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Vortrag als PDF - Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen

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Niedersächsischer Aktionstag <strong>für</strong> seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

Wolfsburg, 08.10.2010<br />

Arbeit und <strong>Gesundheit</strong> –<br />

Stärken und Schwächen der Elternschaft<br />

Univ.-Prof. Dr. Johannes Siegrist<br />

Institut <strong>für</strong> Medizinische Soziologie<br />

der Heinrich Heine -Universität Düsseldorf


Kernthesen<br />

Die soziale Lage der Eltern am Lebensbeginn der<br />

Kinder beeinflusst die psychische Entwicklung und<br />

<strong>Gesundheit</strong> der Kinder nachhaltig.<br />

In diesem Prozess spielen Beschäftigungssituation<br />

und Qualität der Arbeit der Eltern eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Investitionen in verbesserte Qualität von Arbeit<br />

und Beschäftigung wirken sich längerfristig günstig<br />

auf Entwicklung und <strong>Gesundheit</strong> der Kinder aus.


Soziale Lage und soziale<br />

Soziale Lage = soziale Schicht:<br />

Benachteiligung<br />

Definition sozialer Schichten:<br />

Bevölkerungsgruppen, die sich deutlich nach Bildung,<br />

beruflichem Status und Einkommen unterscheiden.<br />

Je nach Definitionskriterium 4-5 soziale Schichten, die über<br />

ungleiche Chancen der Lebensführung verfügen.<br />

Die sozialen Ungleichheiten zwischen den Schichten haben auch<br />

in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen (z.B.<br />

Einkommensverteilung)


Wichtigste Bereiche sozialer<br />

• Einkommen Benachteiligung<br />

und Vermögen<br />

• Wohnlage und Wohnsituation<br />

• Erwerbssituation und Arbeitsqualität<br />

• Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen<br />

• <strong>Gesundheit</strong> und gesundheitliche Versorgung<br />

• Soziale Beziehungen, gesellschaftliche Teilhabe<br />

• Bewältigung von Belastungen und Krisen


Armutsrisikoquoten von Haushalten mit Kindern<br />

nach Erwerbsbeteiligung (Deutschland 2005) in %<br />

Quelle: Eurostat (2008); EU-SILC (2006)


%<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Schichtspezifische Verteilung<br />

psychosozialer Belastungen<br />

Frauen der 1958 Kohortenstudie, Kohortenstudie,<br />

GB<br />

Scheidung der Eltern Alleinerziehend mit 33<br />

l&ll lllnm lllm lV&V<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht bei Geburt<br />

5<br />

0<br />

l&ll lllnm lllm lV&V<br />

Quelle: H. Graham 2000


Sterblichkeit und schwere<br />

<strong>Gesundheit</strong>sstörungen<br />

bei 6- bis 18-jährigen Kindern<br />

Alleinerziehender<br />

in Schweden (N=65.085 vs. 921.257)<br />

Allgemeine Mortalität<br />

Suizid<br />

Relative Risiken der Inzidenz 1991 – 1998<br />

Mädchen Jungen<br />

Psychiatrische Krankheiten<br />

Opfer von Gewalt<br />

Alkoholbedingte<br />

Störungen<br />

( * ) p < 0.10, * p < 0.05<br />

1.21 ( * )<br />

2.43*<br />

2.08*<br />

2.02*<br />

2.42*<br />

Quelle: G. Ringbäck Weitoft et al. (2003) Lancet 361: 289.<br />

1.54*<br />

1.83*<br />

2.52*<br />

1.62*<br />

2.18*


Vorzeitige Sterblichkeit vor dem 65. Lebensjahr nach<br />

Einkommen und Geschlecht: Deutschland 1995-2005


Sozioökonomische Benachteiligung (Aggregatdaten<br />

Wohnbezirke) und behinderunsgfreie Lebenserwartung<br />

in England 1999-2003<br />

Quelle: The Marmot Review, London 2010


Sterberisiko der englischen Bevölkerung<br />

nach Einkommen (4 Gruppen) und<br />

Verfügung über Grünflächen in<br />

Wohnungsnähe (5 Gruppen)<br />

Einkommen hoch<br />

Einkommen mittel<br />

Einkommen niedrig<br />

Wenig Verfügen über Grünflächen in Wohnungsnähe Viel<br />

Quelle: Mitchell R, Popham F (2008) Lancet 372: 1655-1660.


