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Arsen und spitzenhäubchen

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<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

presseinformation


<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> <strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

das Wichtigste in Kürze<br />

Streng genommen besteht die Handlung dieses Komödienklassikers daraus,<br />

dass mehrere Leute versuchen, zwei Leichen durch ein Haus zu manövrieren,<br />

ohne dass es die anderen mitkriegen. Ansonsten lebt das Stück natürlich von den<br />

liebevoll-schrulligen Figuren, den überdrehten Situationen <strong>und</strong> der Tatsache,<br />

dass wir gerne über das Lachen, was wir kennen – in diesem Fall die lieben<br />

Verwandten, auch wenn die meisten von uns keine Mörder in der Familie haben.<br />

Die Aufgabe, wenn man so ein Stück auf die Bühne bringt, besteht also schlicht<br />

darin, mit Lust <strong>und</strong> Spaß am Spiel, möglichst ohne Umwege, die Geschichte zu<br />

erzählen. Nicht mehr <strong>und</strong> nicht weniger.<br />

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<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> <strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

das stück in Kürze<br />

Das ist heute nicht sein Tag: Theaterkritiker Mortimer Brewster will nur kurz<br />

bei seinen lieben Tanten reinschauen, um seine Fre<strong>und</strong>in Elaine abzuholen.<br />

Aber als er, auf der Suche nach Unterlagen, die er dort hat liegen lassen, die<br />

Sitzbank der Fenstertruhe hochklappt, fällt ihm diese vor Schreck aus der<br />

Hand. In der Truhe liegt eine Leiche! Mortimer hat sofort seinen verrückten<br />

Bruder Teddy, der sich für Präsident Roosevelt hält <strong>und</strong> im Keller ständig<br />

neue Schleusen für den Panama-Kanal buddelt, als Täter im Verdacht. Aber<br />

Abby <strong>und</strong> Martha erklären ihm seelenruhig, dass sie den älteren Herrn umgebracht<br />

hätten. Allerdings könne dieser von Glück sagen, dass sie ihn mit dem<br />

Glas vergifteten Hol<strong>und</strong>erweins aus seiner irdischen Mühsal befreit hätten<br />

– wie die anderen zwölf Gentlemen, die bereits im Keller begraben seien.<br />

Jetzt wird es Mortimer mulmig. Er schickt Elaine nach Hause <strong>und</strong> packt sich<br />

Papier ein, um die Kritik schon auf dem Weg ins Theater zu schreiben, um so<br />

schnell wie möglich wieder zu Hause zu sein. In der Zwischenzeit taucht sein<br />

psychopathischer Bruder Jonathan auf. Was zu diesem Zeitpunkt keiner weiß,<br />

ist, dass er auch eine Leiche im Gepäck hat …<br />

Denjenigen, die das Stück noch nicht kennen, soll an dieser Stelle der Krimi<br />

nicht kaputt gemacht werden <strong>und</strong> alle anderen wissen sowieso, wie es ausgeht<br />

<strong>und</strong> dürfen sich auf ein Wiedersehen mit den skurrilen Figuren <strong>und</strong> schrägen<br />

Situationen freuen.<br />

der Autor<br />

Sein berühmtestes Stück <strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> Spitzenhäubchen („<strong>Arsen</strong>ic and Old Lace“)<br />

schrieb der US-amerikanische Schriftsteller, Dramatiker, Schauspieler <strong>und</strong><br />

Regisseur Joseph Otto Kesselring im Alter von 37 Jahren 1939 ursprünglich<br />

unter dem Titel „Bodies in Our Cellar“.<br />

Geboren am 21. Juli 1902 als Sohn eines deutschstämmigen Vaters <strong>und</strong> einer<br />

englischstämmigen Kanadierin in New York City, arbeitete er zunächst von<br />

1921 bis 1923 als Musiklehrer <strong>und</strong> danach von 1925 bis 1926 als musikalischer<br />

Leiter <strong>und</strong> Direktor eines Amateurtheaters in Niagara Falls, New York.<br />

Von da an schlug er sich als Gelegenheitsschauspieler <strong>und</strong> Komödienregisseur<br />

durch <strong>und</strong> verkaufte einige Kurzgeschichten <strong>und</strong> Gedichte zum Abdruck an<br />

