autoritative Erziehung 09
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Interesse, die soziale Anerkennung und die persönliche Wertschätzung eine<br />
entscheidende Rolle spielen.<br />
Nur dort, wo sich Bezugspersonen für das einzelne Kind persönlich interes-<br />
sieren, kommt es zu einem Gefühl der Anerkennung und Sinnhaftigkeit, für die<br />
es sich lohnt, sich anzustrengen.<br />
Spiegelneuronen, die Mitte der neunziger Jahre entdeckt wurden, führen dazu, dass<br />
beobachtetes Verhalten im Gehirn des Beobachters simuliert, gewissermaßen<br />
nachgespielt wird. Handlungen, Empfindungen, Gefühle und Stimmungen werden<br />
wie in einem Spiegel leise nachgeahmt. „Was Spiegelzellen aus diesen Elementen<br />
zusammensetzen, ist schließlich der Gesamteindruck, den wir von anderen<br />
Menschen haben, samt ihrer emotionalen Einstellung, ihrer Motivation und<br />
Handlungsstrategien.“<br />
Wenn wir es also schaffen, den Kindern authentisch unserer Wertschätzung<br />
gerade auch beim Beibringen von Regeln entgegenzubringen, dann werden sie<br />
sich anstrengen – zunächst noch für uns.<br />
„Gerade weil ich Dich lieb habe bzw. wertschätze, möchte ich, dass ….“<br />
Diese Haltung entspricht genau der Definition des <strong>autoritative</strong>n <strong>Erziehung</strong>sstiles.<br />
Eine warmherzige, persönliche und wertschätzende Beziehung ermöglicht somit am<br />
ehesten unseren Kinder die Spielregeln und unser Wertesystem zu vermitteln, dies<br />
allerdings frühzeitig und mit der nötigen liebevollen Konsequenz.<br />
Wegschauen, machen lassen kommt einer Nichtanerkennung und damit auch einer<br />
mangelnden Wertschätzung unserer Kinder gleich, gegen die sie sich dann auch<br />
auflehnen und uns solange „provozieren“ bis wir uns doch um sie kümmern, dann<br />
allerdings leider im Negativen.<br />
Gerade neugierige, intelligente Kinder fordern uns heraus: „Wenn die Kinder klein<br />
sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, verleih ihnen Flügel.“<br />
Dieser alte Spruch und gleichzeitig Titel eines Buches von Ursula Neumann,<br />
München 1997 erinnert uns auch an die Notwendigkeit, sich wirklich um die Wurzeln<br />
zu kümmern – damit wir eine „Diktatur der Unschuldigen“ vermeiden, wie der Spiegel<br />
in seiner Ausgabe 20/2008 den Beitrag zu M. Winterhoff´s Buch „Warum unsere<br />
Kinder zu Tyrannen werden“ betitelte.<br />
PÄD AK; U. Lauer, G. Eisensteck-Heller 6