmung des Aufsichtsrates Spitzenbeträge vom<br />
Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen.<br />
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung<br />
des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre<br />
bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage auszuschließen,<br />
wenn der Ausgabekurs der neuen Aktien den Börsenpreis<br />
der bereits an einer Börse im Inland gehandelten<br />
Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen<br />
Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah<br />
zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich<br />
unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts<br />
gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen Aktien<br />
insgesamt 10% des Grundkapitals nicht überschreiten.<br />
Auf diese Begrenzung ist die Veräußerung eigener Aktien<br />
anzurechnen, sofern sie während der Laufzeit dieser<br />
Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß<br />
§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.<br />
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des<br />
Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen<br />
gegen Sacheinlagen zum Zwecke des (auch<br />
mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen,<br />
Beteiligungen an anderen Unternehmen oder<br />
Vermögensgegenständen anderer Unternehmen gegen<br />
Überlassung von Aktien der Gesellschaft auszuschließen.<br />
Mit Zustimmung des Aufsichtsrates am 22.04.2008 hat<br />
der Vorstand der <strong>GBW</strong> AG beschlossen, das Grundkapital<br />
von 39.000.000,00 Euro um 15.600.000,00 Euro auf<br />
54.600.000,00 Euro zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung<br />
erfolgte durch Ausgabe von 15.600.000 neuen auf den<br />
Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen<br />
Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie. Vom<br />
genehmigten Kapital stehen damit noch 3.900.000,00<br />
Euro zur Verfügung.<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
Kapitalrücklage 190.273 190.273<br />
Gewinnrücklagen 106.529 106.529<br />
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 248 248<br />
gesamt 297.050 297.050
Der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung<br />
resultiert aus der Erstkonsolidierung der <strong>GBW</strong> Management<br />
GmbH zum 01.04.2008 sowie aus der im Berichtsjahr<br />
2009 erfolgten Verschmelzung der CityTec Maßnahmeträger<br />
GmbH auf die <strong>GBW</strong> Management GmbH.<br />
anteile anderer gesellschafter<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter werden in der Konzernbilanz<br />
innerhalb des Eigenkapitals gesondert ausgewiesen.<br />
Bilanzgewinn<br />
Die Überleitung des in der Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung<br />
ausgewiesenen Konzernüberschuss auf<br />
den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Bilanzgewinn<br />
ist aus dem Konzern-Eigenkapitalspiegel ersichtlich.<br />
fremdanteil<br />
%<br />
fremdanteil<br />
am eigenkapital<br />
t€<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH 0,26 97<br />
<strong>GBW</strong> Oberbayern und Schwaben GmbH 10,95 2.960<br />
<strong>GBW</strong> Niederbayern und Oberpfalz GmbH 0,26 – 14<br />
<strong>GBW</strong> Wohnungs GmbH 0,26 27<br />
gesamt 3.070<br />
5.4 rückstellungen<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
Pensionen 22.111 22.228<br />
Steuerrückstellungen 990 617<br />
Instandhaltungsmaßnahmen 8.292 3.297<br />
Noch anfallende Baukosten und Gewährleistungen 793 1.913<br />
Ausstehende Rechnungen 10.689 8.743<br />
Risikovorsorge 2.711 3.522<br />
Personalverpflichtungen 1.785 1.846<br />
Jahresabschluss, Hauptversammlung und Veröffentlichung 384 437<br />
Übrige 122 122<br />
gesamt 47.877 42.725<br />
Für die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde<br />
der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte und<br />
zur Bewertung von langfristigen Rückstellungen anzuwendende<br />
Zinssatz von 5,14 % zu Grunde gelegt. Ferner<br />
wurde bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen<br />
eine jährliche Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,5 %<br />
und Rentensteigerung von jährlich 2,0 % unterstellt.<br />
Konzernanhang<br />
Mit den Pensionsrückstellungen, deren Erfüllungsbetrag<br />
sich per 31.12.<strong>2011</strong> auf TEUR 22.179 beläuft, wurde<br />
gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB der Aktivwert aus einer<br />
Rückdeckungsversicherung mit Anschaffungskosten<br />
bzw. einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR<br />
68 verrechnet.<br />
89
90<br />
Die Rückstellungen für Instandhaltungsmaßnahmen<br />
enthalten Rückstellungen für am Jahresende eingetretene<br />
gesetzliche Verpflichtungen aus der Energieeinsparverordnung<br />
2009 in Höhe von TEUR 5.529.<br />
Mit den innerhalb der Personalverpflichtungen ausgewiesenen<br />
Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />
5.5 Verbindlichkeiten<br />
wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB Aktivwerte aus<br />
Rückdeckungsversicherungen mit Anschaffungskosten<br />
bzw. einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR<br />
254 verrechnet. Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitverpflichtungen<br />
beträgt TEUR 393.<br />
31.12.<strong>2011</strong> davon mit einer restlaufzeit 31.12.2010<br />
t€<br />
< 1 Jahr<br />
t€<br />
1 - 5 Jahre<br />
t€<br />
> 5 Jahre<br />
t€<br />
< 1 Jahr<br />
t€<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 1.272.690 82.175 372.711 817.804 105.101<br />
gegenüber anderen Kreditgebern 96.000 2.385 11.511 82.104 2.308<br />
aus erhaltenen Anzahlungen 57.476 57.476 – – 58.497<br />
aus Vermietung 1.825 1.825 – – 2.170<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegenüber verbundenen<br />
2.339 2.339 – – 2.901<br />
Unternehmen<br />
1.664<br />
1.664<br />
–<br />
–<br />
216<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 30.264 13.996 13.259 3.009 3.417<br />
gesamt 1.462.258 161.860 397.481 902.917 174.610<br />
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
entfallen TEUR 763.860 (Vorjahr: TEUR 777.775) auf<br />
verbundene Unternehmen.<br />
Durch Grundpfandrechte (Grundschulden und Hypotheken)<br />
und andere Pfandrechte sind gesichert:<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.254.980<br />
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 95.726<br />
gesamt 1.350.706<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten<br />
aus dem Cash-Pooling sowie Verbindlichkeiten aus<br />
sonstigen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten<br />
aus Steuern in Höhe von TEUR 20.020 (Vorjahr:<br />
TEUR 22.867). Davon betreffen TEUR 19.837 mit dem<br />
Rentenbarwert passivierte Steuerverbindlichkeiten für<br />
die EK02-Abgeltung.<br />
Die Abzinsung der Steuerverbindlichkeiten aus der<br />
EK02-Abgeltung erfolgt mit einem Zinssatz von 5,5%.
6 angaben zur gewinn- und Verlustrechung<br />
6.1 sonstige betriebliche erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen<br />
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen von TEUR<br />
14.973 (Vorjahr: TEUR 15.385), mit TEUR 2.349 (Vorjahr:<br />
TEUR 4.014) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen,<br />
sowie mit TEUR 2.350 Erträge aus der Ausschüttung<br />
des Bayerischen Immobilienfonds Nr. 2 bzw. im Vorjahr mit<br />
TEUR 1.103 Erträge aus der Übernahme des Bayerischen<br />
Immobilienfonds Nr. 4. Des Weiteren beinhalten die sonstigen<br />
betrieblichen Erträge Zuschreibungen des Anlagevermögens<br />
in Höhe von TEUR 982 (Vorjahr: TEUR 1.811).<br />
6.2 abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des anlagevermögens und sachanlagen<br />
Die Position enthält im Berichtsjahr vorgenommene<br />
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von insgesamt<br />
TEUR 3.902 (Vorjahr: TEUR 4.190).<br />
6.3 zinsen und ähnliche aufwendungen<br />
Diese Position enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen<br />
für die Objektfinanzierung in Höhe von TEUR<br />
52.411 (Vorjahr: TEUR 55.543), Aufwendungen aus der<br />
Ablösung eines Zinsswaps mit einem negativen Marktwert<br />
von TEUR 1.115 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Aufwendungen<br />
aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen<br />
von TEUR 1.114 (Vorjahr: TEUR 933) und der EK02-<br />
Verbindlichkeiten von TEUR 964 (Vorjahr: TEUR 1.086).<br />
6.4 außerordentliche erträge<br />
Die außerordentlichen Erträge im Vorjahr ergeben sich<br />
aus der Umstellung der Bilanzierung auf das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
bzw. aus der Abzinsung<br />
langfristiger Rückstellungen auf den 1.1.2010.<br />
6.5 steuern vom einkommen und vom ertrag<br />
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten<br />
neben der Ertragsteuerbelastung für das laufende Geschäftsjahr<br />
Steuererträge für frühere Jahre in Höhe von<br />
TEUR 491 (Vorjahr: TEUR 1.324).<br />
7 sonstige angaben<br />
Konzernanhang<br />
7.1 sonstige finanzielle Verpflichtungen und<br />
haftungsverhältnisse<br />
Mit dem verbundenen Unternehmen DKB Wohnungsbau<br />
und Stadtentwicklung GmbH hat die <strong>GBW</strong> Management<br />
GmbH und die <strong>GBW</strong> Gebäudemanagement<br />
GmbH einen Vertrag zur Arbeitnehmerüberlassung geschlossen.<br />
Zum Stichtag 31.12.<strong>2011</strong> sind bei der <strong>GBW</strong><br />
Management GmbH 11 Mitarbeiter und bei der <strong>GBW</strong><br />
Gebäudemanagement GmbH 1 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Im Konzern bestehen neben dem Software-Überlassungsvertrag<br />
für das Programm DKB@win noch<br />
zahlreiche Wartungsverträge, Gerätemietverträge und<br />
Lea singverträge. Daraus resultieren insgesamt sonstige<br />