Zeitschriften.<br />

Erst ab 1933 verdiente er als freiberuflicher Autor <strong>und</strong> Bühnenschriftsteller<br />

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sein Brot, heiratete in New York die Pianistin Charlotte Elsheimer <strong>und</strong> schrieb<br />

im Verlauf seiner Karriere zwölf Stücke, von denen von 1935 bis 1963 vier am<br />

Broadway zur Aufführung kamen.<br />

Seit 1980 vergibt der National Arts Club zu Ehren Kesselrings jährlich den von<br />

seiner Witwe Charlotte gestifteten „Joseph Kesselring Prize“ für aufstrebende<br />

Dramatiker, den unter vielen anderen Tony Kushner („Engel in Amerika“) <strong>und</strong><br />

Nicky Silver („Fette Männer im Rock“) gewonnen haben.<br />

Joseph Kesselring starb am 5. November 1967 in Kingston im B<strong>und</strong>esstaat<br />

New York.<br />

Vom sozialdrama zum Komödienklassiker<br />

Um den unglaublichen Erfolg von Joseph Kesselrings Kriminalkomödie<br />

anschaulich zu machen, genügt folgende Fußnote der Aufführungsgeschichte:<br />

Das Stück erlebte seine Uraufführung am 10. Januar 1941 in New York.<br />

Warner Brothers produzierte noch im selben Jahr die Verfilmung mit Cary<br />

Grant <strong>und</strong> verpflichtete sich, den fertigen Film nicht ins Kino zu bringen, bis<br />

das Stück abgespielt wäre. Dass dies erst 1944 nach 1444 Vorstellungen der<br />

Fall sein würde, konnte natürlich niemand ahnen. Seitdem ist das Stück von<br />

den Bühnen weltweit nicht mehr wegzudenken <strong>und</strong> gilt als der Klassiker der<br />

Schwarzen Komödie.<br />

Dabei war das Stück vom Autor eigentlich als schwermütiges Psychodrama<br />

konzipiert worden. Kesselring stieß auf die düstere Geschichte der Amy<br />

Archer-Gilligan aus Windsor in Connecticut, ein aufsehenerregender Mordfall,<br />

in dem es um eine Krankenpflegerin ging, die von 1907 bis 1917 in ihrem<br />

eigenen Pflegeheim über 50 alte Menschen vergiftet haben soll. Angeklagt<br />

werden konnte sie allerdings nur wegen fünf Morden, darunter die an ihren<br />

beiden Ehemännern, die jeweils kurz zuvor ihr Testament zu Gunsten ihrer<br />

Ehefrau geändert hatten. Als Vorbild für das Haus der Brewster-Schwestern<br />

muss er allerdings das Wohnzimmer des Gästehauses des mennonitischen<br />

Bethel College in North Newton in Kansas im Kopf gehabt haben, wo er in<br />

seiner Zeit als Musiklehrer gewohnt hatte. Angeblich entspricht das Bühnenbild<br />

von <strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> Spitzenhäubchen bis hin zum Detail der großen Fenstertruhe<br />

mit der Klappe als Sitzfläche diesem Wohnzimmer.<br />

Den ersten Entwurf seines Sozialdramas – übrigens ein Genre, das sich in<br />

den 1930er Jahren großer Beliebtheit erfreute <strong>und</strong> dem der damals noch<br />

unbekannte Filmschauspieler Boris Karloff seinen Durchbruch verdankte –<br />

bekamen die als Theaterproduzenten <strong>und</strong> „play doctors“ bekannten Howard<br />

Lindsey <strong>und</strong> Russell Crouse in die Hände. Sie versuchten, den jungen, unbekannten<br />

Autor davon zu überzeugen, dass der Stoff als Komödie viel geeigneter<br />

sei. Einige Jahre später, nach seinem ersten, kleinen Broadway-Erfolg<br />

„Wisdom in Women“ von 1935, war Kesselring bereit, aus dem Entwurf die<br />

Komödie <strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> Spitzenhäubchen zu machen.<br />

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der berühmteste running Gag der theatergeschichte<br />

Aber auch als Komödie war der Stoff den Broadway-Produzenten noch zu<br />

heikel. Das Stück ist gespickt mit Seitenhieben auf evangelikale Christen, den<br />

Provinzmief von Brooklyn <strong>und</strong> das amerikanische Idyll der heiligen Familie.<br />

