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Alle ins Boot holen: Wie das Handwerk Fachkräfte gewinnt // Seite 16

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„Jetzt verlassen Jungen und Mädchen die<br />

Schulen, die drei Jahre gezielt auf ihre<br />

Berufsausbildung vorbereitet wurden“,<br />

sagt Gerd Dombrowski vom Kommunalen<br />

Bildungsbüro und appelliert an die Betriebe,<br />

diese jungen Leute mit Orientierungsreife<br />

einzustellen.<br />

Sie haben mit Erfolg an dem dreijährigen<br />

Projekt „Startklar! Mit Praxis fit<br />

für die Ausbildung“ teilgenommen<br />

und sind jetzt startklar für den Beruf. In<br />

der Hauptschule an der Schwalbenstraße in<br />

Gelsenkirchen zogen an dem Projekt Beteiligte<br />

jetzt eine positive Bilanz.<br />

„Orientierungsreife Auszubildende halten<br />

durch, brechen die Lehre nicht vorzeitig ab“,<br />

sagt Egbert Streich, Geschäftsführer der<br />

Kreishandwerkerschaft, die sich natürlich<br />

freuen würde, mehr Schüler für <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

zu gewinnen, um dem <strong>Fachkräfte</strong>mangel<br />

zu begegnen. Schon jetzt fehlen <strong>ins</strong>besondere<br />

den Bäckern, Fleischern und Konditoren<br />

Nachwuchskräfte.<br />

„Startklar“, u.a. finanziert von der Agentur<br />

für Arbeit, beginnt in der achten und endet<br />

mit dem Abschluss in der zehnten Klasse. Die<br />

Kreishandwerkerschaft Emscher­Lippe­West<br />

Ausbildung<br />

Startklar: Schüler wissen,<br />

welchen Beruf sie erlernen wollen<br />

führt, in Kooperation mit dem Förderkorb,<br />

den ersten Baustein zur Berufsorientierung<br />

(Phase 1) in Ihren Werkstätten durch. Zur<br />

Verfügung stehen hier die Berufsfelder „Holz,<br />

Kunststoff, Glas, Keramik und Textil“, „Bau“,<br />

„Elektro“, „Farbe und Gestaltung“, „Kosmetik<br />

und Körperpflege“, „Hotel, Gastronomie und<br />

Hauswirtschaft“, „Metallbearbeitung und<br />

Mechanik“ und „Versorgungs­ und Installationstechnik“.<br />

„Es muss nicht immer Kaviar sein...“<br />

Für die SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9<br />

und 10, bieten die KH und die Katholische<br />

Jugendsozialarbeit Gelsenkirchen gGmbH aus<br />

den genannten Tätigkeitsfeldern Praxiskurse<br />

zur Erkundung von zentralen Geschehnissen<br />

im jeweiligen Tätigkeitsbereich an. In der<br />

Küche „muss es nicht immer Kavier sein“<br />

(Basiskenntnisse zur Herstellung von raffinierten<br />

Speisen unter Berücksichtigung der<br />

Rezeptur, der Ernährungslehre und der Wirtschaftlichkeit),<br />

in der Metallwerkstatt wird<br />

ein Rennauto hergestellt und im Friseurbereich<br />

werden die Grundlagen zur Haarpflege,<br />

sowie Kosmetik und Körperpflege vermittelt.<br />

Im Laufe der drei Schuljahre schrumpft allerdings<br />

die Zahl der teilnehmenden Jugendli­<br />

Sie sind startklar für die Ausbildung:<br />

Schüler und Schülerinnen der Hauptschule<br />

an der Schwalbenstraße mit<br />

Schulleiter Peter Nienhaus und Svenja<br />

Wilhelm (Kreishandwerkerschaft).<br />

chen. An der Hauptschule an der Mehringstraße<br />

blieben elf Jungen und Mädchen übrig.<br />

Tim Itzlinger wollte ursprünglich Dachdecker<br />

werden, hat u.a. weitere Erfahrungen in einer<br />

Kfz­Werkstatt, in einer Schreinerei und in<br />

einem Metallbaubetrieb gesammelt und einen<br />

Ausbildungsvertrag im Metallbau unterschrieben.<br />

Von den elf Schülern der Mehringstraße<br />

haben bereits sechs einen Ausbildungsvertrag<br />

in der Tasche, die anderen warten noch auf<br />

eine Zusage oder streben einen höheren<br />

Schulabschluss an. Schulleiter Peter Nienhaus<br />

lobte <strong>das</strong> Engagement: „Die Schülerinnen<br />

und Schüler haben viel geleistet. Auch in ihrer<br />

Freizeit.“<br />

Die Schülerinnen und<br />

Schüler haben viel<br />

geleistet. Auch in ihrer<br />

Freizeit<br />

An „Startklar“ beteiligten sich noch vier weitere<br />

Hauptschulen, eine Realschule und die<br />

Evangelische Gesamtschule in Gelsenkirchen<br />

sowie die Förderschule Boy in Bottrop. Zum<br />

neuen Schuljahr 2012/2 013 wird „Startklar“<br />

fortgesetzt.<br />

Fotos:Karl-F. Augustin

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