Andreas Jozak - Landeskrankenhaus
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Pflegediagnosen in der Suchttherapie<br />
unter besonderer<br />
Berücksichtigung<br />
des Arbeitsfeldes der Station H1<br />
der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Jozak</strong> Fachkrankenpfleger für Psychiatrische<br />
Pflege<br />
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<strong>Andreas</strong> <strong>Jozak</strong><br />
•Seit 1999 Krankenpfleger<br />
•seit 1999 in der Klinik Nette-Gut<br />
•Zertifikatkurs psychiatrische Pflege absolviert<br />
•seit Dezember 2007 Fachkrankenpfleger<br />
für psychiatrische Pflege<br />
Im Rahmen der Fachweiterbildung eine kleine Studien durchgeführt!<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Jozak</strong> Fachkrankenpfleger für Psychiatrische<br />
Pflege<br />
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Ziele dieser Studien<br />
1. Welche Pflegediagnosen lassen sich bei Patienten<br />
im suchttherapeutischen Bereich stellen?<br />
2. Welche Pflegediagnosen kommen häufig vor?<br />
3. Ist es möglich standardisierte Ziele, Maßnahmen und<br />
Evaluationskriterien zu entwickeln?<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Jozak</strong> Fachkrankenpfleger für Psychiatrische<br />
Pflege<br />
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Studiendesign<br />
18 männliche Patienten<br />
24 Jahren und 49 Jahren<br />
Verweildauer 22 Tagen bis 1 ½ Jahren<br />
Durchschnittliche Verweildauer 83,2 Tage<br />
Rechtsgrundlage<br />
Verurteilt nach § 64 StGB / § 21 StGB<br />
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Pflege<br />
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Studiendesign<br />
Medizinische Diagnosen<br />
Polytoxikomanie<br />
Dissoziale Persönlichkeitsstörung<br />
Narzisstische Persönlichkeitsstörung<br />
Borderline Persönlichkeitsstörung<br />
Unreife Persönlichkeitsstörung<br />
Erhebungszeitraum<br />
01.05.2007 – 31.07.2007<br />
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Pflege<br />
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Erhebungsphase<br />
Für alle 18 Patienten wurde der Pflegeprozess abgebildet!<br />
1. Informationssammlung<br />
Über jeden Patienten wurden alle Informationen gesammelt!<br />
Krankenakte<br />
Standardisierte Pflegeanamnesebogen<br />
Bestehen Pflegeplanungen<br />
Gespräch mit dem Patienten<br />
Austausch mit Kollegen<br />
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Pflege<br />
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Erhebungsphase<br />
2. Pflegediagnosen/Pflegeprobleme<br />
Für jeden Patienten wurden individuelle Pflegediagnosen erstellt.<br />
3. Pflegeziele<br />
Für jeden Patienten wurden individuelle Pflegeziele definiert.<br />
4. Pflegemaßnahmen<br />
Für jeden Patienten wurden individuelle Pflegemaßnahmen geplant.<br />
5. Evaluation<br />
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Pflege<br />
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Auswertungsphase<br />
Vergleich aller gestellten Pflegediagnosen<br />
1. Welche Pflegediagnose wurden gestellt?<br />
2. Wie viele unterschiedliche Pflegediagnosen<br />
wurden gestellt?<br />
3. Wie häufig wurde jede einzelne Pflegediagnose gestellt?<br />
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Ergebnis<br />
12 Pflegediagnosen wurden gestellt<br />
Unwirksames Coping 13 X<br />
Situationsbedingtes geringes Selbstwertgefühl 7 X<br />
Defensives Coping 5 X<br />
Gefahr einer fremdgefährdenden Gewalttätigkeit 3 X<br />
Chronisch geringes Selbstwertgefühl 3 X<br />
Unwirksames Verleugnen 2 X<br />
Gefahr der Machtlosigkeit 2 X<br />
Mangelhaftes unterstützendes familiäres Coping 2 X<br />
Behindertes familiäres Coping 2 X<br />
Beeinträchtigte Anpassung 1 X<br />
Gefahr einer existenziellen Verzweiflung 1 X<br />
Sexualstörung 1 X<br />