Erst als Boris Karloff, der inzwischen durch seine Rolle als Frankensteins<br />

Monster berühmt geworden war, als Produzent <strong>und</strong> vor allem als Geldgeber<br />

einstieg, war der Weg frei für den Welterfolg dieser unverwüstlichen Komödie.<br />

Karloff spielte in der Uraufführung den psychopathischen Serienmörder<br />

Jonathan Brewster. Auf den Proben entwickelte sich aus den Frotzeleien der<br />

anderen Schauspieler einer der berühmtesten Running Gags der Theatergeschichte:<br />

Immer wieder nuschelten Kollegen, allen voran die für ihren flapsigen<br />

Humor berühmte Jean Adair, die die Martha Brewster spielte, Sätze wie<br />

„der erinnert an irgendjemanden, den ich im Kino gesehen habe“ oder „der<br />

sieht doch aus wie Boris Karloff“, worauf der Angesprochene aus dem Stand<br />

einen der legendären Gewaltausbrüche zum besten gab, die ihn als Frankensteins<br />

Monster berühmt gemacht hatten. Statt die Kollegen zur Disziplin zu<br />

mahnen, erkannte Kesselring sofort das Potenzial dieser Blödelei <strong>und</strong> baute sie<br />

in das Stück ein.<br />

Neben den beiden männermordenden, schrulligen Jungfern Abby <strong>und</strong> Martha<br />

Brewster, die von den damaligen Broadway-Stars Josephine Hull <strong>und</strong> Jean<br />

Adair gespielt wurden, waren es sicher Boris Karloff <strong>und</strong> seine Selbstironie,<br />

die das Stück zu dem gigantischen Erfolg gemacht haben, der es bis heute<br />

ist. Unglücklicherweise gaben die Universal Studios, bei denen Karloff unter<br />

Vertrag war, ihn nicht für die Dreharbeiten zur Verfilmung frei, die von Warner<br />

Brothers produziert wurde, sodass Raymond Massey die Rolle des Jonathan<br />

übernahm. Dadurch wurde der Filmgeschichte die Begegnung mit dem genialen<br />

Peter Lorre, der im Film Jonathans Gehilfe Dr. Einstein spielte, verwehrt.<br />

Erst 1955 trafen die beiden in einer Fernseh- <strong>und</strong> Hörspielfassung für<br />

CBS aufeinander.<br />

Peter Hilton Fliegel<br />

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<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> <strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

besetzung<br />

Abby Brewster Julia Blechinger<br />

Martha Brewster Sibylle Hellmann<br />

Teddy Brewster Christoph Sommer<br />

Mortimer Brewster Fabian Monasterios<br />

Jonathan Brewster Holger Spengler<br />

Dr. Einstein Cino Djavid<br />

Elaine Harper Aida-Ira El-Eslambouly<br />

Dr. Harper<br />

Mr. Gibbs<br />

Mr. Witherspoon<br />

Stefan Ostertag<br />

Klein André Lassen<br />

Brophy Christian Simon<br />

Leutnant Rooney Sebastian Moske<br />

O’Hara Peter Lindhorst<br />

Regie Axel Julius Fündeling<br />

Bühne & Kostüme Sven Hansen<br />

Dramaturgie Peter Hilton Fliegel<br />

Regieassistent Clemens Wolff<br />

Inspizientin Charlotte Anger<br />

Souffleuse Petra Birkholz<br />

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egie / Ausstattung<br />

Regie Axel Julius Fündeling wurde nach seiner Schauspielausbildung an der<br />

Hochschule für Musik <strong>und</strong> Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy” in Leipzig<br />

ans Theater Ulm engagiert. Wichtige Theaterrollen waren u.a. Ferdinand in<br />

„Kabale <strong>und</strong> Liebe“, die Titelrolle in „Peer Gynt“, Trepljow in „Die Möwe“,<br />

Haimon in „Antigone“ <strong>und</strong> Lysander im „Sommernachtstraum“. Er arbeitete<br />

dabei mit Regisseuren wie Volker Lösch, Hans Falàr, Holk Freytag, Ansgar<br />

Haag, Wolfgang Hagemann, Harald Demmer <strong>und</strong> Martin Klöpfer zusammen.<br />

Außerdem ist Fündeling in den Bereichen Fernsehen, Werbung <strong>und</strong> als<br />

