Offene Kinder- und Jugendarbeit - Kinder- und Jugendring Swisttal ...

Konzeption
Offene Kinder-
und Jugendarbeit
im
Kinder- und Jugendring
Swisttal e. V.

Gliederung der Konzeption
I. Überblick über die Eckdaten der Einrichtung ...................................................................... 4
I.1 Einrichtung, Träger, Adresse ....................................................................................... 4
I.2 Öffnungszeiten und Aktivitätszeiten ........................................................................ 5
I.3 Rechtliche Grundlagen .................................................................................................... 6
I.4 Leitlinien und Trägervorgaben ..................................................................................... 6
I.4.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit des KJR ................................................ 7
I.5 Hauptamtliche Mitarbeiter ........................................................................................... 8
II. Lebenslage und Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen im kommunalen und
regionalen Kontext ........................................................................................................................ 9
II.1 Kommunale Rahmenbedingungen .................................................................................. 9
II.1.1 Schulen .................................................................................................................. 10
II.1.2 Freizeitbereich ................................................................................................... 10
II.1.3 Verkehrsanbindung ............................................................................................ 11
II.2 Beschreibung und Analyse des sozialen Nahraums ............................................... 12
II.3 Arbeitsauftrag und Ziele, die sich aus der Analyse ergeben ............................ 14
II.4 Zielgruppenbeschreibung .............................................................................................. 15
III. Ressourcen ...................................................................................................................................... 17
III.1 Finanzielle Ressourcen ................................................................................................... 17
III.2 Personelle Ressourcen .................................................................................................... 17
III.3 Fortbildung, Supervision, etc. der MitarbeiterInnen .......................................... 18
III.4 Räumlichkeiten und Ausstattung ................................................................................ 18
IV. Ziele, Prinzipien, Arbeitsformen und Angebote ................................................................. 22
IV.1 Beschreibung der Arbeitsschwerpunkte mit Hilfe von Zielen und
Arbeitsprinzipien ............................................................................................................ 22
IV.1.1 Ziele ...................................................................................................................... 22
IV.1.2 Arbeitsprinzipien .............................................................................................. 23
IV.1.3 Arbeitsschwerpunkte ...................................................................................... 24
IV.2 Konkrete Beschreibung der Angebote und deren Zuordnung in die
Arbeitsschwerpunkte .................................................................................................... 25
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IV.2.1 Spezielle Arbeitsschwerpunkte ................................................................... 25
V. Pädagogische Handlungsansätze.............................................................................................. 27
V.1 Handlungsweisende Grundprinzipien und Methoden der Offenen Kinder und
Jugendarbeit ................................................................................................................... 27
V.1.1 Methoden in der Arbeit mit Jugendlichen ................................................ 28
V.1.2 Methoden in der Arbeit mit Kindern .......................................................... 28
VI. Kooperation und Vernetzung .................................................................................................... 29
VI.1 Strategien der Vernetzung ......................................................................................... 29
VI.2 Benennung der KooperationspartnerInnen ............................................................. 29
VI.3 Art, Form und Umfang der Kooperation .................................................................. 30
VII. Evaluation ........................................................................................................................................ 31
VII.1 Beschreibung von Instrumenten der quantitativen und qualitativen
Erhebung und der Selbstevaluation ........................................................................... 31
VII.2 Ergebnisse und Konsequenzen der Evaluationsprozesse .................................... 32
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I. Überblick über die Eckdaten der Einrichtung
I.1 Einrichtung, Träger, Adresse
Die Einrichtung besteht aus den drei Offenen Treffs in Swisttal-Heimerzheim,
Swisttal-Odendorf und Swisttal- Buschhoven.
Träger der Einrichtung ist der Kinder- und Jugendring Swisttal e. V. (KJR), Kölner Str.
23, 53913 Swisttal.
Postanschrift: Kinder- und Jugendring Swisttal e. V.
Postfach 1118
53910 Swisttal
Internet: www.kjr-swisttal.de
E-Mail: buero@kjr-swisttal.de
Telefon: 02254 – 834604
Telefax: 02254 – 834605
Mobiltelefon: 0170 – 5121848
Bürozeiten: montags und freitags, 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Der KJR übernimmt als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe mit Unterstützung
durch das Kreisjugendamt des Rhein-Sieg-Kreises und durch die Gemeinde Swisttal
sowie in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern Aufgaben der Kinder- und
Jugendarbeit. Ein Schwerpunkt ist dabei die Offene Kinder- und Jugendarbeit.
Der KJR berücksichtigt in besonderem Maße die Gegebenheiten in der Gemeinde
Swisttal und der Region, wie sie aus den Beobachtungen und Erfahrungen des
Vorstandes und der Mitarbeitenden abgeleitet werden und wie sie im
Gemeindeentwicklungskonzept dargestellt sind.
In der Gemeinde Swisttal stehen in den drei Orten Heimerzheim, Odendorf und
Buschhoven Räume zur Verfügung, die für die Offene Kinder- und Jugendarbeit genutzt
werden.
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In Heimerzheim wird ein großer Raum im Erdgeschoss des Alten Klosters zur alleinigen
Nutzung von der Gemeinde Swisttal bereitgestellt.
In Odendorf stehen für den Offenen Kinder- und Jugendtreff angemietete Räume des
ev. Gemeindezentrums Dietrich-Bonhoeffer-Haus zur zeitweisen Nutzung zur
Verfügung.
In Buschhoven wurde im Gebäude des kath. Pfarrheimes ein Raum zur zeitweisen
Nutzung angemietet.
Adressen:
Heimerzheim: Im Alten Kloster
Kölner Str. 23
53913 Swisttal – Heimerzheim
Tel.: 02254 – 9690020, 0170 – 5121848
Odendorf: Im evangelischen Gemeindezentrum
Bendenweg 47
53913 Swisttal – Odendorf
Tel.: 02255 – 952689, 0170 – 5121848
Buschhoven: Im katholischen Pfarrheim
Toniusplatz 5
53913 Swisttal – Buschhoven
Tel.: 0170 – 5121848
I.2 Öffnungszeiten und Aktivitätszeiten
Heimerzheim: Kindertreff Montag und Mittwoch von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Jugendtreff Montag 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Jugendtreff Mittwoch von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Jugendtreff Freitag von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Odendorf: Kindertreff Dienstag und Donnerstag von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Jugendtreff Dienstag und Donnerstag von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Buschhoven: gemeinsam Donnerstag von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr
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Die aktuellen Öffnungszeiten finden sich auch auf der Homepage www.kjr-swisttal.de.
