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Hygienisierung gegen Ichthyophthirius mit Peressigsäure ... - Kesla.de

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<strong>Hygienisierung</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Ichthyophthirius</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Peressigsäure</strong> (Acetylhydroperoxid)<br />

U. Reuter 1 , T. Meinelt 2 ,S. Matzke 3<br />

1<br />

Fischerei Erzgebirge,<br />

2 Leibniz‐Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Abt. V<br />

3<br />

Humboldt‐Universität zu Berlin<br />

•Vermeidung von Fischverlusten durch I.m.‐peaks,<br />

•insbeson<strong>de</strong>re bei klassischen Bachverbauungsteichen (‐anlagen)<br />

•<strong>mit</strong> saisonbedingter niedriger Wasserführung und da<strong>mit</strong> einhergehen<strong>de</strong>n<br />

höheren Temperaturen.


Anwendung von PES in <strong>de</strong>r Teichwirtschaft<br />

•Kurze Einführung in die Problematik, Unterschie<strong>de</strong> zwischen Aquakulturanlagen<br />

(Rinnen und Rundbecken) zur klassischen Forellenteichwirtschaft<br />

•Grundsätze für die <strong>Hygienisierung</strong> <strong>gegen</strong> Ichthyo<br />

•Lebenszyklen von I.m. unter verschie<strong>de</strong>nen Temperaturbedingungen<br />

•Anlage Arnsfeld<br />

•vier Beispiele von Infestationsabläufen( 2008; 2009; 2010) und <strong>de</strong>r gewählten<br />

Behandlungsstrategie<br />

•Erfahrungen aus <strong>de</strong>n Infestationsverläufen<br />

•Expositionsverfahren<br />

•Expositionstechnik<br />

•Strategieentwicklung für eine effektive <strong>Hygienisierung</strong><br />

•Standzeiten von E 400 Lösungen<br />

•Berechnung <strong>de</strong>r Dosierung / Kosten<br />

•Schlussfolgerungen für die praktische Anwendung


‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

Aber<br />

hohe Besatzdichte<br />

hohe Wasserwechselrate<br />

Reinigung während <strong>de</strong>r<br />

Produktionsphase<br />

hoher Infektionsdruck<br />

relativ hoher Haltungsstress<br />

Verletzungen durch raue<br />

Oberflächen und Bestandsdichte<br />

‐ Effiziente Behandlungsmöglichkeit<br />

Hauptmerkmale<br />

Aquakulturanlagen Klassische Forellenteiche<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

‐<br />

Aber<br />

‐<br />

geringe Besatzdichte<br />

geringe Wasserwechselrate<br />

keine Reinigungsmöglichkeit<br />

während <strong>de</strong>r Produktionsphase<br />

geringerer Infektionsdruck<br />

kaum Stress<br />

keine Verletzungsmöglichkeit<br />

hoher Behandlungsaufwand


Grundsätze für die <strong>Hygienisierung</strong> <strong>gegen</strong> Ichthyo<br />

• Arbeits‐ und Gesundheitsschutz beim Umgang <strong>mit</strong> PES‐Produkten<br />

beachten<br />

• Wasserkörper und <strong>de</strong>n zu hygienisieren<strong>de</strong>n Bestand auf Verträglichkeit<br />

<strong>mit</strong>tels Vorversuch testen<br />

• möglichst genaue Berechnung <strong>de</strong>r gewählten Dosierung, da in <strong>de</strong>r Praxis<br />

eine Messung <strong>de</strong>r erreichten Konzentration zeitgleich kaum möglich ist<br />

• AHP‐ Gehalt verwen<strong>de</strong>ter Produkte bei <strong>de</strong>r Berechnung von Dosen<br />

berücksichtigen<br />

• Schnelles Einbringen <strong>de</strong>r PES zum Erreichen <strong>de</strong>r errechneten<br />

<strong>Hygienisierung</strong>skonzentration<br />

• Die Möglichkeit einer pH‐Wertabsenkung bei <strong>de</strong>r Behandlung in Teichen<br />