Soziale Benachteiligung: Schwangerschaft und frühe<br />

Kindheit<br />

Häufiger bei niedriger sozialer Schichtzugehörigkeit der Eltern:<br />

Belastungen in der Schwangerschaft auf Grund von:<br />

- Mangelnder Vorsorge<br />

- Pränataler Stoffwechsel- und Wachstumsstörungen<br />

- Genussmittelkonsum<br />

- Stressbelastung<br />

Wichtigste Folge: niedriges Geburtsgewicht<br />

Schwierigkeiten bei der Zuwendung, Pflege und Erziehung mit<br />

negativen Folgen <strong>für</strong> die affektive und kognitive Entwicklung<br />

erhöhte Unfallrisiken bei Klein- und Schulkindern


Kindersterblichkeit an Unfällen und Vergiftungen<br />

nach sozioökonomischem Status<br />

England und Wales, in zwei Perioden<br />

Mortalitätsrate (pro 100.000)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Quelle: I. Roberts et al. (1996), BMJ, 313:784.<br />

Abnahme in % vom<br />

Ausgangswert:<br />

Manuell Beschäftigte:<br />

- 17% (95% KI: 13-21)<br />

Nicht-manuell Beschäftigte:<br />

- 33% (95% KI: 26-39)


Gute (obere Linien) und schlechte (untere Linien)<br />

Mathematikleistungen bei Schulkindern (7-16 (7 16 Jahre) aus hoher bzw.<br />

niedriger sozialer Schicht, getrennt nach Geburtsgewicht<br />

Quelle: Britische Geburtskohortenstudie 1958


Risiko der Jugendarbeitslosigkeit in<br />

Abhängigkeit von der Körpergröße <strong>als</strong> 7-<br />

Jähriger (5 Größenklassen)<br />

Größ Größe<br />

e im Alter von 7 Jahren<br />

geringste<br />

mittlere<br />

größte<br />

unbereinigt<br />

2,9<br />

2,02<br />

1,3<br />

1,19<br />

*kontrolliert <strong>für</strong> soziale Schicht, Größe der Eltern, Bildung<br />

Quelle: Montgomery et al. (1996)<br />

Risikoerhöhung Arbeitslosigkeit<br />

1<br />

bereinigt*<br />

2,41<br />

1,81<br />

1,23<br />

1,2<br />

1


Sozi<strong>als</strong>chicht der Eltern und kumulative<br />

Sterberaten (201 Todesfälle) bei 4271 Männern und<br />

Frauen (26 bis 54 Jahre, geboren 1946)<br />

Anteil Überlebender<br />

1<br />

0,99<br />

0,98<br />

0,97<br />

0,96<br />

0,95<br />

0,94<br />

0,93<br />

Angestellte<br />

Arbeiter<br />

312 336 360 384 408 432 456 480 504 528 552 576 600 624 648<br />

26 30 34 38 42 46 50 54<br />

Alter in Jahren (Monaten)<br />

Quelle: D Kuh et al 2002


Soziale Schichtzugehörigkeit und<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Je niedriger die soziale Schichtzugehörigkeit,<br />

desto belastender die Arbeitsbedingungen<br />

– Höheres Risiko des Arbeitsplatzverlusts und der<br />

Langzeitarbeitslosigkeit<br />

– Höheres Risiko prekärer, atypischer<br />

Beschäftigung<br />

– Höheres Risiko physikalischer und chemischer<br />

Noxen sowie von Arbeitsunfällen<br />

– Höhere psychosoziale Stressbelastung


Arbeitsbedingte <strong>Gesundheit</strong>sgefahren: Neue<br />

Herausforderungen an die Forschung<br />

Arbeitslosigkeit<br />

(kurz-/langzeitig)<br />

Prekäre Beschäftigung<br />

(Unsicherheit, geringer<br />

Schutz, niedriger Lohn)<br />

Belastende stabile<br />

Beschäftigung<br />

(Modelle psychosozialer<br />

Arbeitsbelastungen)


Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und neu<br />

aufgetretener Depression in Deutschland (2009)<br />

nach Geschlecht und West- bzw. Ostdeutschland<br />

Quelle: RKI, Beiträge zur <strong>Gesundheit</strong>sberichterstattung 2009


Sterblichkeit von Langzeitarbeitslosen (>1 Jahr)<br />

im Vergleich zu permanent Beschäftigten<br />

in einem 10-Jahres-Zeitraum (1990-2000)<br />

Hazard Ratio<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Männer<br />

(n=15653/3858)<br />

Frauen<br />

(n=35770/3395)<br />

* *<br />

Gesamtsterblichkeit<br />

(n=1332)<br />

Kardiovaskuläre<br />

Sterblichkeit (n=300)<br />

Quelle: M. Kivimäki et al. (2003), Am J Epidemiol, 158:663-668.<br />

*<br />

*<br />

*<br />

*<br />

Externe Gründe<br />

(n=311)


Häufigkeit ufigkeit von Rationalisierungsmaßnahmen<br />

Rationalisierungsma nahmen<br />

(N=22.559 Erwerbstätige; Erwerbst tige; BIBB/IAB-Erhebung BIBB/IAB Erhebung 1998/99)<br />

Downsizing:<br />

Downsizing<br />

Personalabbau / Entlassungen<br />

in den letzten 2 Jahren: 35,2% Ja<br />

Outsourcing:<br />

Auslagerung von Arbeitsbereichen /<br />

Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen: 15,1% Ja<br />

Umstrukturierung:<br />

Umorganisation / Umstrukturierung<br />

von Abteilungen: 35,5% Ja<br />

Quelle: N. Dragano, J. Siegrist (2005), Fehlzeiten-Report (S.167).<br />

Heidelberg: Springer.


2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Downsizing und Mortalitätsrisiko<br />

Mortalit tsrisiko<br />

bei finnischen Männern M nnern und Frauen<br />

(Hazard Hazard Ratio, N=22.430; Zeitraum: 7,5 Jahre)<br />

Gesamtmortalität Mortalität KHK<br />

nein gering stark<br />

Personalabbau?<br />

Quelle: J. Vahtera et al. (2004), BMJ, 328: 555.<br />

nein gering stark<br />

Personalabbau?


