Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in der "Neustadt ...

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7 Hügel, Istanbul von Bülent Tezcanli Auf 7 Hügeln, heute auf 77 Hügeln, ich weiß nicht ob Du der gleichen Ansicht bist, wir haben das Meer verschmutzt, wir haben ins Wasser gespuckt, wir haben das Grün vernichtet, wir wissen, wir haben Mist verrichtet. Du schimpfst mit uns, du zerbrichst an Krisen, du vergeudest Tränen, wegen dem verschmutzten Meer. Auch wir haben in Halic Bonitos gefangen, waren wir schmutzig, wuschen wir uns im Wasser im Gegenzug müssen wir jetzt das Meer säubern Hey, schönes Istanbul, mir kommen die Tränen. ErsatzStadt SELF-SERVICE-CITY (Istanbul) 2. März 19.30 Uhr Self-Service-City 2 Ordnung, Chaos, Komplexität Ein Themenabend zu extremen städtischen Wunschbildern Das drohende Erdbeben ist in Planungen und Gesprächen über das zukünftige Istanbul omnipräsent. Wie widerstandsfähig ist die Stadt? Hilft ein Umzug an den nördlichen Stadtrand oder solides Bauen? Ist das Erdbeben gar eine Chance für radikale Veränderungen? Orhan Esen geht in drastischen Bildern diesen Fragen nach. Auch Hüsnü Yegenoglus (Architekt, Amsterdam) unglaubliche Geschichte seines Bauprojekts in Istanbul thematisiert inmitten von Planung, Wunschbildern und Hausbaurealität das Erdbeben als bestimmenden Faktor. In der Megacity Istanbul steht der Vorstellung von "moderner Stadt" die unüberwindbare Kraft der chaotisch anmutenden Gecekondus gegenüber. Bürgerliche Kreise und offizielle Stadtplaner sehnen sich nach einem "gesäuberten" Istanbul, also dem Abriß der Gecekondus und aufoktroyierten Befriedungsprogrammen. Gülsün Karamustafa (Künstlerin, Istanbul) thematisiert in ihrer Performance die Formalisierung des informellen Handels zu funktionierenden Distributionsnetzen. In Berlin ist die Flächensanierung Geschichte, doch hier werden geradezu fanatisch die Wunschbilder von zeitgemäßgeordneter Stadt generiert, vermarktet und durchgesetzt. Andrej Holm (Stadtplaner, Berlin) zeigt anhand von Strategien Berliner Hauseigentümer und Investoren die Durchsetzung einer herrschenden Stadtbild- und Verwertungsideologie auf. Außerdem wird der aktuelle Konflikt zwischen der Wagenburg Schwarzer Kanal und dem Deutschen Architektur Zentrum eine Rolle spielen. 4
Biografien ErsatzStadt SELF-SERVICE-CITY (Istanbul) Aziza A Seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums "Es Ist Zeit" 1997, hat die gebürtige Berliner Sängerin Aziza A ihr musikalisches Spektrum, wie nun auf "Kendi Dünyam" zu hören, erweitert. Neben ihrer Tätigkeit als Moderatorin bei Radio Multikulti/SFB, produzierte Musik und schrieb unzählige Songs. Einer der Songs wurde im deutsch-türkischen Film "Lola und Billidikid" von Kutlug Ataman von ihr persönlich aufgeführt. Zudem spielt Aziza A seit 2000 die Hauptrolle in dem kritischen Theaterstück "Kopfstoff" mit Aufführungen in Zürich und Berlin. Orhan Esen 1960 in Istanbul geboren, Studium der Geschichte, sowie Soziologie, Wirtschaft, Kunst und Architektur. Freie Forschung, Publikationen, Vorträge, Lehrtätigkeit in türkischer, englischer und deutscher Sprache zu stadtpolitischen Themen. Aktiv engagiert im stadtpolitischen Bereich, insbesondere seit der UNO Konferenz habitat II, 1996 in Istanbul über die Zukunft der Megacities. Schwerpunkte: Urbane Ökologie, Stadtteilerneuerung und Transportwesen. Initiator der BI istanbul su girisimi - Wasserinitiative. Konzeption, Organisation und Leitung von Studienreisen zu Themen wie historische und gegenwärtige Gesellschaft, Kultur, Umwelt und Urbanisierung