Sprecher tätig. Nach einem Gastengagement am Meininger Staatstheater wurde<br />

er ab der Spielzeit 2007/08 festes Ensemblemitglied der Landesbühne. Mit Das<br />

Mass der Dinge gab Fündeling in der Spielzeit 2009/2010 sein Regiedebüt. Im<br />

vergangenen Jahr inszenierte er mit großem Erfolg zwei Episoden der TV-Serie<br />

Ein Herz <strong>und</strong> eine Seele in der Rheinstr. 91.<br />

Bühne & Kostüme Sven Hansen wurde 1964 geboren, studierte Bühnenbild<br />

an der Düsseldorfer Kunstakademie <strong>und</strong> schloss als Meisterschüler bei Karl<br />

Kneidl ab. Als Assistent arbeitete er mit Peter Greenaway <strong>und</strong> Werner Schroeter<br />

zusammen. Von 1999 bis 2001 assistierte er am Schauspiel Essen <strong>und</strong> entwarf<br />

eigene Bühnenbilder. Seit 2001 ist Sven Hansen freischaffender Bühnen- <strong>und</strong><br />

Kostümbildner. Er arbeitet u.a. an den Theatern in Eisleben, Essen, Köln,<br />

Konstanz, Moers <strong>und</strong> Wuppertal. Seine letzte Ausstattung an der Landesbühne<br />

war Adam Schaf hat Angst von Georg Kreisler.<br />

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<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> <strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

termine<br />

premiere:<br />

Samstag 12. November 2011 / 20.00 Uhr<br />

Stadttheater Wilhelmshaven<br />

spieltermine im stadttheater Wilhelmshaven:<br />

Sa., 19.11.2011 / 20.00 Uhr<br />

Fr., 25.11.2011 / 20.00 Uhr<br />

So., 27.11.2011 / 15.30 Uhr<br />

Fr., 09.12.2011 / 20.00 Uhr<br />

Sa., 10.12.2011 / 20.00 Uhr<br />

Mi., 21.12.2011 / 20.00 Uhr<br />

Fr., 30.12.2011 / 20.00 Uhr<br />

Sa., 31.12.2011 / 19.00 Uhr<br />

spieltermine im spielgebiet<br />

Fr., 18.11.2011 / 20.00 Uhr / Theater am Dannhalm Jever<br />

Mo., 21.11.2011 / 20.00 Uhr / Metropoltheater Vechta<br />

Mi., 23.11.2011 / 19.30 Uhr / Stadthalle „Friedeburg” Nordenham<br />

Do., 24.11.2011 / 19.30 Uhr / Theater auf der Werft Papenburg<br />

Do., 01.12.2011 / 20.00 Uhr / Aula Brandenburger Str. Wittm<strong>und</strong><br />

Fr., 02.12.2011 / 20.00 Uhr / Neues Theater Emden<br />

Sa., 03.12.2011 / 19.30 Uhr / Karl-Bruns-Realschule Weener<br />

Di., 06.12.2011 / 19.30 Uhr / Kurtheater Norderney<br />

Mi., 14.12.2011 / 19.30 Uhr / Stadthalle Aurich<br />

Mo., 19.12.2011 / 19.30 Uhr / Theater an der Blinke Leer<br />

Di., 20.12.2011 / 19.30 Uhr / Theodor-Thomas-Halle Esens<br />

Mi., 28.03.2012 / 20.00 Uhr / Realschule Norden<br />

Stand: 7. November 2011 / Änderungen vorbehalten!<br />

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<strong>Arsen</strong> <strong>und</strong> <strong>spitzenhäubchen</strong><br />

von Joseph Kesselring<br />

Fotos<br />

Die Inszenierungsfotos finden Sie ab 9. November 2011 zum Download im<br />

Internet: www.landesbuehne-nord.de<br />

reservierung von pressekarten<br />

Bitte reservieren Sie rechtzeitig Ihre Karten! Schicken Sie einfach eine<br />

E-Mail an torben.schumacher@landesbuehne-nord.de .<br />

Ansprechpartner<br />

Peter Hilton Fliegel, Dramaturg<br />

Telefon 04421.9401-17<br />

E-Mail peter.fliegel@landesbuehne-nord.de<br />

Torben Schumacher, Pressesprecher<br />

Telefon 04421.9401-12<br />

E-Mail torben.schumacher@landesbuehne-nord.de<br />

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