Entscheidungsspielraum/<br />

Kontrolle<br />

Anforderungs-Kontroll<br />

Anforderungs Kontroll-Modell Modell<br />

(R. Karasek & T. Theorell, 1990)<br />

hoch<br />

gering<br />

Niedriger<br />

Distress<br />

passiv<br />

aktiv<br />

gering hoch<br />

quantitative Anforderungen<br />

Hoher<br />

Distress


Modell beruflicher Gratifikationskrisen<br />

Extrinsische Komponente<br />

- Anforderungen<br />

- Verpflichtungen<br />

Verausgabung<br />

Erwartung<br />

(‘übersteigerte<br />

Verausgabungsneigung‘)<br />

(J. Siegrist, 1996)<br />

- Lohn, Gehalt<br />

- Aufstiegsmöglichkeiten<br />

Arbeitsplatzsicherheit<br />

- Wertschätzung<br />

Belohnung<br />

Erwartung<br />

(‘übersteigerte<br />

Verausgabungsneigung‘)<br />

Intrinsische Komponente


Warum werden berufliche Gratifikationskrisen über ber einen<br />

längeren ngeren Zeitraum erfahren?<br />

Abhängigkeit<br />

Abh ngigkeit<br />

Der Beschäftigte findet auf dem Arbeitsmarkt keine<br />

Alternative und zieht ein unfaires Beschäftigungsverhältnis<br />

dem Arbeitsplatzverlust vor.<br />

Strategische Entscheidung<br />

Der Beschäftigte akzeptiert ein Ungleichgewicht<br />

aus Verausgabung und Belohnung, um seine zukünftigen<br />

Karrierechancen zu verbessern (‚antizipatorisches<br />

Investment‘).<br />

Übersteigerte Verausgabungsneigung<br />

bersteigerte Verausgabungsneigung<br />

Der Beschäftigte weist ein motivationales Muster exzessiver<br />

Leistungsbereitschaft auf, wodurch die investierte<br />

Verausgabung die erhaltene Belohnung häufig übersteigt.


Branchen mit durch Arbeitsstress stark<br />

• Transport- und<br />

Verkehrsberufe<br />

• Baugewerbe<br />

belasteten Beschäftigten<br />

• Montagetätigkeit<br />

• Metallindustrie<br />

• Alten- und<br />

Pflegebereich<br />

• einfache<br />

Dienstleistungsberufe<br />

(Reinigung, Bedienung,<br />

Callcenter etc. )<br />

• Erziehungs- und<br />

Beratungsarbeit<br />

• Land- und Forstwirtschaft<br />

• Berufe in Wechselschicht<br />

mit Nachtarbeit<br />

• Berufe mit starker<br />

Lärmexposition


Epidemiologie<br />

Untersuchung des <strong>Gesundheit</strong>szustandes ganzer<br />

Bevölkerungsgruppen (Betrieb, Kommune etc.)<br />

Sozialepidemiologie:<br />

Sozialepidemiologie<br />

Studium gesellschaftlicher Einflüsse (Arbeit, Wohnen,<br />

soziale Netzwerke...) auf <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit.<br />

Goldstandard:<br />

Längsschnittstudie bei initial gesunden<br />

Bevölkerungsgruppen (Ermittlung relativer Risiken<br />

bei Exponierten im Vergleich zu Nicht-Exponierten).


OR 3<br />

#<br />

Berufliche Gratifikationskrisen und Auftreten<br />

depressiver Störungen St rungen (GHQ): Whitehall II-Stud II Studie ie<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

kein Stress hohe hohe<br />

Verausg. Verausg. UND<br />

ODER niedr.<br />

Bel.<br />

niedr. Bel.<br />

(N=6110, Zeitraum: Zeitraum:<br />

5.3 Jahre) Jahre<br />

# adjustiert <strong>für</strong> Alter, Angestelltengrad, Wert GHQ bei Eingangsuntersuchung;<br />

Personen im affektiver Störung zu Studienbeginn nicht enthalten<br />

* p < .05<br />

Männer Frauen<br />

*<br />

Quelle: S.A. Stansfeld et al. (1999), OEM, 56: 302.<br />

*<br />

OR #<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

*<br />

kein Stress hohe hohe<br />

Verausg. Verausg. UND<br />

ODER niedr.<br />

Bel.<br />

niedr. Bel.


Berufliche Gratifikationskrisen und neu<br />

aufgetretene Alkoholabhängigkeit: Whitehall II-Studie<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

Männer<br />

kein Stress hohe<br />

Verausg.<br />

(odds ratios # ; N=7372, follow-up: 5.3 Jahre)<br />

*<br />

ODER nied.<br />

Bel.<br />

*<br />

hohe<br />

Verausg. UND<br />

niedr. Bel.<br />

# adjustiert <strong>für</strong> Alter, berufliche Position, GHQ, chronische Erkrankung, Körpergröße,<br />

Rauchen, Alkoholkonsum zu t1, negative Affektivität, soziale Unterstützung, soziales<br />

Netzwerk, alternatives Arbeitsstressmodell<br />

Quelle: J. Head et al. (2004), Occup Environ Med, 61: 219.<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

Frauen<br />

keine Stress hohe hohe<br />

Verausg. Verausg. UND<br />

ODER niedr.<br />

Bel.<br />

niedr. Bel.


