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Leitlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der ...

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Artikel <strong>der</strong> ÄSQR<br />

Quelle: Brandenburgisches Ärzteblatt 12/1995<br />

Seite 1 von 3<br />

Die Ärztliche Stelle des Landes Brandenburg für die <strong>Qualitätssicherung</strong> bei<br />

Röntgene<strong>in</strong>richtungen <strong>zur</strong> Untersuchung von Menschen (ÄSQR) <strong>in</strong>formiert:<br />

1. <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> <strong>zur</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Röntgendiagnostik<br />

Nachdem im April diesen Jahres <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> die<br />

überarbeiteten und ergänzten "<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röntgendiagnostik" verabschiedet hat, wurden diese<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> im Deutschen Ärzteblatt, Heft 34/35 vom 28.August 1995 im<br />

Bekanntmachungsteil veröffentlicht. Auf <strong>der</strong> Vorstandssitzung <strong>der</strong> Landesärztekammer<br />

Brandenburg stimmte <strong>der</strong> Vorstand diesen <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> ohne Abän<strong>der</strong>ungen zu, so daß<br />

sie schnellstmöglich <strong>in</strong> den Rout<strong>in</strong>ebetrieb <strong>der</strong> radiologisch tätigen Ärzte übernommen<br />

werden können. Die wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen und Zusätze gegenüber den alten<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> s<strong>in</strong>d u.a. die For<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es 400. Film-Folien-Systemes auch beim<br />

Erwachsenen am Körperstamm, die Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> auf die Angiographie<br />

und den Dünndarm sowie weitere pädiatrische Beson<strong>der</strong>heiten. Beson<strong>der</strong>s zu<br />

beachten s<strong>in</strong>d bei Aufnahmen am k<strong>in</strong>dlichen Patienten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz des korrekten Film-<br />

Folien-Systemes, die Wahl <strong>der</strong> ausreichend hohen Spannung sowie <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />

Filtern. Für Aufnahmen <strong>der</strong> LWS for<strong>der</strong>n die <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong>, daß ke<strong>in</strong>e Keil- o<strong>der</strong><br />

Verlaufsfolien e<strong>in</strong>zusetzen s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> 400. Film-Folien- System im<br />

Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em Keilfilter. Die Umstellung auf die neuen <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> sollte mit<br />

Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1996 abgeschlossen se<strong>in</strong>. Die ÄSQR wird von diesem Zeitpunkt an<br />

die neuen <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> als Grundlage für die Überprüfungen gemäß § 16 Abs. 3 RöV<br />

nutzen. Verzögerungen, die bei <strong>der</strong> Beschaffung diverser Filter o<strong>der</strong> Film-Folien-<br />

Systeme entstehen können, liegen natürlich im Rahmen des Entschuldbaren.<br />

2. Gonadenschutz<br />

Immer wie<strong>der</strong> ist bei <strong>der</strong> Überprüfung von Röntgenaufnahmen zu erkennen, das bei<br />

Aufnahmen des Abdomens, des Harntraktes, <strong>der</strong> Lendenwirbelsäule, des Beckens<br />

sowie des Magen-Darm-Traktes männlichen Patienten im generationsfähigen Alter und<br />

Knaben e<strong>in</strong> <strong>in</strong>direkter Gonadenschutz (Bleischürze, Bleilappen) angelegt wird. Die<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> for<strong>der</strong>n für diese Untersuchungen jedoch grundsätzlich e<strong>in</strong>en direkten<br />

Gonadenschutz (Hodenkapsel). E<strong>in</strong> solch grober Verstoß gegen den Strahlenschutz<br />

führt stets zu e<strong>in</strong>er Nachkontrolle nach e<strong>in</strong>em kürzeren Zeitraum, wie es die<br />

Verwaltungsvorschrift des M<strong>in</strong>isteriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen <strong>zur</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> bei Röntgene<strong>in</strong>richtungen <strong>zur</strong> Untersuchung von<br />

Menschen durch die ärztliche Stelle des Landes Brandenburg vom 04.12.1992,<br />

erschienen im Amtsblatt für Brandenburg vom 21.05.1993, vorsieht.<br />

3. Konstanzprüfung <strong>der</strong> Röntgene<strong>in</strong>richtungen<br />

Die DIN - Norm 6868 Teil 3 - Konstanzprüfung bei Direktradiographie - wurde im Monat<br />

August diesen Jahres vom Normenausschuß Radiologie verabschiedet und ist im<br />

Monat September erschienen. Die Vorteile für den Betreiber liegen dar<strong>in</strong>, daß teilweise<br />

weniger Aufnahmen zu fertigen s<strong>in</strong>d, die Filmverarbeitung nicht mehr direkt <strong>in</strong> die<br />

Konstanzprüfung Direktradiographie e<strong>in</strong>geht und nur noch e<strong>in</strong>e Messung <strong>zur</strong><br />

Bestimmung <strong>der</strong> Feldparameter notwendig ist.


