Studium statt Freizeit - ISS International Business School of Service ...
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AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Berufsbegleitende Weiterbildung<br />
<strong>Studium</strong> <strong>statt</strong> <strong>Freizeit</strong><br />
Vier Mitarbeiter der SIGNAL IDUNA Gruppe haben in diesem Jahr das berufsbegleitende<br />
<strong>Studium</strong> zum Master <strong>of</strong> <strong>Business</strong> Administration (MBA) <strong>Service</strong> Management an der <strong>International</strong><br />
<strong>Business</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Service</strong> Management (<strong>ISS</strong>) in Hamburg abgeschlossen.<br />
Mehr als zwei arbeitsintensive Jahre liegen<br />
hinter Katja Brandl, KSC Finanzen,<br />
Dr. Kerstin Elwers und Dr. Helmut Lescow,<br />
beide IT-Entwicklung, und Sandra Vogelmann,<br />
<strong>Service</strong> Center 1. Sie haben auf<br />
<strong>Freizeit</strong> verzichtet und <strong>statt</strong>dessen vier<br />
Semester hart gelernt. „kontour“ sprach<br />
mit ihnen.<br />
Was waren Ihre Beweggründe für<br />
den Master-Studiengang?<br />
Katja Brandl: Nach Abschluss meines<br />
BWL-Diploms konnte ich bereits zwei<br />
Jahre praktische Erfahrungen im Bereich<br />
<strong>Service</strong>management sammeln. Dieses<br />
Wissen wollte ich weiter vertiefen und<br />
gleichzeitig meine persönliche Weiterentwicklung<br />
vorantreiben. Mich überzeugten<br />
vor allem die Studieninhalte und die Aus-<br />
kontour 52 / 2012<br />
richtung der <strong>ISS</strong> sowie die zeitliche und<br />
finanzielle Unterstützung der SIGNAL<br />
IDUNA.<br />
Dr. Kerstin Elwers: In der IT leben wir<br />
<strong>Service</strong> tagtäglich. Meine Motivation für<br />
das <strong>Studium</strong> war es, den operativ gelebten<br />
<strong>Service</strong>gedanken mit erweiterten<br />
Kenntnissen der Betriebswirtschaft und<br />
Freude über den gelungenen Masterabschluss: Michael René Weber, Kanzler der <strong>ISS</strong> Hamburg,<br />
Hans-Willy Delbeck, SIGNAL IDUNA Bereichsleiter Personalentwicklung, Dr. Kerstin Elwers, Katja<br />
Brandl, Dr. Helmut Lescow, Sandra Vogelmann, Pr<strong>of</strong>. Dr. Odd Gisholt, der Präsident der <strong>ISS</strong><br />
Hamburg.<br />
des <strong>Service</strong>managements pr<strong>of</strong>essionell<br />
zu untermauern.<br />
Dr. Helmut Lescow: Ich habe mich ins<br />
Masterstudium zum Thema <strong>Service</strong> Management<br />
gestürzt, um theoretisch fundiertes<br />
Hintergrundwissen für meine tägliche<br />
Arbeit zu erlangen, insbesondere zu<br />
betriebswirtschaftlichen Themen. Darüber<br />
hinaus steigt die Bedeutung von <strong>Service</strong><br />
und <strong>Service</strong>-Qualität ständig. Hier<br />
wollte ich weitere Impulse erhalten.<br />
Sandra Vogelmann: An mein BWL-<strong>Studium</strong><br />
wollte ich gerne noch einen vertiefenden<br />
Masterstudiengang mit Schwerpunkt<br />
„<strong>Service</strong>management“ anschließen.<br />
Ich habe die Chance gesehen, eine<br />
hochqualifizierte Ausbildung mit einer<br />
großzügigen Förderung zu erhalten, die<br />
mir anschließend eventuell einige Karrierewege<br />
ermöglichen wird.<br />
Welche Qualifikationen sind<br />
notwendig, um so einen anspruchsvollen<br />
Studiengang zu<br />
absolvieren?<br />
Dr. Kerstin Elwers: Neben den allgemeinen<br />
Voraussetzungen, wie einem anerkannten<br />
Bachelor-, Diplom- oder Magisterabschluss<br />
und drei Jahren qualifizierter<br />
Berufserfahrung sowie überdurchschnittlichen<br />
Englischkenntnissen, sollte man an<br />
betriebswirtschaftlichen Themen und dem<br />
<strong>Service</strong>gedanken interessiert sein. Wichtig<br />
sind auch ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen<br />
und eine Familie, die die Entscheidung<br />
unterstützt, für zweieinhalb<br />
Jahre auf gemeinsam verbrachte <strong>Freizeit</strong><br />
weitgehend zu verzichten.<br />
Wie groß war der Zeitaufwand?<br />
Katja Brandl: Besonders herausfordernd<br />
war der Spagat zwischen <strong>Studium</strong><br />
und Beruf: Denn trotz des äußerst zeitintensiven<br />
<strong>Studium</strong>s wollte ich auch weiterhin<br />
im KSC Finanzen qualitativ gute Ergebnisse<br />
erbringen. Das bedeutete, dass<br />
<strong>Freizeit</strong> und Familie zurückstehen mussten.
