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Konzeptpapier

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Das Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de<br />

Zusammenfassung<br />

Das Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de hat drei zentrale Funktionen: Es<br />

dokumentiert (1) grundlegende Aufsätze und Beiträge zum Thema Aktivierender<br />

Staat. Die Website ist (2) Forum für die Diskussion über dieses Reformkonzept<br />

einer Staats- und Verwaltungsmodernisierung. Und es bietet (3) die Möglichkeit,<br />

eine internetbasierte (Scientific) Community aufzubauen. Ziel des Projekts ist die<br />

Verstetigung der Debatte über den Aktivierenden Staat. Dies setzt allerdings die<br />

finanzielle Beteiligung weiterer Projektpartner voraus.<br />

Der Aktivierende Staat im Kontext des Wandels von Staatsaufgaben<br />

Die aktuelle politik- und verwaltungswissenschaftliche Forschung diskutiert den<br />

Wandel von Staatsaufgaben: Zum einen ist eine „schleichende Privatisierung“ von<br />

Staatsaufgaben zu beobachten, d. h. traditionell staatliche Aufgaben werden in<br />

wachsendem Maße von (kommerziell agierenden) Privaten wahrgenommen, ohne<br />

daß diesem Prozeß eine rationale Aufgabenkritik zugrunde zu liegen scheint. Zum<br />

anderen ist eine „schleichende Autonomisierung“ zu konstatieren, d. h. es gibt


eine wachsende Bereitschaft der Bürger, die Realisierung ihrer Interessen in die<br />

eigene Hand zu nehmen und ein steigendes Interesse an Selbsthilfe sowie an<br />

Formen direkter Partizipation.<br />

Nach dem Leitbild des Aktivierenden Staates soll das Verhältnis von Staat und<br />

Gesellschaft - ausgehend von einer demokratischen Hypothese - neu konzipiert<br />

werden. Problemlösungsorientierte Formen des Dialogs sowie der Verantwortungsteilung<br />

mit den gesellschaftlichen Akteuren müssen gefunden werden, damit<br />

„Kundenorientierung“ und Bürgeraktivierung nicht zu bloßen Schlagworten verkommen.<br />

Das Konzept des Aktivierenden Staates kann für eine neue Reformstrategie innovative<br />

Potentiale wecken. Ergebnisse sollen kooperativ und in Koproduktion zwischen<br />

Bürgern und Staat – verstanden als organisiertes System öffentlicher Leistungen<br />

– erbracht, bewertet und verbessert werden. Das Konzept zielt auf eine<br />

neue Verantwortungsteilung im System der öffentlichen Leistungserbringung, d. h.<br />

auch auf eine neue Kommunikation über die anstehenden Reformaufgaben.<br />

Bislang gibt es einige Aufsätze und Beiträge, die sich mit dem Aktivierenden Staat<br />

beschäftigen. Darüber hinaus haben sowohl die Niedersächsische Landesregierung<br />

als auch die Bundesregierung den Aktivierenden Staat zum Leitbild erhoben.<br />

Was unseres Erachtens allerdings fehlt ist eine fundierte Dokumentation und Diskussion<br />

zum Aktivierenden Staat über die gängigen publizistischen Medien und<br />

eigen-interessierten Präsentationen hinaus. Und schließlich führt die massenmediale<br />

Berichterstattung zum Aktivierenden Staat zu Verdrehungen, Verkürzungen<br />

und Mißverständnissen, die es zu beheben gilt: mit dem Internet-Projekt<br />

www.aktivierender-staat.de.<br />

„Advantage Internet“ - Ziel des Projekts<br />

Die Selektivität der Medien und die Übermacht sogenannter Nachrichtenfaktoren<br />

führen zu Engpässen der politischen Kommunikation und damit zum Problem, gesellschaftspolitische<br />

Diskurse zu verstetigen. Eine wachsende publizistische Angebotsvielfalt<br />

kompensiert die Meinungseinfalt nur sehr begrenzt. Und auch die<br />

Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de 2


traditionellen Wissenschaftsmedien (Zeitschriften, Sammelbände, Monographien)<br />

sind mit zwei elementaren Mängeln behaftet: dem Zeitverzug und der<br />

Platzknappheit – von den ökonomischen Schwierigkeiten des wissenschaftlichen<br />

Publizierens ganz zu schweigen.<br />

Auf der normativen Folie einer deliberativen Öffentlichkeit wollen wir die Vorteile<br />

des (Massen-)Mediums Internet nutzen: Neben Akteuren des „Zentrums“ haben<br />

Akteure der „Peripherie“ gleichen Zugang zum Medium; die Kommunikation soll<br />

diskursiv sein, d. h. respektvoll, begründet und aufeinander bezogen. Selbstverständlich<br />

sind wir uns der idealistischen Modellhaftigkeit deliberativer Öffentlichkeit<br />

bewußt. Deshalb gehen wir von einem realistischen Netzoptimismus aus und verstehen<br />

das Internet als ein bequemes und kostengünstiges Speicher-, Informations-<br />

und Kommunikationsmedium. Das Internet bietet vortreffliche Möglichkeiten<br />

der Interaktivität sowie der Bildung bzw. Vernetzung von Teil-Öffentlichkeiten<br />