Anpassungen und Änderungen werden dort und über Aushänge bekannt gegeben.
Zusätzlich zur Offenen Treffpunktarbeit wird Montag und Mittwoch von 13:00 Uhr bis
16:00 Uhr eine Hausaufgaben- und Übermittag- Betreuung für Kinder in Kooperation
mit der Swistbach-Grundschule in Heimerzheim durchgeführt.
I.3 Rechtliche Grundlagen
Die rechtlichen und planerischen Grundlagen der Arbeit des KJR sind das Kinder- und
Jugendhilfegesetz (KJHG), das Kinder- und Jugendfördergesetz NRW (KJFöG), der
Kinder- und Jugendförderplan des Kreisjugendamtes des Rhein-Sieg-Kreises, die
Satzung und die Leitlinien des KJR sowie das Gemeindeentwicklungskonzept Swisttal.
Gemäß Jugendschutzgesetz sind die Kinder- und Jugendtreffs alkohol- und nikotinfrei!
Gemeinsam mit den Jugendlichen wird eine Hausordnung erstellt.
I.4 Leitlinien und Trägervorgaben
Der KJR orientiert sich am Menschenbild des Grundgesetzes und tritt ein für die
Wahrung der Menschenwürde und Menschenrechte sowie die Verwirklichung der
Grundrechte für Kinder und Jugendliche. Er vermittelt humanitäre Werte und
Haltungen und führt an diese heran.
Der KJR verfolgt mit dem Vorstand, mit seinen hauptamtlichen Fachkräften und mit
ehrenamtlich Mitarbeitenden sowie mit seinen Mitgliedern das Ziel, die
Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen in Swisttal zu beobachten und durch
Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie vielfältige weitere Angebote zu gestalten und
zu verbessern.
Der KJR engagiert sich – in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern - in den politischen
Gremien der Gemeinde und in der Bürgerschaft für die Interessen und Bedürfnisse von
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
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I.4.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit des KJR
Von der unbedingten Notwendigkeit Offener Kinder- und Jugendarbeit überzeugt, wird
der KJR dieses Angebot für alle Kinder, Jugendlichen und ihre Familien langfristig als
festen und integrierten Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit in Swisttal etablieren
sowie Vertrauen in diese Form der Betreuung, Förderung und Unterstützung festigen.
Qualifizierte Fachkräfte stehen als Ansprechpartner, Vertrauenspersonen und
Vermittler zur Verfügung. Die Offenen Treffs bieten einen geschützten und vertrauten
Rahmen für Kinder und Jugendliche an, der Vertrauen vermittelt und Gemeinschaft
erleben lässt.
Leitlinie für die Offene Kinder- und Jugendarbeit des KJR in gemeinsamer
Verantwortung von Vorstand, Fachkräften und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ist es,
mit den Offenen Treffs Räume zur Begegnung und zur freien Entfaltung zu bieten, in
denen Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und zur demokratischen Teilhabe erworben
und weitergegeben werden können. Daneben werden Hilfestellungen und
Orientierungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Familie bereitgehalten.
Dabei sollen junge Menschen in benachteiligten Lebenssituationen und mit
Migrationshintergrund durch präventive und integrative Angebote besonders
berücksichtigt werden.
Die Gleichstellung von Jungen und Mädchen und zugleich die Berücksichtigung von deren
geschlechtsspezifischen Belangen soll durchgängiges Leitprinzip sein.
Alle Angebote des KJR sollen qualifiziert und ansprechend gestaltet sein. Jungen
Menschen soll ein kind- und jugendgemäßes sowie pädagogisch qualifiziertes
Programmangebot gemacht werden.
Die Offenen Treffs arbeiten mit den örtlichen Schulen zusammen. Sie berücksichtigen
bei ihren Programmangeboten deren Schulbetrieb, z. B. OGS und Ganztagsschule, und
beteiligen sich ggf. an deren Ausgestaltung.
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Die Besucher der Offenen Treffs sollen an der Raum- und Programmgestaltung
mitwirken (z. B. durch regelmäßige Besucherversammlungen). Ziel ist es dabei,
Eigeninitiative und Kreativität sowie Bereitschaft zu Mitarbeit und Verantwortung zu
wecken.
I.5 Hauptamtliche Mitarbeiter
Für die notwendige qualifizierte Arbeit in den drei Offenen Treffs und weitere
Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Swisttal sollen gem. Jugendhilfeplan
des Rhein-Sieg-Kreises (Stand Februar 2010) 2,9 Stellen zur Verfügung stehen, von
denen mit Stand Februar 2011 bisher 2,5 Stellen durch den Rhein-Sieg-Kreis und 2,0
Stellen durch die Gemeinde Swisttal finanziell bewilligt sind. Wie diese mit Voll- und
Teilzeitstellen besetzt werden, wird fallweise durch den Vorstand des KJR entschieden.
Zudem wird die Offene Kinder- und Jugendarbeit in allen drei Treffs und bei weiteren
Angeboten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützt.
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II. Lebenslage und Lebenswelt der Kinder und
Jugendlichen im kommunalen und regionalen
Kontext
II.1 Kommunale Rahmenbedingungen
Die Gemeinde Swisttal ist eine Flächengemeinde im Rhein-Sieg-Kreis, die aus zehn
Ortsteilen besteht. Sie befindet sich im linksrheinischen Kreisgebiet und hat 18.623
EinwohnerInnen. Heimerzheim mit 6.207 EinwohnerInnen, Odendorf mit 3.655
EinwohnerInnen und Buschhoven mit 3.330 EinwohnerInnen 1 zählen zu den zentralen
Orten der Gemeinde mit den besten Infrastrukturen.
Dabei stellen Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit 20 % der
Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Der Jugendquotient 2 liegt mit 36,6 deutlich über
dem Landesdurchschnitt in NRW, der 34.1 beträgt. Weitere Angaben zur Bevölkerung
von Swisttal sind im “Gemeindeentwicklungskonzept – Abschlussbericht vom 7. Juli
2010“ zu finden.
Für Kinder und Jugendliche stehen Offene Treffs in Trägerschaft des KJR mit
vielfältigen Angeboten in der Ortsmitte der drei großen Ortsteile zur Verfügung.
