autoritative Erziehung 09
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Interessanterweise wurde dieses System auch auf das Management-Führungs-<br />
wissen übertragen. Der <strong>autoritative</strong> Stil wird dort häufig auch als partnerschaftlicher<br />
Stil beschrieben. Dies zeigt noch einmal, dass im frühen Kindesalter die konsequente<br />
Vermittlung unseres Wertesystems im Vordergrund steht und eine entscheidende<br />
Voraussetzung dafür ist, dass mit zunehmendem Entwicklungsstand sich ein<br />
partnerschaftliches Verhältnis entwickeln kann!<br />
Lehrlinge sollten nun mal pünktlich zur Arbeit erscheinen, andernfalls muss man<br />
völlig altersunangebracht die dann wünschenswerte partnerschaftliche Ebene<br />
verlassen und verspätet die Einhaltung der Regeln (z.B. Pünktlichkeit) konsequent<br />
einfordern. Dass diese praktisch verspätete Sozialisation viel problematischer ist,<br />
liegt auf der Hand!<br />
Die Besonderheit des <strong>autoritative</strong>n Stils sei noch einmal betont: Es geht weder um<br />
Maßregelung wie im autoritären Stil: „Das darfst Du nicht!, Du musst doch!, etc.“<br />
noch um den derzeit vorherrschenden permissiven Stil: „Ach, das sind doch noch<br />
Kinder, die lernen das noch früh genug …“. Gerade in Deutschland befinden wir uns<br />
sehr aktuell in der Aufarbeitung dieser Auseinandersetzung. Dabei werden die<br />
pauschalen Schubladen Autoritär/Antiautoritär/Laissez-faire nur allzu schnell bedient.<br />
Die Bücher „Lob der Disziplin“ von Bueb und „Vom Missbrauch der Disziplin“ von M.<br />
Brumlik stehen stellvertretend für diese Diskussion.<br />
Erkenntnisse aus der Neurobiologie:<br />
Jenseits dieser Auseinandersetzung, der auch eine gewisse Polemik nicht abzu-<br />
sprechen ist, wäre es wünschenswert zu einer unbefangeneren Diskussion zu<br />
kommen, in der die Grenzbereiche zu beiden Seiten wieder sachlich diskutiert<br />
werden können. Dies ermöglicht hoffentlich eine neue Sicht der Thematik, die sich<br />
aus den neuesten neurologischen Forschungsergebnissen ergibt. Manfred Spitzer<br />
und Joachim Bauer sind zwei Vertreter, die sehr engagiert dem Nichtfachmann<br />
diese Thematik verständlich machen. Ihre Bücher dienen als Quelle für folgende<br />
Zusammenfassung:<br />
Aus neurobiologischer Sicht zeigen gerade die Forschungsergebnisse der letzten<br />
Jahre, dass „wir Menschen mit bestimmten Grundstrukturen bereits auf die Welt<br />
kommen und nicht als noch zu formende Rohlinge“ (vgl. M. Spitzer in Brumlik, s.o.).<br />
PÄD AK; U. Lauer, G. Eisensteck-Heller 4