(Communities). Unser Ziel ist es, das „Palaver“ über den Aktivierenden Staat in<br />

einen Diskurs zu verwandeln und diesen Diskurs zu verstetigen.<br />

Die Rationalisierung gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung ist eine Herausforderung<br />

für die Wissenschaft. Dies ist der Grund, warum das Internet-Projekt<br />

www.aktivierender-staat.de an eine universitäre Forschungseinrichtung angebun-<br />

den wird.<br />

Das Projektteam<br />

www.aktivierender-staat.de ist ein Projekt der Abteilung Sozialpolitik und Public<br />

Policy (Universität Hannover), die von Prof. Dr. Bernhard Blanke geleitet wird. Die<br />

Abteilung forscht seit vielen Jahren über Themen der Staatsmodernisierung und<br />

Verwaltungsreform.<br />

Ein erster Beitrag zum Aktivierenden Staat erschien von Bernhard Blanke (zusammen<br />

mit Stephan von Bandemer, Josef Hilbert und Josef Schmid) im Jahr<br />

1995. Weitere Artikel folgten, zuletzt 1999 von Bernhard Blanke und Stephan von<br />

Bandemer in den Gewerkschaftlichen Monatsheften („Der aktivierende Staat –<br />

Umriss eines Konzeptes“).<br />

Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de 3


Darüber hinaus führte die Abteilung Sozialpolitik und Public Policy 1997 für das<br />

Niedersächsische Innenministerium eine repräsentative „Bürgerbefragung“ zum<br />

Thema „Staatsaufgaben“ in Kooperation mit dem EMNID Institut (Bielefeld) und<br />

1999 in Kooperation mit Dr. Matthias Metje (ServiceBarometer AG, München) eine<br />

Mitarbeiterbefragung in der Landesverwaltung Niedersachsen durch. In den Publikationen,<br />

die im Kontext dieser Projekte entstanden sind, wurde das Konzept des<br />

Aktivierenden Staates weiter erläutert und diskutiert. Seit 1996 berät Prof. Dr.<br />

Bernhard Blanke die Niedersächsische Staatskanzlei und seit 1998 das Bundesministerium<br />

des Innern (BMI) im Rahmen der Leitbildentwicklung zum Aktivierenden<br />

Staat.<br />

Die Expertise „Staatsmodernisierung und Verwaltungsreform aus Sicht der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Landesverwaltung Niedersachsen“ hat die grundsätzliche<br />

Haltung und Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes<br />

Niedersachsen zur Verantwortungsteilung zwischen Staat und Gesellschaft und<br />

zur Verwaltungsreform im engeren Sinne ergründet. Somit ließen sich Reformpotentiale<br />

und -widerstände auf Seiten der Beschäftigten sowie Stärken und Nachholbedarfe<br />

des aktuellen Reformprozesses identifizieren. (Die Studie steht zum<br />

Herunterladen als PDF-Datei auf der Website www.aktivierender-staat.de bereit.)<br />

Das Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de wird von Prof. Dr. Bernhard<br />

Blanke geleitet. Dr. Stefan Plaß, langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter der<br />

Abteilung Sozialpolitik und Public Policy und erfahrener Redakteur wissenschaftlicher<br />

Publikationen, betreut Inhalt und Konzept der Website. Das Projektteam wird<br />

ergänzt durch junge Webdesigner, die bereits zahlreiche Internetauftritte realisiert<br />

haben.<br />

Das Konzept der Website<br />

Wir bieten eine Website an, die werbefrei und bedienerfreundlich gestaltet ist. Sie<br />

wird kontinuierlich redaktionell überarbeitet und ist offen für Projektpartner, die dort<br />

ihre Beiträge dokumentieren bzw. zur Diskussion stellen wollen. Geplant ist, die<br />

Website zu einem Portal auszubauen.<br />

Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de 4


Um die Website bekannt zu machen, werden wir Multiplikatoren direkt ansprechen<br />

und auf das Angebot aufmerksam machen. Darüber hinaus beabsichtigen wir, unseren<br />

Link bei bekannten Politikangeboten im Internet (bspw. politik-digital.de) und<br />

Fachverbänden (bspw. DVPW) zu plazieren.<br />

In unserem Gästebuch und den Diskussionsforen achten wir das Recht der freien<br />