Dr. Kerstin Elwers: Ich habe das <strong>Studium</strong>,<br />
genauso wie mein Kollege Dr. Helmut<br />
Lescow, zeitgleich mit dem Start des umfangreichen<br />
Entflechtungsprojekts der<br />
Deutscher Ring-Gesellschaften aufgenommen,<br />
in das wir einbezogen waren.<br />
Während der Zeit des Entflechtungsprojektes<br />
und insbesondere in der Zeit des<br />
Jahresabschlusses ließen sich <strong>Studium</strong><br />
und Arbeit nicht immer trennen. Alles in<br />
allem war es eine herausfordernde Zeit.<br />
Feierabend und Wochenenden gehörten<br />
dem <strong>Studium</strong>.<br />
Sandra Vogelmann: Der Zeitaufwand<br />
war immens. So hatten wir neun Seminarblöcke<br />
von jeweils sechs bis zehn Tagen.<br />
Die Vorlesungen fanden sechsmal in<br />
Hamburg, zweimal in Dublin und einmal<br />
in Karlstadt (Schweden) <strong>statt</strong>. Darüber hinaus<br />
mussten wir uns an einigen Samstagen<br />
in einen Online-Classroom einloggen,<br />
um Vorlesungen zu hören, Fallstudien<br />
Für das Bachelor-Programm <strong>Service</strong> Management<br />
haben sich Tobias Brockmann und<br />
Lisa Schrock entschieden. In diesem Herbst<br />
haben die beiden ihr duales <strong>Studium</strong> bei der<br />
<strong>ISS</strong> und der SIGNAL IDUNA begonnen.<br />
zu präsentieren und um Fragen zur anstehenden<br />
Klausur stellen zu können. Der<br />
Studiengang ist unterteilt in 18 Module,<br />
die aus insgesamt 39 Kursen bestehen.<br />
Wie beurteilen Sie den Studiengang<br />
insgesamt?<br />
Katja Brandl: Ich habe die persönliche<br />
<strong>International</strong> <strong>Business</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Service</strong> Management<br />
Das berufsbegleitende zweijährige <strong>Studium</strong> an der Hamburger <strong>ISS</strong> <strong>International</strong><br />
<strong>Business</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Service</strong> Management, einer staatlich anerkannten, privaten<br />
Hochschule, konzentriert sich auf die „wertschöpfende Wechselbeziehung zwischen<br />
Kunde und Unternehmen“. Unterrichtssprache ist Englisch. Neben den<br />
Inhalten eines MBA-<strong>Studium</strong>s, wie Finanzen, Risikomanagement, Marketing<br />
und Recht, gehören zu diesem <strong>Studium</strong> Unterrichtseinheiten, die sich insbesondere<br />
mit dem Schwerpunktthema <strong>Service</strong> und dessen verschiedenen Facetten<br />
beschäftigen. Dazu zählen unter anderem serviceorientierte Geschäftsmodelle,<br />
<strong>Service</strong> Management, <strong>Service</strong>-Marketing. Das <strong>Studium</strong> vertieft das<br />
Fachwissen in den Bereichen Management, Leadership und <strong>Service</strong> Management.<br />
Hinzu kommen Verhandlungsmanagement, Teamcoaching, Präsentationstechniken,<br />
Zeitmanagement und Teambildungsprozesse.<br />
Die SIGNAL IDUNA Gruppe vergibt jährlich zwei Stipendien für eine berufsbegleitende<br />
Weiterbildung an der <strong>International</strong> <strong>Business</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Service</strong> Management<br />
(<strong>ISS</strong>) in Hamburg. Über die Vergabe der Stipendien entscheidet der<br />
Vorstand der SIGNAL IDUNA in Zusammenarbeit mit der <strong>ISS</strong>. Grundlage dafür<br />
sind eine Potenzialeinschätzung durch die SIGNAL IDUNA und das <strong>ISS</strong>-Auswahlverfahren<br />
(Interview, mathematisch/logischer Test, Essay). Das viersemestrige<br />