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Pflegediagnose Unwirksames Coping<br />
Definition:<br />
„ Eine Störung der Anpassung- und der Problemlösungsfähigkeit<br />
eines Menschen in Bezug auf die Einschätzung<br />
von Situationen, die Auswahl geeigneter Reaktionen und<br />
die Unfähigkeit, vorhandene Ressourcen zu nutzen.“<br />
Marilynn E. Doenges, Mary Frances Moorhouse, Alice C. Geissler-Murr;<br />
Pflegediagnosen und Maßnahmen, S.195.<br />
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Pflegediagnose Unwirksames Coping<br />
Begründung:<br />
Fehlende Frustrationstoleranz :<br />
Beispiel: Antrag auf Ausführung wurde abgelehnt.<br />
verbal aggressiv<br />
protestierten<br />
wurden laut<br />
fühlten sich persönlich angegriffen<br />
kommentarloses verlassen des Zimmers<br />
schlucken Aggressionen runter, obwohl sie sich über die Entscheidung ärgern<br />
Wut oder Enttäuschung wurden an einem anderen Ort heraus gelassen<br />
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Pflegediagnose Unwirksames Coping<br />
Begründung<br />
Fehlende oder unzureichende Kritikfähigkeit: :<br />
Patient fühlt sich bei Kritik in seiner Person abgewertet<br />
Patient wurden aggressiv<br />
Patient hat das Gefühl, dass man ihm etwas wegnehmen möchte<br />
Patient reagieren über<br />
Patient sieht nur noch das Negative<br />
Patient fühlt sich und seine Therapie in Frage gestellt und<br />
Patient möchte im schlimmsten Fall seine Therapie beenden<br />
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Pflegeziele Unwirksames Coping<br />
• Patient schätzt die momentane Situation richtig ein<br />
• Patient erkennt und benennt, welche Bewältigungsstrategie er zurzeit<br />
anwendet und warum diese für ihn in seiner Entwicklung nicht förderlich ist.<br />
• Patient erkennt und benennt, welche Reaktionen er mit seinem<br />
Verhalten bei seinem Gegenüber auslöst.<br />
• Patient erkennt und benennt Gefühle die mit seinem Verhalten<br />
übereinstimmen<br />
• Patient kennt neue Strategien und nutzt diese<br />
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Pflege<br />
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Pflegemaßnahmen Unwirksames Coping<br />
• Patient schätzt nach jeder Situation sein Verhalten von 0- 10 ein<br />
(= nicht angemessen reagiert) bis 10 (= angemessen reagiert)<br />
• Pflegepersonal schätzt das Verhalten des Patienten auf der Skala ein<br />
• Anschließend Reflexion der Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />
• Patient erklärt, warum das angewandte Verhalten für ihn nicht förderlich<br />
ist. Patient Rückmeldungen geben wie sein Verhalten in den jeweiligen<br />
Situationen auf andere wirkt.<br />
• Patienten mögliche Bewältigungsstrategien erklären<br />
• Verhaltensalternativen mit dem Patienten erarbeiten und Hilfestellung geben,<br />
diese anzuwenden<br />
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Pflege<br />
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Evaluation Unwirksames Coping<br />
Die Evaluation der Pflegeziele erfolgt anhand<br />
festgelegter Evaluationskriterien<br />
Mögliche Evaluationskriterien sind:<br />
• Wann und wie oft der Patient in einem bestimmten Zeitraum<br />
die Situation richtig eingeschätzt?<br />
• Patient benennt welche Bewältigungsstrategie er zurzeit anwendet<br />
und warum diese für ihn in seiner Entwicklung nicht förderlich ist.<br />
• Patient benennt Gefühle die mit seinem Verhalten übereinstimmen<br />
• Patient nutzt neue Strategien.<br />
Wie oft hat er diese in einem bestimmten Zeitraum angewendet?<br />
Die Evaluation erfolgt in geplanten, regelmäßigen Gespräch mit dem Patienten.<br />
Schriftliche Ausarbeitungen des Patienten können die Reflexion unter<br />
unterstützen.<br />
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Pflege
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!<br />
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