finanzielle Verpflichtungen bis zum Jahre 2015 in Höhe<br />
von 2,9 Mio. Euro, davon 1,3 Mio. Euro gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen.<br />
Darüber hinaus bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
bzw. ein Bestellobligo im Zusammenhang mit<br />
der Instandhaltung und Modernisierung des Immobilienbestands<br />
in Höhe von 20,9 Mio. Euro sowie<br />
Eventualverbindlichkeiten aus zins- und tilgungsfreien<br />
Baudarlehen in Höhe von 5,7 Mio. Euro.<br />
Darüber hinaus existieren finanzielle Verpflichtungen<br />
aus Verträgen im Zusammenhang mit der Immobilienbewirtschaftung<br />
im branchenüblichen Umfang sowie<br />
Ansprüche aus Mietverträgen.<br />
Eventualverbindlichkeiten bestehen aus einem Andienungsrecht<br />
bezüglich der Gesellschaftsanteile an<br />
der JATRA Grundstücksgesellschaft mbH, Grünwald,<br />
durch die Minderheitsgesellschafterin JATRA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH, Grünwald, sowie<br />
aus einem Andienungsrecht bezüglich der JATRA<br />
Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald,<br />
durch die Gesellschafter. Die Eventualverbindlichkeit<br />
beläuft sich jeweils auf den Verkehrswert der Gesellschaftsanteile,<br />
maximal auf das 1,25fache der in das<br />
Stammkapital und die freien Kapitalrücklagen der anzudienenden<br />
Gesellschaft geleisteten Zahlungen durch<br />
den Andienenden.<br />
91
92<br />
Weitere Eventualverbindlichkeiten bestehen im Rahmen<br />
der treuhänderischen Verwaltung von Mietkautionen<br />
und des Bayerischen Immobilienfonds Nr. 2.<br />
treuhandvermögen 31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
Das Treuhandvermögen und die Treuhandverpflichtungen<br />
belaufen sich auf:<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
Bayerische Immobilienfonds 191 326<br />
Mietkautionen 25.618 24.886<br />
gesamt 25.809 25.212<br />
treuhandverpflichtungen 31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
Bayerische Immobilienfonds<br />
Zertifikatskapital 51 51<br />
Objektfinanzierungsmittel* ) 0 89<br />
Sonstige Posten 140 186<br />
Mietkautionen 25.618 24.886<br />
gesamt 25.809 25.212<br />
* ) zugleich persönliche Schuld des Fondstreuhänders<br />
7.2 angaben zur kapitalflussrechnung<br />
Der in der Kapitalflussrechnung dargestellte Finanzmittelfonds<br />
umfasst wie im Vorjahr ausschließlich die flüssigen<br />
Mittel.<br />
Die gesamten während des Geschäftsjahres gezahlten<br />
Zinsen des Konzerns betragen TEUR 53.056 (Vorjahr:<br />
TEUR 57.402).<br />
Die Ertragsteuerzahlungen des Geschäftsjahres betragen<br />
TEUR 510 (Vorjahr: TEUR 2.763).<br />
Steuerzahlungen für die EK02-Abgeltung wurden im<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> in Höhe von insgesamt TEUR 3.803<br />
geleistet.
7.3 Beteiligungen (§§ 285 nr. 11, 313 abs. 2 hgB)<br />
Die <strong>GBW</strong> AG ist unmittelbar bzw. mittelbar an folgenden Unternehmen mit mehr als 20% beteiligt.<br />
tochterunternehmen<br />
kapitalanteil<br />
in %<br />
eigenkapital<br />
t€<br />
Jahresergebnis<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
<strong>GBW</strong> Management GmbH, München 100,00 153 0 1)<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH, Würzburg 99,74 2) 37.501 6.750<br />
<strong>GBW</strong> Oberbayern und Schwaben GmbH, München 89,05 26.940 8.710<br />
<strong>GBW</strong> Niederbayern und Oberpfalz GmbH, München 99,74 2) 13.411 0 1)<br />
<strong>GBW</strong> Gebäudemanagement GmbH, München 100,00 1.034 0 1)<br />
<strong>GBW</strong> Asset GmbH, München 100,00 1.022 0 1)<br />
<strong>GBW</strong> Wohnungs GmbH, München 99,74 2) 10.387 665<br />
<strong>GBW</strong> Regerhof GmbH, München 100,00 8.221 0 1)<br />
<strong>GBW</strong> Asset Beta GmbH, München 100,00 23 0<br />
<strong>GBW</strong> Asset Gamma GmbH, München 100,00 24 0<br />
MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH, München 100,00 1.010 323<br />
JATRA Grundstücksgesellschaft mbH, Grünwald 94,90 6.809 – 24<br />
Beteiligungsunternehmen<br />
Gemeinnützige Landkreiswohnungsbau<br />
Unterallgäu GmbH, Memmingerberg<br />
1) Ergebnisabführungsvertrag<br />
2) 94,90% unmittelbar und 4,84% mittelbar<br />
3) Jahresabschluss zum 31.12.2010<br />
40,00<br />
Konzernanhang<br />
6.843<br />
490 3)<br />
93
94<br />
7.4 mitarbeiterzahl (§§ 314 abs. 1 nr. 4, 267 abs. 5 hgB)<br />
Die Zahl der im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Konzern:<br />
7.5 honorare des abschlussprüfers<br />
Für die im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erbrachten Dienstleistungen<br />
des Abschlussprüfers, KPMG AG Wirtschafts-<br />
prüfungsgesellschaft, Berlin (Niederlassung München),<br />
sind folgende Honorare (ohne Mehrwertsteuer) als<br />
Aufwand erfasst worden:<br />
Abschlussprüfungen 347<br />
Steuerberatungsleistungen 0<br />
Sonstige Leistungen 0<br />
gesamt 347<br />
7.6 gesellschaftsorgane – Vorstand und aufsichtsrat<br />