Darüber hinaus bietet der KJR weitere Beiträge (Feriennaherholungen, Tagesprojekte,
Kinder- und Jugendtag Swisttal, Streetsoccerturniere etc.) an.
Für Kinder und Jugendliche fehlen jedoch weitere von ihnen akzeptierte, erreichbare,
mit entsprechenden Räumen und Ausstattungen versehene Angebote der Offenen
Kinder- und Jugendarbeit.
1 Quelle: www.swisttal.de 1.1.2010
2 Der Jugendquotient gibt an, wie das Verhältnis der Personen unter 19 Jahren im Verhältnis zur
Personengruppe 19 bis 65 Jahre ist. Quelle: www.swisttal.de 1.1.2010
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II.1.1 Schulen
Es gibt folgende Schulen in den drei Orten:
Heimerzheim
Swistbachschule
Gemeinschafts-Grundschule und Offene Ganztagsschule
Georg-von-Boeselager-Schule
Odendorf
Verbundschule Hauptschule – Realschule (Gebundene Ganztagsschule)
Schule am Zehnthof
Buschhoven
Gemeinschafts-Grundschule und Offene Ganztagsschule
Schule am Burgweiher
Gemeinschafts-Grundschule und Offene Ganztagsschule
II.1.2 Freizeitbereich
Für Kinder und Jugendliche gibt es in Swisttal und in der Region vielfältige Angebote
durch Vereine, Jugendgruppen, Kirchengemeinden, Kommune und freie Initiativen sowie
durch verschiedene Bildungswerke. Es fehlt jedoch eine übersichtliche
Zusammenfassung aller Angebote für Kinder und Jugendliche.
Die allen Schulen angeschlossenen Turnhallen können von den Vereinen und anderen
Nutzern nach Planung und Vereinbarung mit der Gemeindeverwaltung genutzt werden.
Das Schulschwimmbad in der Heimerzheimer Verbundschule steht grundsätzlich für den
Schwimmunterricht der Swisttaler SchülerInnen zur Verfügung.
In jeder der drei großen Ortschaften gibt es eine katholische Bücherei, die an
bestimmten Tagen und Uhrzeiten geöffnet hat.
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In Swisttal gibt es katholische, evangelische und baptistische Kirchengemeinden, die
Maßnahmen und Treffpunkte für Kinder und Jugendliche anbieten. Die Öffnungszeiten
überschneiden sich zum Teil.
II.1.3 Verkehrsanbindung
Öffentliche Verkehrsmittel:
Die ÖPNV-Angebote innerhalb von Swisttal und in der Region sind unzureichend und
beschränken bzw. verhindern damit die Nutzung von Angeboten außerhalb des eigenen
Wohnortes.
Bahnverbindung (Regionalbahn)
Vom Bahnhof Odendorf fahren Züge im Halbstundentakt und erreichen in ca. 30
Minuten Bonn mit Anschluss nach Köln oder Koblenz. In die andere Richtung erreichen
die Züge in ca. 10 Minuten Euskirchen mit Anschluss nach Köln oder Bad Münstereifel
und Trier.
Busverkehr
Bonn und Euskirchen sind aus Heimerzheim und Buschhoven durch einen Bus im
Stundentakt erreichbar.
Autobahn (A61/A1 Köln - Koblenz)
Über die Anschlussstelle Heimerzheim: nach Köln 30 km, nach Koblenz 65 km. Über die
Auffahrt Miel von der B56: nur in Richtung Köln ca. 35 km. Abfahrt Miel aus Richtung
Köln.
Bundesstraßen
B56 Siegburg – Bonn – Buschhoven – Miel – Ludendorf – Essig - Euskirchen – Düren
B266 ab B56 bei Essig über Rheinbach nach Bad Neuenahr
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Land- und Kreisstraßen
Viele kleinere Land- und Kreisstraßen verbinden in einem dichten Netz als
Regionalstraßen die Ortsteile der Gemeinde Swisttal und führen zu den benachbarten
Städten.
Wegenetz
In Swisttal gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz für den landwirtschaftlichen
Verkehr, das zugleich als örtliches und regionales Radwegenetz ausgeschildert ist.
II.2 Beschreibung und Analyse des sozialen Nahraums
Der KJR ist im Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Hauptanbieter in
Swisttal.
In den Offenen Treffs begegnen sich Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen
Kulturen.
Es fehlen zusätzliche infrastrukturelle Angebote, vor allem für ältere Jugendliche und
junge Erwachsene, wie z.B. Kino, Internet-/Jugendcafé, Disco und Bowlingbahn sowie
spezielle Orte für Kinder und Jugendliche, an denen sie sich frei entfalten können.
Die nächstgelegenen Orte hierfür sind Rheinbach, Euskirchen und Bonn, wobei aber eine
kostengünstige und flexible Anbindung von Swisttal an diese Orte durch Öffentliche
Verkehrsmittel nur sehr bedingt vorhanden ist und am Wochenende wie in den
Abendstunden oft ganz fehlt. Das Nicht-Vorhandensein dieser Möglichkeiten
beeinträchtigt die Jugendlichen unverschuldet in ihrer Entwicklung. Durch die
mangelnde Infrastruktur verfügen sie nicht über die gleichen Chancen wie Gleichaltrige,
die in der Stadt leben.
In Heimerzheim halten sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit oft an informellen
Treffpunkten wie z. B. am Kreisel hinter dem alten Kloster, am alten Sportplatz, der
Skaterbahn, auf der Sitzbank am Höhenring oder am Fronhof auf.
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In Odendorf sind Treffpunkte in der Odinstraße, am Zehnthofplatz oder an der Schule
und in Buschhoven auf dem Bolzplatz oder Toniusplatz.
Außer der Heimerzheimer Verbundschule gibt es weiterführende Schulen in Rheinbach,
Euskirchen, Weilerswist, Bornheim und Bonn. Aus Odendorf und Buschhoven müssen die
Jugendlichen, um eine weiterführende Schule besuchen zu können, zu o. g. Orten
fahren. Deswegen besitzen die meisten von ihnen Schülertickets, die von der Schule zu
einem günstigen Preis zu erwerben sind. Die zum Schulbesuch abverlangte Mobilität der
SchülerInnen setzt sich in den Freizeitbereich fort.
