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Definition Fehler und Fehlermanagement Fehler - JP Consulting ...

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01.07.2007 ­ <strong>Fehler</strong>management ­ ein paar Anregungen<br />

<strong>Fehler</strong> sind Alltag in Unternehmen ­ braucht´s ein <strong>Fehler</strong>management? Hier finden Sie<br />

Informationen <strong>und</strong> eine <strong>Definition</strong> zu <strong>Fehler</strong>management.<br />

<strong>Definition</strong> <strong>Fehler</strong> <strong>und</strong> <strong>Fehler</strong>management<br />

Hier die <strong>Definition</strong>:<br />

*)<br />

1. <strong>Fehler</strong> : Ein nicht beabsichtigtes, oft auch nicht erwartetes, unerwünschtes<br />

Ergebnis einer bewusst oder unbewusst ausgeführten oder unterlassenen<br />

Maßnahme. <strong>Fehler</strong><br />

¡ sind selten individuell begründet (Vergesslichkeit, Unwissen, Absicht)<br />

¡ mit größeren Folgen haben nahezu immer Systemcharakter<br />

2. <strong>Fehler</strong>management: Systematisch betriebene <strong>Fehler</strong>prävention,<br />

<strong>Fehler</strong>erkennung, <strong>Fehler</strong>diagnose <strong>und</strong> —bewertung sowie die Einleitung <strong>und</strong><br />

Evaluierung von Gegenmaßnahmen mit dem Ziel, das Risiko schwer wiegender<br />

Folgen zu minimieren.<br />

<strong>Fehler</strong> — Ereignisse in der Praxis<br />

l Columbia Desaster<br />

l Reaktorunfall in Tschernobyl<br />

l Absturz zweier Flugzeuge über dem Bodensee (Skyguide)<br />

l Unfall auf der Transrapid Teststrecke<br />

l Zugunglück auf der Strecke Tokyo — Osaka 2005 (Null­<strong>Fehler</strong>ziel Pünktlichkeit)<br />

l People Airlines wird 1986 nach zunächst außerordentlich erfolgreichen Jahren<br />

nach 6 Monaten massiver Verluste durch Texas Air übernommen. Das<br />

Unternehmen schwächelte durch sein extremes Wachstum ausgerechnet auf<br />

den Feldern, die ursprünglich seine Zugkraft für die K<strong>und</strong>en darstellten.<br />

l Erfahrener langjähriger Maschinenführer kommt in der Nachtschicht ums Leben<br />

­ er hatte wie so oft eine Sicherheitsfunktion außer Betrieb gesetzt.<br />

l Der Wechsel zu einem anderen Lieferanten hat zur Folge, dass Produkte im<br />

Wert von 2 Mio. € ersetzt werden müssen — eine leicht veränderte<br />

Farbcodierung führte zu fehlerhaftem Einbau, der Hinweis einer Mitarbeiterin<br />

wurde von einem Prozessingenieur abgetan.<br />

Fragen Sie sich einmal, was die Gemeinsamkeiten aller dieser Vorfälle sind… (Auflösung<br />

unten am Seitenrand!).<br />

Wer muss sich mit <strong>Fehler</strong>management befassen?<br />

In jedem Unternehmen spielen Erfassung <strong>und</strong> Reduktion von <strong>Fehler</strong>n eine Rolle.<br />

Dafür steht eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung wie QM, KVP,<br />

Reklamationsmanagement, QFD <strong>und</strong> viele mehr.<br />

Es gibt jedoch Unternehmen, bei denen dies nicht reicht, weil die Art <strong>und</strong> Dimension<br />

der Risiken ungleich höher als bei anderen ist. Es handelt sich um Kernkraftwerke,<br />

Justizvollzug, Krankenhäuser, Chemieunternehmen, Luftfahrt etc. Sie werden nach<br />

Weick/Sutcliffe auch als High Reliability Organization oder HRO beschrieben.<br />

Diese Unternehmen brauchen ein spezifisches System des <strong>Fehler</strong>managements, das<br />

in seiner Komplexität hier nicht ausgeführt werden kann. Für alle anderen<br />

Unternehmen lohnt es sich jedoch, zum Auftreten von <strong>Fehler</strong>n, v.a. den größeren,<br />

diese Punkte einer systemorientierten Perspektive des <strong>Fehler</strong>managements zu<br />

beachten:


l In der gleichen Situation machen unterschiedliche Menschen die gleichen<br />

<strong>Fehler</strong>!<br />

l <strong>Fehler</strong>trächtige Situationen <strong>und</strong> schlechtes organisatorisches Design<br />

verursachen <strong>Fehler</strong>.<br />

l Der Schwerpunkt ist auf alle verursachenden Faktoren zu legen, nicht nur auf<br />

Handlungen einzelner Personen. Prozesse <strong>und</strong> Haltungen (das ganze<br />

System) müssen daher verändert werden, um die Sicherheit zu verbessern.<br />

Vorteile von systematischem <strong>Fehler</strong>management<br />

http://www.jp­consulting.de/Managementberatung­Change­Management­News/<strong>Fehler</strong>management­<br />

ein­paar­Anregungen­E1274.htm<br />

© 2005 ­ 2013 <strong>JP</strong>­<strong>Consulting</strong> & Training GmbH<br />

Tel.: +49 (0)61 51 / 392 1435­0<br />

(nach Fletcher, NPSA 11/2003 <strong>und</strong> Reason 1994)<br />

Wer angesichts steigender Komplexität <strong>und</strong> Risiken des eigenen Geschäfts nun<br />

ebenfalls über ein eigenes — vielleicht abgespecktes — <strong>Fehler</strong>management<br />

nachdenkt, dem seien zur Ermutigung hier ein paar Vorteile eines jeden<br />

<strong>Fehler</strong>managementsystems genannt:<br />

l Kompetenzvorteile im Wettbewerb werden systematisch aufgebaut<br />

l Kostenreduktion <strong>und</strong> gesteigerte Wirtschaftlichkeit<br />

l Imagestärkung<br />

l Verbesserte Reagibilität <strong>und</strong> zukunftsorientierte Haltung<br />

l Erhöhte Achtsamkeit aller <strong>und</strong> Respekt vor den Tücken des Geschäfts<br />

l Kenntnis der sensiblen <strong>und</strong> erfolgsrelevanten Faktoren<br />

l Reduktion von Schadensereignissen <strong>und</strong> Unfällen<br />

l Reduktion von Schadenersatzforderungen<br />

*)<br />

nach Rall M, Manser T, Guggenberger H, Gaba DM, Unertl K. Patientensicherheit <strong>und</strong> <strong>Fehler</strong> in der Medizin. Entstehung, Prävention<br />

<strong>und</strong> Analyse von Zwischenfällen. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2001; 36: 321­330<br />

Weitere Informationen zu <strong>Fehler</strong>management:<br />

l Kritische Anmerkung zur Null­<strong>Fehler</strong>­Philosophie<br />

l <strong>Fehler</strong>management: Was <strong>Fehler</strong> begünstigt<br />

Auflösung zur o.g. Frage:<br />

Allen geschilderten <strong>Fehler</strong>­Ereignissen war gemeinsam:<br />

l hervorragend qualifiziertes Personal war beteiligt<br />

l die eingesetzte Technik hatte Top­Standard<br />

l Sicherheitseinrichtungen waren vorhanden <strong>und</strong> funktionierten<br />

l die eigentliche Ursache lag viel früher als das Schadensereignis<br />

l es wirkte eine Fülle für sich genommen harmloser <strong>und</strong> oft bekannter<br />

Einzelfaktoren zusammen<br />

l …

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