22.04.2013 Aufrufe

Rundbrief Benedikt Forster - Gemeinschaft Christlicher Künstler

Rundbrief Benedikt Forster - Gemeinschaft Christlicher Künstler

Rundbrief Benedikt Forster - Gemeinschaft Christlicher Künstler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe Mitglieder der <strong>Gemeinschaft</strong>,<br />

Schatten Michael Steigerwald<br />

GEMEINSCHAFT<br />

CHRISTLICHER<br />

KÜNSTLER<br />

ERZDIÖZESE<br />

FREIBURG<br />

1. Vorsitzender: <strong>Benedikt</strong> <strong>Forster</strong><br />

Kirchstraße 1<br />

75015 Bretten-Büchig<br />

Fon: 07252 / 8211<br />

Januar 2013<br />

das Weihnachtsfest ist vorbei und mir bleibt, Ihnen allen ein fruchtbares, neues Jahr zu<br />

wünschen. Darüber hinaus möchte ich den <strong>Rundbrief</strong> nutzen, um zusammenzufassen, was im<br />

vergangenen Jahr geschehen ist.<br />

Auf dem Katholikentag in Mannheim konnten wir erfolgreich das Ausstellungsprojekt Criteria<br />

durchführen. Dabei ging es uns um zwei Punkte. Einer war ein ikonoduler Paradigmenwechsel<br />

(„Kunst in Kirche achtet zwei Qualitätskriterien: Das Kriterium der Kunst und das Kriterium<br />

eines stimmigen Raumes ...“), der andere eine Reflexion der Strukturen um Kunst und Kirche,<br />

um <strong>Künstler</strong> und kirchlichen Institutionen; eine Transparentmachung des Vorgangs.<br />

Zweifelsfrei erfolgreich waren wir im zweiten Punkt. Der Verlauf des Ausstellungsprojektes<br />

liefert ein Paradigma, an dem sich die Situation sehr klar darstellen lässt. Aus einem<br />

künstlerischen Interesse heraus formuliert die GCK ein Projekt und bietet es der<br />

Kulturkommission des Katholikentages an. Die Fragestellung erscheint dieser interessant. Aus<br />

Sorge um die künstlerische Qualität beruft sie Kunsthistorikerinnen in die Jury.<br />

Die zentrale Fragestellung der Jury wurde die nach Kriterien für künstlerische Qualität. Schnell<br />

wurde klar, dass deren Definition von der Jury nicht geleistet werden konnte. Man war sich<br />

einig, dass diese zentrale Frage mit den verschiedenen Ansätzen der Kunsthistorikerinnen,<br />

Theologen und <strong>Künstler</strong> weiter verfolgt werden muss. Einigen konnte man sich auf sechs<br />

<strong>Künstler</strong>, die zusammen ein sehr breites Spektrum präsentieren.<br />

Es wurde eine gute Ausstellung, die etwas aufscheinen macht. Ich glaube, hier ist uns etwas<br />

gelungen. Uns, das sind alle Beteiligten, die Erzdiözese, die Kulturkommission des<br />

Katholikentages und unsere <strong>Gemeinschaft</strong>. Wir haben ein Gespräch, fangen an, uns zu<br />

verstehen. Und doch ist nicht alles erreicht, was wir, die GCK intendiert haben. Es gab dieses<br />

zentrale Anliegen, über das die Jury zu keinem gemeinsamen Verstehen finden konnte.


Für die Reichenauer <strong>Künstler</strong>tage stellten wir ein Programm zusammen, das um dieses<br />

Unerledigte kreiste. Der Kunstphilosoph Dr. Harry Lehmann zeigte auf (Vortrag unter:<br />

www.harrylehmann.net/texte/), dass nach der Moderne und ihren Fältelungen nun eine<br />

Vektoränderung ansteht, die er „reflexive Moderne“ nannte (weg von den Distanzierungen hin<br />

zur (Präsentation von)). Am Beispiel von Lyc Tuymans etwa beschrieb er die Möglichkeit oder<br />

gar Notwendigkeit Identität ermöglichender, konsistenter Bildwerke. Mit Prof. Dr. Magnus<br />

Striets Vortrag über negative Theologie wurden theologische Gedankengänge deutlich, die zu<br />

dieser aktuellen, künstlerischen Fragestellung parallel laufen.<br />

Mit diesem programmatischen Fundament ist das künstlerische Anliegen nun leichter zu<br />

beschreiben. Es geht um die kunstinterne Auseinandersetzung um die Frage, wie ein Bildwerk<br />

statt der längstbekannten Brechungen eine konsistente Ordnung aufzeigen kann, reflektiert an<br />

der parallelen (offensichtlich gleich strukturierten) theologischen Auseinandersetzung um<br />

konsistente Gottesvorstellung.<br />

Unser letzter Punkt auf der Reichenau galt der Frage, wer was will oder nicht und wenn ja<br />

dann wie. Franz Scherer schlug vor, man könne sich wie zur Gründungszeit der <strong>Gemeinschaft</strong><br />

in kleinen Cirkeln organisieren. Der Vorschlag leuchtet ein. Als Gesamtheit ist die <strong>Gemeinschaft</strong><br />

nicht handlungsfähig und andererseits sind reflexive Aufgaben alleine nicht zu lösen.<br />

Der Vorstand der GCK sieht nun seine Aufgabe darin, diesem noch Anstehenden Raum zu<br />

geben. Das Forum, das für Criteria eingerichtet wurde, hat sich als eine kommunikative<br />

Möglichkeit bewiesen, die modifiziert weiter geführt wird. Es bedeutet ein solches Vorhaben<br />

allerdings einigen Aufwand, wie Criteria zeigt.<br />

Weiter können wir uns freuen, auf eine Fortsetzung der thematischen Ausstellung im Kloster<br />

Hegne. Peter Stengele hat mit uns zur Ausstellung „Auferstehung - aus dem Ewigen ist kein<br />

Ausweg“ eingeladen. Das Symposium dazu hat den Spannungsbogen weit aufgerissen.<br />

So liegen für uns im anstehenden Jahr einige interessante Aufgaben an.<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

<strong>Benedikt</strong> <strong>Forster</strong><br />

(Erster Vorsitzender)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!