Kinder und Jugendliche aus Heimerzheim, soweit sie die Verbundschule dort besuchen,
besitzen kein Schülerticket, was sie in ihrer Mobilität auch bei ihrer Freizeitgestaltung
einschränkt. Im Umkehrschluss ist feststellbar, dass sozial schwache Familien aus
Heimerzheim ihre Kinder primär auf die Heimerzheimer Verbundschule schicken, um
Kosten für die Schülertickets zu sparen.
Der Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln schadet der Pflege bzw. Erweiterung der
sozialen Beziehungen der Jugendlichen, die ein grundsätzliches menschliches Bedürfnis
sind.
In einigen Swisttaler Orten steht immer noch kein flächendeckender DSL-
Internetanschluss zur Verfügung, was mit teilweise höheren Surfkosten verbunden und
so nicht für alle Haushalte finanzierbar ist. Dies beeinträchtigt die Jugendlichen nicht
nur in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz sondern auch in ihrer
Orientierungsphase zur Ausbildungs- /Jobsuche und bei der Erledigung mancher
Hausaufgaben.
Manches Mal fehlt es an wechselseitigem Respekt, Toleranz und Rücksichtnahme
zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
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II.3 Arbeitsauftrag und Ziele, die sich aus der Analyse
ergeben
Hauptarbeitsauftrag ist es, den Kindern und Jugendlichen einen vertrauten Raum zu
bieten, der eine Treffpunktfunktion hat und ihnen in non-formalen Settings einen
informellen Bildungsort bereitstellt.
MitarbeiterInnen und Vorstand wollen als Fürsprecher der Kinder und Jugendlichen und
gemeinsam mit ihnen für die vorgenannten Probleme in diesem Sozialraum sensibilisieren
und sich für Verbesserungen engagieren.
Die entsprechenden Arbeitsfelder werden in den “Leitlinien des KJR“ und in der
“Strategieplanung“ zum Kinder- und Jugendförderplan für die Jahre 2010 – 2014 näher
aufgezeigt.
Regelmäßige Offene Treffs werden in den drei großen Ortsteilen angeboten. Die
Erreichbarkeit aus den kleineren Ortsteilen muss verbessert werden.
Aus der Beobachtung des Sozialraums ergeben sich folgende darüber hinaus gehende
Arbeitsfelder und Ziele:
Kindern und Jugendlichen Angebote zum Ausgleich ihrer mangelnden Mobilität
stellen. Dazu wird u. a. angestrebt, dezentrale Projekte in den sieben kleineren
Ortsteilen von Swisttal anzubieten und die örtliche Politik auf dieses Problem
aufmerksam zu machen. Zusätzlich wird der KJR prüfen, ob ein Shuttle-Dienst
aus den kleineren Orten zu den Offenen Treffs eingerichtet werden sollte.
Günstige Möglichkeiten für die Nutzung des Internets innerhalb der Offenen
Treffs schaffen, um mit den Möglichkeiten und Chancen, aber auch den
Gefährdungen vertraut zu machen und möglichen Benachteiligungen entgegen zu
wirken.
Das Raumangebot in den Offenen Treffs verbessern. Je Offener Treff werden
mehrere Räume in angemessener Größe benötigt, die in Eigenverantwortung
gestaltet und genutzt werden können.
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Unterstützende und vermittelnde Tätigkeit auf dem Weg ins Berufsleben
leisten.
Mobile Kinder- und Jugendarbeit (niederschwellig, ohne festen Ort/ Raum, z. B.
an informellen Treffpunkten) bei Bedarf einsetzen, um mit den Kindern und
Jugendlichen Kontakt aufzunehmen und sie bei Interesse und Bedarf an die
Offenen Treffs und deren Angebote heranzuführen oder sie mit den Angeboten
der Mitgliedsorganisationen des KJR und anderer Träger von Kinder- und
Jugendarbeit bekannt zu machen.
Der Öffentlichkeit Verständnis für die Offene Kinder- und Jugendarbeit und ein
positives Erscheinungsbild dieser Arbeit vermitteln.
II.4 Zielgruppenbeschreibung
In den Offenen Treffs werden fachlich und pädagogisch angeleitete Angebote für
Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen (Kernzielgruppe: 6 bis 17 Jahre) gemacht
und nach Möglichkeit erweitert. Grundsätzlich sind die drei Offenen Treffs für alle
Kinder und Jugendlichen offen.
In Heimerzheim kommen die BesucherInnen vor allem aus sozial schwächeren Milieus
sowie aus Familien mit Migrationshintergrund.
In Odendorf findet sich eine Mischung von Kindern und Jugendlichen aus
unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus vor.
In Buschhoven kommen die meisten BesucherInnen aus behüteten und finanziell eher
abgesicherten Familien.
In allen drei Standorten sind die BesucherInnen-Zahlen und -Gruppen wechselhaft. Sie
bedingen und stören sich aufgrund der beschränkten Raumverhältnisse. Für
RollstuhlfahrerInnen gibt es in Heimerzheim und Buschhoven aufgrund der
Gebäudekonstruktion keine Möglichkeiten, die Offenen Treffs zu nutzen.
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Da die Gestaltung der einzelnen Offenen Treffs nach den Wünschen und Bedürfnissen
der BesucherInnen ausgerichtet ist, sind diese in den verschiedenen Orten durchaus
unterschiedlich ausgeprägt.
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III. Ressourcen
III.1 Finanzielle Ressourcen
Die Offene Kinder und Jugendarbeit des KJR wird zu rund zwei Dritteln vom Rhein-
Sieg-Kreis (RSK) finanziert. Er fördert z. Z. insgesamt 2,5 Stellen durch Personal-,
Sach- und Programmkosten. Der Finanzbeitrag des RSK wird wesentlich durch die
Jugendamtsumlage des Kreises (die von den Kommunen zu zahlen ist) getragen und
enthält auch einen Zuschuss des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu rund einem Drittel
finanziert die Gemeinde Swisttal die Offene Arbeit, indem sie z. Z. 2 Stellen anteilig
finanziert. Manche Aktionen werden durch den Verein „Freunde und Förderer der
Kinder- und Jugendarbeit in Swisttal“, durch Spenden oder spezielle
Projektfördermittel finanziert.