<strong>Studium</strong> beginnt jeweils am 1. Januar. Eine Anmeldung dazu ist jederzeit<br />
möglich. Bewerbungen für ein Stipendium richten Sie bitte an Hans-Willy<br />
Delbeck, Bereichsleiter Personalentwicklung.<br />
Atmosphäre an der privaten <strong>Business</strong><br />
<strong>School</strong> geschätzt. In einem Studiengang<br />
von nur zehn Studenten konnten die<br />
Lerninhalte fast individuell auf unsere Bedürfnisse<br />
zugeschnitten werden. Pr<strong>of</strong>essoren<br />
und Dozenten waren keine reinen<br />
Theoretiker, sondern konnten spannende<br />
Berichte aus der direkten, <strong>of</strong>tmals internationalen,<br />
Unternehmenspraxis einfließen<br />
lassen. Ich habe fachliches Wissen<br />
dazu gewonnen, ein spannendes Netzwerk<br />
aufbauen und wertvolle Werkzeuge<br />
für meine zukünftige Entwicklung erarbeiten<br />
können.<br />
Welche beruflichen Entwicklungschancen<br />
bieten sich durch diese<br />
Qualifikation?<br />
Katja Brandl: Der Masterabschluss ist<br />
kein Garant für eine höhere Position bzw.<br />
die automatische Übertragung eines größeren<br />
Verantwortungsbereiches. Jetzt<br />
sind ein permanenter Einsatz und eine<br />
ständige Weiterentwicklung gefordert.<br />
Aber ich bin überzeugt, dass sich durch<br />
die im <strong>Studium</strong> vermittelten Inhalte und<br />
Methoden die Chancen einer beruflichen<br />
Weiterentwicklung auf alle Fälle deutlich<br />
erhöhen.<br />
Dr. Kerstin Elwers: Mit der Bereitschaft<br />
zur Weiterentwicklung eröffnen sich immer<br />
neue Perspektiven. H<strong>of</strong>fentlich solche,<br />
in denen das Gelernte seinen praktischen<br />
Nutzen für Unternehmen und<br />
Kunden entfalten kann.<br />
Dr. Helmut Lescow: Ich h<strong>of</strong>fe, in Projekten,<br />
aber auch in der täglichen Arbeit das<br />
Gelernte anwenden und gegebenenfalls<br />
auch als Multiplikator wirken zu können.<br />
Sandra Vogelmann: Eine konkrete Position<br />
wird einem nach Abschluss des <strong>Studium</strong>s<br />
nicht in Aussicht gestellt. Ich denke,<br />
dass einem der MBA sehr gute<br />
Chancen und „Wettbewerbsvorteile" gegenüber<br />
anderen Bewerbern eröffnet.<br />
Wichtig für mich sind die neuen Perspektiven,<br />
die vielen nützlichen Kontakte, meine<br />
persönliche Entwicklung, eine interes-<br />
kontour 52 / 2012 25
26<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
sante und vielseitige Tätigkeit sowie eine<br />
langfristige Karriere.<br />
Was war das Thema Ihrer Masterarbeit?<br />
Katja Brandl: Meine Masterthesis befasst<br />
sich mit dem relativ jungen, aber<br />
umso pr<strong>of</strong>itableren Thema des „Kundenrückgewinnungs-Managements“:Studien<br />
belegen, dass bereits eine geringe<br />
Senkung der Kundenabwanderungsquote<br />
zu einer erheblichen Steigerung des<br />
Unternehmenserfolges führt. Doch trotz<br />
des nachgewiesen hohen Rückgewinnungs-Erfolges<br />
spielt bislang ein strukturiertesKundenrückgewinnungs-Management<br />
in der Unternehmenspraxis nur eine<br />
untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt stehen<br />
meist Strategien und Maßnahmen<br />
zur Neukundenakquise und Kundenbindung.<br />
Ziel meiner Arbeit war die Entwicklung<br />
eines ganzheitlichen Ansatzes für<br />
ein pr<strong>of</strong>essionelles Rückgewinnungs- und<br />
Präventions-Management, um das bisher<br />
vernachlässigte Potential dieses Kundensegmentes<br />