Artikel <strong>der</strong> ÄSQR<br />

Quelle: Brandenburgisches Ärzteblatt 12/1995<br />

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Än<strong>der</strong>ungen gegenüber <strong>der</strong> alten DIN 6868 Teil 3 s<strong>in</strong>d z.B. unter dem Punkt 5.3.<br />

"Prüfbed<strong>in</strong>gungen" festgehalten. Um die E<strong>in</strong>flüsse des Generators, <strong>der</strong> Röhre sowie<br />

des Anwendungsgerätes zu erfassen, s<strong>in</strong>d sowohl Aufnahmen mit freier E<strong>in</strong>stellung als<br />

auch Aufnahmen mit Belichtungsautomatik bei gleichzeitiger Dosismessung<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Konkret s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Aufnahme pro Röhre mit freier E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong><br />

Belichtungswerte sowie pro Anwendungsgerät e<strong>in</strong>e Aufnahme mit Belichtungsautomatik<br />

zu fertigen. Es ist jeweils die Spannung zu wählen, die bei <strong>der</strong><br />

Abnahmeprüfung vorgegeben wurde.<br />

Folgende Kenngrößen s<strong>in</strong>d zu ermitteln: die Dosis, die optische Dichte, sowie pro<br />

Anwendungsgerät e<strong>in</strong>mal die Übere<strong>in</strong>stimmung zwischen Lichtvisier- und<br />

Nutzstrahlenfeld (Seitenabweichung). Die Toleranzgrenzen für die optische Dichte s<strong>in</strong>d<br />

nunmehr e<strong>in</strong>heitlich auf max. 0,3 festgelegt, unabhängig davon ob mit freier E<strong>in</strong>stellung<br />

o<strong>der</strong> Belichtungsautomatik belichtet wird. Dies hat den Vorteil, das die<br />

Lichtsensitometrie, also die gleichzeitige Kontrolle <strong>der</strong> Filmverarbeitung, bei <strong>der</strong><br />

Konstanzprüfung Direktradiographie entfällt. Gründe s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen<br />

Gesetzmäßigkeiten bei <strong>der</strong> Belichtung e<strong>in</strong>es Filmes und e<strong>in</strong>es Film-Folien-Sytemes.<br />

Die Übere<strong>in</strong>stimmung von Lichtvisier- und Nutzstrahlenfeld wird mit e<strong>in</strong>er Messung,<br />

<strong>der</strong> Seitenabweichung, bestimmt, so daß die Messung <strong>der</strong> Nutzstrahlenfeldgröße und<br />

<strong>der</strong> Zentrumsabweichung entfällt. Die Toleranzgrenzen wurden auf 2% des FFA<br />

festgelegt.<br />

Weitere Auswertungen <strong>der</strong> Konstanzprüfungsaufnahmen betreffen die Störstellenfreiheit<br />

(Rasterbrüche, Folienfehler), die Homogenität (Dosisverteilung auf dem Bildempfänger)<br />

sowie den Kontrast (Stufenkeil). Hier gibt es ke<strong>in</strong>e Toleranzvorgaben, es ist jedoch wie<br />

bei den Kenngrößen auf jede Verän<strong>der</strong>ung zu reagieren.<br />

Der § 16 Abs. 2 Satz 3 <strong>der</strong> RöV vom 08. Januar 1987 for<strong>der</strong>t vom<br />

Strahlenschutzverantwortlichen: " Ist die erfor<strong>der</strong>liche Bildqualität nicht mehr gegeben,<br />

ist unverzüglich die Ursache zu ermitteln und zu beseitigen". Dies bedeutet für alle<br />

Konstanzprüfungen, daß für jede Toleranzüberschreitung die Ursache zu ermitteln und<br />

zu beseitigen ist. Jedoch wird mitunter auf Toleranzüberschreitungen nicht o<strong>der</strong> nur<br />

ungenügend konsequent reagiert.<br />

Die Prüfung des Kassettenanpressdruckes ist laut neuer DIN 6868 Teil 3 bei Verdacht<br />

auf Verän<strong>der</strong>ungen aber m<strong>in</strong>destens jährlich, durchzuführen.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen werden neue Formblätter für die Dokumentation erfor<strong>der</strong>lich<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Von <strong>der</strong> ÄSQR wurden solche vorbereitet und können, soweit sie nicht schon<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, angefor<strong>der</strong>t werden. Es dürfen nur Protokollblätter benutzt werden, die<br />

alle Kenngrößen und Prüfungen dokumentieren. Die DIN 6868 Teil 3 be<strong>in</strong>haltet<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>en Vorschlag für e<strong>in</strong> Protokoll. Die ÄSQR bietet jedem Betreiber die<br />

Möglichkeit, e<strong>in</strong>e Sammlung von H<strong>in</strong>weisen <strong>zur</strong> Durchführung <strong>der</strong> Konstanzprüfungen<br />

<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> neuen Formblätter für die Konstanzprüfung nach DIN 6868 Teil 3 sowie die<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> <strong>zur</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röntgendiagnostik <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> neuesten Ausführung zu erhalten. Bei Bedarf ist e<strong>in</strong> mit 3,- DM frankierter DIN A4<br />

Briefumschlag an die unten genannte Adresse zu senden.<br />

Da die Mitteilungsblätter stets überarbeitet werden und dem neuesten Stand <strong>der</strong><br />

radiologischen Diagnostik angepaßt werden, können diese auch wie<strong>der</strong>holt<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Anschrift:<br />

Landesärztekammer Brandenburg


Artikel <strong>der</strong> ÄSQR<br />

Quelle: Brandenburgisches Ärzteblatt 12/1995<br />

"Ärztliche Stelle Röntgen"<br />

Dreiffertstraße 12<br />

03044 Cottbus<br />

Doz. Dr. med. habil. C.-P. Muth<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> ÄSQR<br />

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