Die Anzahl der Fachkräfte soll gem. Jugendhilfeplan des Rhein-Sieg-Kreises auf 2,9
Stellen erhöht werden.
Die zur Verfügung gestellten und die erwirtschafteten Finanzmittel werden
verantwortungsvoll genutzt.
III.2 Personelle Ressourcen
Für die qualifizierte Arbeit in den drei Offenen Treffs und weitere Angebote der
Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Swisttal sollen gem. Jugendhilfeplan des Rhein-
Sieg-Kreises (Stand Februar 2010) 2,9 Stellen zur Verfügung stehen, von denen mit
Stand Februar 2011 bisher 2,5 Stellen durch den Rhein-Sieg-Kreis und 2,0 Stellen
durch die Gemeinde Swisttal finanziell bewilligt sind. Wie diese mit Voll- und
Teilzeitkräften besetzt werden, wird nach Bedarf durch den Vorstand des KJR
entschieden.
Zudem wird die Offene Kinder- und Jugendarbeit in allen drei Treffs und bei weiteren
Angeboten von Honorarkräften und PraktikantInnen sowie von ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen unterstützt.
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Weiter wird das Team durch eine Bürokraft (geringfügige Beschäftigung) und eine
Reinigungskraft (geringfügige Beschäftigung) ergänzt.
III.3 Fortbildung, Supervision, etc. der MitarbeiterInnen
Die MitarbeiterInnen nehmen an fachbezogenen und schwerpunktorientierten
Fortbildungen und an Facharbeitskreisen bzw. Runden Tischen teil. Diese dienen dem
Ausbau der Fähigkeit jeder Fachkraft, selbständig ihre geleistete Arbeit und die der
anderen reflektieren zu können.
Ferner steht dem ganzen Team im Sechswochentakt der Arbeitskreis „Kollegiale
Beratung“, der sich aus allen KollegInnen aus Alfter, Swisttal und Wachtberg
zusammensetzt und der fachlich vom Kreisjugendamt begleitet wird, zur Reflektion und
Beratung der fachlichen Arbeit zur Verfügung.
Hinzu kommen im ca. Achtwochentakt stattfindende Treffen in der regionalen AG für
Offene Kinder- und Jugendarbeit, die sowohl dem Austausch und der Diskussion, als
auch der Fortbildung und der Weitergabe von aktuellen Themen dienen.
III.4 Räumlichkeiten und Ausstattung
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den aktuellen Räumlichkeiten und deren
Ausstattung, die vom KJR für die Offene Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Heimerzheim
Der Offene Treff in Heimerzheim hat für seine Kinder- und Jugendarbeit nur einen
Raum zur Verfügung. Dieser Raum befindet sich im Erdgeschoß des Alten Klosters, auf
der Kölner Str. 23.
Er ist ca. 55m² groß und verfügt über eine Theke, hinter der sich die
Küchenausstattung befindet. Zur Küchenausstattung zählen der Herd, die Spüle und ein
kleiner Kühlschrank. Außerdem gibt es mehrere Kleinelektrogeräte, die für
Kochaktionen eingesetzt werden.
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Der OT - Bereich verfügt über eine Stereoanlage, Kicker und Dartspiel sowie mehrere
Brett- und Kartenspiele, die frei zur Verfügung ausgelegt sind. In der Mitte des Raums
steht ein Billardtisch mit entsprechender Beleuchtung, der je nach Angebot auch als
Ess-, Bastel- und Spieltisch eingesetzt wird. Im offenen Raum gibt es eine Sofaecke,
die den Jugendlichen allerdings kaum Rückzug bietet, da sie sich gegenüber Billardtisch
und Kickerecke mit Dartspiel - Angebot befindet, in denen es der Natur der Sache
gemäß etwas lauter zugehen kann.
Im kleinen Abstellraum des Offenen Treffs befinden sich Bastelutensilien und
Sportmaterial, wie Springseil, Reifen, Softball und mehrere Fuß- und Basketbälle.
Allen BesucherInnen und MitarbeiterInnen stehen im Kellerbereich nur zwei Toiletten
zur Verfügung.
Die Bürokraft des KJR verfügt über ein Büro (ca. 12m²) im ersten Stock. Dieses Büro
verfügt über einen PC, ein Telefon mit Anrufbeantworter, sowie ein Fax und einen
Laserkopierer.
Im hinteren Teil des alten Klosters, in dem vor allem die Kinder- und Jugendkurse
Swisttal e. V. ihre Räume haben, befindet sich das Büro der Mitarbeiter. Es handelt sich
dabei um einen ca. 12m² großen Raum, der mit einem PC, einem Drucker, einem Telefon,
einer kleinen Fachbibliothek und einem offenen Regal ausgestattet ist. In den Büros in
Heimerzheim gibt es DSL-Internetanschluss.
Odendorf
Der Treff findet in einem ca. 60m²großen ebenerdigen Raum im ev. Gemeindezentrum,
Bendenweg 47 statt.
Im vorgesetzten Glasbau befindet sich der Kickertisch. Gleich daneben ist ein
Abstellraum mit einem Tonbrennofen, der allerdings seit längerem defekt ist, und ein
kleiner Extraraum zur Lagerung von Bastelmaterial. Im vorderen Bereich steht ein
Billardtisch. Hinter einer Theke befinden sich die Stereoanlage und die
Küchenutensilien. Neben der Theke befinden sich die Spüle und ein Herd. Im kleinen
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Vorratsraum stehen ein größerer Kühlschrank und ein offenes Metallregal. Eine
dreiteilige Sofagarnitur befindet sich gegenüber der Ecke, in der die Möbel weiterer
Mitnutzer während der Treffzeiten untergebracht sind. Sie lädt zum Relaxen und
Beisammensein ein. Im OT-Schrank befinden sich mehrere Brett- und Kartenspiele,
sowie ein Softball und Kegel.
Die Räume sind jeweils an den Vormittagen parallel an eine selbstständige Tagesmutter
mit U3-Betreuung von Kindern untervermietet. Mit ihr müssen daher auch sämtliche
räumlichen Veränderungen abgesprochen werden, weswegen der Raum nach den OT –
Zeiten stets wieder in den mit ihr vereinbarten Zustand versetzt werden muss.
Der Offene Treff verfügt noch über einen weiteren separaten Raum (ca. 15m²), der für
Projekte genutzt werden kann.