(§ 314 abs. 1 nr. 6 hgB)<br />
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder beliefen sich auf<br />
TEUR 947. Die Vergütungen des Aufsichtsrats betrugen<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Angestellte 178 174<br />
Hausmeister 186 201<br />
gesamt 364 375<br />
Daneben wurden im Konzern durchschnittlich 12 (Vorjahr 11) Auszubildende beschäftigt.<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
TEUR 56. Ehemalige Mitglieder des Vorstands erhielten<br />
Bezüge in Höhe von TEUR 381. Die Rückstellungen für<br />
Pensionszusagen an diesen Personenkreis betrugen am<br />
Abschlussstichtag TEUR 4.622.
mitglieder des Vorstands:<br />
■ ernst holland<br />
Vorsitzender des Vorstands, Chief Executive Officer<br />
■ dr. claus lehner<br />
Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer<br />
■ matthias steinhauer<br />
Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer<br />
mitglieder des aufsichtsrats:<br />
■ dr. edgar zoller<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Vorstands der Bayerischen Landesbank<br />
(bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Bayerischen Landesbank (ab 1.5.<strong>2011</strong>)<br />
■ stefan ermisch<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
(bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Bayerischen Landesbank (bis 30.4.<strong>2011</strong>)<br />
■ stephan winkelmeier<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
(ab 19.5.<strong>2011</strong>)<br />
Mitglied des Vorstands der Bayerischen Landesbank<br />
■ Prof. rudolf faltermeier<br />
Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Vizepräsident des Sparkassenverbandes Bayern<br />
■ heinz-werner götz<br />
Verbandsdirektor i. R.<br />
■ georg Jewgrafow<br />
Bankdirektor bei der Bayerischen Landesbank<br />
■ dr. dirk matthey<br />
Finanzvorstand der IVG Immobilien AG i. R.
96<br />
7.7 derivative finanzinstrumente<br />
(§ 314 abs. 1 nr. 10 hgB)<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden derivative Finanzinstrumente<br />
(Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme<br />
aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen<br />
verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit<br />
vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge)<br />
zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und<br />
dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit<br />
nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum<br />
Bilanzstichtag TEUR 231.610.<br />
Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit<br />
zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung<br />
werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität<br />
und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze,<br />
Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen<br />
sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw.<br />
Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und<br />
Sicherungsgeschäft aus.<br />
zinsswaps nominalbetrag<br />
t€<br />
laufzeitende marktwert<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
t€<br />
<strong>GBW</strong> AG Festsatzzahler 7.873 30.06.2016 – 978<br />
<strong>GBW</strong> AG Festsatzzahler 20.000 30.09.2016 – 2.540<br />
<strong>GBW</strong> AG Festsatzzahler 96.600 15.08.2017 – 14.225<br />
<strong>GBW</strong> AG Festsatzzahler 17.000 30.04.2018 – 3.299<br />
<strong>GBW</strong> AG Festsatzzahler 21.060 31.01.2019 – 2.186<br />
<strong>GBW</strong> Oberbayern und Schwaben GmbH Festsatzzahler 21.037 30.09.2020 – 1.417<br />
<strong>GBW</strong> Franken GmbH Festsatzzahler 24.750 31.12.2020 – 1.704<br />
<strong>GBW</strong> Wohnungs GmbH Festsatzzahler 15.500 30.04.2018 – 3.008<br />
<strong>GBW</strong> Wohnungs GmbH Festsatzzahler 7.790 30.04.2016 – 1.067<br />
gesamt 231.610 – 30.424<br />
7.8 latente steuern (§ 285 nr. 29 hgB)<br />
Aktive latente Steuern ergeben sich aus handels- und<br />
steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätzen<br />
des Immobilienvermögens, handels- und steuerrechtlich<br />
voneinander abweichenden Wertansätzen<br />
der Pensions- sowie sonstigen Rückstellungen sowie<br />
aus körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen,<br />
soweit diese nutzbar sind. Der Ermittlung der<br />
latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 16,1 % zu<br />
Grunde gelegt. Aktive latente Steuern werden in Ausübung<br />
des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB<br />
nicht aktiviert.<br />
7.9 übergeordneter konzernabschluss<br />
Der Konzernabschluss der <strong>GBW</strong> AG wird in den Konzernabschluss<br />
der Bayerischen Landesbank, München,<br />
einbezogen, die den Konzernabschluss für den größten<br />
Konsolidierungskreis aufstellt. Der Konzernabschluss<br />
kann in der Geschäftsstelle der Bayerischen Landesbank<br />
in München eingesehen werden und wird im elektronischen<br />
Bundesanzeiger veröffentlicht.
