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Vortrag Klings.pdf

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Niemand hat bisher berechnet, wie groß der Verlust ist, wie viele Euro es kostet,<br />

wenn auch nur einem einzigen Kind im Verlauf der Schulzeit seine angeborene Lust<br />

am Entdecken und Gestalten und die Freude am Lernen geraubt werden. Wenn er<br />

dann als Jugendlicher<br />

• „null Bock“ auf Schule und eine spätere Ausbildung hat,<br />

• keinen Beruf erlernt,<br />

• sich als Sozialfall durchschlägt oder womöglich<br />

• Drogensüchtig und kriminell wird.<br />

• Oder wenn jemand den Rest seiner Schulzeit absitzt und zu einem Beruf<br />

gezwungen wird, den er nur widerwillig ausübt.<br />

Oder wenn all das, was in einem jungen Menschen an Begabungen steckt, durch<br />

eine negative Schulerfahrung nicht zur Entfaltung kommt und sie die Lust am Lernen<br />

verlieren.<br />

Kinder und Jugendliche sollen mit all dem, was sie heute in Schulen lernen, mit den<br />

Erfahrungen, die sie dort machen, das Wissen und die Fähigkeiten erwerben, die sie<br />

brauchen, um später ein sinnerfülltes, glückliches Leben zu gestalten. Dort sollen<br />

junge Menschen darauf vorbereitet werden, sich als kompetente, engagierte,<br />

teamfähige, verantwortungsbewusste, kreative und engagierte Menschen an der<br />

Gestaltung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und politischer Entwicklungsprozesse<br />

zu beteiligen.<br />

Aber wie soll dazu jemand in der Lage sein, der bereits in der Schule seine Lust am<br />

Entdecken und Gestalten verloren hat.<br />

Wir brauchen Lernorte in Schulen und außerschulischen Einrichtungen, in denen<br />

Kinder und Jugendliche ermutigt werden, Begeisterung und Leidenschaft zu zeigen.<br />

Lernprozesse müssen unter die Haut gehen, dann bleiben sie erhalten. Es muss für<br />

einen selbst wichtig sein, dass man es wissen will. Das was wir mit Leidenschaft und<br />

mit Begeisterung tun, bringt uns weiter.<br />

Es wird nichts aus einem Menschen, wenn er seine Leidenschaft verloren hat. Wer<br />

weiß, was aus vielen jungen Menschen geworden wäre, wenn sie mit Lust und<br />

Leidenschaft hätten lernen dürfen.<br />

Rilke hat bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts es sehr deutlich formuliert:<br />

„Wonach die Zeit am sehnlichsten verlangt, das sind immer wieder die großen<br />

Individualitäten, die anders sind: denn immer ist mit ihnen die Zukunft gewesen.<br />

Wenn aber im Kinde die Individualität sich zeigt, wird sie verächtlich oder<br />

geringschätzig behandelt, womöglich, - was für das Kind am schmerzlichsten ist –<br />

verlacht. Man geht mit Ihnen um, als ob sie nichts Eigenes hätten, und entwertet<br />

ihnen die Reichtümer, aus denen sie leben, um ihnen dafür Gemeinplätze zugeben.“<br />

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