<strong>mit</strong> geringen Wasseraustauschraten beachten, da sonst „Säurekrankheit“<br />

induziert wer<strong>de</strong>n kann<br />

• gesicherte Diagnose


Fischerei Erzgebirge<br />

Betriebsteil Arnsfeld


Infestationsverlauf Alfredteich 2008


Infestationsverlauf im Schafteich 2 in 2009


Infestationsverlauf im Schafteich 3 in 2009


Infestationsverlauf<br />

Schönfeld Teich 1<br />

Besatz: 70.000 Rf1 (25 Gramm)<br />

Wasseraustauschrate 6,35 d<br />

1,1 Kg/m³ Biomasse<br />

Verlustrate 36%


Verlustentwicklung


Erfahrungen aus <strong>de</strong>n Infestationsverläufen<br />

•signifikantes Auftreten von Ichthyo in <strong>de</strong>n Monaten Juni, Juli und August, aber<br />

nicht<br />

ausschließlich<br />

•das Wassertemperaturregieme ist zu berücksichtigen<br />

•die Wasseraustauschrate ist für einen Infestationsverlauf entschei<strong>de</strong>nd be<strong>de</strong>utsam<br />

•anlagenspezifische Historien in die Beurteilung einbeziehen<br />

•in geeigneten Abstän<strong>de</strong>n Kontrolluntersuchungen durchführen, um frühzeitig<br />

Infestationen zu erkennen<br />

•es ist sinnvoll nach Theronten zu suchen, um <strong>de</strong>n Infestationsverlauf beurteilen zu<br />

können<br />

•von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r jeweils gefun<strong>de</strong>nen Stadien <strong>de</strong>s Erregers hängt die<br />

<strong>Hygienisierung</strong>sstrategie ab<br />

•Dauerbehandlungen bei geringen Wasseraustauschraten können<br />

Säurekrankheit induzieren


Expositionsverfahren<br />

• Initial‐ o<strong>de</strong>r einmalige Exposition (1 ppm AHP)<br />

<strong>Hygienisierung</strong> als Prophylaxe<br />

• Dauerdurchlaufexposition (0,3 –0,5 ppm AHP)<br />

geeignet für Aquakulturanlagen (Rinnen,<br />

Rundbecken etc.)<br />

• Dauerexposition (0,3 –0,5 ppm AHP)<br />

notwendig in Teichen bei ansteigen<strong>de</strong>r Infestation


Mobiles Expositionssystem


Dauerdurchlaufexposition<br />

Dauerdurchlaufexposition


Dauerdurchlauf‐<br />

exposition<br />

Saugheberschlauch<br />

für Vormischung


Dauerdurchlaufexposition<br />

Behälter <strong>mit</strong> Vormischung,<br />

Messung und<br />

Saugheberschlauch


PES‐Expositionssystem<br />

für Dauerbehandlungen


PES – Applikation im Ansaugschlauch


PES‐Expositionssystem während einer Dauerbehandlung


Säurekrankheit<br />

vorbeugen!<br />

Kalkmilchgabe zur<br />

pH‐Stabilisierung


Strategieentwicklung zur effektiven <strong>Hygienisierung</strong><br />

1. geeignete Expositionstechnik muss vorgehalten wer<strong>de</strong>n<br />

2. in zeitlich geeigneten Abstän<strong>de</strong>n, unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Wasseraustauschrate und <strong>de</strong>r Temperaturentwicklung hygienisieren<br />

3. <strong>Hygienisierung</strong>sabstän<strong>de</strong> so wählen, dass ein geringster Befall zugelassen wird,<br />

aber keine manifeste Infestation entstehen kann<br />

4. um diesen Status zu erreichen, sind zu gegebener Zeit tägliche<br />

Kontrolluntersuchungen notwendig<br />

5. beginnt <strong>de</strong>nnoch eine Infestation anzusteigen, sind die zeitlichen Abstän<strong>de</strong> zu<br />

verkürzen (z.B.: 3 mal täglich bis hin zur Dauerexposition)<br />

6. die genaue Berechnung <strong>de</strong>r Dosierung, unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r temperatur‐<br />

abhängigen Zerfallszeit und Standzeit von Vormischungen, ist um erfolgreich<br />

zu sein essentiell<br />

7. flexibles Reagieren auf sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Bedingungen sind unerlässlich<br />