8 ergebnisverwendungsvorschlag<br />
Der im Jahresabschluss des Mutterunternehmens ausgewiesene<br />
Bilanzgewinn beträgt TEUR 40.193.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptver-<br />
sammlung folgende Verwendung des Bilanzgewinns<br />
der <strong>GBW</strong> AG vor:<br />
Ausschüttung einer Bardividende von € 0,12<br />
je Inhaber-Stückaktie<br />
Dies ergibt bei 54.600.000 Inhaber-Stückaktien 6.552<br />
Gewinnvortrag 33.641<br />
Bilanzgewinn 40.193<br />
München, den 17. Februar 2012<br />
Der Vorstand<br />
Konzernanhang<br />
Ernst Holland Dr. Claus Lehner Matthias Steinhauer<br />
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands<br />
<strong>2011</strong><br />
t€<br />
97
98<br />
Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den<br />
anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der<br />
Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht<br />
der Geschäftsverlauf einschließlich des<br />
München, den 17. Februar 2012<br />
<strong>GBW</strong> AG<br />
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so<br />
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken der voraussichtlichen<br />
Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“<br />
Ernst Holland Dr. Claus Lehner Matthias Steinhauer<br />
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
Bestätigungsvermerk des abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>GBW</strong> AG, München aufgestell-<br />
ten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz,<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernanhang,<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
sowie den Konzernlagebericht für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2011</strong> bis 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegt in der Verantwortung des<br />
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />
Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />
die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter<br />
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
München, den 17. Februar 2012<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Paskert Drotleff<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Versicherung/Bestätigungsvermerk<br />
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben<br />
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />
der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen<br />
der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der<br />
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
99
Soziale Integrität Be<br />
Vorausschauendes<br />
Barrierefreiheit Zu<br />
100
gleitung Sicherheit<br />
Planen Verlässlichkeit<br />
kunft Schutz Respekt<br />
Barrierefreies wohnen<br />
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland<br />
steigt von Jahr zu Jahr – und mit ihm die Anforderungen<br />
an das Thema altersgerechtes Wohnen. Wir<br />
haben es ganz oben auf unserer Agenda – auch im<br />
laufenden Geschäftsjahr.<br />
101
102<br />
gBw ag Bilanz<br />
zum 31. dezember <strong>2011</strong><br />
aktiva<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
€<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
a. anlagevermögen<br />
i. sachanlagen<br />
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte<br />
mit Wohnbauten<br />
588.393.656,51<br />
558.805<br />
2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 12.824.420,05 12.987<br />
3. Grundstücke ohne Bauten 0,00 2.169<br />
4. Technische Anlagen und Maschinen 2.910,00 5<br />
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.747,00 6<br />
6. Anlagen im Bau 9.282.464,87 33.716<br />
7. Bauvorbereitungskosten 95.836,59 682<br />
610.606.035,02 608.370<br />
ii. finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 480.467.670,45 439.441<br />
2. Beteiligungen 3.114.000,62 3.114<br />
483.581.671,07 442.555<br />
1.094.187.706,09 1.050.925<br />
B. umlaufvermögen<br />
i. zum Verkauf bestimmte grundstücke und<br />
andere Vorräte<br />
1. Grundstücke ohne Bauten 1,51 0<br />
2. Unfertige Leistungen 20.150.704,43 19.887<br />
3. Andere Vorräte 232.019,91 257<br />
20.382.725,85 20.144<br />
ii. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Vermietung 685.850,82 1.027<br />
2. Forderungen aus Grundstücksverkäufen 30.637,37 42<br />
3. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 17.850,00 1<br />