in der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />
(insbesondere SIGNAL IDUNA Bauspar<br />
kontour 52 / 2012<br />
AG) systematisch zu erschließen.<br />
Damit liefert das erarbeitete Konzept<br />
gleichzeitig einen Ansatz, um das strategische<br />
Finanzziel der „Konzern-Scorecard"<br />
(F6: „den Abgang ertragreicher<br />
Kunden verhindern“) der SIGNAL IDUNA<br />
Gruppe zu erreichen.<br />
Dr. Kerstin Elwers: Meine Arbeit lautet:<br />
„Untersuchung zur Informationslogistik<br />
unternehmens- und arbeitsrelevanter Informationen<br />
für Mitarbeiter im Unternehmen<br />
Deutscher Ring Krankenversicherung<br />
V. a. G.“ Leider ist das innerbetriebliche<br />
Informations- und Kommunikationswesen<br />
immer noch geprägt von einer<br />
Vielzahl an Tools, Anwendungen und<br />
Plattformen, <strong>of</strong>tmals gepaart mit dem<br />
Konzept der Holschuld, die es dem Mitarbeiter<br />
erschweren, sich zielgerichtet und<br />
umfassend zu informieren. Ziel meiner<br />
Arbeit war es, ein <strong>Service</strong>modell für das<br />
innerbetriebliche Informationswesen zu<br />
entwickeln, das den Bedarf des Mitarbeiters<br />
an unternehmens- und arbeitsrelevanten<br />
Informationen in den Vordergrund<br />
stellt und deren Auffinden im Informationspool<br />
des Unternehmens in Form einer<br />
Orientierungshilfe unterstützt.<br />
Attraktiv am Wasser gelegen: die <strong>ISS</strong> am Osterbekkanal direkt an der Außenalster.<br />
Dr. Helmut Lescow: Meine Arbeit hatte<br />
das Thema „Analyse von Einsatzmöglichkeiten<br />
von Cloud Computing in Versicherungsunternehmen<br />
am Beispiel des<br />
Deutschen Rings“. Beim Cloud Computing<br />
wird ein Teil der IT-Landschaft, etwa<br />
Hardware wie Rechenzentrum, Datenspeicher<br />
sowie S<strong>of</strong>tware, bei einem Anbieter<br />
als Dienst gemietet. Die Anwendungen<br />
und Daten befinden sich dann<br />
nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder<br />
im Firmenrechenzentrum. In meiner Arbeit<br />
ging es um die Bewertung von Nutzen,<br />
Aufwand und Risiko beim Einsatz<br />
von Cloud Computing-Technologien<br />
beim Deutschen Ring. Den Vorteilen von<br />
Cloud Computing durch Abrechnung<br />
nach Nutzung, durch Flexibilisierung und<br />
agilere Produktentwicklung stehen Risiken<br />
in den Bereichen der Datensicherheit,<br />
Unsicherheit über den Datenstandort<br />
und Abhängigkeit vom Provider<br />
gegenüber, die je System bewertet werden<br />
müssen.<br />
Sandra Vogelmann: Meine Masterthesis<br />
hat den Titel „<strong>Service</strong>orientierte Analyse<br />
von Qualitätsmanagement-Systemen mit<br />
einer Systemauswahl-Fallstudie am Beispiel<br />
des SIGNAL IDUNA <strong>Service</strong> Centers“.<br />
Ich habe im Rahmen dieser Arbeit<br />
verschiedene Qualitätsmanagementsysteme<br />
miteinander verglichen und auf ihre<br />
Praktikabilität für die SIGNAL IDUNA<br />
Gruppe überprüft. Das Europäische Modell<br />
der <strong>Business</strong> Excellence (EFQM-Modell)<br />
bietet hinsichtlich der ausgewählten<br />
Kriterien die größten Mehrwerte z. B. bezüglich<br />
<strong>Service</strong>qualität, Kunden- und Mitarbeiterorientierung,<br />
Führung und der<br />
kontinuierlichen Verbesserung. Der zweite<br />
Teil meiner Arbeit stellt die mögliche<br />
Umsetzung in unserem Unternehmen<br />
mithilfe einer regelmäßigen Selbstbewertungsmöglichkeit<br />
dar. (fli-frö)