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"Das Handwerk in der Kultur- und Kreativwirtschaft"

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schaft ebenfalls elektronische Medien <strong>und</strong> Pr<strong>in</strong>tmedien <strong>der</strong> unterschiedlichsten Art<br />

auf, ohne dass sie alle <strong>in</strong> str<strong>in</strong>genter Weise mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wirtschaftlich verb<strong>und</strong>en<br />

wären.<br />

Die Verwendung <strong>der</strong> unterschiedlichsten Begriffsbezeichnungen <strong>der</strong> Medienwirtschaft,<br />

vom Informations- <strong>und</strong> Kommunikations-, über IT-, <strong>und</strong> TIME- bis zum IKT-<br />

Markt belegen, wie schwierig es ist, den Branchenkomplex e<strong>in</strong>heitlich zu verstehen<br />

<strong>und</strong> zu erfassen. E<strong>in</strong> ähnliches Schicksal muss hier auch die <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

h<strong>in</strong>nehmen, die ebenfalls die schillernden <strong>und</strong> häufig verwendeten<br />

Begriffsvarianten von <strong>der</strong> „Kreativen Ökonomie“ bis zur „Kreativen Klasse“ kennt.<br />

Schöpferischer Akt<br />

Mit <strong>der</strong> Auflistung <strong>der</strong> elf Teilbranchen <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft hat die Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterkonferenz<br />

zwar das Wirtschaftsfeld abgesteckt, allerd<strong>in</strong>gs kann damit<br />

noch ke<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dendes Element identifiziert werden, welches den Branchenkomplex<br />

als e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit ersche<strong>in</strong>en ließe.<br />

Hier schlägt die Enquetekommission „<strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> Deutschland“ vor, den Begriff des<br />

„schöpferischen Aktes“ e<strong>in</strong>zuführen. Die Autoren des Kapitels <strong>Kultur</strong>wirtschaft<br />

entwickeln dazu folgende Formulierung: „Es bleibt zu betonen, dass im Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>wirtschaft nicht <strong>der</strong> Beruf, son<strong>der</strong>n dessen Ausübung steht, also <strong>der</strong><br />

schöpferische Akt <strong>der</strong> künstlerisch <strong>und</strong> kreativ Tätigen ...“. 25 Die Betonung des<br />

schöpferischen Aktes als zentraler Fokus <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft ist<br />

nachvollziehbar <strong>und</strong> führt zu folgenden Beschreibungen:<br />

Alle schöpferischen Akte, gleichgültig ob als analoges Unikat, Liveaufführung o<strong>der</strong><br />

serielle bzw. digitale Produktion o<strong>der</strong> Dienstleistung vorliegend, zählen dazu.<br />

Ebenso können die schöpferischen Akte im umfassenden S<strong>in</strong>ne urheberrechtlich<br />

(Patent-, Urheber-, Marken-, Designrechte) geschützt se<strong>in</strong>. Sie können jedoch auch<br />

frei von urheberrechtlichen Bezügen (zum Beispiel bei ausübenden Künstlern) se<strong>in</strong>.<br />

Mit diesen Umschreibungen des schöpferischen Aktes s<strong>in</strong>d nur jene Inhalte- o<strong>der</strong><br />

Kreativproduktionen verb<strong>und</strong>en, die e<strong>in</strong>en ästhetischen Kern o<strong>der</strong> Bezug aufweisen.<br />

Ohne diese ästhetische B<strong>in</strong>dung verliert sich <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

<strong>in</strong>s Uferlose.<br />

Umgekehrt ist <strong>der</strong> schöpferische Akt im Konzept <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

auch wesentlich als e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Kategorie zu verstehen. Denn die ästhetische<br />

Inhalteproduktion muss mit e<strong>in</strong>em wirtschaftlichen Prozess e<strong>in</strong>hergehen o<strong>der</strong><br />

zu diesem h<strong>in</strong>führen.<br />

25 Enquetekommission des Deutschen B<strong>und</strong>estages (2007), S. 348.

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