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 37.963.932,56 37.045<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 4.160.525,73 3.952<br />
42.858.796,48 42.067<br />
iii. flüssige mittel<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.804.798,83 2.692<br />
65.046.321,16 64.903<br />
c. rechnungsabgrenzungsposten<br />
Disagio<br />
123.685,67 59<br />
Bilanzsumme 1.159.357.712,92 1.115.887
Passiva<br />
a. eigenkapital<br />
Einzelabschluss <strong>GBW</strong> AG<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
€<br />
31.12.2010<br />
t€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 54.600.000,00 54.600<br />
II. Kapitalrücklagen 190.273.234,90 190.273<br />
III. Gewinnrücklagen 106.536.990,07 106.537<br />
IV. Bilanzgewinn 40.193.417,34 24.450<br />
391.603.642,31 375.860<br />
B. rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 17.618.162,44 18.083<br />
2. Steuerrückstellungen 322.716,00 373<br />
3. Sonstige Rückstellungen 11.002.855,61 12.313<br />
28.943.734,05 30.769<br />
c. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 641.083.687,83 624.933<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 45.613.168,56 43.618<br />
3. Erhaltene Anzahlungen 20.553.929,43 21.071<br />
4. Verbindlichkeiten aus Vermietung 468.388,21 515<br />
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
656.835,93 994<br />
Unternehmen<br />
7. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern:<br />
€ 10.727.882,85<br />
9.460.483,44<br />
5.904<br />
(Vorjahr: T€ 12.201)<br />
20.962.182,60<br />
12.211<br />
738.798.676,00 709.246<br />
d. rechnungsabgrenzungsposten 11.660,56 12<br />
Bilanzsumme 1.159.357.712,92 1.115.887<br />
103
104<br />
gBw ag gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. dezember <strong>2011</strong><br />
1. Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 79.667.203,26 79.291<br />
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an<br />
unfertigen Leistungen<br />
264.076,91 – 1.054<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 17.166.623,86 19.842<br />
4. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung – 32.089.518,26 – 31.689<br />
5. rohergebnis 65.008.385,77 66.390<br />
6. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung<br />
– 919.061,72 – 969<br />
davon für Altersversorgung: EUR 372.490.39<br />
(Vorjahr: TEUR 68) – 382.262,70 – 73<br />
– 1.301.324,42 – 1.042<br />
7. Abschreibungen auf Sachanlagen – 11.310.710,41 – 10.626<br />
übertrag 52.396.350,94 54.722<br />
<strong>2011</strong><br />
€<br />
2010<br />
t€
Einzelabschluss <strong>GBW</strong> AG<br />
übertrag 52.396.350,94 54.722<br />
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 8.150.936,88 – 8.380<br />
9. Erträge aus Beteiligungen<br />
davon aus verbundenen Unternehmen: € 6.256.167,99<br />
(Vorjahr: T€ 6.557)<br />
6.311.506,75<br />
6.613<br />
10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen: € 1.039.662,01<br />
2.845.557,65 2.222<br />
(Vorjahr: T€ 975)<br />
1.120.624,82<br />
1.103<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene Unternehmen: € 15.932.173,51<br />
(Vorjahr: T€ 16.282)<br />
– 31.854.715,46<br />
– 32.025<br />
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme – 12.450,88 0<br />
14. finanzergebnis – 21.589.477,12 – 22.087<br />
15. ergebnis der gewöhnlichen geschäftstätigkeit 22.655.936,94 24.255<br />
16. Außerordentliche Erträge 0 78<br />
17. außerordentliches ergebnis 0 78<br />
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 383.085,40 – 511<br />
19. Sonstige Steuern – 1.615.768,32 – 1.705<br />
20. Jahresüberschuss 20.657.083,22 22.117<br />
21. Gewinnvortrag 19.536.334,12 2.333<br />
22. Bilanzgewinn 40.193.417,34 24.450<br />
<strong>2011</strong><br />
€<br />
2010<br />
t€<br />
105
Vermietungsquoten auf<br />
höchstniveau<br />
Nur sehr wenige Wohnungsunternehmen können eine<br />
so niedrige Leerstandsquote ausweisen wie wir. Unser<br />
marktbedingter Leerstand beträgt 0,70 %. Ein solch<br />
niedriger Wert spricht für sich.<br />
Traditionen Entwicklu<br />
Beständigkeit Wert<br />
Bestandspflege Ver<br />
106
ng Wohnungsmarkt<br />
entwicklung Wandel<br />
mietung Erneuerung<br />
107
108<br />
glossar<br />
cash earning nach dVfa/sg<br />
Finanzieller Überschuss aus den laufenden erfolgswirksamen<br />
Geschäftsaktivitäten. Die Kennzahl spiegelt die<br />