8. bei abklingen<strong>de</strong>r Infestation weiter behan<strong>de</strong>ln bis keine Erreger mehr gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

9. Fische wenn möglich dann auseinan<strong>de</strong>rsetzen<br />

10. berücksichtigen, dass je<strong>de</strong> Anlage eine spezifische Strategie braucht


Stabilität von E 400 Lösungen


Formeln zur Berechnung <strong>de</strong>r E 400 Dosierung<br />

Initial‐ o<strong>de</strong>r einmalige Exposition<br />

D E 400 =<br />

V T<br />

* DAHP 40<br />

Dauerexposition<br />

*100<br />

D (V<br />

E 400 = T+VZ)*DAHP<br />

40<br />

Dauerdurchlaufexposition<br />

D E400<br />

= V Z<br />

*D AHP<br />

40<br />

*100 * h<br />

*100<br />

*60<br />

t Z<br />

*h<br />

D<br />

E 400<br />

D<br />

AHP<br />

t<br />

Z<br />

V<br />

T<br />

V<br />

Z<br />

= E 400 Dosis in cm3 = E 400 Dosis in cm3 = zu exponieren<strong>de</strong><br />

AHP Dosis in ppm<br />

= Zerfallszeit in min<br />

= Teichvolumen in m3 = Teichvolumen in m3 = Zulaufvolumen in m3 = Zulaufvolumen in m /h<br />

3 /h


Behandlungskosten bei Einsatz von E 400<br />

1 Kanister Wofasteril E 400 entspricht ca. 26 l ca. 200 €netto = 1 l E 400 = 7,69 €<br />

Einmalige Exposition (für ein Volumen von 1.000 m³)<br />

D E 400 =<br />

V T<br />

* DAHP 40<br />

*100<br />

= 1000 m 3 *1 ppm *100 = 2,5 l *7,69 = 19,23 €<br />

40<br />

Dauerexposition / d (für ein Volumen von 1000m³ und 20l/Sek. Zulauf)<br />

DE400 = (VT D E400<br />

+VZ)*DAHP *100<br />

40 t Z<br />

*60 *h =<br />

= (1000 m3 +72m3 ) * 0,35 *100 * 60 *24 = 29,941 l * 7,69 = 230,25 €<br />

40<br />

45


Schlussfolgerungen für die praktische Anwendung<br />

Bei hoher Bestandsdichte sowie in <strong>de</strong>r Erwärmungsphase ausreichend häufige<br />

Kontrolle auf Parasiten!<br />

Wasserkörper und Bestand im Vorversuch auf Verträglichkeit testen<br />

Geringen Erstbefall zulassen (Autoimmunisierung)<br />

<strong>Hygienisierung</strong>steiche dicht besetzen (Kosten)<br />

Zeitiger <strong>Hygienisierung</strong>sbeginn (bei ersten Trophonten auf <strong>de</strong>r Haut)<br />

Schlüpfen<strong>de</strong> Theronten <strong>mit</strong> 0,5 ppm PES 3x täglich hygienisieren (8 h)<br />

Teichvolumen / Zulauf / Zerfall bei <strong>de</strong>r Kalkulation berücksichtigen<br />

Schnell Initialdosis erreichen! Nachfolgend Erhaltungsdosis sicherstellen<br />

bei <strong>Hygienisierung</strong> pH‐Kontrolle essentiell !!!!<br />

pH –Wert einstellen, ansonsten Säurekrankheit möglich (härteabhängig)<br />

Zwischenteiche frei lassen aber diese <strong>mit</strong> hygienisieren (in Kaska<strong>de</strong>)<br />

Bei rückläufiger Infestation Fische auseinan<strong>de</strong>rsetzen<br />

Je<strong>de</strong> Anlage erfor<strong>de</strong>rt eine eigene <strong>Hygienisierung</strong>sstrategie!


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Fischerei „Erzgebirge“

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