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Bergsteigen - JDAV

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<strong>Bergsteigen</strong><br />

1. Gehen im weglosen Gelände<br />

1. Gehen im weglosen Gelände<br />

ZIEL<br />

Sicheres Gehen im weglosen Gelände.<br />

INHALT<br />

Es gehört zum Charakter alpiner Klettertouren,<br />

dass man sich beim Zu- und Abstieg<br />

hin und wieder in weglosem Gelände<br />

bewegt. Dieses umfasst Gras und Matten,<br />

Blockwerk, Geröll und Schrofen,<br />

Schneefelder bzw. Firn. Das Gehen im<br />

weglosen Gelände erfordert Umsicht und<br />

Konzentration. Es ist wichtig, dass der<br />

Schwerpunkt über dem jeweiligen Standbein<br />

bleibt. So wird die optimale Belastungsrichtung<br />

beibehalten, die sich<br />

generell aus einer relativ aufrechten,<br />

dabei aber flexiblen Körperhaltung ergibt.<br />

GRAS<br />

Die Beschaffenheit von Grasgelände kann<br />

unterschiedlich sein. Es gibt beweidete<br />

Almgrashänge mit vielen waagerechten<br />

Stufen und fast senkrechten Absätzen,<br />

sogenanntes „Lahnergras“ (ungemähte<br />

Grashänge mit durch den Winterschnee<br />

abwärts gedrückten Halmen), und es gibt<br />

alpine Polsterrasen, die mit Geröll oder<br />

Schrofen durchsetzt sein können. Letztgenannte<br />

sind sehr empfindlich gegenüber<br />

Trittbelastungen (vgl. Kap. „Umweltbildung“).<br />

● Rasenpolster, Absätze und sonstige<br />

Verflachungen zum Aufsetzen der Sohle<br />

nutzen<br />

● auf ungegliederten Grashängen die<br />

seitlichen Sohlenränder in der gesamten<br />

Länge in das Gras und den Untergrund<br />

eindrücken<br />

● eingewachsene große Steine als Trittflächen<br />

nutzen<br />

● in sehr steilen Grashängen die Hände<br />

seitlich als Gleichgewichtshilfe einsetzen<br />

● Auf- und Abstieg erfolgen zweckmäßigerweise<br />

in Serpentinen.<br />

● auf geringst mögliche Beschädigung<br />

der Vegetation achten, z.B. durch aufgefächertes<br />

Gehen der Gruppe oder<br />

das Verwenden von Steinen als Tritte.<br />

GERÖLL UND BLOCKWERK<br />

● Im Aufstieg werden die größeren Brokken<br />

sowie verfestigte Stellen als Trittunterlage<br />

genutzt.<br />

● Verfestigter Untergrund hat Vorrang vor<br />

idealer Linienführung.<br />

● Im Abstieg bewegt man sich nach Möglichkeit<br />

im losen Kleingeröll und nutzt<br />

die Fließbewegung des Schotters.<br />

● Unter günstigen Voraussetzungen kann<br />

der Abstieg dabei in eine Laufbewegung<br />

mit kurzen, schnellen Schritten<br />

übergehen (Abfahren). Dieses „Abfahren“<br />

sollte nur in unbewachsenen Bereichen<br />

und auf einer einzigen „Linie“<br />

erfolgen, um die Felsschuttvegetation<br />

so wenig wie möglich zu schädigen.<br />

● Gehen über große Blöcke verlangt<br />

exakte Trittwahl und ein ausgeprägtes<br />

Gleichgewichtsgefühl.<br />

● Oft sind große, dynamische Schritte<br />

oder sogar Sprünge erforderlich. Achtung,<br />

auch große Blöcke können kippen.<br />

SCHROFEN<br />

● Schrofen sind grasdurchsetzte Felshänge.<br />

Der Fels ist häufig brüchig und oftmals<br />

feucht.<br />

● Trittmöglichkeiten sind aufmerksam zu<br />

prüfen und auszuwählen (Brüchigkeit,<br />

Nässe, loses Gestein, unsichere Graspolster).

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