Innenfinanzierungskraft wider, die einem Unternehmen<br />
für Investitionen, Schuldentilgung, Dividendenzahlungen<br />
und Speisung des Finanzmittelbestandes zur Verfügung<br />
steht. Die Ermittlung des Cash Earning nach<br />
DVFA/SG erfolgt auf der Basis des Jahresergebnisses,<br />
das um die Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />
sowie die Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen<br />
korrigiert wird.<br />
cashflow<br />
Kennzahl zur Beurteilung der Finanzlage eines Unternehmens.<br />
Der Cashflow ist definiert als positiver, periodisierter<br />
Zahlungsmittelüberschuss der wirtschaftlichen<br />
Tätigkeit. Er gibt Aufschluss darüber, inwieweit ein<br />
Unternehmen die für den Erhalt seiner Substanz und für<br />
Erweiterungsinvestitionen notwendigen Mittel selbst<br />
erwirtschaften kann.<br />
corporate-governance<br />
Corporate-Governance stellt die Gesamtheit aller Vorschriften,<br />
Werte und Standards dar, die die Führung<br />
und Überwachung von Unternehmen betreffen und<br />
diese regeln. In Deutschland sind derartige Regelungen<br />
im Deutschen Corporate Governance Kodex fixiert. Die<br />
Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Aktiengesellschaften<br />
haben gemäß § 161 Aktiengesetz jährlich<br />
zu erklären, ob den Empfehlungen des Kodex entsprochen<br />
wurde.<br />
Die <strong>GBW</strong> AG ist zur Abgabe einer Entsprechenserklärung<br />
nach § 161 Aktiengesetz nicht verpflichtet. Durch<br />
die Aufstellung eigener unternehmensspezifischer Corporate-Governance-Grundsätze,<br />
die weitgehend auf<br />
den Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance<br />
Kodex basieren, wollen Aufsichtsrat und Vorstand<br />
dazu beitragen, die Unternehmensverfassung und<br />
Unternehmensführung transparenter zu machen, Aktionärsinteressen<br />
in gebotener Weise zu berücksichtigen<br />
sowie die Unabhängigkeit von Aufsichtsräten und<br />
Abschlussprüfer zu gewährleisten. Aufsichtsrat und<br />
Vorstand der <strong>GBW</strong> AG identifizieren sich im Rahmen<br />
einer freiwilligen Selbstverpflichtung mit den Corporate-<br />
Governance-Grundsätzen der <strong>GBW</strong> AG und fördern<br />
deren Umsetzung.<br />
discounted-cashflow (dcf)-Verfahren<br />
Verfahren der Investitionsrechnung, das unter anderem<br />
bei der Unternehmensbewertung und bei der Bewertung<br />
von Immobilien angewandt wird. Das Verfahren<br />
basiert auf dem finanzmathematischen Konzept der<br />
Abzinsung von Zahlungsströmen. Ziel ist die Ermittlung<br />
des Kapitalwerts bzw. Barwerts.<br />
dividende<br />
Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre<br />
Aktionäre ausschüttet.<br />
earnings per share (ePs)<br />
Ergebnis je Aktie.<br />
eBit<br />
Kurzform für Earnings before Interest and Taxes. Ergebnis<br />
vor Zinsen und Steuern.<br />
eBitda<br />
Kurzform für Earnings before Interest, Taxes, Depreciation<br />
and Amortisation. Ergebnis vor Zinsen, Steuern,<br />
Abschreibungen und Goodwill-Abschreibungen.<br />
eigenkapitalquote nach hgB<br />
Die Eigenkapitalquote ist das Verhältnis des Eigenkapitals<br />
zur Bilanzsumme.
eigenkapitalquote zu marktwerten<br />
Das nach IFRS ermittelte Eigenkapital (Marktwert des<br />
Eigenkapitals) wird ins Verhältnis zur nach IFRS ermittel-<br />
ten Bilanzsumme (Marktwert der Bilanzsumme) gesetzt.<br />
einkommensorientierte förderung (eof)<br />
Die Förderung von Mietwohnungen im Rahmen der<br />
Einkommensorientierten Förderung (EOF) besteht aus<br />
einer Grundförderung in Form von Darlehen für den<br />
Bauträger und einer Zusatzförderung mit einem laufenden<br />
Zuschuss zur Wohnkostenentlastung für die begünstigten<br />
Haushalte.<br />
energieeinsparverordnung (eneV)<br />
Rechtliche Grundlage, die einen Bauherrn und seine<br />
Auftragnehmer zum sparsamen Umgang mit Energie<br />
verpflichtet. Sie definiert Mindeststandards für neue<br />
Wohngebäude hinsichtlich des Dämmstandards und<br />
der Qualität der Anlagentechnik. Ziel der novellierten<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) ist es, den Energiebedarf<br />
für Heizung und Warmwasser von Neubauten<br />
und zu sanierenden Altbauten (z. B. Erneuerung<br />
der Fassade, der Fenster, des Dachs) um 30 Prozent zu<br />
senken. Damit wird der Energiebedarf deutlich gesenkt.<br />