Langjährige Arbeit (Ø 16 Jahre) in Berufen mit hoher<br />

psychosozialer Belastung und Risiko der Erwerbs-<br />

unfähigkeit im Alter von 40 bis 59 Jahren<br />

(N= 298.520 ; BfA, LVA, KnV)<br />

Männer Frauen<br />

0.79 1.00 1.26 1.58 2.00 2.51<br />

Effekt (Odds Ratio und 95% KI)<br />

0.79 1.00 1.26 1.58 2.00 2.51<br />

Effekt (Odds Ratio und 95% KI)<br />

Kontrolle <strong>für</strong> Alter, Zeit unter Risiko, RV-Träger, Bildung, Einkommen,<br />

körperliche Arbeitsbelastungen, Schichtarbeit<br />

Quelle: N. Dragano, Arbeit, Stress u. krankheitsbedingte Frührente. VS 2007


Zusammenfassung<br />

• Soziale Benachteiligung in Form von<br />

Arbeitslosigkeit bzw. hohen Arbeitsbelastungen<br />

wirkt sich ungünstig aus auf<br />

– Die eigene körperliche und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

– Das eigene Leistungsvermögen<br />

– Fähigkeiten und Möglichkeiten der Investition in die<br />

Entwicklung der Kinder<br />

Soziale ‚Vererbung‘ von Benachteiligung an die<br />

nächste Generation


Sozialpolitische Maßnahmen I:<br />

Schwangerschaft und frühe Kindheit<br />

Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen, gezielte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sberatung<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Säuglingsnahrung<br />

Verbesserter Impfschutz<br />

Aufsuchende Dienste (Familienhebamme)<br />

Einführung von Programmen von ‚Successful Parenting‘<br />

Krippenplätze mit guter Betreuung<br />

Finanzielle Hilfen, v.a. <strong>für</strong> alleinstehende Schwangere und<br />

junge Mütter


Sozialpolitische Maßnahmen II:<br />

Vorschul- und Schulalter<br />

Verbesserung von Screeningmaßnahmen<br />

(Entwicklungsstörungen, Risikofaktoren chronischer<br />

Erkrankungen)<br />

Ausbau von Frühförderung und kompensatorischen<br />

Maßnahmen<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung in Kindergärten, Grund- und<br />

Hauptschulen (hier auch zielgruppenspezifische Freizeit- und<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssport-Angebote)<br />

Soziales Kompetenztraining (Schule, Eltern)<br />

Verhältnispräventive Maßnahmen bei Suchtmitteln


Sozialpolitische Maßnahmen III:<br />

Eltern im Erwerbsalter<br />

• Verbesserte Chancen beruflicher Qualifizierung<br />

• Ausweitung von Teilzeitbeschäftigung<br />

• Maßnahmen zur Vereinbarung von Erziehung- und<br />

Berufsarbeit (hier auch Sicherung und ev. Ausweitung<br />

Elternjahr)<br />

• Abbau gesundheitsgefährdender Arbeitsbedingungen;<br />

kompensierende Lohndifferentiale<br />

• Verstärkte Teilnahme an betrieblicher<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung


12 Kriterien guter Praxis in der <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

bei sozial Benachteiligten<br />

• klarer Zielbezug (<strong>Gesundheit</strong>sförderung, Prävention)<br />

• Zielgruppe (sozial Benachteiligte/präzise eingegrenzt)<br />

• Innovation und Nachhaltigkeit<br />

• Multiplikatorenkonzept<br />

• niedrigschwellige Arbeitsweise<br />

• Partizipation der Zielgruppe<br />

• Empowerment<br />

• Setting – Ansatz<br />

• Integriertes Handlungskonzept/Vernetzung<br />

• Qualitätsmanagement/Qualitätsentwicklung<br />

• Dokumentation/Evaluation<br />

• Kosten - Nutzen - Relation

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