Außerdem verfügt der Offene Treff über einen Putzmittelraum und vier Toiletten,
sowie eine Behindertentoilette, die jedoch als Aufbewahrungsraum für das Spielzeug
der U3-Betreuung dient.
Buschhoven
Der Offene Treff Buschhoven befindet sich in den Kellerräumlichkeiten des kath.
Pfarrheims. Der Raum wird auch von kirchlichen Organisationen genutzt und muss in
seinem Erscheinen unverändert bleiben. Die zur Verfügung stehende Fläche beträgt ca.
60m². Da es ein Kellerraum ist, sind die Lichtverhältnisse nicht optimal.
Er hat einen Notausgang der direkt nach draußen führt. Der Offene Treff ist
ausgestattet mit einem Metallschrank und einem Holzschrank, in denen die Wertsachen
der Einrichtung eingeschlossen werden können. Dort werden auch die kleine
Stereoanlage, mehrere Brettspiele sowie ein Softball, eine Vielzahl an
Tischtennisutensilien, Badmintonschläger und Bastelmaterial aufbewahrt. Den
BesucherInnen stehen ein Billardtisch, ein Tischkicker und eine Tischtennisplatte zur
Verfügung. Die Sofaecke wird zu Pausenzwecken regelmäßig genutzt. Eine Küchenzeile
ist nicht vorhanden. Die Schallverhältnisse sind durch die Raumstruktur erhöht.
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Allgemein
Da in Heimerzheim und Buschhoven jeweils nur ein Raum zur Verfügung steht, sind keine
Rückzugsorte oder Nischen für unterschiedliche Peergruppen vorhanden. Dadurch sind
die Möglichkeiten, vertrauliche Gespräche zwischen den BesucherInnen oder mit den
Fachkräften, z. B. bei Problemen oder Beratungs-bedarf zu führen, sehr eingeschränkt.
Weitere Ausstattungen:
Der KJR verfügt über einen Kleinbus, der für Ausflüge und andere Veranstaltungen
sowie für Organisationsmaßnahmen genutzt wird.
Die mediale Ausstattung setzt sich aus zwei modernen Notebooks, Drucker,
Digitalkamera, Camcorder, einem Beamer, einem DVD-Player, einem kleinen Fernseher
mit Sat-Receiver und einer Playstation 2 zusammen. Diese Geräte werden bei
Kinoangeboten oder weiteren Aktionen eingesetzt.
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IV. Ziele, Prinzipien, Arbeitsformen und Angebote
IV.1 Beschreibung der Arbeitsschwerpunkte mit Hilfe von
Zielen und Arbeitsprinzipien
In den Offenen Treffs werden Räume zur Begegnung und freien Entfaltung geboten, in
denen Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und zur demokratischen Teilhabe erworben
und weitergegeben werden können. Daneben werden Hilfestellungen und
Orientierungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Familie bereitgehalten.
Dabei sollen junge Menschen in benachteiligten Lebenssituationen und mit
Migrationshintergrund durch präventive und integrative Angebote besonders
berücksichtigt werden.
IV.1.1 Ziele
Kind- und jugendgemäße Angebote durch Orientierung an Bedürfnissen,
Ressourcen, Interessen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen
Förderung der freien Entfaltung der BesucherInnen
Begleitung bei der individuellen sozialen und kulturellen Entwicklung
Unterstützung bei der Entwicklung von Eigeninitiative und Kreativität
Förderung des selbstbestimmten Verhaltens durch
Geschlechtsspezifische Arbeit
Gleichstellung von Jungen und Mädchen
Vermittlung von demokratischen Prinzipien, Aufbau und Entwicklung von
demokratischen Basiselementen
Partizipation und Mitbestimmung, z. B. durch Mitwirkung bei der Raum- und
Programmgestaltung
Solidarität in herausfordernden Situationen zeigen und mithelfen
Förderung von freiem Denken und freier Meinungsäußerung
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Förderung sozialer Kompetenzen durch faires Spielen, Rücksicht aufeinander im
Umgang, Selbstreflektion und Respekt vor anderen Meinungen
Bereitschaft zu Mitarbeit und Verantwortungsübernahme wecken.
Feinziele
Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen
Mitwirken bestärken
Freie Meinungsäußerung begrüßen
Gewinnung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen
Respekt und Wertschätzung in der Vielfalt erlebbar machen
Ökologisches Handeln trainieren
Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten und denen der
anderen
Systemische Ansätze
IV.1.2 Arbeitsprinzipien
Die Offenen Treffs bieten den Kindern und Jugendlichen „freie“ Räume für die
persönliche Entfaltung. Grundsätzlich stehen die Treffs allen Kindern und Jugendlichen
zur Nutzung offen. Die Treffs sind Orte der Begegnung von Vielfältigkeit, um jedem
Individuum zu ermöglichen, seine Interessen und Stärken weiterzuentwickeln und
auszubauen. Die Selbstbestimmung jedes Einzelnen und jeder Einzelnen wird ernst
genommen und gefördert und dadurch das Verantwortungsbewusstsein gestärkt. Es
wird auf Respekt der Andersartigkeit geachtet, indem jedes Kind und jede/r
Jugendliche die gleichen Chancen für seine/ihre Entfaltung bekommt, damit
Ausgrenzung oder Diskriminierung keinen Platz finden. Freie Meinungsäußerung ohne
jede Form von Gewalt wird bestärkt.
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Das alles wird erreicht, wenn eine gelungene Beziehungsarbeit geleistet wird. So wird
eine Basis des gegenseitigen Vertrauens geebnet, was die MitarbeiterInnen zu
Bezugspersonen im Alltag der Kinder und Jugendlichen macht.
In der täglichen Arbeit soll den Kindern ermöglicht werden, Erfahrungen zu machen, die
sie aus sozialen, strukturellen oder wirtschaftlichen Gründen im eigenen sozialen
Umfeld oder in der Familie nicht machen können. Die Kinder und Jugendlichen, aber
auch die MitarbeiterInnen erfahren in den nicht-strukturierten Settings informelle
Bildungsprozesse. Zwischen Bedarfsorientierung und der stetigen „Konfrontation“ mit
Neuem soll hierbei eine Balance gefunden werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in den Treffs ist
der Besuch auf freiwilliger Basis und ohne jeglichen Leistungsdruck. Die Kinder und
Jugendlichen werden auf ihre Rechte und Pflichten in unserer Gesellschaft aufmerksam
gemacht, indem zu gesellschaftlichen und politischen Diskussionen angeregt und
bestehende Sichtweisen hinterfragt werden.