in der Türkei mit Schwerpunkt Istanbul. Erik Göngrich 1966 in Kirchheimbolanden geboren, schloß 1991 sein Innenarchitekturstudium an der FH Rosenheim und 1997 an der Hochschule der Künste in Berlin ab. Zwischen 1999-2001 nahm er verschiedene Stipendien in Berlin, Paris, Südamerika und Istanbul war und ist seit 2002 Gastdozent am Institut für Bildende Kunst an der TU Karlsruhe. Zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, unter anderem im Theater der Welt 2002 in Köln, berlin biennale in Berlin, in "proje4L", Museum of Contemporary Art in Istanbul, [batofar] in Paris und Fundacion Proa in Buenos Aires. Andrej Holm Aufgewachsen in Ostberlin, in den 90er Jahren in verschiedenen Stadtteilinitiativen und -gruppen im Prenzlauer Berg aktiv, die letztendlich vergeblich versuchten, die Gentrification ihrer Nachbarschaft aufzuhalten. Abgeschlossenes Studium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 1998 Mitarbeit in einem Forschungsprojekt zur Stadterneuerung in Ostberlin und verschiedene Lehrveranstaltungen zu städtischen Themen. Zur Zeit Promotionsstipendiat der Rosa Luxemburg Stiftung. Mitarbeit in verschiedenen Zeitschriften wie MieterEcho und telegraph (ostdeutsche Quartalsschrift). Gülsün Karamustafa Absolventin der Hochschule der Künste, Istanbul. Lebt und arbeitet in Istanbul. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, unter anderem im Walker Art Center, Minnesota, Platform, Istanbul, Kunstsommer Wiesbaden, TN Probe, Tokyo, Apex Art Gallery, New York, Kwangju Biennale Musée d'art et d'histoire, Genf und im Kunstverein München. Christoph Kottenkamp Schauspielausbildung bei Susan Batson und Eike Steinmetz, Gesang bei Renate Dasch. Spielte in Kino und Fernsehproduktionen mit. Arbeitet zudem als Sprecher. Ismail Sarigol 1967 in Erdzurur geboren, zog 1979 nach Istanbul, 1994 in den Stadtteil Gazimahalesi, wo er sich mit seiner Familie ein Gecekondu kaufte und in Eigenregie ausbaute. Seit 6 Jahren für Tedas, einer der großen Stromanbieter Istanbuls tätig. Er ist stadtteilpolitisch aktiv. Bülent Tezcanli Am 10.09.1952 in Kirklareli/ Türkei geboren, in Kirklareli und Istanbul aufgewachsen, seit 1980 in der Bundesrepublik. Schauspieler und Musiker in Produktionen im Arkadas Theater, Köln, Stadttheater Oberhausen, Wupper Theater, Wuppertal. Neben anderen Aufführungen mit der Türkischen Gruppe der Schaubühne spielte und musizierte er 1980 in Haldun Taners "Kesanli Ali Destani/ Die Ballade von Ali aus Kesan". Meray Ülgen Am 11.03.1941 in Aksehir/ Türkei geboren, in Istanbul aufgewachsen, seit 1972 in der Bundesrepublik. Arbeit mit verschiedenen Theatergruppen, Film und Fernsehen. Schauspieler, Regisseur und Autor von türkisch-deutschen Theaterstücken. Zusammenarbeit mit der Schaubühne am Halleschen Ufer, Berlin, Stadttheater Oberhausen, Wuppertaler Bühnen, Berlin Oyunculari und Tiyatrom, Berlin. Neben anderen Aufführungen mit der Türkischen Gruppe der Schaubühne spielte und musizierte er 1980 in Haldun Taners "Kesanli Ali Destani/ Die Ballade von Ali aus Kesan". Hüsnü Yegenoglu 1956 in Istanbul geboren, seit 1967 in Frankfurt am Main, 1984 Abschluß seines Architekturstudiums an der TU Darmstadt, 1990 Umzug nach Amsterdam, dort seit 1992 selbstständiger Architekt, seit 1997 Dozent für Architektonisches Entwerfen an der TU Eindhoven. Führte verschiedene Projekt in Deutschland, der Türkei und den Niederlanden durch. Veröffentlichungen in diversen Fachzeitschriften und Vorträge an Universitäten in Deutschland, Niederlanden und der Türkei. 5
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