Meinungsäußerung. Allerdings behalten wir uns vor, anonyme E-Mails und Beiträge,<br />

die das deutsche Presserecht verletzen, zu löschen.<br />

Content: Was findet sich auf der Website?<br />

Erster Schwerpunkt der Website ist das „Handbuch zur Verwaltungsreform“, das<br />

im März 2001 in einer 2. und erweiterten Auflage beim Verlag Leske + Budrich<br />

erscheint.<br />

Seit dem Frühsommer 1998, als das Handbuch zum ersten Mal auf dem Büchermarkt<br />

erschien, hat sich in der Bundesrepublik Deutschland eine erhebliche politische<br />

Veränderung eingestellt, bei der neben anderem auch – programmatisch –<br />

für die Staats- und Verwaltungsmodernisierung ein neues Leitbild gewählt wurde:<br />

der Aktivierende Staat. Die Herausgeber (unter ihnen Bernhard Blanke) haben<br />

zusammen mit den Autoren der 1. Auflage an diesem paradigmatischen Wandel<br />

mitgewirkt.<br />

Auf zwei Beiträge aus dem Handbuch möchten wir an dieser Stelle hinweisen:<br />

• Stephan von Bandemer und Josef Hilbert zeichnen den Wandel „Vom expandierenden<br />

zum aktivierenden Staat“ kompakt nach;<br />

• der Artikel von Gunnar Folke Schuppert behandelt die „Rolle des Rechts bei<br />

der Staats- und Verwaltungsreform“ und zeigt die Leitbildfunktion des Aktivierenden<br />

Staates bei der Staatsreform auf.<br />

Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de 5


Zum „Handbuch zur Verwaltungsreform“ ist ein Gäste- und Diskussionsforum eingerichtet<br />

worden, das einerseits die Möglichkeit zur allgemeinen Meinungsäußerung<br />

bietet und andererseits konkret zur Diskussion über einzelne Beitragsthesen<br />

einlädt.<br />

Was ist zukünftig auf der Website zu erwarten?<br />

Die Website dient der Information, Kommunikation und Dokumentation. Sie soll<br />

zukünftig folgende Angebote umfassen:<br />

• Erläuterungen zum Begriff Aktivierender Staat bzw. seinem Leitbildcharakter<br />

(darunter fallen auch begriffsgeschichtliche Hinweise)<br />

• Auflistung von Beiträgen, die sich mit dem Aktivierenden Staat befaßt haben<br />

(das reicht von bibliographischen Angaben über Excerpte bis zur Möglichkeit,<br />

Texte und Dokumente downzuloaden [ggf. nach Vergabe von Paßwörtern])<br />

• Auswahl und Bereitstellung von Diskussionsthemen bzw. -thesen im Forum<br />

Aktivierender Staat<br />

• Moderation der Diskussion (z. B. Aussortierung erkennbar sachfremder und<br />

anonymer Beiträge)<br />

• Gästebuch<br />

• Informationen zu Tagungen, Konferenzen, Projekten und Neuerscheinungen<br />

Wie kontrollieren wir unser Projektziel?<br />

Es ist nicht zu erwarten, daß die Website www.aktivierender-staat.de täglich hun-<br />

derte Zugriffe verzeichnet. Dafür ist das Angebot zu spezialisiert. Ein Zähler wird<br />

zwar die Zugriffe dokumentieren, doch für uns geht die Qualität vor Quantität.<br />

Darüber hinaus ist die Interaktivität ein belastbarer Erfolgsmaßstab. Umfragen<br />

unter den Nutzern, deren Ergebnisse wir auf der Website veröffentlichen, werden<br />

Aufschluß über die Struktur und das Informations- und Kommunikationsverhalten<br />

der Nutzer geben. Nichtzuletzt wollen wir Anregungen und Kritik aufgreifen, um<br />

unser Angebot ständig zu verbessern.<br />

Internet-Projekt www.aktivierender-staat.de 6


Wie können Sie Projektpartner werden?<br />

Das Projekt ist als Public Private Partnership-Unternehmen konzipiert. Um die<br />

Kontinuität des Projekts zu sichern, sind wir auf Drittmittel angewiesen, weil zukünftig<br />

keine Haushaltsmittel der Universität zur Verfügung stehen. Wenn Sie Interesse<br />

an einer professionellen Präsentation Ihrer Projekte im Rahmen der Debatte<br />

um den Aktivierenden Staat haben, dann nehmen Sie bitte mit uns Kontakt<br />

auf.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Bernhard Blanke/Dr. Stefan Plaß<br />

Universität Hannover<br />

Abteilung Sozialpolitik und Public Policy<br />

Im Moore 13<br />

30167 Hannover<br />

Tel.: 0511/762-2952/4791 (Blanke) –3865 (Plaß)<br />

Fax: 0511/762-3098<br />

E-Mail: plass@ipw.uni-hannover.de<br />

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