IV.1.3 Arbeitsschwerpunkte
Haupt-Arbeitsschwerpunkt ist in allen drei Treffs die Offene Kontakt- und
Treffpunktarbeit. Dabei geht es vor allem darum, eine gelingende Beziehungsarbeit zu
ermöglichen. Außerdem sollen informelle Bildungsprozesse individuell für jeden
Besucher und jede Besucherin in non-formalen Settings angeregt und gefördert werden.
Einige zentrale Lernfelder für die Kinder und Jugendlichen sind Partizipation,
gesellschaftspolitische Bildung und Geschlechterbewusstsein.
Wesentliche ergänzende Schwerpunkte zur Offenen Kontakt- und Treffpunktarbeit
sind Kooperations-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit den lokalen Partnern
wie anderen Trägern der Kinder- und Jugendarbeit, den Schulen, der Polizei, dem
Jugendamt, der Gemeinde und der lokalen Presse.
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IV.2 Konkrete Beschreibung der Angebote und deren
Zuordnung in die Arbeitsschwerpunkte
Partizipation und Mitbestimmung der Jugendlichen durch Aufgreifen ihrer
Wünsche und Ideen.
Auseinandersetzung mit ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen.
Erfahrung von Grundpfeilern der Demokratie wie freie Meinungsäußerung, die
Steigerung der Toleranz für Andersdenkende sowie die Weiterentwicklung der
Kommunikationsbereitschaft durch Diskussionsrunden u. ä..
Erweiterung der sozialen Kompetenz durch gemeinsames Handeln.
Selbstbestimmtes Handeln durch freies Spielen.
Förderung von Kreativität durch verschiedene Gestaltungs-, Werk-, Musik- und
Bastelangebote.
Gemeinsam Spaß haben, faires Gewinnen und Verlieren erleben durch
Kickerturnier, Karaoke-Wettbewerb u. ä.
Weiterentwicklung der grobmotorischen Fähigkeiten und Körperarbeit durch
Angebote wie Klettern, Wandern, Schwimmen und Fußball.
Erweiterung der geistigen Fähigkeiten durch Spiele wie Weltkartepuzzle,
Länderquiz oder Sinnesübungen.
IV.2.1 Spezielle Arbeitsschwerpunkte
Geschlechtssensible Arbeit
Ziel einer geschlechtsbezogenen Orientierung ist die bewusste Konfrontation und
Reflektion mit den in der Gesellschaft vorherrschenden Geschlechterrollen. Mädchen
und Jungen sollen die Gelegenheit bekommen, sich bewusst mit ihrer Identität
auseinander zu setzen. Durchgängiges Leitprinzip dabei ist die Gleichstellung von
Mädchen und Jungen.
Mädchenarbeit
Die Mädchenarbeit schafft die Gelegenheit und den „Raum“ für Mädchen, ihr „Mädchen-
Sein“ zu erleben und sich als Individuum mit ihren eigenen Bedürfnissen zu entdecken,
ohne aus einer defizitären Sichtweise heraus mit den Jungen konkurrieren zu müssen.
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Jungenarbeit
Jungen sollen in den OTs den Raum für ihre Entfaltung finden. Die Jungen sollen sich als
Jungen erleben und ausleben, ohne mit den „braven Mädchen“ verglichen zu werden.
Auseinandersetzung mit Ängsten und Wünschen der Jungen und gemeinsame Arbeit an
Lebensperspektiven sind zentrale Themen. Außerdem soll das Bedürfnis nach
gemeinsamen Tun und sich Messen in einem geschützten Rahmen ermöglicht werden.
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V. Pädagogische Handlungsansätze
V.1 Handlungsweisende Grundprinzipien und Methoden der
Offenen Kinder und Jugendarbeit
Den Kindern und Jugendlichen wird ein verlässliches, professionelles und
niedrigschwelliges Freizeitangebot in den Offenen Treffs zur Verfügung gestellt. Unter
Einhaltung der o.g. Prinzipien werden Kommunikationsräume geschaffen. Auf diese
Weise werden alternative Erfahrungen zu Schule und Elternhaus geboten und das
gesellschaftspolitische, soziale und kulturelle Eigenengagement gefördert.
Im Schaffen einer positiven Atmosphäre und mit fachlicher Kompetenz der
AnsprechpartnerInnen wird eine größtmögliche Vertrauensbasis zu den Kindern und
Jugendlichen aufgebaut und gehalten.
Zentrale und grundlegende Methoden und Arbeitsweisen hierfür sind (s.a. IV.1.2
Arbeitsprinzipien):
Vielfalt im Angebot zur Freizeitgestaltung
Informelle, ressourcenorientierte kulturelle Bildungsarbeit
Offenheit der Treffpunkte für alle jungen Menschen
Beziehungsarbeit in geschütztem und vertrautem Rahmen
Gleiches Recht auf Förderung und Unterstützung für Kinder und für Jugendliche
Gewährleistung entsprechender Rahmenbedingungen durch:
o Professionelles Handeln
o Konzeptionelles Arbeiten
o Kooperation und Netzwerkarbeit
o Adäquate Räumlichkeiten
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V.1.1 Methoden in der Arbeit mit Jugendlichen
In der verlässlichen Bereithaltung eines vertrauten und geschützten Rahmens für ihre
freie Entfaltung und Entwicklung liegt die Chance, bei ihnen durch Kontakt mit
Unbekanntem und / oder bewusster Konfrontation mit individuellen Vorlieben bzw.
Abneigungen sowie mit dem Abfragen von Ressourcen informelle Bildungsprozesse
anzustoßen und zu ermöglichen.
Alle Methoden finden auf der Basis der Wünsche, Interessen und Ideen der
Jugendlichen Anwendung, um ihnen individuelle Partizipationsmöglichkeiten und
Ressourcen erlebbar zu machen und zu verdeutlichen. Durch die aktive Mitgestaltung
der Offenen Treffs werden die Jugendlichen zu handelnden Subjekten der Aneignung.
