StippVisite - Klinikum Quedlinburg
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OP gegen Bluthochdruck<br />
Harzklinikum mit neuen Methoden zur Therapie des Bluthochdrucks<br />
Das Harzklinikum ist Vorreiter<br />
bei der Anwendung der sogenannten„Nierenarterienablation“.<br />
Sowohl am zertifizierten<br />
Gefäßzentrum am Standort Wernigerode<br />
als auch am Herzzentrum<br />
in <strong>Quedlinburg</strong> wird diese<br />
Methode angewendet. Hierbei<br />
wird der Bluthochdruck durch einen<br />
Katheter behandelt.<br />
Nach Schätzungen der Deutschen<br />
Hochdruckliga leben in Deutschland<br />
rund 20 bis 30 Millionen Hypertoniker.<br />
Die Ursachen sind vielfältig<br />
– neben einer genetischen Veranlagung<br />
tragen auch Ernährung, Stress,<br />
hormonelle Einflüsse, Bewegungsmangel<br />
und viele andere Faktoren<br />
zur Ent stehung eines Bluthochdrucks<br />
bei. Nur selten sind auslösende und<br />
behandelbare Grunderkrankungen<br />
zu finden. Der Bluthochdruck verläuft<br />
häufig über viele Jahre unerkannt<br />
oder mit wenigen Symptomen.<br />
Die Patienten werden daher erst mit<br />
Folgekrankheiten wie Schlaganfall,<br />
Herzinfarkt oder Herzschwäche auffällig.<br />
Behandlung bisher nicht<br />
immer zuverlässig<br />
Bei rund 25 Prozent der medikamentös<br />
behandelten Hochdruckpatienten<br />
ist trotz einer hohen Anzahl an<br />
Medikamenten keine befriedigende<br />
Blutdruckeinstellung zu erzielen.<br />
Somit lassen sich bei diesen die gefürchteten<br />
Folgen eines langjährigen<br />
Bluthochdruckes wie Schlaganfall,<br />
Herzerkrankung oder Nierenschädigung<br />
bis zur Dialysepflichtigkeit nicht<br />
hinreichend verhindern. Sie sind gegenwärtig<br />
Zielgruppe für die Nierenarterienablation<br />
– einem neuen Verfahren<br />
zur Therapie des Bluthochdruckes.<br />
12 <strong>StippVisite</strong><br />
Dr. Tom Schilling, Leiter Gefäßzentrum<br />
Wernigerode<br />
Studien der letzten Jahre zeigten,<br />
dass die Nieren ganz wesentlich für<br />
die Blutdruckregulation verantwortlich<br />
sind. Die Nieren werden vom Hirn<br />
über bestimmte Nervenfasern des<br />
„sympathischen Nervensystems“ angesteuert<br />
und angeregt, den Blutdruck<br />
erhöhende Substanzen auszuschütten.<br />
In den zurückliegenden<br />
Jahren und Jahrzehnten wurde klar,<br />
dass die Unterbrechung dieser Nervenleitbahnen<br />
günstige Effekte auf<br />
den Bluthochdruck zeigt – es bestanden<br />
jedoch keine Möglichkeiten,<br />
diese Unterbindung der Nervenleitbahnen<br />
mit akzeptablem Risiko für<br />
den Patienten vorzunehmen, da operative<br />
Maßnahmen notwendig geworden<br />
wären.<br />
Neue Kathetertechnik<br />
Mit fortschreitender Entwicklung miniaturisierter<br />
Kathetertechnologien<br />
besteht nun die Möglichkeit, diese<br />
Nervendurchtrennung vorzunehmen,<br />
indem nach lokaler Betäubung der<br />
Leistenregion ein sehr schmallumiger<br />
Katheter über die Blutgefäße zu den<br />
Nierenschlagadern vorgebracht wird.<br />
Dieser Katheter erzeugt dort umschrieben<br />
Hitze – damit werden die<br />
zur Niere ziehenden Nerven verödet.<br />
Mittlerweile sind<br />
bereits verschiedeneKathetersystemeentwickelt<br />
worden, die<br />
zum Einsatz gebracht<br />
werden<br />
können.<br />
Nach Vorliegen<br />
der Zwei- und<br />
Dreijahresergebnisse,<br />
die einen<br />
dauerhaft positiven<br />
Effekt bei<br />
den ansprechenden Patienten gezeigt<br />
haben, ist unumstritten, dass<br />
das Verfahren der Nierenarterienablation<br />
eine vielversprechende Therapieoption<br />
darstellt. Nachteilige Langzeiteffekte<br />
konnten ausgeschlossen<br />
werden. Daher hat man sich an<br />
beiden Hauptstandorten des Harzklinikum<br />
frühzeitig entschlossen, diese<br />
Methode zu etablieren.<br />
Dr. Sven Fischer, Leiter Herzzentrum<br />
Harz<br />
Günstige<br />
Zusatzeffekte<br />
Im Rahmen der Nachbeobachtung der<br />
Patienten zeigte sich auch, dass zusätzliche<br />
positive Effekte auf die Blutzuckerlage<br />
bei Diabetikern und auf<br />
die Herzleistung bei Patienten mit<br />
Herzschwäche zu beobachten waren.<br />
Diese Effekte sind momentan Gegenstand<br />
weiterer Forschungen.<br />
Harzklinikum Dorothea Christiane<br />
Erxleben GmbH<br />
Klinik für Innere Medizin <strong>Quedlinburg</strong>,<br />
Herzzentrum,<br />
Chefarzt Dr. Sven Fischer<br />
Medizinische Klinik Wernigerode,<br />
Gefäßzentrum,<br />
Chefarzt Dr. Tom Schilling<br />
E-Mail info@harzklinikum.com<br />
Internet www.harzklinikum.com