In einem weiteren Schritt sollen ab 2012 laut Integriertem<br />
Energie- und Klimaprogramm (IEKP) der Bundesregierung<br />
die energetischen Anforderungen nochmals um<br />
30 Prozent erhöht werden.<br />
european Public real estate association (ePra)<br />
Eine 1999 gegründete Organisation mit Sitz in Brüssel,<br />
die die Interessen der europäischen Immobilien-Aktiengesellschaften<br />
in der Öffentlichkeit vertritt und die<br />
Marktpräsenz und Entwicklung der europäischen<br />
Immobilien-Aktiengesellschaften unterstützt. Der gleichnamige<br />
und international anerkannte EPRA-Index<br />
beschreibt die Performance der größten europäischen<br />
und nordamerikanischen börsennotierten Immobiliengesellschaften.<br />
Glossar<br />
1. förderweg / 3. förderweg<br />
Der 1. Förderweg bezeichnet Wohnungen, für die<br />
nach dem 31. Dezember 1956 nach den §§ 24 ff. II.<br />
WoBauG (Zweites Wohnungsbaugesetz) öffentliche<br />
Mittel bewilligt wurden. Die Vorschriften der §§ 24<br />
ff. II. WoBauG sind zum 01.01.2002 durch das WoFG<br />
(Wohnraumförderungsgesetz) aufgehoben worden. Inhalt<br />
der §§ 24 ff. II. WoBauG waren die Förderungsvorschriften<br />
für den öffentlich geförderten sozialen<br />
Wohnungsbau.<br />
Wohnungen im 3. Förderweg sind keine preisgebundenen<br />
Wohnungen, sondern Wohnungen, die im Rahmen<br />
der „Förderung durch vertragliche Vereinbarung“ nach<br />
§ 88d II. WoBauG gefördert wurden. Hierbei werden<br />
Zinszuschüsse oder Aufwendungshilfen aus Haushaltsmitteln<br />
gewährt, die nicht aus öffentlichen Haushalten<br />
stammen. Die Preisbindung dieser Wohnungen wird<br />
durch vertragliche Vereinbarungen zwischen Förderungsgeber<br />
und Förderungsnehmer erreicht, und meistens<br />
eine festgelegte „Einstiegsmiete“ vereinbart.<br />
funds from operations (ffo)<br />
Liquiditätsbasierte Finanzkennzahl, der den Mittelzufluss<br />
aus der operativen Geschäftstätigkeit beschreibt. Der<br />
Funds from Operations zeigt das Nettoergebnis bereinigt<br />
um Zu- und Abschreibungen und außerordentliche<br />
Vorgänge.<br />
istmiete<br />
Tatsächlich erzielte Miete nach Abzug der Leerstände,<br />
Mietminderungen und der Eigennutzung.<br />
loan to Value (ltV)<br />
Kennzahl, die das Verhältnis des aufgenommenen<br />
Fremdkapitals zum Verkehrs- oder Marktwert der damit<br />
finanzierten Objekte ausdrückt.<br />
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marktwert/Verkehrswert/fair Value<br />
Der Marktwert ist der geschätzte Wert, für den ein<br />
Objekt am Bewertungsstichtag zwischen einem Käufer<br />
und einem Verkäufer getauscht werden würde, wobei<br />
jede der Parteien unabhängig und nach ordnungsmäßiger<br />
Vermarktung, wohlwissend, umsichtig und ohne<br />
Zwang handelt.<br />
münchen modell<br />
Kommunales Förderprogramm der Landeshauptstadt<br />
München, das sich an Wohnungssuchende mit mittlerem<br />
Einkommen wendet. Es besteht ein Förderprogramm<br />
sowohl für Mietwohnungen (München Modell<br />
Miete) wie auch für den vergünstigten Erwerb von<br />
selbstgenutztem Eigenwohnraum (München Modell Eigentum).<br />
Bei Letzterem erwirbt der Bauträger zu einem<br />
reduzierten Kaufpreis Grundstücke mit der Verpflichtung,<br />
diese Vergünstigung in Form von festgelegten,<br />
vergünstigten Mieten bzw. Kaufpreisen an die berechtigten<br />
Mieter bzw. Käufer weiterzugeben.<br />
net asset Value (naV)<br />
Der Net Asset Value oder Nettosubstanzwert spiegelt<br />
das wirtschaftliche Eigenkapital eines Unternehmens<br />
wider. Der Net Asset Value bestimmt sich aus den<br />
Marktwerten des Konzernvermögens – das ist im Wesentlichen<br />
der Wert der Immobilien – abzüglich des<br />
Fremdkapitals.<br />
sollmiete<br />
Nettogrundmiete, die der Mieter auf Grund vertraglicher<br />
Vereinbarungen zu zahlen hat, vor jeglichen Mietminderungen,<br />
Leerständen und Eigennutzung.<br />
zinsswap<br />
Bezeichnung für den Tausch von Zinszahlungsströmen<br />
unterschiedlicher Basis auf einen bestimmten zu Grunde<br />
liegenden Kapitalbetrag (Nominalwert). Hierbei fließen<br />
üblicherweise nur die ausgetauschten Zinsen auf den<br />
Nominalbetrag, nicht der Nominalbetrag selbst.
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herausgeber<br />
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Stefan Hadler, Viersen<br />
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