Weitere Methoden der pädagogischen Arbeit dienen der Stärkung des
Gemeinschaftsgefühls und der Ermöglichung gemeinsamer Erlebnisse sowie der
Weiterentwicklung von motorischen Fähigkeiten (fein- und grobmotorisch) jedes/r
Einzelnen und der Umwandlung von gespeicherter Energie zu positiver
Bewegungsenergie.
V.1.2 Methoden in der Arbeit mit Kindern
Auch für die Kinder bietet die verlässliche Bereithaltung eines vertrauten und
geschützten Rahmens Gelegenheit für den Aufbau neuer Beziehungen und zu informeller
Bildung. In der Vielfältigkeit eines kindgemäßen Angebotes erhält jedes Kind die
Gelegenheit und Chance zur freien Entfaltung nach seinen individuellen Interessen und
Ressourcen. Methodisch wird daher besonders auf Programmvielfalt gesetzt.
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VI. Kooperation und Vernetzung
VI.1 Strategien der Vernetzung
Um einen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebenssituation der Swisttaler
Kinder und Jugendlichen zu leisten, wird Kooperation und Vernetzung in folgenden
Bereichen angestrebt:
Regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Fachkräften und Ehrenamtlern
mit dem Ziel einer soliden Information, gegenseitiger Anerkennung der
geleisteten Arbeit und der gemeinsamen Durchführung von Veranstaltungen und
Projekten des KJR
Mitwirkung in politischen Gremien
Zusammenarbeit mit Eltern, Stellen und Trägern der Kinder- und Jugendarbeit
und der Jugendhilfe, Schulen, Gemeinde, Polizei und Arbeitgebern.
VI.2 Benennung der KooperationspartnerInnen
Alle Mitgliedsorganisationen des KJR und andere Träger der Kinder- und
Jugendarbeit
Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises mit Jugendhilfezentrum Alfter-Swisttal-
Wachtberg
Gemeinde Swisttal sowie die Mitglieder des Jugend-, Senioren-, Kultur- und
Sozialausschusses der Gemeinde Swisttal
Grundschulen in Heimerzheim, Odendorf und Buschhoven
Georg-von-Boeselager-Verbundschule
Die Kirchengemeinden in Swisttal
Andere Jugendhäuser im Rhein-Sieg-Kreis
Örtliche Polizei
Tagesgruppe Heimerzheim
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VI.3 Art, Form und Umfang der Kooperation
Es findet ein regelmäßiger, fachlicher Austausch mit dem Jugendamt des Rhein-Sieg-
Kreises und der örtlichen Polizei über die Neuigkeiten im Sozialnahraum statt. Die
Verortung in den verschiedenen Arbeitskreisen - Jungen AK, Mädchen AK, Regionale
Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit, Runder Tisch gegen häusliche
Gewalt und Kollegiale Beratung dient der fachlichen Orientierung der Mitarbeiter und
der entsprechenden Weiterentwicklung des Angebotes. Sporadisch gemeinsam
durchgeführte Aktionen tragen zur Erweiterung des Blickwinkels bei.
Es gibt eine Kooperation mit der Grundschule in Heimerzheim im Rahmen einer durch die
Mitarbeiter der Offenen Treffs konzipierten Hausaufgabenbetreuung, die in dem Raum
des Offenen Treffs stattfindet. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Swisttal zeigt
sich in der Koordination der Nutzung von Räumlichkeiten für den Heimerzheimer
Offenen Treff und der gelegentlichen Nutzung von Sportstätten und Dorfhäusern.
Seit Mitte des Jahres 2008 findet alle sechs Wochen ein Runder Tisch mit den beiden
Swisttaler Polizisten, den zuständigen ASD-Mitarbeiterinnen des Rhein-Sieg-Kreis und
der Fachberatung des Jugendamtes statt. Inhalte dieser Treffen sind sozialräumlicher
Austausch, Kooperation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit.
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VII. Evaluation
Durch Evaluation wird die Qualität der verschiedenen Bereiche der Arbeit bewertet.
Sie dient der Erfassung, der Überprüfung und der kontinuierlichen Verbesserung
zielgerechten Handelns.
VII.1 Beschreibung von Instrumenten der quantitativen und
qualitativen Erhebung und der Selbstevaluation
Zur Selbstevaluation werden verschiedene Instrumente genutzt. Zunächst sind hier die
täglich geführten, anonymisierten Statistikbögen, in denen wichtige Daten über
Herkunft, Altersstruktur und schulischer Laufbahn der BesucherInnen gesammelt
werden, zu nennen. Dienstdokumentationsbögen geben zusätzlich Informationen zu
wichtigen Vorkommnissen und Maßnahmen, zur Annahme des Programms und zum
Besucheraufkommen. Die wöchentlich stattfindenden Teamsitzungen, in denen über die
durchgeführten Maßnahmen und Angebote sowie über die Rückmeldungen der Kinder und
Jugendlichen reflektiert wird und Verbesserungsansätze schriftlich festgehalten
werden, dienen als weiteres Evaluationsinstrument.
Der alle sechs Wochen stattfindende Runde Tisch mit Swisttaler Polizisten, den
zuständigen ASD-Mitarbeiterinnen des Rhein-Sieg-Kreis und der Fachberatung des
Jugendamtes ermöglicht, Wirkungen der Offenen Treffs auf den Sozialraum zu
evaluieren.
Außerdem bieten die geschlechtsspezifischen Arbeitskreise die Möglichkeit, den Erfolg
entsprechender Angebote zu reflektieren. Fachberatung durch das Kreisjugendamt
kann darüber hinaus als weiteres Instrument der Evaluation in Anspruch genommen
werden.
Schließlich bieten Rückmeldungen von den Kindern und Jugendlichen selbst und auch
deren Eltern eine gute Möglichkeit, um überprüfen zu können, welche Angebote und
Maßnahmen sich für welche Ziele geeignet erweisen.
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VII.2 Ergebnisse und Konsequenzen der Evaluationsprozesse
Um die Ergebnisse der Evaluationsprozesse vollständig und normgerecht darzustellen,
erscheint es sinnvoll, die drei Offenen Treffs und die weiteren Angebote der Offenen
Arbeit jeweils getrennt anzuschauen. Diese Betrachtung ist im jeweiligen Jahresbericht
des KJR ausführlich dokumentiert.
Aus Gründen der Aktualität wird hier auf eine zusätzliche Ausführung verzichtet.
Swisttal, den 17. März 2011
Der Vorstand und die Mitarbeiter
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